Soulmate von ShadowsShadow ================================================================================ Kapitel 10: Traces of what we were ---------------------------------- Es gibt doch tatsächlich immer noch wieder Kerle, die es schaffen, meine Auffassung >Mädels sind das fiesere Geschlecht< in Frage zu stellen... ich meine, wenn jemand einer verheirateten Frau seine Liebe gesteht (wobei hier wirklich fraglich ist, ob es sich wirklich um dieses Gefühl handelt und nicht bloß um Geilheit -.-) und diese ihm erklärt, dass sie zum einen mit ihrem Mann sehr glücklich ist und zum anderen keinerlei Interesse an dem Anwerber hat, dann muss der dass so hinnehmen und nicht einhergehen, das Mädel auf Teufel komm raus erpressen und zusehen, wie er ihr Leben am quälendsten in den Dreck ziehen kann... gomen aber bei solchen Typen bin ich für die Wiedereinführung der Selbstjustiz >.< weiha so viele böse Worte und das, wo es hier doch das 10. Kapitel zu feiern gibt ^^ vergessen wir also für einige Momente den nicht enden wollenden Ärger da draußen und tauchen stattdessen ein in das Chaos einiger uns wohlbekannter Charas *g* anyway much fun ~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~ Drei Wochen war er jetzt schon in Umago, der Stadt, die für so viel Veränderung in seinem Leben gesorgt hatte. Immer noch wurde er von dem Wunsch heimgesucht, erneut alles aufzugeben und zu Bakura zurückzugehen. Und obwohl er gehofft hatte, dass sich dieses quälende Gefühl irgendwann etwas bessern würde, so schien es nur noch schlimmer zu werden. Aber er würde nicht aufgeben. Nicht dieses Mal. So zumindest dachte Ryou jetzt in diesem Moment als er auf den Weg ins Restaurant des Coleman's war. Seine Arbeitszeit würde gleich beginnen, aber wie jeden Tag machte er zuvor noch einen Abstecher zu Ganna, der Dame an der Rezeption, die er mittlerweile aufgrund ihres Alters und ihrer umsorgenden Art kurzerhand in Grandma umgetauft hatte. "Es ist kein Brief für dich angekommen, Ryou.", sagte Ganna als sie den Weißhaarigen erblickte. Mittlerweile hatte sie sich daran gewöhnt, dass ihr Neuzugang sich täglich nach Briefen oder etwas anderen, dass für ihn abgegeben wurde, erkundigte. Ursprünglich hatte Ryou es getan, weil er auf die Antwort der Uni wartete. Diese war dann auch drei Tage nachdem er hier war eingetroffen. Die Yonsei hatte ihn angenommen. Ein Großteil in Ryou versuchte sich zu freuen, mehr oder weniger erfolgreich. Entgegen seiner Befürchtungen hatte er sich auch schon mit einigen seiner Kommilitonen angefreundet. Einer von ihnen war Piero, ein Junge mit kurzen hellbraunen Haaren, der in einer Studenten-WG ein paar Straßen weiter wohnte. Dort war Ryou heute Abend zu einer Fete eingeladen. Aufgeregt war er und das nicht wenig. Aber er musste sich auch eingestehen, dass es ihn freute, nicht von den anderen abgelehnt zu werden. Das Gefühl kannte er zu gut und es war nichts, das er hier weit weg von zu Hause gebrauchen konnte. So toll das Ganze bisher auch zu laufen schien, Ryou hoffte insgeheim, dass Bakura einen Weg gefunden hatte, herauszufinden wo er war und das war auch der Grund weswegen er sich noch immer jeden Tag bei Ganna nach der Post erkundigte. Als wenn sein Yami sich die Mühe machen würde, ihm einen Brief zu schicken... Seltsamerweise hatte die Dame an der Rezeption es gewusst. Gewusst, dass