Das Gezeiten-Turnier von Stranger-sama (Wir tun es wieder!!! (FF written by Firesplash und mir XD)) ================================================================================ Kapitel 10: Indien Part I : Trivandrum to Neu-Delhi oder wie man sich in einem Zug verläuft ------------------------------------------------------------------------------------------- Hier sind wir also wieder... hat lange gedauert, aber wir wollten erstmal das ganze Indien-Kapitel auf einmal schreiben @.@ und es ist seeeeeeeeeeehr viel geworden... ungefähr... mehr als 200 Seiten @.@ und an die 150 000 wörter Oo und da ihr eh schon genug zu lesen habt, fangen wir dann auch mal an ^^ Kapitel 10: Trivandrum to Neu-Delhi oder wie man sich in einem Zug verläuft Trivandrum erwies sich kleine Hafenstadt, ohne rechten Tourismus, sondern eher auf Industrie gestützt. Kein Ort, wo sie vorhatten, lange zu verweilen. Da waren sich sogar Katsuya und Seto einig. Nachdem sie sich schnell - oder auch langsamer und länger in Kims Fall - von Hisoka und den anderen verabschiedet hatten, brauchten sie nicht lange, um den Bahnhof zu finden und kurze Zeit später sogar in einem Zug nach Kholapur zu nehmen. Erst einmal war es schwer gewesen ihre Koffer zu schleppen, doch sie hatten es irgendwie geschafft alles zu verstauen und saßen nun zusammen, auf zwei Viererplätzen. Kim und Sabrina teilten sich dabei einen Sitz, was zwar manchmal etwas unbequem schien, doch es war immer noch besser als sich einen Sitz mit einem Mädchen zu teilen, was sie nicht so gut leiden konnten. Seto und Katsuya hatten sich derweil wieder ,normalisiert' und schienen recht genervt nebeneinander sitzen zu müssen. Allerdings fanden sie dies immer noch ansprechender als den Platz neben Anzu einzunehmen, und so befanden sie sich nun nebeneinander und vor Setos kleinen Bruder sowie den beiden ,Verrückten', wie Seto sie nun schon zum mindestens hundertsten Male schimpfte, da sie ihm allmählich auf die Nerven gingen. "Wo fahren wir noch einmal hin?", fragte der kleine Schwarzhaare aufgeregt, als er sich von dem Ausblick der Fahrt gelöst hatte. "Khola.... Koala... Ko.. öhm... Coladingens!!!", versuchte Sabrina sich an den Namen zu erinnern, was ihr jedoch eher schlecht als recht gelang. "Kholapur", korrigierte Seto nur gelangweilt über den Rand seines Laptops, hinter den er sich verzogen hatte, um sich von der Arbeit ablenken zu lassen. Was nur leider nichts brachte... "Cola Korn schmeckt aber besser", kam es von Kim, die ebenfalls an ihrem Laptop hockte. "Klugscheißer!!!! Bäähhh!!!", meinte die Blonde nur und streckte dem Firmenchef die Zunge heraus, brach dann mit den anderen um sie herum in schallendes Gelächter aus. "Außerdem fahr ich nach Coladingens. So!!" "Meinetwegen, nimm deine komische Freundin aber bitte mit dahin...", kühl warf er ihr einen kurzen Blick zu und tauchte dann wieder in die Welt der Zahlen ein. "Du bist gemein!!!", gab sie nur zurück und zog eine Schippe. Außer einem "hm" bekam sie keine Antwort, abgesehen von ein wenig Tastengeklapper und einem ungläubigen Schnauben. "Ach lass doch Mr. Ich-weiß-alles-besser. Dann fahren wir eben alle nach Coladingens und er kann alleine zu seinem Kholapur fahren!!", mischte sich nun auch der Braunäugige grinsend ein, schickte dabei einen angriffslustigen Blick zu seinem Sitzpartner. "Mr. Ich-weiß-gar-nichts spielt mit seiner Fahrkarte, außerdem ist der Hundewagen ein Waggon weiter", erhielt Katsuya prompt die Antwort. "Ich hätte mir die Karte genauso gut selbst kaufen können, wenn es einem gewissen Firmenchef nicht zu langsam gewesen wäre, wenn wir alle selbst die Karten gekauft hätten!!! Und wie oft muss ich dir noch sagen, dass ich KEIN Hund bin, Kaibaaaaaa?!!!!!", knurrte er nur zurück, konnte sein Temperament wie immer nicht zügeln und hätte dabei beinahe seine offene Flasche fallen gelassen. "So oft, bis du anfängst zu wedeln und nicht immer nur zu knurren... und pass auf deine Flasche auf... wenn auch nur ein Tropfen meinen Laptop berührt, wirst du dir wünschen, nie geboren worden zu sein." "Ohhhh, ist dem Eisklotz sein Laptop etwa sooo~ heilig?", fragte er spaßend und hielt seine Flasche mit dem schönen klebrigen Saft schwankend über dessen Tatstatur. "So heilig wie dir dein Kauknochen, Hündchen", ein weiterer warnender Blick fiel auf den Jüngeren. "Gut.. also gar nicht, da ich ja keinen Kauknochen habe!", grinste er nur. "Dann werde ich dir in Kholadingsda einen kaufen..." "Kholadingsda? Ich dachte, der werte Seto hätte eben noch so großspurig das arme kleine Mädchen verbessert, dass es doch Kholapur heißt!" Das Grinsen auf dem Gesicht des Blondschopfes wurde immer breiter, hatte er den Inhalt von Setos Satzes doch einfach mal überhört. Seto jedoch ging gar nicht weiter darauf ein, schwieg einfach und vertiefte sich wieder in die Zahlen auf dem Bildschirm. So verging noch einige Zeit, in der Seto an seinem Laptop tippte, Katsuya sich immer wieder darüber aufregte, dass er doch auch mal was anderes als arbeiten machen sollte, Yami und Yuugi zusammen fröhlich rausguckten und sich über die kommenden Turniere unterhielten und Sabrina, Kim und Mokuba ,Ich sehe was, was du nicht siehst' spielten. So kam es, dass es nach einigen Stunden dämmerte und die Sonne dabei war unterzugehen, den