A talk between... "friends"? von KeiraX (Shocking your Classmates -> KaRe <-) ================================================================================ A talk between... "friends"? ---------------------------- HiHo, ihr Lieben ^_________^ Nyo, wieder ein neuer (langer) OS XD Vll. sagt einigen, die in meinem mexx-Stecki mal rumgestöbert haben, der Name was - diese Fic stand sehr lange unter den ,an denen schreib ich gerade'-Fics ^___^" Wenn ich mir das Datum anschaue, wann ich angefangen habe... August letzten Jahres X.x" Aber das ist auch leicht erklärt: Ich habe nämlich im Info-Unterricht angefangen und da konnte ich sehr lange nicht weiterschreiben, schon da ich die Fic nicht hier zu Hause hatte - und irgendwann muss man ja mal in der Schule aufpassen XD Deswegen der lange Zeitraum ^.~ Egal, zu den Details: Warning: Shôunen-Ai, AU, deep friendship, fluff, KITSCH!!! ... ähm, mehr fällt mir nicht ein X.x Pairing: KaiXRei (ich sollte mal was anderes schreiben X.x") Wie zurzeit bei meinen neueren Fics immer -> jap. Namen: Rei = Ray Disclaimer: Nix mir, außer Idee ^^ Auch keine Recht etc., Kai und Rei erst gar nicht XD Widmung: Malinalda (My dear, I hope you like it ^.~ However I love this fic XD) Thx für das schnelle Betan an Nancy und Skye XD (Trotzdem später gekommen als geplant - ich und das Hochladen XD) And now, have fun ^___________^ Read and Review XDD (Gott, ein Englisch-Trip X.x") Kei~ *OoOoOoOoOoOoOoOoOoOoOoOoOoOoOoOoOoOoOoOoO* A talk between... "friends"? Shocking your classmates Beste Freunde... Ja, das waren sie wohl. Freunde fürs Leben konnte man es auch nennen, so gut, wie sie sich verstanden, wie sie sich gegenseitig kannten und wie sie miteinander auskamen. Im Laufe der Zeit waren sie regelrecht zusammengewachsen - verständlich, wenn man die Geschichte beider kannte. Am Anfang des ersten Schuljahres waren sie Außenseiter gewesen. Der eine wegen seines sonderlichen Aussehens, der andere durch sein recht unsoziales Verhalten anderen Mitschülern gegenüber. Beide hatten niemanden gehabt, keine Freunde, waren lange Zeit einfach nur alleine gewesen. Niemand hatte etwas mit ihnen zu tun haben wollen - dem einen war dies von Anfang an egal gewesen, der andere hatte nach einigen Versuchen aufgegeben, etwas daran ändern zu wollen. Doch wie es der "Zufall" wollte, waren sie beide eines Tages in eine Arbeitsgruppe gesteckt worden, hatten zusammen eine Aufgabenreihe lösen dürfen und danach vorgestellt. Auch wenn der Grund ein anderer als Glückssache gewesen war (keiner der anderen aus der Klasse hatte mit ihnen arbeiten wollen...), ihnen war es egal gewesen. Beide waren gut miteinander ausgekommen, hatten sich jedenfalls besser miteinander verstanden als mit ihren Mitschülern. Warum, das hatten sie im Nachhinein nicht wirklich sagen können. Vielleicht war der Grund der gewesen, dass sie beide von den anderen abgewiesen wurden... Nach der Zusammenarbeit in der Schule hatten sie sogar angefangen sich ab und an zu treffen. Wenn auch nur zögerlich hatten sie sich aneinander gewöhnt und immer mehr ihrer Freizeit zusammen verbracht, ob es nun schulisch gewesen war oder einfach nur um "Spaß" zu haben. Es hatte nicht lange gedauert und ihre Mitschüler hatten all dies registriert, ihr Interesse an den beiden Jungen hatte zu wachsen begonnen. Immer wieder hatten andere versucht sich nun mit ihnen anzufreunden, doch jedes Mal wurden sie abgewiesen, hatten die beiden doch nur zu genau gewusst, wie die Situation vorher gewesen war. Abgesehen davon waren sie sich nie wirklich sicher gewesen, warum auf einmal alle angekommen waren und immer wieder etwas mit ihnen unternehmen wollten. So waren sie lieber für sich alleine geblieben und nach weiterer Zeit hatten ihre Mitschüler es akzeptiert, auch wenn noch ab und an mal Einladungen und ähnliches kamen. Und manchmal, aber wirklich nur manchmal nahmen die beiden Jungen diese sogar an. *OoO* Durch das enge Verhältnis, welches die beiden ehemaligen