Teuflisches Spiel von Schattenhaar (Was wäre, wenn der Teufel nach Hogwarts käme?) ================================================================================ Kapitel 18: DEZEMBERFOLGEN -------------------------- Kapitel 18 The days after oder DEZEMBERFOLGEN Es war sehr ruhig am Frühstückstisch. Sowohl Snape als auch Khair waren einzig und allein auf die Teller, die vor ihnen standen, fixiert. Der schwarze Hund, der neben Lupin lag, ließ beide nicht aus den Augen. Der Werwolf selber hatte ein wissendes Lächeln auf den Lippen. Er hatte Sirius in letzter Sekunde noch davon abhalten können, Harry zu erzählen, was er gesehen hatte. Die Schüler merkten, dass etwas nicht so ganz stimmte, also versuchten sie sich nicht bemerkbar zu machen und da niemand redete hielt auch Kalidor den Mund. Nicht alle hatten ausgeschlafen ... Nach dem Essen machten sich alle zum tropfenden Kessel auf. Zur großen Erleichterung einiger Teilnehmer des Wandertages hatte Tom die Kneipe wieder geöffnet. Während der Zaubertranklehrer sich vom Wirt in einen Raum führen lies (Das Kaminzimmer - DIE Telefonzelle für Zauberer), nahmen die anderen an einem Tisch Platz und warteten. In den Flammen des Feuers im Kamin erschien der Kopf Dumbledores: "Große Güte, Severus, wo seid ihr? Ich habe mir Sorgen gemacht!" "Es tut mir leid, Albus", kam es von Snape, "wir sind jetzt im tropfenden Kessel." "Was ist passiert?" "Das ist eine längere Geschichte. Kannst du einen Kamin in Hogwarts an das Flohnetzwerk anschließen lassen?" "Natürlich ... habt noch eine halbe Stunde Geduld. Ich bin sehr gespannt auf deinen Bericht, Severus." Somit verschwand der Kopf des Direktors. "Du bleibst also in Hogwarts, Herm?", fragte Ron, als das Thema Weihnachtsferien noch mal in der Runde angesprochen wurde. Hermine nickte: "Und du Ron?" "Ich werde Harry und dir natürlich Gesellschaft leisten." "Und was macht ihr?", wollte Lupin von den Erstklässlern wissen. "Meine Eltern holen mich am 25. Dezember ab", antwortete Daeva mit leuchtenden Augen. Sam, noch "etwas" schläfrig, murmelte: "Werde wohl in Hogwarts bleiben ..." "Warum denn das?", kam es von der Elbin. "Meine Eltern sind sehr beschäftigt ... möchte ihnen nicht im Weg stehen." "Warum kommst du nicht mit zu mir?" Sam war schlagartig wach: "Zu dir? Zu dir nach Hause? Zu den Elben?" Daeva nickte eifrig. "Überaus gern", war die Antwort der Ravenclaw. "Bleibst du auch in Hogwarts?", wandte sich Ron an Cherry. Die Slytherin winkte ab: "Wo denkst du hin? Ich bleibe doch nicht freiwillig länger in einer Schule als notwendig. Nein ... ich werde die Ferien bei Draco verbringen ..." Harry und Ron schauten sich entsetzt an und antworteten gleichzeitig: "BEI MALFOY???" Der blonde Junge lächelte triumphierend. "Ja!", bestätigte die Austauschschülerin noch einmal, "auf Malfoy Manor ... die Schule ist zwar gut, aber ich brauche meinen Luxus ..." "Find ich gut", kommentierte Hermine die Aussage und kassierte einen stechenden Seitenblick von Ron. "Habt ihr's schon mitbekommen?", fragte Tom, der gerade ein paar Getränke auf den Tisch stellte, "die Muggels sind in heller Aufruhr ..." "Weshalb?", fragte Lupin. "Zuerst hieß es, dass die Wachsfiguren gestern lebendig geworden wären und jetzt versucht man den Big Ben wieder hinzubekommen." "Was ist mit dem Big Ben passiert?", wollte Harry wissen. "Die Turmuhr läuft seit