Sommer, Sonne und die verfluchte Liebe von Juju (die Digikids im Urlaub) ================================================================================ Kapitel 9: Der siebente Tag: Böser Alkohol (Mimis Plan) ------------------------------------------------------- juhuuu ich habs geschafft, kapitel 7 ist fertig.. heute hat es mich mal gepackt. ich hab eine digimon-ff hier auf animexx gelesen und danach meine eigene story und dann wollte ich sie weiterschreiben. und jetzt ist zumindest das kapitel hier fertig :D vielen dank für über 100 kommentare und über 60 favos. tut mir wirklich leid, dass es immer so lange dauert, bis ein neues kapitel kommt, aber wie ihr seht, ich habe die story nciht vergessen! viel spaß beim lesen und danke dafür, ne? ;) Am Morgen war Sora die erste, die aufwachte. Es war erst halb neun. Zunächst versuchte sie, wieder einzuschlafen, hatte dabei aber wenig Erfolg. Nachdem sie zehn Minuten an die Zimmerdecke gestarrt und über den vorherigen Abend nachgedacht hatte, stand sie schließlich doch auf. Sie verließ das Schlafzimmer und betrat den Wohnbereich. Tai und Matt hatten die Plätze getauscht, sodass Tai nun unten auf dem ausgezogenen Teil des Bettes lag. Neben ihm auf dem Boden stand ein Eimer. Er lag alle Viere von sich gestreckt quer im Bett. Das Laken, was als Decke dienen sollte, lag am Fußende auf dem Boden. Seine Klamotten waren durcheinander auf einen Stuhl geschmissen worden. Er schnarchte ab und zu. Matt dagegen lag ruhig auf der Seite, der Wand zugedreht, seine Decke befand sich auf dem Bett. Seine Klamotten hingen fein säuberlich auf der Stuhllehne eines anderen Stuhls. Doch trotz der gewissenhaften Ordnung des Blonden sah der Wohnbereich aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen. Sora lächelte belustigt und schüttelte den Kopf. Von den beiden war also auch noch keiner wach. Was tun? Sie ging sich zuerst die Zähne putzen, danach zog sie sich ein Top und eine kurze Hose an und anschließend beschloss sie, so langsam die drei Tiefschlafenden aufzuwecken. Ehe die richtig wach waren, verging sowieso eine halbe Stunde. Sie zog die Vorhänge im Schlafzimmer auf und setzte sich auf Mimis Betthälfte. „Mimiiiiii“, sagte sie sanft und leise, legte eine Hand auf den Arm der Braunhaarigen und rüttelte sie leicht. Abermals hauchte sie ihren Namen. „Tai...“, kam es gebrechlich von Mimi. „Was?“ Sora sah sie überrascht an. „Hm?“ Mimi seufzte und öffnete die Augen. „Oh nein, ist wirklich schon wieder Morgen?“ Sie gähnte ausgiebig. „Hast du gerade ‚Tai’ gesagt?“, fragte Sora, ohne auf die Frage ihrer Freundin einzugehen. Zuerst sah Mimi irritiert drein. Dann sagte sie unvermittelt: „Ach so! Nein, ich hab nur gerade von gestern geträumt und davon, dass...“, sie ließ den Blick zur offenen Tür schweifen und senkte die Stimme, „... Tai mich küssen wollte.“ „Wollte er das denn?“ „Nein! Das hab ich nur so geträumt“, wehrte Mimi ab. „Glaube ich jedenfalls...“ Eine Weile schwieg Sora und stellte sich die Szene vor, wie Tai versuchte, Mimi zu küssen. Irgendwie ein seltsamer Gedanke. Dann sagte sie: „Sieh zu, dass du langsam wach wirst. Die werden mit dem Frühstück nicht auf uns warten.