Außenseiter kennzeichnete, kamen immer mehr Gerüchte auf. Von einer heimlichen Beziehung bis hin zu leidenschaftlichen Nächten - alles Mögliche fand in den Köpfen der Mitschüler Platz, aber auch mancher Lehrer. Okay, wenn man lang genug beobachtete, wie sich die beiden Jungen zusammen verhielten, vielleicht auch verständlich, doch entgegen der "Behauptungen" derer war nichts zwischen den Freunden, jedenfalls nichts, was andere nicht wirklich wussten. Doch die Gerüchte wollten auch nach kurzen Erklärungsversuchen seitens des einen nicht abebben - sie verstärkten sich eher. Und nach einiger Zeit ignorierte man das Grinsen der Mädchen und mancher Jungen bzw. die abwertenden Blicke anderer... Eigentlich hatten sie sich ja noch nie etwas aus der Meinung ihrer Mitschüler gemacht... Doch dachte einer der Freunde dennoch ab und an über diese Gerüchte nach. Nicht, dass sie ihn störten, er konnte sich lediglich nicht vorstellen, wie andere auf die Idee kamen, es wäre etwas zwischen seinem Freund und ihm... In diesem Moment wartete er darauf, dass der andere aus seinem Sportkurs kam - wie das Schicksal es wollte, hatte man sie im derzeitigen Jahr getrennt. Auch wenn es die einzigen Stunden der Woche waren, ein komisches Gefühl hatten sie anfangs beide trotzdem gehabt... Seine schwarzen langen Haare wehten leicht im Wind, als einige Mitschüler an ihm vorbeiliefen und ihn grinsend musterten. "Na, Rei, wartest du wieder auf deinen Schatz?", riefen die Jungen zu ihm hinüber, lachten gleichzeitig auf und verschwanden um die nächste Ecke des Schulgebäudes. Der Angesprochene schloss die Augen, ignorierte diese Anspielung gekonnt, es war ja auch nichts Neues... Die Mauer, die er im Laufe der Jahre aufgebaut hatte (seinem Freund gleich), ließ fast nichts mehr durch - es war Rei einfach egal, was die anderen sagten. Nur eines gab es, was ihn immer wieder auf die Palme brachte: Etwas, was noch immer nicht abgeebbt war, waren die neidischen Blicke einiger Mädchen. Okay, der Schwarzhaarige war im Gegensatz zu anderen sehr hübsch, hatte laut anderer leicht weibliche Gesichtszüge, die durch seine langen Haare, die Seide gleich waren, noch bestätigt wurden. Anfangs war er oftmals nahe dran gewesen, sich den Zopf einfach abzuschneiden, um damit den meisten wohl einen Schock zu verpassen. Doch früher wurde er durch die Worte seiner Großmutter davon abgehalten - "Jeder Mensch sollte das tun, was er für richtig hält, solange es niemand anderen schadet." Und er hatte seiner Mutter an deren Sterbebett nun einmal etwas versprochen und das wollte er von sich aus einhalten, nicht aus Zwang. Später, als diese Worte nicht mehr geholfen hatten, war immer sein Freund da gewesen, hatte ihn von dem "Fehler", wie dieser es nannte, abgehalten. Er war einer der wenigen, die direkten Einfluss auf ihn nehmen konnten - dabei bemerkt, dass die anderen seine Freunde in China waren, in seiner Heimat, und dass sie somit nicht bei ihm sein konnten... Einzig zu Festtagen hätte er in sein Heimatland fliegen können, sonst musste er immer in seinem jetzigen Wohnort bleiben - das ging jedem Schüler hier so, immerhin war es ein Internat, welches sie besuchten... Aber die Reisen waren in letzter Zeit immer weniger geworden, hatte er nun einen Grund gefunden hier zu bleiben. Sein Freund selbst hatte nämlich niemanden, zu dem er gehen konnte, zumal Russland, das Land seiner Geburt, sehr weit entfernt war. Rei wurde aus seinen Gedanken gerissen, als ihm jemand auf die Schulter klopfte. Erschrocken fuhr er herum, sah in das ausdruckslose Gesicht eines Jungen, welchen er nur zu gut kannte. Mit einem Seufzen schloss der Schwarzhaarige kurz die Augen, blickte dann lächelnd zu dem anderen. "Du hast mich erschreckt." Der Angesprochene grinste nur kurz. "Habe ich bemerkt. An was hast du denn gedacht?", fragte er und ging weiter, wissend, dass Rei ihm folgen würde. "An Dinge", antwortete der Schwarzhaarige, konnte sich das genervte Augenrollen des anderen wahrlich