Himmel in ein leuchtendes Rot und anschließend in einen leichten Orangeton färbte, bis sich schließlich das Blau immer mehr durchzusetzen schien. Yuugi war so müde geworden, dass er in Yami Armen eingeschlafen war, dieser ihn daraufhin nur ganz auf seinen Schoß gezogen hatte und nun durch dessen Haare strich, während er die Felder und Berge, die an ihnen vorbeizogen, musterte, versuchte Anzus Blicken, die ihn und Yuugi manchmal hart trafen, zu ignorieren. Auch Jounochi war durch die nun schon einige Stunden andauernde Fahrt und das Herumalbern mit seinen Freunden müde geworden und schlief tief und fest, hatte sich dabei tief in den Sitz sinken lassen, als er etwas zur Seite kippte und mit dem Kopf auf Setos Schulter landete. Da er jedoch schon tief ins Land der Träume gesunken war, bemerkte er dies nicht wirklich, schmiegte sich nur automatisch mehr an die Wärmequelle mit dem inzwischen so vertrauten Duft und schlief in Seelenruhe weiter. Sein Kopfkissen warf ihm nur kurz einen Blick zu, ließ es dann aber zu, dass er als Kopfkissen benutzt wurde. Schließlich störte es ihn nicht bei der Arbeit. Seto betrachtete den Schlafenden leicht von der Seite. In solchem Momenten, wo sie sich nicht stritten, kam ihm wieder jener Abend auf dem Schiff vor Augen und das leichte Gefühl, den Jüngeren in den Arm nehmen zu müssen, überkam ihm, wurde jedoch von der kalten Seto-Logik wieder verdrängt. Trotzdem bemerkte Seto immer mehr, dass in ihm der gleiche Beschützerinstinkt Katsuya gegenüber erwacht war, wie er ihn auch bei Mokuba hatte. Mit einer vorsichtigen Bewegung, um Katsuya nicht aufzuwecken, griff er neben sich, wo sein Mantel hing, und legte diesen kurze Zeit später über den Schlafenden. Dieser spürte den warmen Stoff um sich, mümmelte sich auch sofort dort hinein und lächelte nur noch mehr, seufzte wohlig auf. Dabei fielen ihm einige der blonden Strähnen ins Gesicht, wodurch er leise im Schlaf etwas vor sich hinmurmelte, störten ihn diese Strähnchen doch ein wenig. Dennoch schlief er ruhig und zufrieden weiter, stets an die warme Person neben sich gekuschelt. Als er Katsuyas leises Murmeln hörte, wand Seto seinen Blick zu ihm, um zu sehen, ob der Blonde nicht vielleicht schlecht träumte, war dann aber froh, dass ihn nur die Strähnen zu stören schienen. Kurzerhand strich Seto sie beiseite und wand den Blick dann wieder auf den Bildschirm. Sabrina waren all die schönen Dinge gar nicht aufgefallen, wäre sie sonst wahrscheinlich an einem Niedlichkeitsanfall oder sonstiges zugrunde gegangen, da sie gerade mit Mokuba redete. "Nein... er hat wirklich bei einem Film mal geweint?" Sabrina sah zuerst erstaunt zu dem Schwarzhaarigen, wand sich nach dessen Nicken allerdings grinsend zu dem großen Bruder, grinste nur noch breiter. Dieser hatte jedoch nicht weiter zu gehört, da seine Gedanken noch immer bei dem Jungen neben ihm waren, als er den Laptop zu klappte. Er hatte alle Arbeit, die er die letzte Woche über versäumt hatte, heute aufholen können. Ein kurzer Blick auf seine Uhr verriet ihm, dass es noch einige Stunden vergehen würden, bis sie in Kholapur ankommen würden. Den Ellenbogen auf die Lehne stützend sah er aus dem Fenster in die tiefschwarze Nacht und hing seinen Gedanken nach, während seine andere Hand leicht über die goldenen Haare des Jungen neben ihm strich. Dieser spürte die sanften Berührungen selbst im Schlaf, wodurch er besser schlafen konnte und noch immer leicht lächelte. Nach einiger Zeit grinste er leicht, murmelte dabei leise etwas vor sich hin, ehe er sich nur noch mehr an den Braunhaarigen schmiegte, der ihm genügend Wärme während des Schlafes bot. "Ich besieg dich schon, Seto... Du wirst schon sehen... hmm...und dann gehst du nicht mehr weg... hmm...", murmelte er leise im Schlaf, kuschelte sich dann nur noch mehr in den Wärme spendenden Mantel. Das drop war Seto regelrecht ins Gesicht geschrieben, dennoch ließ er sich nichts weiter anmerken, sah dann aber bei den letzten verständlichen Worten etwas perplex aus der Wäsche. Was meinte das Hündchen denn nun damit? Tatsache war ja, dass man im Schlaf meistens Sachen sagte, die man auch so meinte. Sehnte sich der Kleinere etwa nach ihm? Vielleicht war es auch einfach nur eine Reaktion auf gewisse Nacht, in der Seto ihm Schutz geboten hatte. Schutz und einen ruhigen Schlaf. Und da sich Katsuya einen ruhigen Schlaf wünschte, wollte er halt, dass Seto da war. So und nicht anders war das. Punkt aus ENDE Thema gegessen bloß nicht drüber nachdenken. Seto zog ihn ein wenig näher an sich, so dass Katsuya schon fast auf seinem Schoß saß und er den Jüngeren im Arm hatte. "Ich bin ja da", flüsterte er leise und strich ihm erneut sanft durch die Haare und ganz so, als hätte der Schlafende jedes Wort selbst im Schlaf verstanden, intensivierte sich sein Lächeln und er drückte sich noch ein wenig mehr an den Jungen, schlief genüsslich weiter, holte all den Schlaf nach, den er sonst so selten bekam. Unterdessen war Yuugi erwacht, da er sich durch das Rütteln des Zuges ein wenig gestört gefühlt hatte. Müde richtete er sich auf, versuchte erst einmal sich wieder zu orientieren. Als er sah, dass in Yamis Armen war, lächelte er, fühlte sich nur noch wohler. Mit noch müden Augen sah er sich in dem Zugabteil um, sah, dass