Auf der Erde von --Shiranui-- ================================================================================ Prolog: -------- Cativo ist ein Dieb und Mörder, eigentlich hat er schon alle kriminellen Aktivitäten zustande gebracht die es in seiner Welt zu tun gibt. Er ist bekannt, bei den Sicherheitskräften, wie auch bei den Zivilisten. Er fällt allein schon durch sein Auftreten auf. Cativo trägt immer seinen langen, schwarzen Ledermantel. Darunter ein weises Hemd und eine königsblaue Jeanshose. Viele Menschen munkeln, er habe wirklich nur diese Kleidung. Aber ein hingucker sind seine langen, dunkelbraun- roten Haare, die seine eisblauen Augen erst so richtig stechend machen und wenn er allein durch die Straßen diese riesigen Stadt namens Ixelia ging, hingen mehr als nur abwertende Blicke an ihm. Seien es Frauen, die sich schmachtend vorstellten in seinen Armen zu liegen (und Cativo hatte alles andere als Probleme mit dem weiblichen Geschlecht), oder Männer, die ihn darum beneideten alle Frauen kriegen zu können, die er haben wollte. Der Kriminelle hielt sich aber nicht gerne in der Öffentlichkeit auf; wer würde das schon, wenn er wüsste, dass in jedem Moment einer der Sicherheitskräfte auftauchen könnte und ihm für irgendeine Kleinigkeit versuchen wollte in den Knast zu stecken. Aber heute war Cativo unterwegs. Ausnahmsweise hatte er mal keine Drogen geschmuggelt, Geldspeicher ausgeraubt, Menschen umgebracht oder sonst irgendetwas getan. Er wollte einfach nur spazieren und seinen ersten Tag genießen, den er ausserhalb des Gefängnis verbrachte. Es wehte eine kühle Briese durch die Straßen von Ixelia, welche im Mittelpunkt der zivilisierten Welt stand. Die Sonne brannte wie im Hochsommer, obwohl es erst Frühling war und spiegelte sich in den Fensterscheiben der Wolkenkratzer, die sich den Himmel entgegenstreckten und selbst aus 10 Meilen entfernung noch immer imposant wirkten. Cativo kam an einem Park mit saftig grünen Wiesen und Kirschbäumen, die mit zartrosa Blüten behangen waren, vorbei. Menschen und Tiere tummelten sich gleichermaßen auf der Parkwiese. Schmetterlinge tanzten auf den Gräsern und Cativo musste schmunzeln, da es so aussah, als hätten diese primitiven Wesen schon so früh am Morgen einen an der Krone. Irgendwo plärrte ein Kind, was warscheinlich mal wieder zu übermütig herumgtollt hatte. Vielleicht (und der Gedanke gefiel Cativo wesentlich mehr) wurde es aber auch von einem großen Hund gebissen. Alles in allem war es ein normaler, langweiliger Tag der für Cativo aber apruppt abbrach, als zwei Männer im schwarzen Anzug und mit Sonnenbrille vor ihm standen. Zwei von den Sicherheitskräften... Die Welt in der Cativo lebt, ist der Unseren gar nicht mal so unähnlich. Sie besteht aus Wäldern und Städten. Allerdings ist die Herachie dort anders und die Bevölkerung ebenfalls. Die Bevölkerung ist in Klassen aufgeteilt. Die erste Klasse ist die der obersten Bosse, wie sie genannt werden. Sie sind vergleichbar mit den Firmenchefen und anderen hochreichen in unserer Welt. Sie lassen Städte bauen, die so groß sind wie New York und sehen sich in allen und jedem Überlegen. Allerdings haben sie trotz allem die Sicherheitskräfte, die sowas wie Bodygards sind und auch Polizei. Diese Sicherheitskräfte sind dafür da das Leben in den übergroßen Städten zu regeln und ihre Bosse zu beschützen, wenn es sein muss. Aber eigentlich sind zum Schutz die Priester und Magier da, die ebenfall in dieser Welt leben. Sie gehören zu der zweiten Klasse, genauso wie Elfen. Die dritte Klasse besteht aus den Kriegern und Schwert- oder Kampfmeistern, die notfalls für die erste Klasse in den Krieg zieht. Zivilisten gehören zu der vierten Klasse. Es sind ganz normale Menschen, wie Bauern und Geschäftsleute die ihren Tag damit verbringen ihre Familie zu ernähren und die Steuern zahlen. Die fünfte klasse wird als Abschaum gespottet. Es sind Menschen, die auf der Straße leben, sowie Kriminelle und andere. Manchmal landet aber auch ein oberster Boss in diesem Teufelskreis, wenn er bestraft werden soll, wenn er zum Beispiel ein Verbrechen begannen hatte. Als letztes kommt die sechste Klasse. Die sechste Klasse verdient es laut den Menschen noch nicht mal eine Klasse zu sein. Es sind die Dämonen, die immer darauf warten die Herrschaft dieser Welt an sich zu reißen. Die Dämone leben in den tiefen Wäldern und Seen dieser Welt. Und vor allem in den Meeren sind sie sehr verbreitet und sehr stark. Aus diesem Grund ist es niemanden erlaubt auf den Meeren zu reisen, der nicht wichtige angelegenheiten zu erledigen hat, genauso wie es verboten ist die Wälder aufzusuchen. Ausser den Dämonen leben allerdings auch die Elfen in den Wäldern. Diese mysthischen Wesen stehen beinahe pausenlos im Kampf gegen die Dämone, auch Biester genannt. Aus dem tiefsten Inneren einer vulkanischen Höhle, keine zwei Meilen von der Stadt Ixelia entfernt, drangen an diesem Morgen bestialische Schreie. Mehrere Fledermausschwärme flatterten aufgrunddessen aufgeschreckt und kreischend aus dieser herraus und verschwanden in den Wäldern. Es war Shagall, der Dämonen Führer, der durch seine momentane schlechte Laune alle anderen Bestien in der Höhle zum aufgeregten Kreischen brachte. Shagall saß wie immer auf seinem Thron, in tiefster Finsternis die sein Aussehen verschleierte. Er zeigte sich nur seinen engsten Vertrauten in klarer Gestalt. In unteren Dämonenkreisen wurde schon spikuliert, wie ihr aller Herr und Meister, der Stärkste von ihnen, denn nun aussah aber niemand hatte eine Antwort darauf. Manche sprachen hinter seinem Rücken mehr als respektlose dinge. Einerseits sagten sie, er sei ein übergrosser Drachenmensch, dann sagten sie, er sei ein überfetter und überalteter Ork. Es konnte einfach niemand der Dämone eine Antwort finden und die Vertrauten von Shagall