A Vampires Life von molamola ================================================================================ Prolog: Wie alles begann ------------------------ Es regnete, einsam lag ich auf dem harten Betonboden einer verlassenen, dunklen Straßenecke.Niemand kümmerte sich um mich...um so eine wie mich...mein Aussehen verrät alles...das weiße Gesicht, die schwarzen Haare...meine langen spitzen Eckzähne...genau, ihr ahnt es schon... ich wurde aus meinem Clan verbannt...ihr wollt wissen warum?! Na gut...ich erzähle es euch...wie soll ich anfangen...nun ja...ich habe halt Mist gebaut...in einem Blutrausch hab ich viele Mitglieder meines Clans getötet...das ist das schwerste Vergehen, was man dort begehen kann...normalerweise sollte jeder von uns seine Gier unter Kontrolle halten können...nur ich,ich konnte mich wieder nicht beherrschen...was solls...jetzt bin ich hier, in der Welt der Menschen...ich kann meinen Fehler nicht rückgängig machen...diese neue so unbekannte Welt ist kalt und herzlos. Jemand wie ich wird hier nicht akzeptiert, nur komisch angesehn, ausgelacht und verabscheut... Was ich bin?! Ich bin ein Monster, ein Vampir! hui^^ schon der Prolog^^ ich bin ja so aufgeregt^^ eigentlich schreib ich nich gern Geschichten...*zeichnet lieber* wollts aber auch mal probieren, hoffe es gefällt wem^^ danke, dass ihr das gelesen habt Kapitel 1: Erste Schritte in eine neue Welt ------------------------------------------- Langsam erhob ich mich aus meiner kleinen, nassen und dunklen Ecke. Es regnete immernoch. Vorsichtig machte ich ein paar Schritte vorwärts, um nicht ewig hier rumzuliegen.Ich schlich mich bis an die Ecke der vor mir liegenden Straße. Ich wollte nicht, dass mich jemand sieht, obwohl ich mir die Reaktionen der Menschen eigentlich ausmalen konnte. Als ich mir jetzt die Straße genauer ansah, stellte ich fest, dass noch viele Menschen unterwegs waren...dabei war es doch schon fast Mitternacht!Auch spürte ich schon wieder dieses Verlangen...diese erneut aufkeimende Lust auf frisches Blut, wenn ich mir die ganzen leicht bekleideten Menschen auf der Straße ansah.Ich durfte nicht schon wieder ausrasten, nicht in dieser Welt und vor allem nicht hier, wo so viele zusehen könnten.Ich riss mich zusammen und betrat die nur durch den Mond erhellte Straße.Keiner schien mich zu beachten...vielleicht wollten die Menschen Abends einfach nur in Ruhe nach Hause gehen...nach Hause...so etwas habe ich nicht...ich hatte nie eins und werde auch nie eins haben."Sicher", mögt ihr jetzt vielleicht sagen,"soll sie sich doch nen Hotelzimmer nehmen, schon hat sie auch ein zu Hause".Doch für mich bedeutet zu Hause, Menschen, die mich lieben.Die sich ehrlich freuen, dass ich da bin...und genau so ein zu Hause gibt es für mich nicht. Trotzdem musste ich heute irgendwo unterkommen...bevor die Sonne aufgeht muss ich hier weg sein...und auf meine einsame Ecke hab ich wirklich keine Lust mehr... auch wenn es mir wiederstrebte, sollte ich mir für heute vielleicht wirklich ein Zimmer in einem Hotel nehmen...bloß hatte ich leider keine Ahnung, wo ich das nächste Hotel finden konnte.Da ich sowieso grad für alle sichtbar, mitten auf der Straße stand, beschloss ich, einfach jemand zu fragen.Es würde bestimmt keiner abhauen.So merkwürdig sah ich ja nun auch nicht aus. Mit Hoffnung ging ich auf eine junge Dame zu, doch diese beachtete mich gar nicht und wich mir aus.>naja< dachte ich mir >das wird schon< und zwang mich zu lächeln. Während ich auf die Person wartete, die so aussah, als ob sie mir helfen würde,wurde ich von einem Mann angerempelt."Hey Süße", machte er mich an,"Fasching ist schon vorbei!" Ich antwortete nicht darauf, sondern sah ihm nur mit einem leeren Blick hinterher.> Seh ich wirklich so anders aus? So schrecklich?!< Ich schaute vor mir auf den Boden. Durch den Regen hatte sich vor meinen Füßen eine große Pfütze gebildet...ich kniff die Augen zusammen um mein Spiegelbild zu erkennen.Als mich der Mond nicht mehr blendete, erkannte ich es...die schreckliche Wahrheit... Kapitel 2: Ein unerwartetes Gespräch ------------------------------------ Ich konnte nicht glauben, was ich dort sah.Dieses blasse Gesicht, die rot unterlaufenen Augen, die zerzausten Haare...war das wirklich ich?! Diese Fratze? Kein Wunder, dass alle vor mir abhauten...was sollte ich jetzt machen?! So würde mir keiner Auskunft geben, wo ich noch ein Zimmer nehmen könnte...und die Zeit drängte...wenn ich bis Sonnenaufgang noch kein Schlafplatz hatte, wäre dies mein Ende...die Sonne würde mich förmlich rösten...das würde hier zwar allen gefallen, aber ich wollte noch nicht sterben. Als ich mich von dem Anblick des Spiegelbilds in der Pfütze löste, fiel mir ein kleiner Junge auf. Er war kaum älter als neun Jahre und weinte dicke Kullertränen.Ich wusste zwar, dass ich ihm nicht wirklich helfen konnte und alles nur verschlimmern würde, aber ich ging trotzdem zu ihm hin. Oft behaupten Menschen, Vampire hätten keine Gefühle, doch