Sommer, Sonne und die verfluchte Liebe von Juju (die Digikids im Urlaub) ================================================================================ Kapitel 15: Der dreizehnte Tag: Der letzte Tag (Let's talk about sex!) ---------------------------------------------------------------------- :O :O :O Ich bin tatsächlich schon mit dem nächsten Kapitel fertig. Wir nähern uns (endlich?) dem Ende, Leute. Viel Spaß beim Lesen. Gegen fünf Uhr morgens wurde Sora durch lautstarke Würgegeräusche geweckt. Sie erschrak und saß mit einem Ruck kerzengerade im Bett. Hektisch sah sie sich um und erkannte, dass Mimi fehlte. Oh nein. Sora stand auf und ging ins Badezimmer, aus dem die Würgegeräusche kamen. Dort hing Mimi wenig würdevoll über der Kloschüssel und übergab sich. Ohne lange zu überlegen schnappte Sora sich ein Haargummi von der kleinen Kommode und band ihrer kotzenden Freundin die Haare zusammen. Diese reagierte überhaupt nicht. „Was ist denn hier los?“ Matt lehnte im Türrahmen und betrachtete die Mädchen verschlafen. Er war nur mit einer Boxershorts bekleidet. „Mimi geht’s nicht gut“, antwortete Sora, hockte sich neben Mimi auf den gefliesten Fußboden und streichelte ihrer Freundin die Schulter. „Frauen und Alkohol.“ Grinsend schüttelte Matt den Kopf. Sora warf ihm einen missbilligenden Blick zu und versuchte dann, in Mimis Bewusstsein vorzudringen. „Hey Mimi, hörst du mich? Du solltest zurück ins Bett gehen“, sagte sie dicht zu ihrer Freundin gebeugt. Als Antwort würgte diese und schüttelte den Kopf. Sora betätigte den Spülknopf, bevor sich der penetrante Geruch von Erbrochenem noch im ganzen Apartment ausbreitete. „Aber wenn du hier sitzen bleibst, tut dir heute den ganzen Tag alles weh“, protestierte Sora. „Außerdem könntest du noch krank werden.“ Mimi zuckte mit den Schultern und machte keine Anstalten, sich zu bewegen. „Ich bring sie ins Bett“, seufzte Matt, nahm die bewegungslose Mimi auf seine Arme und trug sie ins Mädchenschlafzimmer, wo er sie in ihr Bett legte. Sora deckte sie zu und stellte einen Eimer neben das Kopfende. „Mit der ist heute bestimmt nicht viel anzufangen“, meinte Sora und strich ihr liebevoll eine lose Haarsträhne aus dem Gesicht. „Viel mehr wird sie die Sache mit Izzy stören“, erwiderte Matt. „Oh Gott, stimmt. Was sollen wir ihm sagen?“ Sora versuchte sich das enttäuschte Gesicht des Jungen vorzustellen, mit dem Mimi in der vergangenen Nacht so hemmungslos geknutscht hatte. Sicher war das nur eine Verzweiflungstat gewesen. „Also ich mische mich da nicht ein“, antwortete Matt und hob abwehrend die Hände. „Tai... ist ein... Idiot“, nuschelte Mimi unverständlich. „Hm? Was ist mit Tai?“, fragte Matt und beugte sich näher zu ihr. „Ich hasse ihn“, murmelte Mimi. Ihre Augen waren geschlossen, ihre Stimme klang tief und heiser. „Ich töte Minami. Hat er mich gesehen?“ Sora und Matt tauschten einen verständnislosen Blick. „Schon gut, Mimi. Schlaf einfach“, sagte Sora leise und deckte Mimi noch ein wenig mehr zu. „Kommst du hier allein klar? Ich würde gern noch eine Runde schlafen“, gähnte Matt und streckte sich. „Klar.“ Sora nickte, während Mimi würgte, aber sich nicht mehr übergab. Mit einem letzten Grinsen in Richtung Mimi verschwand Matt aus dem Mädchenschlafzimmer. Als Sora das zweite Mal an diesem Morgen aufwachte, war es bereits zehn Uhr. Mimi neben ihr schlief noch tief und fest. Wahrscheinlich wachte die heute gar nicht mehr auf. Sora seufzte und schloss die Augen in der Absicht, noch ein wenig zu dösen, doch da wurde schon die Tür aufgerissen. „Hey, Mädels! Seid ihr schon wach?“ Ein fröhlicher Tai stand mitten im Zimmer und sah die Mädchen abwechselnd an. „Hast du schon mal was von Anklopfen gehört?“, knurrte Sora, die hochgeschreckt war. „Wieso steht ein Eimer neben Mimis Bett?“, fragte er anstatt ihr eine Antwort zu geben. „Ich weiß nicht. Vielleicht wollte sie ja in der Nacht putzen“, antwortete Sora sarkastisch. „Sei doch nicht gleich so“, erwiderte Tai ungezwungen und ließ sich schwungvoll auf Mimis Bett fallen. Von Mimi kam ein gequältes Stöhnen und sie richtete sich leicht auf. „Was, wer...?“, murmelte sie heiser und sah sich um. Die Haut um ihre Augen war schwarz verschmiert, ihre Haare standen in alle möglichen Richtungen ab. Sie trug noch ihre Sachen vom Abend. „Oh Mimi, ich habe dich selten würdevoller gesehen als jetzt“, sagte Tai und lachte über seinen eigenen Witz. Mimis Gesicht war verzerrt vor Wut. „Raus hier! Verschwinde sofort aus diesem...“ Weiter kam sie nicht, da sie sich über den Rand ihres Bettes beugen und würgen musste. „Da hat wohl jemand gestern zu tief ins Glas geschaut.“ Tai grinste und tätschelte Mimis Bein durch die Decke. „Du solltest besser gehen“, mischte Sora sich ein. „Ich sollte besser meine Kamera holen“, sagte Tai und schien sich selbst sehr lustig zu finden. Ob er wusste, dass er da mit seiner körperlichen und seelischen Unversehrtheit spielte? Mimi griff nach ihrem Buch, das auf ihrem Nachttisch lag, und schleuderte es Tai an den Kopf. „Hau ab!“, schrie sie. „Aua! Sag mal, spinnst du?“ Er rieb sich die Stelle an der Schläfe, wo ihn das Buch getroffen hatte, und funkelte Mimi wütend an. Schließlich stand er aber auf und ging grollend aus dem Zimmer. „Ich hasse diesen Kerl“, fauchte Mimi und ließ sich wieder zurück auf ihr Kissen fallen. Da war das alte Problem wieder. In diesem Urlaub würden die beiden sich wohl nicht mehr vertragen. „Wie geht es dir?“, fragte Sora sanft. „Mir ist schlecht und ich hab Kopfschmerzen“, jammerte die Angesprochene und zog sich die Decke über die Schultern. „Ich gehe dir einen Tee kochen. Du musst unbedingt was trinken“, verkündete Sora und schwang sich auf dem Bett. Sie ging zu der kleinen Küchenzeile im Wohnbereich und setzte heißes Wasser auf. „Was hat Mimi eigentlich?“, fragte Tai, der unschlüssig auf seinem Bett saß. Matt war gerade im Badezimmer. „Ach Tai“, seufzte Sora. „Was?