Would you like to be my friend? von Leviathena (In my deepest hour of Darkness) ================================================================================ Kapitel 2: Chapter two ---------------------- Tada! Hier haben wir Kapiel 2 ;) Es ist gar nicht so leicht , an dieser Story zu arbeiten , da sie sich in meinem Kopf in bald ein Dutzend verschiedene Wege entwickeln kann^^ Diese Story ist aus meiner sicht anders, als die bereits geschriebenen, aber ich hoffe, sie gefällt euch dennoch. Und nun hör ich auf zu quasseln ^^ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Chapter two "N'abend Iken...." Faith lehnte sich gegen den Tresen und grinste den Hünen frech an, wobei seine spitzen Eckzähne besonders gut zur Deutung kamen. "Wo kommst du denn jetzt her?" "Ich hatte oben was zu tun. Was soll's sein?" Schwungvoll setzte sich Faith auf einen der Hocker und schnupperte leicht. "Soso.. und warum riecht es hier so nach Mensch?" "Keine Ahnung. Also? Was willst du?" "Ooohh und sieh mal hier.. ein zweites Glas, oder vertilgst du neuerdings doppelt soviel Whisky? Also sag schon, wer ist da oben? Ein neues Spielzeug?" Iken sah Faith ruhig an. Dieser Vampir war wirklich unausstehlich und doch einer seiner besten Freunde. Aber wenn er erst mal Blut gerochen hatte, dann war er einem wilden Tier sehr ähnlich. "Lass ihn einfach, ja?" Iken hob leicht genervt eine Augenbraue und Faith kicherte wieder. "Soso.. ein ,Er'." Er strich sich durch sein zurück gegeltes blauschwarzes Haar. "Machst du mir nen Blood on the Beach?" Kopfschüttelnd sah Iken Faith an, gab ihm aber das Gewünschte. Faith nippte an dem Glas was mit rot orangener Flüssigkeit gefüllt war. "Und schmeckt er gut?" Iken sah Faith nun wirklich entnervt an. "Ich habe keine Ahnung und es interessiert mich nicht, okay?! Er schläft nur seinen Rausch aus und morgen verschwindet er wieder." Sich leicht zurücklehnend grinste Faith ihn an. "Iken , Iken , Iken... Wann hast du das letzte mal deine kleinen Beißerchen in zartes Fleisch gesenkt, hm?" Nun hatte er Iken ertappt. Er hatte ja irgendwo recht. Er konnte sich schon gar nicht mehr erinnern. Faith lächelte ihm zu und meinte leise: "Was bist du nur für ein gutherziger Vampir..." Neue Gäste betraten die kleine Kneipe und kurz darauf folgten weitere, womit die Unterhaltung der beiden beendet war. Gegen Mitternacht war der Laden ziemlich voll, Faith hatte sich zu einer jungen Vampirin gesetzt und amüsierte sich ein wenig mit dieser. Andere Gäste hatten menschliche Begleitung und so fiel auch der anfangs so verräterische Duft nicht mehr auf. So langsam war der Kühlschrank unter dem Tresen allerdings Leer und Iken musste Nachschub holen. Etwas misstrauisch sah er sich um, doch die Tatsache, dass alle in irgendwelche Gespräche verwickelt waren, beruhigte ihn und so verschwand er für einen kurzen Augenblick in der Tür hinter dem Tresen. Er war nicht lange weg, vielleicht fünf Minuten, doch als er zurück kam, saß Faith plötzlich wieder am Tresen und die Tatsache wie er da saß , verriet Iken, dass er sich eben noch bewegt hatte. "Ein süßes Kerlchen hast du da Iken..." Faith grinste ihn süffisant an und meinte dann ruhig: "Machst du mir ne Bloody Marry?" Iken erstarrte , als er Faiths Worte vernahm, und ohne auf dessen Wunsch einzugehen, spurtete er die Treppe zu den Zimmern hinauf, hielt inne als er erkannte, dass die Tür zum Zimmer des Jungen geöffnet war. Sehr zögerlich betrat er