erzählten auch kein sterbenswörtchen. Alles in allem war die Dämonenhorde alles andere als Respektvoll, ihrem Meister gegenüber. Hinterrücks verspotteten sie ihn, aber sobald einer der Oberdämone seinen Auftritt hatte, wahren sie wieder zahm wie Kätzchen, die zwar schnurrten, aber langsam die Krallen ausfuhren. So auch an diesem Tag: Shagall's Wut ließ die Höhle erzittern. Während einige Unterdämonen zitternd am Boden kauerten, ließen andere tuschelnd die Gerüchteküche brodeln. "Mann, er hat wieder schlechte Laune... das geht schon wieder seit Tagen so..." "Klar, die Elfenfuzzies haben wieder eines unserer Heere geschlagen!" "Scheiss auf die Spitzohren. Hab nähmlich brandheisse Nachrichten ausspioniert, aus der Oberen hälfte!!" "Nee, was denn?" "Ich war mal ne runde schleichen, da höre ich doch tatsächlich, wie einer der Vertrauten sagt, dass die nackten Affen einen unserer Pläne herrausgefunden haben, und einen Plan aufgestellt haben, wie sie uns vernichten können!" "Ach das Glaubst du doch selbst nicht! Die sind zu dumm um einen unserer Pläne zu kennen. Ich glaube eher, Shagalls gebeine brechen wieder auseinander!" "Hehe..." "ich seh es schon vor mir, unser kleiner Opi, sitzt mit seinem festgefurzten Arsch auf seinem Scheisshausthron und zerfällt, weil seine verschimmelten Gedärme und seine verschleisten Knochen ihn nicht mehr zusammenhalten!" "Hilfe... würd mir einer meiner zugerotzten Vertrauten Zivis den Arsch abputzen, ich hab wieder bubu gemacht!" Die beiden verfielen in schallendes Gelächter, welches an das kichern von Hyänen erinnerte. Noch wärend die beiden noch wie im Rausch am lachen waren, öffnete sich das Tor zum Saal des Führers und drei Gestalten, in Kutten verhüllt, betraten den Ort des Geschehens. Sofort herrschte Totenstille und alle Augen waren auf die drei gerichtet. "Wir brauchen den jungen Inuki...!" sprach einer von ihnen. Ein Raunen ging durch die anderen Anwesenden und einige fingen schon tuschelnd an zu spekulieren. "WIR BRAUCHEN DEN JUNGEN INUKI!!" Sofort herrschte wieder Stille. Ein großer (ca. 2m Schulterhöhe), roter Wofsähnlicher Dämon kam auf die drei Kutten zu. Der Wolf war unter den Dämonen wohlbekannt; er hieß Säiya und hatte in seinen jungen Jahren viele Schlachten gegen Elfen und Menschen angeführt. Seine Zeit war aber schon fast abgelaufen, sein einst glänzendes und weiches Fell war nun struppig und stumpf. Sein Körper war mit Narben übersäht und der verfluchte Geruch des Todes haftete an ihm. Säiya's blaue Augen waren schon lange nicht mehr damit ausgestattet ihre Umgebung zu erkennen aber trotzdem wagte sich noch niemand ihn zu einem Kampf aufzufordern. Der Respekt dem General gegenüber würde wohl erst dann vergehen, wenn seine Gebeine unter den tiefen Höhlen vergraben liegen. "Was wollt ihr Kutten von meinem Clan?" knurrte er mit seiner erhabenen und tiefen Stimme. "Das ist nicht dein Anliegen, Inuki Oberhaupt!" "Und wie es mein Anliegen ist, Arschkriecher!!" erwiederte dieser gereizt. Zügel deine Schlangenzunge! Der erhabene Shagall wünscht einen deiner Brut zu sehen!" "Der Erhabene..." murmelte Säiya und schaute demütig zu Boden. "Ich denke, es wird euch jetzt klar sein, dass es durchaus ernst ist. Deshalb bitte ich erneut darum den jungen Inuki herbeizuholen." "... der Erhabene..." murmelte Säiya erneut und fing an zu kichern. Die Kutten schauten verwirrt zu dem Wolf, während dessen gekicher zu gelächter wurde und dieses immer lauter wurde. Sein Gelächter wurde immer lauter und am Ende kugelte er sich sogar am Boden. "...der Erhabene!!" gröhlte er. "Der erhabene Shagall!!" Im nächsten Moment stimmte auch der Rest der Dämonenschar in sein spöttisches Gelächter mitein. Von einer Sekunde zu nächsten wurde der Wolf aber wieder ernst und fragte welchen der jungen Inuki die Kutten denn gern haben wollen. "Die Aussenseiterin!" erwiederten diese bestimmt. Für einen Augenblick herrschte wieder gespenstische Stille im Saal und alle Augen starrten ungläubig zu Shagalls Gehilfen; selbst Säiya's Augen brachten einen entsetzt und ungläubigen Blick zustande. "Miso?!" Zur selben Zeit, etwa 20 Meilen entfernt: Im großen Wald lebten ausser den Dämonen natürlich auch die Elfen und wie die beiden Lästerer in Shagall's Höhle es bereits erwähnt hatten, waren die Elfen in einem großen Krieg mit den Dämonen verwickelt. Die Lage zwischen beiden Fronten schien relativ aussichtslos. Beide Gegner waren gleichstark. Um gegen die mächtige, etwa zwei tausend Dämonen starke Gruppe zu gewinnen hatten sich mehrere Elfenstämme verbunden. Einmal der Stamm des schwarzen Wolfes. Die Elfen dieses Stammes waren durch ihre schwarzen Haare und den gelben Augen zu erkennen. Ihre Waffen bestanden aus Wurfschleudern, und Fäusten. Dann war da der Stamm des Feuerdrachen, dessen Mitglieder Kaminrote Haare Hatten und eisblaue Augen, ausserdem bestanden deren Waffen aus Speeren und Bögen. Der dritte und letzte Stamm, der sich zu diesem Kampf versammelt hatte, rief sich Eisschlangen. Die meisten der dazugehörigen Elfen hatten weissblaue Haare, bleiche Haut und blutrote Augen. Ihr Angriff bestand zum größten Teil aus Magie, jeglicher Art. Mitten im Kampf gegen einen Echsenmenschen verwickelt, war die noch relativ junge Elfe Flinka. Sie hatte das Blut und die Seele zweier verschiedener Elfenstämme. Ihre Mutter war eine Eisschlange und ihr Vater ein schwarzer Wolf. Dementsprechend war ihr Aussehen auch verändert: Flinka hatte die langen, schönen Haare ihrer Mutter aber die Angriffslustigen Augen ihres Vaters geerbt. Umgehen konnte sie mit Magie und mit Waffen, was sich in vielen Situationen als sehr nützlich erweisen konnte. Während sie den Schlägen des Echsenmenschen geschickt auswich, kämpfte sich ein bereits weisshaariger Elfenmann auf sie zu, um sie von einem Treffen in der Mittelpunktstadt Ixelia zu