“ In diesem Moment piepte Tais Handy, das neben ihm auf dem Bett lag. „Oh, eine SMS von Minami.“ „Beantwortet das deine Frage?“ Sora sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Was hat denn Mimis Laune mit Minamis SMS zu tun?“ Er erwiderte ihren Blick verständnislos. „Weißt du das wirklich nicht?“, fragte Sora perplex. „Du hast sie wegen ihr sitzen und dich gestern total von Minami einlullen lassen. Das findet Mimi halt nicht so toll.“ Tai sah sie erst verwirrt an, lachte dann aber. „Sie braucht doch nicht eifersüchtig sein auf Minami. Als ob die jemals an Mimi herankommen würde.“ In diesem Moment kam Matt nur mit einem Handtuch um die Hüften bekleidet aus dem Bad. Im Vorbeigehen hauchte er Sora einen Kuss auf die Wange, ging zu seinem Klamottenstapel, der auf seinem Bett lag, und ließ das Handtuch fallen. Sora schoss augenblicklich die Schamesröte ins Gesicht und sie drehte sich reflexartig weg, während Tai mit seiner SMS beschäftigt war. „Was schreibt Minami denn?“, fragte Matt, klang aber nicht wirklich interessiert. „Sie will sich nachher treffen, weil sie heute Nachmittag losfährt“, antwortete Tai. Sora verdrehte genervt die Augen und goss kochendes Wasser in eine Tasse. „Und triffst du dich mit ihr?“, fragte Matt. „Ähm... sie fragt, ob du auch mitkommst. Sie will dich unbedingt noch mal sehen“, fügte Tai zögernd hinzu. „Klar, kein Problem“, meinte Matt locker, was Sora sich wieder zu ihm drehen ließ. Er hatte ihre Bewegung bemerkt und blickte sie an. Mittlerweile trug er eine knielange Hose. „Du brauchst mich gar nicht so anschauen, Sora. Komm einfach auch mit.“ Er lächelte verschmitzt. „Ja, unbedingt. Ich muss mich gebührend von ihr verabschieden, da ich sie ganz schön vermissen werde“, erwiderte Sora bissig und ging mit der Teetasse in der Hand zurück ins Mädchenschlafzimmer. Nachdem Matt Minami am Vortag nachgelaufen war, war diese Sumpfkuh bei Sora wieder unten durch. Sie stellte die Teetasse auf Mimis Nachttisch ab und setzte sich auf die Bettkante. „Danke“, murmelte Mimi mit geschlossenen Augen. „Willst du nachher mitkommen zum Frühstück?“, fragte Sora wenig hoffnungsvoll. „Nee“, murrte Mimi nur. „Ich will schlafen.“ „Okay, aber trink zwischendurch was.“ Sora strich ihrer Freundin noch einmal sanft übers Haar und ging dann wieder zurück ins Wohnzimmer. „Du läufst ja immer noch so aufreizend herum“, stellte Matt gespielt vorwurfsvoll fest. Aufreizend? Sora sah an sich herunter. Sie trug ein schlabbriges T-Shirt, aber dafür eine ziemlich kurze Schlafanzughose. „Guck halt nicht hin“, antwortete sie und streckte ihm die Zunge raus. Anschließend knipste sie den Fernseher an und setzte sich neben Tai, der immer noch auf sein Handy starrte. „Sora, denkst du, ich sollte mich mit ihr treffen?“, fragte er und sah das Mädchen neben sich an. „Ich weiß nicht“, antwortete Sora schulterzuckend. „Wenn du dich von ihr verabschieden willst, dann ja. Aber ich habe nicht das Gefühl, dass sie es auf dich abgesehen hat bei diesem Treffen, wenn ihr ehrlich bin.“ „Hm“, machte Tai nachdenklich und wandte sich an Matt. „Gehst du hin?“ „Ja, ich würde mit dir mitkommen, hab ich doch schon gesagt“, antwortete dieser und fing sich dafür einen finsteren Blick von Sora. „Gut, dann treffen wir uns mit ihr. Zur Not können wir immer noch wegrennen“, beschloss Tai. Diese Vorstellung brachte Sora dann doch zum Kichern. Der Junge neben ihr stand schließlich auf und verschwand im Badezimmer, womit er Sora und Matt allein zurückließ. Verlegen schaute sie ihren Freund an und sah sich dann im Zimmer um. Sie erblickte Matts Gitarre, die seit Tagen ungenutzt auf dem kleinen Küchentisch lag, den die vier Freunde sowieso nie benutzten. „Sag mal, Matt“, fing Sora schüchtern an. „Ja?“ Fragend sah er sie an. Er stand gerade mitten im Zimmer und versuchte seine Klamotten zu sortieren, die verteilt auf seinem Bett und auf dem Fußboden lagen. „Würdest du... mir vielleicht etwas auf deiner Gitarre vorspielen? Bitte?“ Sie lächelte ihn lieb an. Matts Blick schweifte zu seiner Gitarre und auch ihm schien aufzufallen, dass er ihr schon zu lange keine Beachtung mehr geschenkt hatte. „Klar, wieso nicht.“ Er warf die Sachen in seinen Koffer, ging zu seiner Gitarre und setzte sich neben Sora. Zuerst testete er die Saiten, ob sie verstimmt waren oder gut klangen. Dann spielte er schließlich die ersten Akkorde. „I keep a close watch on this heart of mine, I keep my eyes wide open all the time, I keep the ends up for the tie that binds. Because you're mine I walk the line.“ Sora lächelte und schloss die Augen um sich besser auf seine angenehme Stimme konzentrieren zu können. „I find it very, very easy to be true, I find myself alone when eachs day's through. Yes, I'll admit that I'm a fool for you. Because you're mine I walk the line.“ Sora öffnete die Augen wieder um ihn anzuschauen. Er sah ins Leere und konzentrierte sich ganz auf die Griffe und den Text. „As sure as night is dark and day is light, I keep you on my mind both day and night and happiness I've known proves that it's right. Because you're mine I walk the line.“ Er machte eine Kopfbewegung um sich ein paar störende Haarsträhnen aus dem Gesicht zu vertreiben, doch es brachte nichts. „You've got a way to keep me on your side, you give me cause for love that I can't hide, for you I know I'd even try to turn the tide. Because you're mine I walk the line.“ Er spielte die letzten Akkorde und sah Sora dann in die Augen. „Hat es was zu bedeuten, dass du gerade das gespielt hast?“, fragte sie mit leuchtenden Augen. „Das überlasse ich ganz deiner Fantasie“, antwortete Matt grinsend. Die beiden Jugendlichen waren kurz davor sich zu küssen, als die Badezimmertür aufflog und Tai in den Raum trat. Reflexartig drehte wandte Sora sich von Matt ab und stand auf. „Ich sollte mich dann wohl auch mal fertig machen, damit wir frühstücken können.