Soulmate von ShadowsShadow ================================================================================ Kapitel 12: light of the dark - dark of the light ------------------------------------------------- "Nu mach schon, Yami!" Äußerst enthusiastisch lief Marik nun schon nahezu eine halbe Stunde treppauf, treppab hinter Bakura her und bettelte den Ringgeist an, dass der ihm und den Jungs ein Auto klauen sollte, damit sie mit dem Weißhaarigen nach Umago fahren konnten. Denn es war so, dass Bakura sich vehement geweigert hatte, Marik auf seinem Motorrad mitzunehmen. "Ra allein weiß, auf was für einen Mist du dann nur wieder kommst!", hatte er den Blonden geschimpft. Vergeben war schließlich nicht vergessen und Bakura war sich nicht sicher, ob er sich für Marik's "zuvorkommende" Behandlung nicht doch noch wenigstens revanchieren wollen würde. Er korrigierte sich in Gedanken selbst: Er würde eine Gelegenheit finden, dem Blonden auf jeden Fall zu zeigen, was er von dessen Auslegung von wie-tröste-ich-meinen-Mityami-wenn-sein-Hikari-sich-einfach-aus-dem-Staub-gemacht-hat hielt. Doch zunächst würde der Ringgeist seine Energie dazu verwenden, Jivan sehr lange zu quälen, sehr langsam zu töten und eine Möglichkeit finden, diesen Vorgang mehr als einmal zu wiederholen. Da Marik erfahrungsgemäß keine Ruhe gegeben hätte, machte Bakura also zunächst den Umweg über die nicht ganz vorschriftsmäßige Beschaffung eines Kleinbusses, der mit Sicherheit schon bessere Tage gesehen hatte - aber der Weißhaarige war nicht gewillt, nach etwas Neuerem zu suchen, denn Zeit war etwas, dass er nicht noch mehr verstreichen lassen wollte - ehe sie sich dann endlich auf den Weg in Richtung Umago machten. Wie erwartet schien Marik keineswegs abgeneigt angesichts einer Fahrt in besagter Chaoskiste zu sein. "Feines Teil hast du da besorgt!", war sein begeisterter Kommentar nachdem er den Wagen mehrere Male umrundet hatte. Bakura verdrehte genervt die Augen, auch wenn er insgeheim froh war, dass Marik nichts zu bemängeln haben schien und startete sein Motorrad. "Ok, dann lasst uns endlich los!" Sie fuhren mit insgesamt neun Leuten. Bakura auf seiner Maschine, Marik am Steuer des neu erworbenen Vehikels, neben ihm Zarko, der sofort zugestimmt hatte mitzukommen und hinten bei den anderen fünf dann noch Malik. Während der blonde Hikari dann doch lieber mitkam als ohne Marik zurückzubleiben, sollte Atemu auf das Haus aufpassen und natürlich blieb Yugi an seiner Seite. Ganz zu seinem Leidwesen hatte Marik bisher nichts davon, dass er Malik endlich wieder zu Gesicht bekam, denn sein Hikari war noch immer nicht gewillt, mit irgendjemanden mehr als ein paar Worte zu wechseln. Wobei es sich bei Marik seit der Sache mit Bakura um genau null handelten. Sie hatten zuvor ausgemacht, ihre Suche nach Ryou am Bahnhof in Umago anzufangen. Vielleicht und mit mehr als etwas Glück konnte sich jemand an Ryou erinnern oder sie konnten dort zumindest an andere brauchbare Informationen kommen, die sie weiterbringen würden. ~~~ Nach dem unglücklichen Irrtum seitens Piero hatte Ryou, bevor er die Feier schließlich verlassen hatte, diesen dann doch vorsichtshalber darüber aufgeklärt, dass es sich bei Jivan nur um einen Kollegen handelte. Wobei sich Ryou, was das anging, nicht mehr wirklich sicher war. Insgeheim war es ihm mittlerweile tatsächlich unangenehm, dass der Blauhaarige bei ihm aufgetaucht war. Seit ihrem Wiedersehen hatte Jivan keine Möglichkeit ausgelassen um sich an Ryou heranzumachen. Gar nicht davon zu reden, was passiert war als Ryou Jivan nach der Feier notgedrungen mit in sein Hotelzimmer nehmen musste. Er hätte damit rechnen müssen - wenn er ehrlich mit sich war, hatte er das auch - aber gutmütig wie der Hikari nun einmal war, hatte es erst soweit kommen müssen, dass Jivan regelrecht über Ryou herfallen wollte, ehe der Junge ihn dann nach einer handfesten Schlägerei aus dem Zimmer geworden hatte. Seit diesem unschönen Vorfall fühlte sich Ryou mieser als all die Wochen zuvor und musste sich irgendwo tief in sich eingestehen, dass es ihm jetzt mehr denn je besser gehen würde wenn Bakura bei ihm wäre. ~~~ "So, you're this boyfriend Ryou has told me?" Ok, scheinbar sah Ryou ihn noch immer als seinen Freund an, aber was war das nur für ein komischer Vogel? Nicht dass Bakura samt derzeitigem Anhang keine komischen Vögel gewöhnt gewesen wären. Doch alles, was dem einstigen Grabräuber als Antwort einfallen wollte, war: "What the-?" Für Miguel/Twilight hingegen schien die Sache klar zu sein. "Yeah guess you are." Und nachdem er Bakura einige Sekunden lang aufmerksam beobachtet hatte, fügte er hinzu: "Interesting. Who has copied whom?" Das schien eine Frage zu sein, über die auch