vorstellen. (Dieser hatte noch immer seinen Rücken zu ihm gewandt.) Dementsprechend fiel auch die Antwort desjenigen aus - ein leise gemurmeltes "Jetzt bin ich wirklich schlauer...", was Rei leicht zum Lachen brachte. Der Junge lief einen Takt schneller und hakte sich bei dem anderen unter, zupfte ohne ersichtlichen Grund an den graublauen Haaren dessen. "Und was hast du so lange gemacht, Kai? Ich habe schon ne ganze Weile auf dich gewartet, musste mir schon wieder das Gerede der anderen anhören...", meinte er leicht lächelnd, beobachtete Kai dabei ganz genau. Dieser blickte nun zu dem Schwarzhaarigen herunter, sah ihn fragend an. "Haben sie dir irgendetwas getan? Die scheinen zurzeit ja recht wild darauf zu sein, dich andauernd irgendwie anzupöbeln", murmelte Kai leise; seine Augenbrauen zogen sich zusammen. Diesen leichten Beschützerinstinkt mochte Rei so an dem anderen. Immer wieder bewies der Graublauhaarige ihm so, dass er ihm wichtig war. Mit einem kurzen Seufzen lehnte sich der Chinese etwas weiter an den anderen an, erwiderte beschwichtigend und wahrheitsgemäß: "Nein, es ging nur wieder um die Gerüchte, die noch immer über uns umgehen." Ein leichtes Grinsen schlich sich auf seine Lippen, als er die Reaktion Kais sah - zuerst blickte er ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an, bevor sich auch seine Mundwinkel leicht nach oben zogen. "Ist ja auch nicht unbedingt abwegig, oder? Ich meine, so wie du dauernd an mir hängst." Ein befreites Lachen drang aus der Kehle Reis, während er ein ehrliches "Ich kann ja nicht anders" murmelte. Während Kai seinen schwarzhaarigen Freund nur anlächelte, dachte dieser über seine Worte und die Gerüchte nach. Die beiden Jungen hatten wahrlich ein sehr gutes Verhältnis, sicherlich ein besseres als manch andere. Doch war es wirklich so eng, dass man von einer Beziehung reden konnte? Für Rei selbst schwer vorstellbar, gab es immerhin noch andere Dinge, die zu solch einer Freundschaft zählten und die es zwischen ihnen mit Sicherheit nicht gab. Und trotzdem, Rei hatte das Gefühl, als würden sie beide etwas übersehen, etwas, was für ihr Verhältnis wichtig war... *OoO* Mit ganzer Kraft spannte er die Sehne, versuchte die Spannung aufrecht zu erhalten und gleichzeitig sein Ziel zu fixieren, sich nicht ablenken zu lassen. In Gedanken vollkommen konzentriert pustete er sich eine kurze schwarze Strähne aus seiner Stirn, welche ihm minimal die Sicht versperrte, ihn somit stören konnte. Gerade als er die Sehne loslassen wollte, erreichten die geflüsterten Worte anderer Jungen seine Ohren. "Ob er es wieder nicht schafft?" - "Wahrscheinlich trifft er wieder meilenweit daneben..." - "Seht mal, der Lehrer schaut ihm die ganze Zeit zu. Auch er erwartet wohl nichts Gutes." - "Es ist bei ihm immer das Gleiche, da kann man sagen, was man will." - "Er kann einfach nichts." Diese Bemerkungen kamen größtenteils von anderen Jungen, die schon immer nicht gut auf den Schwarzhaarigen zu sprechen waren. Insofern hätten Rei all diese Worte nicht wirklich etwas ausgemacht, wäre nicht der letzte Satz gewesen. Dieser brachte ihn vollkommen aus dem Konzept. Auch da Kai in der anderen Sportgruppe war und diese in dieser Stunde neben der seinigen ihren Unterricht hielt, hatte sich die Nervosität in seinen Körper eingeschlichen. Seufzend ließ er seinen Bogen wieder sinken und den Kopf hängen. Die Augen hatte er geschlossen, versuchte sich somit wieder zur Ruhe zu bringen. "Da, er gibt auf, war zu erwarten." Wieder solch eine Bemerkung, auf dem Gesicht Reis zeigte sich ein entschlossener Ausdruck, als er nach kurzer Zeit den Bogen wieder hob, die Scheibe, die als Ziel fungierte, erneut fokussierte. Doch waren seine Arme und Hände zu zittrig, als dass er den Pfeil wirklich hätte fliegen lassen können. ,Verdammt!' Sich leicht auf die Lippen beißend schloss Rei noch einmal die Augen, atmete tief durch, bevor er sich abermals an die Zielscheibe wandte. ,So schwer kann das doch nicht