ich sah das anders. Immerhin tat mir der Junge leid und ich fühlte mich einsam. Diesen Schmerz hätte ich nicht gespürt, wenn ich keine Gefühle hätte. Als ich vor dem Jungen stand, setzte ich mein liebstes Lächeln auf und schaute ihn aufmunternd an, auch wenn es mir im Moment wahrscheinlich nicht besser ging als ihm. der Junge sah auf, ich dachte schon, dass er gleich aufschreien und davonlaufen würde, doch das tat er komischerweise nicht. Stattdessen wischte er sich mit dem Ärmel die Tränen aus den Augen und schaute mich erwartungsvoll an, Ich wollte losreden, doch ich hatte Angst, meine Zähne vor ihm zu zeigen. Ganz vorsichtig begann ich zu sprechen, immer darauf achtend, meinen Mund nicht zu weit aufzureissen. "Hey Kleiner", begann ich, " ist es nicht ein bisschen spät für dich, um alleine hier rumzulaufen?" "Buuuuhäääääääääääh", er begann erneut zu weinen und ich machte mir Vorwürfe etwas falsches gesagt zu haben."Hey", sprach ich mit ruhiger Stimme, "ich will dir doch nur helfen, erzähl mir doch, was passiert ist." Er schluchzte noch kurz und begann dann zu erzählen. "Ich habe sie verloren...einfach weg...ich find sie nicht mehr...meine Mammiiiiiiiiiii!!" Bei dem letzten Wort brach er wieder in Tränen aus und irgendwie musste ich schmunzeln, wie niedlich er das gesagt hatte." Du, ich hab eine Idee", fing ich wieder an ihn zu beruhigen. "Was hältst du davon, wenn wir uns ein Hotel suchen und die dort deine Mami anrufen. dann kann sie dich dort abholen." "Is gut", gab er nur schüchtern von sich. ich war auf einmal glücklich.Glücklich damit, nicht mehr allein zu sein, wenigstens in diesem Moment, und glücklich damit, jemandem helfen zu können. "Gut".Ich lächelte freundlich."Du musst mir nur sagen, wo wir das nächste Hotel finden können." Er schaute mich verdutzt an."Das weißt du nicht?! Kommst du nicht von hier? Merkwürdig...dabei kann das nicht sein...du sprichst nicht wie ein Ausländer...."Er konnte die Situation nicht nicht richtig deuten und schaute mich fragend, auf eine Antwort wartend, an. "Ähm...du hast recht, ich komme nicht von hier...ich möchte nicht so gern darüber reden..." Jetzt sprach ich nicht mehr so gelassen wie vorher. "Lass uns zusehen, dass wir ein Zimmer bekommen.Ich hab nicht mehr viel Zeit." Seinen erneut fragenden Blick ignorierte ich und packte ihn am Arm. Ich hätte denken können, er konnte meine gedanken lesen, denn ohne weitere Aufforderung zeigte er mir die Richtung, in der das Hotel lag.Ohne ein weiteres mal über sein komisches Verhalten nachzudenken packte ich ihn und machte mich auf den Weg. Kapitel 3: Einchecken im Hotel der Sonne ---------------------------------------- Nach einem Fußmarsch von 15 Minuten waren wir endlich da...beim "Hoteru no taiyo". >Wie passend< dachte ich mir >Hotel der Sonne für einen Vampir<. Schnell zerrte mich mein junger Begleiter durch die Drehtür bis zum Schalter. Obwohl ich genau wusste, dass der Name des Hotels eigentlich nichts weiter zu bedeuten hatte, sträubte ich mich doch etwas dagegen...Am Schalter war niemand zu sehen. Schnell haute ich ein paar mal auf die kleine, silberne Klingel neben mir. Sogleich kam auch schon eine etwas müde wirkende Dame aus einem Hinterraum um uns zwei zu empfangen. "Willkommen im hoteru no taiyo, wo selbst ein grauer Regentag ihnen sonnig erscheint", begrüßte mich die Dame etwas launisch .Ich starrte sie entgeistert an.>Auch das noch< dachte ich."Ich und mein Kumpel wollen einchecken, zwei Zimmer bitte", sagte ich noch immer etwas fassungslos.Die Dame bückte sich, um zwei Anmeldeformulare auszukramen. Genervt knallte sie mir einen Kuli vor die Nase.Ich fing an das Formular für meinen Begleiter auszufüllen, als mir auffiel, dass ich gar nicht wusste wie er heißt. Ich drehte mich zu ihm um."Takeshi, Takeshi Nayami", sagte er. >Schon wieder< dachte ich >er weiß genau, was ich von ihm will<.Ich dachte nicht weiter darüber nach und füllte sein Formular aus. Währenddessen hatte sich die Empfangsdame mein Formular und einen Stift gegriffen, bereit loszuschreiben. Anscheinend ging es ihr nicht schnell genug.Während ich immernoch Takeshis Blatt ausfüllte, wurde ich, von der muffligen Alten nach meinem Namen gefragt."Ich ?!"...ich war verwirrt. Mein Name war "Die" aber das war kein Name für diese Welt und schon gar nicht für ein Anmeldeformular für ein Hotel Ich überlegte kurz."Tori" sagte ich dann stotternd, "Haru Tori". Das war der erstbeste Name, der mir auf die Schnelle einfiel. Die Dame am Empfang musterte mich. "Sie sehen gar nicht aus wie eine Tori-San...eher wie eine Tote...".Sie schien sich innerlich über ihren kleinen Witz zu freuen. >Wenn sie doch bloß wüsste, dass sie gar nicht so falsch liegt, und dass ich sie auf der Stelle umbringen könnte, dann würde sie wohl nicht mehr so dämlich grinsen<. In mir stieg plötzlich Wut auf und ich musste mich beherrschen, sie nicht anzufallen. Zu meiner Ablenkung und ihrer Rettung sagte ich dann, um zurück zu ihrem Witz zu