“ Sie stand auf und ging in den Wohnbereich. Zuerst marschierte sie zum Fenster, riss die Vorhänge beiseite und öffnete die Balkontür weit. Dann ging sie zu Tai, kniete neben ihn auf den Boden und rüttelte ihn leicht. „Taiiiii“, flötete sie sanft. Keine Reaktion. Sie rüttelte etwas doller an ihm und sagte seinen Namen etwas lauter. Noch immer keine Reaktion. Wenn Tai einmal schlief, dann tat er das wie ein Stein und war auch nicht wach zu kriegen, geschweige denn zum Aufstehen zu bewegen. Hier mussten härtere Maßnahmen ergriffen werden. Sora ging zu dem kleinen Kühlschrank, holte eine Dose Cola heraus und kniete sich wieder neben den Braunhaarigen. Sie schob sein blaues T-Shirt ein Stück hoch und legte ihm die kalte Dose auf den Bauch. Im nächsten Moment zuckte Matt zusammen und warf sich auf die andere Seite, um zu sehen, was den gellenden Schrei ausgelöst hatte. Tai war hochgeschnellt, machte ein Gesicht als hätte er soeben seine Familie an einem Strick von der Decke hängen sehen und hielt die Dose in der Hand. „Wach werden, Süßer“, grinste Sora, stand auf und ging zurück ins Mädchenschlafzimmer. „Sora, ich bring dich um!“, schrie Tai ihr hinterher. „Was hast du gemacht?“, fragte Mimi mit entsetztem Gesichtsausdruck, als Sora sich vor dem Spiegel im Schlafzimmer platziert hatte. „Och, ich hab ihm nur ein bisschen beim Aufwachen geholfen“, antwortete sie lächelnd und kämmte sich die Haare. Mimi lachte. „Es klang eher so, als hättest du ihn aufgespießt.“ „Ich glaube, so ähnlich hat es sich für ihn auch angefühlt“, stimmte die Rothaarige ihr zu. „Der braucht mal eine ordentliche Abreibung“, fand Mimi und setzte sich auf. Langsam kletterte sie aus dem Bett und streckte sich ausgiebig. Sie stand inmitten der Klamotten, die sie am vorigen Abend aus dem Schrank gewühlt und sich etwas für die Disko ausgesucht hatte. Als sie dann fertig gewesen war, hatte sie einfach alles vom Bett runter auf den Boden geschoben und mit dem Fuß etwas in eine Ecke gedrängt, damit sie nicht ganz so auffielen. In Sachen Unordnung übertraf sie sogar Tai fast. Sollten die beiden jemals zusammenwohnen, Sora würde sie sicherlich nie besuchen gehen, da sie ihr wahrscheinlich noch nicht einmal die Haustür öffnen könnten vor lauter Unordnung. Sora war gerade dabei, eine Portion Rührei in sich reinzuschaufeln, als die entscheidende Frage von Davis gestellt wurde. „Was machen wir heute?“ Die Freunde stoppten kurzzeitig ihr Mahl und sahen sich ratlos an. „So langsam wird der Strand langweilig“, nörgelte Davis weiter. „Du musst ja nicht mitkommen“, erwiderte Yolei mürrisch, woraufhin Davis ihr die Zunge rausstreckte. „Ich weiß was. Zwei oder drei von uns gehen heute den Tag durch den Ort und suchen Möglichkeiten, was man tagsüber machen kann und der Rest geht einfach wieder zum Strand oder zum Pool“, schlug Kari vor. Allgemeine Zustimmung. „Okay, dann machen Kari und ich das“, meldete sich nun T.K. und lächelte der Braunhaarigen über den Tisch zu. „Ich komme mit“, sagte Davis sofort, der den seiner Meinung nach zu liebevollen Blickkontakt der beiden 13-jährigen grollend mit angesehen hatte. Der Rest der Truppe rollte nur mit den Augen. So ging es nach dem Frühstück zurück auf die Zimmer. Sora und Mimi hatten beschlossen, sich einen netten Tag am Pool zu machen. „Das Salzwasser brennt so in den Augen und im Hals, wenn man es schluckt“, hatte sich Mimi beschwert. „Du sollst es ja auch nicht trinken“, war es lachend von Sora gekommen, woraufhin diese sich einen Stoß in die Rippen von der Brünetten eingefangen hatte. „Was wollt ihr machen?“, fragte Sora an Matt gewandt. „Oh, wir werden ans Meer gehen“, antwortete er sein Strandtuch in die Tasche stopfend. „Und ich werde darauf achten, dass Tai seinen Rausch richtig ausschläft“, fügte er noch grinsend hinzu, was Tai mit einem kräftigen Tritt auf den Fuß des Blonden bestrafte. „Zwischendurch kommen wir natürlich mal bei euch vorbei, um zu sehen, ob Mimi noch lebt oder es sogar im Pool schafft, zu weit rauszuschwimmen“, grinste dieser. „Und wie soll das deiner Meinung nach funktionieren?