Soulmate von ShadowsShadow ================================================================================ Kapitel 1: Outlook ------------------ Autorin: Kaka-chan (DragoCeri@web.de) Pairing: Ryou~Bakura Disclaimer: die Idee basiert zum größten Teil auf einer wahren Begebenheit, die Charas gehören Kazuki Takahashi ^^ Kommentar: ich fange eindeutig zu viel auf einmal an - an für sich net schlimm, aber ich könnte echt viel mehr Zeit gebrauchen!!! sollte sie jemand im Angebot sehen, sagt mir Bescheid ^^v Widmung: my all beloved SKP ^_^ und der Tatsache, dass Fliegen leider immer noch verboten ist ^___^ Über die Story: alles wäre in Ordnung, würde ein gewisser Hikari nicht seinen Dickschädel durchsetzen wollen ^.~ "..." Reden ,...' Denken /.../ Hikari zu Yami //...// Yami zu Hikari ~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~ "Nein!" "Ja!" "Nein!!!" "Ja!" "NEIN!" "Kura!!" Stille. "Warum verbietest du mir, studieren zu gehen, Yami?" "Weil ich es eben tu!" "Ein ganz toller Grund!" "Gib mir keine Widerworte!" Der weißhaarige Ringgeist hatte sich drohend vor seinem Hikari aufgebaut, welcher dadurch leicht zusammenzuckte. "Geh auf dein Zimmer!" Natürlich entgingen Bakura nicht die Tränen in den Augen seiner Zwillingsseele, aber er war zu aufgebracht, um sich zu entschuldigen. Ryou war sein, er hatte die Ansicht seines Yamis einfach nicht in Frage zu stellen. //Überhaupt, was bildet er sich eigentlich ein, auch nur daran zu denken, so weit von mir getrennt zu sein// /...aber es ist nun mal die beste Universität des Landes und.../ //Was fällt dir ein, einfach meine Gedanken zu lesen?!// /Kura...gomen/ Diese Frage war mehr als nur überflüssig, dass wusste Bakura, denn eigentlich hatte er keine Geheimnisse vor seinem Hikari. Aber das hier war etwas anderes, er fühlte sich einfach überfordert mit dieser Situation und würde Ryou auf gar keinen Fall gehen lassen. Letztgenannter war mit dem Ausgang dieses ,Gespräches' keinesfalls zufrieden. Bakura tat gerade so, als wolle Ryou vor ihm davonlaufen, dabei war dies das Letzte, was der Junge tun wollte. Denn trotz aller Missverständnisse, die in der Vergangenheit vorgefallen waren, einige mit durchaus größerem Ausmaß, liebte Ryou seinen Yami und es hatte, seit sie sich kannten, nie einen Moment gegeben, wo er nicht so empfand. Es war nicht so, dass es in der Nähe keine Universität geben würde. Aber Ryou hatte zwei gute Gründe, warum es eben diese 600 km entfernte Lehranstalt sein sollte. Zum einen brauchte er, nachdem er die Schule abgeschlossen hatte, eine andere Beschäftigung, er war keinesfalls der Typ, der den ganzen Tag zu Hause rumsitzen konnte. Und zum anderen wollte er nicht, dass Bakura allein für ihren Lebensunterhalt sorgte. Natürlich wäre dies kein Problem gewesen, immerhin war sein Yami einst der König der Diebe im alten Ägypten gewesen und Bakura hatte genügend Zeit, um sich an die Neuzeit und deren Schätze zu gewöhnen, hatte folglich gelernt, wie man sie sich beschaffen konnte. Doch so sehr Ryou dies auch stolz machte, er wollte seinen Teil dazu beitragen und nicht als Hausmann enden. Bakura hatte ihn schon das ein oder andere Mal mit auf Beutezug genommen, allerdings nur, weil der Junge so lange gebettelt hatte, bis der Ringgeist sich geschlagen geben musste. Ryou hatte keine Erfahrungen beim Stehlen, trotzdem machte er sich ganz gut. Hätte er aber seinen Yami nicht gehabt, wäre er wohl doch erwischt worden und so einigten sich beide darauf, dass Bakura ihn nur noch bei weniger gefährlichen Touren mitnahm. 