kommen, "Haha...bevor sie sich über andere lustig machen gucken sie lieber selbst erstmal in den Spiegel! Ich bin eine waschechte Tori-San und damit basta!" Kapitel 4: Der nervige Zimmerdienst ----------------------------------- Nachdem ich das Problem mit meinem Namen geklärt hatte, nahm ich unsere beiden Schlüssel, sagte der genervten Dame bescheid, sie solle doch bitte die werte Mami von Takeshi anrufen, zeigte dem Kleinen sein Zimmer und verschwand hinter meiner eigenen Tür. Das erste was ich tat, war, die Rollos runter zu lassen und die Gardinen zuzuziehen. Ich war schon lange genug dem Licht des Hotels ausgesetzt gewesen. Nachdem der Raum komplett nach meiner Zufriedenheit eingerichtet war, machte ich es mir erstmal auf meinem Bett gemütlich. Heute würde ich hier bleiben und morgen Abend würde ich mich weiter umgucken. Als ich da so lag und die Decke anstarrte, fiel mir auf einmal wieder auf, wie einsam ich jetzt wieder war. Auch wenn Takeshi irgendwie ein Quälgeist war mochte ich ihn gerne um mich rum haben...doch dafür war es jetzt zu spät...morgen würde ihn seine Mutter sicher schon abgeholt haben...>Was solls< dachte ich mir > Du kommst auch ohne einen 9 Jährigen Bengel klar< Doch ich merkte schnell, dass ich mich belogen hatte. Unter Schluchzen schlief ich ein. Früh am nächsten Morgen wachte ich auf, geweckt durch eine sich öffnende Tür. Wer konnte das sein? Diese Frage hatte sich spätestens nach der begrüßenden Rede erklärt:"Hallo!!! Guten Morgeeeeeeeeeeeeen!Ich bin ihr Zimmerdienst und serviere ihnen ihr Frühstück-mein Gott, hier ist es ja stockefinster, ich lasse ihnen einmal den schönen sonnigen Morgen herein!" Mit diesen Worten zog das nervige Dienstmädchen die Rollos auf und schob die Gardinen beiseite. Meine ganzen Vorkehrungen gegen die Sonne waren, um es klar auszudrücken, im Arsch...! Schnell genug verkroch ich mich noch unter meiner Bettdecke. Das Dienstmädchen, zu ihrem Frühstückswagen zurückgekehrt, sah mich verdutzt an. "So", warnte ich unter meiner Bettdecke heraus, "entweder, sie verdunkeln jetzt sofort mein Zimmer wieder und ihnen passiert nichts oder es wird ihnen noch Leid tun! Sie glauben gar nicht, wozu ich fähig bin!" Sie konnte nicht wissen, dass ich mich bei dem Licht niemals unter meiner Decke hervortrauen würde. Auf jeden Fall war das, nun schon fast bemitleidenswert eingeschüchterte Dienstmädchen schneller zurück an meinem Fenster, als ich gedacht hatte, was mich sehr zufrieden stimmte. Den Frühstückswagen vergaß sie, als sie aus meinem Zimmer flüchtete... Kapitel 5: Eine Vision?! ------------------------ Den kommenden Tag verbrachte ich in meinem Bett. Es schienen immernoch ein paar Sonnenstrahlen durch die, von dem Zimmermädchen nicht ganz perfekt zugezogenen, Gardinen. Ich kümmerte mich nicht weiter darum und schlief wieder ein. Vor einer weiteren Dienstmäadchen-Attacke brauchte ich mich nicht zu fürchten, so schnell würde hier keiner mehr rein kommen. An diesem Tag träumte ich von Takeshi...es war ein furchtbarer Traum, an dessen Ende ich Takeshi blutüberströmt in einer Ecke liegend auffand. Beim genaueren Hinsehen erkannte ich eine Bisswunde an seinem Hals. Diese Wunde sah ganz nach dem Werk eines Vampirs aus. Ich schrie auf.Schweißgebadet öffnete ich die Augen. Um mich rum war alles dunkel und still. >Was war das für ein Traum? Sollte es hier noch einen Vampir geben in dieser Welt? Einen der so etwas schreckliches tun könnte?!< Nein, das würde ich nicht zulassen.Niemamd würde Takeshi ungestraft weh tun, nicht solange ich lebte. Auch wenn ich schon oft Visionen hatte, redete ich mir ein, dass dieser Traum keine war. Takeshi lebt!Das war einfach nur ein blöder Traum...ein blöder Traum... Da es spät genug war und die Sonne schon verschwand, beschloss ich, mich heute Nacht einmal umzusehen. Vielleicht würde ich sogar etwas brauchbares zu Essen finden. Ich hatte keine Lust aus dem Fenster abzuhauen, darum ging ich, wie jeder normale Mensch, einfach durch den Hoteleingang. Als ich am Schalter vorbei ging, stellte ich fest, dass am Empfang die selbe Dame saß wie bei meiner und Takeshis Ankunft.Sie schien mich wiederzuerkennen, denn sie sprach mich an. "Schönen guten Abend wünsche ich Ihnen Tori-San!"Sie sprach, als ob sie jedes Wort ironisch gemeint hatte. "Sie scheinen nur Nachts unterwegs zu sein, fast schon wie ein Vampir". Sie gniggerte und freute sich über ihren, für sie anscheinend urkomischen, Witz."Vielleicht bin ich ja einer", gab ich in einem scherzhaften Tonfall zurück und drehte mich von ihr weg um zu gehen. "Warten Sie!" sagte die Dame nun ernster, "hier wurde ein Brief für sie abgegeben." >Ein Brief?!< ich dreht mich wieder Richtung Empfangsschalter und nahm den Brief entgegen. Gespannt schaute mich die Dame an und wartete neugierig darauf, dass ich den Brief öffnete. Vorsichtig ritzte ich den Umschlag mit meinen langen Fingernägeln auf.Der Brief war in einer etwas krakeligen Schrift verfasst. >Takeshi!