gestern nachmittag rückwärts ... man sagt, das Uhrwerk ist total verbogen , als hätte jemand mit Gewalt die Zeiger rückwärts gedreht ... wenn ihr mich fragt, war da Zauberei im Spiel ..." "Soso", machte Lupin, "Zauberei ..." Cherry und Draco sahen sich kurz an, was aber niemandem auffiel. "Apropo Weihnachten", fiel Hermine ein und wandte sich an Daeva, "hast du heute nachmittag Zeit?" Die Elbin nickte. "Gut, wenn du willst, dann können wir uns so gegen 16.00 Uhr in der Bibliothek treffen und ich erkläre dir das mit dem Fest." "Ist das ne private Nachhilfestunde oder können wir auch kommen?", fragte Ron. Hermine blickte Ron strafend an: "Hab ich euch jemals daran gehindert, dass ihr euch Wissen aneignen könnt?" Etwa eine halbe Stunde später war der Kamin in Dumbledores Büro mit dem Flohnetzwerk verbunden und die Wandertagsteilnehmer erschienen durch die Feuerstelle des tropfenden Kessels in dem Raum des Direktors. McGonagall, Flitwick und Sprout erwarteten ihre Schützlinge bereits, um persönlich sicherzugehen, dass es ihnen gut ging. "Sie werden jetzt am besten alle auf ihre Zimmer gehen und sich noch einmal richtig ausschlafen", meinte Dumbledore, als er in einige Gesichter geschaut und die dunklen Ränder unter ihren Augen entdeckt hatte. Die Schüler verließen somit den Raum. Die Hauslehrer, bis auf den von Slytherin, begleiteten sie. "Mr. Baka, Miss ed Din", sagte der Direktor, "sie sollten sich auch ausruhen. Um 16.00 Uhr wird es heute nachmittag eine Lehrerkonferenz geben. Bis dahin möchte ich sie wieder putzmunter sehen. Das gleiche gilt für dich, Severus." "Der Bericht ...", fing der Zaubertranklehrer an. " ... hat Zeit bis heute nachmittag und die ausführliche Version bis morgen zum gemeinsamen Tee", beendete der alte Zauberer den Satz. Khair rückte ihren in der Muggelwelt gekauften Hut zurecht, packte die Plastiktasche und stieß ein "WAH!" aus, als der Griff riss, die Tasche zur Seite kippte und der Inhalt herausfiel. Lupin half (wie ein Gentleman es immer tun sollte) der Juniorlehrerin sofort, die auf dem Boden liegenden Bücher und ein paar in Papier gewickelte Dinge wieder in den Beutel zu packen. "Danke", sagte sie, als der Werwolf ihr das letzte Buch reichte. Kalidor war bereits gegangen, als Snape, Lupin, Khair und der schwarze Hund das Büro verließen. "Sie haben sich Bücher in der Muggelwelt gekauft?", fragte der braunhaarige Mann, "gibt es davon in der Bibliothek nicht genug?" "Das schon", antwortete die Juniorlehrerin, "aber leider sehr wenige über Muggelgeschichte." "Ein Hobby von ihnen?" "Sozusagen." Lupin verabschiedete sich dann von Snape und Khair und bog mit dem Hund in einen anderen Gang ein. Die beiden Übriggebliebenen gingen schweigend weiterhin geradeaus. Die Stille war erdrückend. Der Zaubertranklehrer schlug dann ohne Kommentar den Weg in die Kerker ein und lies Khair allein am Hauptgang stehen. Am Nachmittag traf sich das Gryffindor Trio mit dem RSH Trio in der Bibliothek. Cherry schleppte Draco mit. "Was will der denn hier?", schnaubte Ron. "Das geht dich überhaupt nichts an, Weasley", antwortete Draco, der sich seine Haare im übrigen wieder nach hinten gegelt hatte. "Hallo Draco", begrüßte Daeva ihn grinsend und erntete einen griesgrämigen Blick von dem Jungen. Harry nahm Cherry kurz zur Seite: "Warum hast du ihn mitgebracht?" "Ich wünschte seine Gesellschaft", drückte