A new way of life von Kawari ================================================================================ Kapitel 4: Eine Nacht im Hotel ------------------------------ I. Am. Back! Ja, ob man es glaubt oder nicht, aber ich werde mich nun endlich dran setzen und die FF so zügig wie möglich beenden. „… und seit dem reist du also zusammen mit Ruffy und den Anderen?“, fragte Carmen während sie ihr gefülltes Weinglas zum Mund führte und anschließend daraus trank. Sanji, ihr gegenüber sitzend, nickte bestätigend. „Nun ja… es ist manchmal schon ziemlich chaotisch mit den anderen, aber alles in allem ganz Ok.“ Die beiden Meisterköche saßen draußen unter dem überdachten Part eines Restaurants. Es war bereits später Abend, gegessen hatten sie bereits, dass heißt… Carmen hatte bereits gegessen. Sanji selbst hatte vor ihrem gemeinsamen Treffen bereits zu Abend gegessen. Nun saßen sie einfach nur da, unterhielten sich und genossen das Zusammensein. Trotz der ausgelassenen Atmosphäre, seufzte Carmen plötzlich. Sie hatte zwar immer noch ein Lächeln auf ihren Lippen, doch schien ihre Stimmung doch etwas wehmütiger zu sein. „Es ist wirklich eine Schande, dass ich es zwar geschafft habe den Meisterkoch des Eastblues zu besiegen aber im Finale (hier wurde ihre Stimme deutliche aggressiv) gegen diesen wichtigtuerischen Windbeutel Giancarlo verloren habe!“ Sie seufzte erneut und ihre Wut verflog genauso schnell wie sie gekommen war. „Nun ja, dann muss ich eben noch besser werden, um zum weltbesten Koch aufzusteigen“, kam es gut gelaunt von ihr. „Was ist?“, fragte Sanji. Seine Gesprächspartnerin hatte nun einen Ausdruck auf ihrem Gesicht als hätte sie sich so eben an etwas erinnert. Auf einmal begann Carmen aus vollem Hals zu lachen. Dem Blonden viel auf, dass sie beim Lachen zwar immer noch eine Hand vor den Mund nahm, jedoch war ihre Lache selbst nicht mehr ganz so schrill. Auch war sie vom Klang her voller. Ein deutliches Zeichen dafür, dass der Wein seine Wirkung tat und die schöne Rothaarige sich weniger zurücknahm. „Vermutlich lacht sie so, wenn sie wirklich aus vollem Herzen amüsiert ist“, dachte Sanji im Stillen, nur um erneut laut nach zu haken als ihre Lachen zu einem Kichern abebbte. „Was ist so lustig?“, auch in Sanjis Stimme hatte sich ein Unterton von Amüsement geschlichen – ihre gute Laune war ansteckend. Immer noch mit Belustigung in der Stimme antwortete sie: „Ich habe mich vorhin nur an den Gesichtsausdruck des jungen Verkäufers erinnert, welcher dich gestern zu recht wies, dass du Robin die Einkäufe abnehmen sollst. Seine Reaktion war einfach zu köstlich. Erst völlig bleich und dann aus Verlegenheit rot“, Sanji lachte nun auch als er daran zurück dachte, Carmen fuhr während dessen fort, „er konnte dir danach nicht mehr ins Gesicht sehen.“ Erneut verfiel Carmen in Gelächter, diesmal Begleitet vom Lachen Sanjis. Vor ihren geistigen Augen spielte sich erneut ab, was am Beginn des Kochwettbewerbs vorgefallen war. Die Teilnehmer wurden dem Publikum vorgestellt, schließlich war Sanji an der Reihe. „…und zu guter letzt einen ganz bestimmten Koch aus dem East Blue von dem sie alle bereits gehört haben, egal ob sie sich mit Kochen auskennen oder nicht. Meine Damen und Herren, der Meisterkoch des East Blues, der es schafft ohne Arme ein 5-Sterne-Menü zu zaubern: Sannnjjiiiii!