sein. Sogar die anderen schaffen das.' Er war gerade dabei, den Pfeil loszulassen und die Sehne somit zu entlasten, als er plötzlich von hinten angesprochen wurde. "Rei!" Erschrocken zuckte Angesprochener zusammen, so dass das Geschoss sein Ziel meterweit verfehlte. Hastig und mit zornigem Blick drehte er sich um, fixierte denjenigen scharf, der es gewagt hatte, ihn aus seiner mehr oder wenigen gelungenen Konzentration zu stören. Doch verflog diese Wut auch schon wieder, sobald in bekannte rubinrote Augen blickte. Kai hatte sich das ganze Spektakel von Anfang an mit angesehen, wusste er nur zu gut, welche Probleme der sonst sehr sportliche Junge mit dieser Disziplin hatte. Auch waren ihm die abwertenden Bemerkungen dessen Mitschüler nicht entgangen. Mit einem kurzen "Darf ich?" an den Sportlehrer gewandt, woraufhin dieser nur nickte und "Sonst lässt er sich ja nicht helfen" murmelte, bahnte er sich einen Weg zu seinem Freund und stellte sich genau hinter diesen. Rei sah ihn verwirrt an, als der Russe den Abstand zwischen ihnen noch weiter verringerte und keinen Platz zwischen ihren Körper ließ. "Schau nach vorne", forderte ihn Kai auf, "und fixiere den Punkt, den du treffen möchtest." Nach kurzem Zögern tat der Schwarzhaarige, wie befohlen, er wandte sich wieder nach vorne und wartete auf weitere Anweisungen. "Und nun spann den Bogen", sprach der andere weiter, beobachtete dabei jede kleinste Bewegung seines Freundes. Dieser schloss wieder einmal kurz die Augen, bevor er seine Arme hob, einen neuen Pfeil aus seinem Köcher holte, ihn mit rechtem Zeige- und Mittelfinger stützte und nach hinten zog. Kai musterte ihn dabei, zog nach kurzem Augenblick seine Augenbrauen zusammen und legte seine Hände über die des anderen, wobei dieser leicht zusammenzuckte. Der Graublauhaarige bettete seinen Kopf auf die Schulter Reis, als er ihm leise ins Ohr sprach: "Und nun versuche dich zu entkrampfen, lasse jedoch die Spannung in deinem Körper, aber so geht das nicht. Du musst einfach lockerer werden." Seine Hände glitten an den Armen des anderen herunter, blieben letztendlich an dessen Hüfte hängen. Wie auf Kommando lächelte der Chinese ein wenig, befolgte den Rat seines Freundes und versuchte sich zu beruhigen. Sogleich spürte er, dass seine jetzige Haltung angenehmer war, dass diese nicht mehr so sehr an seinen Kräften zehrte. "Wieder genau das Ziel fixieren", sagte Kai sanft, wartete einen Moment, bevor er fortfuhr. "Und wenn du ganz sicher bist,... loslassen." Im gleichen Moment ließ Rei den Pfeil und die Bogensehne aus seinen Fingern gleiten. Nicht nur die Augen der beiden Freunde verfolgten das Geschoss gespannt - jeder, der das Spektakel derer mitverfolgt hatte, hielt augenblicklich den Atem an und wartete darauf, dass der Pfeil irgendwo auftraf. Nur Sekunden später glitt ein aufrichtiges Lächeln über die Lippen des Schwarzhaarigen, während er nun seine Arme wieder sinken ließ. Er hatte zwar nicht die schwarze Mitte der Scheibe getroffen, war davon auch noch weit entfernt, dennoch konnte er einen der äußeren Kreise als bisher bestes Ergebnis bezeichnen. Mehr hatte Rei auch nicht erwartet, war das so oder so schon außerhalb seiner Erwartungen. Noch immer lächelnd lehnte er sich weiter an den Russen hinter ihm an. "Danke." Derweil schlich sich ein breites Grinsen auf die Lippen des anderen, während er Rei noch einmal an sich drückte und sich dann von ihm löste. "Gerne geschehen. Merk dir jetzt nur, wie es geht, dann kann es nur besser werden." Bei diesen Worten wuschelte er dem Chinesen kurz durch die Haare, woraufhin dieser kurz auflachte und seinen Schopf zu ordnen versuchte. Nur zufällig bekam er die interessierten und anstarrenden Blicke der anderen mit, auch das Kichern einiger Mädchen. Augenblicklich wurde Rei wieder an die Gerüchte erinnert und daran, dass diese mit den letzten Minuten wohl noch weiter angefochten wurden. Mit einem Blick zu Kai sah er, dass dieser sich nicht daran störte, sich