“ „Ja, alles wartet nur auf dich“, erwiderte Tai vorwurfsvoll. „Dabei brauchen wir heute nicht mal auf Mimi zu warten.“ Sora bedachte ihn mit einem genervten Blick und ging ins Badezimmer. Beim Frühstück fragten natürlich alle, wo Mimi blieb. „Sie ist unpässlich“, antwortete Sora schlicht. „Was soll das heißen? Ist sie etwa krank?“, fragte Davis neugierig. „Sie ist unpässlich“, wiederholte Sora energisch und nun machte sich höchstwahrscheinlich jeder seine eigenen Gedanken, was mit dem Mädchen passiert war. Sora lud sich Toast mit Marmelade auf ihren Teller und nahm noch eine Schüssel Müsli mit. Kurioserweise hatte sie ziemlich großen Hunger. „Was sollen wir heute machen? Sollen wir noch mal den Strand nutzen? Immerhin müssen wir ja morgen Vormittag schon wieder weg von hier.“ Yolei sah interessiert in die Runde und schien auf konstruktive Vorschläge zu warten. „Also wir treffen uns nachher mit Minami, die will sich verabschieden“, antwortete Tai. „Hey, habt ihr Lust, nachher noch ein bisschen durch die Stadt zu laufen und Souvenirs zu kaufen?“, schlug Sora an Yolei und Kari gewandt vor. „Au ja“, rief Kari vergnügt. „Ich habe noch gar nichts für meine Eltern besorgt.“ „Echt nicht? Na, du bist ja eine tolle Tochter“, mischte Tai sich ein uns sah Kari missbilligend an. „Ach, aber du hast natürlich etwas für sie“, erwiderte Kari sarkastisch. „Natürlich“, antwortete Tai als wäre dies eine Selbstverständlichkeit für ihn. Alle sahen ihn völlig perplex an. „War nur'n Scherz“, fügte er hinzu und lachte. Seine Schwester warf ihm dafür eine ihrer Baguettescheiben an den Kopf. „Hey! Wieso werde ich heute eigentlich dauernd beworfen?“, beschwerte er sich. „Jedem das, was er verdient“, antwortete Kari und streckte ihm die Zunge raus. „Also kommt ihr heute gar nicht mit an den Strand?“, griff T.K. das Thema wieder auf. „Doch, aber erst, nachdem wir Minami abgewimmelt haben“, erklärte Tai und schnitt eine Grimasse. „Du, Sora?“ „Hm?“ Sie sah fragend zu Izzy, der neben ihr saß und sich im Flüsterton an sie gewandt hatte. „Was ist eigentlich wirklich mit Mimi? Hat sie... naja... hat sie was im Bezug auf gestern Abend erwähnt?“ In Gedanken drehte Sora ihrer Freundin gerade den Hals dafür um, dass sie sie jetzt hier heraus hauen musste vor Izzy, der es nicht verdient hatte, nur benutzt zu werden. „Also, ich glaube, du solltest dir nicht allzu viele Hoffnungen machen“, begann sie vorsichtig. „Mimi war gestern nicht mehr ganz sie selbst. Sie hat ein bisschen viel getrunken, weißt du?“ Oh nein, der arme Izzy. Hatte er vorher noch hoffnungsvoll gewirkt, so runzelte er nun enttäuscht die Stirn, stocherte lustlos in seinem Rührei herum und murmelte „Ach so.“ „Tut mir Leid“, sagte Sora mitleidig und fühlte sich fast so, als hätte sie selbst Izzy geküsst, um einen anderen Typen eifersüchtig zu machen. „Das braucht dir doch nicht Leid zu tun, Sora“, antwortete er abwinkend. „Du kannst ja nichts dafür.“ Nach dem Frühstück gingen alle erst einmal wieder zurück in ihre Apartments. Sora hatte ein paar trockene Toastscheiben und eine Banane für Mimi mitgehen lassen, die sie ihr nun aufdrängen wollte. „Hier, falls du Hunger bekommen hast“, sagte sie leise und legte das in Servietten eingewickelte Essen auf Mimis Nachttisch. Mimi gab nur einen brummenden Laut von sich. „Wo geht ihr heute hin?“, nuschelte sie. Sora ließ sich auf die Kante von Mimis Bett fallen. „Naja, wir treffen uns erst mal mit Minami, und dann wollten wir...“ „Mit Minami?!“ Das Mädchen war hochgefahren, ließ sich jedoch sofort wieder auf ihr Kissen sinken, eine Hand gegen die Stirn gepresst. „Ja, sie hat Tai eine SMS geschrieben, ob er und Matt Lust hätten, sich von ihr zu verabschieden“, klärte Sora sie auf, was Mimi sich wieder aufrichten und sie finster anblicken ließ. „Keine Angst. Matt hat gesagt, ich soll einfach mitkommen. Und wenn du auf dem Dampfer wärst, würdest du auch mitkommen. Die Jungs haben auch keine Lust sich mit ihr zu treffen.“ Mimi schien eine Weile nachzudenken. Sie wirkte ein wenig wacher als noch wenige Minuten zuvor. „Okay“, willigte sie schließlich ein. „Aber du musst für uns beide aufpassen, dass die Sumpfkuh keinen Mist macht.“ „Ja, mach ich.“ Sora lächelte. „Und danach seid ihr am Strand?“, fragte Mimi. „Also Yolei, Kari und ich gehen wahrscheinlich ein bisschen durch die Stadt, aber danach sind wir auf jeden Fall am Strand. Du musst unbedingt nachkommen. Du kannst ja nicht den letzten Urlaubstag hier im Bett verbringen. Und außerdem solltest du dich bei Izzy entschuldigen.“ „Was? Warum?“ Perplex sah Mimi sie an. „Weißt du das nicht mehr?“ Sora erwiderte den Blick erstaunt. „Du hast mit Izzy geknutscht, wahrscheinlich um Tai eifersüchtig zu machen.“ Mimis Augen wurden so groß wie Untertassen. Ihr Blick war von Entsetzen gezeichnet. „Ach du heilige... Ich erinnere mich dunkel. Alles nur wegen dieser bescheuerten Minami! Hat die ein Glück, dass ich nicht mitkommen kann, sonst würde ich sie umbringen!“ Ihre Finger waren in ihre Bettdecke gekrallt, die Zähne vor Wut zusammengebissen. „Das kann ich ja gleich für dich erledigen“, erwiderte Sora freundschaftlich. „So, wir sollten jetzt mal gehen, damit wir es hinter uns haben. Bis nachher.“ Sie küsste ihre Freundin auf die Stirn und ging aus dem Zimmer. Tai und Matt standen schon abmarschbereit im Wohnzimmer. „Auf geht's“, bestimmte Tai, als Sora erschien. „Sagen wir der kleinen Nervensäge auf Nimmerwiedersehen.