Der Duft der Lilien von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 16: Trauer um einen Freund ---------------------------------- Kapitel 16: Trauer um einen Freund Kiara schrie vor Angst. Inuyasha hatte beide Arme voll und konnte nicht nach ihr greifen. Doch im letzten Moment schnappte Shippo nach ihr. Er hielt sie an den Vorderpfoten fest, doch das würde der kleine Fuchsdämon nicht lange aushalten. "Verdammtes Pack! Warum werdet ihr nicht eingesogen!" schrie Miroku wütend. Kuare schien mitzubekommen das drinnen etwas nicht mit rechten Dingen zuging und stürmte auf die Hütte zu. "Miroku! Hör auf!" versuchte sie verzweifelt gegen den Lärm anzukommen als sie sie betreten hatte. "Verschwinde Kuare!" brüllte Miroku, "Oder willst du in meinem schwarzen Loch verschwinden?". Auch Inuyasha konnte sich nun langsam nicht mehr halten. Shippo schrie, denn sein Schwanz schmerzte und Kiara festzuhalten wurde immer schwieriger. Kuare versuchte draußen hinter der Wand Schutz zu suchen. In dem einzigen Raum der Hütte hatte Miroku bereits das Inventar in sein schwarzes Loch gesogen: Töpfe, Decken, einzelne Holzscheite. Doch nun begannen auch die Wände nachzugeben. Die Bretter knarrten und ächzten. Da löste sich auch schon die Strohmatte aus ihrer Halterung am Eingang. Erst als sie auf Miroku zuflog, schien er zu begreifen was er da mit der Hütte anrichtete. Schnell wickelte er seine Gebetsperlen um die Hand und duckte sich vor der Strohmatte. Der starke Sog hörte mit einem Schlag auf und Inuyasha nutzte die Gelegenheit. Blitzschnell schwang er Kagome auf seinen Rücken, griff mit der linken Hand nach Kiara und Shippo und eilte nach draußen. Kuare sah ihn entgeistert an sich vorbeilaufen. Sie wusste nicht was sie tun sollte. "Wo willst du hin?" flüsterte Kagome mit erstickter Stimme. Inuyasha legte noch mehr an Geschwindigkeit zu, griff mit der freien rechten nach Kagomes Rucksack und war in Windeseile verschwunden. Kuare besann sich wieder und drehte sich zur Tür, und der Atem stockte ihr. Miroku war noch blasser als sonst, er schien erschöpft und doch voller Zorn. Er schloss die Augen und richtete sich wieder gerade auf. "Ich besorge uns neue Sachen." Sagte er kühl und ging mit erhobenem Kopf an der den Tränen nahen Kuare vorbei. "Inuyasha! Halt an! Wir können doch nicht einfach weglaufen!" versuchte Kagome verzweifelt Inuyasha beizubringen. Doch der dachte gar nicht daran, sein Tempo zu zügeln. "Du hast doch gesehen, dass er uns nicht erkennt! Es ist zu gefährlich, Kagome!" Doch diese schüttelte heftig mit dem Kopf: "Nein! Wir müssen zurück! Miroku...!" Inuyasha hielt abrupt an und lies Shippo, Kiara und den Rucksack ins Gras fallen. Dann drehte er sich so brutal um, dass Kagome den Halt auf seinem Rücken verlor und unsanft auf den Boden prallte. Dann griff er mit beiden Händen nach ihren Oberarmen und sah ihr direkt ins Gesicht: "Es hat keinen Sinn, hörst du?" seine Stimme klang bestimmt und fest. "Wenn wir länger geblieben wären, hätten wir unser Leben aufs Spiel gesetzt! Verstehst du das nicht?" Kagome sah ihn geschockt an. Die Worte hämmerten in ihr Bewusstsein und lösten ein Gefühl der Hilflosigkeit aus. Dann