benachrichtigen. Den Mittelpunkt von Ixelia bildete der große Dom des Navkihim, einem der vielen Götter die über die Wesen der Welt eines Universums, welches parallel zu unserem Planeten, der Erde, existiert richtet. Dieser Dom, dessen Türme den Himmel zu berühren scheinen, beherbergt etwa 30 Priester und einen Metatron. Der Metatron steht immer in direkter verbindung mit dem Gott der dieser Kirche zugehörig ist. Da dieser sich nicht um alle kleinen Probleme, die den einzelnen beschäftigt, kümmern kann ist der Metatron dazu da den Priestern mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, falls es Probleme gibt und der Metatron entscheidet dann, ob es schwerwiegend genug ist um den Gott selber um Rat zu bitten. Ansonsten kümmert sich der Metatron selbst um die Sache. Im Dom des Navkihim sind Sitzplätze für fast 2000 Gläubige erbaut. Umringt von mehreren hundert magischen Kerzen, die niemals erlöschen werfen die Sitzbänke unheimlich, flackernde Schatten auf den roten Teppich, der vom Hauptportal bis zum großen Altar führt. Der Altar selbst ist etwa 4Meter lang und 3Meter breit und auf diesem sind neben einer Skulptur des vermummten, gold-gelben Gott ebenfalls ca. 20 Kerzen erichtet die niemals erlischen. Die warme frühlings Sonne lässt die bunten Gläser der Fenster dumpf strahlen und an einigen Stellen, wenn das Glas helle Farben hat schafft die Sonne es auch leichte Lichtspiele auf dem Boden tanzen zu lassen, die dem eigentlich unheimliche, kalten Gemäuer eine tröstliche Wärme spenden. Metatron Flint stand vor dem Altar und wartete. Er wartete auf den jungen Priester Boris, den er erst vor fünf Minuten herbeordert hatte. Der besagte junge Mann war bereits auf dem Weg und hatte keine Ahnung was von ihm verlangt werden sollte... So wie es aussah musste eine große Sache in dieser Welt stattfinden, denn von jeder Rasse schien ein Exemplar in die Hauptstadt Ixelia berufen zu werden. Cativo selber wusste ebenfalls noch nicht was auf ihn zukommen wird, schon wenige Stunden nachdem er von den Sicherheitskräften auf der Parkstraße abgefangen wurde. "Wir haben bereits mehrere Male versucht Sie zu benachrichtigen, Shoan..." erklärte ein Schwarzer der vier Sicherheitskräfte, während er neben Cativo herging. Die Uniformierten hatten es erst nach einer kräftigen Rangelei und einem Schlag aufs Maul geschafft Cativo dazu zubringen ihnen "freiwillig" zu folgen. Der Kriminelle selbst stapfte nun zwischen den vier Wandschränken mit den Sonnenbrillen her, wischte sich mit dem linken Handrücken den immer wieder von neuem loslaufenden Rinnsal Blut vom Mundwinkel weg und warf den vieren immer wieder aufs neue giftige Blicke zu. "...aber die Nachricht hatte Sie wohl nicht erreicht, da Sie sich bis gestern wieder in einer Justizvollzugsanstalt befunden hatten." Cativo fragend zu dem großen, schwarzen Mann auf. "Du meinst den Knast, oder was?" "Ja, Sie waren dort inhaftiert für zwei Jahre, durch Mord an einen Passanten." "Ganz genau! Ich erinnere mich noch zu gut an die Hackfresse, der ich das zu verdanken habe. Eigentlich hatte ich ja fest mit Lebenslänglich gerechnet, aber ich schätze euch Polizeifuzzies macht es wohl mehr Spass mich immer wieder aufs neue zu schnappen!?" Der Schwarze sagte daraufhin nix mehr. Cativo musste schmunzeln, was dazu führte das die Wunde an seinem Mundwinkel erneut aufriss und das Blut erneut zu fließen begann. Er erinnerte sich noch gut daran, wie er damals in das Gefängnis gekommen war. Der Penner, der mittlerweile ja nicht mehr unter ihnen weilte hatte ihm auf seine Schuhe gespuckt (Cativo hatte es noch nicht mal in frage gestellt, ob es nun absichtlich gewesen war oder nicht). "Leck es wieder auf du verdammter Hurensohn!" hatte Cativo gesagt aber sein Gegenüber hatte dies gar nicht eingesehen und wollte grinsend weiter gehen, was ihm aber nicht gelungen war. "ICH HABE GESAGT DU SOLLST ES AUFLECKEN!!!" Der Fremde hatte ihn nur erneut angegrinst und Cativo empfohlen den Rotz zu behalten, damit er es sich immer wieder vor Augen halten konnte, zu was der Kriminelle gehörte. Im nächsten Moment ertöne ein Ohrenbetäubender Knall, die Häuser rund herum waren blutverschmiert gewesen und Hirn klebte an den Wänden und Scheiben dieser. Der Körper des fremden Mannes lag noch zuckend am Boden, während sich ein Meer aus Blut um ihn sammelte, was er natürlich nicht mehr sehen konnte, da sein explodierter Kopf übereil verteilt lag und seine zerplatzten Augäpfel das weiße Kleid einer kreischenden Frau zierten. Cativo wurde nur wenige Sekunden später mit einem qualmenden Revolver in der Hand von den Sicherheitskräften gefangen genommen und in ein Gefängnis gesteckt. "Wenn es möglich wäre, würde ich ihn erneut umbringen, diesen Hurensohn!" schmunzelt Cativo. Kapitel 1: Der Auftrag ---------------------- Er stand nun ihn einem schwarzen Raum. Der Raum befand sich im höchsten Stock des Hauptquartier der Bosse der Welt Fortuna. Das Hauptquartier befand sich in Ixelia, der größten Stadt auf diesem Planeten. Durch magische Kräfte wurde der Raum so verändert, dass er dem Weltraum aufs Haar gleichte. Cativo selbst schien im nichts zu stehen. Kein Anfang, kein Ende des Raumes öffnete sich ihm. Es gab kein oben und kein unten, aber denoch gab es Schwerkraft dort. In der ferne entstand eine Supernova und mehrere Sterne erstrahlen im gleissendem Licht bevor sie verschwunden waren. Stille. Kein Geräusch klang von ausserhalb des Raumes ins Innere und auch andersrum. Es war unheimlich dort. Unheimlich. Was wollten die oberen Dämone von Miso? Ihr Großvater Säiya war ganz aufgebracht als er in ihre Höhle kam, die in den tiefsten tiefen der Dämonen Höhle des Shagall lag. "Die Schleimscheisser von Schagall fragten nach dir, Miso. Beweg deinen Arsch und steh auf! Sieh zu dass du auf dem schnellsten Wege vor dem Saal des Oberscheisser erscheinst.!" Das waren seine Worte und ohne weitere Erklährungen hatte er sich wieder aus dem Staub gemacht. >Alter Thronfurzer! Scheiss mich nicht zu!