sich die Slytherin aus, "außerdem hatte er eh nichts besseres zu tun." "Laß die Finger von ihr, Potter", zischte Draco. "Ist sie etwa dein Eigentum, Malfoy?", kam es von dem Gryffindor zurück. "Sie gehört zu mir und wenn du sie noch einmal anfaßt ..." "Was dann, Malfoy?" Cherry schaute derweil nur mit einem hinterlistigen Lächeln auf den Lippen zwischen Draco und Harry hin und her. Hermine legte laut hörbar ein dickes Buch auf den Tisch: "Die Weihnachtsgeschichte ..." Alle blickten zu dem Mädchen und sie schaute zurück: "Ich dachte, deswegen sind wir hier und nicht, um uns die Köpfe in der Bibliothek einzuschlagen, während Madam Prince einmal nicht da ist." Die Anwesenden setzten sich stumm an einen Tisch. "Ok", meinte das Gryffindormädchen, schlug das Buch auf und fragte in die Runde: "Wer kennt die Geschichte schon?" Die Hand von Harry und die von Sam erhoben sich. "So, um eins von vornherein zu sagen: Diese Geschichte gilt nicht für alle Muggelglauben ... sie gehört vor allem in das sogenannte Christentum ... wieviel davon wahr ist, weiß niemand so genau ..." "Außer vielleicht Luzifer", murmelte Sam leise vor sich in. "Ich fang einfach mal an zu lesen und danach kann ich versuchen euch die Unklarheiten zu erklären", meinte Hermine und begann: "Es war in den Tagen des Herodes, des Königs von Judäa, ..." "Ein Muggelbauernhof unterscheidet sich wirklich sehr von den unsrigen ...", erklärte Trelawney und gestikulierte mit beiden Armen das Geschehen, "ich kann es immer noch nicht glauben, dass die Muggel ihre Kühe mit Maschinen melken ... Maschinen ... ha ... aber was red ich eigentlich ... ich glaube du, Severus, hast den aufregendsten Tag von uns allen gehabt, oder?" "Genau, Severus", kam es von Flitwick, "was ist bei euch passiert, dass ihr gestern nicht zurück konntet?" "Das würde mich auch interessieren", stimmte McGonagall zu. Snape blickte düster drein. Kalidor räusperte sich und fragte: "Darf ich, Professor?", worauf er ein kleines Nicken des Zaubertranklehrers bekam. "Die Anreise nach London durch den Portschlüssel war völlig unproblematisch", begann der Juniorlehrer, "das erste Hindernis war dann jedoch die Verstauung des Schlüssels in einer verzauberten Nische in der Wand. Es war nämlich keine vorhanden, also wurde er in eine normalen Nische gestellt. Er war wirklich kaum zu sehen ... nachdem wir den Wandertag dann abgeschlossen hatten ..." "Der anscheinend doch nicht so ganz unauffällig verlaufen ist", merkte Chung an und hielt den Tagespropheten hoch: "Lebende Wachsfiguren bei Madam Tussaud's versetzten Muggel in Panik" und "Ein noch ungeklärter Zauber lässt Londons berühmteste Turmuhr rückwärts gehen". Ohne Worte zu verlieren, hielt Snape dem Muggelkundelehrer seine Ausgabe der Zeitung vor die Nase: "Birmingham: Unbekannte rothaarige Zwillinge im Verdacht Bergbaumuseum ins Chaos gestürzt zu haben." "Eins zu null für Severus", grinste Hooch Chung an. "Fahren sie fort, Mr. Baka", sagte Dumbledore. "Äh ... ja ... also, nachdem der Wandertag abgeschlossen war, wurde festgestellt, dass der Portschlüssel nicht mehr auffindbar war. Da Kings Cross und auch der tropfende Kessel zu diesem Zeitpunkt geschlossen waren, mussten wir uns zwangsweise für eine Nacht in ein Muggelhotel niederlassen." Der Direktor nickte verstehend: "So war das also ... nun ja ... die Schüler werden uns