sein bester Freund sowie Anzu und Honda auch schliefen und Kim anscheinend gerade nicht in ihrem Abteil unterwegs war. Da er nun wach war, wollte er auch nicht gleich wieder weiterschlafen, hatte er die restliche Zugfahrt ja noch genügend Zeit dazu und war im Moment zu wach, um sofort wieder ins Traumland zu sinken. So setzte er sich etwas weiter auf, so dass er zu Yami hinaufblicken konnte. Strich ihm sanft eine der Strähnen aus dem Gesicht, die diesem ins Gesicht gefallen waren, was sein Lächeln nur noch vertiefte. Dieser öffnete daraufhin die Augen und erwiderte den Blick mit einem leichten Lächeln. Er war schon seit einigen Minuten wach, so als hätte er gewusst, dass sein Aibou gleich aufwachen würde. "Gut geschlafen?", fragte er leise, nachdem ein kurzer Blick durchs Abteil ihm gezeigt hatte, dass sie nicht die einzigen waren, die schliefen bzw. geschlafen hatten. Yuugis Gesicht hatte sich derweil in ein leichtes Rot gefärbt, als er gesehen hatte, dass sein größeres Abbild aufgewacht war, erwiderte das Lächeln jedoch genauso intensiv und nickte zufrieden. "Ja, sehr gut sogar. Und du?" Er erhielt ein Nicken als Antwort, während die stolzen Augen durch das Abteil wanderten, kurz und verwirrt bei Seto und Katsuya hängen blieben, Anzu nicht mal für den Bruchteil eines Sekunde schenkten und schließlich zu dem Kleineren zurückfanden. "Wo ist denn Kim?" "Weiß nicht... als ich aufgewacht bin, war sie schon weg. Vielleicht ein bisschen im Zug herumgehen, um sich die Beine zu vertreten?", fragte er offen in den Raum hinein, zuckte dann mit den Schultern, immerhin konnte er selbst nicht wissen, wo sie sich befand, lag er doch noch vor wenigen Minuten in einem tiefen und ruhigem Schlaf. Schließlich stand er von Yamis Schoß auf, streckte sich einmal kurz und wollte sich gerade auf den Weg machen mit den Worten ,Ich geh mal eben aufs Klo', als Sabrina ihn auch schon aufhielt und ihm ein Lächeln schenkte. "Ich komme mit!!" Und so tapste sie dem kleineren Blonden auch schon hinterher, achtete dabei nicht wirklich auf den Weg, da sie eher die Leute musterte oder die Umgebung draußen, bis sie auch schon am Klo angekommen waren. Nachdem sie beide fertig waren, blickte sich das blonde Mädchen um, nahm den Kleineren dann zur Hand und zog ihn mit sich, um mit ihm zurück zu gelangen. "Wir müssen hiiiieee~r lang", trällerte sie fröhlich. "W-wirklich?", fragte Yuugi verwirrt. "Aber sind wir nicht von da..." Er zeigte in die andere Richtung, ließ sich dann aber von dem Mädchen mitziehen, sie würde schon wissen, wo sie lang mussten. "Nee, ich kann mich noch an den Mann da vorne erinnern", meinte diese nur gut gelaunt, während sie auf einen alten Herren mit einer Zeitung deutete, die in diesem Abteil eine Menge Leute lasen, und zog ihn einfach weiter hinter sich her. Nach einer ganzen Weile waren sie allerdings immer noch nicht bei den anderen angelangt, wobei ihr der Weg ,zurück' nun schon länger vorkam als hin. Einmal wurden sie von einem rothaarigen Mädchen gemustert, Sabrina achtete jedoch nicht weiter darauf, wollte sie schließlich zurück zu den Anderen. Kim sah ihrer Freundin verwirrt hinterher, stand dann aber auf und verließ das Raucherabteil in die andere Richtung, um schließlich wirklich zu den Anderen zurückzukehren. Jedoch kümmerte Sabrina sich nicht weiter darum, dass ihr Weg etwas mehr Zeit beanspruchte als zuvor und lief immer weiter mit Yuugi im Schlepptau, bis sie plötzlich in einem Café des Zuges ankamen. Etwas verwirrt sah sie sich um. "Sind wir vorher auch hier durchgekommen?", fragte sie eher mehr in den Raum, sah dann ein kleines Kind, das sie auf dem Hinweg schon gesehen hatte - dieses war in der Zwischenzeit wohl hierher gekommen mit seinen Eltern - war sich wieder sicherer und zog Yuugi einfach weiter. "Wir müssten ja gleich da sein, Yuugi. Oder müssen wir doch in die anderen Richtung?" Das blonde Mädchen blickte sich ein wenig um, ging dann wieder zurück. Als ihr dies jedoch irgendwie anders vorkam, schlug sie erneut die andere Richtung ein, wodurch es nun ein Hin und Her war, da sie nie immer wieder etwas Neues sah, was ihr bekannt vorkam und sich danach richtete. Das nun doch recht lange Fernbleiben der Beiden war inzwischen auch im Abteil - oder eigentlich eher Yami - aufgefallen, der sich bei Kim erkundigte, als diese vom Rauchen zurückkam. "Die sind eben an mir vorbei in die andere Richtung... vielleicht wollten sie zum Café...", gab diese ratlos Auskunft. "Oder Sabrina hat es wieder einmal geschafft sich zu verlaufen..." Kopfschüttelnd ließ sie sich neben Mokuba in den Sitz fallen und trank einen Schluck von Katsuyas Saft. Der Bunthaarige sah ungläubig zu Kim. "Verlaufen? Im Zug? Dann sind sie wohl doch eher im Café...", gab er nun ungläubig zurück, nahm seine Blicke nicht von der neuen Freundin. "Also Sabi trau ich das zu", erwiderte sie mit einem leichten Lächeln und erwiderte seinen Blick. "Die verläuft sich sogar am Hamburger Hauptbahnhof, wenn die S-Bahn megagroß ausgeschildert ist..." Yami wusste nicht wirklich, was er nun dazu sagen sollte, seufzte dann aber und erhob sich von seinem Sitz. "Ich guck mal nach den beiden. Wenn sie sich wirklich verlaufen haben, wäre es vielleicht besser, wenn wir sie wieder finden." "Ich komm mit dir", seufzte