Die Nacht der Dunkelelfen von Luzanis (Vorrübergehend abgebrochen) ================================================================================ Kapitel 1: Der Anfang --------------------- Meine erste Fanfic *freu* Ich war ganz fleißig und ihr müsst das auch sein, ich will nämlich ganz viele Kommis haben *smile* Viel Spaß beim lesen! Die Nacht der Dunkelelfen Der Anfang Es war eine kalte Nacht. Eine ungewöhnlich kalte Nacht, wie Sardian fand. Fröstelnd zog der Dunkelelf die Schultern hoch und kuschelte sich näher an Asaroth, was im dunkelelfischen soviel bedeutet, wie "der dunkle Beschützer". Der schwarze Hengst schnaufte und drehte ein wenig den Kopf, als wollte er ihn beruhigen. Die beiden ritten durch den Schattenwald der Dunkelelfen und dieser Wald machte seinem Namen alle Ehre, denn es war stockdunkel, sodass die Zwei nur langsam vor ran kamen. Erschöpft legte Sardian den Kopf auf den Hals seines Pferdes und schlief kurz darauf ein. In seinem Traum sah er noch einmal, was in den vergangenen Tagen passiert war... Vor drei Tagen... "Hey, Sardian! Aufstehen!", weckte die ruppige Stimme seines Vaters ihn. Sardian 's Vater hieß Rohnin und seine Mutter Saraldina, aber leider war diese nach seiner Geburt gestorben. Sardian 's Vater war der Vorsitzende des Kriegsrates der Dunkelelfen, was auch das hohe Ansehen und das viele Geld erklärt. Im Kriegsrat wurde nicht nur über Kriege diskutiert, sondern auch über allerlei politische Sachen. Der Rat hieß "Kriegs" - rat, weil er, als sich die Dunkelelfen mit den Hochelfen im Krieg befanden, gegründet wurde. Sardian 's Vater und auch dessen Vorfahren setzten sich für den Frieden zwischen Dunkelelfen und den Völkern des Lichts und Zwielichts ein. "Was 'n los?!", fragte er noch schlaftrunken. "Weißt du welcher Tag heute ist?!", fragte ihn sein Vater und zog eine Augenbraue hoch. "...ähm, welcher denn?", fragte Sardian zurück. Sein Vater seufzte: "Meinst du nicht, dass du als Protokollführer, wenigstens rechtzeitig erscheinen solltest?" Natürlich, heute war sein erster Tag als Protokollführer im Kriegsrat. Gewiss war Sardian erst 16 Jahre alt, aber wie pflegte sein Vater immer zu sagen? "Früh übt sich gut, spät übt sich schlecht" Sardian sprang aus dem Bett und fragte hastig: "Wie viel Zeit hab ich noch?" - "Genügend.", lachte sein Vater, wobei es eher nach einem heiseren Bellen klang, "Genügend um dich in Ruhe anzuziehen und noch etwas zu frühstücken. Ich dachte mir schon, dass du mal wieder verschläfst und hab dich deshalb schon geweckt. ... vergiss bitte dein Schwert nicht..." Sardian, der gerade in seinem Kleiderschrank gewühlt hatte, sah verwundert auf. "Wieso das?" - "Tu 's einfach!" Damit war das Gespräch beendet und sein Vater ging aus dem Zimmer und die Treppe hinunter. Sardian sah seinem Vater verständnislos hinterher und schüttelte dann nach einiger Zeit den Kopf, um sich wieder mit der Auswahl seiner Kleidung zu beschäftigen, die, da es ja sein erster Tag war, sehr wichtig war. Nach ein wenig suchen hatte er ein schwarzes Hemd ohne Ärmel, eine weinrote Wildlederhose mit einem schwarzen Lederband für seinen Dolch, einen schwarzen Gürtel mit einer silbernen Schnalle an dem mehrere kleine Taschenbefestigt waren und schwarze Wildlederstiefel mit Umschlag gefunden. Dank seiner langen silbernen Haare hatte und seiner vollkommen schwarzen Augen, er, was Kleidung anging, keinen großen Spielraum bei Farben, deshalb war Sardian auch immer recht eintönig gekleidet. Da es Winter war wollte er nach dem Frühstück noch seinen weinroten Samtmantel, darüber eine schwarze enge Lederweste mit Stehkragen und schwarze Lederhandschuhe anziehen, ansonsten würde er sehr wahrscheinlich als Eisklotz beim Kriegsrat ankommen. Als Sardian und sein Vater aus dem Haus traten, waren Asaroth und das Pferd seines Vaters, Dorotha (einfach nur ein Name), bereits gesattelt. Um zum Kriegsrat zu kommen, mussten Sardian und sein Vater durch deren Stadt, Kazareth, übersetzt "die dunkle Festung", reiten. Die Stadt Kazareth war eigentlich nicht so schlimm, wie der Name es ausdrückte. Die Gebäude waren zwar alle aus dunklem Stein gebaut, aber es standen auch genug Bäume, Büsche und Blumen in der Gegend herum, das die Stadt glatt von Menschen hätte sein können. Die Stadt war kreisförmig angelegt, in ihrem Zentrum war das Gebäude des Kriegsrates und darum verteilten sich Häuser bis zur Stadtmauer. Hinter der Stadtmauer lagen die Wiesen und Felder der Bauern. Während des Weges, den sie nur im Trab begehen konnten, beschlich Sardian das merkwürdige Gefühl, das hier irgendetwas nicht stimmte, denn wo er auch hinsah, konnte er kaum jemanden entdecken und das war reichlich ungewöhnlich, den sonst hatten einige Läden bereits auf, und so früh war es auch nicht mehr. Das Gebäude des Kriegsrates erinnerte ein wenig an einen Tempel. Einem recht düsteren Tempel jedoch, da auch das Hauptgebäude aus dem gleichen dunklen Stein gebaut worden war. Um hinein zukommen musste man unter einem Vordach, das von dicken Marmorsäulen getragen wurde eine Menge schmaler Stufen hinaufsteigen. Am Kriegsrat angekommen stiegen sie von ihren Pferden ab, banden sie an einem dicken Pfosten an und kletterten die vielen kleinen Stufen bis ins innere des Gebäudes hinauf. In der Eingangshalle führte sie ein fahlgesichtiger Dunkelelf in den Raum, in dem die Besprechung stattfinden sollte. Auf dem Weg dorthin begutachtete Sardian die Gänge. An sich waren sie nichts besonderes, düstere Gänge, die nur hin und wieder spärlich von einer Fackel beleuchtet wurden und an deren Wänden ab und an mal ein Bild hing, das ewig nicht geputzt worden war und deshalb eine so dicke Staubschicht darauf lag, das man meist gar nicht mehr erkennen konnte, was eigentlich darauf gemalt worden war. Aber aus einem ihm nicht erklärbarem Grund spürte Sardian Gefahr, ob sein Vater sie auch spürte konnte Sardian nicht mit Gewissheit sagen, aber jetzt den Mund aufzumachen wäre sehr gefährlich, denn wenn es wirklich eine Gefahr hier gab, dann würde sie noch mehr auf der Hut sein und unter Umständen gäbe es dann keinen Weg mehr um zu entkommen. Er prägte sich den Weg gut ein, denn eine Stimme in seinem Kopf sagte ihm, dass er es brauchen würde. Nach