Das Drachenmedaillon von Ishara (Die Frau aus dem Osten) ================================================================================ Kapitel 21: Mein Leben, meine Welt ---------------------------------- Mein Leben, meine Welt Mit weit aufgerissenen Augen starrte ich ungläubig in das Gesicht Sesshomarus, welches mich ausdruckslos musterte. ,Ach du heilige Scheiße!' Wiederholte ich mich in Gedanken, denn anders war die Lage gerade nicht zu beschreiben. Da saß er, Sesshomaru, und badete im warmen Wasser der heißen Quelle. Ich spürte wie die Röte mir ins Gesicht stieg und verharrte länger als gedacht in eine fast fallende Position. Ich suchte nach den passenden Worten und rang verzweifelt nach irgendetwas, was man als Luft bezeichnete... Da mir nichts Besseres einfiel, als laut zu schreien, tat ich dies auch und rannte in irgendeine Richtung, welches hoffentlich nicht Sesshoumarus war, der mittlerweile wieder ins Nichts zu starren schien, weil es ihn so was von nicht juckte, dass soeben eine Frau ihn baden gesehen hatte. Wieder zurück zu mir, rannte ich derweilen so schnell ich konnte und versuchte nicht, wie die letzten 10-mal gegen einen Baum oder irgendetwas anderen zu rennen. Ich wusste nicht wie spät es war, denn der Nebel schien sich immer noch nicht verzogen zu haben. So beschloss ich, einfach mal nach links zu rennen. Wie ich bald herausstellte, war links gerade ein Weg, der steil nach oben führte. Doch es war mir egal, denn ich wollte vergessen. Noch bevor ich irgendwas ahnte, stand ich an einer Klippe, die, wie sollte es auch anders sein, keinen Boden zu haben schien. Wild ruderte ich mit meinen Armen herum, um das noch möglichste zu vermeiden, jedoch zwecklos. Ich wusste nicht wie tief ich fiel und es war mir in diesen Augenblick auch vollkommen egal. Bald jedoch spürte ich sehr viel warmes Wasser, hörte ein lautes platschen und merkte, wie ich keine Luft mehr bekam. So schnell ich konnte tauchte ich auf und suchte nach irgendeinem Rand, an den ich Halt fand. Ein Glück konnte ich in diesem Wasser stehen, denn ich hatte keine Lust und auch nicht die klare Sicht, irgendwohin zu schwimmen. Immer weiter patschte ich durch das Wasser und ergriff...Tja, was ergriff ich denn da überhaupt? Es war weich, fluffig, schaumig weich und als ich draufhaute tickte mir etwas hart auf die Stirn. "Macht es Spaß?" Erhob sich Sesshoumarus Stimme und ich wagte es, meine Augen aufzumachen, in der Gefahr Wasser hineinzubekommen. Sesshoumaru blickte mich mit einem grausigen und eiskalten Gesichtsausdruck an; soweit man das überhaupt zu sehen vermag. Meine Hand immer noch an seinem Schweif klammernd, weiteten meine Augen sich schon wieder. ,Nee oder?' schoss mir durch den Kopf. Doch das schlimmste, stand mir noch bevor... Ein lautes Rascheln im Gebüsch, Acht Füße, die tappend auf dem Boden liefen und das klappern eines Mönchstabes, hörten schlagartig auf, als Inuyasha, Kagome, Sango und Miroku aus den Büschen traten. ,...Ich liebe mein Leben...' ... Wieder auf Wanderung starrten mich die Vier Unverholen an, während sich mein Kopf anfühlte, als ob er gleich vor Hitze platzen würde. (Und wer muss die Sauerei wieder wegmachen?!) Sesshoumaru lies das ganze mehr als kalt, jedoch musste man damit rechnen sofort den Kopf abgerissen zu bekommen, wenn man auch nur ein Wort darüber verlor. So überging der Mittag in den Nachmittag und wir wanderten wieder