es kein Mädchen war, das er vermisste, sondern ein Junge. Es schien ihr jedoch nichts auszumachen. Ryou vermutete, dass Miguel seinen Mund nicht hatte halten können. Irgendwie war das Verhältnis zwischen dem jungen Fahrer und Ganna sowieso merkwürdig. Vielleicht lag es aber auch nur daran, dass sie sich schon eine ganze Weile kannten und Twilight potentielle Gäste immer zum Coleman's fuhr, während er umgekehrt auf diese Weise viele Fahrten bekam. Doch so sehr Ryou sich auch über Grandma's aufmunternde Worte freute, war er erleichtert, dass niemand genau wissen konnte wo er war. Wie sollte die alte Frau auch nur ahnen können, dass sein Freund ihm die Hölle auf Erden zeigen würde wenn er ihn noch mal in die Finger bekäme? So zumindest dachte Ryou. Hatte er denn einen Grund es nicht zu tun? ~~~ Niemand traute sich zu bewegen. Die Luft in dem geräumigen Wohnzimmer schien mit einem Mal dünn geworden zu sein und wenn auch nur ein Blick nicht wie gebannt auf den Durchgang zum Korridor gerichtet gewesen wäre, hätte er gemerkt, dass das Licht einige Nuancen dunkler geworden war. Dort hatte sich soeben eine gefährliche Situation ergeben, als Bakura den Raum verlassen wollte. Nichtsahnend hatte er den Griff heruntergedrückt und die nach innen schwingende Tür mit einem Ruck geöffnet und stand nun Marik direkt gegenüber, der die Tür von der anderen Seite hatte aufdrücken wollen. Da dessen Hand die Klinke bereits ebenfalls ergriffen hatte, war er durch Bakura's Ziehen nach vorn gestolpert und hatte sich gerade noch abfangen können ehe er einfach in den Weißhaarigen gelaufen wäre. Keiner der Anwesenden wusste von dem Vorfall zwischen den Yamis, aber es war auch keinem verborgen geblieben, dass sich die beiden aus dem Weg gingen, obwohl allgemein bekannt war, dass sie für gewöhnlich ständig zusammen rumhingen, ein Duo, mit dem sich keiner anlegen wollte. Es war Marik, der die Stille brach. "Ich wollt doch nur spielen! Seid wann bist du so nachtragend, Yami?" "Geh!", sagte Bakura bloß. Da war keine Wut in seiner Stimme. Kein Hass. Nur Dunkelheit, wenn man in der Lage war, diese aus Worten herauszuhören. Einzig der Gedanke daran Ryou zu finden hielt den Weißhaarigen davon ab, jetzt etwas zu tun, was er hinterher vielleicht bereuen könnte. Bereuen? Nachdem, was der unmittelbar vor ihm Stehende mit ihm angestellt hatte? Wohl kaum. Bakura konnte nicht sagen, was passiert wäre wenn Marik sich nicht doch dafür entschieden hätte, beiseite zu treten. Der Ringgeist ging an ihm vorbei. "Ich mag dich doch!", sagte der Blonde plötzlich. Die Schritte stoppten, Bakura drehte den Kopf zurück. "Was ist das für ein Gefühl von dem du da sprichst?" "Unser Empfinden... das Dunkel, das unsere Seele ausmacht!" "Ist das so?" "Wir müssen dein Licht finden!" "Das kann ich auch ganz gut alleine!" Bakura ging. ~~~ Es war ein Haus wie viele andere in diesem Teil der Stadt und doch gab es etwas, dass es deutlich von seinen Nachbarn unterschied: seine Bewohner. Zum zweiten Mal an diesem Tag sah sich das Wohnzimmer Energien ausgeliefert, die standzuhalten es nicht erbaut worden war. Aber kaum einer der Anwesenden vermochte dies zu bemerken. Die Mehrheit der Bewohner kam hierher, weil sie sich Vorteile erhoffte, die für die meisten schon daraus bestanden, ein Dach über dem Kopf zu haben. Doch den Auslöser der neuerlichen Unruhen interessierte all das nicht, er suchte seine Zwillingsseele. //Aibou?!!