“ Der Blonde trat auf die Bühne und ließ mit einer Schulterbewegung seinen Mantel über einen Stuhl, welcher hinter ihm stand, fallen. Im ersten Moment war sprachlose Stille und im Nächsten ein Beifallgetöse und Jubelrufe. Die anderen Wettbewerbsteilnehmer murmelten teils überrascht, teils grummelnd vor sich her. Sie, genau wie der Rest, hatten selbstverständlich bereits von Sanji und seinen Kochkünsten gehört und waren alles andere als begeistert, einen solchen Spitzenkoch als Rivalen zu haben. Carmen selbst war in keiner Weise überrascht Sanji ohne Arme zu sehen. Bereits als sie die Nachricht erhielt, dass es einen Koch gab, der der angebliche Meisterkoch des East Blues war und der leider seine Arme verloren hatte, hatte sie sich bereits denken können, dass Sanji damit gemeint war. Sie wusste schließlich, dass Sanji der Meisterkoch des East Blues war, sie war dabei gewesen als er zu diesem ernannt wurde. Als die Frau in seiner Begleitung am gestrigen Tag, wie hieß sie noch? Robin? Als Robin ihm die aufgerauchte Zigarette aus dem Mund nahm, bestätigte es ihren Verdacht, dass es sich bei dem armlosen Meisterkoch um Sanji handeln musste. Im Getümmel der Zuschauer befand sich auch Jarod, der junge Fleischverkäufer, gespannt darauf diesen berühmten Meisterkoch zu sehen. Jarod selbst war zwar kein Koch, doch brachte sein Handwerk nun mal mit sich, dass er sich ein wenig mit dem Bereich des Kochens beschäftigte und er hatte dadurch einige Geschichten über diesen Koch zuhören bekommen. Als der Mann auf die Bühne trat, wanderte Jarods Blick zu erst und fast schon instinktiv zu seinen Armen oder vielmehr dahin, wo sie sein sollten, dann zu den herabhängenden T-Shirt Ärmeln, welche Narben und verwachsenes Fleisch verbargen. Schließlich zum Gesicht und pures Entsetzen packte Jarod. Er kannte dieses Gesicht. Das Gesicht des Mannes den er einen Tag zuvor noch meinte zurecht weisen zu müssen, weil er seiner Freundin beim Tragen nicht geholfen hatte. Jarod spürte wie er rot wurde, rot im extremsten Maße. Nicht nur seine Wangen, sein ganzes Gesicht, sondern auch seine Ohren und sein Hals wurden warm. Nicht nur, dass er einen solchen Meisterkoch angemeckert hatte, nein, DIESER Meisterkoch hatte ja sogar einen Grund, warum er seiner Freundin nicht geholfen hatte. „Gott, wie peinlich!“, dachte sich Jarod und legte die linke Hand vors Gesicht, „hätte ich nur nicht meine vorlaute Klappe aufgerissen. Ohhh… ich kann ihm unmöglich wieder unter die Augen treten.“ Dann sah er plötzlich panisch zur Bühne. „Hoffentlich hat er mich noch nicht in diesem Menschengewirr bemerkt!“, und machte sich daran so unauffällig wie möglich aus dem direkten Blickfeld der Bühne zu verschwinden. Kaum hatte sich ihr Lachen beruhigt, sahen sie einander an und musst erneut los lachen. Es war auch einfach zu köstlich gewesen. Letzten Endes ebbte das Lachen ab und es setzte eine angenehme Stille ein. Carmen sah schließlich auf ihre Armbanduhr, halb 10 Uhr abends. „Vielleicht sollten wir nun mal so langsam bezahlen. Was meinst du?“ Er sah sie überrascht an. „Du willst dich schon verabschieden?“ „Wer hat denn was von verabschieden gesagt?“, lächelte sie ihn an und wenn Sanji sich nicht sehr irrte, war ihr Lächeln flirtend. Ja, es war definitiv flirtend. „Ich dachte nur, dass wir unsere Unterhaltung in meinem Hotelzimmer fort führend könnten.“ „Im Hotelzimmer?“, lächelte er sie amüsiert und nun ebenfalls ernsthaft flirtend an. Das Knistern zwischen beiden war gerade zu hörbar. Die Spanierin machte einen zustimmenden Laut. „Hmmmh. Im Hotelzimmer“, dann lehnte sie sich vor, legte ihre rechte Hand an seinen Nacken, zog ihn zu sich ran und küsste ihn. Sanji wachte am nächsten Morgen mit einem dröhnenden Schädel auf. „Gott, es fühlt sich an als ob Lysop ein ganzes Feuerwerk in meinem Kopf veranstaltet“, dachte er, leicht stöhnend, ein Auge einen Spalt weit öffnend. Er sah nur das weiß bezogene Kissen auf dem sein Kopf ruhte, einige seiner Ponyhaare erschwerten die Sicht. Was war noch mal passiert? Ach ja, er und Carmen waren am Abend zu ihr ins Hotelzimmer. Dort hatten sie eine weitere Flasche Wein geöffnet, diesmal hatte Sanji auf Drängen und Versicherungen Carmens, dass es ihr nichts ausmachte wenn er mit den Füßen arbeitete, ebenfalls mit getrunken. Die Spannung zwischen ihnen war immer mehr gestiegen. Er konnte sich noch daran erinnern, dass sie ihm, während sie mit ihren Zungen fochten, sein Oberteil auszog. Sie selbst war bereits nur in BH und Slip vor ihm. Danach wurde seine Sicht etwas verschwommen und dann nichts mehr. „Ohhh… warum muss ich ausgerechnet den besten Teil wegen des Alkohols vergessen?