Marik schon länger nachgedacht zu haben schien und ganz die Tatsache ignorierend, dass auch sein Hikari und er eine gewisse Ähnlichkeit teilten, fing er lauthals an zu lachen. Bakura überging es geflissentlich und fragte Miguel stattdessen, woher er Ryou kannte. Und anderes als bei Jivan zeigte sich der Argentinier dieses Mal um einiges auskunftfreudiger. Bakura erfuhr, wie der Taxifahrer Ryou bei dessen Ankunft am Bahnhof kennen gelernt und dass er den Jungen daraufhin zum Coleman's gefahren hatte, wo er normalerweise noch immer ein Zimmer haben müsste. Allerdings hielt Miguel es auch für angebracht, Bakura von dem anderen Jungen zu erzählen, der zuvor bereits nach Ryou gefragt hatte. "Let me consider briefly. Jivan. Yeah that was his name." Nachdem Twilight durch das Nennen dieses Namens unbeabsichtigt einen weiteren Wutausbruch Bakura's heraufbeschworen hatte, schaffte Marik es glücklicherweise, diesen recht wirkungsvoll durch das Einsetzen der bereits als wirkungsvoll erprobten Taktik - todesmutig auf Bakura zuzugehen und ihn in eine überschwängliche Umarmung zu schließen - frühzeitig abzuwenden. Der hilfsbereite Fahrer kam mit einem Schrecken davon und sie wollten sich gerade aufmachen um Twilight's Taxi zum Hotel zu folgen als sie eine nicht unbekannte Stimme vernahmen. "Was habt ihr denn hier zu suchen?" Mr. Blue Eyes höchstpersönlich nebst einem verliebt dreinschauenden Joey kamen auf die Gruppe zu. "Was ich hier suche, weiß ich. Und ihr?", fragte Bakura ein wenig skeptisch. "Steht so im Drehbuch. Mir gehört die ganze Stadt.", antwortete Seto und schaffte es tatsächlich ein Grinsen in sein Gesicht zu zaubern. Dies führte zu noch mehr allgemeiner Verwirrung als ohnehin schon vorhanden, doch schließlich schafften sie es am Coleman's anzukommen. Das erste, was Bakura ins Auge fiel, war Ryou. Sein Hikari stand dort oben an der Treppe direkt am Eingang des Hotels. Als ihre Blicke sich trafen, glaubte Bakura in einem Anflug von plötzlicher Sentimentalität, dass er niemals wieder blinzeln wollen würde, nur um diesen Moment nicht zu verlieren. Ryou schien ähnlich gefangen zu sein, doch das nächste, was Bakura sah, war Jivan, der gerade hinter Ryou aus der Tür kam und eine Hand nach Ryou ausstreckte. Allerdings schien sein Hikari das wiederum nicht bemerkt zu haben und Bakura's Grollen schien die Ausmaße eines Donnerschlags anzunehmen als er den gierigen Blick in den Augen des Blauhaarigen erkannte. Jivan war sich der Gefahr, die ihm unmittelbar gegenüberstand im ersten Moment nicht bewusst, doch spätestens als Bakura's zornige Stimme in seinen Ohren wetterte, starrte er panisch an Ryou vorbei. "Verdammt! Nimm deine dreckigen Pfoten von ihm weg!" Marik war aus dem Wagen gesprungen, unschlüssig ob er Bakura beruhigen oder sich auf Jivan stürzen sollte. Schließlich entschied er sich für die zweite Variante, doch er hatte die Rechnung ohne Bakura's unberechenbares Innenleben gemacht. Beim Ringgeist hatte erneut jene unbändige Wut die Oberhand gewonnen und da die beiden Yamis so nahezu zeitgleich auf den Blauhaarigen losstürmen wollten, stießen sie auf der Treppe aneinander und als sie das nächste Mal zur Tür sahen, war Jivan verschwunden. Marik fackelte nicht lange, rief nach Zarko und den anderen Jungs und war mit ihnen im nächsten Moment ebenfalls hinter dem Eingang des Hotels verschwunden. Anders war es bei Bakura. Da sein Blick nun wieder auf Ryou geheftet war, schien sich die gerade eben noch zügellos scheinende Wut in Nichts aufgelöst zu haben. Bakura verbuchte diese Erkenntnis für eventuelle Notfälle. Was blieb war Ungewissheit. Anders als zuvor blieb es Bakura versagt erneut in den Seelenspiegeln seines Hikaris zu versinken. Unschöne Bilder schoben sich vor dieses Bild. Erinnerungen an jene verhängnisvolle Nacht als er beschlossen hatte, Ryou daran zu hindern, sich an der Uni einzuschreiben. Zu verhindern, dass sein Hikari von ihm ging. Was für ein Schwachsinn. Bei ihm war er doch jetzt auch nicht. Oder? Bakura ging zurück zu seinem Motorrad, setzte sich wieder darauf und wartete. Sekunden verstrichen, vielleicht waren es auch kleine Ewigkeiten? Bakura sah Ryou an. Ryou erwiderte den Blick. Schließlich ging sein Hikari auf ihn zu, es kam Bakura wie in Zeitlupe vor, und als Ryou dann endlich neben ihm stand, musste er sich fast zwingen zu glauben, dass es nicht wieder nur ein Traum war. Sie sahen sich an und die Zeit verstrich weiter. Letztlich fragte Bakura sich, was er da eigentlich tat. Er war hergekommen, um Ryou zu finden. Nun, er hatte ihn gefunden, wozu also weiterhin nichts tun? Der Yami stieg ein weiteres Mal von seinem Motorrad, zögerte noch eine Winzigkeit, schloss aber dann endlich den kurzen Abstand zwischen