// Keine Antwort folgte. Und das nun schon seit Stunden. Die Jungs, die hier saßen, hatte er bereits alle nach ihm befragt, doch keiner wollte Yugi gesehen haben. Und Atemu wusste, dass sie nicht gelogen hatten. Ein kleiner Trick, den er von einem anderen Sennen-Gegenstand abgeschaut hatte. "Hab gehört, du suchst deinen Hikari?", sagte eine Stimme hinter ihm. Es war Marik und der einstige Pharao war für einen Moment gewillt, Yugi's Verschwinden auf einen Racheakt des Blonden nach ihrem unschönen Aufeinandertreffen zu schieben. Aber das war Quatsch. Marik konnte viel Mist anstellen, doch Atemu wusste, er würde es nie allzusehr übertreiben. "Ja. Ist er vielleicht mit Malik unterwegs?" Der Blonde zog eine Schnute. "Nicht das ich wüsste. Mein Hikari ist in letzter Zeit etwas seltsam..." "Er will keinen Sex?", mutmaßte Atemu. Marik zog eine Augenbraue hoch. "Woher weißt du das?" Atemu lachte auf. "Weil das das Einzige ist, was dich beschäftigt." Marik verschränkte die Arme vor der Brust und sah missmutig an dem anderen Yami vorbei. "Kannst du dir nicht denken, warum er es nicht will?" "Vielleicht ist er krank.", überlegte Marik. Atemu schüttelte den Kopf. "Aber da hab ich jetzt wirklich keine Zeit für, ich muss Yugi finden!" Er ließ einen überaus irritieren Marik einfach stehen. "Was ist schlimm daran, ständig an Sex zu denken???" ~~~ Hier war es dunkel und das beruhigte ihn ein wenig. Doch selbst die schönste Dunkelheit der Nacht, nur erhellt von dem silbernen Schein des vollen Mondes, könnte ihn jetzt nicht erfreuen, denn es fehlte etwas um das Ganze komplett zu machen. Ryou. Bakura hatte sich in sein Zimmer zurückgezogen und dachte nach. Es ärgerte ihn, dass er hier nur untätig rumsaß anstatt nach Hinweisen über diese Unistadt zu suchen. Aber irgendwie hingen seine Gedanken immer wieder in Erinnerungen fest und aus diesen konnte er sich nur schwerlich lösen, denn dort war sein Hikari und Bakura war gewillt sich zu wünschen, dass er einen Weg finden könnte, seine lichte Hälfte einfach aus diesen Gedanken herauszuziehen um ihn dann wieder bei sich zu haben. Da wo er sein sollte. Wo Bakura ihn haben wollte... Wollte Ryou denn noch bei ihm sein? Er war fortgegangen. Weg von seinem Yami. Vielleicht wäre es besser wenn er nicht nach ihm suchen würde? Bakura ohrfeigte sich in Gedanken und war gerade im Begriff, diese Aktion wirklich auszuführen als es an der Tür klopfte und er innehielt. Wer kam denn hierher? Er sagte nichts. "Bakura? Ich weiß, dass du da drin bist! Kann ich reinkommen?" Was führte den Pharao denn her? Würde doch wohl nicht schon wieder um das Motorrad feilschen wollen? Bakura stand auf und öffnete die Tür. "Hast du es dir zur Aufgabe gemacht, mir jetzt ständig auf die Nerven zu gehen?", begrüßte er den anderen Yami und ging zurück zu seinem Sessel um sich in diesem hineinplumpsen zu lassen. Atemu trat ein und schloss die Tür wieder, setzte sich allerdings nicht. "Hör auf, es ist mir ernst! Hast du-" "Keine Zeit für dich und deine Bedürfnisse.", unterbrach Bakura ihn. Den Ex-Pharao zu ärgern machte ihm doch immer wieder Spaß und lenkte ihn zumindest vorübergehend von seinen trüben Gedanken ab. Der Träger des Sennen Puzzles war im Moment allerdings überhaupt nicht für derlei Späße aufgelegt. "Verdammt! Hör