< Aufmerksam las ich mir die Nachricht durch, während mich die Dame immernoch musterte. Hallo, vielen Dank, dass du mir geholfen hast. Meine Mami hatte mich schon gesucht und war glücklich mich wieder zu haben. Ich würde mch gerne noch einmal persönlich bei dir bedanken, Die... Nach diesem Satz endete der Brief...Die?! Woher wusste er meinen richtigen Namen?! Ich hatte ihn nie genannt...Was hatte er für eine Gabe?! konnte er Gedanken lesen?! Wenn dem wirklich so war, konnte sich mein Traum möglicherweise erfüllen...Leute mit besonderer Gabe wurden oft gejagt, davon hatte ich schon gehört.Vielleicht wurde ja wirklich ein Jäger meines Clans auf ihn gehetzt. Auf jeden Fall musste ich ihm zuvorkommen, egal was es kostete. Ohne ein weiteres Wort zischte ich an der verblüfften Dame vorbei und stürzte aus der Eingangstür hinaus ins Freie. Kapitel 6: Blutrausch --------------------- Ich rannte die Straße entlang. Der kühle Nachtwind wehte in mein Gesicht. >Wie schön< dachte ich >was für ein schöner Abend, genau richtig um mir etwas brauchbares zu Essen zu beschaffen.< Lange schon hatte ich kein frisches Blut mehr zu mir genommen, diesen Geschmack auf meiner Zunge geschmeckt. Für einen Moment vergaß ich, dass ich hier war um Takeshi zu retten. Immer weiter rannte ich, nahm die Häuser um mich herum kaum noch wahr. "Die!..." ich bleib abrupt stehen. Wer hatte mich da grade gerufen?! Ich sah mich um, da bemerkte ich es. Knapp neben mir stand Takeshi. Er lächelte und winkte mir fröhlich zu. Eigentlich hätte ich zu ihm hinlaufen sollen, immerhin war ich deswegen ja hier, doch das tat ich nicht. Wie angewurzelt blieb ich stehen und betrachtete Takeshi. In mir spührte ich auf einmal diesen Durst, diesen Blutdurst, der das letzte mal vielen Vampiren den Tod gebracht hatte. Dieses mal allerdings bezog er sich auf Takeshi. Ich bekam Angst, Angst vor mir selbst. Ich durfte, nein, ich wollte Takeshi nicht verletzen. Trotzdem spührte ich, wie mein Verlangen immer größer wurde. >Warum zieht er mich so an?!Liegt es an seiner besonderen Gabe, konnte er also tatsächlich Gedanken lesen?!< Ich hatte keine Zeit weiter darüber nachzudenken, ich konnte mich nicht weiter berherrschen. Mit einem Satz sprang ich ihn an.Ehe ich mich versah hatte ich meine langen spitzen Zähne in seinem Fleisch vergraben. Es war herrlich. Dieser köstliche Geschmack von frischem Blut, den ich solange nicht mehr auf meiner Zunge gespürt hatte. Ich genoss diesen Moment richtig, jede einzelne Minute davon. Jetzt grade war ich wie ausgewechselt. Ich war eine andere Person, eine Person, die keine Skrupel hatte zu töten. Alle meine Gefühle waren in diesem Moment erloschen. In einem Blutrausch spührte ich nichts mehr, überhaupt nichts. Kein Schmerz, keine Trauer, kein Leid. Ich wusste nicht einmal mehr, wer mein Opfer war. Als ich mein Verlangen befriedigt hatte, sank ich in mich zusammen. Auf einmal wurde mir klar, dass ich es war, die Takeshi tötete, genau wie in diesem grausamen Traum. Ich wollte das alles nicht wahrhaben, doch das frische Blut an meiner Kleidung und in meinem Gesicht sprach für sich. Außerdem war da ja noch Takeshis Leiche. Ich schaute ihn an. Krumm saß er da, blutüberströmt, die Bisswunde am Hals und mit leeren Augen. Seine Augen, die mich ncoh vor kurzer Zeit so freudig angestrahlt hatten waren jetzt kalt und leer, Sie zeigten keine Gefühle mehr...genau wie in meinem Traum... Noch bevor ich überlegen konnte was ich jetzt machen sollte, wurde alles um mich herum schwarz und ich wurde ohnmächtig... Kapitel 7: Das Urteil --------------------- Ich kam erst wieder zu Bewusstsein, als ich auf einen harten, steinigen Boden geworfen wurde. Als ich mich bequemer hinlegen wollte, soweit das auf so einem Boden überhaupt geht, merkte ich, dass meine Hände auf dem Rücken zusammengekettet waren und meine Füße so eng gefesselt wurden, dass das Seil mir in die Haut schnitt. Sofort musste ich wieder an Takeshi denken, an das, was ich ihm angetan hatte. Wo er jetzt wohl war? Auf jeden Fall hoffte ich, dass es ihm an dem Ort gut gehen würde, das hatte er verdient. Wie konnte ich ihm das antun...warum...all diese Fragen kreisten in meinem Kopf und ließen mir keine Ruhe mehr. Aber da, wo ich jetzt war, würde ich wahrscheinlich ausreichend dafür bestraft werden. Warum konnte ich nicht einfach sterben?? Mich würde doch eh keiner vermissen...niemand...niemand...alle bezeichneten mich als Monster und wahrscheinlich hatten sie Recht. Ich war ein Monster...ein Monster, das sich nicht scheute anderen Menschen zu töten... Ich war halt anders als die Menschen hier und wenn man anders war, wurde man nicht akzeptiert...ich war erbärmlich...ein Schandfleck für alle Lebewesen dieser Welt. Verzweifelt schaute ich mich um nach etwas, mit dem ich diesem Leben ein Ende hätte machen können, doch hier in diesem Raum gab es nichts...selbst wenn...was hätte ich machen sollen...mir waren die Hände festgekettet... Machtlos über mein Leben zu entscheiden, gab ich auf, weiter nachzudenken. Draußen auf dem Gang hörte ich auf einmal Stimmen. "Hinrichten werden wir sie!" rief die Eine. "Ja genau, ich habe schon einen Tag ausgemacht", sprach der Andere. "Lassen wir ihr die Chance auf Freispruch???" "Was für eine gute Frage", sagte der Zweite sichtlich vergnügt, "ich denke ja...sie wird sich dann Hoffnung machen und nur noch enttäuschter sein, wenn sie niemand haben will." Der Erste war unüberhörbar erfreut über die "nette" Idee des Zweiten. Und ob ihrs glauben wollt oder nicht...auch ich war erfreut...erfreut darüber, endlich sterben zu dürfen... ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ ~ Nachwort von dem Di-Chan^^ tut mir leid, dass es so lange gedauert hat O_O""" und auch...is mir nämlich grad aufgefallen...dass das so ne psycho geschchte is O_O sry und auch, dass es wieder so wenig is O_O""" Kapitel 8: Die Hinrichtung -------------------------- Gleich den nächsten Tag sollte ich hingerichtet werden. An diesem Tag wurde ich früh morgens aus meiner kleinen, dunklen Zelle geholt. Das einzigste was mir momentan zu schaffen machte, war meine Angst vor der Sonne. Würde ich ohne Schutz nach draußen gehen, würde ich geröstet werden, ich konnte mir wirklich einen besseren Tod vorstellen. Doch zu meinem Glück stellte ich dann fest, dass man mir eine Kutte über warf, deren Kapuze ich mir bis ins Gesicht ziehen konnte. Mir wurden meine Beinfesseln durchtrennt und ich wurde durch einen heftigen Schubs aufgefordert, loszulaufen. Wie ich durch die Geräusche um mich herum erschließen konnte, wurde ich auf einen großen Platz geführt, an dem sich anscheinend ziemlich viele Zuschauer befanden. Die Menschen waren so krank...zuzusehen, wie man stirbt... Dann hielten wir an und man band mich an irgendetwas fest. Anschließend hörte ich, wie sich die Personen, die mich herbrachten, entfernten. Stattdessen kam nun eine andere schweren Schrittes auf mich zu. Sie blieb kurz stehen. Plötzlich gab es einen lauten Knall und ich zuckte zusammen. Es schien, als hätte nicht nur ich mich erschreckt, denn das Publikum begann aufgeregt zu murmeln. Angestrengt versuchte ich, etwas rauszuhören, dann verstand ich endlich ein Wort... Peitsche! Jetzt endlich wusste ich, wie ich sterben würde. Qualvoll und elendig, wie es sich für ein perverses Monster wie mich gehörte, um mich rum die gaffende Menge. Ich hatte keine Zeit, weiter zu grübeln, denn auf einmal wurde mir die Kutte vom Körper gerissen, die Kutte, die mich vor der Sonne schützte! Sofort spürte ich den stechenden Schmerz ihrer Strahlen auf meiner Haut. Als ob das nicht gereicht hätte, fing mein Peiniger jetzt auch noch mit der eigentlichen Hinrichtung an. Immer wieder spürte ich diesen stechenden Schmerz, ich merkte, wie mir langsam schummrig wurde, dann brach ich unter lauten Stöhnen zusammen. Ich wusste nicht, wie viele Hiebe ich schon einstecken musste, aber mir war klar, dass ich nicht mehr viele brauchte, um abzudanken. Noch bevor ich mein Bewusstsein endgültig verlor, vernahm ich noch etwas aus dem Publikum...ich strengte mich an, noch zu begreifen, was gerufen wurde...was solllte das heißen diese "hört auf!" Ohne die Antwort darauf wurde ich ohnmächtig... Kapitel 9: Die Rettung ---------------------- Als ich wieder zu mir kam, lag ich in einem weichen, gemütlichen Bett. Das Zimmer, ganz zu meiner Zufriedenheit abgedunkelt, war mit fremd. Ich wollte mich aufrecht hinsetzen, um mich einmal genauer umzusehen, doch als ich mich bewegte, spürte ich wieder diesen stechenden Schmerz in meinem Körper. Ich schnaufte leise und legte mich wieder hin. Langsam dämmerte mir, was passiert war, dass ich hingerichtet werden sollte, auf diesem großen Platzt stand und...weiter konnte ich mich nicht erinner...ich wusste bloß noch, dass ich eigentlich tot sein sollte...hatte mich also wirklich jemand gerettet? Ich sah an mir runter. Mir fiel auf, dass meine Hände, nein fast mein ganzer Körper, verbunden waren. Ja, irgendwer musste mich gerettet haben...irgendwer hatte Mitleid mit so einem abnormalen, perversen Geschöpf wie mir gehabt. Wer konnte das sein? Auf diese Frage hin öffnete sich meine Zimmertür. Herein kam eine junge Frau. "Wie ich sehe, bist du endlich wach, du hast drei Tage lang durchgeschlafen", entgegnete sie freundlich lächelnd. "Können sie mir sagen, was passiert ist?" "Naja...du solltest hingerichtet werden, sie haben dich ausgepeitscht..." Sie senkte ihren Blick. "Und sie haben mir geholfen? Warum? Wissen sie etwa nicht, dass ich ein Monster bin? Wissen sie nicht was ich getan habe?" Sie schaute mich mitfühlend an. "Ich habe dir geholfen...auch wenn ich weiß, was du getan hast..." "Aber warum?" Ich wollte eine Antwort auf diese Frage. Sie sprach weiter. "Aus dem einfachen Grund, dass ich nicht glaube, dass du ein Monster bist. Am Tag der Hinrichtung sind sie mir aufgefallen...deine Augen..." "Meine Augen?" Jetzt verstand ich gar nichts mehr...was war denn mit meinen Augen?? "Ja, deine