Changing the rules of life von Subaru (~Verbotene Dinge~) ================================================================================ Kapitel 2: Do it ---------------- Yamato band sich die Haare zurück und trat auf die Holzveranda, die den Garten umgab. Die Ärmel seines gestreiften Yukata, den er nach dem üblichen abendlichen Bad trug, wurden ebenfalls zurückgeschnürt. Ihm war noch immer heiß und die stillstehende Nachtluft war nicht kühler als der vorangegangene Tag. Seufzend ließ sich der blonde Junge nieder und blickte, den rechten Arm, auf ein angewinkeltes Knie gestützt, in den Garten, der erfüllt war von dem Singen der Zikaden. Takeru hatte recht behalten. Er hatte nicht davonlaufen können. Wie auch? Schließlich hatte der Familienausflug hierher an diese alte und beliebte Onsen schon länger festgestanden und wie hätte er sich herausreden sollen? Er hatte mit gemusst. Ebenso, wie sein jüngerer Bruder. Nun, es war für ihn kein Problem gewesen während der Fahrt, den typischen unbekümmerten und lockeren Ishida Yamato zu spielen. Schließlich hatte er seit seiner Kindheit nicht wirklich oft gezeigt, was er dachte und fühlte. Nicht einmal gegenüber seiner Familie. Und dennoch... Es war nicht wirklich angenehm oder gar einfach gewesen. Allein die Blicke Takerus hatten ihn regelmäßig aus dem Konzept gebracht. Sie hatten geradewegs in ihn hinein gesehen. Und Yamato hatte jedes Mal, wenn er diese Augen erblickte hatte, befürchtet, dass sein Bruder seine Tat von vor einigen Tagen, wiederholen würde. Aber es war nichts geschehen. Beim Abendessen hatte er sich frühzeitig entschuldigt und das heiße Bad so vor allen anderen genießen können, ohne in Konfrontation mit seinem jüngeren Bruder zu geraten. Doch früher oder später würde er ihm allein gegenüber treten müssen. Das war klar. Schließlich teilten sie sich dieses Zimmer hier. "Nii-saaan~... Genießt du die Nachtluft?" Er hätte nicht an ihn denken sollen war das Erste, was Yamato dazu einfiel, als er die ihm nur all zu bekannte Stimme vernahm. Doch ehe der Größere sich umwenden oder etwas erwidern konnte, hatte sich Takeru bereits hinter ihn gekniet und seine Arme um seinen Hals gelegt, nur um das Gesicht an seinem Kopf zu platzieren. Yamato spürte die feuchten Haarspitzen des Anderen und ein leichter Schauer lief ihm über den Rücken als er Takerus zu ruhigen Atem in seinem Nacken spürte. Er schien sein Bad sehr schnell beendet zu haben. "Was tust du da?" Nein, der Ältere wehrte sich nicht gegen die Umarmung. Noch schien sie akzeptabel... brüderlich... Doch er würde sich nicht auf ein Spiel einlassen. Er durfte Takeru nicht nahe sein. Zumindest nicht so, wie er es sich vielleicht auch wünschte. "Ich genieße deine Nähe. Darf ich das als dein Bruder denn nicht?" Es schien fast so als würde der Kleinere bei diesen Worten lächeln. So klang es zumindest für Yamato, der seinen Körper unwillkürlich anspannte, als er diese Worte, so dicht an seinem Ohr vernahm und dann die sanften Lippen des Jüngeren auf seinem Hals und seiner Schulter spürte, während eine kühle Hand in seinen halboffenen Yukata glitt und sanft über seine Brust strich. "Takeru!!" Yamato hatte die Hände des Kleineren gepackt und von sich gestoßen ohne sich auch nur einmal umzusehen. Nein, er durfte sich so etwas nicht hingeben, selbst wenn es ein schönes Gefühl gewesen war. "Lass das! Ich habe dir bereits gesagt, dass es nicht geht." Verbissen bemühte sich Yamato, sich nicht nach dem Jüngeren umzusehen. Allein sein Anblick würde die angespannten Muskeln angespannt lassen. Doch egal, wie sehr sich der Größere gegen einen Blick auf seinen Bruder wehrte, er konnte ihm nicht entgehen, als Takeru mit einem Lächeln auf den Lippen, seinen feuchten Haaren und in den haargenau gleichen Yukata wie sein älterer Bruder gekleidet zwischen seine Beine kletterte und unschuldig seine Hände in den Schoß legte, um zu ihm aufzusehen. "Ich verstehe nicht warum. Erklär