einer Ewigkeit, wie es Sardian vorkam, standen er und sein Vater vor der Doppeltür zum Konferenzraum. "Also!", sagte Sardian 's Vater mit einem Augenzwinkern, "Na dann, Hals und Beinbruch!" Sardian nickte jedoch nur und folgte seinem Vater. Drinnen sprang sofort ein Dunkelelf auf um Sardian 's Vater mit ausgebreiteten Armen zu Empfangen. "Ah, mein lieber Rohnin!" - "Oh, schön dich mal wieder zusehen, Daimon!", dabei sah Sardian 's Vater nicht wirklich froh über diese Begegnung aus. Nachdem Sardian alle Leute des Kriegsrates begrüßt hatte, setzte er sich auf den Platz des Protokollführers ein und wartete darauf, dass die Leute ihre Gespräche beenden und sich auf ihre Plätze setzen würden. Allerdings sollte es dazu niemals kommen. Während Sardian vor sich hinstarrte und wartete, hörte er plötzlich ein pulsieren in seinen Ohren. Er schaute verwirrt auf. Woher kam dieses Geräusch? Er sah sich um, niemand der Mitglieder des Rates schien es mitzubekommen, selbst sein Vater nicht. Was war es? Es hörte sich an wie... Wie ein schlagendes Herz. Natürlich, das was Sardian da hörte waren die schlagenden Herzen der Mitglieder des Rates. Aber wieso konnte er das hören? Wenn er diese Fähigkeit besaß, warum war sie ihm noch nicht früher aufgefallen? Plötzlich mischte sich in das pulsieren in seinen Ohren ein metallisches Klingen. Das waren Waffen. Aber warum waren Waffen hier im Hauptgebäude des Rates? Waffen waren hier verboten, deshalb stand Sardian 's Schwert auch draußen. Hier stimmt was nicht, dachte Sardian. Er stand auf und ging so unauffällig zur Tür, wie es nur ging, doch plötzlich rief Daimon: "Hey, Sardian! Wo willst du hin?" Mist! Erwischt, dachte Sardian und drehte sich zu ihm um. "Ähm, ich hab gedacht, da ja noch nicht alle da sind geh ich noch mal kurz auf die Toilette." - "Gut, beeil dich aber!" Als Sardian hinaustrat, eilte der fahlgesichtige Dunkelelf auf ihn zu, aber Sardian hob die Hand und sagte: "Schon in Ordnung, ich finde allein nach draußen." - "Wo, wenn ich fragen darf, wollt Ihr hin?" - "Ähm, ich soll für Daimon etwas von ihm zuhause holen!" Damit drehte sich Sardian um und ging Richtung Ausgang. Aus irgendeinem Grund wollte Sardian sein Wissen mit niemandem mitteilen, etwas in ihm sagte, dass es besser wäre, nichts herumzuposaunen. Aber im Moment beschäftigte ihn dieses Wissen nicht, er musste wissen woher das Waffengeklirr kam. Draußen sah Sardian sich um, merkwürdig nur sein Pferd stand noch im Hof. Er band sein Schwert an seinem Gürtel fest und steckte seinen Dolch in die dafür vorgesehene Scheide. Was hatte das alles zu bedeuten? Sardian spürte, dass er beobachtet wurde. Er nahm an, dass es sich um den "Buttler" des Hauptgebäudes handelte; um herauszufinden, ob seine Vermutung stimmte, bückte er sich, tat so, als würde er sich seine Stiefel zubinden, zog jedoch einen kleinen Taschenspiegel aus einer Tasche, die an seinem Gürtel hing und sah sich die Gegend um die Tür hinter ihm an. Da, zwischen der vorletzten und letzten Säule vor der Tür spähte der "Buttler" in den Hof. So ein Mist, dachte Sardian und stand auf, ich muss also doch aus dem Hauptgebäude raus. Er schwang sich auf den Rücken seines Pferdes, ritt aus dem Torbogen raus und lenkte Asaroth in die Richtung, in der sowohl sein Elternhaus als auch das Haus von Daimon lag. Gelegentlich warf er einen unauffälligen Blick hinter sich, um zu überprüfen, ob er immer noch verfolgt wurde. Der Dunkelelf folgte ihm bis zum Marktplatz, danach konnte Sardian ihn jedoch nicht mehr entdecken, war aber davon überzeugt, dass er weiterhin verfolgt wurde. Daimon' s Haus lag direkt vor Sardian' s Elternhaus. Es war eine wesentlich kleinere, sehr genaue Imitation des Hauptgebäudes. Daimon war der Stellvertretende Vorsitzende des Kriegsrates und der Meinung, dass er dies jedem Dunkelelfen, der an seinem Haus vorbeikam, zeigen musste. Allerdings gab es einen kleinen Unterschied zum Hauptgebäude; in nördlicher Richtung, wo auch Sardian' s Elternhaus lag, stand ein Turm. Eigentlich ein ganz gewöhnlicher Turm, jedoch konnte ein sportlicher Dunkelelf vom Fenster im zweiten Stock auf das Dach von Sardian' s Elternhaus springen und durch eine Dachluke, die in Sardian' s Zimmer führte, in das Haus einsteigen. Sardian stieg in einer Seitengasse von Asaroth ab und flüsterte ihm ins Ohr: "Warte sicherheitshalber in der Nähe von zu Hause!" Er wusste, dass ihn das Tier verstand, tätschelte ihm noch einmal den Hals und ging vorne herum in Daimon' s Haus. Die Tür öffnete er unauffällig mit einem Dietrich. Drinnen ähnelte das Haus dem Hauptgebäude nur in einem Punkt; es war dunkel, stickig und völlig verdreckt. Merkwürdig, dachte Sardian, er verdient doch fast soviel wie mein Vater. Warum, also sieht es hier so verkommen? Er entzündete eine Fackel, die er während des orientierungslosen Herumtastens gefunden hatte. Eigentlich wollte Sardian direkt hinüber in sein Zimmer steigen, aber wieder war da ein Männchen in seinem Ohr, das ihm zuflüsterte, er solle sich in diesem Haus genauer umsehen. Jedes Zimmer war nur spärlich möbliert, hatte einen ächzenden Holzfußboden und von Wänden und Decke blätterte die Farbe. Allerdings waren in keinem Raum persönliche Dinge zu finden; keine Papiere oder Bilder, nicht einmal Kleidung. Gerade als Sardian die Treppe hinaufsteigen wollte, bemerkte er eine Tür, die er noch nicht geöffnet hatte. Hinter ihr lag eine Treppe, die in den Keller führte. Merkwürdigerweise wurde dieses Treppenhaus von bläulichen Fackeln beleuchtet. Sardian löschte seine eigene Fackel und stieg vorsichtig, darauf bedacht keinen Schatten zu werfen, hinab. Nach etwa fünf Minuten wanderte er einen dunklen, feuchten Gang entlang. Auf einmal blieb er abrupt stehen; ein gutes Stück vor ihm, hinter einer Kurve, hatte er Stimmen gehört. Es hatte sich merkwürdig schwach und erschöpft angehört. Auf Zehenspitzen schlich er auf die Kurve zu und spähte um sie herum. Sardian stockte der Atem. Er hatte das Gefühl, sein Herz würde einen Moment aussetzen. Hinter der Kurve lag eine Art Kerker. Der Raum bestand aus grauen Steinmauern, in jeder Ecke stand ein Foltergerät. Die eiserne Jungfrau, ein Kasten in der Form eines Sarges, in dem Metallspitzen