weiter in den Osten... Die Abendsonne tauchte die Spitze des heiligen Berges in die verschiedensten Farbtöne und der Wind umrauschte den das Gebirge, die den Berg umgab und nicht so allein wirken ließ. Und unsere Gruppe kraxelte den beschwerlichen Weg hinauf auf die Spitze. Steine und Geröll lagen herum, Asche war an fast jedem kleinem Felsen zu erkennen. Eindeutig Spuren von einem Kampf mit feurigen Mitteln... Oben angekommen war nicht wirklich etwas zu erkennen, bloß ein gewaltiger pechschwarzer Krater, der darauf hinwies, das der vermeintliche Berg ein ausgebrannter Vulkan sei. Doch das stimmte nicht auf den ersten Blick. "Das soll dein zu Hause sein?" Fragte Inuyasha fast wieder spöttisch, kassierte aber gleich wieder drohende Blicke von mir. Ich stellte mich vor die anderen und faltete meine Hände. Einen Bann murmelnd schloss ich kurz meine Augen. Aus dem Krater verwandelte sich erst ein Plateau, dann erschien ein großes, nein gigantisches alt Japanisches Schloss mit weißen Gemäuern, leicht Gold schimmernden Orange Ziegeldächer. Ein erstauntes "Ohhh!" Kam von den Jüngeren von dem Trupp. Und auch die Erwachsenen Leute von Inuyasha sahen sehr erstaunt aus. Plötzlich öffnete sich das rostbraune Eichentor und eine junge Dame trat hervor, die uns etwas verwundert anschaute. Setsuna, meine kleine Schwester, machte erstmals große Augen, fing sich aber gleich wieder, stürmte freudig auf mich zu und erdrückte mich fast mit ihrer Umarmung. "Schwester! Schwester!" Lachte sie vergnügt. "Lass mich los. Sofort!" Blaffte ich sie an. Als sie von mir abließ besah sie sich Inuyasha und die anderen. "Toll, neue Freunde? Was machen sie hier? Warum sind sie hier? Kann ich auch mit ihnen spielen? Oder ist der Hanyo schon dein Freund?" Plapperte sie daraufhin los, ging zu Inuyasha und zog ihn seinen Ohren. "Au! Lass das du blöde Kuh!" Giftete er sie an und versuchte sich von ihren Griff zu befreien. Sofort ließ sie los und drängte Tränen in ihre Augen. Ja, ich erinnerte mich daran wie gut sie doch schauspielern konnte. Deswegen bekam sie meistens auch alles was sie wollte, weil unsere Eltern sie nicht haben weinen sehen wollen.(uh...zu viele Verben?) Verwirrt von dem allen sahen der ganze Trupp Inuyasha an, der versuchte sie wieder zu beruhigen. Sesshomaru war natürlich mal wieder irgendwohin verschwunden.(Schisser!) Sicherlich ist er bei meinem Vater, um wieder irgendwelche "Geschäftliche Dinge" wie Vater sagt, zu bereden. So verbrachte ich einige Minuten damit, meine kleine *Klette* abzuwimmeln und die anderen ein Zimmer einzuteilen. Kleine Schwestern sind das grausigste was einem je passieren kann. Das war jedenfalls immer meine Meinung gewesen und ist es auch immer noch. ... Ich ließ einige Rangniedere Dämonen meine Freunde in meinen Arbeitsraum holen. Heute war ich einfach zu launisch, um in diesem Irrgarten von zu Hause rumzugehen. Okay, zwar kannte ich mich hier aus wie nirgendwo anders, aber ich hatte eben keinen Bock, so einfach ist das! "Was ist denn los?" Fragte Kagome sofort nach. "Ihr habt doch den Brief gelesen, nicht wahr?" War meine Gegenfrage. "Ja, aber -" Fing Miroku an. "Dann habt ihr sicher gelesen, dass ein Fest stattfindet." Mit diesen Worten verließ ich das Zimmer und wies meine Freunde daraufhin, mir zu folgen. Diese waren sehr verwirrt, wegen meines ernsten Verhaltens, aber folgten mir anschließend doch. "Ja, und?" Inuyasha