“, fragte Mimi giftig. Sie war sichtlich erzürnt über die Tatsache, dass Tai sie noch immer mit ihrer Aktion vom ersten Tag aufzog. „Man weiß ja nie, was DU alles möglich machen kannst“, antwortete Tai breit lächelnd. Dies konnte man ebenso gut positiv auffassen und Sora war sich fast ganz sicher, dass Tai es auch so gemeint hatte. Mimi jedoch sah das ganz offensichtlich anders. Sie warf nur ihr langes Haar mit einer Kopfbewegung zurück und stolzierte beleidigt ins Schlafzimmer, um sich ihren Bikini anzuziehen. Sora nahm sich ihren vom Balkon und folgte ihrer Freundin. Doch gerade, als sie das Schlafzimmer betreten wollte, kam Mimi schon wieder an ihr vorbeigestürmt. „Tai!“, krakelte sie. „Wo ist mein Bikini, den du weggenommen hast?“ Der Braunhaarige sah sie nur verständnislos an und zog eine Augenbraue hoch. „Wie bitte?“ „Jetzt tu nicht so!“, stöhnte Mimi ungeduldig. „Rück ihn raus!“ „Welchen meinst du denn?“, gab Tai im gleichen Tonfall zurück. „Den pinken mit den Blümchen drauf!“ „Den pinken mit den Blümchen drauf!“, ahmte Tai sie nach. „Was sollte ich denn mit deinem Bikini anfangen?“ „Das weiß ich doch nicht! Gestern sagtest du, du hättest...“ „Mimi“, unterbrach Tai sie ruhig, als spräche er mit einem kleinen Kind. „Das hab ich nur so gesagt, um dich zu ärgern.“ Er klopfte ihr sachte mit einer Hand gegen die Stirn. „Lügner!“, rief Mimi empört. „Ich glaube dir kein Wort. Das kannst du deiner Oma erzählen.“ „Sag mal, für wie pervers hältst du mich eigentlich, dass ich es nötig hätte, deinen Bikini zu klauen?!“ „Ich will gar nicht wissen, wofür...“ „Meinst du den hier?“ Als Mimi pink mit Blümchen erwähnt hatte, war in Soras Kopf eine Lampe an gegangen. So etwas in der Art hatte sie doch unterm Bett gesehen. Sie war zum Bett gelaufen, hatte den gesuchten Bikini hervorgefischt und hielt ihn nun vor Mimis errötendes Gesicht. „Ähm...“, sagte diese zögernd und schluckte. „Der lag unterm Bett“, berichtete Sora und sah ihre Freundin schief an. Schweigen. Dann legte Tai los. „Ach und ich soll deinen verdammten Bikini haben, ja? Du machst mich für deine eigene Schlampigkeit verantwortlich und bezeichnest mich auch noch als Lügner!“ Mimi presste die Lippen zusammen, verengte die Augen zu Schlitzen und setzte gerade zu einer mit Sicherheit nicht unbedingt freundlichen Antwort an, als Sora dazwischenfunkte. „Okay, das reicht! Ruhe jetzt!“ Sie warf den Bikini beiseite, ergriff mit der freigewordenen Hand Mimis und mit der anderen Tais. Sie führte die Hände der beiden zusammen und trat einen Schritt zurück. „So und nun vertragt euch wieder.“ Zuerst sahen beide noch ein wenig mürrisch drein. Dann sahen sie einander schüchtern an, lächelten verlegen und wurden rot. „And IIIIIIIIIIIIIIIIHIIIIIIIIII will always love youuuuuuuuu“, sang Matt, der bis zu diesem Moment nur auf der Couch gesessen und beobachtet hatte, übertrieben und machte ein dramatisches Gesicht. Tai warf ein auf dem Boden liegendes T-Shirt nach ihm und stieg dann in das Gelächter der anderen ein. „Hach“, seufzte Mimi glücklich und lehnte sich auf ihrer Liege zurück. „Sora, ich muss dir mal was sagen.“ Die beiden Mädchen lagen nebeneinander auf ihren Liegen unter einer Palme und genossen die Wärme. Vom Gekreische der Kinder, die im Pool herumplanschten und sich gegenseitig immer wieder ins Wasser schubsten, ließen sie sich nicht im Geringsten stören. „Ich finde es toll, mit dir mal alleine einen Tag am Pool zu verbringen. Das ist viel ruhiger und gemütlicher als immer mit allen am Strand.