Die Nacht der Dunkelelfen von Luzanis (Vorrübergehend abgebrochen) ================================================================================ Kapitel 3: Gefangen! -------------------- Gefangen! Sie waren bereits seid vier Tagen unterwegs. Ihnen waren weder Dunkelelfen, Orks oder Menschen begegnet, deshalb schliefen sie, nachdem sie anfangs in Höhlen oder Felsspalten geschlafen hatten, im Freien. Während des gesamten Weges den sie von der Lichtung bis hier her zurückgelegt hatten, hatte weder Sardian noch Asami auch nur ein Wort gesprochen. Das Schweigen war Sardian unangenehm gewesen, aber er hatte keine Lust gehabt mit so etwas aufbrausendem zu reden. Es war bereits Mittag als Asamis Kopf erschrocken hochfuhr. Über ihnen kreiste Asamis Falke. Sie runzelte die Stirn. "Wir müssen uns irgendwo verstecken." - "Hä?", machte der Dunkelelf. Asami verdrehte die Augen, was Sardian jedoch nicht sah, da sie hinter ihm saß. Sie schnalzte mit der Zunge, Asaroth trabte an und jagte wenige Sekunden später über einen Trampelpfad Richtung Nordosten. Sardian hatte erschrocken versucht sein Pferd zu zügeln, hatte aber, nachdem es ihm nach mehreren Versuchen nicht gelungen war, aufgegeben. Nach einer guten halben Stunde hatten sie eine Felswand erreicht die vor, links und rechts von ihnen in die Höhe ragte. "Na toll!", sagte Sardian sarkastisch, " Du hast uns bestimmt das beste Versteck ausgesucht. He?" Der Dunkelelf sah sich nach Asami um. Sie war von Asaroths Rücken abgesprungen und schob einen Strauch von der Höhe eines Elefanten Rückens und einer Breite eines extrem fettleibigen Wirtes, zur Seite. Dahinter kam eine breite Felsspalte zum Vorschein hinter, der eine Höhle zu sein schien und durch die ein Reiter mit Pferd gerade durch kam ohne sich den Kopf zu stoßen oder die Ellenbogen aufzuschrammen. "Praktisch!", staunte Sardian und ritt tief in die Höhle hinein, während Asami den Strauch wieder vor die Öffnung schob. "Warum - ", fragte Asami schließlich, als die beiden schon eine Weile in der Dunkelheit saßen, " - hast du mich eben nicht vor dir hergeschickt? Ich hätte einfach abhauen können." Sardian zog eine Augenbraue hoch und begann zu lachen. Nach ein paar Minuten, in denen Asami ihn finster angeschaut hatte, sagte er: "Das glaub ich kaum!" - "Was lachst du, du Bastard?", fauchte Asami wütend. "Nichts schon in Ordnung.", grinste der Dunkelelf, "Ich bezweifle, dass du es verstehen würdest, Arias." Asami platzte der Kragen, sie warf Sardian zu Boden, hielt ihn dort mit den Knien fest und legte ihm einen Dolch an die Kehle. Doch bevor sie etwas weiteres Unternehmen konnte, hatte Sardian sie von sich geschleudert und war nun seinerseits über ihr. Asami schlug ihm, nachdem sie den ersten Schrecken überwunden hatte, so hart vor die Brust, dass er nach Luft schnappen musste. Asami und Sardian schleuderten sich immer wieder gegenseitig gegen die unebenen Wände oder auf den harten Boden. Nach einer Weile lief Blut über Sardians Lippen und Asami hatte sich viele Schrammen an den Ellenbogen zugezogen. Beide waren völlig erschöpft, aber keiner der Beiden hätte dies als Erster zugegeben, wenn überhaupt. Sardian stürzte sich mit einem erschöpften Schrei auf Asami. Da geschah es. Als sie auf dem Boden aufschlugen brach die Erde unter Asamis Rücken weg und Beide stürzten mit lauten Schreien in die Tiefe. Als Sardian wieder zu sich kam, hatte er das Gefühl sein Kopf würde jeden Augenblick explodieren. Da er kaum sehen geschweige denn seinen Kopf heben konnte, tastete er vorsichtig mit seiner Hand die Umgebung ab. Er war überrascht. Der Boden auf dem er lag schien nicht, wie er vermutet hatte, aus rauem Fels, sondern aus