befestigt waren, eine Streckbank, Gifte, Metallketten, die von der Decke hingen, und kleine Käfige, in denen fast ausnahmslos Skelette saßen. In einem Käfig saß eine Frau, sie wirkte uralt und doch konnte sie nicht über 40 Jahre alt sein. Ihre Haut war blass und dreckig. Ihr Gesicht zeigte Trauer und Müdigkeit. Sie hatte graue Haare und komplett schwarze Augen... Mutter! Er kannte sie nur von Bildern, aber er wusste einfach, sie war es! In Sardian schrieen alle Alarmglocken. Seine Mutter war am Leben! Er wollte schon losstürmen, aber eine bucklige, in eine schwarze Mönchskutte gekleidete Gestalt hielt ihn davon ab. Während er die Gestalt beobachtete, fragte er sich was seine Mutter im Keller von Daimon' s Haus zu suchen hatte, wo sie doch angeblich nach seiner Geburt gestorben war. Er begann vor Aufregung zu zittern. Wenn er diesen Gnom bewusstlos schlagen würde, könnte er mit seiner Mutter reden und sie aus dem Käfig befreien. Er war im Begriff loszustürzen. Warte! Sardian sah sich erschrocken um. Wer war das? Hatte man ihn entdeckt? Er sah sich im Raum um. Nein, der Mönch hatte ihn nicht bemerkt. Er besah sich weiterhin die Phiolen, die in einem Schrank standen, und sonst war niemand hier. Sein Blick fiel auf seine Mutter und er wurde blass. Sie sah ihn direkt an. Plötzlich wusste er, dass sie es gewesen war. Warte!, wiederholte sie, ohne den Mund zu öffnen. Nur ich kann sie hören?! Sardian blickte verwirrt zu Boden, als er jedoch wieder aufschaute, sah er, dass seine Mutter nickte. Bitte geh in dein Elternhaus, nimm die wichtigsten Dinge mit und flieh von hier. Sardian den Mund um etwas zu entgegnen, aber seine Mutter kam ihm zuvor. Mich kannst du nicht retten, mein Körper ist bereits voller Gift, ich kann mich nicht mehr bewegen, keine Nahrung mehr zu mir nehmen und das Atmen fällt mir schwer. Meine Zeit ist sehr bald vorbei, Sardian! Und dein Vater, nun, er wird in wenigen Augenblicken in das Reich der Toten gehen und du wirst ihm folgen, wenn du nicht bald fliehst. Daimon hat ein Attentat auf dich und deinen Vater geplant, um Herrscher über die Dunkelelfen zu werden. Flieh solang du kannst durch den Schattenwald..., ihre Augen färbten sich weiß: Wenn silberner Mond Wolk' und Stern vertreibt, Wenn Flüsse wie Sterne glänzen Und das Meer sich färbt rabenschwarz, Wenn rotes Haar im Wind sich wiegt, Wird ER erscheinen und die Nacht der Dunkelelfen wird kommen! Ihre Augen wurden wieder schwarz, ihr Blick glasig, ihr Körper erschlaffte und ihr Kopf sank auf ihre Brust. Sie war tot! Sardian senkte den Kopf, Tränen liefen ihm über die Wangen. Er war seiner Mutter nie begegnet, aber in diesem kurzen Gespräch hatte er das Gefühl bekommen, sie schon ewig gekannt zu haben. Plötzlich zuckten Sardian' s spitze Elfenohren. Jemand näherte sich dem Haus. Sollte er fliehen, wie seine Mutter es ihm geraten hatte, oder sollte er bleiben und Daimon stellen. Noch bevor er einen Entschluss gefasst hatte, stand er völlig verwirrt im zweiten Stock des Turmes. Wie war er hierher gekommen? Wieder zuckten seine Ohren. Jemand stieg scheppernd und keuchend die Treppe hinauf. Seine Mutter war gestorben, weil sie ihn gewarnt und somit ihre verbliebene Energie verbraucht hatte, dessen war sich Sardian vollkommen sicher. Ihr Tod soll nicht umsonst gewesen sein! Mit diesem Gedanken sprang Sardian auf das Dach seines Elternhauses. Er legte sich so flach wie möglich auf das Dach um von der Straße aus nicht gesehen zu werden und begann das Schloss der Luke mit einem Dietrich zu öffnen. Das Schnaufen und Scheppern im Turm gegenüber wurde immer lauter. Nun komm schon, flehte Sardian in Gedanken. Ja, es war auf. Flink schlüpfte er durch die Luke und schloss sie keine Sekunde zu früh. "Verdammt, ihr Vollidioten!" Sardian zuckte unter dem wütenden Schrei Daimon' s zusammen. "Seht ihr diesen kleinen Bastard vielleicht irgendwo?" Er sprach offensichtlich von Sardian. "Wenn dieser kleine Wurm euch entwischt, dann rollen Köpfe und zwar eure!" - "Herr?!", es war wohl ein Soldat, "Er wird sich mit Sicherheit in seinem Elternhaus verstecken!" Sardian' s Herz setzte für einige Schläge aus. Aber bevor er sich große Sorgen machen konnte, sagte Daimon: "So dumm ist nicht einmal diese kleine Ratte eines Verräters!" Wütend ließ Sardian die Knöchel knacken. Daimon wagte es, seinen Vater einen Verräter zu nennen, wo er sich doch selbst gegen den Kriegsrat gestellt hatte, indem er seinen Vater umgebracht hatte. Und warum nannte Daimon ihn die ganze Zeit "Kleiner"? Er war nicht klein! Womit er Recht hatte, immerhin war er 1,82m groß. "Und nennt mich gefälligst nicht 'Herr'. Ich bin 'eure königliche Hoheit'!" Man, dachte Sardian, was für ein eingebildeter, arroganter Schleimbeutel, aber wie heißt es? 'Einbildung ist auch ne Bildung! ' " Los, sucht ihn und fangt bei seinen Lieblingsplätzen an!" Die Soldaten, die auf der Straße gestanden hatten, liefen scheppernd davon. Daimon drehte sich um und stieg die Treppen hinunter. Dieser Typ ist so was von hohl, Sardian schüttelte den Kopf, Sieht nicht bei mir zu Hause nach, aber lässt mich an meinen Lieblingsplätzen suchen. Leise schlich Sardian nach unten und packte in seinem Bettlaken ein paar erste Hilfesachen (da er keinerlei Heilmagie besaß), Obst, Fleisch, sowie Wasser ein. Er nahm sich zusätzlich eine Felldecke, ein wenig Holz und Heu und Hafer für sein Pferd mit. Als er das Haus verlassen wollte, fiel sein Blick auf einen silbernen Ring, der ein wenig so aussah, als wären zwei Schlangen in einander verschlungen. Der Ring hatte seinem Vater gehört, er war das Zeichen des Vorsitzenden. Der Gedanke an seinen Vater versetzte Sardian einen Tritt in die Magengegend. Sein Vater hatte offenbar gewusst, dass er heute sterben würde. Auf Sardian' s Gesicht breitete sich ein gehässiges Grinsen aus. Daimon sollte sehen, was er davon hatte, seine Eltern umzubringen. Verstohlen steckte er den Ring ein und ging in den Hof hinaus, wo er Asaroth belud. Dann schlich er sich noch einmal zurück und ritzte die Worte: "Rah shi hasam!", was soviel heißt wie: "Du hast verloren!", in die Holzwand ein. Dann steig er im Hof auf Asaroth' s Rücken und jagte mit ihm die Straße hinunter Richtung Schattenwald. Dabei