< hatte Miso gedacht und stand langsam auf. Sie gähnte und ihre Zunge hing ihr aus dem Maul welches mit Rasiermesserscharfen Zähnen bewehrt war. Sie streckte ihre Vorder und Hinterläufe, wedelte dann einmal mit dem Schwanz und schüttelte ihr Kaminrotes Fell um die Flöhe loszuwerden, die sich über Nacht mal wieder über ihr weiches Fell hergemacht hatten. -Es half nix. Sie setzte sich hin und fing an sich mit dem rechten Hinterlauf hinter dem rechten Ohr zu kratzen. "Ihr verschissenen Drecksviecher. Haut endlich ab!!! Klettert meinem Gran'pa ins Fell! Der machts nicht mehr lange. Den könnt ihr belästigen." Naja, wahrscheinlich rochen die Parasiten den Gestank des Todes schon genauso stark wie alle anderen in diesem Berg und sahen deshalb keine ordentliche Beute mehr in Säiya... es half nix. Sie stand auf und stolzierte zum Saal von Shagall. Sie wurde sofort eingelassen und als sie drinnen war, knallte die Tür hinter ihr zu. Die Tür knallte zu. Cativo drehte sich um. Ein Sternschnuppen-Schauer enthüllte das Gesicht einer jungen Frau, mit weißblonden, langen Haaren. Sie hatte eine weite Magier Kutte an, der ihren wunderschönen Körper verhüllte und in ihrer Rechten trug sie einen langen Stab aus grünen Alraunen Holz, geschmückt mit Silbermondsteinen, die nur im Licht der Sterne und des Mondes leuchteten und genau dies war nun der Fall. "Hallo! Ich bin Sinti. Wurdest du auch hier rein gebracht?" "Nein, ich stehe noch draußen...!" grummelte Cativo, dem das Weib jetzt schon gehörig auf die nerven ging. Frauen die lästige Fragen stellten, somit also Intelligenz zeigten, gingen ihm gehörig gegen den Strich. Und da diese Sinti auch noch Magierin zu sein schien hieß, dass sie eine Menge Intelligenz haben musste. Cativo vertrieb sich seine Zeit lieber mit Huren an den Straßenrändern, die wie Ratten aus ihren Löchern gekrochen kommen, sobald die Sonne dem Mond aus dem Weg geht; Huren die keine Fragen stellten; Huren die immer sofort bereitstanden, wenn er es wieder mal nötig hatte; Huren die so blauäugig und blond waren, dass sie nach dem fick sogar vergaßen ihm Geld abzunehmen. Frauen die mitdenken machten einfach nur Ärger und alles viel schlimmer als wie es überhaupt ist. Er hatte keine Probleme mit Frauen, solange sie keine Fragen stellen; er hatte keine Probleme mit den Weibern, solange sie keine Fragen stellen, sie hübsch aussehen und sie sich leicht ficken lassen. "Ich sag dir was, Magier Schlampe, ich habe dich nicht angesprochen und ich habe dich auch nicht darum gebeten, dass du mit mir redest. Also möchte ich dich bitten: Lass. Mich. Einfach. In. Ruhe. Verstanden?" Sinti schwieg für einige Sekunden und Cativo dachte schon, sie hätte es geschnallt denn er wusste: Weiber die auch nur ansatzweise denken konnten und einen eigenen Willen hatten fragten in der Regel immer erst nach einem Grund, bevor sie sich einer Anweisung beugten. Aber er hatte falsch gehofft. Erst lächelte Sinti nur freundlich dann fing sie an zu reden. Und dieser ersten Satz waren nur die Spitze des Eisberges. "So freundlich wie ihr mich darum bitten, muss ich es ja verstanden haben." Cativo zuckte beim Klang der Stimme kurz zusammen. ...Abscheu... "Warum redest du dann trotzdem mit mir, obwohl ich grade eben erst gesagt habe das du mich in ruhe lassen sollst!?" "Warum werden Sie denn auf einmal so unfreundlich, hatten sie einen schlechten Tag?" "Sag mal, sprech ich chinesisch, oder so?" "Nein, aber können sie das? Chinesisch ist eine sehr schöne Sprache!" Cativo verdeckte sein Gesicht mit den Händen. War diese verdammte Schlampe so dumm? Aber wie hatte sie es geschafft eine Magierin zu werden, mit dieser naiven dummheit? Er entdeckte grad: sein zweiter Hassfaktor bei Frauen, neben Intelligenz,es war die Naivität. Naivität. Nein, Flinka war nicht naiv, weil sie sich mit den Menschen zusammen tun wollte, um ihnen zu helfen ein Problem zu lösen. Welches wusste sie nicht, aber es musste gravierend sein. Normalerweise gingen Elfen und Menschen sich aus dem Weg (obwohl es zwischendurch natürlich auch vorkam, dass sich ein Mensch und ein Elf zusammentaten um eine Familie zu gründen, aber das war wirklich nur selten der Fall und Ausnahmen bestätigen bekanntlich die Regel). Also musste wirklich etwas bevorstehen, wenn die Menschen schon freiwillig auf die Elfen zugingen, um sie um Hilfe zu bitten. Flinka war nicht das einzige Wesen der Elfenrasse gewesen, die von dem Auftrag aus der Menschenstadt Ixelia benachrichtigt wurde. Insgesamt waren es noch etwa 20 andere gewesen, die aus dem Kampfgetümmel gegen das Heer des Schagall gerissen wurden. Als den Elfen aber von den Menschen erzählt wurde sahen es die besagten 20 anderen gar nicht ein ihre Rasse für die Menschen im Stich zu lassen und stürzten sich auf dem direktem Weg wieder in den Krieg gegen den Dämonenführer, einzig und allein Flinka war es, die noch geblieben war und anschließend sich auf den Weg in Richtung Ixelia gemacht hatte. Die Menschen mochten zwar merkwürdig sein und Flinka selbst konnte sich auch nicht mit dem Glauben und der Lebensweise des Menschen anfreunden, aber immerhin: Menschen und Elfen lebten auf ein und dem selben Planeten und hatten auch ein und den selben Feind. Warum sollten sich Elfen und Menschen sich nicht einmal zusammen schließen, um gegen diesen Feind zu kämpfen? Flinka wusste es nicht. Sie war nicht naiv, weil sie so dachte. Nein, sie war vorrausschauend. Sie wusste dass das Heer, gegen welches die Elfen momentan am kämpfen war noch lange nicht am Ende war. Dämonen verbreiteten sich wie die Karnickel. Und wenn nicht schnell etwas getan werden würde... Noch immer bekleidet in ihrem Kampfanzug, der sie