Rêve Noir and Blue Fake von black_rain ================================================================================ I/16 ---- Nur kurz: Sorry für das "Adult" bei chäp 15b! Natürlich ist da gar nichts adult - ich weiß auch net warum das dran steht (hab es ja selbst erst vor ein paar tagen auf einen kommi hin bemerkt) -.-° Trotzdem viel Spaß mit Chäp 16 ^__^ Kommis natürlich wie immer willkommen - - - - - - - ~ 16 ~ Nun... der Pianist von Tsuki Chi wusste es tatsächlich nicht, wusste nur, dass er seinen rothaarigen Lieblings-Nereis über alles liebte - und seine Gefühle nicht so erwidert wurden, wie er es sich wünschte... Aber wenn es schon keine Hoffnung auf Gegenliebe gab, wollte er wenigstens das genießen, was er haben konnte. Und so stand er leise auf, trat hinter den Kleineren, legte dann seine Hände auf die schmale Hüfte, spürte das leichte Zittern und beantwortete es indem er den vertrauten Duft der seidigweichen Haare in sich aufnahm, den schlanken Nacken mit zart-flüchtigen Küssen überhäufte, sich langsam zu einem der süßen Ohrläppchen küsste, von denen Ayumi wusste, dass Nereis dort besonders empfindlich reagierte. "Yumi...", hauchte sein blauäugiger Engel auch sofort und verstummte wieder, ließ sich wohlig windend zu, dass Shay ihn behutsam in seinen Armen drehte und ihre beiden Vorderseiten sanft gegeneinander drückte. Dem Komponisten schwindelte als er in die verschleierten saphirfarbenen Tiefen blickte: Sie versprachen ihm Unendlichkeiten voller Glück, Liebe und Leidenschaft, wenn er sie nur für sich einnehmen konnte. Es ließ seine Lippen zittern, als er mit ihnen nach dem weichen Mund seines Kleinen suchte. Er würde wohl nie eine Antwort auf die Frage finden, wie man nur so schön und liebenswert und doch so selbstzweiflerisch sein konnte - und wie er seinem geliebten Füchslein helfen konnte, seine Selbstzweifel abzulegen. "Sh, Rei...", wisperte er ihm leise ins Ohr und strich mit seinen Fingerkuppen über die warme nachgiebige Bauchhaut, fuhr mit leichtem Druck zu den empfindlichen Seiten, streichelte selbstvergessen durch den weichen Rotschopf. "Aber du... wir", versuchte Rei stockend einzuwenden. "_Ich_", unterbrach Ayumi ihn sanft, "will dich einfach ein bisschen küssen und streicheln, den Duft deiner Haare riechen...", schluckend streichelte er mit seinen Fingerkuppen die zarten Lippen, "dich gern haben..." Hilflos weiteten sich die schönen Augen von europäischer Farbe, aber asiatischem Schnitt. Wie gerne hätte er gewusst, was Nereis in diesem Moment durch den Kopf ging und - was er wohl gerade von Shay dachte... Er ahnte zwar, dass sein Freund die Zärtlichkeiten genoss, denn er fing ja des öfteren selbst damit an und hatte Ayumis Bemühungen immer erwidert. Trotzdem war sich Shay nie sicher, wie weit er gehen durfte und was Nereis von ihm erwartete. Manchmal hatte der Blauhaarige sogar das Gefühl, Nereis wolle mehr als ein bisschen freundschaftliches Kuscheln, obwohl er doch _wusste_, dass das alles reines Wunschdenken war... Aber wer würde sich auch _nicht_ wünschen, von einem so wundervollen Menschen auf _diese_ Weise geliebt zu werden... "Jungs, so ungern ich euch auch bei was immer ihr da tut störe - es wird langsam Zeit und ich werde nicht ewig warten! Selbst die Fotografin ist schon weg! Also überlegt es euch: Entweder ihr fahrt bei Tante Yokomitsu mit oder ihr ruft euch ein Taxi und schaut selbst wie ihr die Reportermeute da unten abwimmelt..." Seufzend hielt Shay inne, strich dem Rotschopf, der nicht gerade sehr glücklich über die Unterbrechung zu sein schien, über die warmen rotgeküssten Lippen. "' So ungern' ich es zugebe, aber Yokomitsu hat Recht, Kleiner..." "Ich weiß", murrte Rei missgelaunt, drückte ihm einen bedauernden Kuss auf die Wange und machte sich sanft