2 Jahre war es jetzt her, dass Ryou die Schule abgeschlossen hatte und auf den Wunsch seiner dunklen Hälfte hin, war er all die Zeit zu Haus geblieben, hatte eine Art lange Ferien durchlebt, sehr lange Ferien. Nicht, dass er es nicht genossen hätte, rund um die Uhr mit Bakura zu verbringen. In Gesellschaft eines Hobbypsychos erlebte man immer etwas Interessantes, wenngleich auch oft Skurriles. Insbesondere dann, wenn ein ehemaliger Pharao plötzlich keine Lust mehr auf seinen Rang hat und sich stattdessen, nach anfänglicher Bestürzung seiner lichten Hälfte, zu einem respektvollen Bandenchef entwickelt und zwei ehemalige Grabwächter versuchen, den Sinn der Sexualität durch dauerhafte praktische Anwendung zu erkunden. Ryou war nie der Spießer für den ihn viele hielten. Es machte ihm nichts aus, täglich mit Letztgenannten unter einem Dach zu leben. Aber er war eben ein Typ, der gerne lernte und immerzu Wissen in sich aufnehmen wollte. Schließlich erkannte er seine Vorliebe zu Biologie und informierte sich bei verschiedenen Unis nach passenden Studienfächern. Doch derzeit war die einzig anbietende Hochschule eben jene gewesen, wegen der er sich gerade mal wieder mit Bakura gestritten hatte. Es war Idiotie. Die nächste Gelegenheit in der Nähe würde sich erst wieder in fünf Jahren bieten. Dennoch war Ryou der Ansicht, dass sein Yami es maßlos übertrieb. Er würde ihn maximal ein halbes Jahr nicht sehen können, dann wären schließlich Semesterferien und außerdem gab es auch noch die Wochenenden. Zudem war da noch die Möglichkeit, dass er ihn begleiten könnte. Bakura war da ganz anderer Ansicht, er würde seine Diebesgilde auf keinen Fall zurücklassen. Erst recht nicht in den Händen von Marik und Atemu, obwohl er mit den beiden bestens klar kam, aber seins war eben seins und da war mit dem einstigen Grabräuber nicht zu spaßen. Zumal das Haus auf sehr eigentümliche Weise in ihren Besitz kam, da der gute Bakura sich alle Mühe gegeben hatte, die Vorbesitzer -sehr deutlich- davon zu überzeugen, dass es dort spukte. Ryou musste schmunzeln, als er sich an die kreidebleichen Gesichter der Leute erinnerte und wie dankbar sie seinem Yami gewesen waren, dass er sie noch früh genug gewarnt hatte. Bakura konnte durchaus kreativ sein, wenn er an einer Sache Spaß gefunden hatte und das Quälen von Menschen gehörte zweifellos zu den Dingen, die ihn äußerst belustigten. Jetzt aber gingen die Gedanken des Jungen zurück zu seinem Problem. ,#Geh auf dein Zimmer# Was redet er denn mit mir wie mit einem Kind?' Ryou seufzte. So wie Bakura sich vorhin verhalten hatte, machte er ihm Angst. Ok, es war nicht so, dass sie immer glücklich zusammen waren und es keinen Streit gab, mit einem Yami wie Bakura waren Auseinandersetzungen vorprogrammiert. Doch im Laufe der Zeit hatte Ryou sich verändert und obwohl seine dunkle Hälfte es nie zugeben würde, so hatte auch dieser gelernt, nicht immer seinen Willen durchsetzen zu müssen, jedenfalls wenn es Ryou war, dem er diesen Gefallen tat, alle anderen brauchten nicht einmal daran zu denken diese Chance zu bekommen. Bakura liebte Ryou und würde für ihn alles tun, nur würde er ihn niemals von seiner Seite gehen lassen. Aber der Junge hatte diesmal nicht vor, nachzugeben. Er war nun 19 Jahre alt, fast 20 und er wusste, dass selbst er irgendwann nicht mehr die nötige Motivation aufbringen würde, die ein Studium verlangte. Er spürte, dass Bakura versuchte, über ihre seelische Verbindung mit ihm zu sprechen, aber er blockte ab. //lächerlich...