Love Behind Walls von *Fane* (... football in a residential school ...) ================================================================================ Kapitel 7: Kisumi, Larry, zartes Rosé und blütenreines Weiß ----------------------------------------------------------- Ein kleines Ostergeschenk für euch ^^ FROHE OSTERN AN ALLE!!!!!!!!!!!!! Sanae fühlte sich in den Tagen ziemlich einsam und nutzlos. Sie wusste nicht, was Tsubasa für sie empfand und ob er sie überhaupt mochte. Sanae saß die Nachmittage nur auf ihrem Zimmer. Auch zum Essen ging sie immer weniger. Akia brachte ihr oft etwas mit. Warum war alles so ungerecht? Diese blöde Kisumi... "Sanae?" Sanae blickte hoch. Sie saß auf dem Bett, eingerollt wie ein Murmeltier. Akia betrat das Zimmer. "Na schmollst du immer noch?", wollte Akia wissen und reichte ihr ein paar Sandwiches vom Abendbuffet. Sanae blickte traurig auf ihre Füße. Ihr war irgendwie alles egal geworden. Die Schule, das Training, das Tanzen .. "Ach Sanae", sagte Akia mitfühlend und setzte sich neben sie, "es ist doch keinem geholfen, und ganz sich nicht dir, wenn du dich selbst bemitleidest." "Hast du Tsubasa heute gesehen?" "Ja, vorhin beim Abendessen, er hat Kisumi-" "Siehst du!", warf Sanae ein, "diese dumme-", warf Sanae dazwischen, wurde jedoch unterbrochen. "Jetzt hör' doch zu. Ich weiß nicht was das Thema war, aber sie haben sich ganz schön angeschrieen und gezofft." "Ja?", für Sanae erhellte sich plötzlich alles, doch was, wenn es nur um den Nachtisch oder so ging. Sanae war immer noch deprimiert. "Sanae...", auch Akia schien ratlos, was sie mit ihrer Freundin anstellen solle. "Ich weiß nicht was ich tun soll. Es ist alles so Scheiße", stieß Sanae hervor und auch ein paar Tränen nässten ihre Hose. Akia nahm Sanae in den Arm: "Rede doch mal mit ihm, wegen Kisumi und", Akia machte eine kurze Pause, "na ja und euch eben." "Akia, ich würde jetzt gerne kurz allein sein", bat Sanae. "Oh, jaja, kein Problem, ich wollte sowieso gerade duschen. Dauert bei mir eh immer lange", grinste Akia und verschwand im Bad. Sanae stand auf und lief runter zur Telefonzelle. "McMon?" "Larry? Hi, hier ist Sanae", meldete sich Sanae. Larry McMon war ihr alter Sandkastenfreund von nebenan und auch ihr aller bester Freund. Sanae wollte mit dem netten Amerikaner einfach reden, reden und sich ablenken. "Sanae! Wie geht's dir? Wie ist das Internat? Was macht Taro?" "Es ist toll hier und Taro geht es auch blendend", sagte Sanae leise, sie wusste, dass ihre Stimme belegt klang. "Ah, gut. Deine Mum ist schwanger, oder?" "Jaah", sagte Sanae verblüfft, "sieht man das?" "Na ja, nein, nun etwas, aber sie haben letztens angefangen den Dachboden zu renovieren und Spielzeug zu kaufen. Merkwürdig oder?" "Stimmt." "Geht's dir wirklich gut, du klingst total komisch", fiel Larry auf. "Doch, doch, mit geht's gut. Ich tanze hier. Oh Larry du glaubst es nicht! Das ist so toll!", lenkte Sanae in wenig ab. "Du tanzt? Oh das würde ich so gern sehen! Du bist sicher die Beste oder? Du bist doch in allem die Beste." "Nun, also tanzen klappt ganz gut, aber in turnen bin ich eine Niete, wirklich!" "Du? Eine Niete? Kann ich kaum glauben." "Ist aber so! Ich bin auch nicht perfekt", lachte Sanae. Larry war einfach richtig für jede Situation. Er machte einen immer glücklich, egal wie. Er hatte eine tolle Begabung, weshalb Sanae ihn, u.a., auch so gern hatte. "Hier ist alles normal, wie immer", sagte er