Kinder der Hölle von SailorTerra (Unter dem Schutz Luzifers) ================================================================================ Kapitel 10: Trautes Heim... --------------------------- Vorwort (05.07.2005) Da es sich heute meiner Meinung nach nicht wirklich lohnt aufzustehen (um 12.35 Uhr) hab ich beschlossen hier im Bett sitzen zu bleiben und einfach ein wenig weiter meine Gedanken zu spinnen. Somit sind wir schon bei Kapitel 10. Kinder der Hölle (Teil 10) Der Mann war schon wieder verschwunden und Hekate stand noch etwas unentschlossen vor der Tür. Damians Blicke durchbohrten sie langsam. Vielleicht war es auch die Neugier oder sein brüderlicher Beschützerinstinkt. "Willst du gar nicht aufmachen?", fragte Gloria, während sie ihren Schlüssel ins Schloss steckte. "Eigentlich nicht", erwiderte Hekate trocken. Ja, denn eigentlich hatte sie keine Lust die Tür zu öffnen, eigentlich wollte sie nicht hier sein. Damian nickte langsam: "Mach auf wann es dir passt, aber ich werde jetzt erst mal runtergehen." Neben Damians Schritten auf der Treppe hörte Hekate wie hinter ihr eine Tür ins Schloss fiel. Jetzt war sie also allein. Für einen Augenblick überlegte sie einfach rauszugehen und sich dort umzusehen. Aber ihr wurde bewusst, dass das in ihrem Aufzug wohl nicht die beste Idee war. Etwas missmutig wandte sie sich der Tür aus hellem Holz wieder zu. Wenn die Wohnung auch diese hellen Farben hatte, würde sie es nicht lange aushalten. Leise seufzend steckte sie den Schlüssel ins Loch und schloss mit einem leisen klickenden Geräusch auf. Vorsichtig spähte sie in die Wohnung. Im ersten Moment sah sie gar nichts, da es in der Wohnung wesendlich dunkler, als im Flur war. Trotzdem machte sie einen vorsichtigen Schritt in die Wohnung. Der Boden war glatt und aus dunklem Holz. Ihre Augen gewöhnten sich langsam an die Dunkelheit. Ihr Blick wanderte hoch. An der Wand zu ihrer rechten hing ein Spiegel und eine Garderobe, an der ein paar Mäntel und Jacken hingen, denen sie vorerst keine Beachtung schenkte. Es war vermutlich eh nicht ihr Geschmack. Etwas anderes zog in diesem Moment ihre Aufmerksamkeit auf sich. Von der Tür aus sah man direkt auf ein Sofa, dass offensichtlich an der Rückwand der Wohnung stand. Hekate machte ein paar Schritte, um den Raum vor ihr ganz sehen zu können. Es war ein großes schwarzes Sofa, vor dem ein Tisch stand und links und rechts am Tisch noch je ein Sessel. Zu den beiden Seiten des Sofas hingen lange dunkle Vorhänge, die fast alles Sonnenlicht aussperrten. Was für eine Aussicht der Raum wohl hatte? Im vorbeigehen strich die über die Lehne eines Sessels. "Wildleder...", murmelte sie positiv überrascht. Vorsichtig öffnete sie einen der Vorhänge einen Spalt, um etwas besser sehen zu können. Ihr erster Blick fiel nun auf den Tisch, der vollkommen aus Glas zu sein schien. Es war auch nicht sehr viel mehr in dem Raum, nur noch ein Bücherregal neben ihr, ein Schrank ihr gegenüber in der Ecke des Zimmers und ein großer schwarz-grau-weißer Fellteppich. Links und rechts gingen Türen ab und an der Gegenüberliegenden Wang links vom Eingang war ein Durchgang, der scheinbar in eine Küche führte. Hekate beschloss erst den Raum zu ihrer Rechten unter die Lupe zu nehmen. Schon an dem Wiederhall in dem Raum, als sie die Klinke drückte, erkannte sie, dass dies wohl das Bad war. Es war ihr zu hell und viel zu weiß, selbst wenn sie offensichtlich bemüht waren es möglichst in dunklen Rottönen zu halten. Aber es war ja nur ein Badezimmer, darüber würde sie hinweg sehen können. Etwas missmutig wandte sie sich der