in ihren Berichten sicherlich mit dem Inhalt des Wandertages vertraut machen. Gab es sonst noch besondere Vorkommnisse, von denen ich wissen sollte?" Einige Lehrer schwiegen einfach, die anderen schüttelten zusätzlich den Kopf. "Wenn das so ist, dann ist diese Konferenz hiermit beendet", Dumbledore erhob sich und seine Kollegen taten es ihm gleich. Bevor Snape den Raum verlassen konnte, hielt ihn der alte Zauberer zurück: "Ist da noch etwas passiert?" "Lupin und ich haben die Schüler überprüft, Albus, und wir haben keinen Zauberstab gefunden." "Das meinte ich nicht, Severus." "Dann weiß ich nicht, worauf du hinaus willst ..." "Miss ed Din ..." "Was soll mit ihr sein?" "Es ist merkwürdig, dass du das nicht bemerkt hast, Severus, aber unter uns, du verhälst dich auch etwas anders, seit ihr zurück seid ..." Snape schwieg einen kurzen Moment, schaute durch das jetzt leere Lehrerzimmer und meinte dann: "Luzifer hat uns gestern einen kurzen Besuch abgestattet. Eventuell ist dies der Grund ..." "Luzifer?", Dumbledore traute seinen Ohren nicht, "er schrieb deutlich, dass er sich nicht in den Wandertag einmischt ..." "Das habe ich ihm ebenfalls gesagt", antwortete der Zaubertranklehrer, "seine Antwort war dahingehend, dass dieser Ausflug seit 18.00 Uhr beendet sei." "Das ist typisch für ihn ... immer ein Hintertürchen offen ...", Dumbledore stockte und Snape hatte im gleichen Augenblick die selbe Idee. "Könnte es sein ...", murmelte der ältere Zauberer. "Ich vermute, dass wir es ihm zu verdanken haben, dass es zu Anfang keine verzauberte Nische und zum Schluss keinen Portschlüssel gab ..." "Morgen um 17.00 Uhr Tee in meinem Büro. Minerva wird ebenfalls anwesend sein und dann bitte ich um einen ausführlichen Bericht." Snape nickte kurz und verließ das Lehrerzimmer. "Und somit feiern wir an diesen Tagen die Geburt von Jesus Christus.", schloss Hermine ihre Erklärung ab, "das Fest selber wird seit dem 4. Jahrhundert am 25. Dezember gefeiert. Vorher wurde es am 06. Januar zelebriert. Die Wahl des Termins geht auf muggelheidnische Feiern im Zusammenhang mit der Wintersonnwende zurück. Also, das Weihnachtsfest beginnt am 24. Dezember mit dem Heiligen Abend. Der 25. Dezember wird als der eigentliche Geburtstag gefeiert und der 26. Dezember heißt auch Stephanustag und erinnert an den ersten christlichen Märtyrer. Irgendwelche Fragen?" Zu aller Überraschung war es Draco, der dieser Aufforderung nachkam: "Und was hat dieses ganze Muggelmärchen mit den Legenden um Santa Claus zu tun?" "Santa Claus ist sozusagen ein Nachfolgeprodukt vom sogenannten Knecht Ruprecht, der seit dem 19. Jahrhundert als Gehilfe des Christkindes gesehen wird." "Und die Geschenke?", fragte Cherry, "auch ein Nachfolgeprodukt?" "Kann man so interpretieren", antwortete Hermine, "die drei heiligen Könige brachten dem Kind Weihrauch, Myrre und Gold als Zeichen ihrer Verehrung dar." "Verstehe", sagte Ron, "wir schenken ja auch nur demjenigen etwas, den wir sympathisch finden" - böser Seitenblick zu Malfoy mit dem Gedanken `du bekommst nichts´ - "und das ist ja eine Art Verehrung. Außerdem bekommt man auch zum Geburtstag Geschenke." "So ist es. Weitere Fragen?" Alles schwieg. "In Ordnung, dann können wir ja mit etwas anderem anfangen", das Gryffindor Mädchen packte das Buch zur Seite und holte einen Stapel Notizen hervor. "Was wird