sich und Ryou und zog seine lichte Hälfte in eine innige Umarmung. Ryou seufzte leise auf und konnte nicht verhindern, dass ihm ein paar Tränen an den Wangen herunterliefen. Zu froh war er, dass Bakura endlich wieder bei ihm war. Sein Yami würde auf ihn acht geben, aber... würde er ihn auch noch immer lieben? Nach allem, was passiert war? Nachdem er fortgelaufen war? Nachdem Jivan ihn... Ryou wollte den Gedanken nicht zu Ende denken. Dieser Moment, dieses Gefühl gehörte ihm. Ihm und Bakura. Danach konnte er immer noch entscheiden, wie es weitergehen sollte. Bakura schob sanft eine Hand unter sein Kinn, hob so seinen Kopf an und ließ ihn erneut in seinen tiefdunklen Seelenspiegeln versinken. Dann spürte er die Lippen seines Yamis auf seinen eigenen. ~~~ Die Gruppe erfuhr, dass es wie erwartet Ryou gewesen war, der sich im chatroom der Uni Bakura nannte. Durch seinen Einkauf, gleich nachdem er in Umago angekommen war, war der Junge mittlerweile unverhoffter Besitzer von gleich sieben Badeshorts, da er in der mitgebrachten Tasche noch eine weitere gefunden hatte. Und die Temperaturen in der Stadt waren seit Tagen an einem Punkt, der nur einen Gedanken zuließ: Schwimmbad! Marik hatte Jivan nicht in die Finger bekommen. "Noch nicht!", wie er zum x-ten Mal knurrend versicherte. "Was denkt der W****** sich? Glaubt er, es wird besser wenn er es hinauszögert?" Beide Hikaris waren sich gedanklich einig, dass es keineswegs in Jivan's Absicht liegen würde, etwas hinauszuzögern, sondern mit allen Mitteln zu versuchen, dem Zorn seiner ehemaligen Kollegen gänzlich zu entkommen. Marik schimpfte noch weiter vor sich hin, doch nach einem Seitenblick zu Bakura beschloss der Blonde, dass es keine so gute Idee war, den anderen Yami aufzustacheln, solange das Objekt seiner Wut nicht in greifbarer Nähe war. Er und auch die anderen wussten, was dann wieder mit Bakura passieren würde. Nur eben Ryou nicht und Marik war der Ansicht, dass es nicht unbedingt förderlich sei, wenn der Hikari diese Seite an Bakura erleben würde. Jedenfalls nicht, solange noch unklar war, wie es mit den beiden Weißhaarigen weitergehen würde. "Also, wie sieht's aus? Gehen wir schwimmen?", fragte er stattdessen in die Runde. Womit Ryou's Gedanken wieder bei seinen Badeshorts waren und er holte sie hervor, woraufhin dann auch direkt beschlossen wurde, dass drei von ihnen im Hotel bleiben würden um weiter nach Jivan Ausschau zu halten. ~~~ Seto Kaiba würde eine Beschwerde vom Besitzer des Schwimmbades von Umago erhalten. Und er würde ganz genau wissen, wem er es zu verdanken hatte, dass eben dieser Mann trotz seines dann noch immer tief sitzenden Schocks ihn erbost fragen würde, wieso in aller Welt er es denn bloß verdient habe, dass ausgerechnet ihm so etwas widerfahren war. Seto Kaiba würde sich dann wohl genau dasselbe fragen, wohl wissend, dass er dank seines Namens, seines Ansehens, der Macht und all dem Geld, das er besaß, so ziemlich alles haben konnte, aber mitnichten in der Lage war, auch nur ansatzweise irgendetwas gegen zwei verrückte Yamis samt Anhang auszurichten. Bakura und Marik waren in ihrem Element und beide wussten, dass es längst mal wieder Zeit gewesen war, dass sie gemeinsam Spaß hatten, statt sich gegenseitig fertig zu machen. Wobei natürlich auch das seinen Reiz hatte. Aber als die Gruppe am Eingang des Schwimmbades angekommen war und auch gleich hineinmarschieren wollte, Ryou's Protest ignorierend, bekam der Hikari sogleich Unterstützung in Form des zuvor genannten Besitzers, der so gar nicht damit einverstanden sein wollte, aus reiner Nächstenliebe auf gleich sieben Eintrittsgelder zu verzichten. Natürlich hatten sie das Geld gehabt, aber wieso denn einfach bezahlen, wenn man Spaß haben konnte? Während Marik den körperlichen Kontakt bevorzugte und sich bedrohlich vor dem bedauernswerten Mann aufgebaut hatte, griff Bakura auf das altbewährte Rezept der Angst zurück und hatte in seine Geistertrickkiste gegriffen. Diese Kombination war auch für einen gestandenen Mann zuviel und der Besitzer hatte schreiend sein Heil in der Flucht gesucht. Nach einem ausgiebigen Bad im kühlen und erfrischenden Nass lag die Gruppe nun auf der Wiese und ließ sich von der Sonne brutzeln. Doch die Harmonie sollte nicht lange anhalten. Bakura hatte die Gelegenheit nutzen wollen, um herauszufinden, wie es zwischen ihm und Ryou mittlerweile aussah und hatte es sich mit seinem Hikari ein wenig abseits gemütlich gemacht. Ryou lag auf dem Rücken, den Kopf auf einem Handtuch und sah verliebt zu seinem Yami auf. Diese ausgiebige Harmonie wurde allerdings je getrübt als Bakura sagte: "Wegen dir habe ich meine Diebesgilde unbeaufsichtigt gelassen!" Ryou glaubte sich verhört zu