anderen Tür zu. Das würde wahrscheinlich ihr Schlafzimmer sein. Irgendwie hatte sie ein ungutes Gefühl. Zwar war auch ihr Schlafgemach im Schloss nicht perfekt, aber menschlicher Geschmack würde niemals daran kommen. Selbst nicht wenn ihr Vater genauere Anweisungen gegeben hatte. Sie holte noch einmal tief Luft und öffnete die Tür. Ein sanftes schummriges Licht fiel durch die schwarzen Gardinen, die die ganze Wand ihr gegenüber zierten. An der linken Wand mittig stand das Bett. Es war groß und schwarz, fast wie ein Replikart von ihrem Bett aus dem Schloss. Mit dem kleinen Unterschied, dass das Bett an den Seiten ebenfalls schwarze Vorhänge hatte. Für eine solche Konstruktion hatte sie irgendwann einmal den Ausdruck Himmelbett gehört, aber mit dem Himmel wollte sie diese wundervolle Konstruktion nicht in Verbindung bringen. Die Wand zu ihrer rechten war von einem einzigen Kleiderschrank verdeckt, der die gleiche dunkelbraune Farbe wie der Boden hatte. Mit einem erleichterten Seufzen ließ sie sich auf dem Bett nieder. Es würde wohl doch nicht so schlimm werden, wie sie im ersten Moment dachte. In dieser Wohnung würde sie es zumindest ein paar Wochen aushalten können. Zumindest solange Gloria nicht auf die Idee kommen würde etwas für ihre gute Nachbarschaft zu tun. Sie verstand sowieso nicht, warum ihr Vater nicht Damian die Wohnung ihr gegenüber gegeben hatte. Im Schloss lagen ihre Schlafzimmer schließlich auch so dicht beieinander. Aber vielleicht hatte das auch irgendeinen tieferen Sinn und wenn es nur der war, dass die lernen sollte allein zu sein. Sie konnte es ja durchaus, nur hieß das ja nicht, dass sie das auch wollte. In Gedanken versunken ließ sie sich nach hinten fallen. Die Wände waren in einem dunklen rot gehalten. Immerhin hatte ihr Vater ihre lieblingsfarben berücksichtigt. Immerhin etwas... auch wenn sie sich sicher war, dass alles nur geschah um jemanden zu quälen. Nicht mal unbedingt sie selbst, aber irgendwen bestimmt. Schließlich - sie scheute sich etwas vor dem Gedanken, weil sie sich nie sicher war, ob er ihre Gedanken lesen konnte - Schließlich war er nur der Folterknabe Gottes. Aber der Gedanke gefiel ihr nicht sonderlich. Wenn der Teufel nur ein Folterknabe war, was sollte sie dann sein? Dann wäre sie auch nur ein Niemand. Hekate setzte sich wieder auf. Aber das war sie nicht. Sie war die wohl mächtigste Dämonin aller Zeiten. Nachdenklich zeichnete sie einen Kreis aus Flammen in die Luft. Aber was half es ihr hier eine Dämonin zu sein? Sie durfte ihre Kräfte auf der Erde sowieso nicht vor den Augen anderer einsetzen. Das Gleichgewicht zu stören war verboten. Und auch wenn es Hekate bei dem Wort Verbot in den Fingern juckte, durfte sie es nicht. Darauf stand die Höchststrafe. Und die wollte sie nun wirklich nicht. Aber nun wollte sie sich etwas ganz anderem stellen. Der Kleiderschrank vor ihr hatte drei Schiebetüren. Die Größe ließ auf einiges an Inhalt schließen, aber eine große Auswahl war nicht gleichzeitig eine gute Auswahl. Neugierig schon sie die linke Tür zur Seite. Etwas erleichtert atmete sie auf. Schwarz, Weinrot, dunkles Lila, dunkles Blau - Farben mit denen sie leben konnte. Und sogar die Schnitte sagten ihr zu. Sie holte eine dunkelrote Bluse mit schwarzem Kragen raus. Vielleicht hätte sie ihrem Vater doch einfach vertrauen sollen. Aber etwas machte sie stutzig. Hatte Gloria nicht gesagt, ihre Kleider wären nicht das, was man auf der Erde, bzw. in Deutschland trägt? Hier hingegen aber nur dunkle Kleider, Blusen, Röcke, zwei Schwarze Mäntel und am Boden verschiedene Schuhe und Stiefel