Interitus von Daedun (Schatten der Vergangenheit) ================================================================================ Kapitel 31: Moulin rouge ------------------------ Der Priester zog es vor noch einmal in den Schneesturm hinauszugehen, derweilen versuchten die anderen drei ihren Hunger zu stillen. Integra wischte sich, nach dem sie fertig war mit dem Handrücken den Mund ab. Sie musste sich eingestehen das es gar nicht mehr so einfach war die Gier zu beherrschen. Vielleicht hatte sie ihren Trieben einfach schon zu oft gestattet sich zu entfalten. Ihr Blick blieb auf der zart roten Spur auf ihrer Haut hängen. Dann blickte sie zu Seras hinüber die schneller als sie ihre Mahlzeit beendet hatte. " He Seras wollen wir uns mal die Falltür ansehen?" Das Mädchen nickte und beeilte sich hinter Integra zu der kleinen Schlafkammer zu laufen. Anscheinend war sie dankbar so schnell wie möglich von ihrer Nahrungsquelle weg zu kommen, die jetzt erschreckend blass geworden war. Doch Migel schien mit dieser Situation schon Erfahrung zu haben, denn er flüsterte dem geschwächten Mann leise ins Ohr und ging dann zu einem braunen Kessel hinüber, der seitlich über der Feuerstelle hing. Mit einem großen Holzlöffel förderte eine dampfende Suppe zu Tage, die er in eine Tonschale schüttete, danach aß der Mann mit zitternder Hand und immer noch starren Blick. Mittlerweile war Anderson von seinem Sparziergang zurückgekehrt. Mit beschlagender Brille zog er seinen Umhang aus und setzt sich dem Eigentümer der Hütte gegenüber. Nach dem er ihn eine weile schweigend beobachte hatte wandte er sich an Migel, der wie Alucard am Feuer saß. " Wie lange kann man einen Menschen so halten?" fragte er plötzlich und Alucard hob überrascht die Augenbrauen. Migel räusperte sich " Das kommt ganz darauf an." "Worauf?" Alucard grinste matt " Mit was für eine Art Gefäß du es zu tun hast. Stark, schwach, krank, gesund, männlich weiblich." Anderson blickte wieder zu dem jetzt zusammengesunkenen Mann hinüber, der aussah als, wenn er im Sitzen einschlafen wäre. " Ist es eine Art Hypnose oder was macht das Opfer so willenlos?" Alucard strich sich übers Kinn "Nenn es wie du willst. Für uns ist es auf jeden Fall ein Leichtes, in die Gedanken der Sterblichen vorzudringen und sie nach unserem Willen zu manipulieren. Sie merken es gar nicht, im Gegenteil es kommt ihnen so gar so vor, als wenn sie es selbst so wollten." Migel lachte " Ob sie es glauben oder nicht, auf diese Art ist schon Geschichte gemacht worden." Der blonde Priester verzog verwirrt die Stirn. Migel zwinkerte ihm verschwörerisch zu " Ich sage nur Alexander der Große kam nicht von allein auf die Idee so seine Kriege zu führen." Zum ersten mal lächelte Anderson " Unglaublich eure Geschichte ist fast so alt wie die der Menschheit und man könnte das Verhältnis zueinander mit einem Baum vergleichen, um den sich eine dünne Ranke schlingt. Für die meisten ist sie unsichtbar und doch ist diese Ranke bedeutungsvoll ernährt sie sich doch von dem süßen Saft der Rinde." Klatschend schlug Alucard in die Hände. " Bravo, das war ja richtig philosophisch." Andersons Mine verfinsterte sich wieder. " Und ich bin immer noch der Meinung das man diese Ranke ausreißen sollte." Damit stand er auf und zog den Mann in die Höhe. " Ich bringe eure Vorratskammer mal besser ins Bett, wirkt sich vielleicht ja auch positiv auf den Geschmack aus, wenn er sich vernünftig erholt." Damit verschwand er mit ihm durch die Tür. Migel lehnte sich mit verschränktem Armen auf seinem Stuhl zurück " Eins kapiere ich dabei überhaupt nicht. Wenn er uns doch so sehr hasst, warum hat er uns dann dieses Pergament gegeben?" "Das habe ich auch