Kim. Inzwischen hatte sie es satt, immer nur rumzusitzen, ohne dass irgendwas passierte. Vorher zog sie aber noch ihre Jacke aus. Zum einen, weil ihr warm war und zum anderen, weil Mokuba eingeschlafen war und sich im Sitz neben ihn zusammengerollt hatte. Vorsichtig legte sie die Jacke über den Kleinen und folgte dann Yami. Derweil war Sabrina nun erst einmal in irgendeinem Abteil, das ihrer Meinung nach aussah, wie jedes andere auch und die Suche damit nicht gerade beflügelte, stehen geblieben und sah sich seufzend um. "Blöder Zug", murmelte sie leise, bewegte sich dann aber wieder vorwärts, wobei sie jedoch über einen Koffer stolperte und prompt mit dem Boden Bekanntschaft machte, Yuugi zum Glück noch rechtzeitig losgelassen hatte. Murrend richtete sie sich wieder auf, schenkte dem Koffer böse Blicke, als würde dieser daraufhin irgendeine Reaktion zeigen. "Blöder Koffer. Wer ist so blöd und stellt den mitten in den WEG?!", gab sie nun aufgebracht von sich, hatte allmählich keine Lust mehr in dem stickigen und viel zu vollen Zug herumzuirren. Dennoch hätte sie sich diesen Kommentar vielleicht ersparen sollen, denn in dem Moment stand auch schon ein etwas größerer Mann auf, der das blonde Mädchen nun nicht gerade gut gesonnen musterte. "Das ist mein Koffer. Hast du vielleicht ein Problem damit?", fragte der Muskelprotz nun verärgert und mit einer rauchigen Stimme, während Sabrina nur etwas verlegen grinsend etwas zurückwich. "Ähm... ähmm... na ja... vielleicht... sollte er... lieber... nicht im... Weg stehen... ... wenn es Sie nicht stört", gab sie leise und ein wenig piepsig als Antwort, wich nur noch etwas mehr zurück, so dass sie nun genau neben Yuugi stand. "Es stört mich aber, Herzchen", grollte der andere zurück und machte nicht den geringsten Eindruck, als wollte er seinen Koffer beiseite nehmen. "Aber... das ist den anderen Leuten gegenüber... unfair", meinte nun auch Yuugi etwas kleinlaut, der ja immerhin gesehen hatte, dass Sabrina über den Koffer gestolpert war, da dieser den ganzen Durchgang einnahm. "Ist es etwa fair", der Mann beugte sich zu dem Kleinen herunter und betonte das Wort genau. ", wenn ich mir an dem Koffer den Rücken kaputt mach, um ihn ins volle Gepäcknetz zu heben, das eh schon voll ist?" "Sie sind doch stark genug!!!... ähm... bestimmt... jedenfalls..." Irgendwie ritten sich die beiden immer mehr hinein. Dabei wollten sie doch nur den Weg zurückfinden, was sich ja als schwieriger erwiesen hatte, als sie angenommen hatten. Vielleicht hätte Yuugi sie doch führen sollen. Aber auch der Mann wurde nun langsam wütend über die Worte der Kinder. Älter als 14 sahen beide schließlich nicht aus. "Ach, seid still und geht zu euren Mamis." "Die ist gar nicht da!!!", meinte Sabrina nur, schneller geredet als nachgedacht. Sicherlich war dem Kerl dies immerhin egal. Als der Mann nun erneut herumfuhr, sah man eine Ader auf seiner Stirn pulsieren. Ja, er war wütend, eindeutig. Seine erhobene Hand bebte, als er zum Schlag ausholte. Doch statt Sabrina zu schlagen, traf die Hand Yuugi, der von der Kraft des Mannes ein Stück durch die Luft flog und am Boden liegen blieb. "Ich schlag keine Mädchen, aber wenn ihr jetzt keine Ruhe gebt, überleg ich es mir vielleicht noch mal", knurrte er und kehrte zu seinem Platz zurück. "YUUGI!!!", schockiert hatte Sabrina das Geschehen mit ansehen müssen, lief zu dem fast Gleichgroßen und hockte sich zu ihm, half ihm vorsichtig auf, ehe sie zu dem Mann herüber sah und ihn böse anfunkelte. "Wie können Sie nur jemanden schlagen? Suchen Sie sich doch jemanden in ihrer Größe!!!!!!", gab sie wütend zurück, richtete ihre besorgten Blicke dann wieder auf Yuugi, der ihr ein kleines aufmunterndes Lächeln schenkte, um ihr zu zeigen, dass es nicht so schlimm war. Der Schlag hatte zwar weh getan und er fühlte, wie das Blut aus seiner aufgeplatzten Lippe sein Kinn hinablief, aber es hätte schlimmer sein können. "Lass gut sein. Das bringt doch nichts...", meinte er nur und wischte sich mit dem Ärmel das Blut ab. Die Angesprochene nickte leicht, nahm ihn schließlich an die Hand und zog ihn aus diesem Abteil, wollte nicht noch mehr riskieren. "Und wie kommen wir nun zurück?", fragte sie den Jungen, musterte ihn noch immer etwas besorgt und schuldbewusst, da das alles nicht passiert wäre, wenn sie sich nicht verlaufen hätten und sie nicht über den Koffer gestolpert wäre. "Ich... hab keine Ahnung... wir sind so oft wieder umgedreht, dass ich total die Orientierung verloren hab", antwortete Yuugi leise und betastete leicht seine Lippe. "Ich auch... tut mir leid, Yuugi. Dabei sah der Hut von der Frau vorhin so aus, als wäre er auf dem Hinweg schon einmal da gewesen. Aber vielleicht war das auch nachdem wir das zweite Mal an dem Mann mit dem Schnurbart vorbeigekommen sind. Oder als ich den kleinen Jungen gesehen hatte, der auf dem Hinweg noch in einem anderen Abteil neben einem Mann und nicht neben einer Frau saß oder war das mit dem Hut doch im Café? ...", grübelte sie nun vor sich hin. "HALT", rief Yuugi auf einmal. "Das Café! Als wir begonnen haben, uns zu verlaufen, sind wir zum ersten Mal durch das ... ach ... doch nicht... ", die sonst so fröhlichen Augen trübten sich erneut. "Da wissen wir immer noch nicht, wo wir lang