“ Die drei Freunde gingen die Treppen herunter und verließen über die verschlungenen Wege das Hotelgelände. Sie machten sich auf den Weg Richtung Strand. „Sie will, dass wir sie bei diesem Freeziestand treffen“, verkündete Tai und bog nach rechts ab. Matt und Sora folgten ihm. Auf der Promenade war viel los. Die Menschen tummelten sich nur so und die Freunde kamen nur langsam voran, wenn sie niemanden umrennen wollten. Nach knapp zehn Minuten erreichten sie den Treffpunkt und Minami wartete schon auf sie. „Hey“, begrüßte sie Tai und Matt lächelnd und gab jedem einen Kuss auf die Wange. „Ach, du bist ja auch da“, fügte sie dann an Sora gewandt hinzu und diese konnte Minamis Unwillen förmlich spüren. „Ich wollte, dass sie mitkommt“, erklärte Matt und schenkte Sora ein strahlendes Lächeln. Minami hob missbilligend die Augenbrauen und wandte sich ab. „Ich bestelle mir erst einmal einen Freezie.“ Das war ein guter Plan, obwohl er von Minami kam. Auch Tai, Matt und Sora stellen sich an und bestellten sich je einen. Anschließend setzten sie sich auf die niedrige Mauer, die die Promenade vom Strand abgrenzte. Minami hatte sich zwischen Tai und Matt gesetzt. Sora saß an Matts anderer Seite und ließ die Augen keine Sekunde von dem Mädchen. „Ja, also“, fing Minami nach einer Weile an. „Ich denke, ich sollte mit euch einiges klären. Vielleicht ist es ganz gut, dass Sora dabei ist und vielleicht hätte Mimi auch dabei sein sollen.“ Abwechselnd sah sie die drei Freunde an und wandte sich zuerst an Tai. „Tai, du bist echt ein netter Kerl und ich fand die Abende mit dir super, aber um ehrlich zu sein hatte ich gehofft, dass ich dadurch wieder interessanter für Matt werde.“ Nun sah sie Matt an. „Du weißt, ich bin in dich verliebt und dieses Treffen hier sollte eigentlich anders ablaufen. Aber ich sehe, dass du es anscheinend ernst meinst mit Sora und ich wohl keine Chance mehr habe, dich für mich zu gewinnen.“ Sora griff demonstrativ nach Matts Hand. „Obwohl du erst vor wenigen Tagen zu mir sagtest, du willst keine Beziehung momentan“, fügte Minami hinzu und ein eigenartiger Unterton schwang in ihrer Stimme mit. „Aber mir bleibt wohl nichts anderes übrig, als das zu akzeptieren.“ Nun wandte sie sich an Sora. „Und Sora, wenn du dir nicht den Typen geschnappt hättest, in den ich verliebt bin, hätte ich wahrscheinlich gern den Kontakt zu dir aufrecht erhalten. Ich glaube, du bist echt in Ordnung.“ Überrascht sah Sora sie an. „Ja, ähm... unsere Begegnung stand wohl unter keinem guten Stern.“ „Nein.“ Minami lächelte traurig und sog an ihrem Freezie mit Apfelgeschmack. „Naja, dann ist der Urlaub jetzt wohl vorbei. Ich finde, dass es trotz allem eine schöne Zeit mit euch war.“ Dem konnte Sora in Bezug auf Minami nicht zustimmen, doch das behielt sie lieber für sich. Sie war froh, dass der ganze Ärger nun endlich ein Ende hatte. „Das fanden wir auch“, meinte Tai. „Obwohl du mich anscheinend nur benutzt hast.“ „Tut mir echt Leid“, sagte Minami und kniff die Lippen zusammen. Wehmütig sah sie ihn an und stand auf. „Das wollte ich nicht, das war dumm von mir. Du bist ein super Typ, aber total verknallt in Mimi. Aus uns wäre sowieso nichts geworden.“ „Moment mal“, stotterte Tai. „Verknallt in Mimi? Ich? So ein Blödsinn!“ Nun kicherte Minami. „Also bitte, das sieht doch ein Blinder mit 'nem Krückstock.“ Tai wollte protestieren, doch Minami hatte sich an Matt gewandt. „Ich werde dich niemals vergessen.“ Unbewusst legte sie eine Hand auf ihr Herz. Ihr Gesichtsausdruck verriet, dass er es gebrochen hatte und sie wahrscheinlich eine Weile brauchen würde, um es wieder zusammen zu flicken. „Ich dich auch nicht“, erwiderte Matt und umarmte Minami plötzlich. Sora atmete tief ein, als könnte sie so die Eifersucht bekämpfen, die jäh in ihr aufstiegt. Es fühlte sich an, als würde es Minuten dauern, bis er sie endlich wieder losließ. Auch Tai nahm Minami nun in seine Arme. „Komm gut wieder nach Hause.“ Minami drehte sich zu Sora und sah ihr in die Augen. „Schade, dass wir keine Freundinnen werden konnten.“ Es hörte sich sogar echt an. „Ja“, sagte Sora nur. „Vielleicht schaffst du es ja, diesem Mädchen nicht das Herz zu brechen“, sagte Minami und lächelte Matt vielsagend an. Dieser wurde ein wenig rot, erwiderte aber nichts. „Okay, dann macht's gut“, sagte Minami abschließend. „Schön, dass wir das noch geklärt haben. Vielleicht sehen wir uns irgendwann mal wieder.“ Hoffentlich nicht. Und so ging Minami davon. Als sie sich noch einmal umdrehte, winkten Tai, Matt und auch Sora ihr noch einmal. Wenig später war Sora mit Yolei und Kari unterwegs in der Stadt. Die beiden Mädchen wollten unbedingt wissen, wie das Treffen mit Minami verlaufen war und quetschten Sora so lange aus, bis diese endlich alles erzählt hatte. „Ich fand sie gar nicht so übel“, meinte Yolei schulterzuckend. „Du bist ja auch nicht in den gleichen Kerl verliebt wie sie“, erwiderte Kari und zwinkerte ihr zu. „Ich weiß eigentlich gar nicht, in wen du verliebt bist“, stellte sie dann verwundert fest. „Bist du überhaupt verliebt?“ „Das bleibt mein Geheimnis“, antwortete Yolei und lächelte in sich hinein. „Wie unfair“, nörgelten Sora und Kari gleichzeitig. „Unfair? In wen bist du denn verknallt, Kari? Bestimmt in T.K., oder?“ Herausfordernd sah Yolei Kari an. „Nein.“ Die Angesprochene lächelte. „Wir sind nur Freunde, wirklich.“ „Ja, natürlich“, murmelte Sora. Ihre Theorie war, dass die beiden heimlich ineinander verknallt waren und sich nicht trauten, es einander zu sagen. Aber vielleicht lag sie damit auch völlig daneben. „Ach, lassen wir die ganzen Liebesgeschichten heute mal sein und konzentrieren uns auf das schöne Wetter“, sagte Yolei und streckte sich. „Seht mal, da möchte ich mal rein.