und klang ein wenig wehleidig. "Wie geht es Claire?" "Meiner Schwester? Gut. Ach ja, das weißt du ja noch gar nicht. Claire hat'nen Freund." Sanae war wirklich verblüfft. Claire war 17, also ein Jahr älter als Larry, Sanae und die anderen und hatte zu viel Selbstbewusstsein. Kein Junge kam an sie ran. Sie war wahnsinnig hübsch und das wussten die Jungen und vor allem sie auch. "Wie heißt er?" "Shinko Iffami. Voll das Arschloch. So ein Ekel!" "Und nicht nur weil es der Freund deiner Schwester ist? Ich meine die Brüder können die doch sowieso nicht leiden, egal wie sie sind, oder?" "Nein, ach Sanae, glaub mir! Der ist wirklich daneben. Typisch Claire!", maulte Larry. Sanae verdrehte die Augen: "Jaja, wer's glaubt!" "Wirklich! Du-" "Ja! Schon gut, ich glaube dir!" "Tust du nicht! Du hast nur kein Lust auf einen sinnlose Diskussion die zu nichts führt!", durchschaute Larry Sanae. "Und ich hab keine Lust auf deine Besserwisserei", gab Sanae kichernd zurück, "so und nun wünsche ich dir eine gute Nacht und danke fürs Gespräch!" "Okay, träum schön Süße und ruf mal wieder an", verabschiedete sich Larry lieb. "Mach ich, ciao", verabschiedete sich nun auch Sanae und legte auf. Sanae lief durch die kalte Nacht. Der Wind bereitete Sanae einen herrlich klaren Kopf. Sie hatte einen Entschluss gefasst. Sie würde Tsubasa vergessen. Er schien für sie unerreichbar. Sanae blickte in den Himmel. Unerreichbarer als die vielen funkelnden Sternen am fast schwarzen Firmament. Freitagnachmittag war Sanaes Fuß schon viel besser. "Ich kann morgen wirklich teilnehmen?", wollte Sanae sich vergewissern. "Es sieht gut aus. Ich denke, ja!" Sanae war so glücklich das sie die Ärztin stürmisch umarmte. "Überanstreng dich nicht, ja? Sonst war's das für morgen", mahnte die Ärztin lächelnd. Sanae nickte: "Kann ich heute schon wieder trainieren?" "Nein, auf keinen Fall! Der Fuß muss sich heute erst mal wieder stabilisieren. Training heute wäre Mord für deinen Fuß!" "Okay, okay", gab Sanae klein bei, verließ wenig später das Krankenzimmer und lief Frau Miakami in die Arme, die ihr eine Kiste in die Hand drückte. "Gut das ich dich sehe. Ich habe wenig Zeit, aber hier ist alles für euren Auftritt morgen. Ihr werdet um 18:00 Uhr von einem Bus abgeholt. Der Wettbewerb ist von 19:00 bis maximal 22:30 Uhr. Alle Lehrer wissen Bescheid, dass ihr später kommt und die Eingangstür wird offen sein. Das Tor ist aber zu, da müsst ihr klingeln und euch in der Sprechanlage anmelden. Wir sehen uns um fünf Uhr in den Tanzhallen. Trainieren solltet ihr nicht mehr, aber ich gebe euch noch ein paar Tipps. Bis dann", zwitscherte sie noch zum Abschied und ging an Sanae vorbei. Sanae schleppte die Kiste vor sich in ihr Zimmer. "Uff", machte sie, als die Kiste sicher auf ihrem Bett stand. Neugierig öffnete sie die Kiste. "Wahnsinn", hauchte sie mit hoher Stimme und nahm den Inhalt heraus. Es war ein Tanzkleid. In einem zarten Rose und blütenreinem weiß. Der Schnitt war fast wie ihr "altes" Kleid. Unten schief geschnitten, oben hatte das Kleid jedoch zwei Träger, der Stabilität halber, wie sie glaubte. Aber es war sicherlich nicht weniger weit ausgeschnitten. Das Kleid wirkte wie ein Schleier, als sie es an ihre Haut rieb. Sanae musste es unbedingt anprobieren. Sie zog sich bis auf die Unterwäsche aus und hebte hektisch das Kleid von dem dreckigen Boden auf, als es runterfiel und die Tür sich öffnete. Sanae hielt schreckhaft das Kleid