feuchten Lehmziegeln zu bestehen. Als er weiter blind in der Dunkelheit herum tastete berührte er etwas weiches, darauf hörte er ein leises Stöhnen. "Arias?", fragte Sardian. Als Antwort bekam er ein sehr leises "Ja!" "Alles okay?", fragte er zögernd. "Bein gebrochen." Stille trat ein. Asami musste starke Schmerzen haben. Warum machte sich Sardian auf einmal Sorgen um dieses Mädchen? "Warte, ich..." Der Dunkelelf beschwor eine Feuerkugel, die er in die Luft warf und die etwa zwei Meter über ihnen schweben blieb. Er rappelte sich auf und kroch auf allen Vieren zu Asami hinüber. Sie sah schlimm aus. Ein Blutrinnsal hatte sich an ihrem Mundwinkel gebildet. Aus einer tiefen Wunde an ihrem linken Oberarm, die ganz offensichtlich von einem Steinsplitter, der von der Decke der Höhle gestürzt war, als der Boden eingebrochen war, stammte, lief Blut. Ihr rechtes Bein lag unter einem schweren Stein und sie war von Hautabschürfungen übersät. Dank der guten Selbstheilung der Dunkelelfen brauchte Sardian sich um seine eigenen Wunden keine Sorgen machen, bei Asami war das ganze allerdings etwas anders. Es würde eine ganze Weile dauern, bis ihre Wunden verheilen würden, dass wusste Sardian. Aber benötigten Menschen meist Hilfen zur Heilung solcher Wunden und er hatte keine Ahnung was er tun sollte. Die erste Hilfe-Sachen, die er eigentlich für Asaroth mitgenommen hatte, falls dieser sich einmal verletzen sollte, wären jetzt nützlich gewesen, nur waren Asaroth, genauso wie Asamis Falke geflüchtet, sobald die zwei angefangen hatten sich zu bekämpfen. "Was?", fragte Sardian. Asami hatte etwas gesagt und zwar so leise, dass nicht einmal Sardians Elfenohren es nicht hatten verstehen können. Er beugte sich zu ihr hinunter, sodass sein Ohr nur Millimeter über ihren Lippen schwebten. Das nächste was er spürte war ein dumpfer Schmerz am Hinterkopf, dann wurde es schwarz vor seinen Augen. Sardian brach über Asami zusammen. Stöhnend erwachte der Dunkelelf. Der Schmerz an seinem Hinterkopf pochte immer noch und ließ ihn erneut aufstöhnen. Wie lange war er Bewusstlos gewesen? Wer hatte ihn überhaupt Bewusstlos geschlagen? Asami Arias? Nein, das konnte sie nicht, da der Zauber ihn auch schützte. Er wollte seinen Kopf heben um sich umzusehen, ließ es jedoch sofort bleiben, als ihm schwindelig wurde. Er öffnete vorsichtig ein Auge nach dem anderen und sah ... nichts?! Er blinzelte. Um ihn herum lag nichts als Finsternis. Plötzlich hatte er das Gefühl beobachtet zu werden. Mit einem unterdrückten Schrei warf er sich auf den Rücken. Fast hätte er erneut geschrieen. Ein paar Meter von ihm entfernt schwebten zwei weiß Flureszierende Punkte ein Stück über dem Boden. "Angst?" Sardian zuckte zusammen. Er kannte diese Stimme irgendwoher. Woher nur? Natürlich! "Arias?" Es antwortete ein zustimmendes Grummeln. "Wo sind wir? Und was ist passiert?" Sie hustete. "Du bist von ... Mönchen oder Priestern oder so was zusammen geschlagen worden und dann haben die uns wohl hier rein geschleppt. So genau weiß ich das nicht. Ich ... bin kurz darauf auch weg gewesen." Sardian grinste diabolisch. "Ich sehe was du machst.", knurrte Asami wütend. "Ich wusste nicht das Menschen im Dunklen sehen können..." - "Können Menschen auch nicht. Ich gehöre zu den Schattendieben!" Fragend zog Sardian eine Augenbraue hoch, ließ sie jedoch bei dem dumpfen Schmerz in seinem Kopf sofort wieder sinken. "Schattendiebe sind keine ... nun, wie erklär ich dir das am besten? ...Keine richtigen Menschen!" - "Hä?", machte der Dunkelelf. "Schattendiebe sind um Teil menschlich, aber die größere hälfte besteht aus den Victim." - "Du meinst den Schattengeistern?", fragte Sardian