leicht an einen Robin Hood erinnern ließ (nur dass sie keinen Hut aufhatte und erheblich mehr Oberweite hatte) und mit einem Bogen als Waffe war sie nun auf dem Weg, begleitet von vier Wölfen, die ihr schutz bieten sollten, falls sie angegriffen werden sollte (sei es von Mensch oder Dämon). Sie zog stundenlang durch den Wald, immer das zwitschern der Vögel im hintergrund, die Sonne über ihr, die es schwer hatte ihre Strahlen durch das dichte Laub zu schicken. Alles im allen war es ein sehr harmonischer Tag, nur dass Flinka schon lange nicht mehr das frühsommer Wetter realiziert hatte, da sie andere Dinge zu tun hatte, ihr leben retten zum Beispiel. Mittlerweile waren Stunden vergangen, oder waren es nur Minuten? Cativo wusste es nicht. Die Magierin und er standen noch immer im endlosen Raum und sie hatte angefangen zu plappern. Sie papperte und plapperte und plapperte und plapperte. Cativo wusste nicht wovon und es intressierte ihn auch nicht. Zwanghaft versuchte er die Stimme der Frau zu ignorieren und er antworte auch nicht, wenn sie ihm eine Frage stellte. FALLS sie ihm überhaupt Fragen stellte. Sein Blick wanderte durch das sternenbehangene Universum, in dem die beiden sich befanden. Erst konnte er damit nichts anfangen, dann viel es ihm auf: Abermillionen Kilometer, aber dennoch nur drei Meter, von ihm entfernt war ein Stern, der besonders hell leuchtete. Es war ein Planet. Der Planet Fortuna. Die Welt, in der er und milliarden andere Menschen lebten. Der Planet, auf dem er sich grade im höchsten Gebäude überhaupt befand, in begleitung einer Magierin namens Sinti, die an sich eigentlich eine Traumfrau war, aber durch ihre hohe Intelligenz doch auch wieder hässlich. Aber dennoch befand er sich in beträchtlicher Entfernung zu seiner Heimat. Sein Gehirn konnte diese Information nicht verarbeiten. Es war zu kompliziert... Er ging einige Schritte auf den Planeten zu. Der Planet kam näher. Sehr viel näher. Wie ein Zoom. Fortuna wuchs von einigen milimeter Größe auf zwei Meter an. Cativo schaute hinter sich. Sinti stand noch immer in der selben Entfernung wie zuvor zu ihm (und sie plapperte noch immer). Aber etwas war falsch. Irgendwas stimmte nicht... Cativo war nicht grade dumm, wenn er auch nicht mit sehr hoher Intelligenz gesegnet war. Aber es reichte in der Regel immer noch um Pläne für Raubüberfälle zu gestalten. Trotzdem: Er kam einfach nicht drauf, WAS falsch an der ganzen Ansicht war. Sinti plappert. Was plapperte sie? Cativo hörte zu. Aber er hörte nix. Absolut gar nix! Das war der Fehler! Sinti stand nur wenige Meter von ihm entfernt aber trotzdem war sie so weit entfernt, dass er sie schon nicht mehr hörte. Als ob er eine Schwelle übertreten hatte, eine Schwelle die nicht existierte aber dennoch einen Raum von einem anderen trennte; einen Raum der so weit entfernt war dass er dem Planeteten näher gekommen war, als er eigentlich wollte und trotzdem befanden er sich mit Sinti noch immer zusammen im selben Zimmer. Wieder eine Information die so Kompliziert war, dass Cativo sie nicht verarbeiten konnte. Er drehte sich um und ging einige Schritte rückwärts. Der Abstand zwischen ihm und ihr veränderte sich kein bisschen, aber Fortuna wuchs an. Sie war nun knappe zwei Kilometer hoch (so schätzte Cativo es). Er betrachtete den Planeten erneut. Er war wunderschön, selbst für seine Verhältnisse. Er konnte sehen, wie Wirbelsturme über die Welt zogen, die zwar drei Kontinente aufzuweisen hatte, der Kontinent auf dem er sich momentan befand (und gleichzeitig auch wieder nicht befand) aber der größte war und die zwei anderen mit dem Umfang von etwa 20 Meilen, grade einmal 10% des Ixelia Kontinents einehmen würden. Er sah Waldbrände, die auf einem der kleineren Kontinente (er kannte die Namen nicht) schon über die hälfte der Flora vertilgt hatten. Der Anblick der Zerstörung ließ ihn alles andere um ihn herrum vergessen. Am östichen Ende des Ixelia Kontinent, jenseits einer großen Gebirgskette, die er als "Wolfsmond" identifizierte, ging ein gewaltiges Gewitter seine Wege und ließ auch dort einige Brände zurück. Er ging zurück, der Planet wurde kleiner. Sinti's Stimme nahm wieder Klang an. Plötzlich ließ ein gleissendes Licht das Universum erstrahlen und Cativo hielt es erneut für das Erlöschen eines anderen Stern, aber dem war nicht so. Sinti hatte Cativo in innerhalb einer halben Stunde ihre gesamte Lebensgeschichte erzählt. Wie sie von ihrem Lehrmeister Merlin unterrichtet wurde ("Merkwürdiger Weise wusste er von Dingen, von denen ich noch nie was gehört habe. Als ob er von einem andern Planeten kam!"), von ihren merkwürdigen Blackouts die sie manchmal hatte, von den Aufgaben die sie bis jetzt hatte, von ihren Eltern und dass sie erst vor kurzem zur vollwertigen Magierin geworden war, obwohl sie ja eigentlich viel zu ängstlich und tollpatschig war um dem Ruf des Magier gerecht zu werden. Sie fand, dass Cativo ein sehr freundlicher Mensch war, da er ihr die ganze Zeit aufmerksam, schweigend zugehört hatte. Er ging zwar manchmal einige Schritte, aber das war ja verständlich da eingeschlafene Beine nie schön waren. Das gleißende Licht ging von Fortuna aus, schoss in einer Form die der eines Kometen glich vom Planeten weg und verschwand wenige hundertstel Sekunden später im nix. Auch Sinti stand in der Zeit im Licht und stoppte ihre Erzählung. "Was war das?" fragte Cativo, der mittlerweile wieder direkt vor Sinti stand. "Ich weiss es nicht." Der Gedanke dass die Magierin auch nicht alles wusste, beruhigte Cativo etwas aber es blieb keine Zeit sich über dieses Phänomen zu unterhalten, da sich im nächsten Moment eine Tür im Nichts öffnete und die beiden aus dem merkwürdigen Raum raus geholt wurden. Einer der Sicherheitskräfte führte sie durch Flure die so hellbeleuchtet waren, dass Cativo für den ersten