gab er sich keine Mühe leise zu sein. Er ritt sogar beinahe einen Trupp der Soldaten um, die ihn suchen sollten. Nun, spätestens jetzt hatten sie ihn gefunden. Sardian' s Ohren zuckten erneut an diesem Tag und er freute sich diebisch darüber. Daimon hatte offenbar seine Nachricht gefunden und bekam gerade einen Wutanfall. Asaroth bremste plötzlich so abrupt ab, das Sardian um ein Haar aus dem Sattel geflogen wäre. Vor, rechts, links und hinter Sardian stand ein Trupp Soldaten! Nach einigen Schrecksekunden Sardian' s trat vor ihm ein Soldat aus der Reihe und sagte mit überheblicher Stimme: "Du bist umzingelt, Sohn eines Verräters! Gib auf!" Sardian sah sich verbissen um. Der Soldat hatte leider Recht, er konnte nicht fliehen. Verdammt, schallte er sich in Gedanken, ich hätte leise abhauen sollen, aber nein, ich musste ja wieder den Helden spielen. Aber aufgeben kann ich nicht. Soll das alles denn umsonst gewesen sein? Plötzlich wieherte Asaroth. Sardian sah ein wenig verwirrt auf das Tier hinunter. Noch einmal wieherte Asaroth und nickte in die Richtung der Soldaten, die ihnen den Weg versperrten, und scharrte mit dem Huf. Der junge Dunkelelf folgte dem Nicken des Tieres und schaute entgeistert zurück. Er verstand was es ihm sagen wollte. Oh nein, dachte Sardian. Asaroth machte eine störrische Kopfbewegung, als wenn er antworten wolle: "Oh doch!" Sardian seufzte und wandte sich an den Soldaten, der ihn vorher zum aufgeben bewegen wollte. "Ich ergebe mich weder dir, noch Daimon. Er ist der Verräter und ein Mörder noch dazu. Sag ihm, ich werde ihm alles, was er mir angetan hat fünffach heimzahlen!" Bei seinen letzten Worten stieg Asaroth auf die Hinterläufe, galoppierte aus dem Stand auf die Soldaten zu und sprang mit einem gewaltigen Satz über sie hinweg. "Jah!", schrie Sardian und stieß vor Freude seine Faust in die Luft. Beugte sich dann wieder über den Hals seines Hengstes und preschte mit ihm in Richtung Schattenwald davon. Kapitel 2: Die Schattendiebin ----------------------------- Die Schattendiebin Erschrocken fuhr Sardian hoch. Asaroth hatte ihn geweckt, da dieser ansonsten aus dem Sattel gefallen wäre. Dankbar tätschelte er den Hals seines Tieres und rutschte im Sattel hin und her um eine bequemere Sitzposition zu bekommen. Als er eine weile geritten war, begann er wieder über eine Menge Fragen die in seinem Kopf herumspuckten, seid er Vollwaise geworden war nach zu grübeln. Beispielsweise fragte er sich, warum Daimon ausgerechnet jetzt die Macht in der Hauptstadt der Dunkelelfen an sich reißen wollte, warum seine Mutter im Keller von Daimon gefangen gehalten und vergiftet worden war oder woher er aus heiterem Himmel wusste was er zu tun hatte. Er seufzte. Das brachte sowieso alles nichts. Plötzlich runzelte er die Stirn und schnupperte, wie ein Hund in der Luft. Es roch, als ob jemand eine Suppe kochen würde. Erst jetzt bemerkte er, wie hungrig er eigentlich war, aber er selbst hatte ja nicht viel. Wenn er es radikal einteilen würde, würde es vielleicht drei Tage reichen. Er trieb sein Reittier an, wenn er Glück hatte würden er oder sie ihm vielleicht etwas abgeben. Doch ermahnte er sich zur Vorsicht, es konnte genauso gut ein Dunkelelf sein, der ihm ans Leder wollte, denn am gestrigen Tag war ihm ein Flugblatt ins Gesicht geweht worden, auf dem er für 10000 Seten (eine Sete entspricht 4 €uro) nach ihm gefahndet wurde. Wahrscheinlich erzählt Daimon den Leuten ich wäre ausgetickt und hätte meinen Vater getötet oder so was, dachte er missmutig und konzentrierte sich wieder auf das was vor ihm lag. Plötzlich hörte er Geschrei. "Verdammt, lass mich los, du Bastard!" Die Stimme gehörte vermutlich einer jungen Frau und sie brauchte zweifellos Hilfe. Sardian drückte seinem Pferd die Hacken in den Bauch und Asaroth sprengte los. Nach einem kurzen Stück tauchte eine Lichtung vor ihm auf. Er hatte mit seiner Vermutung richtig gelegen, es war eine junge Frau gewesen, die geschrieen hatte. Sie hatte kurze rote Haare, die ihr zerzaust vom Kopf abstanden, wobei ihr zwei Strähnen mit einem eleganten Schwung in die Augen fielen. Sie trug schwarze Stiefelletten, die ihr bis zu den Knöcheln gingen und deren Absätze Silber waren, eine schwarze Wildlederhose, ein schwarzes enges Hemd ohne Ärmel und Stehkragen; schwarze Handschuhe begannen von einem Silberring an ihren Mittelfingern und endeten irgendwo unter ihrem Hemd und um ihrer Taille baumelte eine silberne Kette, die sie wie einen Gürtel benutzte. Was Sardian sofort faszinierte waren ihre Augen, ein Auge war blau, das andere grün. Sie war wohl ein Mensch. Sardian konnte jedoch nur mutmaßen, da er noch nie einem Menschen begegnet war und diese Lebewesen nur aus dem Unterricht kannte. Doch war er sich eigentlich relative sicher, denn er sah keine spitzen Ohren, wie sie alle Elfenarten hatten, zudem hatte sie fast weiße Haut. Ungewöhnlich hell, wie Sardian fand, da er wie alle Dunkelelfen eine sandfarbene Haut hatte. (Er konnte ja nicht wissen, dass fast weiße Haut selbst für Menschen nicht normal ist) Noch dazu kam, das Orks, große, bullige und dunkle Gestalten mit spitzen Eckzähnen und Ohren, gelblicher Haut und katzenartigen Pupillen, die Menschen hassten, wie nichts anderes. Und genau ein halbes dutzend dieser Geschöpfe griffen die junge Frau an. Bisher schien sie sich recht gut verteidigt zu haben, denn zwei der Orks hatten blaue Augen und ein dritter krümmte sich mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem Boden. Sie hatte offensichtlich ohne Waffen kämpfen müssen, denn ein Bogen, samt Köcher lagen ein gutes Stück von einer Feuerstelle entfernt, auf der munter die Suppe brutzelte die Sardian gerochen hatte. Er vermutete dies allerdings auch aus dem Grund, da sie eine Schnittwunde am linken Arm hatte und sich bereits ein kleines Feilchen unter ihrem rechten Auge bildete. Einer der Orks stürzte auf sie los und warf sie mit einer solchen wucht um, das sie sich mehrere Male überschlug. Anstatt aufzuspringen griff sie ein Stück hinter sich, drehte sich auf den Rücken und schleuderte ihrem Angreifer einen Dolch entgegen. Der Dolch blitzte im Schein des Feuers auf und bohrte sich in die Kehle des Orks. Dieser keuchte, spuckte