Augen. Du hattest traurige Augen. In ihnen war nur leere, die Augen eines verlassenen Kindes. Ein Monster, ein Geschöpf ohne Gefühle, hat nicht solche Augen." Langsam begriff ich, dass sie es ernst meinte. "Kann ich dir irgendetwas gutes tun? Hast du einen Wunsch?" "Durst...", antwortete ich, fügte aber noch hastig hinzu, "bitte denken sie jetzt nichts falsches! Kein Blut..." "Ist schon in Ordnung", sagte sie freundlich, "ich hab dich schon verstanden. Ich hole dir ein Glas Wasser." Mit diesem Satz verschwand sie aus dem Zimmer. Sollte ich wirklich ein zu hause gefunden haben? Ein zu hause, wo ich zumindest respektiert wurde? Schnell war sie zurück, ein Glas Wasser in der Hand, das sie mir auf den Nachttisch stellte. "Kannst du alleine trinken oder soll ich dir helfen?", fragte sie besorgt, als ich versuchte, das Glas mit meiner verbundenen Hand zu nehmen. "Wenn es ihnen nichts ausmachen würde...", antwortete ich schüchtern. "Nicht doch", entgegnete sie und nahm das Glas für mich. "Ich hab mir erlaubt, dich zu verbinden", redete sie weiter, während sie vorsichtig meinen Kopf anhob, damit ich trinken konnte. "Es sah wirklich übel aus...du warst schwer verletzt...wahrscheinlich hättest du nicht mehr lange durchgehalten...ich bin froh, dass du überlebt hast." Ich überlegte einen Moment. >Froh? Hat sie wirklich froh gesagt?< ich konnte es nicht fassen...sie freute sich, dass ich lebte. Auf einmal war ich glücklich. Glücklich, dass ich noch lebte und glücklich darüber, jemanden gefunden zu haben, der sich freut, dass ich bei ihm war. Ich war glücklich über ein zu hause... Kapitel 10: Zu Hause~ --------------------- "Leg dich hin du ruh dich noch ein bisschen aus", sagte die junge Frau. "Du musst schnell wieder zu Kräften kommen", fuhr sie fort. "Ähm...darf ich sie noch etwas fragen?" "Aber natürlich, nur zu." Sie lächelte. "Ihr Name?!" "Arashi", sagte die junge Frau, "verrätst du mir auch deinen Namen?" "Die", entgegnete ich müde, ich merkte, wie mir die Augen zufielen. Ich hatte ihr meinen richtigen Namen gesagt...warum? Ganz einfach, weil ich ihr vertraute. Ich nahm noch halb wahr, wie Arashi mit einem freundlichen Lächeln das Zimmer verließ, danach fiel ich in einen tiefen, traumlosen Schlaf. Am nächsten morgen wachte ich auf, geweckt durch das zwitschern der Vögel. Durch die Sache mit meinen Verletzungen war ich aus dem Rhythmus gekommen. Ich schlief Nachts und war den Tag lang wach. Doch im Moment störte ich mich wenig daran, da Arashi mir extra ihre ganze Wohnung verdunkelte. An diesem Morgen probierte ich endlich, aufzustehen. Ich spürte zwar noch jeden Schritt, den ich tat, aber wenn ich langsamer ging, würde es schon gehen. Ich humpelte durch das Zimmer bis zur Tür, vor der ich kurz halt machte. Ich musste mir eingestehen, dass ich etwas aufgeregt war. Dies war seit längerer Zeit der erste Schritt in eine neue, für mich nun warme Welt. Zögernd drückte ich die Türklinke nach unten und betrat den für mich völlig fremden Raum. Ich fand mich in einem großen Zimmer wieder, in dem sowohl eine Küche, als auch ein Wohnzimmer untergebracht waren und von dem noch andere Räume auszugehen schienen. Mitten in diesem Zimmer entdeckte ich Arashi auf dem Sofa sitzend. Sie schien irgendetwas zu sortieren und hatte mich nicht bemerkt. Leise klopfte ich an den Türrahmen meiner Zimmertür. Sofort drehte sie sich zu mir um. "Ah, du bist wach! Wie schön, geht es dir besser?" rief sie mit der selben Freude wie am letzten Tag. "Ja", antwortete ich, "ich denke schon." "Das freut mich zu hören. Komm, setz dich doch zu mir." Sie deutete auf den Platz neben ihr. Ich tat was mir gesagt wurde und ehrlich gesagt, freute ich mich riesig darüber. Ich humpelte los. Als Arashi meine kläglichen Gehversuche sah, musste sie schmunzeln. Sie stand auf und kam verständnisvoll auf mich zu, um mich bis zum Sofa zu stützen. Als wir da waren, erkannte ich, was sie dort sortiert hatte. Anscheinend war ich sehr auffällig im Erkennen von Dingen, denn sie schaute mich an und sagte dann lächelnd, "Alte Zeitungen, du weißt schon, was sich alles so ansamemelt." Ich nickte zustimmend. Da wo ich herkam gab es so etwas zwar nicht, aber ich konnte mir vorstellen, was sie meinte. Jetzt hatte ich Zeit, mir alles genauer anzusehen, denn Arashi hatte wieder angefangen, rumzukramen. Mein erster Blick fiel auf die nicht mehr ganz aktuellen Zeitungen vor mir auf dem Tisch. Das hätte ich besser nicht tun sollen, denn was ich dort sah, wollte ich grade vergessen... Kapitel 11: Gefahr für Arashi ----------------------------- Die Schlagzeile der obersten Zeile lautete: "Kleiner Junge brutal ermordet - Es gibt sie also doch, Monster!" Ich zuckte zusammen, lauter als ich gedacht hatte, denn Arashi drehte sich zu mir um. Fragend sah sie mich an, als sie plötzlich die Zeitung entdeckte. "Oh entschuldigung. Ich hätte besser aufpassen sollen." Sie nahm die Zeitung, steckte sie zu den Anderen und sah mich erneut an. Ich war wie