Moment glaubte er würde nach der Dunkelheit des Universums erblinden. Aber nach wenigen Sekunden hatten sich seine Augen wieder an das Licht gewöhnt und merkte, dass die Magierin direkt neben ihm ging. Näher an ihm, als ihm lieb war. "Könntest du bitte vor gehen?" forderte er sie in einem noch relativ ruhigen Ton auf, aber trotzdem mit einem warnenden Unterton der nix gutes zu heissen hatte. Diesen Ton überhörte Sinti natürlich und schaute ihn nur naiv, fragend an. "Warum denn? Ich fühle mich an Ihrer Seite sehr geborgen." Cativos Hände ballten sich zur Faust. Er mochte zwar ein Asozialer Wichser sein, aber Frauen hatte er bis jetzt noch nie geschlagen. Aber einmal war ja immer das erste mal. Er schluckte das Verlangen, sie blutend und krepierend am Boden liegen zu sehen runter und versuchte ihr erneut klar zu machen, dass er nicht wollte dass sie neben ihm ging. Aber anstatt diesmal auf seine bitte einzugehen, hakte Sinti sich bei ihm ein. "Es muss Ihnen nicht peinlich sein, wenn eine Frau neben Ihnen geht. Oder waren Sie noch nie mit einer Frau zusammen? Dabei sehen Sie doch richtig gut aus. Sie können Ihr Glück ruhig bei mir versuchen. Ich sehe doch, dass Sie ein Auge auf mich geworfen haben." "Ich habe WAS?!" "Ja, leugnen Sie es nicht. Wenn Sie es sich selbst eingestehen, das ihnen eine Frau gefällt dann ist der nächste Schritt gar nicht mehr so schwer." Cativo schüttelte Sinti angewidert ab. "Ich sag dir eins, Weib: Wenn du noch etwas länger als 5Minuten leben willst, dann geh! Geh mit Gott aber geh!!! GEH! AUS! MEINEM! BLICKFELD!" Sinti schaute zu Cativo auf. Ihre violetten Augen füllten sich mit Tränen. "Oh mein Gott! Sie sind..." "Ja bin ich!" "...schwul!" und Sinti's Blick war erfüllt von entzücken. Für Cativo war es, als ob man ihm einen Morgenstern in den Magen geschlagen hatte und für einen Moment blieb er wie angewurzelt stehen, war wie weggetreten und schloss die Augen. Er zog seinen Revolver, entsicherte ihn und schoss Sinti nieder. Die Patronen seines Revolver waren eine spezielle Anfertigung. Sie explodierten nachdem sie etwas durchdrungen hatten. Er hatte Sinti direkt uns Herz geschossen und es zerriss ihren Brustkorb, als wenn dieser nur ein Blatt Papier wäre. Aterien und Venen, die ins Herz verlaufen waren, befanden sich nicht mehr an ihren gewohnten Platz und wurden samt Herz und Lungen durch die Luft geschleudert. Der einstig weisse Flur war Blutrot, der Körper der Sinti gehört hatte sah noch nicht mal mehr im entferntesten dem eines Menschen ähnlich. Hals und Rückrad waren zertrümmert, Muskelfasern waren freigelegt, zuckten und erinnerten an Schlangen die grad aus einem zerfetzten Körper gekrochen kamen. Sinti's Brüste (durchaus mal groß und wohlgeformt gewesen) erinnerten nur noch an zerplatze, fleischige Luftballons, weisse Muttermilch vermischte sich mit weinroten Blut. Dies war das letzte, was er ja gesehen hatte, denn danach wurde Cativo von den Sicherheitskräften niedergeschossen. Er öffnete die Augen. Sinti schaute noch immer wie ein kleines dreijähriges Kind zu ihm auf, als sei er der Weihnachtsmann. Unauffällig tastete er nach seinem Revolver der aber nicht aufzufinden war, da man ihn Cativo abgenommen hatte kurz bevor er in den unendlichen Raum geführt wurde. Glück für dich du kleine Fotze... dachte Cativo noch, ging dann an Sinti vorbei. "Ich bin nicht schwul, ich will nur dass du nicht neben mir hergehst als seihst du mein Weib." "Toll! Dann habe ich ja noch Chancen!!" Cativo wollte Selbstmord begehen. Sie wurden in einen anderen Raum geführt. Dieser war schon viel freundlicher eingerichtet als der Unendliche. Halogen Lampen ließen alles in einem angenehmen Licht scheinen, sodass Sinti und Cativo's Blicke sogleich auf die anderen Anwesenden fielen. Es waren ein Priester, ein Söldner und eine Elfe. Elfen, Priester... Cativo war in einen Teufelskreis geraten. "WAs soll das denn werden, wenn es fertig ist?" fragte er den den begleitenden Bodyguard. "Es ist bereits fertig. Ihr müsst euch nur noch einen Augenblick gedulden. Dann kann es losgehen." "Dann kann WAS losgehen?" Aber Cativo's frage wurde nicht beantwortet, denn die Tür wurde geschlossen. Sinti hatte keine Probleme mit neuen Bekanntschaften und ging offen auf die anderen zu. "Hallo, ich bin Sinti und gehöre zu der zweiten Klasse der Magier." "Angenehm! Ich bin Kev." sagte der Söldner und schenkte ihr ein Lächeln. "Flinka!" "Boris!" Beide hoben die Hand zur Begrüßung. "Was für ein Haufen... und was soll das jetzt hier?" Cativo meldete sich zu Wort. Boris schaute zu Cativo. "Dich kenne ich. Du bist doch Shoan?!" "Für dich immer noch Cativo, Sonnenanbeter." "Shoan, der letztes Jahr den Überfall auf den Dom des Navkihim angeführt hat..." "Ja, der große und wunderbare Shoan, bekannt als Cativo der Meisterdieb. Anführer des Desperado-Clan!" lachte er und sah Boris abwertend an. "Was machst du hier, Abschaum? Dies ist eine heilige Versammlung." "Heilig? Heilig ja klar. Und ich liebe diese Schlampe da!" Cativo deutete auf Sinti, die es zum Glück nicht mitbekommen hatte. Hinter ihnen ging die Tür offen und alle Blicke waren auf den stämmigen alten Mann gerichtet der hineinkam, gefolgt von einem Boyguard. "Heilig ist fast richtig Boris..." sagte der Neuankömmling. "Es wird Zeit euch darüber aufzuklären, warum ihr euch heute hier eintreffen musstet." "Toll, wie wäre es wenn der alte Knacker sich erst mal vorstellen würde, bevor er anfängt von den alten Zeiten zu erzählen, wo alles besser war!?" Der Bodyguard wollte grade seine Waffe ziehen, aber der alte Mann hob beschwichtigend eine Hand. "Der alte Knacker, Shoan, ist zufällig derjenige der Sie davor bewahrt hat für den letzten Mord lebenslänglich zu bekommen."sagte er mit ruhigem Ton und, dem Kriminellen seinen Revolver in die Hände und wandte sich dann an alle. "Ja, und