Blut und sackte schließlich in sich zusammen. Die Orks erstarrten, als könnten sie nicht glauben, dass sich eine Frau in diesem Masse wehren könnte. Nach einer eisigen Stille schrie einer der Orks etwas, dass sich nach "Mörder" anhörte und die übrigen Orks stürmten auf die junge Frau zu, die sich mit einem Hechtsprung zur Seite gerade eben noch retten konnte. Endlich erwachte Sardian aus seiner Starre und jagte mit Asaroth auf die Lichtung hinaus, zog sein Schwert und schlug den letzten zwei Orks die Köpfe ab, während Asaroth einen von ihnen niedertrampelte. Kurz darauf schoss ein kleiner, brauner Federhaufen vom Himmel und stürzte sich kreischend auf einen Ork, währenddessen schnappte sich die junge Frau Pfeil und Bogen und erschoss die letzten zwei Orks mit einem Pfeil. Sardian steckte sein Schwert zurück in die Scheide und wollte fragen, ob alles in Ordnung sei, als er aufsah und erbleichte. Die junge Frau zielte mit gespanntem Bogen auf ihn. "Warum hast du mir geholfen, Dunkelelf?", fragte sie mit eiskalter Stimme. Sardian zog die Stirn kraus, alles hätte er erwartet, nur das nicht. Er hatte ihr vermutlich das Leben gerettet und sie wollte ihn erschießen. Das war unglaublich! "Rede!", zischte sie. "Sollte ich das nicht? Tut mir außerordentlich Leid, ich wusste nicht, dass das eine Selbstmordaktion werden sollte.", der Sarkasmus in Sardian' s Stimme war nicht zu überhören, " So was scheint bei euch Menschen ja häufig zu passieren, kein Wunder, wenn man zu feige ist seinem Leben selbst ein ende zusetzten." Ein süffisantes Grinsen umspielte seine Lippen. Normalerweise war Sardian nicht so drauf, das er fremde Leute beleidigte, am wenigsten Frauen, aber diese Person legte es gerade zu an. "Falsch, es ist feige vor dem Leben davon zulaufen, Dunkelelf! Was hast du hier überhaupt verloren? Dieses Gebiet gehört bereits den Menschen!" - "Ich bin auf der Flucht!", antwortete er wahrheitsgemäß. "Vor wem?" - "Vor dem Mörder meiner Eltern!", gab er zu. Die junge Frau beäugte ihn noch einmal kritisch, ließ dann aber doch den Bogen sinken. "Versuch nicht mich anzulügen, Dunkelelf!" - "Warum sollte ich dich anlügen?!" Sie antwortete nicht. "Was hast du gemacht, dass die dich angegriffen haben?", er deutete auf die toten Orks. "Nichts! Orks brauchen keinen Grund um jemanden anzugreifen!", mit einer wirschen Handbewegung warf sie sich ihre Haare aus dem Gesicht. Die Federkugel, die einen der Orks angegriffen hatte, landete nun auf der Schulter der jungen Frau. Es war ein Wanderfalke. Sie sah den Falken eine Zeit lang an, dann zog sie die Stirn in Falten und begann schließlich leise zufluchen. "Was ist los?", wollte der Dunkelelf wissen. "Ein Trupp der Stadtwachen von Lahirim ist auf dem Weg hier her.", sagte sie knapp und begann fast fluchtartig ihre Sachen zusammen zupacken und ihr Lager verschwinden zulassen. "Na und? Du bist doch auch ein Mensch. Warum willst du dann abhauen?" Die junge Frau drehte sich genervt um: "Du vergisst dich Dunkelelf! Ich hab dich weder um deine Hilfe gebeten, noch bin ich dir Rechenschaft schuldig." Sie fuhr fort ihre Spuren zu verwischen. Als nichts auf der Lichtung mehr an ein Lager erinnerte, schleifte sie die Leichen der Orks in ein dichtes Gebüsch. Was sie jedoch viel Kraft kostete. Nachdem sie alle Orks hatte verschwinden lassen, sah sie sehr erschöpft aus. Sie stand nach vorn gebeugt, die Hände in die Seiten gestemmt und keuchend da, als ihr ein kleiner silberner Gegenstand aus der Tasche fiel. Sardian, der mittlerweile vom Pferd abgestiegen war und ihr beim herumwerkeln stumm zugesehen hatte, ging ein paar Schritte auf die Frau zu und hob den Gegenstand auf. Es war eine kleine Kristallkugel in der eine Art silberner Rauch herumwirbelte. Er verstand sich zwar nicht auf solche Dinge, aber er vermutete, dass es sich dabei um ein Magieartefakt handelte und es ungemein wertvoll war. Die junge Frau sah auf um nachzusehen, was der Dunkelelf trieb, aber als sie sah, was er in den Händen hielt wurde sie noch blasser als sie war. Erschrocken sprang sie auf und riss es ihm aus den Händen. "Pfoten weg, Dunkelelf!" - "Warum benutzt du 'Dunkelelf' die ganze Zeit wie ein Schimpfwort? So schlimm, wie ihr Menschen uns in euren Geschichten beschreibt sind wir gar nicht." Sie schwieg. "Das ist Diebesgut, hab ich Recht?! Und du bist eine Diebin!" Sie zuckte erschrocken zusammen. Ja, er hatte Recht. "W... wie kommst du darauf?", fragte die junge Frau nach einer Weile mit zittriger Stimme. Der Dunkelelf grinste süffisant und hielt die Kugel hoch. "Das ist ein Familien Erbstück! Gib es her!", verlangte sie. "Ein Magieartefakt ein Familienerbstück?", Sardian lachte, "Na klar! Und ich bin ein Hund." - "Verdammt, gib es her!", sie stürzte nach vorne griff nach der Kugel und wollte flüchten. Sie bewegte sich wie ein Schatten, aber Sardian konnte ihr dennoch folgen. Er ergriff ihren Arm, drehte ihr ihn auf den Rücken und hielt ihr sein Schwert an die Kehle. "Ok, machen wir einen Deal! Du bringst mich durch das Menschenreich und ich schlitz dir nicht die Kehle auf oder verpetz dich. Was sagst du?", Sardian erschrak fast selbst vor seiner Reaktion. Es war wie ein Kurzschluss gewesen, noch bevor er wusste was er tat war es geschehen. "Scheiß Dunkelelf!", fauchte sie, "Aber was anderes bleibt mir ja nicht übrig!" Bevor er sie losließ band er sie mit einem Zauber an sich, der ihr zwar eine gewisse Bewegungsfreiheit gab, aber dafür sorgte, dass sie ihm nicht davon lief. Was man angefangen hat, soll man auch beenden, dachte er und murmelte: "Wan selle ha diel!" Übersetzt würde es in etwa ,Binde sie an mich' bedeuten. Als der Dunkelelf sie losließ sprang sie ein paar Schritte von ihm weg und fuhr sich vorsichtig über den Hals. "Keine Sorge, hab alles dran gelassen!", sagte Sardian, steckte sein Schwert zurück in die Scheide, schwang sich auf Asaroths Rücken und trieb diesen an. Als er an der Frau vorbei ritt, schlang er einen Arm um ihre Taille und setzte sie hinter sich aufs Pferd. Sie war so erschrocken, dass sie nicht einmal schrie. Asaroth jagte, trotz der doppelten Last die er nun trug, so schnell wie zuvor durch den Wald. Als sie die Lichtung weit hinter sich gelassen hatten, fragte