müssen, weil wir ja oft genug da durch sind..." "Hmm... aber vielleicht können wir ja im Café jemanden fragen, wo wir zum Abteil Nr. 7 kommen. Das muss doch einer der Angestellten wissen!!!", gab Sabrina nun fröhlich von sich und zog Yuugi wieder hinter sich her. Schon von weitem sahen sie die stachlige Frisur Yamis und Kims Haare, die durch das auffallende Rot unter den ganzen anderen Leuten ebenso hervorstach. Sabrinas Schritte beschleunigten sich noch ein wenig mehr und kurz darauf kamen sie auch schon bei den Freunden an, die an einem Tisch standen und sich umsahen, während Kim mal wieder einem Latte Macchiato erlegen war und diesen nun trank, während schon wieder eine Zigarette in ihrer Hand war. "Wääähhh~", kam es nun von einer ihr bekannten Stimme neben sich und sah ihre blonde Freundin, die das Gesicht verzogen hatte und auf die Zigarette deutete. "Du fängst doch nicht wieder damit an?!" Kim zuckte nur die Schultern und nahm einen weiteren Zug: "Wo wart ihr?" Nun war es an Sabrina, die etwas verlegen dreinblickte und sich am Hinterkopf kratzte. "Wir? Öhm.. ja.. also... na ja... ja... wo waren wir noch mal, Yuugi? Auf Klo oder nicht?", leitete sie die Frage auf den Kleinen um, lachte noch immer etwas verlegen vor sich hin. "Aibou, was ist mit deiner Lippe passiert?", mischte sich nun jedoch Yami in das Gespräch ein und sah besorgt zu dem Jüngeren. Dieser senkte ein wenig den Kopf und starrte mehr zu seinen Füßen, wollte dem Größeren immerhin keine Sorgen bereiten. "Ach das... das ist nicht so schlimm... da war ein Koffer, über den wir gestolpert sind..." Sabrina sah nun etwas entschuldigend und schuldig zu dem Kleineren, war sie es ja immerhin, die das alles zu verschulden hatte. [T_______T *heulend in ne Ecke setz*] "Und dann?", fragte Yami nun schon eine Spur schärfer, während der den Kopf des Kleineren anhob, indem er seine Hand unter dessen Kinn legte. "Dann... hatten wir den Besitzer darauf aufmerksam gemacht, dass der Koffer dort im Weg steht...", murmelte der Angesprochene nun etwas leiser, starrte dabei in die ihm so bekannten und schutzgebenden Augen, ehe er sich dann doch an den Jungen ihm gegenüber schmiegte und leise schluchzte. "Schon gut... du musst nicht drüber reden, wenn du nicht willst", erwiderte dieser leise und strich ihm sanft über den Rücken. Außerdem konnte er sich nun denken, was passiert war oder eher, woher Yuugi diese Verletzung hatte. Der Kleinere schmiegte sich nur noch mehr an Yami, genoss diese Nähe und den somit verbundenen Schutz sowie die Wärme, die er bekam. Es dauerte nicht lange, ehe auch sein Schluchzen versiegte und er die feste Umarmung ein wenig löste, sich dennoch noch nicht von ihm löste, dazu war dies viel zu angenehm. "Danke...", murmelte er nur leise, blickte schließlich mit seinen großen unschuldigen Augen, in denen die kleinen Perlen schon längst versiegt waren, zu ihm hinauf, lächelte leicht. "Lass uns zurück ins Abteil gehen", bevor der Kleinere protestieren konnte, hatte Yami ihn schon hochgehoben und trug ihn davon, während die beiden Mädchen zurückblieben. "Ihr wart also fast 2 Stunden auf Klo?", griff Kim das Thema wieder auf und drückte ihre Zigarette aus. "Öhm... na ja... joaa... also... und wurden halt beinahe von diesem riesigen Muskelpaket zusammengeschlagen... aber sonst war da nichts Erzählenswertes...", gab die Freundin nun wieder verlegen lachend zurück. Irgendwie gehörte das Vertuschen von Kleinigkeiten nicht so sehr zu ihren Stärken. Ihre Freundin sah sie nur mit hochgezogener Augenbraue an. "Also erstens sind Yami und ich an keinem Muskelpaket vorbeigekommen, zweitens liegt das Klo in die Richtung" - sie deutete auf die andere Richtung, also genau die, aus der Yuugi und Sabrina nicht gekommen waren - "Und drittens kenn ich dich. Ihr habt euch verlaufen, oder?" "Gar nicht!!!!!", Sabrina verschränkte ihre Arme und schmollte. Wie konnte man ihr nur so etwas zutrauen?! Verlaufen... und dann auch noch im Zug. Wie blöd musste man denn sein? - Die Antwort ersparte sie sich selbst. "Also lass uns zurückgehen", meinte Sabrina und wollte gerade losgehen, als sie etwas verlegen zu Kim blickte. "Ähm... gehst du vor?" Kim schüttelte nur den Kopf und trank den letzten Schluck ihres Kaffees. "Du hast dich nicht verlaufen und du magst Anzu... " "Och mannoooo~", wieder zog die Angesprochene eine Schippe. "Wenigstens haben wir eine Menge verschiedener Leute gesehen. Und woher soll man denn auch wissen, wo dieses blöde Abteil ist, wenn es ständig anders aussieht. Außerdem hätten wir es auch alleine wieder gefunden. Wir wollten hier nämlich nachfragen, wo das Abteil Nr. 7 ist!!!", meinte Sabrina nun und streckte ihrer Freundin die Zunge heraus. "Ist dir je aufgefallen, dass die Abteile chronologisch sind?", Kim widerstand dem Impuls, sich die Hand gegen die Stirn zu schlagen. "Natürlich, aber wenn ich nicht weiß, in welchen Abteil ich bin, dann kann ich mir auch schlecht zusammenreimen, wo die blöde NR. 7 ist", gab Sabrina nun unwissend zurück, überlegte sich jedoch vielleicht nichts mehr zu erwidern, da sie sich ja doch immer mehr hineinritt. Ihr Orientierungssinn beschränkte sich nun einmal, wenn man eins und eins zusammenzählte auf, 0 Komma nichts, jeder hatte seine Schwächen. "Es steht ja auch nur vorne