verzog sich ihr Gesicht und sie begann wieder zu weinen. Inuyasha lockerte seinen Griff und schloss sie wieder tröstend in seine Arme: "Wir werden eine Lösung finden..." versuchte er sie zu beruhigen. Shippo begriff gar nicht worum es ging. Auch Kiara sah sie verwundert an. Der kleine Fuchsdämon lief auf Kagome zu und fragte mit einer mitleidigen Stimme: "Was hast du Kagome? Kagome!" Diese wischte sich nun die Tränen aus dem Gesicht und lockerte sich aus dem Griff Inuyashas. Dann nahm sie den kleinen Fuchs in den Arm wie ein Kuscheltier und flüsterte: "Nichts, mein Kleiner, gar nichts." Da sie weit genug von Mirokus Hütte entfernt waren, beschloss Inuyasha, das Lager hier aufzuschlagen. Die Sonne stand auf dem höchsten Punkt ihres Laufes und schien gnadenlos auf die kleine Gruppe. Die Luft flimmerte, während die anderen sich unter den Schatten eines Baumes setzten. Da Shippo immer noch nichts von Miroku wusste, fragte er wiederholt danach. Doch Kagome meinte nur, sie würden ihn später abholen. Damit musste sich der kleine Fuchsdämon fürs erste zufrieden geben und vertrieb sich die Zeit indem er mit Kiara spielte. Kagome und Inuyasha saßen Seite an Seite an dem mächtigen Stamm des Baumes gelehnt. Eine sanfte Brise ging durch die Baumkrone und lies die Blätter rascheln. Kagome hatte keine Tränen mehr die sie vergießen konnte. Also sah sie gedankenverloren in den Himmel. Sie bekam Durst. Kagome äußerte Inuyasha abwesend diesen Wunsch ohne ihn anzusehen. Der Halbdämon stand seufzend auf und suchte eine Kanne aus Kagomes Rucksack heraus, in der sie Wasser gefüllt hatten. Er kniete sich vor ihr nieder und reichte sie Kagome: "Hier." Kagome umschloss den Behälter mit beiden Händen und trank große Schlücke. Inuyasha betrachtete sie. Er wusste, das es nicht gut war jetzt nach Sango zu suchen, denn sie konnte ein ähnliches Schicksal erleidet haben, und das würde Kagome zerstören. Doch es musste sein. Vielleicht war sie in Gefahr und brauchte Hilfe. "Warum hat er uns nicht bemerkt?" unterbrach Kagome seine Gedanken. "Was?" "Warum hat er uns beide nicht bemerkt, wurde aber zornig als Shippo und Kiara rein kamen?" Inuyasha überlegte. Doch war er sich sehr unschlüssig: "Es könnte daran gelegen haben, das sie Dämonen sind. Du bist ein Mensch, Kagome. Ich bin nur zur Hälfte Dämon." "Schon, " erwiderte Kagome, "aber Kuare ist auch ein Mensch, und sie hat er gesehen!" Inuyasha schüttelte den Kopf: "Ich weiß es nicht." Nach kurzem zögern stand er auf und sah auf Kagome hinab: "Lass uns Sango suchen. Sie braucht uns vielleicht." Doch bei diesen Worten weiteten sich ihre Augen und sie begann zu zittern. "Was ist los?" fragte Inuyasha erschrocken. "Sango. Wie sag ich's ihr?" nun blickte sie dem Halbdämon ins Gesicht. Dieser wich zurück. Daran hatte er noch gar nicht gedacht, doch er musste seine Fassung jetzt bewahren. "Wenn wir sie gefunden haben sehen wir weiter." Er half Kagome aufstehen und brachte die Kanne zurück zu ihrem leuchtend gelben Rucksack. Dann rief er nach den beiden spielenden Dämonen. Kagome klammerte sich wieder auf Inuyashas Rücken. Kiara aber wurde zur Säbelzahnkatze und nahm Shippo und den Rucksack. Dann