Puppenmord von Stormborn ================================================================================ Kapitel 1: ----------- So ^_^ hab ich es also wirklich auf die Reihe bekommen eine Art Fortsetzung zu "Mask" zu schreiben. Man kann die Fic hier zwar auch lesen ohne Mask gelesen zu haben, aber ich denke man versteht die Zusammenhänge (welche Zusammenhänge? XD) eher wenn man vorher Mask gelesen hat ^_^ Puppenmord In dieser dunklen Ecke des Raums in der ich sitze. Die Sonne erreicht diesen schattigen, farblosen Ort kaum. Mann könnte fast sagen dass es meine Ecke ist, da es nicht viele Dinge gibt die mir hier Gesellschaft leisten. Der dunkle Schrank der neben mir emporragt wie ein dunkler Wächter. Der Staub der um mich herum tanzt. Ich kann mich beinahe erinnern. Das dieser dunkle und staubige Ort einst mit Sonnenlicht und Lachen durchflutet war. Hell. Lebendig. Es ist wie ein früheres Leben das ich betrachte. So alt. Rissig, rau fühlt es sich an. Wie Spinnweben klebt sie an meinen Gedanken, diese Erinnerung. Ich bin wie ein kleines Insekt in ihnen gefangen, diese Gedanken. Es fühlt sich an als währe es aus Draht gemacht, dieses Netzt meiner toten Gedanken. So alt. Die Dinge verändern sich. Du nimmst es kaum war, den Wandel der Gezeiten. Und doch siehst du eines Tages aus dem Fenster. Versuchst einen Blick zu erhaschen, hinaus in diese Welt. Alles was ich jetzt sehe ist grau. Es ist dunkel. Nicht Schwarz und Weiß. Einfach nur farblos. Grau, kalt und staubig ist meine Welt. In ihr gibt es nichts. Selbst die Farben wurden erbarmungslos ausgerottet. Aber ich betrachte dich. Tag für Tag, Nacht für Nacht. Jahr für Jahr. Du scheinst so dunkel zu sein. Und doch... verglichen mit allem was ich sonst sehe, scheinst du das Leben auszustrahlen wie ein schlechtes Parfüm. Es ist Folter. Es ist wunderschön. Und ich fahre fort damit dich zu beobachten. Tag für Tag. Nacht für Nacht. Jahr für Jahr. Und ich warte auf dich. Und ich sehe dich an. Weil du nicht staubig und grau bist. Wenigstens... nicht von Außen. Also sitze ich hier und betrachte dich, deine Fassade welche sich in mein Gesicht brennt. Ich quäle mich selbst mit deiner Erscheinung. Weil du es bist, der die Jahre zählt. Du bist es, der mich daran erinnert dass die Jahre vorüberziehen, ohne dass ich sie bemerken könnte. Du bist wie die Erinnerung daran dass ich älter werde. So sterblich. So wunderschön. Wenn ich dich ansehe, kann ich vielleicht erahnen wie viele Jahre vergangen sind. Und es macht mich traurig. Bist du traurig? Ich kann es nicht sagen... nach so vielen Jahren in denen ich dich betrachtet habe. Ich kann es nicht sagen. Für mich bist du immer noch ein Mysterium. Wenn ich denke, ich beginne dich zu verstehen veränderst du dich wieder. Wie ein farbloses Kaleidoskop. Immer und immer wieder veränderst du dich. Und doch bleibst du gleich. Wenn ich mich in deinen Augen sehe, nur für einen kurzen Augenblick. Kommt es mir vor, als würde ich mein Ebenbild erblicken. Mein eigenes staubiges Spiegelbild in dieser Welt. So traurig. Du bist wie ein zerbrochener Spiegel. Reflektierst mich selbst. Verzerrst meine Erscheinung, verwirrst diese visuelle Darstellung meiner selbst. Und doch... bist du so anders als ich. Du musst mich nicht einmal mehr ansehen. Weil ich sagen könnte, ich habe dich verstanden. Dieses Kaleidoskop. Weil du genauso staubig und grau erscheinen müsstest wie ich selbst. Meine Gedanken