das, Herm?", wollte Harry wissen. "Wir sollen doch einen Bericht für den Wandertag ausarbeiten", antwortete sie, "und welche Gelegenheit wäre günstiger als diese, wenn wir schon alle hier zusammen sitzen." "Eine gute Idee. Die hatte ich auch", kam es von Sam und legte ebenfalls ein paar Notizblätter auf den Tisch. Rons Kopf fiel mit einem hörbaren "Tock" auf die hölzerne Platte. Als Snape am Sonntag nachmittag das Büro des Direktors betrat, waren Dumbledore und McGonagall bereits anwesend. Er setzte sich in den freien Sessel, der neben dem Kamin stand. "Ist er also wieder aufgetaucht ...", murmelte die Verwandlungslehrerin. Snape nickte. "Was hat er getan?", wollte sie wissen. "Er wollte mit uns in einen Muggelfilm gehen." "Muggelfilm?", fragte Dumbledore. "Nachdem wir festgestellt hatten, dass wir in der Muggelwelt übernachten müssen, haben wir den Abend in einem Lichtspielhaus verbracht." "War das deine Idee, Severus?" "Nein", knirschte dieser, "die von Miss ed Din." "Und weiter?", McGonagall war ungewöhnlich ungeduldig. "Nichts weiter. Nachdem ich angeordnet hatte, dass der Ausflug der Schüler wegen ihm beendet sei, hat er sich zurückgezogen." "Kann ich mir nicht vorstellen", sagte die Frau. "Ich konnte es mir auch nicht vorstellen, Minerva, aber ich habe ihn den ganzen Abend über nicht mehr erblickt." "Zu dem Rätsel hat er nichts mehr gesagt?", wollte der Direktor wissen. Snape schüttelte den Kopf. "Die Hinweise, die er uns gegeben hat", fing McGonagall an, "sind unbrauchbar ... es gibt unendlich viele Dinge, die auf die Beschreibung "rein" zutreffen ..." Dumbledore räusperte sich: "Ich sage das zwar nur sehr ungern, aber ... überlasst das Rätselraten anderen und kümmert euch um die Sicherheit der Schule." "Wie meinst du das, Albus?", frage sie skeptisch. "Minerva", fing der ältere Zauberer an, "wie Luzifer es bereits einmal angesprochen hat: du glaubst doch nicht wirklich, dass unser Verbot lange befolgt wurde und vielleicht ist das auch nur zu unserem Vorteil. In einem Monat muss ich gehen und ihr zwei seit die einzigen, die sowohl von der Existenz Luzifers als auch von der von Voldemort Bescheid wisst, Mr. Potter, Miss Granger, Mr. Weasley und Toms Männer ausgenommen. Ich vermute stark, dass Tom den Stein zu diesem "Spiel" ins rollen gebracht hat und dass Lucius nun zum Direktor wird, bestärkt meinen Verdacht. Damit braucht sein Spion nicht nur mehr im Verdeckten recherchieren ... nein ... Lucius kann sich so jederzeit überall umschauen." "Albus ...", wollte McGonagall unterbrechen, wurde jedoch von der erhobenen Hand des Direktors zurückgehalten. "Das Folgende ist sehr wichtig: Erstens an dich, Minerva: Versuche immer ein Auge auf Lucius Malfoy zu haben. Für dich, Severus, gilt: Halte dich soweit wie möglich von ihm fern. Ich habe das ungute Gefühl, dass er nur darauf warten wird, dich allein zu treffen. Zweitens: Behaltet diejenigen etwas im Auge, die mit Luzifer Bekanntschaft gemacht haben und wahrscheinlich versuchen das Rätsel zu lösen. Wenn nötig, weiht Poppy ein. Über die Anwesenheit von Sirius und Remus weiß sie bereits Bescheid. Drittens: ... bitte riskiert nichts ... nicht jetzt schon ... eure und die Sicherheit der Schüler und Kollegen haben Priorität. Ich werde versuchen, so schnell wir möglich wiederzukommen. Haltet bis dahin durch." Im Laufe des Abends fiel endlich der erste