“ Sora sah sie etwas überrascht an, aber ehe sie irgendwas erwidern konnte, war Mimi schon aufgesprungen. „Ich gehe uns mal ’nen Cocktail holen. Du bist eingeladen.“ Und damit war sie weg. „Sie sieht toll aus in diesem Bikini.“ Sora schob ihre Sonnenbrille ein Stück hoch und erblickte Izzy, der sich auf Mimis Liege niederließ und der Brünetten nachsah. So viel zum Thema alleine mit Sora. „Wo kommst du denn her?“, fragte Sora sich ein wenig aufsetzend. „Vom Strand. Ich wollte nur schnell noch Sonnencreme holen“, antwortete er. „Ihr seid übrigens die einzigen, die am Pool liegen. „Das ist gut so“, meinte Sora grinsend. „Wir brauchen mal ein bisschen Zeit für uns.“ Izzy nickte und sah wieder zu Mimi, die an der Poolbar stand. „An dem Mädchen stimmt einfach alles“, seufzte er traurig. „Findest du nicht auch?“ „Izzy, falls es dir noch nicht aufgefallen ist, ich bin ein Mädchen, wie sie auch, und heterosexuell. Aber wie wär’s, wenn du ihr ein bisschen... zeigst, was du für sie empfindest?“ „Wie soll ich das denn machen?“ Er winkte ab und stützte den Kopf auf die Hände. „Schau sie dir an und dann schau mich an.“ Allmählich kam sich Sora vor wie eine Beziehungsberaterin. Dabei hatte sie doch in diesem Bereich ihre eigenen Probleme. „Sei einfach nett zu ihr“, antwortete sie nur. Irgendwie tat Izzy ihr ja Leid, aber sie wusste nicht, wie sie ihm helfen sollte. Da kam Mimi mit zwei großen Cocktails zurück. Einer war rosarot und der andere leuchtend orange, passend zu den Bikinis der beiden Mädchen. Beide Gläser waren am Rand reich verziert mit Melonen- und Ananasscheiben, Erdbeeren, Sternfrucht und bunten Strohhalmen. Sora bekam wie erwartet den orangenen Cocktail. „Oh, hey Izzy“, begrüßte Mimi den Rothaarigen und drängte ihn ein wenig zur Seite, um sich neben ihn auf die Liege zu setzen. Anschließend erzählte sie Sora von irgendeinem niedlichen Kellner, der sie die ganze Zeit angesehen hatte. Als das Gespräch dann von besagtem Kellner überschwankte zu Getränken, Klamotten und schließlich Unterwäsche, suchte Izzy mit einem „Tz, Mädchen“ das Weite. „Was hältst du eigentlich von Izzy?“, fragte Sora grinsend. „Na ja, er ist ein guter Kumpel“, antwortete die Braunhaarige und machte sich auf ihrer Liege wieder lang. „Warum fragst du?“ Sora kicherte. „Ich glaub, der mag dich ziemlich doll.“ Mimis Augen wurden so groß wie Untertassen. „Wie kommst du denn darauf?“ Sora holte tief Luft. „Er schwärmt dauernd von dir und hat mich auch schon gefragt, wie er sich an dich ranmachen kann.“ Eine Weile sah Mimi die Rothaarige schweigend an. Dann musste sie lachen und fasste sich an den Kopf. Somit war dieses Gespräch für sie beendet und sie lehnte sich zurück und schlürfte ihren Cocktail. „Wie geht’s dir eigentlich wegen dieser Sache mit Matt?“ „Ganz gut. Er macht mir ja keine Hoffnungen mehr und wir verstehen uns wieder gut.“ Mimi schwieg eine Weile, dann schien ihr eine Idee gekommen zu sein. „Weißt du was? Wir spielen diese Minami einfach aus. Du schmeißt dich richtig an Matt ran, indem du dich nicht an ihn ranschmeißt!“ ... „Was?“ Da war Sora verständlicherweise nicht ganz mitgekommen. „Na das ist doch ganz einfach“, sagte Mimi, als wäre es das Selbstverständlichste der Welt. „Jungs sind seltsam. Sie brauchen eine Herausforderung, weißt du? Wenn du ständig an Matt hängst und ihm schöne Augen machst...