mir doch mal zu! Ich suche Yugi!", sagte er etwas lauter. "Vielleicht findest du ihn ja bei Ryou.", antwortete Bakura gelangweilt. Sinn des Ganzen sollte eigentlich nicht sein, dass der Andere ihn wieder an sein Problem erinnerte und das ärgerte den Ringgeist. "Vielleicht ist das ja jetzt IN bei den Hikaris... das sie einfach so abhauen. Womöglich ist Malik auch nicht mehr da.", fügte er noch hinzu und griff nach einer Orange aus der Tüte, die Atemu ihm mitgebracht hatte. "Der hat im Moment ganz andere Sorgen so wie Marik gesagt hat.", meinte Atemu. Bakura stoppte das Schälen der Frucht und sah kurz auf. "Es interessiert mich herzlich wenig, was die beiden für Probleme haben. Malik wird wohl eifersüchtig sein..." "Und das beschäftigt dich?", hakte Atemu nach. "Fuck! Einen Scheiß interessiert mich das! Ich will Ryou finden!" Sein Hikari würde doch wohl nicht wirklich auch weggelaufen sein? Für einige Sekunden überlegte Atemu, aber tat diese Äußerung des Anderen dann als reine Provokation ab. Welchen Grund sollte Yugi auch haben? Das er von allen noch der Vernünftigste war, stand doch wohl außer Frage. Yugi würde nicht einfach so verschwinden, es musste ihm etwas passiert sein. Wenn er nicht mal über ihre seelische Verbindung antwortete... "Und ich will Yugi finden. Also hör auf mit dem Scheiß und sag mir einfach, ob du ihn gesehen hast." "Nein! Es sein denn ich hab ihn einfach übersehen, weil er so klein ist." "Bakura!" Bakura kicherte. Sollte der Pharao doch seinen Hikari suchen, aber woanders. Und Atemu ging wieder zur Tür. "Viel Glück.", sagte Bakura jetzt ernsthaft ohne sich umzudrehen. "Danke. Dir auch.", war die Antwort bevor der Weißhaarige wieder allein in seinem Zimmer war. ~~~ Es klopfte schon wieder. Bakura verdrehte die Augen. Was sollte das denn? Wie sollte er sich denn so in aller Seelenruhe in Selbstmitleid ertränken wenn ihn ständig irgendeine Hohlbirne stören musste? Wenn das jetzt wieder der Pharao war, dann würde er ihn einfach aus dem Fenster schubsen. Wieder stand er auf um die Tür zu öffnen, bereit, den Auslöser dieser erneuten Störung zu packen, durchs Zimmer zu schleifen und dann durch die Öffnung am anderen Ende des Raumes hinaus - oder eher hinunter - zu befördern. Aber als er sah, wer da um Einlass gebeten hatte, waren all diese Gedanken mit einem Mal verschwunden und an ihre Stelle trat... Leere. Er wollte etwas sagen. Wollte losschreien, sich auf ihn schmeißen und ihm sehr, sehr weh tun. Aber nichts davon tat er. Sah Marik nur stumm an. "Lass mich rein, Yami.", sagte der einstige Grabwächter. "Ich...", setzte Bakura an, verhaspelte sich dann aber total. "Du... nicht... sollte...", stotterte er. Es musste ihm völlig egal sein, was ihm alles passieren konnte oder er dachte einfach nicht darüber nach, Bakura wusste es nicht. Noch immer stand er einfach da und sah sein Gegenüber an. "Bitte.", sagte Marik. Bakura trat beiseite. Marik betrat das Zimmer und ging direkt auf das Sofa zu, setzte sich und schaute den Weißhaarigen erwartungsvoll an. "Setz dich doch." Wessen Raum war das hier eigentlich? Bakura fühlte sich ziemlich blöd, folgte der Aufforderung aber und setzte sich in seinen Sessel, sah Marik nicht an, sondern begutachtete das nicht vorhandene Muster seines Teppichs. Minuten verstrichen bis er dann endlich etwas sagte. "Ich sollte dich hassen!" Noch