Soulmate von ShadowsShadow ================================================================================ Kapitel 11: Move along ---------------------- money isn't just everything >.> hadn't I mentioned that I miss my girl? cannot say it often enough... ~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~ /Yami?.../ Das laute Klirren des umgeschmissenen Glases ließ die beiden anderen aufschauen. Der einstige Pharao war tatsächlich das Risiko eingegangen und hatte ein weiteres Mal an Bakura's Zimmertür geklopft. Da seine Stimmung mittlerweile ruhiger war, hatte der Weißhaarige ihn dann nicht wie zuvor geplant auf direktem Wege aus dem Fenster befördert. Bakura bedauerte dies ein wenig, aber die gegebenen Umstände waren im Moment wichtiger und so hatten die drei Yamis sich zusammengetan. Bakura, weil er Ryou zurück haben wollte, Atemu, weil er Yugi nicht finden konnte und Marik, weil Malik ihn nicht in sein Zimmer ließ. Jetzt saß Atemu kerzengerade auf dem Sofa und schien auf etwas zu warten. Seine Gesichtszüge waren angespannt und als der neben ihm sitzende Marik ihn ansprach, machte er eine abwehrende Bewegung mit seiner Hand, was dazu führte, dass der Blonde einen Schmollmund zog. "Da will man helfen..." //Aibou? Wo bist du?// /Im Keller... glaub ich.../ Atemu ignorierte die theatralischen Gesten der beiden Yamis über seinen erschrockenen Gesichtsausdruck und fragte weiter. //Ist alles ok mit dir?// /Ich denke schon... Bitte hilf mir, Yami/ Der einstige Pharao sprang auf und hechtete aus dem Zimmer. Fragende Blicke sahen ihm nach. "Wo ist eigentlich Malik?" "Kommt nicht aus seinem Zimmer raus..." Bakura lächelte. Machte Marik sich am Ende doch Sorgen? Wenn auch nur um sein eigenes Vergnügen... ~~~ Die Kellertür wurde aufgerissen und dem Träger des Sennen Puzzles wurde übel bei dem Anblick, der sich ihm bot. Da lag sein Yugi, seine Zwillingsseele, gefesselt und geknebelt auf dem schmutzigen Boden zwischen Kartons und anderen angehäuften Dingen. "Aibou!" Atemu lief auf seine lichte Hälfte zu, ließ sich auf die Knie fallen und zog den Jungen an sich. Nachdem er ihm zuerst das Tuch, das als Knebel diente, aus dem Mund gezogen hatte, fragte der Yami: "Wie ist das passiert?" Doch anstatt zu antworten, vergrub Yugi seinen Kopf in die Brust seines Freundes und schluchzte, ließ all der Angst und dem Schmerz der letzten Stunden freien Lauf. Gefühle gänzlich anderer Art keimten in Atemu auf. Wer hatte das getan? "Ich hätte mich einfach nicht einmischen sollen. Aber... Ryou ist doch mein Freund. Ich... ich wollte... so bin ich nun mal..." Immernoch schockiert und von seinem aufbrausenden Innenleben zusehends eingenommen, brachte Atemu nur noch eins hervor: "Wer?" Yugi's Blick richtete sich nach unten und es verging eine Weile ehe er antwortete. "Jivan" ~~~ "Hey, Pharao! Was soll das jetzt schon wieder? Wenn du durchdrehen willst, mach das woanders!", kommentierte Bakura den Lärm, verursacht durch die mit etwas zu viel Schwung aufgestoßene Tür seines Zimmers, welche nach Atemu's Bemühungen keinerlei Gegenwehr gezeigt und unsanft Bekanntschaft mit der Wand gemacht hatte. "Ich muss mit dir reden!" Bakura überlegte einen Moment, was er mit dieser Aussage anfangen sollte und obwohl ihn ein - aufgrund seines gespielten Desinteresses - wütender Atemu amüsiert hätte, ließ der Weißhaarige seiner Neugier den Vorrang. "Wieso?" Bevor eine Antwort erfolgte, wurde die Tür geschlossen und nachdem er sichtlich mit sich gerungen hatte, sah Atemu Bakura nun direkt in die Augen. "Ich hätte