checkte mal wieder gar nichts. Vor einer großen Eichentür hielt ich an. Kurz drehte ich mich zu ihnen um und sagte ihnen "Und was braucht man für eine Feier?" bevor ich das Eichentor aufstieß und den vor mir erschienenden Sandweg nach unten folgte. Kurz schauten sie sich fragend an, während sie mir weiter folgten. Der Himmel strahlte ein schönes dunkelblau aus und Sterne funkelten auf die Dächer der Stadt. "Was wollen wir hier?" Rang Kagome sich zu der erlösenden Frage durch. Inzwischen standen wir vor einem großen Haus, und warteten... Doch bevor ich überhaupt meinen Mund aufmachen konnte, kam eine mir sehr vertraute Stimme aus dem dunklen Schatten der Nacht. "Guten Abend, eure Hoheit." Derana trat hervor und überrascht wichen die Menschen etwas zurück. Kurz verbeugte sie sich und trat in das Haus. Schnell verpasste ich Inuyasha eine Kopfnuss, bevor er seine Klappe aufriss und wieder irgendein Spott hinterließ. So trat der Rest des Trupps auch ein und machte noch ein erstaunteres Gesicht, als schon möglich war. Vor uns erstreckte sich ein Meer aus alt Japanischen Kleidungsstücken, die mit vielen einzelnen Stickereien bestückt waren und der Stoff im hellen Kerzenlicht schimmerte. Und aus der anfänglich großen Schüchternheit der Mädchen, wurde es eine Mode - Tortur(Quälung) für die Jungs. Die ganze Nacht über tobten sie sich aus, während ich mich mit Derana zurückzog, um etwas zu besprechen... "Habt Ihr etwas herausfinden können?" Fragte sie mich. Kurz seufzte ich. "Nein, kein einziger Hinweis wer das Medaillon gestohlen haben könnte." Etwas verwundert sah sie mich an. "Gestohlen sagt Ihr?" "Ja. Etwas für uns so kostbares kann sich doch nicht mir nichts dir nichts in Luft auflösen" Nachdenklich schaute ich durch das Fenster, der mir einen guten Ausblick auf den Palast bescherte. Derana machte ein besorgtes Gesicht. "Aber wer hätte daran Interesse?" Zweifelte sie. "Jemand der uns hasst. Jemand der will, dass wir unsere Macht in der östlichen Welt verlieren." Ich runzelte meine Stirn, denn ich kannte niemanden, der das östliche Land hasste oder nicht mochte... ,Sesshomaru...' sinnierte ich vor mich hin. ... Bis in den frühen Morgenstunden verbrachten Derana und ich damit, uns über mögliche Feinde, die derweil noch nicht unter der Erde lagen, zu spekulieren. "Ihr könntet doch in den Geschichtsarchiven beim Sensei Sei nachsehen. Er sammelt schließlich alle möglichen Fakten und Daten der vergangenen Zeiten, Kriege und vieles mehr." Meinte Derana. Wieder seufzte ich. Der Weg zu meinem alten Meister war nicht gerade sehr einfach. Natürlich würde es mich freuen ihn wieder zu sehen, aber dazu müsste ich erst mal durch das steile Gebirge wandern und das, war wirklich nicht gerade unter einem *Spaziergang* zu verstehen. Wieder zurück bei den anderen vergaß ich beinahe meine Sorgen. Schlafend fand ich alle beisammen unter einigen Stoffen bedeckt. Leicht lächelte ich. Musste aber gleich wieder daran denken, dass ich mich noch meinen Eltern stellen musste. Derana trat an meine Seite und sagte mir, dass sie meine Freunde davon berichten wird wo ich mich befinden würde. Stumm nickte ich und verschwand aus der Tür hinauf zum Schloss. Es wunderte mich keineswegs, dass mich ein Diener am Eichentor erwartete. Schließlich hatte ich Setsuna als Schwester, die ihre Klappe mal wieder nicht halten konnte... Also folgte ich dem Diener durch die Flure zu dem