früher war wirklich alles besser. Früher, als die Dämonen noch nicht so weit dachten wie heute..." Alle (ausser Cativo, der seine Waffe nach Macken absuchte) schauten den alten Mann mit der Glatze an. Dieser fuhr mit seiner Erzählung fort. "Mein Name ist Treet. Ich bin das Oberhaupt der Stadt Ixelia und habe mich dazu bereit erklärt euch von eurer Aufgabe zu erzählen um ein Problem zu lösen, von welchem unser gesamter Planet betroffen sein wird." "Sein wird?" fragte Flinka. "Eigenlich stecken wir schon ganz gehörig im Mist..." Cativo kicherte. "Ja, und ganz besonders tief in der Scheisse sitzen wir, wenn ich mir diesen Haufen hier anschaue, der den Planeten retten soll." "Halt dein Schandmaul, Gesetzloser!" rief Boris. "Die Lage scheint durchaus ernst zu sein! Lasst euch von diesem haufen Unrat bitte nicht abhalten, uns alles zu erzählen, Sir." Treet fuht fort: "Es ist so: Die Dämonen haben einen Weg gefunden, wie sie unseren Planeten doch noch beherrschen können. Bis jetzt hatten wir das Glück dass unsere defensiv Kräfte, sprich Elfen, Magier und Priester, die mental stark genug sind sich dem Feind gegenüber zu stellen und ihn in die Flucht zu schlagen. Die Bewohner dieser Welt sind dementsprechend auch gläubig genug um mit Hilfe der Priester eine starke Barriere um ihren Lebensraum aufzubauen. Jeder weiss, dass die Dämonen ihre Kräfte aus dem Nichtglauben ziehen, also hier nicht genug Kräfte ziehen können. Aber sie haben ein uraltes Geheimnis entdeckt. Das Geheimnis des Paralreisens." Die Anwesenden schauten fragend drein. "Was ist "Paralreisen"?" fragte Sinti mit einem erfürchtigen Unterton. "Paralreisen, ist die Macht die es ermöglicht in Paralel-Welten zu reisen. Auf diesem Planeten gibt es 10 Tore, mit denen man in eine Paralele Welt reisen kann, bis vor kurzem wusste niemand ausser den Oberhäuptern etwas davon, aber durch Zufall entdeckten Dämone eines dieser Tore. Sie betraten es und fanden sich auf einem anderem Planeten wieder, der unserem gar nicht so unähnlich ist aber der Glauben um einiges schwächer ist." Bei den anderen fiel der Groschen und allgemeine Unruhe machte sich breit, selbst Cativo war nicht wohl bei der Sache. Boris übernahm das Wort. "Das heisst, die Bestien reisen in diese andere Welt um dort die Kraft zu tanken, die sie HIER nicht bekommen um uns anschließend alle zu beseitigen?!" "Genauso läuft das Spiel." "Das ist also der Grund, warum sie in letzter Zeit stärker sind als sonst..." murmelte Flinka geschockt. "Deshalb sind so viele meiner Rasse in diesem Krieg gestorben." Sinti schaute auf. "Wir müssen uns so schnell wie möglich auf den Weg machen!" Kev strich sich einmal über die geschorenen, blonden Haare. "na ja, ich will ja nich unverschämt sein. Ich verstehe den Ernst der Lage sehr wohl, aber, sterben tut jeder irgendwann einmal. Ob wir nun die Welt retten, oder von Bestien gerissen werden. Tot ist Tot. Um es kurz zu sagen: Was springt für uns dabei raus, falls wir es schaffen sollten die Verdammten aufzuhalten?" "Ihr werdet natürlich reich belohnt werden und anschließend in die Kreise der Oberhäupter der Menschen aufgenommen werden." Geld... unmengen von Geld...!!!!! Cativo's Kopf war voll mit Geld. Er würde soviel Geld bekommen... und nach mehreren plünderungen würde er der reichste Mensch auf diesem Planeten sein!!! Und die ganzen Weiber die er erst haben würde...! "Das hört sich doch ganz toll an! Also worauf warten wir?" Alle Blicke blieben an Cativo hängen, der diese plötzliche kooperativität signalisierte. Bevor irgendjemand etwas sagen konnte fielen die Lampen in dem Zimmer aus und kurze Zeit später fing ein rotes Licht an zu flackern. Von draußen erklangen Schussgeräusche. Lautsprechanlagen klickten und eine Durchsage erklang. "Das Gebäude wird evakuiert, ein Inuki...." Die Ansage wurde unterbrochen. Ausser Schießgeräuschen und Schmerzensschreie war nix mehr zu hören. Die Gruppe im höchsten Stock schaute sich an. "Die Teufel haben es jetzt also tatsächlich geschafft die Hauptstadt zu stürmen..." Flinka zückte ihren Bogen, spannte den Pfeil an und zielte auf die, noch geschlossene, Tür. "Denen werden wir schon zeigen was es heisst, sich in das wichtigste Gebäude dieser Welt zu schleichen." Auch Kev zog seine Waffe; ein überaus eindrucksvolles Breitschwert. Auf seinem Gesicht spiegelten sich angespannte Nervosität und unsagbare Vorfreude. "Keine vorzeitige Panik." wandte Treet sich an die Gruppe. "Dieses Stockwerk ist das bestbeschützte Gelände auf dem gesamten Planeten. Selbst wenn der Inuki es geschafft haben sollte sich bis hier her vorzuarbeiten, werden hier seine letzten Schritte gwesen sein." Sinti brach hinter ihnen in Tränen aus. "Wir werden hier alle sterben!" "Ja und wenn ich selbst dafür sorgen werde, DU wirst als erste drauf gehen wenn du jetzt nicht sofort deine verdammte Klappe hältst!!!" Cativo meldete sich zu Wort. Flinka ließ ihren Bogen sinken und schaute Cativo entgeistert an. "Spinnst du? Wie kannst du nur so gemein sein? In Momenten der Not muss der Partner dem anderen beistehen!" "Welcher Moment der Not? Soweit der Chef gesagt hat, sind wir hier sicher und ausserdem: Wir haben ja Gott auf unserer Seite, oder nicht?" Boris schaute sich zu Cativo um und sein Gesicht war Wutverzerrt, normaliesierte sich dann aber wieder etwas. "Du hast recht, Shoan. Gott wird uns keinen Augenblick im Stich lassen, da dies hier eine heilige Mission ist. Aber bei dir wird er vielleicht eine Ausnahme machen." Sinti stellte sich dazwischen. "Hört doch auf!!! Wir dürfen uns nicht streiten. Ein Inuki ist direkt hier in diesem Gebäude und..." "...er ist erledigt." Die Blicke waren auf Kev gerichtet. "Er ist erledigt, hört nur." Alle schwiegen für eine Minute. Es herrschte Stille. Kein einziger Laut. Keine Gewehrsalven. Kein Geschrei. Treet seufzte erleichtert. "Seht