zerreißen, werden von dem Wind, der durch das offene Fenster dringt, davon geweht. Der Staub, glänzend durch die warmen Strahlen der Sonne, welche sich durch die dunklen Vorhänge kämpft, tanzt durch den Raum. Vom Wind getragen, wird er wieder fallen gelassen, nur um sich erneut zu erheben. Beinahe schön. Wie ich selbst. Und wie du. Seltsam, wie ähnlich wir uns sind. Und doch... fürchte ich dich. Manchmal, habe ich das Gefühl einen Schatten hinter diesen dunklen Augen zu sehen. Und ich verstehe es wieder nicht, dieses Kaleidoskop das du darstellst. Fürchtest du mich? Der Sonnenstrahl kriecht auf dich zu, beinahe hat er sein Ziel erreicht. Seine langen Glieder strecken sich dir entgegen, wollen deine Wange liebkosen. Oder doch zerkratzen? Ohne mich vorzuwarnen öffnest du deine Augen. Ohne ein Blinzeln oder ein Gähnen. Du stehst auf, deine Bewegungen wirken beinahe mechanisch auf mich. Und wieder graben sich diese eisernen Fäden in mich hinein als die Erinnerungen in mir hochkriechen. Dieser Traum, den ich einst hatte. Als dieser Staub völlig unbemerkt durch den Raum schlich. Als deine Lippen sich zu einem fröhlichen Lächeln verzogen. Lachen, welches meine Ohren berauschte und meinen leblosen Körper nährte. Ich glaube, du hast mich vergessen lassen. Diesen kalten, leblosen Körper den ich besitze für einen Moment mit Leben erfüllt. Dieser Körper, welchen ich mir jetzt so schmerzlich bewusst bin. Ich erinnere mich nicht. Ich erinnere mich nicht wie man lächelt. Weißt du es? Ich bezweifle es. Dein Gesicht scheint wie eine makellose Maske zu sein. Perfekt imitiert es jede Emotion die erwartet wird. Sie entgleist dir nicht einmal. Wirklich fehlerlos. Wie du, bezweifle ich dass ich weinen könnte. Ich erinnere mich nicht. Genau wie du, im innersten gefroren. Ich wundere mich manchmal. Diese gefrorenen Gefühle. Sind sie immer noch da? Oder ist es ein schwarzes Loch, welches an dir zerrt und reißt, deine Eingeweide zerfetzt? Wärst du dazu in der Lage diesen Schmerz zu fühlen? Ich glaube nicht dass ich ihn bemerken würde. Deine Bewegungen stören meine Gedanken, wühlen sich durch meine Überlegungen. Wieder, wie ein Kaleidoskop veränderst du dich. Diese flüssigen, mechanischen Bewegungen... sind sie plötzlich von einer anderen Kraft getrieben, als der bloßen Gewissheit weiter zu atmen? Stärker als die Gewissheit dass du Tag für Tag funktionieren musst? Der Ausdruck deiner Augen ist mir so fremd. Emotionen scheinen hinter diesen dunklen Augen zu wabern. Gehen ineinander über, vermischen sich. Wie ein Geysir, kurz vor einem Ausbruch. Wabernd, lebendig im Innersten? Wieder ein leichtes Flackern deiner Augen, unsicher als du deine Schuhe bindest. Diese Augen schienen vorher nie unsicher zu sein. Es macht mir Angst. Sie machen mir Angst, diese vor Gefühlen aufflammenden Augen, welche mir sonst so leblos erschienen. Ich dachte wir hätten beide vergessen zu fühlen. Du läufst aus dem Raum. Wie du es Tag für Tag tust. Aber dann, bleibst du stehen und drehst dich um, siehst mich an. Du schaust mich direkt an. Mich. Siehst mir direkt in die Augen. Ich glaube, wäre ich wirklich dazu in der Lage, würde ich dich jetzt fürchten. Solch Abscheu in deinen Augen. Du schaust mich nicht an. Du ignorierst mich. Tag für Tag. Nacht für Nacht. Du hast mich mit Gleichgültigkeit gesegnet. Wieso erinnerst du dich plötzlich an diese staubige Ecke? Ich dachte nicht dass du dich je erinnern würdest. Ich