begannen sie wieder zu laufen. Vielleicht war es die falsche Richtung, aber dort lag das zerstörte Dämonenjäger Dorf. Es war der einzige Anhaltspunkt den sie hatten. Und sie hatten Glück. Nach einigen wenigen Stunden hatten sie es erreicht und sahen schon weiten Sangos grünen Rock und ihr rosa pinkes Oberteil. Sie hielt Blumen in der Hand. Die Gesichter der Freunde hellten sich auf und beschleunigten ihr Tempo. Leichtfüßig landeten sie direkt neben Sango. Sie sah sie verblüfft an. Doch dann schien sie zu begreifen wer da gekommen war: "Kagome! Wie schön das du gekommen bist!" Sango lies den Strauß fallen und breitete ihre Arme aus. Kagome sprang freudig von Inuyashas Rücken und umarte ihre Freundin herzlich. "Wie schön, dass es dir gut geht. Ich hab mir solche Sorgen gemacht!" Hauchte sie ihrer Freundin ins Ohr. Diese sah sie verwundert an: "Aber natürlich geht es mir gut. War niemals besser." Sie lächelte so herzerwärmend, als gäbe es nichts Böses auf der Welt. Kagome wusste nicht wie sie reagieren sollte. Doch noch bevor sie etwas erwidern konnte, entdeckte Sango Kiara. "Oh Kiara! Wo warst du nur so lange?!" Die Dämonenkatze lies ein zufriedenes Fauchen von sich. Sango eilte auf sie zu und kuschelte ihr Gesicht in Kiaras Nackenfell. Dann bemerkte sie aber Shippo, der noch auf ihrem Rücken saß und grinste. Sangos Gesicht wurde düster: "Du hast da Ungeziefer auf deinem Rücken." Knurrte sie und stieß ihn mit einer Handbewegung runter. "Aua!" fiebste er, als er mit dem Kopf auf dem Boden aufkam. "Sango, was soll das!" mischte sich Inuyasha nun ein. Doch sie sah ihn verächtlich von der Seite an und richtete ihre Worte an Kagome: "Treibst dich immer noch mit diesem... Halbdämon rum?" Kagome wusste nichts zu antworten. Schlagartig änderte sich ihr Gesichtsausdruck von einem Moment zum anderen und sie lächelte wieder: "Komm Kagome. Gehen wir zu Kohaku. Er wird sich freuen, dich wieder zu sehen!" "Kohaku?" fragte Kagome ungläubig." "Ja!" lachte sie, "Komm!" und hakte sich bei Kagome ein. Freundschaftlich erzählend ging Sango los und zog Kagome mit. Diese lies sich nun von der Freudigen Stimmung anstecken und lachte auch wieder. Inuyasha und die anderen folgten den beiden Freundinnen still. Nachdem sie eine Weile über grüne Wiesen gegangen waren, kamen sie auf die Reste des Dorfes zu. Sango rief von weiten: "Ich bin wieder da! Seht wen ich mitgebracht habe!" Sie sah in alle Richtungen, als würde sie andere Leute begrüßen. Dann blieben sie vor einem großen Haus stehen. "Da sind wir! Kohaku! Sitzt du bei diesem Wetter schon wieder drinnen. Komm und begrüß Kagome!" Nichts geschah. Ein wenig verärgert trat Sango auf den Vorbau und machte die Tür auf: "Kohaku! Hörst du nicht! Vater hat auch schon nach dir gefragt!" Kagome wurde jetzt neugierig und folgte Sango, denn Kohaku ist war doch eigentlich tot. Sie sah über Sangos Schulter in den dunklen Raum. Während Sango immer weiter redete, gewöhnten sich die Augen ihrer Freundin an das Dunkel. Und das einzige was sie sah war eine gesichtslose, kindsgroße Gestalt in hellblauer Tracht. Sango redete mit einer Strohpuppe. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)