immer sah er nicht auf. "Aber ich kann dich nicht aus meinem Herz verdrängen..." Was redete er denn da? Er wusste es nicht, aber die Worte kamen einfach ungefragt heraus. "Warum bin ich so erbärmlich?" Die violetten Augen waren nach wie vor auf den König der Diebe gerichtet. Marik hatte geduldig gewartet, hatte Bakura Zeit geben wollen. "Kannst du mich nicht einmal ansehen?", fragte er und lächelte, auch wenn der Ringgeist es nicht sehen konnte. "Ich weiß nicht... ich verstehe mich grad selbst nicht..." Und das war in Bakura's Augen nichts, was er ausgerechnet Marik erzählen sollte. Aber nun, er hatte es gerade getan und obwohl er sich dabei unwohl fühlte, hatte er auch nicht das Gefühl, dass es nicht richtig gewesen wäre. "Kennst du es? Dieses Gefühl... auf der einen Seite weißt du, dass du alles haben kannst. Und doch gibt es diese Momente, in denen du ebenso weißt, dass es immer Dinge geben wird, die für dich unerreichbar sein werden..." Was wollte er nur? Bakura hatte das Gefühl, nicht mehr still dasitzen zu können und so stand er auf und ging zum Fenster. "Ich hasse mich für das, was ich ihm angetan habe." Marik war auf ihn zugegangen. "Er fehlt dir sehr, nicht wahr?" Bakura nickte. "Hattest du nie ein schlechtes Gewissen gegenüber deinem Hikari?" Es verging eine Weile bevor Marik antwortete: "Nun, ich bin entstanden aus dem Hass, den er einst empfand. Mich wundert es ehrlich gesagt selbst, dass ich in der Lage bin, andere Gefühle zu empfinden." "Aber, hattest du je Schuldgefühle?" Wider vergingen Sekunden bis die Antwort kam. "Ich denke nicht." Jetzt sah Bakura ihn an. "Dann bin ich wohl einfach nur schwach..." Es war ein Lächeln, das Bakura so noch nicht an Marik gesehen hatte, es wirkte wirklich aufrichtig. "Schwäche muss nicht ungedingt schlecht sein, weißt du?" Er sah zum Fenster hinaus. "Lass uns ganz einfach diesen einsamen Himmel genießen. Er ist uns sehr ähnlich, weißt du?" Bakura betrachtete die Dunkelheit, die sich über alles gelegt hatte. "Er wird uns gänzlich verschlucken wenn wir ihn nur lassen.", meinte er nachdenklich. "Und das ist es, was unseren Teil des Lichts ausmacht." Der Weißhaarige gab ein kurzes Geräusch von sich um seinem Unmut Luft zu machen. Lange standen sie dort und betrachteten das Dunkel, dass ihnen so vertraut, so ähnlich war. Keiner der beiden erinnerte sich hinterher daran, wie viel Zeit vergangen war, aber irgendwann drehte Bakura sich zu Marik und dieser erwiderte seinen Blick. "Dieses andere Gefühl von dem du gesprochen hast. Das Dunkel, das unsere Seele ausmacht?" "Ja." "Bitte, hilf mir mein Licht zu finden." ~~~ "Room 5, yeah?" "Exactly! You've got it!" Es kam nur selten vor, dass Twilight jemanden nicht leiden konnte. In diesem Fall war es so und der Argentinier hatte sich für derlei Fahrgäste einen kleinen Spaß ausgedacht. Wenn er das Gefühl hatte, jemand habe es verdient - und in dieser Hinsicht hatte ihn seine Intuition noch nie im Stich gelassen - schickte er die betreffende Person ins Zimmer 5 im Coleman's. Jene Räumlichkeit, in der seit geraumer Zeit eine grünhaarige Frau wohnte, die ihre besondere Vorliebe für Männer nicht zurückhielt. Für viele mit Sicherheit eine reine Freude, aber Miguel war sich sicher, dass der Junge, der sich wie zufällig nach Ryou erkundigt hatte, keine guten Absichten zu verfolgen schien und über die