dran", noch immer kopfschüttelnd machte Kim sich auf den Weg zu ihrem Abteil, dass sie sogar kurz danach erreichten. Yuugi war inzwischen wieder in Yamis Armen eingeschlafen. Sabrina hatte sich noch einmal in dem Café umgesehen und nach einer Nummer gesucht, dann jedoch nur die Schulter gezuckt und war ihrer Freundin lieber gefolgt. Wer weiß, wo sie sonst als nächstes gelandet wäre und sie hatte doch noch vorgehabt heile anzukommen. Im Abteil angekommen, richtete sie zuerst einen strahlenden Blick auf die beiden Blonden, die wieder eingeschlafen waren und dann auf den kleinen Schwarzhaarigen, der ebenso eingeschlafen war. Vorsichtig ging sie zu diesem und nahm ihn wieder auf den Schoß, wobei sich Mokuba nur weiter in die warme Jacke kuschelte. Katsuya lag noch immer an Seto gelehnt und schlief, wobei sich seine Augen nun allmählich langsam öffneten und sich verschlafen und noch ein wenig orientierungslos umsahen. Unbewusst drückte er sich weiter an das Warme neben ihm und sah hinüber zu Sabrina und Kim, grinste leicht, als er Mokuba schlafen sah. "Da ist wohl noch jemand müde geworden..." "Sieht danach aus", grinste Kim und musterte weiterhin das süße Bild vor ihren Augen. Auch Sabrina war dies nicht entgangen und grinste die beiden Jungs verträumt an. "Und ihr scheint es ja auch bequem zu haben", kommentierte sie und sah nur noch schwärmender zu ihnen. Der Blondschopf sah sie daraufhin nur etwas verwirrt zu den Beiden herüber, verstand dessen Grinsen im Moment ganz und gar nicht, hatte er sich ja auch noch immer nicht darum gekümmert, an was bzw. an wen er sich da gerade die ganze Zeit klammerte. Doch nachdem kurz darauf ein "hm" über ihm erklang, wurde ihm doch bewusst, dass es niemand anderer als Seto Kaiba sein konnte, der ihn da im Arm hielt. Automatisch richteten sich seine braunen warmen und noch immer etwas müden Augen zu dem Braunhaarigen nach oben, sahen ihn etwas verwirrt an, was jedoch nicht verhinderte, dass sofort eine leichte Röte auf seinen Wangen entstand. "Se.. Ka..ähm... was...", stammelte er nur noch verlegen und irritiert. Dieser zog nur eine Augenbraue hoch. "Was? Hätte ich dich mit dem Kopf gegens Fenster knallen lassen sollen, als du eingeschlafen bist? Naja... groß zu schaden wär da eh nichts gekommen", grinste er fies. Was sollte er auch anderes sagen? Dass er ihn zu sich gezogen hatte? Ganz sicher nicht! "Kaiba!!!! Du bist.. so... so... ach vergiss es doch..." Katsuya wusste nicht wirklich, was er nun erwidern sollte, schlug ihm sein Herz doch noch immer bis zum Anschlag und schien ihm im Moment keinen wirklich klaren und vernünftigen Gedanken fassen lassen zu wollen. So rutschte er nun lieber wieder von Setos Schoß herunter, auf dem er ja so halbwegs saß, blickte hinaus in die Dunkelheit. "Danke...", murmelte er dennoch leise, war es ihm doch immerhin seit langem mal wieder vergönnt gewesen ordentlich zu schlafen und er konnte es wahrlich genießen. Die einzige Antwort war ein "hm", aber wer schon viele Kaiba-hms gehört hatte, dem fiel auf, dass dieses "hm" viel weicher, sanfter und liebevoller klang, als das sonst so kalte "hm", das sonst über die Lippen des Firmenchefs kam. "Hast du jetzt vor, wach zu bleiben? Ich hab keine Lust dich noch mal aufzufangen..." Somit war es auch dem Blonden aufgefallen, immerhin hatte er sich ja schon oft genug über Kaibas kalte und überhebliche Art aufgeregt. Nach dessen Aussage, drehte er ihm schließlich doch wieder den Kopf zu, grinste ihn nur an. "Hmmmmm~... mal sehen... ich fand's eigentlich ganz schön so... also kannst du mich ruhig noch einmal auffangen, sonst passiert mir noch was... und das kannst ja nicht einmal du wollen, nicht wahr, Se.... Kaiba? So gemein kannst ja nicht einmal du sein, oder?" Sein Grinsen und das angriffslustige Leuchten in seinen Augen wurde immer größer, heiterte es ihn doch stets auf, wenn er sich so mit dem Firmenchef unterhalten konnte, denn eines konnte er wirklich nicht bestreiten, es hatte ihn schon immer gereizt und auf eine gewisse Weise belustigt, ständig zu versuchen Kaiba aus der Fassung bringen zu können. Denn wann sieht man schon einmal einen Seto Kaiba, der nichts zu erwidern wusste oder seine Fassung und somit seine sonst so unüberwindbare und fest auferlegte Starre verlor? So ein Bild bot sich nicht oft und lohnte sich doch immer wieder. Aber dieses Bild sollte sich ihm auch jetzt nicht bieten, denn um Setos Lippen lag ein fast schon dämonisches Lächeln. "Nein, das kann ich wirklich nicht zulassen. Ich brauche mein Hündchen schließlich noch", und mit diesen Worten legte er kurzerhand seine Arme um Katsuyas Hüfte, um ihn hoch zu heben und auf seinen Schoß zu setzen. Mit einem überraschten Laut und einem verständnislosen sowie verwirrten Blick, klammerte sich der Blondschopf sofort an den Firmchef, wollte er ja immerhin nicht runterfallen. Sofort legte sich wieder eine Röte auf sein Gesicht und er sah verwirrt zu Seto. "Was?", brachte er nur noch heraus, starrte weiterhin irritiert in die blauen Weiten. Doch Seto lächelte nur auf eine undefinierbare Art. Er konnte sich diese Aktion ja selbst nicht erklären, aber ihm machte die ganze Situation auch nichts aus. Im Gegenteil, es war eher angenehm, den Jüngeren so nah bei sich zu spüren. Trotzdem. Das war schon