entsetzt. Schattengeister oder Victim waren Elfen, die auf bestialische Weise getötet worden waren und sich weigerten ihren Tod zu akzeptieren. Außerdem hassten sie die Lebenden und fügten diesen Schaden zu, wann immer sich ihnen eine Gelegenheit bot. "Vor knapp 300 Jahren hat ein irrer Priester Menschen mit Victims ,gekreuzt', dadurch entstanden die Schattendiebe. Schattendiebe können nicht wirklich sterben, hat lediglich die menschliche Seite die Oberhand, nachdem sie getötet wurden, hören sie, durch den Victimanteil, nicht auf zu existieren. Ihr Herzschlag setzt für ein paar Stunden aus, währenddessen heilen die ihm zugefügten Wunden. Wenn das Herz wieder beginnt zu schlagen, hat meistens der Victimanteil die Oberhand und der Schattendieb kann nicht mehr sterben, da die Wunden, die man ihm zufügt, innerhalb von Sekunden verheilen.", erklärte Asami. Ihre Stimme klang traurig. "W ... was meinst du damit, dass nach dem ,Tod' meistens der Victimanteil die Oberhand hat?" Sardian wurde dieses Mädchen langsam unheimlich. War vielleicht doch keine so gute Idee gewesen sie mit zu nehmen..., dachte Sardian und richtete sich wie in Zeitlupe auf, da seine Wunden mittlerweile so weit verheilt waren, dass es ihm kaum noch Schmerzen bereitete. "Na ja, manche schaffen es den Victim in ich zu bekämpfen und einige Wenige können ihn auch besiegen. Der Dunkelelf nickte langsam. "Und... gibt es irgendeinen Weg einen Schattendieb... zutöten?", fragte er möglichst beiläufig. Asami lachte. "Das wüstest du wohl gerne, was?!" - "Mach dich ruhig über mich lustig.", knurrte Sardian wütend. Er stand auf und ging, die Arme ausgestreckt, auf den Teil der Wand zu, an der er die Tür vermutete. "Holztür...", stellte er verwundert fest, "Die kann ich doch ganz leicht mit einem Feuerzauber nieder brennen." - "Tu was du nicht lassen kannst!", meinte Asami trocken und die weißen Punkte in der Dunkelheit verschwanden. "Wie meinst du das?" Der Dunkelelf drehte sich um. "Zieh die Stirn nicht so kraus, das gibt Falten! Wie ich das meine? Du brennst die Tür nieder, und dann? Unsere Waffen sind weg, falls dir das noch nicht aufgefallen ist!" Sardian biss sich nachdenklich auf die Unterlippe. "Was weißt du über diese Priester oder Mönche?" - "Nicht wirklich viel!" Die weißen Punkte erschienen wieder. "Alle hatten schwarze Roben an, mit Kapuzen, die sie tief ins Gesicht gezogen haben und trugen schwarze Stäbe an deren Spitzen blaue Kugeln steckten." - "Hört sich nach nem düsteren Kult an! Was ist eigentlich mit deinen Verletzungen?", fiel dem Dunkelelfen ein. "Es geht. Tut zwar noch höllisch weh, sind bisher aber ganz gut verheilt." - Verheilt? Jetzt schon?" Sardian zog erstaunt die Augenbrauen hoch. "Schon?! Na du machst mir Spaß! Du hast vier Wochen lang geschlafen!" - "WAS?" Der Dunkelelf glaubte, dass in diesem Moment seine Gesichtszüge entgleisen würden. "Hast du keinen Hunger?", wechselte Asami das Thema, wobei sie fast besorgt klang. "Irgendwie nicht...", stellte Sardian trocken fest. Normalerweise mussten selbst Dunkelelfen mindestens alle vier Tage etwas essen, um bei Kräften zu bleiben, ohne Nahrung konnte ein Dunkelelf bis zu 6 Wochen lang auskommen, allerdings zerrte das an ihrer Energie und nach vier Wochen, ein recht großes Hungergefühl haben, da sein Körper sehr viel Energie verbraucht hatte, um ihn am Leben zu erhalten. Hatte er aber nicht. Merkwürdig, dachte er. "Echt?!" Asami wirkte verwirrt. "Na ja, vielleicht sollten wir..." Doch Asami sollte nie erfahren, was der Dunkelelf vorschlagen wollte, da sich in diesem Moment die Kerkertür öffnete und goldgelbes Licht ins innere fiel. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)