“ Sie steuerte auf einen Laden zu, in dem typisch jamaikanische Dinge verkauft wurden, wie zum Beispiel kleine Rastafaris aus Holz, jamaikanische Flaggen, maritime Souvenirs und vieles mehr. Sora kaufte für ihre Mutter eine hübsche Vase mit reliefartigem Inselmotiv. Kari kaufte Gewürze für ihre Mutter, die dann vielleicht mal ein wenig besser kochen würde, und eine Reggae-DC für ihren Vater. Yolei fand nur ein Delfinstofftier für eine ihrer Schwestern, die Delfine liebte. Dann ging die Suche weiter, da Yolei auch noch für ihre restlichen Familienmitglieder etwas mitbringen wollte. Nach einer Stunde hatte nicht nur sie das gefunden, was sie gesucht hatte, sondern auch Sora und Kari hatten noch allerlei Kitsch und Plunder gekauft, den eigentlich kein Mensch brauchte. Sie schlenderten langsam zurück in Richtung Strand, wo ihre Freunde ihnen Strohschirme und Liegen freigehalten hatten. Auch Mimi war dabei. Zwar sah sie noch ein wenig fertig aus, doch sie war frisch geduscht. „Hey, du bist ja auch da“, sagte Sora und ließ sich auf die Liege neben ihr fallen. „Ja, du hattest Recht. Ich kann ja nicht den ganzen Tag im Hotel verbringen. Zeig her, was du gekauft hast.“ Mimi sah neugierig auf Soras Tasche und Sora packte all ihre erworbenen Sachen aus, um sie Mimi vorzuführen, die alles einzeln in die Hand nahm und begutachtete. „Hast du schon gehört, wie unsere Begegnung mit Minami war?“, fragte Sora. „Tai hat ein bisschen erzählt, aber erzähl es mir noch mal. Der hat bestimmt die Hälfte ausgelassen.“ Und so erzählte Sora ihrer Freundin in allen Einzelheiten, wie das Treffen mit Minami abgelaufen war. „Und sie meinte außerdem noch, Tai wäre in dich verknallt“, schloss Sora schließlich und lächelte spitzbübisch. „Kann er ja, wenn er will“, erwiderte Mimi scheinbar gleichgültig. „Mit so einem könnte ich keine Beziehung eingehen.“ Sie lehnte sich wieder zurück und schloss die Augen, während Sora über diese Aussage nachdachte. Nachdem Sora eine Runde schwimmen war, war es bereits früher Nachmittag. Alle lagen faul herum, sonnten sich, hielten Mittagsschlaf, oder starrten gedankenverloren andere Leute am Strand an. Sora erblickte Matt, der gerade auf dem Rücken in der Sonne lag. Sie schlich sich an und er schien sich nicht zu bemerken. Sie ließ sich neben ihm nieder und klatschte ihm ihre kalten, nassen Hände auf den von der Sonne schon sehr aufgeheizten Bauch. Er schnappte erschrocken nach Luft und schnellte nach oben. Sora sprang auf und lachte. „Na warte, du kleine...“ Er bedachte sie mit einem rachelustigen Blick, sprang ebenfalls auf und eine Verfolgungsjagd begann. Ihre einzige Zuflucht sah sie im Wasser, da Matt noch trocken war und sicher nicht schnell ins Wasser hineinlaufen würde. Falsch gedacht. Er folgte ihr ins kühle Meer und bekam sie zu fassen. „Nein!“, kreischte Sora lachend, als er begann sie in den Seiten zu kitzeln. „Gnade!“ „Kannst du vergessen“, antwortete er nur und kitzelte sie weiter, während sie sich in seinem eisernen Griff wand. „Hey, sieh mal da hinten“, presste sie unter Lachen hervor. „Hm?“ Matt ließ sie los und drehte sich um. „Reingelegt“, rief Sora, schleuderte ihm eine Ladung Wasser entgegen und floh wieder. In schnellen Zügen schwamm sie aufs Meer hinaus. Als sie sich kurz umdrehte, sah sie, dass Matt ihr folgte. Als er ihren Fuß zu fassen bekam, schrie sie überrascht auf. Wieder begann er, sie zu kitzeln. „Das ist gemein, ich kann hier nicht mehr stehen“, lachte Sora und ruderte wild mit den Armen. „Das hättest du dir überlegen sollen, bevor du mich attackiert hast“, antwortete Matt erbarmungslos und kitzelte sie weiter fest umklammert. Soras Kopf war kaum noch über Wasser, als er endlich nachgab. „Weil du es bist“, meinte er großzügig. Sora seufzte erschöpft. Ihr Bauch tat weh vom Kitzeln und Lachen. Sie hielt sich an seiner Schulter fest, um nicht selbst schwimmen zu müssen. „Dafür kannst du mich jetzt an Land ziehen“, erklärte sie. „Dafür kann ich dich auch einfach hier lassen“, erwiderte Matt und schüttelte ihre Hände ab, aber Sora klammerte sich sofort wieder an ihn. „Du kannst mich hier doch nicht allein lassen“, rief sie empört. „Was, wenn ein Hai kommt und mich fressen will?“ „Dann hau ich schnell ab und bin froh, dass er mit dir beschäftigt ist.“ Matt grinste sie fies an. „Wer dich zum Freund hat, braucht keine Feinde mehr“, zischte Sora und schwamm los Richtung Strand. „Sei nicht gleich eingeschnappt“, meinte Matt und schwamm neben ihr her. Als sie wieder am Strand ankamen, waren Kari und Cody gerade dabei Muscheln aufzulesen. Yolei saß am Wasser und baute eine Kleckerburg aus Matsch. „Oh, ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal eine Kleckerburg gebaut habe“, rief Sora mit einem sehnsüchtigen Unterton. „Mach doch mit, macht Spaß, auch wenn es eher eine Beschäftigung für kleine Kinder ist“, bot Yolei ihr an. Sora sah zu Matt, der amüsiert lächelte und wieder zu seinem Sonnenplatz ging. Also ließ sie sich neben Yolei nieder und fing an, einen Graben um die Burg herum auszuheben. An diesem Tag verließen sie den Strand ein wenig früher als sonst, da sie alle noch ihre Koffer packen mussten. Mimi hockte auf ihrem Bett und legte all ihre noch unbenutzten Sachen ordentlich zusammen. Als Sora aus der Dusche kam, tat sie es ihr nach. „Ich will gar nicht einpacken“, seufzte Mimi. „Ich glaube, ich bleib einfach hier und wohne am Strand.“ Sora kicherte. „Da würde dich aber jemand ganz schön vermissen in Japan.“ „Ich hoffe, du sprichst von dir“, rief Mimi aufgebracht und knuffte ihre Freundin in die Seite. „Von wem denn sonst?“ Sora grinste vielsagend. „Wann genau kommt morgen eigentlich unser Bus?“, wechselte Mimi schnell das Thema. „Oder besser: Wann muss ich aufstehen?“ „Der Bus holt uns um elf hier ab und halb vier geht unser Flieger“, antwortete Sora, die schnell ihre Reiseunterlagen aus ihrem Koffer gekramt hatte. „Und durch die Zeitverschiebung kommen wir in Japan Sonntag Nachmittag halb sechs an.“ „Wow, wir fahren Samstag Vormittag los und sind erst Sonntag Abend zu Hause. Das kann ich mir kaum vorstellen“, meinte Mimi beeindruckt. „Bestimmt haben wir dann alle ein Jetlag“, sagte Sora. „Hoffentlich nicht“, murrte Mimi. Nach einer halben Stunde war alles in den Koffern der Mädchen verstaut, was am Abend vorher schon weggepackt werden konnte. Anschließend gingen sie ins Wohnzimmer zu den Jungs, die mehr damit beschäftigt waren, ein Fußballspiel im Fernsehen zu verfolgen als ihre Sachen zu packen. Ein paar Klamotten befanden sich schon in den zwei Koffern, doch der größere Teil lag noch im ganzen Zimmer verstreut herum. „Würdet ihr dann bitte auch mal anfangen?