wieder einer der Gründe, die er nie aussprechen, geschweige denn sich wirklich eingestehen würde. "Doch ein Schoßhündchen", kam es deshalb nur über seine Lippen und mit einem Lächeln begann er Katsuya im Nacken zu kraulen. Dessen Augen funkelten bei Setos Aussage wieder angriffslustig auf. Musste Kaiba ihn denn ständig mit einem Hund vergleichen? Aber gut. Wenn er es so wollte, warum sollte er dann nicht einfach auf das blöde Spiel mit eingehen. Dieses Mal würde er sicher derjenige sein, der das letzte Wort behielt oder wenigstens einen irritiert dreinblickenden Firmenchef. Somit legte sich nun ein kleines Grinsen auf seine Lippen, sah dem Jungen nur weiterhin direkt in die Augen, die ihn, ohne dass er es recht bemerkte, ebenso in ihren Bann sogen. "Tja~, vielleicht. Kannst ja versuchen es herauszufinden." Mit diesen Worten lehnte er sich nun an den Braunhaarigen an, ließ sich dabei von Kaiba kraulen und fing unbewusst an leise zu schnurren. Eigentlich wollte er ihn ja nur weiterhin reizen, doch so war es auch angenehm, genoss die sanften Berührungen und schmiegte sich unweigerlich nur noch mehr an ihn. "Vielleicht braucht das Hündchen ja auch nur ein liebes Herrchen...", murmelte er leise und schneller, als er nachgedacht hatte, genoss es trotz allem. "Damit das Herrchen lieb ist, muss das Hündchen aber auch lieb sein", erwiderte dieser nur, hörte aber nicht auf, den Jüngeren weiterhin zu kraulen. Auf der einen Seite genoss er dieses Spiel ja, aber ein Teil seines Unterbewusstseins genoss es auch einfach, Katsuya so nahe zu sein. Aber dieser Teil wurde ganz schnell wieder nach unten ins Unterbewusstsein verdrängt. Schließlich konnte er ihm nicht das letzte Wort überlassen. Nicht er, Seto Kaiba, Leiter der Kaiba Corp. Und so legte er schließlich seine Hand auf den Oberschenkel des Jungen und meinte nur: "Vielleicht wedelt das Hündchen dann auch irgendwann mit dem Schwanz..." Zunächst hatte der Blonde seinen Blick wieder erhoben, sah nun wieder mit seinen treudoofen Hundeäuglein zu Seto hinauf. "Soll das heißen, dass ich nicht lieb bin?", fragte er in dem unschuldigsten Ton, den er anschlagen konnte, musste sich das Grinsen dabei regelrecht verkneifen. Als er die Hand auf seinem Oberschenkel legte, zuckte er zunächst leicht zusammen, rutschte etwas weg. Allerdings kehrte seine Angriffslust schon nach wenigen Sekunden zurück, wollte er Seto doch dieses Mal nicht das letzte Wort überlassen. Immerhin schaffte der Kerl es doch immer und immer wieder ihn irgendwie dazu sprachlos zu werden. Doch dieses Mal nicht! Erneut rutschte er etwas mehr an den Jungen, legte dabei seine Arme um ihn und lehnte seinen Kopf dabei an dessen Schulter ab. "Wer weiß...", murmelte er leise zurück, kuschelte sich mehr an den Firmenchef. Er war gespannt wie lange dieser das ,Spiel' noch aufrecht erhalten konnte. Seto hatte derweil die Reaktionen genau beobachtet. Vor allem die Reaktion auf seine Hand auf Katsuyas Schenkel. Im ersten Moment hätte er sich ohrfeigen können. Er wusste doch, was der Junge durchgemacht hatte und nun tat er sowas... Er wollte sich schon entschuldigen und seine Hand zurückziehen, als er den Körper des Anderen wieder an seinem spürte. Erleichterung, aber auch ein undefinierbares Glücksgefühl, das ihm sagte, dass Katsuya ihm vertraute, machte sich in ihm breit und ließen ihn erneut auf das Spiel eingehen. Jounochi hatte sich derweil mit dem Kopf wieder von dessen Schulter gelöst, sah erneut mit seinem unschuldigsten Blick in Setos Gesicht, versuchte ihn mit seinen liebevollen und warmen Hundeaugen in den Bann zu ziehen. "Und... bin ich nun ein böses Hündchen?", fragte er und zog eine kleine Schippe. "Manchmal schon", grinste der Ältere und führte seine Hand, die bisher auf Katsuyas Oberschenkel geruht hatte, langsam zu dessen Rücken, um diesen zu streicheln. "Gerade bist du aber sehr anhänglich..." Erneut beobachtete er die Reaktion des Jüngeren. Vertraute Jounochi ihm wirklich oder war er eben nur zu sehr in das Spiel vertieft gewesen? Die Schnute wurde nur noch ein wenig intensiviert, ehe er seine Arme verschränkte, sich dennoch den Streicheleinheiten beugte. Eigentlich hasste er so engen Menschenkontakt, doch wenn er die langen Finger spürte, die ihn so sanft berührte, schien sein Herz immer schneller zu schlagen und ließ all die Furcht, die normalerweise in ihm aufkam verschwinden, ließ sie geradezu in ihm verpuffen. Dennoch wollte er sich den Verstand nicht ganz vernebeln lassen, war es doch noch immer Seto Kaiba, dem er dort gegenüber saß. Und dieser war sicherlich nur weiterhin auf dieses Spiel fixiert. Ein wenig trübte ihn dieser Gedanke, ließ sich dennoch nicht davon beherrschen, zog nur weiterhin einen Schmollmund. "Immer brav zu sein ist ja auch öde..." "Aber wer immer brav ist, wird auch immer belohnt...", gab der Braunhaarige zu bedenken. So langsam würden ihm aber doch die Argumente ausgehen, das spürte er. Trotzdem würde er nicht aufgeben. Auch dem Blondschopf fiel nicht mehr viel ein, dennoch würde er sich dieses Mal nicht einfach geschlagen geben. Irgendwie würde er es schon schaffen, dass Seto keine Erwiderung mehr einfallen würde. "Hmm... Wie das Herrchen, so das Hündchen...", brachte er nun grinsend hervor, funkelte Seto weiterhin mit seinen