Kinder der Hölle von SailorTerra (Unter dem Schutz Luzifers) ================================================================================ Kapitel 12: Aller Anfang ist schwer ----------------------------------- Vorwort: (13.07.2005) Und gerade habe ich Zeit satt. Mein Freund meinte er wollte zwischen 22 und 23 Uhr von seiner Abschlussfeier zurück sein. Jetzt haben wir es 22.55 Uhr und ich bezweifle dass er es schafft. Der böse, böse Alkohol. Was soll's... Eigentlich bin ich froh, dass er sich amüsiert. So hab ich Zeit zum schreiben Kinder der Hölle (Teil 12) Hekate war nach dem Essen wortlos aufgestanden und wieder in ihre Wohnung verschwunden. Die eine Tür war ihr nicht aus dem Kopf gegangen. Vor allen Dingen, wie hatte sie dieses wichtige Detail übersehen können? Eigentlich war die Erklärung recht einfach. Die Tür wurde beim öffnen der Wohnungstür halb verdeckt und beim ersten Betreten hatte sie nur auf die Wand rechts von der Tür geachtet, wegen dem Spiegel. In der Hoffnung nicht noch mehr übersehen zu haben, öffnete Hekate die Tür. Finsternis schlug ihr entgegen. Ihr war zwar bewusst, dass irgendwo im Raum ein Lichtschalter sein musste, aber aus alter Gewohnheit ließ sie einfach eine kleine Flamme in ihrer Hand erscheinen, die den Raum erhellte. Dies schien eine Art Arbeitszimmer zu sein. Zumindest ging sie aufgrund des Schreibtisches, der vielen Zettel, Blöcke, Hefte, Stifte und Bücher davon aus. Na ja, irgendwo musste sie ja für die Schule lernen. Sie bezweifelte zwar, dass sie irgendwann in die Verlegenheit kommen würde, lernen zu müssen, aber das Zimmer würde sich bestimmt auch für andere Zwecke nutzen lassen. Links neben der Tür fand sie einen Lichtschalter, den sie betätigte. Ein paar kleine Lampen im ganzen Raum verströmten ein warmes, sogar für Hekate angenehmes Licht. Während Hekate ihren Blick nochmals durchs Zimmer schweifen ließ, sah sie einen Bildschirm, der auf dem Schreibtisch stand, davor ein Kasten mit Tasten auf denen zum größten Teil Buchstaben standen und daneben ein komisches kleines Ding mit zwei großen Tasten oben drauf und einem Rad in der Mitte. Hekate hatte diese Teile über die letzten zwei Jahrzehnte immer häufiger und in vielen verschiedenen Arten gesehen. Dumpf meinte sich an das Wort Computer erinnern zu können. Seit dem die Menschen rausgefunden hatten wie man Elektrizität benutzte, waren sie immer erfinderischer darin geworden, mit Maschinen ihre Schwächen auszugleichen. Was wohl auch die Erklärung dafür war, dass Hekate sich damit nie auseinandergesetzt hatte. Aber sie konnte das ja immer noch tun, wenn sie zu viel Langeweile haben sollte. Was sie auch gleich zu der Frage brachte, was sie jetzt tun sollte. Nachdenklich verließ sie das Zimmer wieder und blieb erst mal mitten in der Wohnung stehen. Zwischen all den Ideen, die sie hatte und wieder verwarf, blieb eine hartnäckig da. Sollte sie vielleicht die Gardinen öffnen? Nur um zu sehen, was dort draußen war. Vielleicht war die Landschaft nicht so schrecklich hell, wie Hekate befürchtete. Ihre Fingerspitzen berührten schon den Stoff. Vielleicht war es eine Steinwüste, oder ein verwittertes Fabrikgelände, oder... Ihre Finger zuckten von den Vorhängen zurück. War das gerade Hoffnung, die sich in ihr breit machte? Nein, Sie schüttelte kurz den Kopf um sich zurück in die Realität zu holen. Das war keine Hoffnung, dass war das Einkalkulieren von Möglichkeiten. Etwas entschlossener schob sie die Gardinen bei Seite und spähte hinaus. Abschätzig musterte sie die Landschaft, die sich ihr bot. Sie entsprach allerdings weder Hekates Befürchtung noch ihrem Wunsch. Es war nur ein Stück Rasen, das von einem Holzzaun und einer davor gepflanzten Hecke vom Nachbargründstück getrennt wurde. Die Sonne war nicht zu sehen, der Garten lag im Schatten des Hauses. Da es früher Nachmittag war, hieß das, dass ihre Wohnung nach Norden raus ging. Das mochte positive wie negative Seiten haben, aber die Seite, dass die Sonne wohl nie unvermittelt in den Wohnraum scheinen würde, reichte ihr. Langsam glitt ihr Blick über die Gegend, die Gärten, Häuser. Es war zwar keine verdorrte Steinwüste mit Mienen und Steinbrüchen, aber dennoch ansehnlich, auf gewisse Weise neutral. Die meisten Häuser waren aus rotem Stein oder weiß verputzt, die Gärten schlicht, keine unnötigen bunten Pflanzen oder kitschige Dekorationsartikel. Kurz: Diese Gegend strahlte pure Langeweile aus. Hekate zog die Gardine wieder soweit zu, dass nur so viel Licht wie nötig ins Zimmer fiel um sehen zu können. Etwas nachdenklich drehte sie sich um. Hatte sie sich nicht etwas Ablenkung von der Reise versprochen? Stattdessen begann sie jetzt schon sich zu langweilen. Sollte es jetzt schon so