“, jammerte er gedanklich. „Carmen?“, rief er nach seiner ehemaligen Bettpartnerin, da er zumindest so viel gesehen hatte, dass er wusste, dass sie nicht mit ihm im Bett lag. Vermutlich war sie im Bad sich frisch machen oder ähnliches. Er döste einige Minuten vor sich hin, auf eine Antwort von ihr wartend. Es kam keine. „Carmen?“, versuchte er es erneut, wieder nichts. Schließlich setzte er sich auf und sah sich um. Zu seiner Überraschung musste er feststellen, dass er noch immer halb bekleidet war. Sogar seine Schuhe hatte er noch an, nur das T-Shirt fehlte. Von der Rothaarigen war keine Spur, nur die beiden leeren Weingläser verrieten, dass der Abend gestern wirklich statt gefunden hatte und er es sich nicht nur eingebildet hatte. Immer noch verwundert und völlig perplex, machte er sich daran sich vollständig anzuziehen. Als er schließlich nach seinem Portemonnaie griff stellte er mit Entsetzen fest, dass in diesem sein gesamtes Geld fehlte. Er ließ sich zurück auf die Bettkante sinken. Das erklärte einiges. Sie hatte ihm wohl am Abend zuvor, als er kurz auf der Toilette war ein Schlafmittel in den Wein gekippt. Sie hatte nie vor gehabt mit ihm zu schlafen, sondern die ganze Zeit über nur im Sinn gehabt ihn, sobald er ausgeknockt war, zu bestehlen. Nach dieser Erkenntnis ließ er sich mit dem Oberkörper zurück aufs Bett fallen und starrte zur Decke ohne diese wirklich zu sehen. Der Blonde stöhnte erneut auf, hätte er noch Hände, dann wäre er mit diesen vermutlich über sein Gesicht gefahren, so jedoch schloss er kurz die Augen. „Und zu allem Überfluss denke ich, dass sie nicht nur mein Geld gestohlen hat“, dachte er bei sich, gedanklich erneut seufzend. „Sie hat auch gleich mein Herz mit gehen lassen.“ Ein erneutes Seufzen, diesmal laut. „Ohhh, warum muss so was immer mir passieren?“, murmelte er halblaut vor sich her. War es nicht schon schlimm genug, dass er über Monate lang in eine Frau verliebt gewesen war, die ihn nur ausnutze und ihn wie ihren persönlichen Sklaven behandelt hatte? Zorro und Lysop meinten vielleicht er wäre zu verliebt, um mit zu kriegen wie sie ihn ausnutzte, doch stimmte das nicht. Es war ihm durch aus bewusst gewesen. Doch andererseits… er war verliebt gewesen und konnte ihr einfach keine Bitte abschlagen. Er hatte immer tief in sich, die stille Hoffnung, dass sie ja vielleicht doch irgendwann weich werden würde und sie sich in ihn verliebte. Sagte sich immer, dass Nami im Inneren doch einen guten Kern hätte und sie all diese Dinge gar nicht so meinte, dass es ihr vermutlich gar nicht bewusst war, wie mies sie ihn behandelte, wie sehr sie ihn verletzte. Wenn sein armloser Zustand schon sonst nichts Gutes hatte, so hatte er zumindest EINEN guten Aspekt. Er hatte begonnen sich mehr von Nami zu entfernen und fing daraufhin an, sie so zu sehen wie sie wirklich war: Eine kalkulierende, gierige Frau. „Und jetzt muss ich mich gleich in die nächste kalkulierende Frau verlieben, die mir über den Weg läuft?“, jammerte er erneut in Gedanken. Dann seufzte er ein weiteres Mal, diesmal tief und stand vom Bett auf, nahm sein Portemonnaie, steckte es weg, zog sich seine Schuhe wieder an und seinen Umhang, verließ daraufhin das Zimmer. Als er an der Rezeption vorbei ging, bangte er, dass sie ihn anhalten und auffordern könnten, er möge das Zimmer bezahlen. Doch nichts dergleichen geschah und er gelangte ohne Probleme auf die Straße und machte sich auf den Weg zurück zum Schiff. --------- So... das Kapitel wäre oben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)