stattdessen wortkarg verabschiedete und zu seiner eigenen Gruppe zurückging. *OoO* Je länger Rei in folgenden Tagen über diese Sache und die Reaktionen der Mitschüler nachdachte, desto mehr distanzierte er sich in dieser Zeit unbewusst von Kai. Das bekam auch der Graublauhaarige mit, machte sich dementsprechend Sorgen um den anderen. Doch bemerkte Rei selbst dies nicht, er realisierte auch nicht, dass er sich dem anderen gegenüber anders verhielt, war für ihn alles wie immer. Dem Chinesen fiel nur immer wieder auf, dass in ihm ein komisches Gefühl aufstieg, welches er einerseits vorher noch nie empfunden hatte, das andererseits jedoch sehr angenehm war. Eines Abends verscheuchte er diese Gedanken mit einem Kopfschütteln, er wollte seine mehr als innige Freundschaft zu dem anderen durch diese nicht zerstören. Und eine ungute Ahnung sagte ihm, dass das eventuell der Fall wäre, würden die Gefühle Überhand gewinnen. Ab da an war auch für Kai wieder alles wie früher. Sie verstanden sich prächtig, alberten weiterhin herum, nur mit einem Unterschied - Rei fühlte sich bei diesen Dingen viel wohler. Doch achtete er nicht mehr allzu sehr darauf, oder versuchte es wenigstens. Und der Russe vergaß diese Zeit schnell... Eines Abends, Kai saß wie jedes Mal auf der kleinen Terrasse ihres seit einiger Zeit gemeinsamen Zimmers, trat der Schwarzhaarige zu ihm, hielt zwei dampfende Tassen in den Händen. In dem Moment, wo Rei die Tür des Balkons wieder schloss, spreizte der andere sogleich seine Beine. Es war schon fast ein alltägliches Ritual, dass Rei zwischen den Schenkeln Kais Platz nahm, während sie die Ruhe genossen, die um diese Zeit herrschte. Doch diesmal sollte es ein wenig anders sein. Der Chinese ließ sich zwar im Schoße Kais nieder, gab diesem nebenbei noch seine Tasse mit heißem Kakao und lehnte sich an die Brust des anderen, doch war er innerlich nicht wirklich so ruhig wie sonst. Er war aufgewühlt, überrannten ihn in diesem Augenblick wieder die Gefühle, die er in den letzten Tagen zu unterdrücken versucht hatte. Es war ihm seit geraumer Zeit zwar bewusst, woher dieses Bauchkribbeln und wohlige Gefühl kam, doch wusste er nicht recht, wie er Kai dies beibringen könnte, ob er es überhaupt tun sollte... Doch irgendwann musste er es tun, so konnte er nicht weiterleben, nicht mit der Ungewissheit, dass der andere ihn vielleicht doch mehr mochte, als er es bisher zeigte. Auch wenn ihm das schon genug war... Nach Minuten des Schweigens starrte Rei in seine Tasse, suchte nach den geeigneten Worten. Im Endeffekt entschloss er sich einfach bei der Ursache seiner Gedankengänge anzufangen. "Kai?" Ein leise geseufztes "Hm" drang als Antwort zu ihm durch - der Schwarzhaarige musste leicht lächeln. Der andere Junge gab nur dann diesen Laut von sich, wenn er vollkommen zufrieden war, und dies geschah immer nur, wenn sie alleine waren, so wie jetzt zusammensaßen. "Du hast doch sicherlich auch mitbekommen, dass... dass die Gerüchte um uns immer stärker werden, oder?" Unsicher sah er ein wenig nach hinten, erkannte jedoch nur, dass Kai seine Augen geschlossen hatte, noch immer entspannt wirkte. So sprach er einfach weiter - leise und unsicher. "Nun ja, ich habe mich nur gewundert, woher diese Dinge kommen... Ich meine, benehmen wir uns denn wirklich wie ein Paar?" Nervös spielte Rei mit seiner Tasse herum, fuhr immer wieder über den Rand dieser, während er auf eine Art von Antwort des Russen wartete. Dieser sah den anderen Jungen nun erstaunt an. Gerade mit so etwas hatte er nicht gerechnet... Ihm war es zwar auch schon aufgefallen, dass sich ihre Mitschüler manchmal noch komischer verhielten als sonst, doch so großartig Gedanken darüber hatte er sich noch nie gemacht. Er empfand es eher als Humbug, um den er sich nicht zu sorgen brauchte. Zudem ging es seiner Meinung nach niemandem etwas an, wie er zu dem Schwarzhaarigen stand. Nach einigen Augenblicken grinste der Russe auf Rei hinab. Er selbst konnte nicht