haselnussbraunen Augen an. "Nicht immer, sonst wärst du ja das perfekte Hündchen", so einfach würde er sein Hündchen nicht gewinnen lassen. Nun zog Katsuya eine seiner Augenbrauen leicht an, musterte den Firmenchef intensiver. "So? Wer hat gesagt, dass du das perfekte Herrchen bist? Das hab ich ja noch gar nicht ausprobiert...", entgegnete er ihm nun und erneut bildete sich ein kleines Grinsen auf seinen Lippen. "Ich bin Seto Kaiba, das sagt ja wohl alles", erwiderte dieser nur kühl mit einem Lächeln. Zweifelte dieser Köter wirklich daran, dass er perfekt war? "Ja und? Und wenn du der Kaiser von Nepal wärst... da kann ja jeder kommen und sagen, er wäre perfekt." Das Grinsen wurde nur von Mal zu Mal breiter. Hatte er da etwa einen wunden Punkt getroffen? "Nicht mal der Kaiser von Nepal ist so perfekt und hat soviel Macht wie ich", Seto war inzwischen kurz davor, sein Hündchen an seinen angestammten Platz zurück zu setzen. Auch, wenn er es genoss, Katsuya so nah bei sich zu haben, was zu weit ging, ging zu weit. "Stimmt wohl... da gibt's ja auch gar keinen Kaiser..." Das Funkeln in seinen Augen wurde ebenso immer mehr, fand er es doch immer wieder amüsant Kaiba reizen zu können. "Womit dein ganzer Vergleich von einem perfekten Kaiser nicht funktioniert und du meine Perfektheit nicht anzweifeln kannst", konterte Seto gekonnt. "Ach... ist das so~?" Ein süffisantes Lächeln umspielte seine Lippen. "Wenn du so perfekt bist, Seto, warum bist du denn dann darauf eingegangen? Selbst du hättest doch wissen müssen, dass es dort gar keinen Kaiser gibt!" "Ich wollte, dass du von selbst darauf kommst, wobei ich es dir gar nicht zu getraut hätte, Hündchen. Übrigens hat Nepal einen König, nur um deine Allgemeinbildung ein wenig auszubauen...", irgendwie führte das ganze doch zu nichts, hatte Seto langsam das Gefühl. Bedeutete das etwa, dass sie in dieser Beziehung in einer Liga spielten? Nein, ganz sicher nicht! "Hmpf!", grummelte Katsuya nun in sich hinein und verschränkte seine Arme erneut. "Wie gemein... ich bin nicht so blöd, wie du vielleicht denkst!" Gut, dann hatte er es eben wieder einmal nicht geschafft das letzte Wort zu behalten. Aber es musste ja mal klargestellt werden, dass er nicht dumm war, oder etwa nicht? Wenn die Lehrer das von ihm dachten, schön und gut, aber irgendwie hatte es ihn gestört, dass Kaiba so über ihn denken könnte. Warum wusste er zwar nicht, aber darüber konnte man sich auch später noch Gedanken machen. "Dann stimmt wenigstens in dieser Hinsicht der Satz, wie der Herr so sein Hündchen", triumphierte Seto mit einem Funkeln in den blauen Augen. "Hä?", verwirrt sah er nun wieder zu seinem Gegenüber, verstand den Sinn nun wirklich nicht mehr. Hatte er nicht genau das vorhin noch abgestritten? Und nun brachte er selbst dieses Argument? Wollte er ihn nun verarschen oder hatte ihn das ganze Hin und Her schon so sehr verwirrt?! "Naja... wenigstens einen klitzekleinen Teil meiner Klugheit scheinst du ja zu besitzen", versuchte der Braunhaarige seinen Ausspruch zu erklären. Ihm war durchaus bewusst, dass Jounochi nicht dumm war. Vielleicht hatte er kein Talent für Mathe, English oder Bio, aber dumm war dieser Junge nicht. Er hatte halt andere Talente. "Trotzdem bist du nichts weiter als ein kleines Hündchen, das brav sein sollte." Mit diesen Worten begann er erneut den Jüngeren im Nacken zu kraulen. "Na vielen Dank auch Euer Hoch-klug-geboren!", erwiderte er nur angespannt und hielt seine Arme weiterhin verschränkt. Dies legte sich jedoch wieder, als er die angenehmen warmen und sanften Berührungen vernahm, die ihn sofort wieder ruhiger werden ließen, ihn dazu verleiteten sich erneut an den Firmenchef anzulehnen. Eigentlich hätte er nicht gedacht, dass er dies irgendwann mal tun würde, dennoch war es im Moment zu schön, als dass er einfach wieder so verschwinden würde. "Hmmm... und was sollte schon groß passieren, wenn das Hündchen nicht brav ist?", nuschelte er nun wieder etwas leiser und müder vor sich hin, vergrub seine Hände in Setos Oberteil und nahm genussvoll dessen inzwischen so vertrauten Duft in sich auf. "Das wird das Hündchen dann schon sehen und ich denke nicht, dass es ihm gefallen wird", antwortete der Blauäugige. "Aber solange du brav bist, wird dir auch nichts geschehen... und niemand wird dir je wieder etwas zu leide tun." Der letzte Satzteil war so leise über seine Lippen gekommen, dass es nur für Katsuya möglich war, es zu verstehen. Dieser kuschelte sich daraufhin nur noch mehr an den warmen Körper des Größeren und lächelte leicht. Er konnte nicht sagen warum, aber er fühlte sich in seiner Nähe inzwischen stets wohl und wusste, dass er ihm vertrauen konnte, so war er doch auch letztens für ihn da gewesen und hatte sich all sein Leid angehört und trotzdem hatte er dieses Wissen nicht ausgenutzt. Dafür war er dem Braunhaarigen wirklich dankbar. Er murmelte nur noch leise etwas Unverständliches vor sich hin, hatte seine Augen dabei schon längst geschlossen und fiel nun erneut in einen leichten Schlaf, genoss all die Wärme und Geborgenheit um sich herum. "Danke... Seto...", murmelte er ebenso leise, vergrub sein Gesicht dabei in dessen Oberteil und schlummerte weiter vor sich hin. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)