Schnee in dicken weißen Flocken vom Himmel und bedeckte die Landschaft unter sich (A/N: Etwas spät ... ich weiß ... daran ist die Klimaveränderung schuld!). Dumbledore versuchte weiterhin den normalen Schulalltag so aufrecht zu erhalten, wie die Schüler es gewohnt waren. Das angesetzte Vorweihnachtsquidditschspiel Gryffindor gegen Slytherin gewannen die Löwen mal wieder durch den beherzten Einsatz ihres Suchers. Daeva war nach dem Unterricht nur noch am herumwuseln, um sich auf Weihnachten vorzubereiten. Sam hatte ihr noch einmal genau die Sache mit dem Weihnachtsmann erklärt. Hermine und Sam fand man hauptsächlich wieder in der Bibliothek. Cherry dagegen begnügte sich damit, Crabbe und Goyle als persönliche Diener einzuspannen. "Hey, Justin!", rief Harry dem Hufflepuffjungen zu, als er auf ihn zugerannt kam, "hier ist das, wovon ich dir erzählt habe ... kannst du das rumgehen lassen?" "Kein Problem ...", meinte Justin und nahm die Pergamentrollen entgegen, die Harry ihm reichte. "Pass aber auf, dass kein Lehrer das zu Gesicht bekommt." "Kannst dich auf mich verlassen." Hagrid begann Tannenbäume in Hogwarts aufzustellen. Das Schmücken des Schlosses und der Bäume wurde wie jedes Jahr den Lehrern überlassen. Während Dumbledore eine rot-grüne Girlande in der großen Halle an die Wand zauberte, ließ Flitwick die bunten Kugeln an die Äste der Nadelhölzer schweben. McGonagall, die silbernes und goldenes Lametta in den Händen hielt, trat an den Direktor heran: "Das würde sich doch auch gut in Severus Büro machen, oder?" Dumbledore schmunzelte: "Das hatten wir bereits, erinnerst du dich nicht mehr?" Die Verwandlungslehrerin sah den älteren Zauberer an: "Ich erinnere mich sehr gut, aber du musst zugeben, dass das damals mit den Schleifen und den singenden Engeln doch etwas übertrieben war. Dieses Lametta dagegen ist sehr dezent." "Du kannst es gern tun, Minerva, aber bitte ärgere dich im nachhinein nicht wieder darüber, wenn deine rot-goldene Dekoration auf einmal grün-silber trägt." Anstatt darauf zu antworten, schaute sich McGonagall in der großen Halle um, in der sich viele Lehrer mit dem Schmücken bemühten: "Es ist eigentlich schade, dass Severus dieses Fest nicht mag." Der Schnee lag bereits fast einen Meter hoch. Die Schüler hatte alle Mühe, sich durch die weißen Massen zu kämpfen. Zum Glück gab es einige Stellen, die von Hagrid frei geschaufelt worden waren. Einzig Daeva besaß die Fähigkeit leicht wie eine Feder über den Schnee zu gehen. Zusammen mit Cherry baute sie einen Schneemann in den Schulhof. Sam begutachtete das Gebilde neugierig, als ein eiskalter Ball sie an den Hinterkopf traf. Khair stand an eine Mauer gelehnt im Hof und warf einen weiteren Schneeball mehrmals in die Luft, um ihn dann wieder aufzufangen. Sie grinste Sam unverhohlen an und schmiss ihren Ball dann in den überdachten Gang und Kalidors wütendes Fluchen erklang. "Ich liebe Schnee", kommentierte sie ihr Handeln und im selben Augenblick fing sie sich eine Ladung der Winterpracht ein, die von Cherry kam. "RACHE FÜR SAM", schrie die Slytherin und begann weitere Bälle auf die Juniorlehrerin zu feuern. Daeva und Sam ließen sich anstecken. Khair versuchte ihnen auszuweichen und schmiss wieder welche zurück. Weitere Hogwartsschüler kamen hinzu und eine riesige Schneeballschlacht entstand. Hagrid beobachtete amüsiert das Geschehen