“ „Aber das tu ich doch gar nicht!“ „... bist du keine Herausforderung, sondern leichte Beute.“ „Ich glaube nicht, dass er mich als seine Beute ansieht.“ „Andererseits darfst du aber auch nicht komplett abweisend sein, sonst gibt er dich auf, weil er denkt, er hätte bei dir sowieso keine Chance.“ „Wie soll man denn da das Mittelmaß finden?“ „Das ist gar nicht so schwer. Wenn er Annäherungsversuche startet, dann geh darauf ein, aber nicht zu sehr. Mach selber keine Annäherungsversuche. Und kleb bloß nicht an ihm!“ „Ich hab dir doch eben schon gesagt, dass ich nicht an ihm klebe!“ „Schon gut, ich wollte es dir nur noch mal sagen.“ „Ich weiß überhaupt nicht, wie ich das machen soll“, seufzte Sora missmutig. „Und genau dafür bin ich da“, sagte Mimi aufmunternd und legte beruhigend eine Hand auf den Unterarm ihrer Freundin. „Ist doch klar, dass ich dir helfe. Und ich werde unsere liebe Freundin von Matt fernhalten.“ Sora lächelte. Mimi auf seiner Seite zu wissen, verlieh einem gleich um einiges mehr Sicherheit. Gegen um drei Uhr beschlossen die beiden Mädchen, eine Pizza essen zu gehen, da ihnen allmählich der Magen knurrte. Sie ergriffen ihre Portemonnaies, ließen ihre Badetücher auf den Liegen zurück und setzten sich gegenüber an einen der Holztische mit vier Stühlen. Gerade hatte Mimi die Speisekarte aufgeschlagen, als schon ein Kellner neben ihnen stand. Die Brünette hob den Kopf, um den Kellner anzusehen und warf sogleich ihrer Freundin einen vielsagenden Blick zu. Sora betrachtete ebenfalls den Kellner. Er schien jener zu sein, den Mimi so niedlich fand. „Ich hätte gern eine Cola“, bestellte Mimi und setzte ihr süßestes Lächeln auf. „Zwei“, sagte Sora, Zeige- und Mittelfinger hebend. Der junge Mann nickte freundlich und entfernte sich wieder. „Das war er“, meinte Mimi aufgeregt. „Ist er nicht niedlich?“ „Na ja, ich steh mehr auf blond“, erwiderte Sora schulterzuckend. „Stimmt ja“, kicherte Mimi. „Oh, wir kriegen Besuch.“ Sora, die mit dem Rücken zu Pool und Eingang saß, drehte sich auf ihrem Stuhl um. Yolei kam auf sie zu, klatschnass und mit einem Badetuch um den Schultern. „Na ihr Süßen?“, begrüßte sie die beiden Mädchen. „Darf ich mich zu euch setzen?“ „Klar“, antwortete Sora und zog den Stuhl neben sich ein Stück zurück, damit Yolei sich setzen konnte. „Ich hab keine Lust mehr mit den Jungs alleine am Strand“, nörgelte sie und wrang sich die Haare aus. „Die sind nur dabei, sich gegenseitig mit Schlamm zu bewerfen und solche ‚Späße’ zu machen, wie: Wer kann am längsten unter Wasser bleiben? Ich sag euch, Tai war so stur und wollte nicht aufgeben. Den mussten sie wieder hoch holen, weil er bewusstlos geworden ist.“ Sora und Mimi sahen sich mit großen Augen an und prusteten dann gleichzeitig los. „Das ist so typisch für Tai, sein Sturkopf bringt ihn irgendwann noch ins Grab“, lachte Sora. „Sowas Kindisches“, stimmte Mimi ihr kopfschüttelnd zu. Yolei seufzte nur und griff nach der Speisekarte. Kurz darauf kam der Kellner mit den zwei Colas zurück. „Ich hätte auch gerne noch eine Cola“, bestellte sie. „Und eine Pizza Hawaii.“ Auch Mimi und Sora bestellten noch jede eine Pizza und der Kellner verschwand wieder. „Der ist ja niedlich“, stellte Yolei grinsend fest. Sora kicherte. „Findet Mimi auch.“ „Ob wohl Davis, Kari und T.K. schon was gefunden haben?“, fragte Mimi, ohne auf die beiden einzugehen. „Ach, bestimmt. Kari und T.K. können so was gut und von Davis lassen die sich ja sowieso nicht irritieren“, meinte Yolei abwinkend. „Gott sei Dank.