noch nicht so ganz verstanden, aber darüber mache ich mir keine großen Gedanken, das bekommen wir noch raus. Vielmehr machen mir die nächsten Schritte Sorgen." Er starrte in die knackenden Flammen. "Du bist dir nicht sicher ob sie dir helfen werden, wenn wir sie tatsächlich finden?" fragte Migel. " Mein Vertrauen in die Loyalität ist schon zu oft enttäuscht worden Migel, als das ich mich auf sie verlasse, darum halte ich es für geschickter sie auf einen anderen Weg für unsere Zwecke zu gewinnen. Doch das erfordert äußerstes Geschick und einen kühlen Kopf." "Na so ein Glück, das ich das alles habe." Sie grinsten sich an. " Ich denke ich sage dir jetzt, dass du der einzigste bist, den ich als meinen wahren Gefährten ansehe bevor es dafür zu spät ist." Migel nickte mit einem traurigen Blick "Ja mein Freund selbst für uns ist die Zeit jetzt wichtig geworden. Sie zerrinnt uns buchstäblich zwischen den Fingern" Integra und Seras hatten sich durch die Falltür in einen Raum unter der Hütte leiten lassen. Dieser Raum war so groß das er anscheinend unter dem gesamten Haus verlief. Selbst bis unter den Stall stellte Integra naserümpfend fest, als sie ihn neugierig erkundete. Zusammen mit Seras hatte sie ein paar Fässer und Kisten zur Seite geschoben, so das jetzt genug Platz war das sich vier Personen hinlegen konnten. "Es ist ja nur für einen Tag, dachte sie sich und hängte ein paar baumelnde Würste zur Seite. Gott sei dank hatten sie die eigenen Kisten nicht mit geschleppt, die sperrigen Dinger waren ihr schon die ganze Zeit auf die Nerven gegangen. Das einzigste was sie mit genommen hatte war Walters Buch gewesen, das sie sich zwischen Hose und Pullover gesteckt hatte. Sie konnte es einfach nicht zurück lassen. Über ihr ertönte ein lautes Poltern. Automatisch riss sie den Kopf nach oben und feiner Staub rieselte ihr in die Augen. Hastig wandte sie sich ab und wischte ihn sich aus dem Gesicht. Dann hörte sie Andersons Stimme. " Legen sie sich hin und schlafen sie. Morgen wird dieser Alptraum vorbei sein." Integras Mundwinkel zuckten müde. Ja der Alptraum dieses Mannes mochte morgen vorüber sein, doch wann sollte dieser hier endlich enden? Sie Strich mit einem Finger langsam über den ledernen Einband. Wann hatte das hier eigentlich begonnen? Erst mit dem Diebstahl in Venedig oder der lag er der Anfang wo ganz anders und wenn ja wo? Wer war für all das Verantwortlich? Sie waren noch nicht wirklich vorangekommen um dieses Rätsel zu lösen und was Integra wirklich interessierte, welche Rolle spielten sie dabei. Was war ihre Aufgabe und wie würde es enden? Sie biss sich leicht auf die Lippen. Würde es überhaupt je enden? So viele Schlachten waren schon geschlagen worden, so viele Opfer gebracht und dennoch schien kein Ende des Kampfes gegen unsichtbare Gegner in Sicht. In ihrem Kopf liefen die Ereignisse der Jahre wie Perlen auf einer Schnur vor ihren Augen entlang. Die Pseudovampire, die Werwölfe, Maxwell. Sie musste immer noch schmunzeln, wenn sie an sein entsetztes Gesicht dachte, als sie ihn mit ihrem geschickten Schachzug konfrontiert hatte und an seine verschrumpelte Gestalt, als sie sich zum letzten mal begegnet waren. Die Reste seines sterblichen Körpers ruhten nun schon sehr lange unter dem geschliffenen Marmor des Petersdoms während ihr Körper nicht ein Tag älter wurde. Sie sah auf ihre bleichen Hände. Wie hätte sie wohl im Alter ausgesehen? Wahrscheinlich wie eine verknitterte und verbitterte Vogelscheuche. Sie runzelte die Stirn, wenn sie überhaupt so viele Jahre gehabt hätte, außerdem hätte sie die dank Maxwell auch noch in einer stinkenden Zelle verbracht. Sie musste an Walter und an dessen langsamen Verfall denken. Die