von einer anderen Ecke des Hofes, als Snape neben ihn trat. "Schau'n sie mal, Professor", sagte der Halbriese, "ist das nich' goldich? So könnt's doch immer sein. Meinen sie nich'?" Bevor Snape darauf reagieren konnte, traf ihn ein fehlgeleiteter Schneeball direkt ins Gesicht. Die Frage Hagrid's blieb daraufhin unbeantwortet. "Ok", sagte George, "und was ist mit den Ravenclaws?" "Lisa ist damit anvertraut worden", antwortete Fred, "hoffentlich werden wir rechtzeitig damit fertig." "Werden wir schon. Und was ist mit den Schlangen?" "Cherry kümmert sich um die Slytherins", meinte Ron zu seinen beiden Brüdern. "Hast du ihr gesagt, dass sie aufpassen soll, wen sie da einweiht?", wollte Lee Jordan wissen, "nicht alle Slytherins werden begeistert davon sein." "Hab ich ihr gesagt", kam es von dem rothaarigen Fünftklässler. "Und wenn du auch nur ein Sterbenswörtchen davon über deine Lippen bringst", meinte Cherry zu einem Slytherin, den sie eines späten Abends in eine Ecke gedrängt und ihn nun am fortlaufen hinderte, "dann sei dir sicher, dass es wirklich das Letzte war, was du getan hast!" Angsterfüllt konnte der Schüler nur hektisch nicken. "Was machst du da?", fragte Sam, als sie auf Daeva zuging, die sehr beschäftigt aussah. Schnell legte die Elbin ihre Arme über die Pergamentrollen, die vor ihr auf dem Tisch lagen: "Nichts ... nichts besonderes ..." "Merkt man ... und so wie es aussieht, machst du das schon seit einigen Tagen." "Genau ... und was machst du so?" "Ich durchforste zusammen mit Hermine die Geschichte der Zauberwelt, um irgendetwas über Luzifers Rätsel herauszufinden." "Und?" "Nichts. Was wünscht du dir eigentlich zu Weihnachten, Daeva?" Die Augen der Elbin leuchteten: "Einen Drachen!" Die Weihnachtsferien fingen an. Viele Schüler und Lehrer fuhren zu ihren Familien zurück, um mit ihnen die Festtage zu verbringen. Nur ein kleiner Rest blieb zurück. "Miss ed Din", sagte Lupin, als er die Juniorlehrerin in der Nacht vor dem ersten Weihnachtstag in einem Gang traf, "so spät noch wach? Warten sie auf Santa Claus?" "Äh ... nein ...", meinte Khair und hielt ein Pergament hoch, "ich erweitere meinen Orientierungsinn." "Und das tun sie ohne die Hakennase?", ertönte es auf einmal und Sirius trat aus dem Schutze einer dunklen Ecke. "Sirius!", ermahnte ihn der Werwolf leise. "Was denn, Remus? Ich sage doch die Wahrheit. Ich habe diese Dame immer nur in Begleitung des Giftmischers gesehen ..." "Ich kann mich auch gut ohne Professor Snape zurechtfinden!", zischte Khair. Sirius stutzte kurz und meinte dann: "Auf ihren Orientierungsinn wollte ich damit nicht hinaus, Miss ed Din." "Und auf was dann, Mr. Black?", fragte die Juniorlehrerin nun in einem hochnäsigen Ton. Der Animagus bekam wieder sein dreckiges Grinsen und wollte gerade ansetzten, als das Licht von Kerzen ihnen entgegen kam. "Was geht hier vor?", wollte Snape wissen, der auf seinem allabendlichen Rundgang war. "Guten Abend, Severus", begrüßte Lupin ihn, "wir haben uns nur mit Miss ed Din unterhalten." "Dies ist ein öffentlicher Gang", merkte der Lehrer an, "ihr habt hier nichts zu suchen!" "Die Schule ist wie leer gefegt und der Rest der Schüler liegt im Bett, Snape", kam es von Sirius, "es besteht also kaum Gefahr." "Wenn ich sicher sein könnte, dass die Schüler in ihren Betten weilen, dann bräuchte ich diese Rundgänge nicht zu