verleumden, dass er den Jungen mochte - mehr als wohl jeden anderen, den er in den letzten Jahren mehr oder weniger kennen gelernt hatte. Ihm machte es einfach Spaß, mit dem Schwarzhaarigen zusammen zu sein, etwas mit ihm zu unternehmen. Doch ob da mehr war? Das konnte er nicht wirklich einschätzen... Mit gerunzelter Stirn, legte Kai seinen Kopf auf den des anderen. Wenn er ehrlich war, hatte er noch nie wirklich über diese Sache nachgedacht... "Wenn man uns nun so sehen würde, dann kann man die Gerüchte mehr als nur verstehen", meinte der Russe nach einer Weile mit einem Grinsen auf den Lippen. Rei sah ein wenig verwirrt auf, bis er erkannte, was sein Freund meinte, in welcher Position sie sich in diesem Moment befanden. Ein sanftes Lächeln umspielte seine Lippen. Doch anstatt sich aus der Umarmung Kais zu befreien, lehnte er sich noch ein wenig weiter zurück. "Sicher, aber nun sieht uns keiner und so kann man auch nicht unbedingt auf ein Verhältnis schließen, oder?", erwiderte Rei leise, schloss langsam die Augen. "Außerdem", fuhr er sehr leise fort, "will ich das hier nicht missen... Egal, ob die anderen es wüssten oder nicht..." Wieder herrschte eine Weile einfach nur Stille - jeder der Jungen ging seinen eigenen Gedanken nach. Während der Chinese versuchte seine Gefühle einigermaßen in Zaum zu halten, dachte der Russe über ihr "Verhältnis" - oder wie auch immer man es auslegen wollte - nach. Abermals war es Rei, welcher das Schweigen durchbrach. Die Augen noch immer geschlossen, stellte er seine nun leere Tasse auf den Terrassenboden neben sich ab und legte eine Hand auf die des Graublauhaarigen, welcher mit seinen Armen die Hüfte des anderen umschlossen hatte. "Ist es für dich unangenehm, wenn sie das denken?" Im Gegensatz zum Anfang ihres Gespräches klang er nun recht sicher. Kai hatte ihm gezeigt, dass er sich nicht zu fürchten brauchte. Der Graublauhaarige schüttelte, wie schon erwartet, mit dem Kopf, bevor er diesen wieder auf die Schulter seines Freundes legte. "Warum sollte es? Ich habe mich doch noch nie dafür interessiert, was andere über mich gedacht haben...", antwortete er wahrheitsgemäß. "Solange es dich nicht stört." Daraufhin lächelte Rei nur sanft, öffnete langsam seine Augen und schaute gen Himmel. "Warum sollte es...?", wiederholte er die Frage Kais. Mit diesen Worten versuchte er sich noch mehr an den anderen anzulehnen und ein wenig Wärme abzubekommen. Langsam, aber sicher kroch dann doch die Kälte in seine Glieder. Der Chinese festigte seinen Griff um die Hände Kais, als er fortfuhr. "Was würde wohl sein, wenn es wirklich so wäre, wie die anderen es andauernd sagen? Ich meine, was würden sie sagen, hätten wir diese Art von Beziehung, die sie uns die ganze Zeit nachsagen?" Nur sehr leise kamen diese Fragen über die Lippen Reis. Mit den letzten Worten hatte seine Stimme gar angefangen zu zittern. Angesprochener schien über die Sätze eine Weile nachzudenken, bevor er jedoch nur mit den Schultern zuckte und den Schwarzhaarigen betrachtete. "Rei, hast du etwas?", fragte er besorgt, als er den leicht nervösen Gesichtsausdruck seines Freundes sah. Der Chinese lächelte jedoch nur schief, während er seinen Kopf auf die Schulter des anderen legte und diesen von unten her ansah, nichts sagte, sondern wirklich nur betrachtete. Erst nach Minuten sprach Rei - leise und ein wenig unsicher. "Was würdest du tun, wenn du jemanden wirklich gern hättest, doch Angst hast, es zu sagen? Angst davor, dass danach alles anders sein könnte..." Während er dies sagte, hatte der Schwarzhaarige seinen Blick ein wenig abgewandt, schaute nun geradewegs an Kai vorbei. Er konnte einfach nicht in dessen Gesicht blicken... Gleichzeitig begann es, in dem Russen zu arbeiten. Er kannte Rei nun schon so gut, dass er wusste, es steckte mehr hinter der einfachen Frage, als es vielleicht den Anschein hatte. Schon alleine Gestik und Mimik des anderen wiesen darauf hin. Doch da er im Moment nicht wirklich auf