es dir schon eher sagen sollen, aber ich war der Ansicht, dass ich mich raushalten sollte..." "Mir was sagen?", fragte Bakura scharf, aber Atemu ließ sich davon nicht beeindrucken und man konnte die eigene Wut aus seiner Stimme heraushören. "Ich habe Yugi endlich gefunden. Im Keller. Er-" "Sag mal, willst du mich verarschen?! Was bei Ra interessiert mich dein bescheuerter Hikari?", unterbrach der Ringgeist ihn aufgebracht, aber Atemu überhörte es. "Verdammt, Bakura! Ich weiß, warum Ryou gegangen ist!" Die Augen des Weißhaarigen wurden groß. Kurz schien er zu überlegen und stand dann auf. "Und das sagst du mir erst jetzt?!" Er ging auf Atemu zu und dieses Mal spürten alle Anwesenden, dass das Licht am liebsten gänzlich aus dem Raum gewichen wäre. "Ich hatte dich gewarnt! ..." "Nein! Mach doch nicht schon wieder so eine Scheiße!" Marik, der bisher nur still dagesessen und immer wieder von einem zum anderen geblickt hatte, war aufgesprungen und hatte sich auf Bakura geschmissen. Doch der Ringgeist stieß den Blonden sofort von sich so dass Marik zu Boden fiel. Jeder, er selbst eingeschlossen, wunderte sich über die plötzlich so immense Kraft und als Bakura an sich herunter schaute, erkannte er, dass der Ring wieder leuchtete ohne dass er wusste, warum. Auch Marik kam diese Szene bekannt vor, doch in seinen Augen war keine Furcht zu sehen. „Das Dunkel, das unsere Seele ausmacht… erinnerst du dich?“ Weder schien Bakura ihn gehört noch sonst irgendeine Kontrolle über sich zu haben. Ein Griff in die Hosentasche und die Klinge eines Dolchs in der Hand des Weißhaarigen kam Marik's Hals bedrohlich nahe. Der einstige Grabwächter lächelte und vielleicht war es diese ehrliche Geste, die Bakura innehalten ließ. Vielleicht war es aber auch die panische Stimme Atemu's, die er jetzt irgendwo durch den Nebel in seinem Denken wahrnahm. "Jivan! Er war es, der Ryou dazu gebracht hat! Bakura! Komm zu dir!" Marik lächelte noch immer. Wahrscheinlich würde er es auch dann noch tun wenn er zugestochen hätte. Bakura dachte lange darüber nach. Er klammerte sich geradezu an diesen Gedanken, weil er wusste, dass er es war, der ihn dachte. Er gab ihm die Kontrolle über sich selbst zurück, die er gerade nicht mehr gehabt hatte. Und er hasste nichts mehr als nicht mehr Herr seiner selbst zu sein. Dann, ganz langsam, nahm er Atemu's letzte Worte wahr und erneut spürte er, wie sich eine unbeschreibliche Wut in ihm ausbreitete. Doch dieses Mal konnte er sie beherrschen. Er ließ von Marik ab und stand auf. Der Blonde sah ihn an, aber er lächelte nicht mehr während Atemu noch immer geschockt dastand. Bakura kämpfte mit sich, versuchte den Zorn zu bezwingen und dieses Mal gelang es ihm. Nachdem er den Dolch weggesteckt hatte, streckte er Marik eine Hand hin um ihm aufzuhelfen. Der einstige Grabwächter nahm sie an. „Lass uns dein Licht finden.“ ~~~ "Zarko! Schnapp dir die Jungs! Es gibt was zu tun!" Nachdem Atemu den Weißhaarigen begleitet mit einem "Du kannst ihn auch einfach bloß fragen!" davon abgehalten hatte, den Weg zu Jivan's Wohnung aus Yugi herauszuprügeln, hatte sich der einstige Pharao zu seinem Hikari auf das Bett, in das er ihn zuvor gelegt hatte, gesetzt. Nach einigem Herumdrucksen und viel gutem Zureden seitens Atemu, hatte Yugi den anderen schließlich erklärt, wie sie dorthin kommen würden. „Aber… ich dachte, wir sind die Guten…“ Verständnislos und ein wenig ängstlich sah der Junge seinen Yami an, der ihm beruhigend durch das Haar strich. "Das ist richtig. Und wir tun ja auch nichts