“ Sora musste sich vorstellen, wie Davis die ganze Zeit versuchte, sich an Kari ranzumachen und sich möglichst immer zwischen sie und den Blonden zu drängeln. Dabei hatten die beiden nicht einmal etwas zusammen, sondern waren beste Freunde. Die drei Mädchen plauderten noch fröhlich und lachten viel, bis nach einer halben Stunde ihre Pizza kam. Der niedliche Kellner hatte Mimi unauffällig einen Zettel zugeschoben. Mit etwas verwirrter Miene hielt diese den Zettel in der Hand und schaute zu Sora. „Falt ihn mal auseinander“, forderte Yolei, den Blick auf den Zettel gerichtet. Mimi tat wie ihr gehießen. „Oh, da steht was! Was Englisches...“ Sie starrte eine Weile mit gerunzelter Stirn auf den Zettel, während Sora und Yolei sie gespannt ansahen. „Er will heute Abend mit mir ausgehen!“, stieß sie dann mit großen Augen hervor. „Uh“, quietschten die anderen beiden Mädchen gleichzeitig und etwas zu laut, sodass sich sämtliche Leute an den Nachbartischen zu ihnen umdrehten. „Triff dich mit ihm!“, rief Yolei. „Natürlich mach ich das“, sagte Mimi strahlend. „Oh man ich bin jetzt schon aufgeregt. Sora, du musst mir dann unbedingt helfen! Ich weiß nicht, was ich anziehen soll.“ „Das niedliche lila Kleid“, antwortete die Angesprochene sofort. „Ach, das hatte ich doch letztens schon an“, sagte Mimi abwinkend. „Wie wäre es mit diesem süßen blauen Flatterrock?“, schlug Yolei mit glänzenden Augen vor. „Hm“, machte Mimi. „Ja das wäre vielleicht eine gute Idee. Aber was dazu?“ Und so schweifte das Gespräch ab und pizzaschmatzend wurde Mimis gesamtes Outfit für den Abend gründlich ausdiskutiert mit allen Vor- und Nachteilen. „Und was habt ihr heute Abend vor?“, fragte Mimi und schob sich das letzte große Stück ihrer Salamipizza in den Mund. „Hm, ich denke, ich werde irgendetwas mit T.K. und Kari machen, vielleicht durch die Stadt bummeln oder so was“, überlegte Yolei schulterzuckend. „Ich denke, ich werde was mit Tai und Matt zusammen machen, vorausgesetzt, Matt macht nichts mit der Sumpfkuh zusammen“, antwortete Sora und aß ebenfalls ihr letztes Stück Pizza. „Man, bin ich voll, jetzt brauch ich erst mal einen Verdauungsschlaf.“ Die drei Mädchen bezahlten ihr Mittagessen und Yolei machte sich auf den Weg zurück an den Strand. Sora und Mimi legten sich wieder auf ihre Liegen unter den Palmen am Pool. „Dieser Urlaub ist echt das Paradies. Etwas Besseres hätte uns nicht passieren können“, schwärmte Mimi und schloss die Augen. „Auf jeden Fall“, stimmte Sora schläfrig zu. „Mal schauen, was hier noch so alles passiert.“ Als Sora von Mimi geweckt wurde, stand die Sonne bereits tief und der Pool hatte sich weitestgehend geleert. Es musste schon später Nachmittag sein. „Sora, lass uns hoch ins Zimmer gehen. Die anderen sind bestimmt schon alle drin“, sagte Mimi und erhob sich von ihrer Liege. „Wie spät ist es denn?“, fragte Sora verschlafen und rieb sich die Augen. Mimi kramte ihr Handy aus ihrer Tasche. „Schon fast sechs.“ „Ach herrje!“ Sora sammelte ihr Zeug zusammen und die beiden Mädchen machten sich auf den Weg in ihr Apartment. Tai und Matt saßen frisch geduscht auf der Couch und sahen fern. Es lief irgendein Musiksender. „Na, wieder ausgenüchtert?“, fragte Sora grinsend an Tai gewandt. „Geht so“, murmelte dieser. „Er hat sich nur noch fünf mal übergeben“, scherzte Matt, woraufhin Tai die Fernbedienung ergriff und wegschaltete. „Schalt sofort zurück!