plötzliche Gesellschaft eines Mädels nicht allzu begeistert sein dürfte. Umso mehr erfreute es den Fahrer als er bemerkte, dass er ein saftiges Trinkgeld erhalten hatte. Wenngleich diese Person wohl so schnell nicht mehr auf seine Dienste zurückgreifen wollen würde. Miguel grinste. ~~~ Die Party war in vollem Gange. Etwas abseits, nahe der Tür - die zu ihrer ursprünglichen Funktion noch die Möglichkeit eines potentiellen Fluchtwegs bekommen hatte - saß Ryou. Vollkommen verwirrt und hin- und her gerissen zwischen der Tatsache, dass man ihn hier gerne sah und dem eher bekannten, jedoch völlig unbegründeten Gefühl, ausgeschlossen zu sein. Letzteres hatte derzeit die Oberhand, wohl weil es trotz allem noch allzu vertraut schien. Denn Ryou wusste, dass er anders war, ob er das nun wollte oder nicht und er war der festen Überzeugung, niemals so ausgelassen feiern zu können wie die anderen hier. I've become so numb I can't feel you there become so tired so much more aware I'm becoming this all I want to do is be more like me and be less like you. Seit damals als es angefangen hatte. Als Bakura gesagt hatte, er würde ihm alles geben. Als Ryou ihm geglaubt hatte und seine dunkle Hälfte alles von ihm genommen hatte. Das klang ziemlich dramatisch, jedoch Bakura hatte ihm wirklich alles gegeben, was er wollte, manches Mal sogar mehr als der Junge sich hätte vorstellen können. Er hatte sich nicht beschweren können, er war glücklich. Wieso also war er fortgegangen? Hatte er vielleicht doch zu überstürzt gehandelt? Jemand beugte sich von hinten über seine Schulter um näher an sein Ohr zu kommen da die Musik so laut war, dass man kein normales Gespräch führen konnte. "Ryou, da ist noch ein Freund von dir gekommen." Kalt. Ihm wurde plötzlich so furchtbar kalt und in seiner Bauchgegend schien mit einem Mal einiges nicht mehr in Ordnung zu sein, war da doch dieses aufgeregte, fast freudige Kribbeln und gleichzeitig hatte Ryou das Gefühl, dass ihm ein Stein im Magen liegen würde. Fast traute er sich nicht den Blick anzuheben, doch als er aus den Augenwinkeln die Umrisse einer weiteren Person im Türrahmen ausmachen konnte, drehte er doch den Kopf und war völlig irritiert. "Jivan?!" Breitgrinsend kam der Blauhaarige auf ihn zu. "Hi Ryou!" War er ihm wirklich die ganze Strecke nachgefahren? Und woher wusste er nur, dass er gerade hier war? Ryou kam vorerst nicht dazu, weiter darüber nachzudenken, denn Jivan setzte sich zu ihm und gab ihm zur Begrüßung einen Kuss auf die Wange. Der gerade vorbeigehende Piero hatte die Szene gesehen und hielt seinen Daumen rauf. Zweifellos musste sein Mitstudent glauben, Jivan wäre Ryou's Lover. Wie peinlich. Wenn Bakura das sehen würde, dann... Bakura! War sein Yami etwa auch hier? Zumindest war Ryou davon ausgegangen als ihm einer seiner Freunde angekündigt worden war. Aber das war unwahrscheinlich. Dann wäre Jivan wohl kaum das Risiko eingegangen, ihn so zu begrüßen. So etwas hatte er sowieso noch nie getan. Die Augen des weißhaarigen Jungen wurden groß. Warum hatte Jivan ihn geküsst? Ok, er hatte es wohl nur freundschaftlich gemeint. Oder? Ryou war verwirrt und sah neben sich. "Was machst du hier?", platzte es aus ihm heraus. Ein verletzter Blick traf ihn. "Nette Begrüßung! Ich kann ja auch wieder gehen!" "Nein... entschuldige, ich bin nur so überrascht. Warum-" Doch Ryou