haben. Augenblicklich setzte er sich auf und sah Bakura wütend an. "Was ist dir eigentlich wichtiger? Das verdammte Haus oder ich?", fuhr er Bakura an. Ehe der Yami etwas entgegnen konnte, war Ryou aufgesprungen und gegangen. Ein ohnmächtiges Gefühl überkam Bakura. Konnte es tatsächlich sein, dass er es schon wieder versaut hatte? ~~~ (Ryou's Erinnerung) Sie hatten sich mal wieder gestritten. Etwas, das leider denkbar oft vorkam, auch wenn keiner von beiden eigentlich einen Grund haben sollte, nicht mit dem anderen zu harmonieren. Vielleicht lag es auch eben gerade daran. Ryou wusste es nicht und in seinem derzeitigen Zustand war es ihm auch herzlich egal. Tatsache war, dass er die Nacht draußen verbringen würde. Lieber das als Bakura nachzugeben. Auch ein Hikari hat seinen Stolz sagte Ryou sich immer wieder, wohl wissend, dass es eigentlich wieder nur eine Kleinigkeit gewesen war, weswegen sie aneinander geraten waren. Als er am nächsten Morgen wieder vor der Tür ihres Hauses stand, zögerte er einige Sekunden ehe er den Schlüssel ins Schloss steckte und aufschloss. Als er schließlich eintrat, erwartete Bakura ihn bereits im Flur. Ryou wusste, dass seine Wut längst verraucht war, abgesehen davon, dass er mittlerweile überhaupt nicht mehr wusste, weswegen sie sich eigentlich gestritten hatten. Bakura schien ähnlich zu denken. Jedenfalls glaubte Ryou das zu spüren, auch wenn sein Yami ihn mit einem undurchsichtigen Blick musterte. "Wo sind denn jetzt meine Schläge?", fragte Bakura neckisch. Spätestens ab diesem Moment konnte und wollte Ryou seiner dunklen Hälfte einfach nicht mehr böse sein. Er ging ein paar Schritte auf Bakura zu und versuchte sich des immer breiter werdenden - und mit Sicherheit siegessicheren - Grinsens nicht bewusst zu werden. "Morgen Kura. Ra, ich hab vielleicht nen Kopf... hab die ganze Nacht nicht geschlafen!" Es musste eine Sinnestäuschung sein. Ryou war sich sicher, dass selbst sein Yami nicht noch breiter grinsen konnte. Ihr seelische Verbindung belehrte ihn allerdings einen Augenblick später überzeugend eines besseren. Das Lachen, das in seinen Gedanken widerhallte, teilte ihm unmissverständlich mit, dass Bakura sich als Sieger sah. Er warf das Ärgernis - an welches er sich ohnehin nicht mehr erinnern konnte - in eine Ecke und ging nun lächelnd auf die ausgebreiteten Arme seines Yamis zu. (Ryou's Erinnerung Ende) ~~~ Wieder zurück im Coleman's ergab es sich, dass ein - in gewisser Hinsicht etwas verdrehter - blonder Yami unverhofft auf sein Gegenstück traf. Noch ehe Marik reagieren konnte, hatte Malik sich auf der Stelle umgedreht. Offensichtlich wollte er seiner dunklen Hälfte immer noch um jeden Preis aus dem Weg gehen. "Malik! So warte doch!" Marik hatte laut gerufen, doch Malik schien ihn dennoch nicht gehört zu haben oder eher nicht hören zu wollen. "Hikari! Bitte!" Vielleicht lag es an dem - für Marik's Verhältnisse - aufrichtig bittend klingenden Tonfall, vielleicht auch daran, dass ein weiterer Yami sich nun unverhofft in Malik's Fluchtweg befand. Bakura war um die Ecke gekommen, freilich unwissend, in was für eine Szenerie er geraten würde und war, als ihm die Situation klar wurde, wie angewurzelt stehen geblieben. Nach einigen Momenten, in denen sich die drei nur stumme Blicke zugeworfen hatten, fanden sie sich schließlich in einem leeren Zimmer wieder um sich nun weiterhin stumm gegenüberzusitzen. Unschlüssig wie es nun weitergehen sollte, hatte Malik beschlossen, den beiden zu berichten, was bisher nur er gewusst hatte. So erfuhren Bakura und Marik, dass es nicht Jivan gewesen war, der damals Ryou's Zimmertür aufgebrochen hatte, obwohl er den Dietrich gehalten hatte, sondern Malik. Der Hikari hatte von Jivan's heimlichem Begehren nach Ryou gewusst. Auch hatte er darauf gebaut, dass Bakura extrem ausrasten würde und dass Marik eine Möglichkeit finden würde, den Weißhaarigen außer Gefecht zu setzen. Dass es darauf hinauslaufen sollte, dass er mit Bakura allein sein konnte, verschwieg er, aber dennoch konnten sich seine beiden Zuhörer ausmalen, dass genau das sein Hintergrundgedanke gewesen war. Marik sagte nichts dazu und Bakura verbuchte es nun noch mehr als Genugtuung, Malik zuvor in Domino das ein oder andere Mal einen Tritt verpasst zu haben. Da ihm die ganze Situation nicht wirklich geheuer war, verließ Malik den Raum ziemlich schnell wieder und traf während seines ziellosen Weges auf Ryou, der anscheinend gerade auf sein eigenes Zimmer gehen wollte. Frust und ein Gefühl, das er nicht genau definieren konnte, brachten Malik dazu, dem anderen Hikari zu folgen, doch als Ryou sich der nicht gerade löblichen Absichten des Blonden bewusst wurde, reagierte er, wie er es auch schon bei Jivan getan