Sardian: "Wie heißt du?" Nach einer Weile sagte sie: "Mein Name ist Asami!" Kapitel 3: Gefangen! -------------------- Gefangen! Sie waren bereits seid vier Tagen unterwegs. Ihnen waren weder Dunkelelfen, Orks oder Menschen begegnet, deshalb schliefen sie, nachdem sie anfangs in Höhlen oder Felsspalten geschlafen hatten, im Freien. Während des gesamten Weges den sie von der Lichtung bis hier her zurückgelegt hatten, hatte weder Sardian noch Asami auch nur ein Wort gesprochen. Das Schweigen war Sardian unangenehm gewesen, aber er hatte keine Lust gehabt mit so etwas aufbrausendem zu reden. Es war bereits Mittag als Asamis Kopf erschrocken hochfuhr. Über ihnen kreiste Asamis Falke. Sie runzelte die Stirn. "Wir müssen uns irgendwo verstecken." - "Hä?", machte der Dunkelelf. Asami verdrehte die Augen, was Sardian jedoch nicht sah, da sie hinter ihm saß. Sie schnalzte mit der Zunge, Asaroth trabte an und jagte wenige Sekunden später über einen Trampelpfad Richtung Nordosten. Sardian hatte erschrocken versucht sein Pferd zu zügeln, hatte aber, nachdem es ihm nach mehreren Versuchen nicht gelungen war, aufgegeben. Nach einer guten halben Stunde hatten sie eine Felswand erreicht die vor, links und rechts von ihnen in die Höhe ragte. "Na toll!", sagte Sardian sarkastisch, " Du hast uns bestimmt das beste Versteck ausgesucht. He?" Der Dunkelelf sah sich nach Asami um. Sie war von Asaroths Rücken abgesprungen und schob einen Strauch von der Höhe eines Elefanten Rückens und einer Breite eines extrem fettleibigen Wirtes, zur Seite. Dahinter kam eine breite Felsspalte zum Vorschein hinter, der eine Höhle zu sein schien und durch die ein Reiter mit Pferd gerade durch kam ohne sich den Kopf zu stoßen oder die Ellenbogen aufzuschrammen. "Praktisch!", staunte Sardian und ritt tief in die Höhle hinein, während Asami den Strauch wieder vor die Öffnung schob. "Warum - ", fragte Asami schließlich, als die beiden schon eine Weile in der Dunkelheit saßen, " - hast du mich eben nicht vor dir hergeschickt? Ich hätte einfach abhauen können." Sardian zog eine Augenbraue hoch und begann zu lachen. Nach ein paar Minuten, in denen Asami ihn finster angeschaut hatte, sagte er: "Das glaub ich kaum!" - "Was lachst du, du Bastard?", fauchte Asami wütend. "Nichts schon in Ordnung.", grinste der Dunkelelf, "Ich bezweifle, dass du es verstehen würdest, Arias." Asami platzte der Kragen, sie warf Sardian zu Boden, hielt ihn dort mit den Knien fest und legte ihm einen Dolch an die Kehle. Doch bevor sie etwas weiteres Unternehmen konnte, hatte Sardian sie von sich geschleudert und war nun seinerseits über ihr. Asami schlug ihm, nachdem sie den ersten Schrecken überwunden hatte, so hart vor die Brust, dass er nach Luft schnappen musste. Asami und Sardian schleuderten sich immer wieder gegenseitig gegen die unebenen Wände oder auf den harten Boden. Nach einer Weile lief Blut über Sardians Lippen und Asami hatte sich viele Schrammen an den Ellenbogen zugezogen. Beide waren völlig erschöpft, aber keiner der Beiden hätte dies als Erster zugegeben, wenn überhaupt. Sardian stürzte sich mit einem erschöpften Schrei auf Asami. Da geschah es. Als sie auf dem Boden aufschlugen brach die Erde unter Asamis Rücken weg und Beide stürzten mit lauten Schreien in die Tiefe. Als Sardian wieder zu sich kam, hatte er das Gefühl sein Kopf würde jeden Augenblick explodieren. Da er kaum sehen geschweige denn seinen Kopf heben konnte, tastete er vorsichtig mit seiner Hand die Umgebung ab. Er war überrascht. Der Boden auf dem er lag schien nicht, wie er vermutet hatte, aus rauem Fels, sondern aus feuchten Lehmziegeln zu bestehen. Als er weiter blind in der Dunkelheit herum tastete berührte er etwas weiches, darauf hörte er ein leises Stöhnen. "Arias?", fragte Sardian. Als Antwort bekam er ein sehr leises "Ja!" "Alles okay?", fragte er zögernd. "Bein gebrochen." Stille trat ein. Asami musste starke Schmerzen haben. Warum machte sich Sardian auf einmal Sorgen um dieses Mädchen? "Warte, ich..." Der Dunkelelf beschwor eine Feuerkugel, die er in die Luft warf und die etwa zwei Meter über ihnen schweben blieb. Er rappelte sich auf und kroch auf allen Vieren zu Asami hinüber. Sie sah schlimm aus. Ein Blutrinnsal hatte sich an ihrem Mundwinkel gebildet. Aus einer tiefen Wunde an ihrem linken Oberarm, die ganz offensichtlich von einem Steinsplitter, der von der Decke der Höhle gestürzt war, als der Boden eingebrochen war, stammte, lief Blut. Ihr rechtes Bein lag unter einem schweren Stein und sie war von Hautabschürfungen übersät. Dank der guten Selbstheilung der Dunkelelfen brauchte Sardian sich um seine eigenen Wunden keine Sorgen machen, bei Asami war das ganze allerdings etwas anders. Es würde eine ganze Weile dauern, bis ihre Wunden verheilen würden, dass wusste Sardian. Aber benötigten Menschen meist Hilfen zur Heilung solcher Wunden und er hatte keine Ahnung was er tun sollte. Die erste Hilfe-Sachen, die er eigentlich für Asaroth mitgenommen hatte, falls dieser sich einmal verletzen sollte, wären jetzt nützlich gewesen, nur waren Asaroth, genauso wie Asamis Falke geflüchtet, sobald die zwei angefangen hatten sich zu bekämpfen. "Was?", fragte Sardian. Asami hatte etwas gesagt und zwar so leise, dass nicht einmal Sardians Elfenohren es nicht hatten verstehen können. Er beugte sich zu ihr hinunter, sodass sein Ohr nur Millimeter über ihren Lippen schwebten. Das nächste was er spürte war ein dumpfer Schmerz am Hinterkopf, dann wurde es schwarz vor seinen Augen. Sardian brach über Asami zusammen. Stöhnend erwachte der Dunkelelf. Der Schmerz an seinem Hinterkopf pochte immer noch und ließ ihn erneut aufstöhnen. Wie lange war er Bewusstlos gewesen? Wer hatte ihn überhaupt Bewusstlos geschlagen? Asami Arias? Nein, das konnte sie nicht, da der Zauber ihn auch schützte. Er wollte seinen Kopf heben um sich umzusehen, ließ es jedoch sofort bleiben, als ihm schwindelig wurde. Er öffnete vorsichtig ein Auge nach dem anderen und sah ... nichts?! Er blinzelte. Um ihn herum lag nichts als Finsternis. Plötzlich hatte er das Gefühl beobachtet zu werden. Mit einem unterdrückten Schrei warf er sich auf den Rücken. Fast hätte er erneut geschrieen. Ein paar Meter von ihm