eine Antwort kam, erwiderte er nur notdürftig: "Ich würde es dennoch sagen. Ist besser, als sich die ganze Zeit damit zu quälen. ... Warum fragst du?" Auf diese Frage hin wurde Angesprochener leicht rot um die Nasenspitze. Er wandte seinen Blick wieder gen Himmel und vermied es, dem anderen zu antworten. ,Also geht es um ihn...', dachte der Russe auf diese Reaktion hin. Nach weiteren Augenblicken weiteten sich seine Augen leicht. ,Kann das heißen...' Ein sanftes Lächeln legte sich auf die Lippen Kais, als er seinen Kopf auf die Schulter des Schwarzhaarigen senken ließ und hauchzart über die freigelegte Haut strich. Nun ergaben für ihn auch die vorherigen Fragen und Bemerkungen einen Sinn... "Rei..." Seine Stimme war mit einem gewissen Unterton belegt, so dass der Angesprochene wusste, worauf er hinaus wollte. Kai war sich nun auch sicher, wie die Antwort auf die Frage ausfiel, ob da zwischen ihnen mehr war als nur Freundschaft. "Das würde nie funktionieren...", murmelte der Chinese leise, drehte sich in den Armen des anderen um und vergrub nun seinerseits sein Haupt in Kais Halsbeuge. "Warum nicht? Viel anders als jetzt würde es ja nicht sein", antwortete der Graublauhaarige amüsiert. "Außerdem... bin ich der festen Überzeugung, dass sonst einfach etwas... fehlen würde, schon da wir nun wissen, was es ist..." Nach kurzem Schweigen fuhr Kai fort, zog den anderen dabei noch weiter an sich heran. "Ich habe dich wirklich gern, so sehr, dass ich es selbst kaum... beschreiben kann. Und ich möchte es nicht bereuen, diese Chance nicht ergriffen zu haben. Dir geht es da doch nicht anders. Okay?" Rei nickte leicht, löste sich ein wenig von seinem Freund und lächelte diesen glücklich an. "Versuchen wir es... Wird schon nicht schief gehen." Ein leises Lachen drang aus seiner Kehle, welches nur zu deutlich zeigte, wie nervös und gleichzeitig auch erleichtert er doch war. Auch die Mundwinkel des Russen zogen sich nach außen, als er einen federleichten Kuss auf den Mund des anderen hauchte. "Gehen wir es langsam an. Schritt für Schritt." Abermals nickte Rei, schlang seine Arme um den Nacken des Graublauhaarigen und schmiegte sich weiterhin an ihn, schaute gleichzeitig gen Himmel, welcher in diesem Moment eine Sternschnuppe sehen ließ. ,Schritt für Schritt...' *OoO* Und Kai sollte mit seinen Worten Recht haben. In den nächsten Wochen änderte sich an dem Verhältnis der beiden Jungen kaum etwas, wenn man von den sich häufenden Zärtlichkeiten zwischen ihnen absah. Somit wurde ihre Beziehung nur noch inniger. Das wurde jedochauch nach außen hin ab und an deutlich, was wiederum noch mehr Spielraum für die Spekulationen ihrer Mitschüler ließ. Doch das amüsierten Rei und Kai eher, als dass es sie ärgerte. Je mehr Zeit verging, desto häufiger spielte der Russe mit dem Gedanken ihren Mitschülern irgendwie einen Schock zu verpassen. Wenn sie schon die Gerüchte über ihre Beziehung weiter ausbreiteten, warum sollte man ihnen dann nicht auch zeigen, dass sie mit diesen Recht hatten? Doch hatte Kai noch keine Ahnung, wie er das machen sollte, ob sein Freund da überhaupt mitmachen würde. Doch bei einem war er sich sicher - es würde sich noch ein Moment dafür ergeben. Und dieser schien nun gekommen zu sein. Rei hatte in den letzten Tagen und Wochen viel mit dem Bogen trainiert. Zusammen mit dem Graublauhaarigen hatte er schnell gelernt auch ohne Hilfe und Anweisungen dessen das Ziel zu treffen und es nicht wie früher zu verfehlen. So war er nach und nach mit zu den "Guten" seiner Klasse geworden, was nicht nur den Lehrer erstaunt hatte. Immerhin hatte dieser die Hoffnung im Bezug auf den Chinesen schon aufgegeben... Doch kam erstaunlicherweise der Tag, an dem Rei sein ganzes Können - oder Nichtkönnen, wie einige dachten - beweisen konnte. Das Internat veranstaltete sein alljährliches Sportfest, auf dem der Schwarzhaarige als Bogenschütze mitmachen sollte. In den letzten Jahren war er eigentlich immer in der Nahkampfgruppe