es. Stille herrschte und für einen Moment glaubte er , Faith hätte dem Jungen etwas getan, doch als er ihn genauer betrachtete, bemerkte er erleichtert, dass dies nicht geschehen war und Tristan nur unglaublich tief schlief. Faiths Grinsen war noch breiter als zuvor, als Iken die Treppe langsam wieder runter kam. "Hast du wirklich geglaubt, ich tu ihm was?" Er machte ein unschuldiges Gesicht und Iken lächelte verkniffen. "Bei dir weiß ich nie, woran ich bin..." Er mixte ihm den gewünschten Drink und schob ihn zu Faith rüber. "Du solltest mich nicht überreizen.. irgendwann tu ich dir noch weh" sagte er lächelnd und widmete sich dann ein wenig dem Aufräumen. Als der Sonnenaufgang sich langsam anbahnte verließen auch die letzten Gäste, Faith eingeschlossen, den Laden und Iken machte sich ans aufräumen. Gerade als er dabei war den Laden auszufegen, hörte er Schritte von oben und schlaftrunken tapste Tristan da auch schon die Treppe runter. "Guten Morgen...."murmelte er leise und fuhr sich mit der Hand durch das verwuschelte schwarze Haar. "Morgen Wölfchen!" Iken war leicht müde und lächelte dem entsprechend auch etwas kraftlos. Der Junge stand nun vor ihm und blickte zu ihm auf, bemerkte anscheinend zum ersten Mal den wirklichen Größenunterschied zwischen ihm und Iken. Etwas unwohl zog er seine Jacke zurecht und meinte dann recht verlegen: "Also.. ich werd dann mal losgehen.. Danke für alles..." Er reichte Iken etwas unentschlossen die Hand, welcher sie nahm und drückte. "Soll ich dich noch ein Stückchen begleiten? So zur Sicherheit?" Tristan lachte mit einem mal. "Ich denke du bist ein Vampir! Schau mal raus, die Sonne geht grad auf." Iken zog sich sein Basekap etwas tiefer ins Gesicht und zwinkerte Tristan zu. "Kein Problem, das geht schon", sagte er ruhig und warf sich seine alte schwarze Lederjacke über. Die Sonne stand noch tief, wodurch die Gassen noch schattig waren., durch die sie gingen. Sie hatten die Richtung eingeschlagen, aus der Tristan den Abend zuvor gekommen war. Iken hatte sich eine Zigarette angezündet und dem Jungen auch eine angeboten, welcher sie dankbar annahm. Als die Sonne allerdings höher gewandert war und der Schatten abnahm, hielt Iken an. "So.. ich muss dann langsam zurück ins Lokal, hab noch einiges zum Aufräumen." Tristan nickte leicht. Irgendwie hatte er Angst davor, alleine gelassen zu werden. In Ikens Nähe würde gewiss niemand wagen , ihn anzugreifen. "Ist okay.. den Rest schaffe ich auch alleine..." Tristan versuchte zu lächeln aber es gelang ihm nicht so ganz. Der Hüne stand noch einen Augenblick still da, dann meinte er leise: " Hör zu Wölfchen, wenn du mal wieder Probleme hast oder einen warmen Schlafplatz brauchst... Meine Tür steht dir jederzeit offen, okay?" Ein leichtes Nicken war die Antwort, dann drehte sich Tristan um und rannte die Gasse hinab. Iken stand noch eine Weile da, bis er die Schritte des Jungens endlich verklingen hörte, dann machte er sich auf den Weg zurück zum Laden. Es vergingen gut zwei Wochen, ohne dass Tristan nochmals auftauchte. Iken war die letzten Tage verschlossener gewesen als je zuvor, was Faith leidlich bemerken musste. "Gott das ist ja zum Kotzen mit dir! Setz doch endlich mal ein anderes Gesicht auf." Iken versuchte leicht zu lächeln doch es ähnelte eher einer Grimasse. "Hör mal großer! Wenn der kleine Kerl dich so beschäftigt, dann geh raus und such ihn!" Iken stellte das Glas ab, was er gerade abgespült