hatte. Mit einem blauen Auge und ziemlich schlechter Laune, floh Malik aus dem Zimmer, doch Ryou setzte ihm nach, scheinbar witterte er nun endlich Genugtuung für all den Spott und Hohn, den er von Malik hatte ertragen müssen. Als Bakura und Marik das Knäuel - bestehend aus ihren Hikaris - erblickten, entschieden sich beide spontan, das Geschehen zunächst aus sicherer Entfernung zu beobachten. Schließlich gingen sie dann aber doch dazwischen und hielten jeweils ihren eigenen lichten Part davon ab, weiter auf den anderen einzuprügeln. Dies führte zumindest dazu, dass Marik und Malik sich wieder vertrugen und Malik sich schwor, Bakura endlich in Ruhe zu lassen. Zurück blieben zwei sich unsicher ansehende Weißhaarige, doch Bakura hatte nicht vor, diese Chance ungenutzt verstreichen zu lassen. Ihm war etwas eingefallen. //Wir treffen uns in einer Stunde in deinem Zimmer. Ich hab da was für dich// ~~~ Ryou wusste nicht, was Bakura sich jetzt schon wieder hatte einfallen lassen oder was er überhaupt erwarten wollte. Was Ryou wusste war, dass er sich freute. Sein Yami wollte ihn überraschen, würde ihn nicht wieder für etwas bestrafen. Der weißhaarige Junge konnte sein Glück kaum fassen. Nachdem Bakura im Schwimmbad schon wieder mit dem vermaledeiten Haus angefangen hatte, hatte Ryou sich gefragt, ob sein Freund eigentlich wusste, was er überhaupt wollte. Wenn er nur deswegen hergekommen wäre um Ryou wieder in seinem Zimmer einzusperren, hätte er es längst tun können. Scheinbar aber hatte Bakura endlich ein Einsehen, doch der Hikari war mittlerweile abgehärtet genug um es nicht nur dabei zu belassen. Allerdings hatte er dummerweise keine Vorstellung davon, was er jetzt von Bakura erwartete. Der Ringgeist hingegen schien ganz genau zu wissen, wie er die Dinge zwischen sich und seiner lichten Hälfte wieder vollkommen ins Reine bringen wollte. Einigermassen zufrieden stimmte ihn bereits die Tatsache, dass Ryou offensichtlich keine Angst mehr vor ihm zu haben schien. Gut, bei ihrem letzten Beisammensein war es nicht ganz so gelaufen, wie er es sich eigentlich erhofft hatte, aber er wäre nicht der einstige König der Diebe gewesen, wenn er einfach so aufgegeben hätte. Er betrat Ryou's Zimmer, die Hände hinter seinem Rücken verborgen. Wie fast befürchtet weiteten sich die Augen seines Hikaris, der sich wohl schon wieder unschöne Dinge ausmalte. Doch Bakura lächelte. Es fiel ihm in Augenblicken wie diesen nicht schwer, denn er tat es nur für seinen Hikari und mochte jeder glauben, was er wollte, es gab nichts, dass ihm wichtiger gewesen wäre. Er konnte Ryou den ein wenig alarmierten Gesichtsausdruck jedoch nicht verübeln als er seine Hände schließlich hervorholte und sich nichts darin befand. Jetzt selbst ein wenig nervös - auch wenn er sich das niemals eingestanden hätte - ging Bakura noch ein Stück auf Ryou zu und bat ihn, die Augen zu schließen. Ryou erwiderte das Lächeln und folgte dem Wunsch seines Yamis ohne zu zögern. Der Ring leuchtete auf und im nächsten Moment hielt Bakura einen Blumentopf in den Händen. Er reichte ihn seiner lichten Hälfte und dieser versuchte mit weiterhin geschlossenen Augen zu erfühlen, um was es sich handelte. "Kura, das ist..." Ryou hatte innegehalten, auf Bakura's Gesicht breitete sich ein Grinsen aus. "Der zweiblättrige Blaustern." Ryou hatte die Augen wieder geöffnet und sah nun direkt zu seinem Yami auf. Dieser grinste noch immer und fragte nun unvermittelt: "Und? Bin ich böse?" Ryou war mehr als gerührt, dass Bakura sich tatsächlich an dieses botanische Exemplar erinnerte und noch vielmehr, dass seine dunkle Hälfte scheinbar keineswegs mehr vorhatte, ihn irgendwohin wegzusperren, nur um seinen Willen durchzusetzen. Allerdings wurde er sich bewusst, dass er seinem Yami noch eine Antwort schuldete. Doch angesichts der ihn gerade überschwemmenden Glücksgefühle wollte ihm nicht mehr über die Lippen kommen als: "Was möchtest du denn hören?" Bakura grinste noch immer bis seine Lippen denen Ryou's so nahe waren, dass er ihnen eine der Situation angemessenere Aufgabe gab. ~~~ Die Tür sprang auf und ein blonder Haarschopf stolzierte in das Zimmer. Bakura hob fragend eine Augenbraue, doch der Triumph im Marik's Augen sprach eigentlich schon für sich. Und noch ehe der Ringgeist zu etwas ansetzen konnte, rief der einstige Grabwächter enthusiastisch: "Schau mal, was ich gefuu~unden hab!!!" Bakura's Aura verdunkelte sich. Wenig später standen beide Yamis vor dem an einen Stuhl gefesselten Jivan, der es wohl vorgezogen hätte, spontan einfach nicht mehr zu existieren. "Ich habe dir vertraut. Hast du eigentlich eine Ahnung, was ich wegen deiner Scheiße durchmachen musste?!", schimpfte Marik dann drauflos und durchbohrte den