dachte nicht dass du dich ja erinnern wolltest. Erinnerst du dich? Erinnerst du dich an mich? Was siehst du, wenn du in mein altes, verbrauchtes Gesicht siehst? Und bevor ich mich fragen kann, was du jetzt tust, verlässt mich dein Blick. Du verlässt diesen Raum, ich sitze immer noch in meiner Ecke. Wundere mich über den Ausdruck deiner Augen als du mich ansahst. Warte auf den Moment, an dem du zurückkehren wirst, in die Stille dieses Raumes. Und während ich auf dich warte, sehe ich zu wie der Staub mit dem Wind spielt. Ich sehe zu wie die Sonne den Staub erhellt. Wie sie heller und heller wird. Wie sie heißer und heißer wird. Ich kann ihre Strahlen fühlen. Wie sie mich kaum merklich zerstören. Sie brauchte Jahre um endlich sichtbaren Schaden zu hinterlassen. Es stört mich nicht. Es ist einfach ein weiterer Weg für mich die Jahre zu zählen. Ein weiterer Weg für mich, wie ich mir vorstellen könnte zu verrotten. Genau wie ich es letztes Jahr tat. Und die Jahre davor. Und während ich hier sitze, zusehe wie der Wind mit dem Staub spielt, stelle ich mir vor wie es währe wenn die Sonne endlich mein Innerstes erreicht. Meine Innereinen verbrennt. Wie es wohl sein würde? Verbrennen. Langsam. Schmerzhaft. Oh so schmerzhaft. Wie wunderschön. Ein wunderschönes Gebilde, Rauch und Holz, welche sich vermischen. Ineinander übergehen, sich kaum merklich vereinen. Währe es nicht wunderschön? Und während ich hier sitze, die Sonne betrachte die immer heller wird, weiß ich noch nicht dass du eher als gewohnt nach hause kommen wirst. And während ich mir wünsche die Sonne möge mich verbrennen, weiß ich noch nicht dass du direkt zu mir kommen wirst. Ich weiß nicht dass du kommen wirst und mich hochhebst, mich mit deinen normalerweise toten Augen feindselig ansehen wirst. Ich weiß nicht dass dein Gesicht mir so fremd vorkommen wird, diese ausdruckslose Schönheit von Gefühlen verzerrt die ich nicht wieder erkenne. Ich weiß nicht, dass du mir die Arme ausreißen wirst, ohne eine Spur von Mitgefühl auf deinen feinen Gesichtszügen. Ich weiß nicht, dass der Staub schneller und schneller um uns tanzen wird, wenn du meinen Körper immer und immer wieder gegen die Wand schmetterst. Ich weiß nicht, dass ich bald die Gefühle, die ich denke vergessen zu haben wieder finden werde, wenn meine Hülle zerbricht. Ich weiß nicht, dass ich dich nun endlich fürchten werde. Ich weiß nicht, dass du es immer und immer wieder tun wirst, bis mein zerbrochener Körper in Stücken vor dir liegt. Ich weiß nicht, dass du die letzen Stücke meines Körpers mit deinen Füßen treten wirst. Und ich weiß nicht, dass du das erste Mal in so vielen Jahren völlig ehrlich Lächeln wirst, wenn du diese zerbrochenen Splitter betrachtest, die mich selbst darstellten. Würde ich wissen dass du so Lächeln könntest, ich glaube ich wäre wirklich traurig. Traurig darüber, dass ich nie wissen werde wieso du es getan hast. Wie traurig es ist, das ich wirklich Recht hatte. Das wir uns schmerzlich gleichen. Wie zwei Teile eines zerbrochenen Spiegels. Vielleicht würde ich dich anlächeln, in der Gewissheit dass deine Maske doch zerbrach. Doch ich werde es nie erfahren. Also sitze ich hier, betrachte das Licht welches durch dein Fenster dringt. Wie ich es Tag für Tag tue. Wie ich es Tag für Tag tun werde. Es ist beinahe tragisch, dass ich nicht einmal weiß wie sehr ich mich doch irre. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)