Böses." Er überging Yugi's skeptischen Blick und fügte hinzu: "Aber Jivan hat einige ganz und gar nicht nette Dinge getan und wir werden dafür sorgen, dass er sich dafür verantworten muss." "Sülz hier nicht rum, Pharao! Er kriegt die Fresse eingeschlagen und das wird noch sein kleinstes Problem sein!" Marik war wütend, er hatte mit vielem gerechnet, jedoch nicht, dass es ausgerechnet Jivan gewesen war. Gerade auf diesen Jungen hatte er viel gehalten und deshalb ärgerte er sich noch mehr, nichts von dessen Absichten bemerkt zu haben. Yugi's Augen weiteten sich vor Schreck und er wollte aufspringen, wurde jedoch von den starken Armen seines Yamis daran gehindert. "Aber-" "Nix, aber!", blaffte der Blonde und zu Atemu gewandt: "Komm jetzt, Atemu!" Yugi war zusammengezuckt und versuchte, sich weitesgehend unter der Decke zu verstecken. Atemu strich ihm noch einmal durch's Haar, beugte sich dann vor um seinem Freund einen Kuss auf die Stirn zu geben. "Ich muss los!" Zutiefst besorgt blieb Yugi zurück und konnte kurz darauf hören, wie die Haustür zugeworfen wurde. In Jivan's Haut wollte er jetzt sicher nicht stecken. ~~~ Die alte Feuerleiter hatte mit Sicherheit schon bessere Tage gesehen und schien ihrem Unmut mit beharrlichem Knarren und Quietschen Ausdruck verleihen zu wollen. Etwas, dass wohl keinem der vier Personen auffiel, die sich auf diesem Weg bis zum 24. Stockwerk gekämpft hatten. Marik deutete den anderen zurückzubleiben während er versuchte, einen unauffälligen Blick durch das Fenster zu werfen. Dort war niemand. Mit lautem Klirren zersprang die Scheibe in tausend Stücke und der Blonde landete auf dem stellenweise aufgerissenen Boden des nicht allzugroßen Raumes um im nächsten Moment die Tür auffliegen zu sehen. Weitere der Jungs, unter ihnen auch Atemu, betraten das Zimmer und begannen sinnloserweise sich zu verteilen. Und schließlich stand Bakura in der Tür, dessen Blick nicht einmal der andere Yami erklären konnte. Das einzige, das klar war, war die Bestätigung dessen, was zu befürchten gewesen war. Jivan hatte natürlich nicht auf sie gewartet. Ein sehr helles Leuchten zog die Blicke der Anwesenden zum Weißhaarigen und Marik hob eine Augenbraue. Der Ruf des einstigen Grabräubers war alles andere als harmlos und die meisten in diesem Raum hatten miterlebt was passieren konnte, wenn Bakura ausflippte. Ehe es dazu kommen konnte, schickte Atemu seine Jungs zurück und wies sie an, auch in der Umgebung die Augen offen zu halten. Als sie nur noch zu dritt in dem Zimmer waren, tat Marik etwas, für das Atemu ihn auf der einen Seite für vollkommen verrückt, aber dann auch auf eine gewisse Weise für mutig einstufte. Der Blonde war auf Bakura zugegangen, der ein weiteres Mal in dieser Nacht nicht den Anschein machte als würde er noch vor irgendetwas zurückschrecken. Doch als er sich in einer festen Umarmung wieder fand, schien die Mauer der Wut und der Enttäuschung endgültig zusammenzufallen und man konnte spüren, dass auch Bakura darüber erleichtert war. Es vergingen einige Minuten ehe Marik wieder von ihm abließ und sich ein paar Schritte entfernte. Sein Blick traf den Atemu's und dann sahen sie wieder beide zu dem einstigen Grabräuber. Dunkelheit hatte sich erneut über ihn gelegt und er brauchte sie jetzt um sich zu stärken. "Niemand bestiehlt den König der Diebe..." Es war kaum mehr als ein Flüstern und nur Marik und Atemu konnten daraufhin den markerschütternden Schrei hören, der geisterhaft durch ihr Denken zog. ~~~ (Ryou's Gedanken) Wenn ich ehrlich sein soll – und da ich ein Hikari bin, trifft dies meistens zu – kann ich nicht beurteilen, ob ich wirklich betrunken bin. Eigentlich bin ich es. Also, ich meine, ich weiß nicht, ob ich vom Alkohol berauscht bin oder von meinen Gefühlen. Vielleicht auch von beidem. Ich sitze hier in dieser Studenten WG auf diesem Sofa an dieser Tür und kann mich einfach nicht entscheiden wie ich fühlen soll, wie ich mich verhalten soll. Piero, den Besitzer dieser WG, kenne ich jetzt schon etwas länger und komme ganz gut mit ihm klar. Und auch die meisten der Anwesenden sind meine Kommilitonen. Die Musik ist ok, obwohl ich andere Richtungen bevorzugen würde. Aber, mir ist einfach nicht nach feiern. Außerdem schmeckt der Wein heute besonders gut und ich bin es nicht gewohnt, viel zu trinken. Die Wahrheit ist, dass ich wohl auf dem besten Weg bin, es mir anzugewöhnen... Ist so eine Sache. Einmal geht es mir dann richtig gut, ich kann total abschalten und bin richtig ausgelassen. Dann gibt es die Momente, in denen ich total meinen - nicht so schönen - Gefühlen verfalle und immerzu nur an Bakura denken muss. Wie es ihm geht, ob er immer noch böse auf mich ist, ob er mich noch… liebt? and I know I may end up failing too but I know you were just like me with someone disappointed in you. (1) Und dann Jivan... Was will der Junge nur? Und was will ich? Genaugenommen mag ich es, wenn er sich so an mich ranmacht, wenn auch nur deswegen, weil ich die körperliche Nähe vermisse... Aber... es wäre falsch, sich ihm hinzugeben... Wäre es das? ... Natürlich wäre es falsch! Warum ist dann allein der Gedanke daran schon so verlockend? ... Weil man Verbotenem immer nur schwer widerstehen kann, Ryou! Aber ist es denn mittlerweile für mich immer noch etwas Unerlaubtes? Ich habe doch schon so viel erlebt. So viel gesehen. Aber wenn man selbst etwas durchmacht erkennt man es nicht, weil die Gedanken zu sehr verfangen sind... Das mir mal so was passieren würde. Schon seltsam. Wie konnte es nur soweit kommen? Ich erinnere mich, dass ich verzweifelt war und den Geschmack der Freiheit kosten durfte. Meine Gefühle schienen eingefroren durch den Lauf der Dinge. Ich fiel immer weiter und wartete auf den, der mich festhalten würde, hoffte, dass Liebe meine Seele retten würde. Wollte weit weg von allem... und was habe ich bekommen? "Geht es dir nicht gut?" Direkt vor Ryou's Gesicht erschien Jivan und seine Hand streichelte die Wange des Jungen. Auch sein Blick war nicht mehr völlig klar, was in seinem Fall allerdings einen etwas anderen Ursprung hatte. "Wo bin ich?", hörte der weißhaarige Junge sich sagen und wurde sich dann der Person vor ihm bewusst. "Jivan?" ~~~ Wir hoffen, dass der Verlust von drei Laptops nicht weiter stört und sorry wegen dem kaputten Fenster < Marik hatte darauf bestanden, dem Ladenbesitzer des Computerhandels, dem sie auf dem Rückweg einen kleinen Besuch abgestattet hatten, eine Notiz zu hinterlassen und es sich nicht nehmen lassen, diese auf einem angeschlossenen Gerät zu schreiben um sie dann auszudrucken. Da dies den anderen beiden ohnehin schon sinnlos erschien, wunderten sie sich nicht weiter darüber, dass der Drucker ein Blatt nach dem anderen mit der Nachricht ausspuckte. Marik grinste verschwörerisch und dann verließen sie endlich den Laden. Zu Hause angekommen wurden erstmal alle aus dem Wohnzimmer vertrieben und Marik entschied, dass die Jungs noch mal die Umgebung nach dem Blauhaarigen absuchen sollten. Dann dauerte es eine Weile bis alles angeschlossen und installiert war, aber schließlich