entfernt schwebten zwei weiß Flureszierende Punkte ein Stück über dem Boden. "Angst?" Sardian zuckte zusammen. Er kannte diese Stimme irgendwoher. Woher nur? Natürlich! "Arias?" Es antwortete ein zustimmendes Grummeln. "Wo sind wir? Und was ist passiert?" Sie hustete. "Du bist von ... Mönchen oder Priestern oder so was zusammen geschlagen worden und dann haben die uns wohl hier rein geschleppt. So genau weiß ich das nicht. Ich ... bin kurz darauf auch weg gewesen." Sardian grinste diabolisch. "Ich sehe was du machst.", knurrte Asami wütend. "Ich wusste nicht das Menschen im Dunklen sehen können..." - "Können Menschen auch nicht. Ich gehöre zu den Schattendieben!" Fragend zog Sardian eine Augenbraue hoch, ließ sie jedoch bei dem dumpfen Schmerz in seinem Kopf sofort wieder sinken. "Schattendiebe sind keine ... nun, wie erklär ich dir das am besten? ...Keine richtigen Menschen!" - "Hä?", machte der Dunkelelf. "Schattendiebe sind um Teil menschlich, aber die größere hälfte besteht aus den Victim." - "Du meinst den Schattengeistern?", fragte Sardian entsetzt. Schattengeister oder Victim waren Elfen, die auf bestialische Weise getötet worden waren und sich weigerten ihren Tod zu akzeptieren. Außerdem hassten sie die Lebenden und fügten diesen Schaden zu, wann immer sich ihnen eine Gelegenheit bot. "Vor knapp 300 Jahren hat ein irrer Priester Menschen mit Victims ,gekreuzt', dadurch entstanden die Schattendiebe. Schattendiebe können nicht wirklich sterben, hat lediglich die menschliche Seite die Oberhand, nachdem sie getötet wurden, hören sie, durch den Victimanteil, nicht auf zu existieren. Ihr Herzschlag setzt für ein paar Stunden aus, währenddessen heilen die ihm zugefügten Wunden. Wenn das Herz wieder beginnt zu schlagen, hat meistens der Victimanteil die Oberhand und der Schattendieb kann nicht mehr sterben, da die Wunden, die man ihm zufügt, innerhalb von Sekunden verheilen.", erklärte Asami. Ihre Stimme klang traurig. "W ... was meinst du damit, dass nach dem ,Tod' meistens der Victimanteil die Oberhand hat?" Sardian wurde dieses Mädchen langsam unheimlich. War vielleicht doch keine so gute Idee gewesen sie mit zu nehmen..., dachte Sardian und richtete sich wie in Zeitlupe auf, da seine Wunden mittlerweile so weit verheilt waren, dass es ihm kaum noch Schmerzen bereitete. "Na ja, manche schaffen es den Victim in ich zu bekämpfen und einige Wenige können ihn auch besiegen. Der Dunkelelf nickte langsam. "Und... gibt es irgendeinen Weg einen Schattendieb... zutöten?", fragte er möglichst beiläufig. Asami lachte. "Das wüstest du wohl gerne, was?!" - "Mach dich ruhig über mich lustig.", knurrte Sardian wütend. Er stand auf und ging, die Arme ausgestreckt, auf den Teil der Wand zu, an der er die Tür vermutete. "Holztür...", stellte er verwundert fest, "Die kann ich doch ganz leicht mit einem Feuerzauber nieder brennen." - "Tu was du nicht lassen kannst!", meinte Asami trocken und die weißen Punkte in der Dunkelheit verschwanden. "Wie meinst du das?" Der Dunkelelf drehte sich um. "Zieh die Stirn nicht so kraus, das gibt Falten! Wie ich das meine? Du brennst die Tür nieder, und dann? Unsere Waffen sind weg, falls dir das noch nicht aufgefallen ist!" Sardian biss sich nachdenklich auf die Unterlippe. "Was weißt du über diese Priester oder Mönche?" - "Nicht wirklich viel!" Die weißen Punkte erschienen wieder. "Alle hatten schwarze Roben an, mit Kapuzen, die sie tief ins Gesicht gezogen haben und trugen schwarze Stäbe an deren Spitzen blaue Kugeln steckten." - "Hört sich nach nem düsteren Kult an! Was ist eigentlich mit deinen Verletzungen?", fiel dem Dunkelelfen ein. "Es geht. Tut zwar noch höllisch weh, sind bisher aber ganz gut verheilt." - Verheilt? Jetzt schon?" Sardian zog erstaunt die Augenbrauen hoch. "Schon?! Na du machst mir Spaß! Du hast vier Wochen lang geschlafen!" - "WAS?" Der Dunkelelf glaubte, dass in diesem Moment seine Gesichtszüge entgleisen würden. "Hast du keinen Hunger?", wechselte Asami das Thema, wobei sie fast besorgt klang. "Irgendwie nicht...", stellte Sardian trocken fest. Normalerweise mussten selbst Dunkelelfen mindestens alle vier Tage etwas essen, um bei Kräften zu bleiben, ohne Nahrung konnte ein Dunkelelf bis zu 6 Wochen lang auskommen, allerdings zerrte das an ihrer Energie und nach vier Wochen, ein recht großes Hungergefühl haben, da sein Körper sehr viel Energie verbraucht hatte, um ihn am Leben zu erhalten. Hatte er aber nicht. Merkwürdig, dachte er. "Echt?!" Asami wirkte verwirrt. "Na ja, vielleicht sollten wir..." Doch Asami sollte nie erfahren, was der Dunkelelf vorschlagen wollte, da sich in diesem Moment die Kerkertür öffnete und goldgelbes Licht ins innere fiel. Kapitel 4: Flucht! ------------------ Flucht! Geblendet hob Sardian die Hand. Als er sich an die ungewohnte Helligkeit gewöhnt hatte, erschrak der Dunkelelf. Vor ihm stand ein Mönch, nicht irgendeiner, sondern der, den er in Daimons Haus gesehen hatte. Der Mönch hatte ihm zwar nur den Rücken zugewandt gehabt, aber dennoch gab es keinen Zweifel, dass es derselbe war, denn sein Geruch verriet ihn. "Was willst du?", Sardians Stimme glich dem bösartigen Knurren eines Hundes. Dabei fletschte er die Zähne, wie ein solcher Hund, und seine langen, perlweißen, spitzen Eckzähne wurden sichtbar. Der Mönch starrte ihn unter seiner Kapuze an, dass spürte der Dunkelelf, auch wenn er dessen Gesicht nicht erkennen konnte. Eine Weile starrten sich die zwei an, ohne, dass sich irgendetwas rührte. "Was willst du?", grollte Sardian erneut. Plötzlich schnellte die Hand des Mönches vor und schleuderte den Dunkelelfen gegen die Wand, die der Tür gegenüber lag. Der Mönch hatte dies mit einer Schnelligkeit getan, die ihm Sardian gar nicht zu getraut hätte. "Schweig du Wurm!", befahl der Mönch und baute sich drohend im Türrahmen auf. Seine Stimme rollte über die Steinwände, wie ein nahes Gewitter. Die Wucht des Aufpralls ließ Sterne vor seinen Augen tanzen. Stöhnend richtete sich Sardian auf und stützte sich an der Wand ab. "So, so!", sagte der Mönch belustigt, "Der Verräter flieht aus seiner Heimat vor Daimon und ausgerechnet einem seiner ,Freunde' läuft er in die Arme." Ein düsteres drang aus seiner Kehle. Sardian