Thronsaal. Der ganze Gang bestand größtenteils aus Marmor, die an den Übergängen zu den Wänden vergoldet waren. Ein ziemlich erdrückendes Gefühl, wenn man hier durchging. Ich mochte diesen Krimskrams nicht. Man fühlte sich irgendwie eingeschlossen, als ob man zu etwas verpflichtet wäre. Was ich leider auch war... Leise stieß der Diener die Tür auf (die um einiges größer als unsere mickrigen 2-Meter Türen waren) und verflüchtigte sich auch sogleich. Am Ende eines langen Tisches saßen mein Vater und meine Mutter und warteten anscheinend schon lange auf mich. Stumm ließ ich die Tür wieder zufallen. Langsam schritt ich zu meinen Eltern, wobei meine Mutter etwas zerfleddert aussah. Sofort stürmte sie zu mir, und nahm mich in den Arm. Schweigsam ließ ich sie gewähren, denn Umarmungen mochte ich nicht wirklich leiden. Ich roch wie sie weinte. Dicke Tränen spürte ich auf meinem Sweatshirt und ich hörte wie sie leise schluchzte, während sie mich immer mehr an sich drückte. ,Oh nein. Jetzt heult die blöde Kuh auch noch...' Schoss mir durch den Kopf. Das mag jetzt ziemlich hart klingen, dass ich sie blöde Kuh nannte. Wie gesagt, ich mochte meine Schwester nicht und ich mochte meine Mutter nicht. Aber doch fühlte ich mich in ihrer Nähe etwas geborgen und bei meiner Schwester konnte ich nicht anders, als sie abzuweisen. Schließlich wollte ich ihr zeigen, dass man im Leben nicht alles umsonst bekommen kann... "Wo warst du bloß Kind?" Fragte sie mich unter Tränen. "Wir haben uns solche Sorgen gemacht." "Lass sie doch erst mal Luft bekommen." Meinte Vater. ,Mal ein Guter Vorschlag' Dachte ich mir, während sich meine Mutter von mir löste. Plötzlich stockte sie und hielt in ihrer Bewegung inne. "Wie siehst du überhaupt aus?" Fragte sie mich auf einmal etwas geschockt. Meine Mutter musterte mich von oben bis unten, bis ihr blick an meiner Stirnkette hängen blieb. "Was hast du bloß angestellt?" (kleiner Rückblick für die mit kurzem Gedächtnis: -Ich konnte noch rechtzeitig ausweichen, aber sie traf mich an der Stirn und zerbrach beinahe meine Stirnkette. Sie hatte einige Risse bekommen und es fiel einer meiner vier rosafarbener Splitter heraus-) "Ähm ich..." Versuchte ich mich herauszuwinden. Vater belächelte die ganze Situation nur. "Das ist glaube ich nicht so wichtig, nicht wahr Tochter?" Etwas erstaunt darüber schaute meine Mutter zu Vater und wieder zu mir zurück. Heftig nickte ich mit meinem Kopf, um es noch deutlicher zu machen, dass seine Aussage stimmte. "Na ja, aber-" Fing sie an, doch mein Vater unterbrach sie wieder. "Gehst du bitte kurz, Sayori? Ich habe mit ihr noch etwas zu bereden." Etwas unsicher nickte Mutter und verließ das Zimmer. Seufzend ließ ich mich auf einen Stuhl fallen, legte meine Arme auf den Tisch und bettete meine Stirn darauf, während ich mir meine Augenlider von unten studierte. "Was ist denn, Vater?" Fragte ich ihn irgendwann. Ich hörte wie mein Vater zu einem der 4 vorhandenen, größeren Fenster schritt. "Der Schaden ist groß. Zu groß." Sagte er. "Was Ihr damit, Vater?" Hackte ich nach und setzte mich aufrecht hin. "Weißt du nicht was morgen für ein Tag ist?" War seine Gegenfrage. Ich runzelte meine Stirn. Aber nach längerem Nachdenken fiel es mir trotzdem nicht ein. Also legte ich meinen Kopf schief, um ihm das deutlich zu machen. "Morgen ist der Tag des Drachen" >>Ishara Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)