hatte. "Und wo bitte schön , soll ich da Anfangen?!" "Na ja. Soweit ich weiß treeben sich viele Straßenjungen im Sunset Park rum, die, die sich bischl was verdienen wollen, eher in der Parkside Avenue." Faith sah ihn ruhig an und schien jede Grübelfalte in Ikens Gesicht zu zählen. "Jetzt geh schon ! Hol dir was zum Spielen Großer, ich schmeiß den Laden für dich!" Er stand schwungvoll von seinem Hocker auf und schlenderte hinter den Tresen, knöpfte Iken die Kellnerschürze ab und schubste diesen etwas beiseite. "Los! Mach schon!" Gerade wollte der Hüne los, als er noch mal inne hielt und zurückkam, Faith einen Drücker verpasste. " Ich danke dir!" waren seine letzten leisen Worte, dann war er auch schon aus dem Laden raus. Er ging eilig durch die Gassen und erreichte recht schnell die 37ste Straße, ging diese ein Stück hinab bis er sie überquerte und sich schon im Sunset Park befand. Es war dunkel und dies erleichterte seine Suche nicht gerade. Er konnte zwar ausgezeichnet im Dunkeln sehen, doch gab es hier wirklich ne Menge Obdachlose und er hatte Mühe, diese auseinander zu halten. / Du warst echt zu lange nicht mehr auf Jagd Iken.../ dachte er bei sich selbst und entschied sich dann die Parkway Avenue entlang zu gehen um von dort aus zur Parkside zu gelangen. Die Straße wurde von Neonlichtern beleuchtet und an den Ecken , wo es zu kleineren Gassen und Straßen reinführte, standen junge Männer und Frauen in zum Teil recht knappen Sachen. Er ging die Parkside ein Stück hinauf, konnte Tristan aber noch immer nicht finden, also versuchte er , ihn durch Fragen ausfindig zu machen. An einer der Straßenecken standen zwei Jungs, die in etwa Tristans Alter hatten. Iken kam sich etwas komisch vor ,als er vor den beiden stehen blieb. "Na großer Mann? Wie wär's mit uns?", fragte ihn der eine und strich ihm über den Arm. "Ich suche einen Tristan, kennt ihr ihn?" Die beiden sahen sich kurz an, zuckten dann mit den Schultern und der andere antwortete: "Der ist vor ner halben Stunde mit nem Typen verschwunden..." Er nickte in die Gasse hinter sich. " Danke..." Iken ging an den beiden vorbei in die Gasse, hörte nur noch , wie sie ihm nachriefen, dass sie besser seien als Tristan. Er lächelte schief über diese Aussage, schließlich ging es ihm gar nicht darum. In den vielen verwinkelten Ecken erschien es schier unmöglich jemanden zu finden und Iken fluchte über die Architektur dieser Stadt. Er wollte gerade aufgeben und zurück zur Bar gehen, als er einen dumpfen Aufschrei aus einiger Ferne hörte. Für einen Augenblick hielt er inne. Das konnte doch nicht Tristan gewesen sein, oder? Er wollte nicht weiter drüber nachdenken , sondern rannte los in die Richtung , aus der er den Schrei gehört hatte. Viele verwinkelte kleine Straßen später kam er an eine Sackgasse in der etliche Mülltonnen standen und Müllsäcke lagen. Er sah einen Schatten der sich bewegte und der Geruch von Mensch und Blut lag in der Luft. Lautlos wie ein jagendes Tier schlich sich Iken an, packte den Kerl , der da über einen anderen sich gebeugt hatte. "Was soll das!" Die Stimme klang dünn, atemlos und ein Blick in die Augen des Mannes verriet Iken, dass es kein Vampir war. Er blickte kurz zu der Person hinab, die am Boden lag und hätte er noch ein Herz gehabt, wäre es Iken wohl in diesem Moment stehen geblieben. "Der kleine gehört mir!" Ikens Wut ließ seine Stimme erklingen wie ein Knurren. Der recht ältere Mann zappelte leicht, von