konnte seine Frage nicht beenden, denn Jivan stand plötzlich wieder auf, - Ryou dachte schon fast, der Blauhaarige würde jetzt wirklich einfach wieder gehen - griff nach den Händen des Hikaris und zog ihn dorthin, wo die anderen tanzten. ~~~Rückblick Als es an der Tür des Zimmers 5 im Hotel Coleman's klopfte, öffnete Jessica und ihre Laune hob sich als sie einen gutaussehenden Jüngling erblickte. Dieser schaute zwar ein wenig verwirrt, doch dieser Umstand hielt sie nicht davon ab, ihn erstmal hinein zu zerren. Nachdem sie dann aber direkt über ihn herfallen wollte, erkannte Jivan scheinbar den Ernst der Situation und flüchtete aus ihrer unmittelbaren Nähe. "Nimm's mir nicht übel, Süße, aber ich steh nicht auf Mädels." Es folgte ein leidender Blick der Angesprochenen. "Nicht noch so einer!", stöhnte Jessica entnervt. Als sich im darauf folgenden Gespräch allerdings herausstellte, dass Jivan auf der Suche nach Ryou war, erinnerte die Grünhaarige sich daran, dass der Junge im Gespräch mit Ganna etwas von einer Fete erwähnt hatte. Jessica, die ihre Augen und Ohren überall hatte, war immer froh, wenn sie tratschen konnte und so überging sie diese erneute Niederlage und beschloss, dem Jungen den Weg zu der WG zu beschreiben und so wenigstens diese Vorzüge ihrer Person zum Besten zu geben. Jivan gab sich auch äußerst dankbar und versprach beim Verlassen des Zimmers, dass er im nächsten Leben mit Sicherheit hetero sein würde, fügte in Gedanken jedoch hinzu, dass er wohl selbst dann kein Interesse an seiner Informantin haben würde. ~~~Rückblick Ende Mehr oder weniger erfolgreich hatte Ryou die letzte Viertelstunde überstanden und war zu dem - in seinen Augen rettenden - Sofa zurückgekehrt. Es lag weder am Tanz, noch an der Musik, noch an seiner Begleitung. Natürlich wusste der weißhaarige Junge sich zu bewegen und auch Jivan hatte keine zwei linken Füße, aber, was war denn hier eigentlich los? "-wollt ich schon damals immer mal mit dir gemacht haben!" Ein wenig verständnislos sah Ryou in das begeisterte Gesicht neben sich. Er hatte dem Kollegen gar nicht richtig zugehört und wäre in diesem Moment auch einfach gerne nur allein um einen klaren Kopf zu bekommen. Doch nichts von dem wurde ihm vergönnt. Vielmehr fühlte er sich immer mehr von Jivan bedrängt. Das Schlimmste aber war, dass ein Teil von ihm es als angenehm empfand eine Hand auf seiner Schulter zu spüren und Ryou versuchte zu erraten, was die braunen Augen, die so anders waren als die er kannte und ...liebte, ihm wohl sagen wollten. "Was hast du, Ryou?" Der Hikari hatte das Gefühl neben sich zu stehen und einfach nur Zeuge einer seltsamen Situation zu sein. Passierte das hier wirklich? Und was wollte Jivan von ihm? "Nichts.", kam die etwas verspätete Antwort und Ryou stand auf. "Ich glaube, ich möchte was trinken. Soll ich dir was mitbringen?" "Ach was, ich komm eben mit." Ryou beschloss, sich erstmal mit der Situation abzufinden. Was im Kopf des Blauhaarigen vor sich ging, hatte er noch nie verstanden und das würde sich in den nächsten Minuten wohl auch nicht ändern. Also versuchte er, dem Ganzen etwas Positives abzugewinnen und genoss den Abend so gut es eben ging. Sie unterhielten sich über belanglose Dinge, vermieden es dabei beide, die Geschehnisse in Domino zu erwähnen und der Junge konnte Bakura's Schwärmerei von Wein plötzlich