los, öffnete dann die Tür vor der Shigeharu auf sie wartete. "Yasunari ist schon auf dem Gang und spricht mit der Security. Er hat beschlossen, dass ihr sie heute noch brauchen werdet, weil ihr ja noch irgendwo hinwollt und die Reporter euch sonst vermutlich zu sehr auf die Pelle rücken", erklärte er auch gleich. Shay nickte verstehend: Es gab ein stilles Abkommen zwischen ihnen und den Paparazzi, dass sie auf dem Friedhof nicht behelligt wurden - aber dafür wurden vorher wie zum Ausgleich immer so viele Bilder geschossen, dass sie sich jedes Mal fast ERschossen fühlten von den vielen Blitzlichtern. "Na dann", sagte Rei und lächelte den Stylisten leicht an. "Willkommen im Team, Shiro." Ungläubig zuckte Shays Augenbraue hoch, während der Schwarz-Grün-Haarige verdutzt von Rei zu ihm und wieder zurückblinzelte und schließlich nur ein schlichtes Danke hervorbrachte. Shay für seinen Teil nickte noch zustimmend und dann schob ihr Manager auch schon wieder die Tür auf, um sie rauszurufen: "Schnell jetzt! Wir haben zwei Bodyguards als Lockvögel am Hinterausgang postiert - der Haupteingang ist so gut wie frei!!" Wie auf Kommando setzten sich die beiden Stars mit einem "Bis bald!" für ihren neuen Mitarbeiter in Bewegung und hasteten dem drahtigen Dreißiger hinterher. Und Yokomitsu hatte Recht behalten. Der Eingang _war_ praktisch leer - abgesehen von zwei Dutzend hartnäckiger Reporter, die auf keine Finte mehr hereinfielen oder noch einen Kollegen dabei hatten. Und kaum hatten sie nur den großen Zeh zur Türe rausgestreckt, stürmten die Fragen auch schon auf sie ein wie hungrige Piranhas auf ein Stück Frischfleisch: "Rei-san! Was sagen Sie zu dem hartnäckigen Gerücht, Sie seien in ihren Partner verliebt?" Genervt rauschte das jüngere Mitglied von Tsuki Chi an ihm vorbei und rief nur zurück, während er einstieg: "Nichts! Ich sage nichts dazu! Sucht euch doch selber aus, was ihr am Besten verkaufen könnt! Ihr dreht mir ja sowieso jedes Wort im Mund um!" /Aber was ist die Wahrheit?/, dachte Shay und vergaß darüber, schnell weiterzugehen. "Shay-san! Stimmt es, dass sie eine Beziehung mit Fasae Minamoto begonnen haben, obwohl Sie zehn Jahre jünger sind?" "Natürlich nicht!", grollte Ayumi mit unbewegtem Gesicht als er die Frage hörte, beschleunigte seinen Schritt wieder, um Nereis zu folgen. "Ich bin nicht an älteren Frauen interessiert!", fügte er hinzu, da ein 'Ich verabscheue diese Schlampe und das, was sie Musik nennt!' Tsuki Chi nur einen weiteren Skandal auf der langen Liste eingebracht hätte. Zwar nahm Shay nicht an, dass die Reporter wirklich seine Hilfe dabei brauchten, diese Liste zu erweitern, aber man musste es ja auch nicht herausfordern... Eilig stieg er nun ein, schlug die Tür hinter sich zu und legte sich schnell seinen Sicherheitsgurt an, dann fuhren sie endlich los und waren zumindest für die Dauer der Fahrt vor diesen Harpyien gefeit. Gerade wollte er noch Yokomitsu dafür danken, als er bemerkte, dass ihr Fahrer ein Mitglied der Security war, während ihr Manager offensichtlich in dem vordersten der drei Wagen fuhr, damit er als erstes aussteigen konnte, wenn sie da waren. Abgesehen davon, waren die Rücksitze mit einer schalldichten Glasscheibe abgetrennt, sodass sie sich frei unterhalten konnten. "Hast du wirklich nichts mit dieser Minamoto? Immerhin ist sie doch richtig hübsch...", fragte Nereis ihn plötzlich aus heiterem Himmel, ohne ihn jedoch dabei anzublicken. Wie so oft verzog Shay keine Miene, antwortete nur ruhig mit "Nein" und doch verfluchte er sich im selben Moment dafür, dass er nicht auch noch ein 'Und du? Liebst du mich nun?' an seine Antwort anhängen konnte. "Hm, dann ist ja gut...", murmelte Nereis gedankenversunken und sah fast ein wenig verloren aus, auch wenn es schwierig