Blauhaarigen mit einem Blick, der irgendwo zwischen vorwurfsvoll und mordlustig war. "Wieso du?", entrüstete sich Bakura, der zu Jivan's noch-Sicherheit etwas abseits stand. "Kann mich nicht erinnern, dass man dich ans Bett gefesselt hat!" "Und ich kam nicht einmal dazu, es zu Ende zu bringen!", fuhr Marik nun mit unverhohlener Theatralik in der Stimme fort. "Das wäre ja wohl noch schöner gewesen!", kam es von Bakura und für einen Moment erwog er, beide durch denselben Fleischwolf zu drehen. Sicher war sicher. Marik jedoch schien sich im Moment nur noch für sein eigenes "Leiden" der vergangenen Geschehnisse zu interessieren und er wand sich erneut einem vollkommen irritierten Jivan zu. "Siehst du? Hättest du gar nicht erst dafür gesorgt, dass diese Situation entstehen konnte, wäre Yami jetzt nicht sauer auf mich! Er hatte tagelang nicht mit mir geredet!" Was keiner der drei wusste war, dass Ryou alles mitgehört hatte. ~~~ Er hatte mit weniger als nichts gerechnet. Am allermeisten wunderte es ihn, dass er immer noch lebte. Dass er immer noch keine Schmerzen hatte. Keine körperlichen... Vielleicht wollten sie ja, dass er sich selber kaputt machte wenn er immerzu an Ryou denken musste ohne ihm auch nur einen Millimeter näher kommen zu können. Ein wenig erinnerte die Situation Jivan an damals als er Bakura's Zwillingsseele zum ersten Mal begegnet war. Er wusste nicht wie viel Zeit vergangen war als die Tür sich irgendwann öffnete, er aber niemanden hereinkommen sah. "Wer ist da?", fragte er ängstlich. Was folgte, war dieses Lachen, das er nur zu gut kannte und von dem er auch wusste, dass er es niemals gegen sich gerichtet haben wollte. Nicht, dass er es jetzt noch hätte ändern können. "Nur ein Schatten, der aufräumt... ku ku ku" Wie es im Endeffekt passierte, konnte hinterher keiner mehr sagen, in jedem Fall ergab sich die Chance für Jivan als Bakura ihn losgemacht hatte und gleichzeitig die Tür ein weiteres Mal aufging. Ryou war versucht, sich zu kneifen. Die Szene, die sich ihm bot, konnte nur ein ziemlich verstörter Traum sein. Sein Yami, seine Zwillingsseele war tatsächlich überrumpelt worden und wurde nun von einem Messer an seinem Hals bedroht. Oder aber Ryou's Augen spielten ihm doch nur einen verdammt dummen Streich. Der Junge wollte an dieser Version festhalten, doch dann fing der Ring mit einem Mal an zu leuchten. Die Panik, was Ryou denken könnte wenn er seinem Zorn freien Lauf lassen würde, wich der Genugtuung zu wissen, dass es diesmal endlich den Richtigen treffen würde. Doch etwas war anders. Etwas stimmte nicht. Der Ring leuchtete immer intensiver, so dass sie alle die Augen schließen mussten und dann... dann fühlte Bakura die plötzliche Leere auf seiner Brust. Die anfängliche Panik ging übergangslos in Verblüffung über als Bakura die neue Szenerie wahrnahm. Der Ring leuchtete noch immer, doch hing er nun um Ryou's Hals, dessen Wut in diesem Moment, da es jemand gewagt hatte, seinen Yami derart in Bedrängnis zu bringen, tatsächlich größer war als die von Bakura. "Wie.kannst.du.es.wagen?!" Ryou's Stimme zitterte, in seinen Augen stand Feuer. Es war nicht klar, ob Jivan den Wandel der Situation überhaupt begriffen hatte. Jedenfalls kam er nicht mehr dazu, noch irgendwie zu agieren als er auch schon ins Schattenreich aufgesogen wurde. Als der Druck an seinem Hals gänzlich verschwunden war, hob Bakura eine Augenbraue. "Nur für heute Nacht. Länger hält es so ein ******* nicht aus und wir wollen ihm doch nicht die Gnade des Todes gewähren.", war die Erklärung seiner lichten Hälfte. Das imponierte Bakura so sehr, dass er die bereits erhobene Augenbraue gleich da ließ wo sie war. O_o "Hikari..." *_* Dieser ging nun auf seine dunkle Hälfte zu, nahm den noch immer ein wenig leuchtenden Ring in seine Hände und gab ihn schließlich wieder an Bakura. Der Ringgeist schaut einige Momente verständnislos darauf und legte ihn sich dann wieder um. "So. Da dass nun endlich geklärt ist, lass uns jetzt über zwei gewisse Blondschöpfe reden." Bakura schluckte. ~~~ "Wie kannst du es wagen?!" (Rückblick) Nachdem Bakura seinem Hikari widerwillig die - wie er es nannte - blonde Tragödie geschildert hatte, war aus Ryou's Gesicht alle Farbe gewichen. Ängstlich hatte er Bakura gefragt, ob ihm irgendetwas davon gefallen hatte und Bakura hielt eine Notlüge in diesem Fall für angebracht. Für die Wirkung der Droge konnte er ja nun wirklich nichts. Ryou hatte sich daraufhin zurückgezogen um nachdenken zu können. Zu Bakura's großer Erleichterung war sein Hikari dann später wieder zu ihm gekommen und es schien als versuche der Junge mit dem Geschehenen leben zu können. Bakura wusste, dass Ryou schon ganz andere unschöne Erlebnisse, die er ihm 