Erinnerung an seine von Arthritis ermüdeten Gelenke und die daraus resultierenden langsamen Bewegungen machten sie traurig. Für sie war Walter immer der stärkere von ihnen beiden gewesen. Er hatte sie beschützt, umsorgt, sie getröstet als ihr Vater starb und ihr immer zur Seite gestanden, egal welche Entscheidungen sie getroffen hatte. Selbst als sie die Seiten wechselte und zu dem wurde, was die Familie immer als ihren größten Feind ansah, aber dieser Walte verblasste mit der Zeit immer schneller. Jetzt gab es ihn und diese Familie nicht mehr und zurück blieb nur eine Integra deren Aufgabe immer noch nicht beendet schien. Kaum war die Sonne an dem darauffolgenden Tag untergegangen machten sich die fünf zum Aufbruch fertig. Zu Andersons Zufriedenheit ließen sie den Holzhacker zwar sehr geschwächt aber immer hin lebend zurück. " Wir können uns noch in Paris amüsieren." Flüsterte Alucard Integra ins Ohr bevor sie sich in die Lüfte schwangen. Für Andersons weiteren Transport war dank eines Pferdes im Stall gesorgt. Seras war zwar erstaunt darüber das der Pater reiten konnte aber in Anbetracht seiner sonstigen Talente war das wohl ein Kinderspiel für ihn. "Ich werde es ihm zurück bringen." Murmelte er noch bevor er durch den Schnee davon galoppierte. "Wer es glaubt wird seelig." War Migels einzigstes Kommentar bevor auch er davon flog. Die Reise dauerte nicht lange, schon nach wenigen Stunden erschienen die brennenden Lichter der riesige Stadt unter ihnen und bald auch deren durchdringender Gestank. Seras kam durch die unerwartete Dunstglocke die sich über den zahlreichen Dächern erhob kurz ins Trudeln. In einer Seitengasse verwandelten sie sich zurück. "Meine Güte das hält man ja nicht aus hier!" Mit angewiderter Mine hielt sie die Vampirin die Nase zu. Um sie herum herrschte reges Treiben, obwohl die wenigen Fackeln die an den Häuserfronten angebracht waren wenig Licht spendeten. Alucard hingegen schien der Geruch nichts auszumachen. "Das ist noch gar nichts im Vergleich zu einem niedergemetzelten Schlachtfeld über dem schon seit Tagen die Augustsonne scheint." Sagte er trocken und hielt nach Migel Ausschau. Integra sah sich ebenfalls um "Wo ist er?" "Vielleicht möchte er sich erst alleine umschauen. Kommt, lasst uns Paris von seiner schöneren Seite aus betrachten." Damit spazierten sie los und Integra uns Seras bekamen einen Hautnahen Einblick in die Geschichte des Mittelalters. Paris wie sie es kannten, existierte noch nicht. Anstatt prachtvoller Häuser und endlosen, verschlungenen, vollgestopften Straßen gab es ausgetretene, enge Gassen, auf denen die Bewohner der Stadt achtlos alles auskippten und hinwarfen, was sie nicht mehr in ihren kleinen Häusern gebrauchen konnten. Das ein ums andere mal mussten die beiden Frauen rasch zur Seite springen, um nicht von einer Ladung Küchenabfälle oder schlimmer noch irgendwelchen Bettpfanneninhalten getroffen zu werden. " Und das soll wirklich die Stadt der Liebe und der Kultur sein. Die muss aber verdammt spät Einzug gehalten haben." Stöhnte Seras und hüpfte über einen Haufen Pferdedung hinweg. Alucard lachte. " Tja aber du kannst sicher sein, dass heute schon Froschschenkel auf der Speisekarte stehen, vielmehr kriegen die meisten hier nicht zu fressen. Warte ab bis wir auf der anderen Seite der Seine sind. Der Fluss ist wie eine magische Grenze, der das arme Gesindel vom reichen Adel trennt." Integra sah ihn kurz von der Seite an. " Mir scheint das alles hier kommt dir sehr bekannt vor. Warst du schon mal in dieser Zeit hier?" Seine roten Augen strahlten. "Es hat Vorteile, wenn man die Vergangenheit schon kennt. Lasst euch überraschen, ich verspreche euch ihr werdet