weit sein, dass sie sich mit dem Computer beschäftigen musste? Nein, so leicht wollte sie die Langeweile nicht siegen lassen. Zumal sie sicher war, dass dieses piepende ratternde Ding sie auch nicht ewig beschäftigen würde. Plötzlich kam ihr eine Idee. Festen Schrittes ging sie in ihre Schlafzimmer. Es war zwar keine neue Idee, sondern eher eine aufgewärmte, aber das hieß ja nicht, dass sie Hekate nicht vorerst beschäftigen würde. Sie betrachtete den Stapel Klamotten auf ihrem Bett. Hatte sie das vorhin wirklich alles anprobiert? Aber auch wenn, war es egal, schließlich war das auch nur ein Zeitvertreib. Und irgendwo in diesem Haufen lag auch das, was sie nun anziehen wollte. Zwar hatte sie ihrer Meinung nach auch ihr Kleid anbehalten können, aber vermutlich hätte das weder ihrem Vater noch Gloria gefallen. "Eigentlich ein Grund mich nicht umzuziehen", murmelte Hekate vor sich hin, aber in dem Moment hielt sie schon die dunkelblaue Jeans und das schwarze Shirt in der Hand. Hoffentlich war das unauffällig genug für die meisten. Schließlich wollte sie beim Spazieren gehen nicht die ganze Zeit ununterbrochen angestarrt werden. Aber wenn sie das vorhin durchs Fenster richtig gesehen hatte, war trotz des für Menschen wohl angenehmen Klimas niemand auf der Straße. Demnach also auch niemand, der sie hätte anstarren können. Nachdem sie sich umgezogen hatte, begutachtete sie sich noch mal im Spiegel. So schlecht sah es nicht mal aus, aber für ihren Geschmack zu sportlich. Eigentlich nichts für jemanden, der sich hoheitsvoll benehmen sollte. Sollte... wieder so ein Wort, das in ihr Widerspruch hervorrief. Es war doch ihr Wille, der letztendlich zählte. Und sie wollte jetzt raus. Mit dem Gedanken packte sie eine schwarze dünne Jacke von der Garderobe, vergewisserte sich noch einmal, dass sie den Schlüssel dabei hatte und verließ ungesehen das Haus. Ein sich immer wiederholendes Klirren war das Einzige, was die Stille in der Wohnung füllte. Gloria saß in der Küche, an dem kleinen Esstisch und rührte in einer Tasse dampfendem Kamillentee. In der anderen Hand hielt sie ihren Ausweis. "Akari...", wiederholte sie ein paar mal leise den Namen darauf. Warum ausgerechnet dieser Nachname? Vielleicht weil es besser aussah, wenn beide Nachnamen mit A begannen. Aber sie würde damit genau so gut leben können, wie die beiden anderen mit ihren. Luzifer hatte sie schließlich gewarnt. Sie durfte gegenüber seinen Kindern keine Schwäche zeigen. Zumindest nicht vor Hekate, da sie genau wusste, wie man sich die Schwächen anderer nützlich machte. Damian mochte das zwar auch wissen, aber das hieß nicht, dass er ihre Schwächen gegen sie verwenden würde. Dabei hatte sie ihm sogar ihre Schwäche gezeigt, unbeabsichtigt. Er hatte sie nicht einmal erwähnt. Oder vielleicht doch und sie wusste nichts davon? Sie hörte auf zu rühren. Kurz kam ihr der Gedanken, dass sie ihm bestimmt in der Sache trauen konnte, aber war das nicht der größte Fehler, den sie machen konnte? Sie durfte niemandem vertrauen, weder Damian, noch Hekate, noch Luzifer. Aber was eine Welt ohne Vertrauen nicht eine ziemlich traurige Welt? Eine traurige Welt... ein paar Bilder zuckten vor ihren Augen lang. Sie stand auf und ging ein paar Schritte bis ins Wohnzimmer. Die Wände waren in einem angenehmen warmen Orange gestrichen. Vorsichtig setzte sie sich auch sie Lehne von einem der zwei weißen Sessel. Was hatten diese Leute eigentlich bei der Einrichtung der Küche gedacht? Für Glorias Geschmack war sie zu kalt und das ganze Edelstahl ließ es nur steril wirken. Kein Raum in dem man sich wohl fühlen konnte. Aber zur Not würde sie sich überall irgendwie wohl fühlen. Sie wandte sich von der Küche ab. Damian lehnte sich auf der Couch zurück. Er verstand nicht wie Menschen sich stundenlang mit diesem Medium, Namens Fernseher, beschäftigen konnten. Klar, es war zu schnellen Informationsverbreitung gut, aber das war's dann auch. Irgendwo hatte er mal das Wort "Unterhaltungsmedien" gehört, aber unterhaltend fand er das Zeug eher weniger. Immerhin war das Sofa bequem und das Leder hatte eine angenehme dunkelbraune Farbe. Eigentlich interessierten ihn solche Dinge wie Aussehen von Möbeln kaum. Hauptsache sie erfüllten ihren Zweck. Was die anderen beiden wohl machten? Hekate zog bestimmt immer noch diese unmöglichen Fummel an. Ob Gloria wohl genau so drauf war? In dem Moment klopfte es leise an der Tür. Nachwort (21.07.2005) Was diese Woche viel beschäftigt, deshalb hat dieses Kapitel etwas länger gedauert. Was will man erwarten, wenn der Namensgeber meiner männlichen Hauptfigur mich belagert ^^ Bis zum nächsten Mal MG Hosted by Animexx e.V. 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