machen, Black. Zuweilen gibt es auch noch einige Lehrkräfte, die nicht die Anweisung haben, dich hier zu dulden. Sie würden dich sofort nach Azkaban zurückschicken!" "Wir wollten uns nur kurz die Beine vertreten und der Küche einen Besuch abstatten", verteidigte sich Lupin, "die Hauselfen kennen uns bereits und auf dem Weg dahin sind wir Miss ed Din begegnet." "Die Beine könnt ihr euch im verbotenen Korridor vertreten und das Essen bringen die Hauselfen aufs Zimmer. Also zieht euch auf der Stelle zurück!", knurrte Snape. "Von jemandem, der es mit Auszubildenden treibt, lasse ich mir gar nichts sagen!", sagte Sirius mit einem gefährlichen Unterton. "SIRIUS!", brüllte Lupin Snapes Augen blitzten: "Und ich habe es nicht nötig, mir von dem als Mörder verurteilten Sohn einer Stundendame irgendwelche Gerüchte andichten zu lassen." Durch einen harten Schlag in den Bauch krümmte sich der Zaubertranklehrer. "Ich habe euch im Muggelhotel gesehen", flüsterte der Animagus, "dich und deine kleine Gespielin und das, was ich da gesehen habe, war eindeutig!", und damit schlug er dem Mann direkt ins Gesicht. Snape stolperte zwei Schritte nach hinten und der Kerzenständer entglitt seinen Händen. Das flüssige Wachs flog abseits der Kerzen durch die Luft. "Wie ein Barbar!", murmelte der Lehrer und wischte sich mit dem Handrücken das Blut, welches aus der aufgeplatzten Lippe lief, weg. Lupin wollte dazwischen gehen, doch der Schrei von Khair, die das Wachs abbekommen hatte, lies ihn seine Pläne ändern. Sie pulte sich bereits unter Tränen das an einigen Stellen gehärtete Wachs von der Haut an ihren Händen und dem Gesicht. Der Werwolf zückte schnell seinen Zauberstab und belegte die betroffenen Stellen mit einem Kühlzauber. Sirius dachte gar nicht daran, es bei zwei Fausthieben zu belassen. Ein weiterer Schlag in die Magengrube ließ Snape in die Knie gehen. "Wehr! Dich! Du! Verdammter! Bastard!", mit jedem Wort traf der Animagus wieder das Gesicht des Lehrers, welches bereits stark blutete. Dem Befehl Folge geleistet, blockierte Snape Sirius Faust mit seiner eigenen Hand. Es klirrte und Sirius merkte, dass er eine Flasche zerschlagen hatte, die Snape während der Schläge aus seiner Robe geholt und in seiner Hand gehalten hatte. "Ich bin imun dagegen", flüsterte er, "und du?" Sirius spürte, wie seine Hand anfing zu kribbeln und seinen Arm hochstieg. Dieses Kribbeln verwandelte sich in ein Brennen und die Haut des Animagus wies auf einmal dicke rote Blasen auf, die sich kurz darauf öffneten. Sirius presste seine Lippen zusammen, um nicht zu schreien und ballte wieder seine schmerzende Faust. "AUFHÖREN! SOFORT!", schrie Lupin auf einmal, "oder wollt ihr Albus noch mehr Sorgen bereiten, als er schon hat?" Einen Augenblick später hielten alle zwei ein und starrten auf den Werwolf. "Seht was ihr angerichtet habt", sagte er wütend und zeigte auf die Juniorlehrerin, deren weiße Haut feuerrote Flecken aufwies, "und ihr wollt Voldemort besiegen? Er wird euch wahrscheinlich noch gratulieren, dass ihr Albus Pläne mit euren lächerlichen Streitigkeiten zunichte gemacht habt. ICH WILL KEIN WORT HÖREN! Von keinem von euch! Wir werden jetzt auf die Krankenstation gehen und WEHE ihr macht einen Mucks!" Und so begann der 25. Dezember im fünften Schuljahr von Harry James Potter. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)