'verdankte', verarbeitet hatte. Sein Stolz auf seine lichte Hälfte war unermesslich. Sie hatten es sich gemütlich gemacht um längst überfällige Zärtlichkeiten auszutauschen und dabei immer mehr ihrer Kleidung verloren. Im Eifer des Gefechts war das Messer, das Bakura Ryou geschenkt hatte und das der Junge immer bei sich trug, heruntergefallen. Bakura hatte es kurz betrachtet ehe er es beiseite gelegt hatte und Ryou hatte sich vorgenommen, seinem Yami später von den vier Typen, die ihn im Bahnhof in Domino hatten überfallen wollen, zu erzählen. Als sie sich dann gerade wieder einander zugewandt hatten, war Bakura plötzlich aufgesprungen und hinausgerannt. (Rückblick Ende) Jetzt jagte er wütend und mit der geballten Faust wedelnd einen völlig überrumpelten Marik durch die Gänge des Coleman's. "Aber Yami. Ich hatte mir doch nur Sorgen gemacht. Wegen dem Messer. Du weißt schon...", rief der Blonde verzweifelt. "Hör auf, hier so rumzulügen, du elender Spanner!", schimpfte Bakura. Sie liefen und liefen und es wollte einfach kein Ende nehmen. Dann stolperte Marik und Bakura, der nicht genug Abstand zu ihm hatte, ging ebenfalls zu Boden. Dort blieben beide Yamis ausgestreckt auf dem Rücken liegen und versuchten, wieder zu Atem zu kommen. "Ich will mich nicht mehr bewegen.", jammerte Marik mit geschlossenen Augen. "Dein Glück, dass wir da gerade mal einer Meinung sind.", erwiderte Bakura. Ryou erreichte die beiden und konnte angesichts der Situation, die sich ihm bot, das Lachen nicht ganz zurückhalten. Er setzte sich zu seinem Yami und strich ihm liebevoll durchs Haar. "Ist eben passiert und ihr beide kommt doch sowieso nicht lange ohne einander aus..." Dafür erntete der Junge das synchron zustimmende Grinsen der beiden. Nachdem sie eine Weile dort gesessen bzw. gelegen hatten, überlegte Marik laut, wie es Atemu wohl in der Zwischenzeit ohne sie ergangen war. "Ja, der arme Atemu!", kam es von Ryou. Bakura sah zu Marik und hob eine Augenbraue. "Jetzt hör dir das an. Hat mehr Angst um den Pharao als um mich." Marik's Augen blickten zwischen den beiden Weißhaarigen hin und her. "Nun ja. Genau genommen würde es mich mehr beunruhigen wenn es andersherum wäre...", grinste er. ~~~ Als Bakura am nächsten Morgen die Augen aufschlug, fand er seine lichte Hälfte zusammengekauert neben sich sitzen. Alarmiert setzte er sich auf. "Was ist? Ist was passiert?" Ryou hatte die Arme um die Beine geschlungen und somit sein Gesicht verborgen. Bei den Worten seines Yamis sah er auf und die Besorgnis in der Stimme des Ringgeists ließ ihn lächeln. Bakura betrachtete ihn aufmerksam. "Ich konnte nicht schlafen, weil ich so einen schlimmen Alptraum hatte. Ich wollte dich schon wecken...", gestand der junge Weißhaarige dann. Ein wenig erleichtert rückte Bakura ein Stück näher und zog seinen Hikari in eine Umarmung. "Du hättest mich wecken sollen.", murmelte er. Ryou genoss die so vermisste Geborgenheit, schüttelte aber den Kopf und kicherte dann leise bei dem Gedanken, wie begeistert Bakura wohl reagiert hätte, wenn er es tatsächlich gewagt hätte, ihn beim Schlafen zu stören. "Nein, Yami." Bakura zog einen Schmollmund, doch Ryou lächelte. "Aber jetzt bist du ja bei mir." Ein weiteres Mal bewunderte der Yami im Stillen die Stärke seiner Zwillingsseele. Dann zog er ihn in einen langen, innigen Kuss. ~~~ Es stellte sich heraus, dass Marik ein wenig beleidigt zu sein schien, dass er nicht auch seinen Teil dazu hatte beitragen können, Jivan zu zeigen, was er von ihm hielt. Bakura meinte dazu nur trocken, dass der Blonde doch bereits seinen Spaß an der ganzen Aktion gehabt habe und Marik hielt es tatsächlich für besser, darüber nicht mehr diskutieren zu wollen. Natürlich hätte er Jivan jetzt immer noch eine Tracht Prügel verabreichen und sich dabei genauestens überlegen können, was er danach noch mit ihm anstellen wollte. Aber der blauhaarige Junge hätte beim besten Willen nicht gewusst, weshalb er es verdient hatte. Er hätte nicht einmal mehr gewusst, wer Marik war. Jivan hatte durch den Aufenthalt im Schattenreich sein Gedächtnis der letzten Jahre komplett verloren. Nachdem er sich wieder im Diesseits befand, hatten sie ihn nach einer kurzen Absprache bei Ganna an der Rezeption zurückgelassen. Die alte Dame hatte dafür gesorgt ihn glauben zu machen, er sei mit einer Reisegruppe unterwegs gewesen um seine Erinnerungen zurückzubekommen. Beide Yamis und beide Hikaris waren sich sicher, dass er sich nie wieder auch nur an eine Sekunde der letzten Jahre würde entsinnen können als sie plötzlich das Geräusch einer Faust, die auf ein Nasenbein trifft, und einen darauf folgenden Aufschrei hörten. Sie liefen hinaus und sahen gerade noch wie ein völlig perplexer Jivan sich die blutende