“, rief Matt aufgebracht und warf sich auf seinen Freund neben ihm, um diesem die Fernbedienung wegzureißen. Tai sprang auf und hüpfte lachend durch das gesamte Wohnzimmer, während Matt ihn wütend verfolgte. Sora und Mimi sahen sich nur stirnrunzelnd an und verschwanden in ihrem Schlafzimmer. Während die beiden nacheinander duschten, verging über eine Stunde und die Jungs wurden ungeduldig. „Kommt schon, ich hab Hunger“, murrte Tai und hämmerte gegen die Schlafzimmertür. „Hör gefälligst auf, die Einrichtung kaputt zu machen!“, rief Mimi ihm von drinnen zu. Endlich kamen Sora und Mimi aus dem Schlafzimmer und die vier Jugendlichen machten sich auf den Weg zum Speisesaal. Währenddessen trafen sie auch die anderen beiden Gruppen. Als endlich alle am Tisch saßen und ihre Teller mehr oder weniger voll beladen hatten mit Pommes frites, Hackfleisch, Fisch, Reispfanne und anderen Leckereien, erzählten T.K., Davis und Kari, was sie über den Tag herausgefunden hatten. „Also was uns am meisten zugesagt hat, ist das Inselfest morgen. Es findet in einem anderen Ort statt, aber es gibt von hier aus einen Bus dorthin“, berichtete T.K. „Das klingt super!“, fand Yolei mit leuchtenden Augen. „Wie kann man sich denn dieses Inselfest vorstellen?“, fragte Joe. „Na so ähnlich wie einen Jahrmarkt“, antwortete Davis. „Es gibt Karussells, viele Stände und Wettbewerbe. Außerdem gibt’s dort eine Delfinshow“, fügte Kari strahlend hinzu. „Delfine!“, quietschte Mimi vergnügt. „Darf man auch mit ihnen schwimmen?“ „Wenn du den dazugehörigen Betreuer betörst, bestimmt“, stichelte Tai sie, worauf er einen grimmigen Blick ihrerseits bekam und Gelächter von den anderen. „Dann wird das morgen ein langer Tag. Vielleicht sollten wir heute alle ein bisschen eher schlafen gehen“, meinte Cody. „Für einige von uns war auch die vergangene Nacht sehr lang, nicht wahr, Tai?“, sagte Sora mit einem schelmischen Grinsen in Tais Richtung. Nun war er es, der grimmig drein schaute und Mimi streckte ihm die Zunge raus. Nach dem Abendessen fühlte Sora sich sehr vollgefressen. Sie ließ sich mit den beiden Jungs auf die Couch fallen, während Mimi im Bad verschwand und sich für ihr Date mit dem süßen Kellner fertig machte. Eine halbe Stunde später verschwand sie mit einem fröhlichen „Bis heut Nacht“ und knallte die Tür hinter sich zu. „Wo geht sie hin?“, fragte Tai verwirrt. „Ach, sie hat nur ein Date“, antwortete Sora kurz angebunden. Mit Absicht hatte sie ihre Antwort so formuliert, da sie Tais Reaktion testen wollte. „Sie hat ein Date? Sie?“ Tais Augen waren so groß wie Untertassen, sein Blick war fassungslos. „Mit wem denn?“ Nun wandte auch Matt sich von der immer noch laufenden Musiksendung ab und interessierte sich für das Gespräch seiner beiden Freunde. „Mit einem Kellner“, antwortete Sora bestimmt. „Aus unserem Hotel.“ „Ist nicht wahr“, stammelte Tai. „Warum erzählt sie sowas nicht?“ „Tai, wenn ich's nicht besser wüsste, würde ich sagen, du wärst jetzt lieber an der Stelle des Kellners.“ Sora sah ihren verblüfften Freund verschmitzt an. „So ein Quatsch. Ich werde mich doch dafür interessieren dürfen, was meine gute Freundin Mimi so treibt“, protestierte er. „Wo haben sie sich verabredet?