staunen." Danach sagt er nichts mehr und Integra und Seras blieb nichts anders übrig als ihm zu folgen. Ihr Weg führte noch über einige Brücken und durch schmale Gassen, bis sie endlich die große Hauptbrücke passierten, hinter der eine neue Welt anfing. Anstatt Gestank und Abfall umfing sie nun Musik und ausgelassenes Gelächter, welches aus den zahlreichen Tavernen zu ihnen hinausdrang. Seras schaute neugierig zu den Schildern hoch die über den Eingängen hin und her baumelten. "Hier scheint das Elend wohl keinen Platz zu haben was?" " Jedenfalls nicht so wie in den übrigen französischen Löchern Aber lasst euch nicht täuschen, diese Ausgelassenheit herrscht nicht überall. Wir befinden uns im Einzugsbereich den Grafen von Pest, der sich hier niedergelassen hat und sich die Gunst der Bürger mit spendablen Ausschankszeiten und gebilligten Freudenhäusern erkauft." Alucard deutete auf ein hellerleuchtetes Haus, auf dessen Balkon und Veranda sich einige Damen tummelten, die den vorüber gehenden Männern Kusshände und kesse Bemerkungen zu riefen. Integra runzelte die Stirn. " Diese Mädchen sind nicht zu beneiden. Gut das der Begriff Syphilis noch unbekannt ist." Alucard lachte. " Der Begriff vielleicht, die Krankheit jedoch nicht. Glaub mir, so gut wie jedes Blut hier ist verseucht. Auch wenn es uns nicht schadet verdirbt es doch irgendwie den Geschmack, wie Traubenfäule den Wein." Plötzlich hörten legte sich eine Hand auf Seras Schulter und sie fuhr ruckartig herum. Migel grinste ihr breit ins Gesicht. " Hallo! Ich habe es tatsächlich geschafft. Der gute, alte Remon ist bereit uns zu empfangen und das so gar noch heute Nacht." Alucard pfiff durch die Zähne " Donnerwetter, wie hast du das so schnell hinbekommen?" Migel zwinkerte verschmitzt. " Nun ja, ich gebe zu, das ich mich eines einfachen Tricks bedient habe. Ich habe einfach seine Neugierde ausgenutzt. Erst wollte er natürlich nichts von uns hören, als ich ihm jedoch sagte, das du," er warf Integra rasch einen kurzen Seitenblick zu, "in Begleitung kommst, war er doch einfach zu erpicht darauf zu erfahren, wer es denn wohl geschafft haben könnte, deine Gunst zu erwerben." Der Vampir lachte schallend. " Du bist und bleibst ein gerissener Hund Migel." "Danke ich nehme das mal als Kompliment." Damit gingen sie weiter und schon bald hatten sie ihr Ziel erreicht. Sie standen vor einem riesigen Holztor, vor dem zwei Wächter in gepanzerter Rüstung standen. Zu erst versperrten sie ihnen breitschultrig den Weg, doch nach dem Migel kurz mit ihnen ein paar Worte gewechselt hatte ließen sie, die vier durch und sie gelangten in einen kleinen Innenhof in dessen Mitte ein kleiner aus Marmor geschlagener Springbrunnen vor sich hin sprudelte. Seras beäugte fasziniert die kleinen filigran geschliffenen Figuren, die rund um das Wasserbecken angebracht waren. Vögel, Blumen sogar kleine Gesichter waren zu erkennen. Hinter dem Brunnen führte ein Aufgang zu einem mit Feuerschalen gesäumten Eingang. Integra fühlte sich an das Haus von erinnert fehlte nur noch, das ein breitgesichtiger, rothaariger Gorilla ihnen die Tür aufmachte. Doch es war kein Mann der die Tür nach ihrem Anklopfen öffnete, sondern eine junge Frau, deren durchaus attraktiver Körper in einem samtigen blauen, langen Kleid steckte. Ihre langen schwarzen Haare fielen ihr trotz eines hochgesteckten Zopfes bis auf die schmalen Hüften. Sie sagte bei ihrem Eintreten kein Wort, sondern gebot ihnen stumm ihr zu folgen. Seras fiel auf, das sie beim gehen den Blick gesenkt hielt, als ob sie den Weg durch den großen, pompösen Saal durch den die jetzt gingen, bereits so gut kannte, das sie blind die Tür fand die an der linken Seite in einen