Nase hielt. Die Faust, die hierfür verantwortlich war, gehörte niemand anderem als Atemu, an dessen Seite Yugi klebte. Ryou seufzte, Malik konnte nur mit dem Kopf schütteln, während Bakura sich vor Lachen den Bauch halten musste und von Marik wehementes Geschimpfe zu hören war. "Wieso durfte der Pharao und ich nicht?" ~~~ Bakura hatte nachgedacht. Lange und gründlich. Und er war zu einem Entschluss gekommen. Das Einzige, das in seinen Augen Sinn machte wenn er Ryou bei sich halten wollte. Einen glücklichen Ryou. Ein glücklicher Ryou würde auch ihn glücklich machen. Also war die Lösung eine leichte und Bakura hatte alle zusammen gerufen um Ryou von seinen Absichten zu berichten. "Ich werde das Haus aufgeben.", sagte er direkt heraus, so dass Ryou fast die Cola-Flasche, die er in der Hand hielt, fallen gelassen hätte. Aber auch beim Rest der Gruppe hielt sich die Begeisterung eher in Grenzen. Allerdings hätte niemand es gewagt, den Versuch zu unternehmen, Bakura umzustimmen. Nicht einmal Marik, was aber eher daran lag, dass es ihm im Grunde egal war, wo er Chaos verbreiten konnte. Einzig Atemu schien seltsam erleichtert zu sein und als Bakura dem einstigen Pharao daraufhin anbieten wollte, er könne das Haus für sich behalten, lehnte Atemu dankend ab mit der Begründung, auch er habe nicht vor, wieder zurückzugehen. Das kam Bakura nun aber doch seltsam vor und so hakte er nach dem wahren Beweggrund nach. Nach einigem Hin- und Her und noch viel mehr Herumdrucksen seitens Atemu, stellte sich schließlich heraus, dass eben das eingetreten war, was Ryou insgeheim immer befürchtet hatte - Atemu hatte es letztlich tatsächlich geschafft, beim Glücksspiel das gesamte Haus zu verzocken. Bakura war aufgesprungen und machte Anstalten, sich auf Atemu zu stürzen und ein jeder war sich sicher, dass der Ringgeist es dieses Mal zu Ende bringen würde. Doch stattdessen hielt Bakura plötzlich inne, zog Atemu zu sich hoch, verfiel in sein Lieblingslachen und schüttelte den einstigen Pharao dabei kräftig durch. "ku ku ku ... Du bist total verrückt! Weißt du das, Pharao?" Atemu verbuchte diese Aktion einfach mal als eine liebevolle Geste, wie wohl nur Bakura sie zustande bringen konnte und stimmte in das Lachen seines Gegenübers ein, wobei man von ihm nicht wirklich viel hören konnte. "Ich hatte eben einen guten Lehrmeister." ~~~ Und so blieben sie alle in Umago, der Stadt, die von nun an vor ihren neuen Bewohnern zittern würde. Da Ganna sich gerne zur Ruhe setzen wollte, übernahmen die sechs kurzerhand das Coleman's. So bekam Bakura letztlich eine noch größere Spielwiese, die er seine Diebesgilde nennen konnte, als ihr ehemaliges Haus in Domino. Der Besitzer des Umago'er Schwimmbads zog zu Seto's Erleichterung seine Kündigung zurück, nachdem er mit Bakura und Marik eine Abmachung getroffen hatte, die besagte, dass sie nie wieder Eintrittsgeld bezahlen brauchten und als Gegenleistung ihre überschüssige Energie an etwaigen Störenfrieden der Badeanstalt auslassen konnten. Einen Schock bekamen Bakura und Atemu jedoch eines Tages als Marik freudig mit einem Papier vor ihren Nasen herumwedelte. Er war doch tatsächlich zur Yonsei gegangen, aus - den anderen beiden Yamis unergründlichen Gründen - angenommen worden und studierte jetzt 'Mentale Gesundheit und Psychologische Beratung'. ~owari~ Bakura: "Warum Hikari den Vorrang über den Körper hatte? Nun ja, das liegt daran, dass in dieser Welt trotz allem das Gute überwiegt. Ja, ja, schon richtig verstanden! ... das Böse ist ja nun eigentlich auch gut... denn ohne das Böse würde es das Gute nicht geben ^_~ ku ku ku" so, das war's ^^ besser spät als nie, nicht wahr? *lach* keine Ahnung, ob's noch irgendwer liest, ich für mich hab es abgeschlossen und das war mir wichtig. ich bedanke mich natürlich trotzdem bei allen, die sich die Mühe gemacht haben, das wirre Geschreibsel so klasse zu kommentieren *hugs all* ^___^ tjoa, was soll ich schreiben? lange, langweilige Reden sind toll, nicht wahr? *g* abschließend muss ich noch einen kleinen Dialog anfügen, der auf meiner to-do-list für diese ff war (dummerweise weiß ich eigentlich nicht mehr wirklich, warum ich es hier zuschreiben wollte, aber wo es schon mal da stand... *g*) in Anlehnung an zwei – den meisten nicht unbekannten – unscheinbare Labormäuse: Ryou: "Und was machen wir heute Abend, Yami?" Bakura: *eg* ^___^ Ryou: "Ahh... ich weiß schon... wir versuchen die Weltherrschaft an uns zu reißen!" *g* so, nun ist es aber wirklich genug, vielen Dank für's Durchhalten - da bekommt die Phrase "bis zum bitteren Ende" doch mal eine ganz neue Bedeutung ^^ ich geh ja schon, bin schon weg xD seeya till next time *verbeug* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)