paralysiert, unfähig, mich zu bewegen. "Es tut mir wirklich leid, das muss echt schlimm für dich gewesen sein." "Ich habe ihn umgebracht", sagte ich in einem monotonen Tonfall. "Ich habe ihn getötet, ich bin sein Mörder", redete ich mit gefühlloser Stimme weiter. "Tod, Ich habe ihn umgebracht!" Ich begann hysterisch zu lachen. Arashi fing an, an mir zu rütteln, immer darauf bedacht, mir nicht weh zu tun. "Hey, komm schon", sagte sie, in ihrer Stimme klang Panik. "Ich bin sicher, es geht ihm gut, da wo er jetzt ist." "Tod." Ich kam langsam wieder zu mir. "Er ist tod. Er spürt jetzt nichts mehr." Arashi wollte grade antworten, als ich mich losriss, da sie immernoch ihre Hände auf meinen Schultern hatte. Ich wich einen Schritt zurück. "Hey, wo willst du hin? Was ist denn mit dir los?" Ich antwortete nicht, starrte sie nur weiter an. Tief in mir spürte ich etwas. Etwas, das meinen letzten "Freund" das Leben gekostet hatte. So schnell es ging lief ich in mein Zimmer. Arashi schaute mir fragend hinterher, doch ich beachtete sie nicht, dazu hatte ich keine Zeit. Schnell schloss ich die Tür hinter mir. Ich schaute mich um, nach etwas, das mich aufhalten konnte. Immer stärker spürte ich die Gier, als ich schließlich einen Gürtel entdeckte. Ich schnürte meine Hände zusammen und band mich am Bett fest. Grade schnell genug, denn genau in diesem Moment dreht ich wieder durch. ich wechselte meine Persönlichkeit. Mit aller Kraft versuchte ich nun vom Bett loszukommen an dem ich mich gefesselt hatte. ich wollte mich befreien um mich auf Arashi zu stürzen. Nach kurzer Zeit war alles vorbei. Nicht mehr ansprechbar hing ich gefesselt an meinem Bett. Nach diesem Anfall war mir klar, dass ich nicht hier bleiben konnte. Zu groß war die Gefahr, dass ich Arashi verletzen, wenn nicht sogar töten konnte. Aber wo sollte ich hin? Hier hatte ich mein zu Hause gefunden. Es musste doch eine Möglichkeit geben, dass ich hier bleiben konnte und Arashi trotzdem sicher war. Ich bekam schwach mit, wie sich die Tür zu meinem Zimmer öffnete. Arashi trat ein. Sie musste kurz aufschreien als sie mich sah. Den Kopf gesenkt, schlapp mit den Händen immernoch am Bett festgebunden. Sie kam zu mir und öffnete den Gürtel, sodass meine Hände wieder befreit waren. Vorsichtig gab sie mir einen Schluck zu trinken. Das kalte Wasser tat richtig gut. Ich öffnete die Augen und sah sie an. "E-es tut mir leid..." begann ich, doch sie legte mir den Zeigefinger auf meinen Mund. "Sscht...nicht sprechen...ich weiß schon..." "Aber...ich hätte dich töten können...", fing ich wieder an, wollte mich nicht geschlagen geben. "Aber das hast du ja nicht. Schau mich an, und dann dich. Was fällt dir auf?" "I-ich weiß nicht", stotterte ich, nachdem ich ihre Anweisung befolgt hatte. "Du hast dich gefesselt...und warum? Genau weil du nicht wolltest, dass du mir weh tust. Egal was andere sagen, ich glaube fest daran, dass du ein gutes Herz hast." "Aber...was ist wenn ich soetwas wieder bekomme und mich nicht schnell genug wegsperren kann?", fragte ich besorgt. Arashi überlegte. "Wenn ich nicht falsch liege, bekommst du so eine Phase doch nur, wenn du zu lange kein Blut mehr getrunken hast, oder?" "Genau...", entgegnete ich traurig, musst unweigerlich an Takeshi denken. "Dann ist doch alles ganz einfach!" rief sie strahlend. "Dann beschaffen wir dir eben regelmäßig frisches Blut!" Ich starrte sie ungläubig an. Wo wollte sie denn jedesmal frisches Blut herbekommen?? Meine ungestellte Frage wurde mir schnell beantwortet. "Wir gehen jagen!!" Kapitel 12: Jagd, Einsicht und Schuldgefühle -------------------------------------------- Jagen?! Ja, das hatte sie gesagt. Arashi wollte mir wirklich helfen, ich war erstaunt. "Morgen Nacht gehen wir raus, okay?" Ich nickte. "Vielen Danke, ich stehe tief in deiner Schuld." Ich verbeugte mich leicht, was Arashi zum Schmunzeln brachte. "Ach was, nicht doch, das ist doch selbstverständlich." Ich wusste nicht was ich noch sagen sollte und auch sie machte eine Pause bevor sie fortfuhr zu reden. "Kann ich dich für ca 2 Stunden alleine lassen? Ich würde gern kurz in die Stadt gehen und noch ein paar Sachen besorgen." "Klar", antwortete ich spontan. "Ich würde dich ja auch gern mitnehmen, aber wenn die Sonne scheint, ist das wohl etwas schlecht..." Sie lächelte verlegen und ich sah sie an. "Da hast du wohl recht", grinste ich, trotz allem war ich glücklich, zumindest in diesem Moment. "Ach ja, bevor ichs vergesse, wenn dir langweilig wird, mach dir ruhig den Fernseher an." Sie deutete auf den Kasten der auf der Kommode stand, dann verabschiedete sie sich und ging aus dem Zimmer. Genau wie Arashi gesagt hatte, war sie nach 2 Stunden wieder da, vollgepackt mit jeder Menge Tüten. Ich hatte es mir in der Zwischenzeit auf dem Sofa im Wohnzimmer gemütlich gemacht und blätterte ein bisschen in den alten Zeitungen, die Arashi so mühevoll sortiert hatte. Den Fernseher anzumachen hatte ich mich nicht getraut. So ein Teil hatte ich noch