es mir." Wie ein kleines Kind, welches ein Wort nicht verstanden hatte, saß der Jüngere halb auf seinem Schoß und blickte ihn mit diesen unglaublich unschuldigen Augen an, als wäre nie etwas geschehen. Und für einen Augenblick versank Yamato in den Gesichtern der Vergangenheit. Der grüne Hut auf diesen blonden Haaren... die vielen Tränen aus diesen traurigen Augen, die nicht verstanden, die Angst hatten... "Nii-san..." Takerus Stimme klang in den Ohren seines Bruders so unglaublich sanft und wie von selbst wanderte seine Hand an dessen zarte Wange, nur um sich sanft dort niederzulassen und mit dem Daumen über die warme Haut zu streichen. "Takeru..." "Küss mich... Nicht, so wie ein Bruder seinen Bruder küsst... Nein. Küss mich mit einem anderen Gefühl. Diesem wunderbar aufregenden Gefühl, welches du nur mir schenken willst..." Yamato wusste nicht, wie ihm Takerus Lippen so nahe gekommen waren. Hatte seine eigene Hand sein Gesicht so dicht zu dem seinen gebracht? Egal. Dies war ein Gedanke für eine Sekunde. Viel wichtiger schien diese flüsternde Stimme seines Gegenübers, die ihm sagte, was er tun sollte. Es schien dem Älteren, als müsste er diese Augen trösten. So wie früher. Nur, damit sie nicht weinten. Sie flehten so sehr! Sie baten ihn um diesen Trost... "Nicht weinen..." Es war Yamato als hätte er diese Worte nur gedacht, so unglaublich leise schienen sie ihm in dem Rauschen seines Blutes, als er auch schon die warmen und verlangenden Lippen des Kleineren berührte, sie sanft küsste... Immer und immer wieder tastete er sie ab, bis dieser unglaublich begehrende Geschmack nicht mehr ausreichte und Yamatos Zunge wie automatisch die Lippen seines Gegenübers auseinander schob, um mehr von dieser Süße kosten zu können. Ja, es war genauso, wie er sich diese Berührung vorgestellt hatte. Nein, eigentlich noch viel besser. Viel süßer als der Geschmack des Blutes... Blut? Ja, sein Blut. Welches auch durch die Adern seines Gegenübers floss. Das gleiche Blut...! Es schien ein Frevel diesen Geschmack und diese Lippen gehen lassen zu müssen, doch Yamato löste sich. Langsam, als würde er nicht begreifen, was er getan hatte. Denn seine Erkenntnis schien nur in Zeitlupe zurück zu kehren. Als er jedoch in das nahe Gesicht des Jüngeren blickte, erkannte er seinen Fehler. Diese blauen Augen... seine eigenen blauen Augen. Und das gleiche blonde Haar. Ja, sie waren Brüder. Nie hätte so etwas sein dürfen. Takeru atmete schwer. Seine Wangen waren leicht gerötet, doch seine Züge strahlten und seine zarten Lippen verwandelten sich in ein Lächeln als er Yamatos Blick einfing. Nein, er hatte keinen Trost gebraucht. Dieses Mal nicht. Yamato war seiner Illusion erlegen. Sein Gefühl hatte über seinen Verstand gesiegt. Sein Herz hatte auf das gehört, was er sich schon so lange ersehnt hatte, ohne klar zu verstehen. "Gott, was hab ich..." Bevor der Ältere seinen Satz und damit seine Gedanken beenden konnte, hatte Takeru bereits seine Lippen mit seinen Fingern verschlossen und ließ den Blick des Größeren nicht entkommen. "Das, wonach wir uns beide gesehnt haben." Eine kurze Pause und bevor sich Yamato wehren oder weiter denken konnte fuhr der Jünger auch schon fort. "Wieso nicht? Es wird niemand erfahren! Was hindert uns daran? Es kann nichts passieren. Wir wollen es doch Beide." "Es geht einfach nicht! Es ist falsch!" Yamato hörte seine eigenen Worte und dennoch spürte er, wie wenig überzeugend sie noch waren. Sie schienen absolut kein Argument mehr. "Dann lass uns das Falsche tun." Takerus sanftes und doch entschlossenes Lächeln ließ den Älteren inne halten, als er auch schon die Arme seines Bruders um sich spürte und dessen Körper an seinem Eigenen ruhte, den Kopf an seinem Hals vergraben. Und ohne sich selbst daran hindern zu können schlangen sich Yamatos Arme auch schon um den Kleineren und drückten ihn an sich. "Takeru no baka." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)