“ Sora stemmte die Hände in die Hüften und bedachte die beiden Jungs mit einem barschen Blick. „Wir wollen irgendwann auch noch zum Essen gehen.“ „Wow, hast du das gesehen? Das war ein super Pass“, meinte Tai, der seine Augen stur auf den Fernseher gerichtet hatte, zu Matt. „Ja, aber der Idiot hätte den anders annehmen sollen“, erwiderte Matt missbilligend und nippte an einer Flasche Cola. Sora stand immer noch an Ort und Stelle und war verwirrt. Wollten die beiden sie nicht hören oder haben sie sie tatsächlich nicht gehört? „Hallo? Hört ihr mir eigentlich zu?“ Wie gebannt starrten Tai und Matt weiter auf den Fernseher. „Sora, hier musst du drastischere Maßnahmen ergreifen“, belehrte Mimi sie. „Pass auf, wie man das macht.“ Sie steuerte geradewegs auf den Fernseher zu und betätigte den Aus-Schalter, woraufhin der Bildschirm schwarz wurde. „Ey!“ „Spinnst du? Was soll das?“ „Mach sofort wieder an!“ Die beiden waren aufgesprungen und hatten eine Schimpftirade begonnen. „Vergesst es. Bevor ihr eure Koffer nicht gepackt habt, bleibt das Ding aus“, erklärte Mimi und stellte sich mit verschränkten Armen vor den Fernseher. „Wer bist du? Unsere Mutter?“ Wütend warf Tai eines seiner T-Shirts nach ihr. „Ih!“, kreischte Mimi. „Bewirf mich gefälligst nicht mit deiner Dreckwäsche!“ „Das ist noch sauber, aber ich schmeiße gleich eine meiner dreckigen Socken nach dir, wenn du nicht sofort den Fernseher wieder anmachst!“, keifte Tai und griff nach einer Socke. „Wage es nicht.“ Mimi wirkte ziemlich bedrohlich, während sie das sagte, und so legte Tai die Socke wieder weg, allerdings nicht ohne noch ein „dämliche Ziege“ zu murmeln. Matt hatte seinen Protest recht schnell aufgegeben und war schon mit Packen beschäftigt. „Warum nicht gleich so“, meinte Mimi zufrieden. „Komm, Sora. Wir gehen auf den Balkon.“ Im Vorbeigehen hörte Sora Tai noch „Sklaventreiberin“ zischen. Die beiden Mädchen standen nebeneinander auf dem Balkon und sahen hinunter auf die Menschen, die sich auf der Promenade drängten. „Das wird mir fehlen“, sagte Mimi. Sora dachte unwillkürlich an Tokio. An den riesigen Wohnblock, in dem sie wohnte. An die lauten Straßen. Die vielen Millionen Menschen. Die Autos. Den Krach. Die nach Abgasen stinkende Luft. Ja, auch ihr würde Jamaika wohl fehlen. Außerdem mussten sie schon wieder in die Schule gehen, sobald sie wieder zu Hause waren. Gerade für Mimi war das eher unschön, da diese genau wie Izzy bald anfangen musste, sich auf die Aufnahmeprüfungen für die Oberschule vorzubereiten, auf die Sora, Tai und Matt seit April gingen. „Woran denkst du?“, fragte Mimi in ihre Gedanken hinein. „Du guckst so kritisch.“ „An die Schule“, seufzte Sora. „Sora, wir haben Ferien. Jetzt wird nicht an die Schule gedacht“, sagte Mimi vorwurfsvoll. „Sieh dir lieber den niedlichen Hund da unten an.“ Sie zeigte auf einen Labrador, der einen Stock in seinem Maul spazieren trug. „Wir sind fertig.“ Tai erschien hinter den beiden Mädchen und lächelte stolz wie ein kleines Kind, dass soeben das erste Mal erfolgreich ein Töpfchen benutzt hatte. „Wow, super“, erwiderte Mimi gelangweilt. „Wollt ihr jetzt eine Urkunde?“ Sora lachte über Tais verwirrten Blick, der wieder ins Wohnzimmer zurückging. „Er kann manchmal so ein Baby sein“, stellte Mimi kopfschüttelnd fest. „Ja, das kann er. Matt ist da zum Glück schon ein bisschen erwachsener.“ „Aber nur ein bisschen“, lachte Mimi. „Wir können euch hier drinnen hören“, rief Tai von seinem Bett aus. Bei ihrem letzten Abendbrot wollte Sora sich noch einmal richtig den Bauch vollschlagen, auch wenn sie das vermutlich später bereuen würde. An diesem Tag war spanischer Abend, und so lud sie sich einen großen Haufen Paella auf ihren Teller. Sie setzte sich zwischen Matt und Yolei an den großen Gruppentisch und fing an zu essen. „Wer ist dafür, dass wir heute noch eine Runde Cocktails trinken gehen und Yolei einladen?“, fragte Tai erwartungsfroh in die Runde und stieß auf begeisterte Zustimmung. „Wieso wollt ihr mich einladen?“, rief Yolei beinahe erschrocken. „Weil wir ohne dich gar nicht hier wären“, antwortete Sora grinsend. Yolei lächelte verlegen und stimmte schließlich auch zu. „Ich weiß auch schon, wo wir hingehen können“, verkündete Matt. Sora warf ihm einen fragenden Blick zu, doch sein Lächeln war Antwort genug. So trafen sich die zwölf Freunde nach dem Abendessen vor dem Hotelgelände. „Okay, dann führe uns mal zu deiner mysteriösen Cocktailbar“, meinte Joe an Matt gewandt, als endlich alle am Treffpunkt waren. „So mysteriös ist die gar nicht“, erwiderte Matt und ging voran. Nach wenigen Minuten Fußmarsch erreichten sie die typisch jamaikanische Cocktailbar, die er schon mit Sora besucht hatte. Sie Freunde waren ziemlich zeitig dort und so waren noch genug Tische und Stühle frei, die sie zusammenschieben konnten, sodass sie wenigstens einigermaßen alle zusammen saßen. Der freundliche Kellner verteilte Karten und zündete kleine Windlichter auf den Tischen an. Wieder fühlte sich Sora erschlagen von der ungeheuren Auswahl an Cocktails. Sie spähte zu Mimi neben ihr, die die alkoholfreie Seite der Karte studierte. „Heute lieber ohne Alkohol?