Kind aus der Dunkelheit von LeaGreywolf (Bakuras Erinnerung und Gedanken) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Kind aus der Dunkelheit Ryou wollte unbedingt mit seinen Freunden ins Kino und er schaute sich mit seinen schokobraunen, mit einem Hundeblick besetzten, Augen an. Ich stimme zu, zwar will ich nicht mit doch ich kann ihm diese Bitte einfach nicht abschlagen. Widerwillig bin ich immer noch, aber ich ziehe mich in meinen Ring zurück. Phantom der Oper, warum gehen die in so einen Mist? Den ganzen Film über passe ich nicht auf, doch beim Abspann bitte ich ihn noch zu bleiben und er gewährt mir diesen Wunsch. Dieses Lied... irgendwie passt es zu mir. Kind aus der Dunkelheit treibend durch Raum und Zeit dein Weg ist einsam lern im Dunkeln ihn zu finden Ich war alleine und bin es immer noch. Schon so lange ich Denken kann bin ich allein. Mein Dorf wurde zerstört als ich gerade mal 8 Jahre alt war. Glaube ich zumindest, denn ist schon viel zu lange her. Alles was ich wollte und heute auch noch will ist Rache. Rache an dem Mann der meine Familie, mein Dorf ausgelöscht hat. Rache an dem Mann der mir meine Kindheit geraubt hat, denn seit diesem verhängnisvollen Tages musst ich mich alleine durchschlagen. ein kleines, hilfloses Kind ohne Essen, Trinken und einem zu Hause. So wurde ich zum Dieb. Irgendwie musste ich mir ja mein Essen verdienen. 10 Jahre später war ich ein großer, muskulöser und kräftiger Mann. Ich war nun stark, schnell und raffiniert genug um endlich Rache zu nehmen. Endlich war der Tag der Rache gekommen. Aber der, an dem ich mich rächen wollte war tot, also musste wohl oder übel sein Sohn herhalten. Zwar war meine Rache nicht so perfekt wie geplant, dennoch würde seine Linie ausgelöscht werden. Diese Tatsache hebte meine Stimmung wenigstens ein bisschen. Die Stunde der Rache ist gekommen und ich stehe ihm Gegenüber, doch er hat mich gnadenlos besiegt. Obgleich, so schnell gebe ich nicht auf. So schnell wird der Kerl mich nicht los. Meine Rachegelüste wachsen von Sekunde zu Sekunde weiter. Ich bin für den nächsten Schlag bereit, doch dieser idiotische Pharao musste dann ja seine Seele wegsperren um sein Ägypten zu retten. Zum Glück hab ich ja den Zennen Ring. Einer von den 7 Zennen Items. Das Zennen Puzzle, welches der Pharao trug ist, nachdem er seine Seele gebannt hatte, in mehrere Einzelteile zerbrochen. Den Zennen Ring habe ich von einem seiner Priester, der sich für seine Hoheit geopfert hat, nur damit dieser ach so tolle Pharao überlebt. Tja... tut mir Leid Priesterchen, dein großer Pharao hat seine Seele in sein Zennen Puzzle verbannt. Aber meine Wenigkeit sinnt immer noch nach Rache, so verbanne ich auch meine Seele in den. nun mir gehörenden Zennen Ring, nur um mich heute, 3000 Jahre nach all dem, an ihm zu rächen. Wer schweigt und spricht mit dir? Wer teilt sein Licht mit dir? dein Weg ist einsam lern an dich allein zu glauben 3000 Jahre nachdem ich, nach dem Pharao, meine Seele verbannt hatte erwache ich zu neuem Leben. Zwar benutze ich den Körper von Ryou in dem ich mich eingenistet habe ab und zu, was mir nicht gerade leicht fällt, den er ist viel zu schwach und zu zierlich für einen Grabräuber wie mich. Ab und zu spricht er mich an und fragt mich aus, doch meistens schweige ich. Aus irgendeinem Grund versteht er mich auch so, denn wenn ich schweige, dann sagt er auch nichts mehr. Er ist seit langer Zeit der erste der versucht etwas über mich zu erfahren. Ich weiß nicht was ich davon halten soll. Freunde bringen doch nur irritierende Gefühle und Schmerz. Man kann niemandem vertrauen, nur sich selbst. Ich sträube mich dagegen Freundschaft zu schließen. Sein Licht was er ausstrahlt ist so unschuldig. Eigentlich möchte ich ihn ja nicht in meine Racheaktion einschleusen, aber da ich nun mal in seinem Körper sitze geht es leider nicht anders. Wenn das mit meinem Dorf nicht passiert wäre, wer weiß, vielleicht wäre ich so ähnlich geworden wie er jetzt ist. Unschuldig, ruhig, schüchtern und verdammt gut aussehend. Seine schokobraunen Augen sind so unendlich tief das man sich jedes Mal glatt in diesen verliert. Aber eines haben wir gemeinsam... er ist genauso einsam wie ich, aber das ist wohl eher meine Schuld. Ich habe die Leute mit denen er sich anfreunden wollte ständig vergrault, indem ich seinen Körper übernommen habe. Aber der Pharao mit seinem Gartenzwerg als Wirt und dessen Freunde. Es kotzt mich an das sie ständig irgendwas von Ryou wollen, aber dennoch ist es eine gute Chance die Schwächen des Pharaos herauszufinden und meine Rache zu vollenden. Von der Hand die deine berührt darfst du niemals träumen dein Herz bleibt dein es schlägt für sich allein Ich bin sicher er würde mich davon abhalten, mit seiner Hand meine nehmen und mich zu sich in die Arme ziehen. Damit würde ich sicher die Chance verpassen Rache zu nehmen, denn seine Nähe wirkt immer so beruhigend auf mich. Aber davon werde ich niemals träumen, denn ich bin nur ein Geist, ein kleiner Parasit der seinen Körper in Beschlag genommen hat. Sein Herz bleibt sein, genauso wie mein Herz immer meins bleiben wird. Sie werden nur für sich alleine schlagen und niemals für jemand anderen. Auch wenn wir uns einen Körper teilen so werden wir dennoch immer alleine sein. drum tanz mit der Einsamkeit Kind aus der Dunkelheit dein Weg ist einsam lerne dabei gerne allein zu sein Ich bin gerne allein, auch wenn zwischenzeitlich etwas Abwechslung nicht schadet. Die ganze Zeit drehe ich mich im Kreis und erblicke nichts außer Finsternis. Das Herz der Dunkelheit schlägt in mir und verfinstert sich mit jedem Tag, aber ich bin es gewohnt. Mein Weg war schon immer einsam. Ich hab mich allein auf diesen Weg begeben und werde ihn alleine auch wieder verlassen. dein Weg ist einsam lieb diesen Weg leb diesen Weg allein Das Lied ist zu Ende und ich horche auf. Ryou hatte meinen Namen gerufen. "Was gibt's?" murre ich leise. Er ignoriert mein Murren einfach und ich spüre wie er beginnt leicht zu lächeln. "Das Lied passt auf irgendeine Art zu dir." sagte er und ich stocke kurz. "Da hast du Recht" ertönt meine Stimme leise. Kurzes Schweigen herrscht zwischen uns bevor ich es breche. "Ryou?" "Ja?" "Irgendwie... mag ich dich" gestehe ich ihm dann und die Finsternis um mich rum löst sich bei seiner Antwort ein Stückchen auf. "Ich dich auch, mou hitori no boku." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)