saß jeder Yami vor einem Laptop und suchte nach etwas, dass ihnen weiterhelfen konnte Ryou zu finden. Sie klapperten Homepages und Foren ab und alle Nase lang musste Atemu den Blonden davon abhalten, sich wieder Bilder von nackten Jungs anzuschauen. "Oh Mann. Ich kann mir echt was Besseres vorstellen als mitten in der Nacht im Internet rumzusuchen...", seufzte Atemu. "Klappe, Pharao!", meckerte Marik, "Wenn es um deinen Hikari gehen würde, wärst du nicht die ganze Zeit am jammern!" "Du musst grad reden, hentai!", maulte Atemu zurück und spielte dabei auf die obszönen Seiten an, die der Blonde zu bevorzugen schien. Bakura verdrehte die Augen. Die beiden gingen ihm extrem auf die Nerven. Er klickte sich weiter auf die nächste Seite und hielt dann plötzlich inne. "Hey! Schaut euch das mal an!" "Hast du was gefunden?", fragte Atemu. "Nanu, Yami. Mit wem schreibst du denn da?", wunderte sich Marik als er dazukam. "Das bin ich nicht!", entgegnete der Weißhaarige genervt. "Da nennt sich einer Bakura." "Wo bist du denn da überhaupt?" Atemu schaute auf die Adresse und las: "Yonsei, Universität für Landschaftökologie und Biologie in Umago." ~~~ Nachdem er sich noch einmal von Jivan auf die Tanzfläche hatte ziehen lassen, stand Ryou jetzt am Fenster und sah gedankenverloren in die Nacht hinaus. Obwohl es ihn ein wenig fröstelte, ging er noch ein Stück näher und stütze sich mit den Händen am Sims ab. Abstand. Das war es, was er wollte. Was er jetzt dringend brauchte. Doch die Quelle dieses Anliegens in Form eines blauhaarigen Jungen gedachte scheinbar nicht, ihm diesen zu gewähren. Und Ryou sah sich nicht imstande, Jivan direkt darum zu bitten, immerhin war der Kollege ihm doch extra den ganzen Weg nachgefahren nur um ihn zu sehen. Ryou wollte nicht undankbar erscheinen, aber er wollte jetzt am liebsten einfach nur allein sein. Während ihm Jivan nach wie vor irgendetwas erzählte, hörte der Hikari schon lange nur mit einem Ohr zu. Mit wachsendem Interesse betrachtete er die Regenrinne am gegenüberliegenden Haus. Sie schien ihn an etwas zu erinnern. (Ryou's Erinnerung) Tat er das hier wirklich allen Ernstes? Er atmete schnell und unregelmäßig und sein Herz raste so sehr, dass es fast schon wehtat. Seine Beine fingen allmählich auch an zu schmerzen und mit einem Mal konnte er eine Hand an seinem Rücken spüren, die ihn weiter nach vorn drückte. Doch lange würde er dieses Tempo nicht mehr durchhalten können. Sein Rucksack zerrte an ihm als würde er Tonnen wiegen und schien ihn mit jedem Schritt weiter nach unten zu ziehen. Bakura hingegen hatte offensichtlich einen Heidenspaß und brachte es zustande, Ryou breit anzugrinsen obwohl er dabei eine Perlenkette - ein Teil ihres gerade eroberten Diebesguts - mit den Zähnen festhielt. "Na, Hikari, wie gefällt dir das freie Leben?" Ryou zwang sich ein Lächeln auf. Das war unfair. Selbst mit zwei voll gestopften Säcken beladen schien der einstige Grabräuber keinerlei Schwierigkeiten zu haben, zu laufen was das Zeug hält und seinem Hikari wie nebenbei jetzt auch noch in den Po zu kneifen. "Hey!" "Wer hatte gleich noch mal behauptet, er käme gut mit der Dunkelheit zurecht?" /Nicht, wenn ich dabei wie ein Irrer durch enge Gassen rennen muss, Kura!/ //Warum Gedankenlink, Hikari? Schwächelst du etwa schon?// /Das ist nicht witzig! Ich kriege wirklich kaum noch Luft! Wie machst du das nur?