knurrte böse. Genau dasselbe hatte auch er gerade gedacht. "Mörder!", fauchte der Dunkelelf. Seine über die Tage hin, angeschaute Wut kochte in ihm auf und verbrannte alle anderen Gefühle und schlug, als sie den höchsten Punkt erreicht hatte, in puren Hass und Zorn um. Sardian hob die Hand. Vor ihm bildeten sich Rauchschwaden, die zunehmend dichter wurden. "Was hast du vor? Willst du mich mit deinen lächerlichen Zaubertricks angreifen?!", der Mönch lachte erneut auf. Plötzlich brannten acht feurig leuchtende Symbole, zu einem Kreis angeordnet, durch die Wand aus Rauch. Erschrocken öffnete der Mönch den Mund, doch bevor er die Möglichkeit hatte, etwas zu tun, schoss eine Stichflamme aus dem Mittelpunkt, des Kreises. Die Flamme umhüllte den Mönch. Keuchend vor Anstrengung starrte Sardian auf die Feuersäule. "Was machst du, du Idiot?!", schrie Asami entsetzt und warf sich mit einer Hechtrolle von der Wand weg. Als sich der Dunkelelf umdrehte musste er feststellen, dass er den größten Fehler seines 16jährigen Lebens gemacht hatte. Die Wand an der Asami gelehnt hatte, sowie die, die ihm gegenüberlag, begannen einzubrechen. Allein das wäre nicht weiter tragisch gewesen, es wäre sogar gut gewesen, jedoch brachen auch aus der Decke Steine heraus und zersprangen, als sie auf dem Boden aufschlugen. Sie mussten auf dem schnellsten Weg hier raus. Sardian packte Asami am Arm und zog sie auf die Beine. Als er herumfuhr und losstürmen wollte, prallte er ungläubig zurück. Der Mönch stand völlig unversehrt in den Überresten des zerstörten Türrahmens. "Wie konntest du es wagen, du Wurm?!", fauchte er außer sich vor Wut. Mit einem Ruck zog er an der Kugel seines Stabes. Zum Vorschein kam ein Schwert, dessen Klinge im, noch immer um sie herum tobenden Feuer, schimmerte. Sardian wusste sofort, dass er diesen ungleichen Kampf nicht gewinnen konnte, dennoch hob er zähnefletschend die Fäuste. Neben sich hörte er Asami etwas Murmeln, doch er verstand es nicht und es war ihm auch gleich. Er musste sich auf den Kampf konzentrieren. Der Mönch sprang vor und stach zu. Asami und Sardian schrieen auf. Wobei Sardian vor Schmerz aufschrie. Der Dunkelelf hatte versucht der glühenden Klinge auszuweichen, indem er sich zur Seite warf. Doch die Klinge hatte seinen rechten Oberarm getroffen. Es war zwar nur eine fingergroße Wunde und er hatte auch viele solcher Verletzungen bei seinem Training und Unterricht erlitten, doch diese brannte wie Feuer. Durch die eigene Wucht wurde er gegen eine der noch unversehrten Wände geschleudert, die prompt einbrach. Der Mönch gab ein fast wahnsinniges Lachen von sich und setzte Sardian nach. Plötzlich spürte der Dunkelelf die Klinge an seiner Kehle. Seine Gedanken rasten. Er wollte nicht sterben. Nicht jetzt! Sein Herz schien zu zerspringen. Ja, er hatte Angst vor dem Tod. Das nächste was geschah, bekam er kaum mit. Er hörte einen dumpfen Aufschrei und im selben Moment wurde der kalte Stahl an seinem Hals ruckartig weggezogen. Die Schattendiebin hatte sich mit aller Kraft gegen den Mönch geworfen und diesen somit von den Füßen gerissen. "Danke!", keuchte er Asami zu, nachdem er sich aufgerichtet hatte. "Lauf!", schrie sie als Antwort, denn die vermummte Gestalt richtete sich bereits hustend auf. Die Zwei kämpften sich den Weg zur Tür durch die dichten Staubwolken frei. Sardian glaubte er hätte seinen rechten Arm in Säure gelegt, denn der Staub fraß sich förmlich in die offene Wunde. Vor seinen Augen begann seine Umgebung zu verschwimmen. Jetzt bloß nicht aufgeben! dachte der Dunkelelf und torkelte über die Reste der Kerkerwand, dicht gefolgt von Asami, die ihn schließlich überholte. Sie hatten bereits den Gang erreicht, als Sardian nach vorn geschleudert wurde, strauchelte und der Länge nach hinfiel. Er schrie auf. In seinem Rücken explodierte ein Schmerz, als hätte er eine massive Steinmauer auf sich liegen. "Verdammt, komm!" Asami tauchte neben ihm auf und riss den Dunkelelfen in die Höhe. Er keuchte auf. Die Schmerzen trieben ihm die Tränen in die Augen und ließen ihn seine Umgebung kaum noch wahrnehmen. "Los, weiter!", rief die Schattendiebin und schleifte Sardian hinter sich her, wenn er langsamer wurde. Hinter ihnen ertönte ein wutentbrannter Schrei. "Weiter!" Sardian konnte nicht mehr seine Welt begann sich zu drehen, wenn sie sich etwas festigte, dann bestand sie nur aus Weiß-, Grau- und Schwarztönen. Was zur Hölle passiert hier? Der Dunkelelf stürzte. "Verdammt, reiß dich zusammen Sardian!", Asami gab dem am Boden liegenden eine Ohrfeige. "Ich hab keine Lust wegen dir noch mal in so ein Drecksloch gesteckt zu werden." Etwas Nasses tropfte auf seine Wange und rann seinen Hals herunter. Regen? In einer Höhle? Er öffnete die Augen und sah... nichts! Neben sich hörte er Asami aufkeuchen. Sardian blinzelte ein paar Mal. Nichts! Die steinigen Mauern um ihn herum und Asamis Gesicht blieben in der Dunkelheit. "Was...?", fragte der Dunkelelf und seine Stimme klang in seinen Ohren, wie die eines Fremden. Angst und Panik stiegen in ihm auf. Er konnte nichts sehen. Er war Blind. Was sollte er tun? Würde er nie wieder einen Sonnenaufgang sehen? Würde er für den Rest seines Lebens blind bleiben? Wie sollte er sich am Mörder seiner Eltern rächen? Sich rasch nähernde Schritte heilten ihn aus seiner Erstarrung. "Zeig mir den Weg, Asami!" Mit diesen Worten richtete er sich auf und ließ sich von der Schattendiebin durch das steinerne Labyrinth führen. Jedoch schien es keinen Unterschied zu machen, ob man dieses Labyrinth sehen konnte oder nicht, denn sie hielten einige Male an, in denen sich das Mädchen umsah, wie Sardian durch die entstehenden Geräusche vermutete. Es war ein merkwürdiges Gefühl von diesem Mädchen geführt zu werden. Wenn sein Vater oder einer seiner Freunde ihn so gesehen hätte, sie hätten ihren Spaß gehabt. Asami blieb urplötzlich stehen, was Sardian aus seinen Gedanken riss. "Was ist, warum bleibst du stehen?", flüsterte er. Asamis Griff um sein Handgelenk verkrampfte sich und ihre Hand begann zu zittern, doch sie blieb stumm. "Was ist los?", fragte Sardian erneut, jedoch eindringlicher. "Hier war ich schon Mal!" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)