waren. Das ließ nur zwei Schlüsse zu: Entweder sollte sie die Wohnung gar nicht verlassen, oder das Grauen lauerte hinter den anderen zwei Schranktüren. Hekate hatte bei dem kurzen Aufenthalt auf der Erde, als sie Gloria holten nicht richtig auf die Menschen um sich rum geachtet, aber die wusste noch, dass es ihr zu bunt und farbenfroh war. Und jetzt sollte sie auch noch so tun als wäre sie einer von ihnen. Auf das Schlimmste gefasst, öffnete sie die mittlere Schranktür. Sie blickte in verschiedene Fächer. In den obersten stapelten sich Socken, Strümpfe, Strumpfhosen und Unterwäsche in den denkbarsten und undenkbarsten Farben. In dem Fach darunter war etwas, was ihr wesendlich mehr Sorgen machte. Pullis und Sweatshirts in diversen Farben und Schnitten. Auch wenn solche wundervollen Farben wie weiß, pink, hellgrün und babyblau dazwischen waren. Das war es nicht, was sie beunruhigte, sondern die Tatsache, dass sie dicke Pullover brauchte. "Wundervoll...", seufzte Hekate sarkastisch und öffnete die letzte Tür. Hier waren nun die Hosen, die Gloria angekündigt hatte. Die meisten von ihnen aus einem harten Stoff, der sich Jeans schimpfte. Hekate gefiel der Gedanke nicht wirklich in so was rumzulaufen. Es war ja nicht so, dass sie zu Hause nie eine Hose getragen hatte. Die hatten schon ein paar praktische Vorteile, wie Taschen und zum durch die Gegend toben waren sie auch besser geeignet. Aber aus dem Alter war Hekate ja schon ein paar Jahrhunderte raus. Wobei ihr einfiel, dass Menschen für gewöhnlich nicht einmal ein Jahrhundert alt wurden. Also was sollten sie von diesem minder intelligenten, sterblichen Wesen lernen? Bestimmt nichts über Mode. Abschätzig betrachtete Hekate die T-Shirts in den unteren Fächern. Man hatte sich offensichtlich Mühe gegeben sie möglichst in dunklen, gedeckten Farben zu kaufen. Trotzdem guckte zwischendurch etwas Gelbes, grell Türkises oder Pinkes hervor. Immerhin gab es auch leichtere Shirts, was so viel hieß, wie dass es auch hin und wieder warm war. Sie musterte die Klamotten. Vielleicht sollte sie erst mal ein paar Sachen anprobieren und verschiedene Kombinationen ausprobieren, bevor sie urteilte. Es war ja ihre Wohnung, niemand würde sie stören. Sie griff nach einer hellblauen Bluse. Selbst das Zeug sollte anprobiert werden, das sie niemals vor den Augen anderer tragen würde. Damian hatte mittlerweile seine Wohnung inspiziert und sie als annehmbar befunden. Die letzten Stunden hatte er damit verbracht die Elektrischen Geräte in der Wohnung auszuprobieren und ihren Nutzen rauszufinden. Elektrizität war nichts Neues für ihn, nur wurde sie in der Hölle kaum genutzt. Er ließ seinen abwesenden Blick zur Uhr schweifen. "Schon fast 14 Uhr" Kurzentschlossen verließ er die Wohnung um Hekate zu holen. Sie vergaß gern die Zeit und wie er sie kannte, saß sie trotzig in ihrer Wohnung. Vorsichtig klopfte er an der Wohnungstür, aber niemand antwortete. Sich umschauend trat er ein. Niemand war zu sehen, aber schon im nächsten Moment vernahm er Hekates Stimme aus einem der Nebenräume. Scheinbar führte sie mal wieder Selbstgespräche. Neugierig spähte er durch den Türspalt. Ein kurzer weißer Rock, ein rosa mit Rüschen besetztes T-Shirt und ein großer Strohhut. Verwirrt und im festen Glauben Halluzinationen zu haben stieß er die Tür auf. "Hekate?!" Nachwort (11.06.2005): Anstrengender Tag... viel erledigt und sogar weitergeschrieben. Ja was hat sich Hekate da bloß bei gedacht... oder viel wichtiger, was hab ich mir dabei gedacht? Bis zum nächsten mal MG Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)