“ Keine Zweifel. Er war eifersüchtig. Oder zumindest passte ihm dieses Date nicht. „Weiß ich nicht“, antwortete Sora schulterzuckend. „Tai, jetzt lass sie doch einfach eine Verabredung haben und mach dir keinen Kopf darum. Vielleicht erzählt sie uns ja noch, was sie mit ihm wo gemacht hat“, versuchte Matt seinen Freund zu besänftigen. Dieser wurde ganz still und blickte nachdenklich den Fernseher an. Die drei verbrachten ihren restlichen Abend damit, auf dem Balkon Poker zu spielen und Bier zu trinken. Allerdings war Tai während dieser gesamten Zeit sehr unkonzentriert. Immer wieder sah er hinunter auf die Promenade, wahrscheinlich in der Hoffnung, Mimi und ihren Kellner zu sehen. Doch scheinbar tauchten sie nirgendwo auf. „So Tai ist dran mit geben“, sagte Sora und hielt ihm den Kartenstapel unter die Nase. Doch der reagierte nicht und war mit den Gedanken ganz woanders. „Tai!“, rief Sora und warf ihm den Kartenstapel an den Kopf, sodass die ganzen Karten alle einzeln auf ihn und den Boden segelten. „Oh, entschuldigt. Man Sora, was machst du denn hier?“ Brummend sammelte er die Karten auf. „Ich wollte dich bloß aus deinen Gedanken reißen. Was ist los mit dir? Bist du etwa wirklich eifersüchtig?“ „Nein, bin ich nicht“, antwortete Tai energisch. „Ich hab nur Angst, dass es so einer ist wie gestern, der sie einfach angrabscht und sonst was mit ihr macht.“ „Aber wenn sie es selbst so will, dann geht uns das überhaupt nichts an“, erwiderte Matt. „Auch, wenn dir das wahrscheinlich nicht passt.“ „Ach hört auf so einen Blödsinn zu reden. Soll sie doch machen, was sie will.“ Mimis Rückkehr riss Sora mitten in der Nacht aus ihrem wohl verdienten Schlaf. „Sora, wach auf! Jetzt mach schon! Ich muss es dir doch erzählen!“, flüsterte Mimi und rüttelte ihre Freundin relativ unsanft. „Mimi, weißt du eigentlich, wie spät es ist?“, fragte Sora gähnend und setzte sich langsam auf. „Nun erzähl schon, wie war's denn?“ „Eigentlich war es ganz nett. Er hat mich auf einen Eiskaffee eingeladen, wir sind spazieren gegangen und haben uns unterhalten“, erzählte Mimi. „Und deswegen musstest du mich jetzt wecken?“ Sora gähnte wieder und wollte sich schon wieder hinlegen. „Ich bin doch noch lange nicht fertig!“, erwiderte Mimi ungeduldig. „Wie heißt er überhaupt?“ „Paolo. Süß, oder?“ „Na ich weißt nicht“, murmelte Sora. „Jetzt hör halt zu! Also jedenfalls wäre er wirklich ein toller Typ gewesen, wenn er nicht ein totaler Aufreißer wäre. Jedes Mädchen aus dem Hotel, das ihm einigermaßen gefällt, baggert er an und schleppt sie schließlich ab. Und am nächsten Morgen ist er weg und meldet sich nie wieder bei ihr. Wenn sie ihn dann darauf anspricht, tut er so, als hätte er nie etwas mit ihr gehabt. Kannst du dir das vorstellen, dass ich mich fast von so einem hätte verarschen lassen? Diese charmante Art war ja wirklich süß, aber wenn man erst mal weiß, wie er wirklich ist...“ „Woher weißt du das alles?“, unterbrach Sora sie irritiert. „Oh... äh... bitte hass mich jetzt nicht dafür“, stammelte Mimi mit einem schuldbewusstem Blick. „Von Minami.“ „Minami?!“, rief Sora laut. „Die Sumpfkuh Minami?“ „Pscht, sei doch nicht so laut!“, zischte Mimi. „Warum redest du mit ihr über sowas?“, fragte Sora anklagend. Sie konnte es nicht fassen. Mimi, die Verräterin. „Wollte ich ja gar nicht!“, verteidigte Mimi sich. „Wir sind ihr auf der Promenade begegnet. Da hat sie mich freundlich gegrüßt und mich in ein Gespräch verwickelt und mich mit aufs Klo gezerrt und da hat sie mir das alles erzählt.“ „Und woher will die das wissen?“ „Na rate doch mal!“ „Sie ist auf ihn reingefallen? Ha, das geschieht ihr recht!“ Sora konnte ihre Schadenfreude nicht verbergen. „Schade, dass ihr das offenbar keine Lehre war.“ „Aber da sieht man mal, dass sie eigentlich ganz nett sein kann“, meinte Mimi und fügte bei Soras Blick noch schnell ein „manchmal... wenn sie will... meistens nicht“ hinzu. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)