ihr? Ich habe euch gesagt, dass die Bestie hier ihre letzten Schritte machen würde." "Dafür dass Sie ja ganz fest davon überzeugt waren, dass er hier nicht weiter kommen würde, haben Sie aber am lautesten geseufzt." bemerkte Cativo und sicherte seinen Revolver. Flinka öffnete derweil die Tür und spähte nach draußen. Der Gang draußen war leer und totenstill. Keine Menschenseele befand sich dort, dementsprechend auch niemand der den Inuki hätte niedergeschossen haben könnte. Die Elfe schloss dei Tür und wandte sich an die Anwesenden. "Da draußen ist nix." "Das ist doch gut so. So sind wir uns sicher dass wir nicht sterben werden." erwiderte Sinti, die sich mittlerweile wieder gefasst hatte. Für Cativo wäre es auch zu schön gewesen, wenn er endlich seine Ruhe vor diesem Weibsstück gehabt hätte. Aber er behielt seinen Gedanken für sich und schaute nur durch die Runde. Kev ließ sein Schwert sinken und stecke es anschließend wieder in die Scheide, welche auf seinem Rücken befestigt war. Er seufzte nur einmal enttäuscht und wandte sich dann an Sinti, um ihr zu sagen dass er alles ihm mögliche getan hätte, falls das Vieh es doch geschaft hätte, sie vor dem Teufel zu beschützen. Boris sprach in Gedanken eine Danksagung an Nivkihim und dem Gott des Glück, Waßea. Es vergingen Minuten und obwohl Flinka sagte, dass draußen alles leer und ruhig war, lauschten trotzdem alle nach einem möglichen Geräusch das alles wieder zunichte gemacht hätte. Die Elfe nahm zur sicherheit wieder ihren Bogen in die Hand und als ob sie es gewusst hätte erklang unmittelbar unter ihnen ein lauter Knall, laut genug dass der Boden unter den sechs zu beben schien und Sinti sofort wieder wimmernd auf dem Boden sich zusammenkauerte. Kev stellte sich vor sie und zog erneut sein Breitschwert. "Ich habe es geahnt..." knurrte er, schien aber sichtich erfreut zu sein, dass die Party doch noch nicht vorbei war. "Ok. Ich schaue nach was da jetzt wieder los ist." begann Boris und zog seine Kutte etwas enger zusammen. "Ganz bestimmte nicht, Sekten führer." erwiderte Cativo und stoß ihn zur seite, während er sich zur Tür begab und seinen Revolver zog. "Wir können doch nicht riskieren, dass der einzige Übermittler zwischen den Göttern und uns drauf geht, oder?" sein Ton war spöttisch und innerlich fragte er sich, warum er den Trottel nicht hatte gehen lassen. Es war die beste Gelegenheit ihn loszuwerden, aber seine Beine schienen sich wie von selbst auf die Tür zuzubewegen. Auf dem Weg folgte ihm Sinti's bewundernde Rufe: "Das ist so rücksichtsvoll von Ihnen, Shoan. Ich wusste doch das sie ein wundervoller Mensch sind. Ihr verhalten lässt mein Herz höher schlagen." Er verdrängte jeglichen Gedanken und jeglichen Komentar zu dieser Aussage und stand nun direkt vor der Tür. Er atmete einmal tief ein und begab seine linke Hand zur gesicherten Türklinke. Direkt draussen, vor der Tür schien sich ein halber Krieg abzuspielen. In Gedanken bereitete er sich auf den Anblick da draussen vor. Zerfetzte Körper, die auf dem Gang lagen; Zuckende Menschen, die mit dem Gesicht in ihrem eigenen Blut lagen und darin ertranken und eine Bestie die inmittem dieses Chaos die Lefzen hochzog, ihn anknurrte während Cativo merkte dass sein Revolver hakte, ihn im Sprung zu Boden riss und ihm die Kehle zerfetzte. Cativo schluckte und drücke die Klinke herunter... er hatte nicht bemerkt, dass die Schreie der Menschen in diesem Gang wieder verstummt waren. Er riss die Tür auf. Zumindest dachte er dass er sie geöffnet hatte, aber in wirklichkeit hatte sich von draussen ein Mädchen gegen die Tür geworfen um in den Raum zu kommen. Der Dieb wurde mit voller Wucht zur Seite geschleudert und landete mit Sternen vor den Augen vor einer Wand. Alle Waffen, die auf die Tür gerichtet worden waren, sanken nach unten als die Besitzer das kleine vielleicht grade mal 15jährige Mädchen sahen, welches halb aufgelöst von Tränen auf dem Boden sank. "...helft mir..." schluchzte sie. "...helft mir, der Inuki wird uns alle Töten!!!! Er ist hinter mir her!" Sie Blutete aus mehreren mittelgroßen Wunden die man ihr zugefügt hatte. Boris fröstelte es. Nicht wegen dem Anblick des schlimm zugerichteten Mädchen, sondern durch den kalten Luftzug, der herein kam, als das Mädchen die Tür geöffnet hatte. Flinka begab sich sofort zu dem Kind und kniete sich vor sie, sprach beruhigende Worte auf sie ein. Die Elfe half ihr auf und forderte sie auf sich auf einen Stuhl zu setzen. Sie wandte sich zu dem rest der Gruppe. "Ich werde sie heilen und dann müssen wir sehen, dass wir sie ruhig bekommen, sonst...." Boris schloss die noch immer geöffnete Tür, nicht ohne einem Grinsen auf dem Gesicht beim Anblick des immer noch benommenen Cativo. Sobald die Tür geschlossen war, begann die Elfe mit ihrem Heilzauber, der die teils zerissene Haut des Mädchen wieder zusammenwachsen ließ und die Blutung somit sofort stoppte. Kurz bevor die Wunden gänzlich geschlossen waren, wurden diese gereinigt. Sämtlicher Schmutz wurde aus den Wunden gestoßen und mitten dabei waren viele Patronen von Maschienengewehren... Flinka stolperte erschrocken einige Schritte zurück. Das Mädchen war Gewehrsalven ausgesetzt worden.....? Das konnte doch nicht... Die Kleine fing an zu lachen. Ihr Gelächter wurde lauter und klang überlegen. "Ich bin der Inuki, ihr Narren!" rief sie triumphierend und richtete sich auf. Während sie sich aufstellte, loderte um sie herum eine flammende Hitze auf, welche die mamorgefließten Wände um sie herum zum glühen brachte. Die Hitze staute sich um sie und implodierte. Eine gewaltige Druckwelle schleuderte alle aufrechtstehenden Personen in diesem Raum um und brachte die Mamorwände zum zersplittern. Im Handumdrehen war der Boden weiss bedeckt, als hätte es geschneit. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)