ihm am Kragen in der Luft gehalten, und sah schnell ein , dass er gegen den Hünen keine Chance haben würde. "O- Okay .. Lass mich nur runter!" Er landete unsanft auf dem harten Boden und rappelte sich auf . "Dämlische Schlampe!" Er spuckte zu Tristan hinab und rannte dann zurück zur Straße, wo er seine Sachen richtete und seine Schritte sich verlangsamten..... Ein Stöhnen kam von der Erde und sofort beugte sich Iken zu dem Jungen runter. " Halt still Wölfchen. Du bist verletzt." "I- Iken?" "Sei ruhig!" Tristan hatte eine Platzwunde am Kopf und Blut rann seine Beine hinab. Iken durchsuchte seine Jackentasche, fand ein Tuch was er auf die Wunde am Kopf drücken konnte. "Halt das fest." Er legte Tristans Hand auf das Tuch, drückte sie dagegen und recht benommen tat dies der Junge weiter. Der Hüne hob Tristan hoch, blickte sich um und machte sich dann auf den längeren Weg durch die Gassen heim, um auf der Straße nicht aufzufallen. Als die Tür der Bar aufflog, herrschte abruptes Schweigen. Die Gäste sahen auf den Hünen der in der Tür stand, auf das Bündel Mensch in seinen Armen. Es schien als wüssten sie nicht so recht, was sie davon halten sollten. Faith hatte eben ein Bier gezapft und verzog leidend die Miene. Ohne ein Wort zu sagen ging Iken durch den Raum und lief die Treppe hoch, Faith servierte das Bier und entschuldigte sich dann, um ihm eiligst zu Folgen. "Verdammt Iken was denkst du dir dabei den wieder herzubringen?! Hast du eben die Gesichter gesehen?! Ein Vampir , der eine Schwäche für Menschen hat ist allgemein schwach! Willst du alle Achtung verlieren?!" "Sei still!", knurrte Iken nur und legte den Jungen auf das Bett. " Er wurde vergewaltigt. Hilf mir diese verdammte Blutung zu stillen." Faith blickte von dem einen zum anderen, seufzte dann leise und drückte das Tuch auf den geschundenen Kopf. Ein leises Seufzen entkam seinen Lippen. "Du machst mich noch weich Iken. Hol Verbandszeug und Eiswürfel." Iken rannte runter in den Schankraum, kramte unter dem Tresen nach dem Verbandskasten und dem Eis. Im Schankraum herrschte noch immer Schweigen. Als Iken hinter dem Tresen auftauchte , fauchte er die anderen an. "Was glotzt ihr so blöd?! Das ist mein Blutknecht!" Ein Raunen ging durch die Runde und die Gäste kehrten zurück zu ihren Gesprächen. Iken hingegen biss sich auf die Lippen. Hatte er das eben wirklich gesagt? Er hatte keine Zeit nachzudenken und rannte wieder die Treppe hinauf. Als er das Zimmer betrat, sah er wie sich Faith Blut vom Finger leckte. "Lass das!" fuhr er den anderen an, der eine unschuldige Miene machte. "Hey , ich kann nichts dafür, das kommt von alleine da raus...." Er grinste, nahm dann die vom Hünen mitgebrachten Sachen und versorgte Tristans Kopf. Er legte einen Verband an, wickelte das Eis in ein Tuch und drückte dieses auf die Wunde. Eine Salbe sollte die Schmerzen Lindern, die die Vergewaltigung hinterlassen hatte. "So das wär's. Mehr kann ich für ihn nicht tun." Der große Mann stand in der Tür und sah erst zu Tristan, dann zu Faith. "Danke..." Der schlanke Vampir wollte durch die Tür gehen, blieb aber nochmals kurz stehen. "Es ist noch nicht vorbei. Du weißt, dass sie dich mit deinem ,Blutknecht' sehen wollen, oder? Und du weißt, was passiert, wenn sie herausfinden, dass dies nicht stimmt!" Iken nickte Stumm, blickte dann nochmals zu Tristan und ging mit Faith in den Schrankraum hinab. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)