/ //Geheimnis! Aber ok, bleib an der Ecke da vorne stehen// Das ließ sich Ryou natürlich nicht zweimal sagen und als er endlich stehen bleiben konnte, lehnte er sich völlig erschöpft neben einer Regenrinne gegen die Hauswand und stützte sich mit den Händen an seinen Knien ab. Als er seine Atmung wieder halbwegs unter Kontrolle hatte, sah er Bakura gespannt an. "Was hast du vor, Yami?" Der lüsterne Blick seiner dunklen Hälfte gefiel Ryou überhaupt nicht und als Bakura dann auch noch näher kam und ihn mit seinen Augen förmlich auszuziehen schien, wusste Ryou, dass er die falsche Frage gestellt hatte. "Jetzt gerade?", fragte der Ringgeist und fuhr mit seinen Fingern Ryou's Wange entlang um sie daraufhin unter das Kinn des Jungen zu legen und es sanft anzuheben. "Kura! So-sollten wir nicht erstmal zusehen, dass wir nach Haus kommen?" Gespielt enttäuscht rollte Bakura mit den Augen, kam Ryou's Gesicht dennoch immer näher. "Wo bleibt dein Sinn für etwas Abenteuer?" Da Bakura sich mit der einen Hand an der Wand und der anderen an der Regenrinne neben Ryou abgestützt hatte, sah der Junge keine Fluchtmöglichkeit, aber nach dem, was sein Yami augenscheinlich vorhatte, war ihm jetzt überhaupt nicht... "Kura, bitte! Ich will heim!" Das ganze war dem Jungen doch eine Spur zu aufregend. Und das letzte was er jetzt gebrauchen konnte, war eine Konfrontation zwischen seinem Yami und dem Juwelier, den sie vorhin um einen Großteil seines Inventars gebracht hatten. Ihm war kalt, er war müde und er wollte jetzt unbedingt nach Hause und es sich mit einer Tafel Schokolade auf dem Sofa gemütlich machen. Bei dem Gedanken daran fühlte sich Ryou gleich wieder etwas erholter und so gab er Bakura einen kleinen Kuss auf die zum Schmollen verzogenen Lippen. "Hikari braucht gleich etwas Süßes!" Bakura hatte sich vor die Regenrinne gestellt und seinen Kopf daran gelehnt. "Wie wäre es mit seinem Yami?", fragte er während er langsam mit seinen Fingern an dem Rohr entlangstrich. Ryou konnte nicht verhindern, dass sich ein leichter Rotschimmer auf seine Wangen legte. "Darüber können wir reden sobald ich mich endlich auf etwas Weiches legen kann." Und ehe Bakura auch dazu einen Kommentar abgeben konnte, fügte er hinzu: "Kommst du, Yami?" (Ryou's Erinnerung Ende) ~~~ "Und was, wenn das nicht Ryou ist? Dann fährst du da ganz umsonst hin!", überlegte Atemu. "Wieso? Dann kann er immer noch den Typen aufmischen, der es gewagt hat, seinen Namen zu benutzen!" Bei dem Gedanken an eine ordentliche Portion Chaos glänzte es in Marik's Augen und er knuffte dem einstigen Pharao in die Seite. "Kannst du auch noch mal an was anderes als Prügeleien denken?", fragte Atemu genervt. "Klar kann ich das!", erklärte Marik aufgebracht. "Aber mein Hikari zieht es ja vor, mich weder in sein Zimmer noch in seinen süßen Po zu lassen..." "Oh Mann..." Atemu gab es auf. Diesem Yami war einfach nicht zu helfen. Einem anderen hingegen schon und als Bakura nach wie vor auf den Bildschirm starrte und dann meinte, der Ring würde sich wie etwas Schweres gegen seine Brust drücken, so als würde er ihm nicht mehr gehören, hatte auch Atemu ein Einsehen. "Na los, dann geh schon. Kämpf um deinen Hikari!" Bakura nickte. "Au fein!", freute sich Marik, sprang auf und eilte zur Zimmertür. "Was hast du vor?", fragte Bakura skeptisch. "Ich werde dich natürlich begleiten, Yami!" Und damit war der einstige Grabwächter aus dem Zimmer verschwunden. Atemu sah zu Bakura, der seinen Blick noch immer auf den flimmernden Monitor gerichtet hatte. "Fuck!" Bakura stand auf. "Ich werde Ryou zurückholen!" Wenig später war der Weißhaarige damit beschäftigt, wahllos ein paar Sachen in eine Reisetasche zu packen. ~~~ Ein laues Krachen unterbrach ihn in seinen Gedanken und auch sein Gegenüber sah verwundert in die Richtung aus der der Lärm zu kommen schien. Vermutlich die Küche. Ryou glaubte zersplittertes Geschirr und Scherben heraushören zu können, aber er war sich dessen nichts wirklich sicher. Doch sein Gewissen zwang ihn aufzustehen und nachzusehen, was denn wohl passiert sei. Natürlich folgte Jivan ihm. In der Küche fanden sie einen verärgerten Piero vor, der gerade dabei war einen Jungen zusammenzustauchen, der es geschafft hatte, einen Mehrzahl des Geschirrs, dass auf der Spüle gestanden hatte, auf den Boden zu befördern. "Erst verteilt der seine Unterlagen hier überall und wundert sich dann noch wenn alles runterfliegt. Man sollte ihm den Kopf in die Kloschüssel stecken - Du weißt ja, was sie früher mit Strebern gemacht haben! (2)", zwinkerte er Ryou zu. Der Hikari lächelte und hoffte insgeheim, dass dieser und auch einige andere unangenehme Bräuche hier nicht wirklich an der Tagesordnung stehen würden. Mit gesenktem Kopf verließ der Missetäter den Raum gefolgt von dem brünetten Oberhaupt der WG, der dann das Licht ausschaltete, wohl um den beiden vermeintlichen Lovern einen Gefallen zu tun. Ryou beschloss, ihn bei der nächsten Gelegenheit darüber aufzuklären, dass Jivan einfach nur ein Kollege war. Letztgenanntem schien die Situation allerdings durchaus zu gefallen und als Ryou sich zu dem Blauhaarigen umdrehte, fand er sich unverhofft in einer Umarmung wieder und ehe er auch nur den Gedanken, was denn jetzt los sei, zu Ende formulieren konnte, hatte sich Jivan vorgebeugt und ihn geküsst. "Iieks!", kam es von Ryou und er stolperte ein paar Schritte zurück. "Was sollte das?" "So schüchtern kenne ich dich ja gar nicht.", neckte Jivan ihn, blieb allerdings wo er war. "Lass den Mist!" Ryou versuchte, das eben Geschehene einfach zu übergehen und schob es auf den Alkohol, von dem scheinbar nicht nur er etwas zu viel getrunken hatte. Nachdem er sich sicher war, dass Jivan keinen zweiten Versuch starten würde, fragte er: "Weißt du überhaupt, wo du schlafen wirst?" Jivan verschränkte die Arme vor der Brust und sah sein Gegenüber verwundert an. "Na bei dir!" Das war etwas, mit dem Ryou nicht gerechnet hatte. "Aber sonst geht's noch?" to be continued... (1) Songtext-Auszug by Linkin Park - Numb (2) an dieser Stelle möchte ich ganz einfach erwähnen, dass dieser Satz von einer sehr lieben Person, Ingo alias Olaf, stammt, er das hier nur niemals lesen wird, weil er nicht im Traum damit rechnet, dass eine seiner Aussagen in einer yaoi FF landen würde, weil er wahrscheinlich auch gar nicht weiß, was yaoi bedeutet, aber ich den Satz seinerzeit einfach zu herrlich fand und ich Ingo alias Olaf sehr gern habe, obwohl ich ihm, als wir uns kennen lernten, am liebsten den Kopf von den Schultern gerissen hätte oder wahlweise auch die Zunge hatte rausschneiden wollen, weil wir uns anfangs immer nur angestresst haben, aber wie gesagt, letztlich ist er mir lieb geworden und dass hier interessiert wie immer keinen, gesagt hab ich's wie immer trotzdem *verbeug* Zarko ist kroatisch, die Bedeutung hab ich auf die Schnelle nicht finden können, ist aber nicht schlimm, da er kein Charakter ist, der großartig weiter beschrieben wird ^^ Außerdem muss ich hier mal loswerden, dass es - zumindest für mich - verdammt schwierig ist, über Atemu und Yugi zu schreiben @.@ weiha haben die beiden Schnulzköppe mich Anstrengung gekostet -.- Hosted by Animexx e.V. 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