“ Tai, der an Mimis anderer Seite saß, grinste sie schelmisch an. „Halt die Klappe“, erwiderte Mimi tonlos. „Ich glaube, ich bleibe bei meinem Sex on the Beach“, äußerte Sora ihren Gedanken laut. „Das passt ja auch zu diesem Urlaub wie die Faust aufs Auge“, bemerkte Tai und grinste nun sie an. „Halt die Klappe, Tai“, zischte Sora und wurde rot. Er musste nicht vor der gesamten Gruppe preisgeben, dass Matt und Minami... nein, nicht mehr an Minami denken. Minami war weg und sie würde sie nie wieder sehen. Und dass Sora und Matt gestern fast Sex am Strand gehabt hätten, konnte eigentlich niemand wissen. Außer Matt hatte es Tai erzählt, aber das konnte sie sich eigentlich nicht vorstellen. Und sie selbst hatte es Mimi noch nicht erzählen können, musste dies aber noch nachholen. In diesem Moment kam der Kellner, verteilte kleine Schalen mit Knabberzeug auf den Tischen und nahm die Bestellungen der Jugendlichen auf. Sora lehnte sich zurück, schloss die Augen und genoss die warme Brise, die ihre Haare sanft im Wind wehen ließ. Sie spürte Matts Hand, die sich auf ihren Oberschenkel legte. Die anderen waren in Gespräche vertieft, lachten und stritten sich ab und an. Der Urlaub wurde von vorn bis hinten ausgewertet. Es wurde noch einmal alles zusammengefasst, was sie erlebt hatten von Mimis Unglück über die Show, über das Inselfest bis hin zum Schnorchelerlebnis und Karis geschundenen Beinen. „Wie geht’s dir eigentlich? Sind die Wunden schon besser geworden?“, fragte Sora an Kari gewandt und nippte an ihrem Cocktail. „Ja, es tut nicht mehr so weh wie gestern und ich kann wieder besser laufen“, erklärte Kari. „Das Kühlgel hilft gut.“ „Ständig muss man sich Sorgen um dich machen“, warf Tai ein und sah seine Schwester vorwurfsvoll an. „Überhaupt nicht ständig“, murrte Kari. „Nicht streiten, Leute“, mischte sich Izzy ein. „Das ist unser letzter Abend hier. Wir sollten uns mal alle zusammenreißen und ihn einfach genießen.“ Alle nickten zustimmend. „Ich bin dafür, dass wir noch einmal alle zusammen Urlaub machen. Vielleicht können wir ja mal im Winter wegfahren und einen Skiurlaub machen“, schlug Yolei vor und strahlte in freudiger Erwartung. „Das klingt super“, stimmte Joe ihr zu. „Ich kann sogar Ski fahren“, bemerkte Davis. Und dann ging eine Diskussion los, wo man diesen Skiurlaub verbringen könnte, an der auch Sora sich beteiligte. Sie konnte nicht Ski fahren, aber wollte es schon immer mal ausprobieren. Sie hatte gehört, dass Österreich oder die Schweiz in Europa sich bestens für einen Skiurlaub eignen sollten. Aber konnte das bezahlen? Sie konnten ja nicht noch einmal darauf hoffen, einen Urlaub zu gewinnen. „Ich werde einfach alle Gewinnspiele für Urlaubsreisen mitmachen, die ich finde“, verkündete Yolei, als hätte sie Soras Gedanken gelesen. „Ja und wir sollten alle mitmachen“, meinte Matt. Sie vertieften sich in Gespräche über das Skifahren und die Berge, während nebenan das Meer rauschte. Nach einer geraumen Weile standen Tai und Mimi plötzlich auf. „Ich werde zurück ins Hotel gehen, mir geht es noch nicht wieder so gut“, sagte Mimi, als alle sie verdutzt ansahen. „Und ich bringe Mimi ins Hotel“, erklärte Tai schnell und legte ein paar Geldscheine auf den Tisch. „Bis später.“ Ohne sich noch einmal umzusehen, zogen die beiden von dannen. „Warum lässt er denn schon Geld hier, wenn er sie nur ins Hotel bringen will?“, raunte Matt Sora zu und grinste vielsagend. „Wer weiß.“ Sora zuckte mit den Schultern und grinste zurück. Tai tauchte natürlich im Verlauf des Abends nicht wieder auf. Als es langsam Nacht wurde, bezahlten die Freunde ihre Cocktails und machten sich alle auf den Weg zurück ins Hotel. „Ob es eine gute Idee war, die beiden Streithähne allein gehen zu lassen?“, fragte Sora scherzhaft, nachdem sie und Matt sich von den anderen verabschiedet hatten und die Treppe zu ihrem Apartment hinauf gingen. „Das werden wir ja gleich sehen“, antwortete Matt und klopfte an die Tür. Es dauerte eine Weile, dann öffnete Tai sie schließlich. Er war nur in Boxershorts und T-Shirt bekleidet und sah ein wenig verdattert aus. „Na ihr, wie war es noch?“, fragte er betont beiläufig. „Ganz cool“, antwortete Matt. Der Fernseher lief und Tai schien sich allein im Wohnzimmer aufzuhalten. Sora schloss die Tür hinter sich und ging in ihr und Mimis Schlafzimmer. Mimi lag auf dem Bett und starrte die Decke an. Sie beachtete Sora kaum, als diese hereinkam. Hier war irgendetwas im Busch. „Alles okay?“, fragte Sora vorsichtig. Sie ging zum Spiegel, um sich die rötlichen Haare zu kämmen. „Ich muss dir was erzählen“, stieß Mimi hervor. Im Spiegel konnte Sora sehen, wie ihre Freundin sie nun verstört ansah. „Was ist passiert?“, fragte Sora mit einem unguten Gefühl in der Magengegend. Mimi stand auf, tippelte zur Tür, spähte kurz ins Wohnzimmer, als wollte sie sichergehen, dass die Jungs auch nichts mitbekamen, und schloss sie dann leise. Danach ging sie wieder zurück und setzte sich auf ihr Bett. „Nein, ich zeige es dir besser“, flüsterte sie und zeigte etwas hoch. Sora drehte sich um und ging zu ihr. Mimi hielt eine aufgerissene Kondompackung in der Hand. „Oh Gott, Mimi“, stieß Sora hervor und setzte sich nun ebenfalls aufs Bett. „Hast du etwa...“ Mimi nickte bedeutungsvoll. „Mit Tai?“ Nun runzelte sie die Stirn. „Nein, mit dem Poolboy. Was glaubst du denn?“ Sora riss die Augen auf. Sie brachte kein Wort hervor. „Ich erzähle es dir einfach alles.“ Schweigsam gingen sie zum Hotel. Nicht einer von ihnen redete ein Wort. Tai schloss schließlich die Tür zu ihrem Apartment auf und sie gingen hinein. „Weißt du, Tai“, fing Mimi an. „Es ist irgendwie blöd, dass das so mit uns gelaufen ist. Ich hätte mich gern weniger mit dir gestritten.“ „Ich mich auch mit dir. Aber wir haben doch schon oft darüber geredet, dass das alles nicht so gemeint ist“, erwiderte Tai leise. „Ach, Tai“, seufzte Mimi. „Es verletzt mich aber trotzdem manchmal. Ich hab dich halt echt gern.