war, dies zu beurteilen, nun da sein kleiner Rotschopf sein Image wieder wie eine Maske aufgesetzt hatte und es geradezu _lebte_. Doch Ayumi war wohl der Letzte, der sich darüber beschweren durfte, mit seiner eigenen Undurchdringlichkeit... "Warum?", fragte er deshalb nur und hoffte auf eine ehrliche Antwort. "Weil ich sie nicht leiden kann. Sie zieht sich doch nur halb aus, um zu überspielen, dass sie gar nicht richtig singen kann und die Stimme auf ihren CDs zu einem dreiviertel nur Studio-Fake ist - oder was glaubst du, warum sie immer nur Playback singt?", ereiferte sich der Jüngere auf einmal unerwartet heftig, ballte die Hände wütend zu Fäusten. Innerlich musste Shay leise lächeln über diesen Anflug von Eifersucht, doch an seinen jungen Freund gewandt erwiderte er nur leise: "Hey, ist ja gut - das weiß ich doch! Nun reg dich nicht gleich so auf, ich habe dir doch gesagt, dass ich nicht mit diesem Weib habe, oder!? Glaub mir, für eine Business-Hure[1] bin ich mir nun wirklich zu schade! Außerdem hab ich ja noch dich, also bin ich sowieso voll und ganz ausgelastet!" Unauffällig strich er kurz über eine der beiden Fäuste, damit sie sich wieder entkrampfte, sah dabei jedoch aus dem Fenster. Es fiel ihm noch immer schwer im Beisein anderer seine Gefühle so offen zu zeigen wie zu Hause. Um ehrlich zu sein, _wollte_ der Pianist es auch gar nicht, denn schließlich waren seine Gefühle doch eine Sache, die nur ihn - und natürlich Nereis - etwas anging. "Was soll das denn jetzt heißen?!", rief Nereis und knuffte ihn empört in die Seite. Nun gestatte sich Ayumi doch, ein kleines Lächeln für den jungen Geiger über seine Lippen huschen zu lassen - das natürlich sofort wieder verschwand, bevor vielleicht noch ihr Fahrer auf die Idee kam in den Rückspiegel zu sehen. "Nicht das, was du wohl gerade denkst!", erwiderte er dann sanft und strich dem Blauäugigen aus reinem Reflex eine weiche Strähne hinter das Ohr. "Einfach nur, dass es mir reicht, wenn du da bist, weil du schließlich einer der wichtigsten Menschen in meinem Leben bist..." "Oh...", machte Rei mit offenem Mund und errötete nun tatsächlich. "Ach... so..." Verlegen sah der Rothaarige auf seine Hände, befühlte wie zufällig die Stelle an seiner Rechten, die Shay berührt hatte. Eine zwar unbewusste Geste, die das Herz des Schwarzäugigen jedoch jäh um einiges schneller klopfen ließ. "Was hast du denn gedacht?", fragte er sein süßes Füchslein amüsiert. "Ähm... ach nichts...", nuschelte er und sah hastig weg. "Nichts?", wiederholte der Blauhaarige mit hochgezogener Augenbraue, hauchte seinen heißen Atem völlig unbeabsichtigt in die fein geschwungene Ohrmuschel hinein. "Für _nichts_ hast du dich gerade aber ganz schön aufgeregt!" Als er trotzdem keine Antwort erhielt, zuckte er mit den Achseln, nahm schließlich Nereis' Hand, um eine Beschäftigung für seine seltsam nervösen Finger zu haben und starrte gedankenverloren die zarten Fingerglieder an. "Du bist doch mein bester Freund und wir wohnen ja auch zusammen... Wenn du eine Beziehung anschleppst, werde ich ihr also zwangsläufig über den Weg laufen... _Natürlich_ rege ich mich da auf, wenn es um _so eine_ Person geht. Und... außerdem will ich nicht, dass du dich dem oder der Falschen hingibst... Du hast es einfach nicht verdient, enttäuscht zu werden...", erwiderte Nereis auf einmal völlig unerwartet, ließ einen warmen Schauer durch Ayumis Adern rieseln. Sprachlos sah der Schwarzäugige auf, wusste erst keine andere Erwiderung mehr als zärtlich die kleine Hand zu küssen. "Danke, Nereis! Du bist ein Schatz..." - - - - - - [1] Bezeichnung für Frauen im Showgeschäft, die mit unzähligen Männern schlafen, um so an Kontakte und Ruhm sowie Reichtum zu kommen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)