verstehen. Schmeckte aber auch gut. Wein? Bakura?... Und dann kamen die vermeintlich gut versteckten Erinnerungen. Ungefragt begannen sie, Ryou's Denken einzunehmen. (Ryou's Erinnerung) Er hatte es bloß für einen Traum gehalten. Einen zugegeben sehr schönen, aber doch keinesfalls realistischen Traum. Bakura hatte ihn geküsst. Es war der erste Kuss, den er von seinem Yami bekommen hatte und es war Ryou's erster Kuss, der die freundschaftliche Linie übertreten hatte. Es war so überwältigend und fast hätte der Hikari vergessen, dass er gerade mehr tot als lebendig war. Etwas war irgendwie anders. Mit aller Kraft kämpfte er gegen die drohende Ohnmacht an bis es ihm plötzlich klar wurde. Er war nicht in seinem Seelenraum. Er war in seinem Körper. Wie aber konnte es dann sein, dass er noch immer Bakura neben sich spürte? Starke Arme spürte, die ihn fest an einen schützenden Körper drückten, damit er nicht fiel. Einen Körper, den es nicht gab... Ryou riss die Augen auf und sah erst einmal nur verschwommen, da sein Bewusstsein angesichts dieser Anstrengung rebellierte. Sein nächster Gedanke war, dass er tot sein musste, denn es konnte keine andere Erklärung dafür geben, dass da vor ihm tatsächlich diese dunklen Seelenspiegel seines Yamis auf ihn gerichtet waren. "Du hättest mir sagen können, dass du der Tod bist. Dann wäre ich schon viel eher gestorben..." Eine Augenbraue erhob sich. "Seltsame Art zu scherzen, Hikari." Ryou überging die Bemerkung, konnte es immer noch nicht glauben. "Bist du wirklich?" "Ja." Ryou zog seinen Kopf ein wenig zurück und betrachtete dann kurz die Umgebung um sicherzugehen, dass er tatsächlich nicht mehr im Seelenraum war. "Wirklich hier?" Bakura grinste breit und nickte. "Bei mir?" Ryou sah wieder nach vorn, diesmal allerdings an Bakura vorbei. Er hatte keine wirkliche Angst, empfand es nur seltsam, plötzlich so direkt gegenüber seiner dunklen Hälfte zu sein. Bakura zog ihn wieder leicht zu sich und der Sennen Ring leuchtete. " Er hätte mir sagen können, dass es so einfach geht!" Ein seltsames Gefühl entstand in Ryou. "Bist du nur deshalb so froh, weil du jetzt nicht mehr an mich gebunden bist und deine Ziele so besser verfolgen kannst?" Jetzt hatte er Angst. Bakura lachte. "Baka Hikari! Glaubst du, ich hätte mich von dir aufhalten lassen? Nein!" Er strich dem Jungen durchs Haar und sah ihm dann fest in die Augen. "Aber endlich wieder einen eigenen Körper zu haben erlaubt es mir, dir nah zu sein, wann immer ich es will. Nicht nur seelisch, auch körperlich." Ryou spürte, das seine Augen feucht wurden, aber er hielt sich zurück, wollte den Moment nicht verlieren. Und dann lachte auch er. "Ist doch um einiges besser, dich bei mir zu wissen als in mir!" Bakura grinste frech. "So? Na, wir werden ja noch sehen, ob ich dich da nicht eines besseren belehren kann." Ryou wurde knallrot. "S-so hab ich das nicht gemeint." Beide lachten. (Ryou's Erinnerung Ende) to be continued... Für eventuell verwirrende Sätze übernehme ich wie immer keine Verantwortung ^^ it's just me 'Piero' kommt aus dem italienischen und bedeutet soviel wie 'Fels' *lol* passt hier so gar nicht but who cares? (Quelle: http://www.rund-ums-baby.de/vornamensuche/name-detail.htm?name=Piero) Songtext-Auszug by Linkin Park - Numb Hosted by Animexx e.V. 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