vor ihren Körper, als sie Tsubasa das Zimmer betreten sah. "Sorry", hörte Sanae ihn sagen, als er wieder rausging. Sanae zog schnell das Kleid über und richtete es an ihrem Körper vor dem Spiegel. Wie Seide, Luft und Wasser schmiegte es sich an ihre weiche Haut. Sanae legte die Kiste auf den Boden und machte Tsubasa die Tür auf. "Komm rein", sagte Sanae leise. "Sorry, dass ich nicht geklopft habe", entschuldigte sich Tsubasa und musterte Sanae, "du siehst toll aus. Wirklich", sagte er mit einem ehrlichen Ton, "trägst du das bei dem Wettbewerb?" "Ich- denke schon", sagte Sanae mit einer kurzen Pause, sie fixierte seinen strahlendschönen Augen. Sanae setzte sich auf ihr Bett. Sie fühlte sich wirklich geschmeichelt. Hoffentlich werde ich nicht rot, flehte Sanae sich selbst an. "Ich wollte mich für Kisumi entschuldigen, ihr Verhalten ist unverzeihlich!" "Warum entschuldigt sie sich nicht selbst bei mir?, sagte Sanae ungebremst und ungezügelt. Tsubasa sah sie an, sagte aber nichts. Wahrscheinlich wusste er es selbst nicht. Sanae sah in die Kiste und nahm etwas heraus. Es waren silbernen hohe Sandaletten mit edlen Riemen, glänzenden Kristallen und einer passenden rosefarbenen Sohle. Sanae zog sie an ihre Füße. "Die stehen dir wirklich gut", lobte Tsubasa. Sanae fühlte sich zwar wiederum geschmeichelt, war jedoch sauer und sagte es auch. "Was soll die Heuchelei? Ihr zieht doch sowieso nur hinter meinem Rücken über mich her. Du und deine tolle Schwester!", beschuldigte Sanae Tsubasa. "Wie? Sanae, so denkst du doch nicht wirklich oder?", fragte Tsubasa ruhig. "Oh doch! Deine Schwester kann sich alles erlauben, aber nein sie ist zu feige sich zu entschuldigen! Toll! Wer ist denn an meiner Verletzung Schuld? Dein Schwester und das mit Absicht! Voller Absicht!!", schrie Sanae Tsubasa für sie berechtigt an. Tsubasa fehlten die Worte. Da bist du sprachlos wie? Du Idiot!, dachte Sanae genüsslich. "Sanae das tut mit alles so leid-" "Klar! Klar! Dir tut es leid und deiner Schwester? Nein, der lässt man alles durchgehen, ich hab's satt! Ich hab's wirklich", sagte ließ sich aufs Bett fallen und konnte ihre Tränen nicht zurück halten. Ihre Stimme schluchzte und klang weniger gefestigt. Sanae weinte. All die Wut über Kisumi, Tsubasa über alle und alles kam in ihr hoch. Tsubasa legte einen Arm um sie und zog sie zu sich. Sanae legte ihren Kopf an Tsubasas Hals und weinte weiter. Sie konnte seinen Herzschlag hören... spürte seine Wärme... roch seinen Geruch... Sanae rappelte sich wieder hoch und wusch mit dem Handrücken über ihr nasses Gesicht. Sanae musst unwillkürlich lachen: "Jetzt habe ich dein Hemd total nass gemacht." Tsubasa sah an sein Hemd runter und musste ebenfalls lachen: "Ist nicht schlimm", sagte er und nahm Sanaes Hand. Sanae hätte sie fast erschrocken zurück gezogen, da sie ein heißes Kribbeln in sich auf steigen spürte. Es war aber irgendwie sehr angenehm... Tsubasa rutschte ein kleines Stück zu Sanae, obwohl zwischen ihnen auch vorher kaum oder gar kein Platz mehr gewesen war. "Ich werde mir Kisumi reden. Versprochen", Tsubasa streichelte mit der anderen Hand über ihr Gesicht, dass noch immer ein wenig nass war. Sanae lächelte leicht. Es fühlte sich so gut an. Sanae merkte erst jetzt, dass ihre Gesichter nur noch Millimeter von einander entfernt waren, sollte sie ihr Gesicht wegziehen? Wollte sie das? Ja... sie wollte genau- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)