gewesen, doch da diese nicht rechtzeitig zu Stande gekommen war, musste Rei wohl oder übel etwas anders machen. Und die Bogengruppe war die einzige Mannschaft, wo er noch hineingehen konnte, was ihm zudem auch ein wenig Spaß machte. Der Wettkampf war so gestaltet, dass die einzelnen Jahrgänge gegeneinander antreten mussten. Um das Ganze fair zu machen, wurden bei den verschiedenen Altersgruppen entsprechend die Abstände zu den Zielscheiben verändert, immerhin hatten die Älteren mehr Erfahrung und eine größere Zielsicherheit. Da Rei nicht zu den Besten zählte, sollte er abwechselnd als Erster oder Letzter schießen, damit die anderen noch eine Chance hatten seine Fehltritte auszubügeln. Doch stellte er sich geschickter an, als es sich die meisten gedacht hätten. Nun kamen sie zum letzten Durchgang gegen ein reichlich jüngeres Team, die erstaunlich gut waren. Nervös ging der Schwarzhaarige zu der Linie, von welcher aus er schießen musste, blickte sich dabei suchend um. Als er den bekannten graublauen Schopf seines Freundes erblickte, musste er lächeln. Auch wenn Kai einfach nur dastand und zusah, half ihm das ungemein seine Aufregung zu mildern. Warum er solches Herzklopfen hatte? Einer seiner Teamkameraden hatte in dessen letztem Schuss einen groben Fehler begangen, welcher zu null Punkten für den Durchgang geführt hatte. Und nun war es an Rei, dieses Missgeschick auszubügeln. Die andere Mannschaft lag mit fünf Punkten vorne - mindestens diese musste er somit erreichen, damit wenigstens ein Ausgleich stattfand. Nicht gerade eine einfache Angelegenheit für den jungen Chinesen, schon da er wusste, dass die anderen der Mannschaft den Kampf bereits für verloren hielten... Rei atmete noch einmal tief durch, bevor er seinen Bogen hob und die Mitte der Zielscheibe anvisierte. Während die Zuschauer ihren Atem anhielten, hob und senkte sich sein Oberkörper sehr langsam und stetig. Selbst von weitem konnte man sehen, wie konzentriert er war, dass er sich durch nichts ablenken ließ. Nach einer scheinbar endlosen Zeit ließ er die Bogensehne und den Pfeil aus seinen Fingern gleiten. Rei schloss im gleichen Moment die Augen, konnte nicht hinsehen, als das Geschoss die Zielscheibe traf. Für einen Moment herrschte nur eiserne Stille, bevor ein leises Raunen von den Zuschauern aus kam. Langsam hob Rei eines seiner Lider, schaute widerwillig zum Ziel. Im gleichen Moment umschlangen ihn zwei Arme von hinten, ein Kuss wurde ihm auf den Hals gedrückt und er wurde fest an den Körper hinter sich gepresst. Mit einem Mal drehte sich der Chinese um, schlang nun seinerseits seine Gliedmaßen um den Hals des anderen, ließ den Bogen zu Boden fallen. Gleichzeitig begann eines der Teams freudig zu jubeln, während das andere enttäuscht das Feld räumte. Eine Weile standen Rei und Kai einfach nur so da, spürten die musternden Blicke, die sich von der Zielscheibe gelöst und sich nun ihnen zugewandt hatten. "Jetzt müssten sie sich nur noch küssen..." - "Bist du denn wirklich der Meinung, es ist etwas an den Gerüchten dran?!" Als Kai diese zwei Sätze leise vernahm, musste er unweigerlich grinsen. Er löste sich ein wenig von seinem Freund und sah diesen in die strahlenden Augen. Und ohne seinen Blick abzuwenden stahl er Rei einen unschuldigen und zugleich leidenschaftlichen Kuss. Auch wenn der Russe die Lider nun wieder gesenkt hatte, wusste er, dass die anderen sie anschauten, als würde vor ihren Augen das achte Weltwunder geschehen. Das war nun der zweite "Schock", der ihnen versetzt wurde... - Mit einem versteckten Lächeln auf den Lippen (er küsste ja noch immer den Chinesen) dachte Kai in diesem Zusammenhang an den Pfeil, den Rei vor einigen Minuten abgeschossen hatte und welcher sich nun im Winde wiegend im schwarzen Mittelpunkt der Zielscheibe befand... Gerüchte können wahr werden. Man muss sie nur lange genug ausleben, dann können auch aus Freunden Freunde werden... *ENDE* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)