anderen Raum führte. Dort erwartete sie, in einem nicht weniger gewaltig ausgeschmückten Zimmer ein blonder Mann, dessen Gesicht an einen Adler erinnerte. Die Nase war krumm wie ein Säbel und stach markant aus seinem scharf geschnittenen Gesicht hervor. Eisblaue Augen blitzten starr und ernst unter buschigen Augenbrauen hervor, die wie ein Dach von seiner Stirn abstanden. Die zuvor heruntergezogenen Lippen bogen sich bei ihrem Eintreten wie an unsichtbaren Fäden gezogen nach oben. " Sie an welch unerwarteter Besuch mir der Ostwind ins Haus bläst. Ich hätte nicht erwartet euch so schnell wieder zu sehen Prinz Darcul." Dann deutete er eine knappe Verbeugung an. Integra schauderte. Zum ersten mal hört sie wie jemand ihn mit diesem Titel ansprach. Alucard hingegen lächelte nur und deutete dann auf Migel. " Ja mein weiß nie was das Schicksal für unerwartete Aufgaben für einen bereit hält mein lieber Pest. Auch ich habe nicht mit so einer schnellen Wiederkehr gerechnet, aber für eine ausführliche Erklärung haben wir später doch noch Zeit. Ich muss zu meiner Schande gestehen, das ich nicht in der Lage war meiner Begleitung ein guter Gastgeber zu sein." Pest hob mit lachend die Hände. " Wenn das so ist, gestattet mir euch mit dem zu versorgen wonach euer Durst verlangt." Seine blauen Augen schienen Integra förmlich zu durchbohren, als er zweimal laut in die Hände klatschte. Kurz darauf erschien wie aus dem nichts hinter einem Vorhang ein dürrer Mann an dessen Kleidung man sehen konnte das es sich wohl um einen Diener handeln musste. Er verbeugte sich tief. "Sie wünschen mein Lord" sagte er mit einer dünnen Fistel Stimme. Graf von Pest sah mit schiefverzogenem Mund zu ihm hinüber. " Gustav ich werde heute Abend in Gesellschaft speisen. Bitte sorge dafür das genügend Wein vorhanden ist. Der Beste versteht sich!" Die Betonung des Wortes Weins klang merkwürdig. Doch der Diener nickte nur kurz und verschwand dann wieder. Jetzt wandte sich der Adelige an Integra. "Nun, da ihr mein Gast seid Graf, darf ich mir vielleicht erlauben zu fragen mit wem ich das Vergnügen habe?" Er griff nach ihrer Hand. Seine Augen lösten sich nur für einen kurzen Moment von ihr als er sich galant nach vorne beugte um sanft ihren Handrücken zu küssen. Als seine Lippen ihre Haut berührte konnte Integra seine Kraft in ihren Fingerspitzen fühlen. Sie blinzelte. Anscheinend war sie einem sehr alten Schattengänger begegnet. Als er sie nun wieder aufmerksam aber freundlich musterte fiel ihr eine kleine feine Narbe auf seiner Stirn auf, die wie ein kleiner Stern zwischen seinen Brauen stand. Alucard räusperte sich "Selbstverständlich, es ist mir eine Ehre und eine besondere Freude euch Lady Integra Wingates Hellsing vorzustellen. Das kleine Fräulein neben ihr ist Seras Viktoria." Der Grauhaarige lächelte nun breit. "Euch in Begleitung einer Lady anzutreffen Graf und dazu noch so einer außergewöhnlich Bezaubernden, das ich das noch erleben darf." Die drei Männer lachten schalend, während Integra und Seras nur einen Blick wechselten. " Ich hoffe ihr verzeiht mir meine legeren Ton Lady Integra doch der Prinz überrascht mich heute einfach, nicht nur mit seinem unerwarteten Besuch. Ich heiße euch und das junge Fräulein herzlich in meinem bescheidenen Hause willkommen und hoffe ihr genießt meine Gastfreundschaft." Damit ertönte ein leises Klingeln und in die hellblauen Augen trat eine Spur Aufmerksamkeit. " Oh, anscheinend ist Gustav mit den Vorbereitungen fertig. Dann wollen wir ihn auch nicht länger warten lassen." Damit wandte er sich dem Vorhang zu, hinter dem sein Diener vor wenigen Minuten verschwunden war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)