“ So, wie sie es gesagt hatte, war es auch gemeint. Doch Tai schien das irgendwie falsch verstanden zu haben, denn plötzlich legte er seine Hände auf ihre Schultern und drückte sie gegen die Wand. Mimi wehrte sich nicht, sondern sah ihn nur überrascht an. Tais Gesicht näherte sich ihrem gefährlich. Schließlich lagen ihre Lippen aufeinander und Mimi ließ es einfach geschehen. Sie konnte kaum glauben, was da gerade passierte. Er küsste sie einfach, ohne sie gefragt zu haben. Es fühlte sich seltsam an. Seltsam, aber irgendwie auch gut. Seine Lippen schmeckten süß und ein bisschen nach Limetten, wie der Cuba Libre, den er vorhin getrunken hatte. Mimi schloss die Augen und konzentrierte sich nur auf dieses Gefühl. Seine Lippen auf ihren. Weich und süß. Tai löste den Kuss nach einer Weile und sah ihr in die Augen. Er wich keinen Millimeter von ihr zurück, sodass sich ihre Lippen noch immer fast berührten. Atemlos erwiderte Mimi seinen Blick. Wenn sie es richtig in Erinnerung hatte, war dieser Kuss viel besser als der zwischen ihr und Izzy. Viel gefühlvoller. Sie wollte dieses Gefühl wieder haben, also entfernte sie den kurzen Abstand zwischen ihren Lippen wieder. Sie vergrub die Hände in Tais Haaren und presste sich an ihn. Tais Hände waren links und rechts neben ihr an der Wand abgestützt. Mimi verlor jedes Zeitgefühl. Sie küssten sich immer und immer wieder. Mal länger, mal kürzer. Wie lange standen sie hier wohl schon? Eine Minute? Eine Stunde? Ob die anderen wohl gleich kamen? Tais Hände bewegten sich auf einmal zu ihren Hüften. Er drängte sie sanft in Richtung des Mädchenschlafzimmers. Unglaublich langsam erreichten sie schließlich Mimis Bett. Sie hatten kein Licht angemacht. Nur das Licht aus dem Wohnzimmer, das durch die offene Tür fiel, gewährte ihnen Sicht. Ungeschickt nestelte Tai an Mimis Bluse. Sie spürte, wie seine Finger zitterten, als er begann, die Knöpfe zu öffnen. Mimi half ihm und öffnete die übrigen Knöpfe. Sie sahen sich wieder in die Augen. Tais Augen waren schokoladenbraun und sahen sie unglaublich warm an. Er streifte ihr die offene Bluse von den Schultern und drückte sie sanft aufs Bett. Bevor er sich über sie beugte, zog er sein T-Shirt aus und bot Mimi freie Sicht auf seinen Oberkörper. Er war nun noch stärker gebräunt als sowieso schon. Auf seinem Bauch zeichneten sich ganz leicht die Muskeln ab. Er kniete über ihr, beugte sich zu ihr hinunter und küsste sie wieder, wanderte mit seinen Lippen zu ihrem Hals und wieder zurück zu ihrem Mund. Mit einer Hand fuhr er ihr unter den Rücken und versuchte, ihren BH zu öffnen, bekam es jedoch nicht hin. „Verdammte Verschlüsse“, fluchte er leise. Seine Stimme erinnerte Mimi wieder daran, dass es Tai war, mit dem sie hier im Begriff war, etwas zu tun, dass sie noch nie getan hatte. Sie richtete sich leicht auf und öffnete ihren BH selbst. Tai zog das Stück Unterwäsche weg und betrachtete nun ganz unverhohlen Mimis Brüste. Mit einer Hand berührte er sie vorsichtig, als hatte er Angst, sie kaputt machen zu können. Sein Griff verstärkte sich jedoch, als er sie erneut küsste. Seine Hände wanderten nun hinunter zu ihrer kurzen Jeans. Er öffnete den Knopf und streifte sie ihr von den Beinen. Auch Mimi befreite Tai von seinen Hosen. Dabei fiel ihr auf, wie muskulös seine Beine waren. Warum hatte sie das vorher nie wirklich bemerkt? Sogleich machte sie weiter und zog ihm auch seine Boxershorts aus, woraufhin er ihr den rosafarbenen Slip abstreifte. Nun waren sie beide vollkommen nackt und sahen sich an, betrachteten den Körper des jeweils anderen. „Warte, wir brauchen noch...“, fing Tai an, doch Mimi streckte die Hand aus, zog die Nachttischschublade auf und holte ein Kondom heraus. Tai sah sie fragend an. „Meine Mutter hat mich gezwungen, welche mitzunehmen“, erklärte sie. Tai nickte, riss die Packung auf und streifte sich das Kondom ungeschickt über. Und dann schliefen sie miteinander, was nicht sonderlich lang dauerte. Mimi kam es vor, als wären es nur wenige Minuten gewesen. Sie hatte sich das anders vorgestellt. Es hatte nicht so wehgetan, wie sie befürchtet hatte. Tai stöhnte auf und glitt wenige Augenblicke später von ihr herunter. Er atmete schwer. Was hatte sie getan? „Was hast du getan?“ Sora sah sie vollkommen baff an, als Mimi geendet hatte. „Ich erkenne dich gar nicht wieder. Was ist mit meiner Mimi passiert? Erst gestern das mit Izzy, jetzt das.“ Schuldbewusst sah Mimi ihre Freundin an. „Ich weiß auch nicht, was da in mich gefahren ist. Ich bereue es schon fast. Ich wollte mein erstes Mal mit jemandem haben, den ich liebe.“ „Tut mir Leid, dass ich das gesagt habe“, sagte Sora. „Ich war nur... verwirrt.“ „Ich bin doch selbst verwirrt“, erwiderte Mimi. „Was mache ich jetzt nur?“ „Okay, das ist schwierig“, meinte Sora und dachte nach. „Was empfindest du denn für Tai?“ „Er ist für mich eigentlich nur ein guter Kumpel. Mehr nicht“, antwortete Mimi. Ihre Finger spielten mit der Bettdecke, sie sah zu Boden. Sora seufzte hilflos. „Denkst du, ich sollte mit Tai darüber reden?“, fragte Mimi leise. „Ja, ich glaube schon. Wie ich ihn kenne, hat ihm das bestimmt was bedeutet“, antwortete Sora. „Mir hat es auch was bedeutet!“, erwiderte Mimi heftig. „Als Tai mich geküsst hat, da hat es sich... einfach so seltsam angefühlt, aber irgendwie auch toll.“ Sora musterte ihre Freundin nachdenklich. „Ich denke, du solltest dir erst mal über deine Gefühle klar werden, bevor du mit ihm redest.“ Mimi seufzte, aber sagte nichts. Eine Weile schwiegen beide Mädchen ratlos. „Übrigens hätte ich gestern auch fast mit Matt geschlafen“, brach Sora dann die Stille. Mimi sah auf, ihr Blick drückte Überraschung aus. „Echt? Und wieso hast du es nicht?“ „Ich weiß nicht, ich fühle mich irgendwie noch nicht bereit. Vielleicht vertraue ich ihm noch nicht genug.“ „Das macht doch nichts. Wenn er der Richtige ist, kann er warten. Wenn nicht, dann solltest du ihn in die Wüste schicken.“ Nun lächelte Mimi wieder aufmunternd. Sora erwiderte ihr Lächeln. Sie hatte ja Recht. „Wie war es denn überhaupt mit Tai? War es gut?“ Mimi hob die Schultern. „Keine Ahnung. Es war merkwürdig und hat sich komisch angefühlt. Ungewohnt.“ Sora versuchte sich das Gefühl vorzustellen. Was passierte hier nur am letzten Abend? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)