nie vorher gesehen und es erschien mir unheimlich. Was ich nicht kannte, mochte ich auch nicht. Arashi packte währenddessen die zahlreichen Einkäufe aus. Während sie grad das Essen einräumte fiel ihr ein Glas aus der Hand. Es zersprang klirrend auf dem Küchenboden. "Hoppla", erwiederte Arashi nur wenig betrübt. "Es ist so dunkel hier, dass ich doch glatt das Regalverfehlt hab." Sie lächelte, dann bemerkte sie meinen Blick. "Tut mir leid", murmelte ich und sah schuldbewusst zu Boden. "Dass du dir wegen mir solche Mühe machen musst und extra deine ganze Wohnung verdunkelst..." Sie sah mich an, dann setzte sie sich zu mir aufs Sofa. "Hey, das war meine Entscheidung, dich trifft überhaupt keine Schuld. Ausserdem helfe ich lieben Menschen wie dir doch gerne." Ich war gerührt. Leise liefen mir Tränen über die Wangen. "Hey, nicht weinen!" Sanft legte sie ihren Arm um mich. Noch nie hatte mir jemand soetwas gesagt, leise schluchzte ich vor mich hin. "Komm schon, jetzt beruhigst du dich erstmal und dann, wenn es dunkel geworden ist, gehen wir dir was zu Essen beschaffen." Sie dachte kurz nach, sah mich dann fragend an. "Es können doch auch Tiere sein, oder?" Ich wusste nicht, was ich antworten sollte. Was für eine dumme Frage war das auch. Ich schluckte. Ich konnte ihr unmöglich sagen, dass Tierblut nicht halb so gut war, wie das von Menschen. Ich beschloss mich einfach damit zufrieden zu geben, immerhin war das besser als nichts. Arashi wartete anscheinend gar nicht auf eine Antwort von mir, denn ohne noch einmal nachzufragen fuhr sie fort. Was hätte sie auch sagen sollen, dachte ich mir. Sie unterbrach meine Gedanken. "Ich habe dir etwas vom Einkaufen mitgebracht. Ich hab es in dein Zimmer gelegt. Sieh es dir einfach mal an, ich hoffe es gefällt dir, aber ich wusste nicht was dir so gefällt und darum dachte ich...naja...vielleicht möchtest du es ja heute schon Tragen." Sie hatte mir etwas gekauft? Ich wurde neugierig. So schnell es ging verschwand ich in meinem Zimmer um nachzusehen. Ohne dass ich es gemerkt hatte, war Arashi mir nachgeschlichen und wartete gespannt an der Tür. Ihr Geschenk fand ich auf meinem Bett - es war ein wunderschönes schwarzes Kleid und eine Kette in Form einer Mondsichel, die einen rubinroten Stein fasste. "Und gefällts dir?" Ich fuhr zusammen, wie lange stand sie dort schon? "Es ist wunderschön", antwortete ich verlegen. "Und die Kette?" "Ich weiß nicht wie ich das je wieder gutmachen soll..." Ich war verblüfft, stand immer tiefer in ihrer Schuld. "Hey, sie ist ein Geschenk, seit wann muss man Geschenke wieder gutmachen?" Sie lächelte. "Ich hab die Kette gekauft, damit du immer an mich denkst wenn du sie ansiehst. Und auch, damit du weißt, dass du stolz darauf sein kannst, ein Vampir zu sein, Die." Ich war schon wieder gerührt, konnte nicht mehr als "Vielen Dank" hervorbringen. Draußen war es inzwischen dunkel geworden. "Wollen wir los?" Ich nickte, versuchte zu verbergen, wie aufgeregt ich war. Endlich kam ich mal wieder raus an die frische Nachtluft. Schnell zog ich mir das Kleid an, macht die Kette um und schloss die Zimmertür hinter mir. Arashi wartete schon fertig angezogen auf mich. "Können wir?" Wieder nickte ich. "Jupp^^" Wir gingen los. Die Nacht war kühl und sternen klar. Am Himmel konnte man jeden einzelnen Stern erkennen, zwischendrin erleuchtete der Halbmond das Firmament. Arashi und ich betraten einen Wald. "So", begann sie, "ich hab dich hierher gebracht, jagen musst du allerdings alleine." "Kein Problem", rief ich bereit, loszuflitzen. Arashi setze sich neben mich auf einen Baumstumpf und ich machte mich auf den Weg. Mit großen Sätzen sprang ich flink zwischen den Bäumen hindurch. Huschte halbfliegend durch die Nacht. Plötzlich hielt ich an, unter mir hatte sich etwas bewegt. Ich sah nach unten. Auf dem Boden lag ein Reh, es schien verletzt zu sein, an der Schulter blutete es. Da es noch lebte, war es ein gefundenes Fressen für mich. Ich schnappte mir das Tier und lief mit ihm zu Arashi zurück. "Bist du fündig geworden?" Ich merkte gar nicht, dass ich ihr nicht antwortete, meine Aufmerksamkeit galt allein meiner Beute. Genüsslich schlug ich meine Zähne in die Beute. Das Reh zuckte noch ein letztes mal, quiekte leise, dann hing sein Kopf schlaff nach unten. Arashi schaut, was ich nicht bemerkte, angewiedert zur Seite. "Entschuldige", sagte sie leise, "macht es dir was aus, wenn ich schonmal nach Hause gehe?" Ich schaute auf. Als sie mein Blutverschmiertes Gesicht sah, rannte sie los, ohne eine Antwort abzuwarten. Hatte ich etwas falsch gemacht? Oder hatte sie nun doch eingesehen, dass ich ein Monster war? Ich hatte keinen Hunger mehr... sollte ich zurück? Nein... tausend Fragen gingen mir durch den Kopf. Was sollte ich machen...war jetzt wieder alles vorbei mit meinem glücklichen Leben? Ich war auch so bescheuert...ich würde vorerst hier bleiben, dann würde ich weiter sehen... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)