// Ryou schloss die Tür zu seinem Zimmer ab, nicht dass dieser Umstand einen entschlossenen Yami davon abhalten würde, hinein zu kommen, aber er würde es sich zumindest zweimal überlegen. Ein lautes Knallen der Haustür ließ den Jungen wissen, dass Bakura ziemlich sauer war und wohl erst später wiederkommen würde. Mit einem Druck auf die Playtaste des CD-Spielers wurde das Zimmer in einen Dunstschleier aus lauten Tönen gehüllt. can't you see that you're smothering me holding too tightly afraid to lose control 'cause everything that you thought I would be has fallen apart right in front of you to be continued... Kapitel 2: None ordinariness ---------------------------- Ich war beim schreiben dieses Teils mindestens genauso betrunken wie Ryou-chan ^^° ~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~ "Mhhhmm du bist immer so gut zu mir!" Genießerisch sich völlig den eindeutigen Liebkosungen hingebend spreizte Malik seine Beine noch ein Stück weiter, damit sein Bettgenosse bequemer auf ihm liegen konnte. Erregt strich er dem anderen durch das wilde Haar, verstärkte dann den Griff um den Kopf zu sich zu ziehen und erneut von den begehrten Lippen zu kosten. Lustdurchtränkte Augen sahen ihn einen Moment durchdringend an, nicht vollkommen damit einverstanden, dass er zuviel Kontrolle übernahm. Um die eindeutige Überlegenheit noch mal zu unterstreichen, drückte Marik seinen Unterleib fest gegen den seines Hikaris, was ein Aufseufzen seitens Malik hervorbrachte. Der Yami liebte es zu spielen, besonders wenn es um Sex mit seiner anderen Hälfte ging. Er liebte es zu sehen, wenn Malik immer wilder wurde und Malik liebte es, wenn Marik ,gut zu ihm war'. Auch wenn dies hin und wieder mit Schmerzen verbunden war. So wie jetzt auch wieder als der jüngere von beiden spitze Zähne an seiner Brustwarze spürte, die vor wenigen Sekunden noch von einer flinken Zunge angestachelt wurde. "Aahh ... mehr" Der Yami brauchte keine Aufforderung, setzte nun auch seine Fingernägel ein, ließ sie über Malik's erhitzte Haut ziehen, jedoch achtete er darauf, nicht zu fest zuzudrücken. Marik konnte der lebendige Albtraum sein, doch auch er verfügte über ein intaktes Herz und wusste, wo seine Grenzen waren. Dennoch wand sich sein Hikari unter dem feinen Schmerz, der in ihm weitaus andere Gefühle auslöste, keuchte nun immer lauter und er konnte nicht mehr wirklich einordnen, ob Marik sich nicht doch schon unter seiner Haut bewegte. Ungewollt stahl sich eine einzelne Träne ihren Weg seine Wange hinunter, blieb jedoch nicht lange unbemerkt und wurde sogleich von einer fordernden Zunge aufgenommen, die sich nun ihren Weg hinunter arbeitete. An der sichtbaren Erregung angelangt, hielt sie nicht inne sondern fuhr begierig die gesamte Länge nach, um sie schließlich mit den feuchten Lippen zu umschließen, was Marik ein tiefes Stöhnen einbrachte. Zufrieden saugte er stärker und ließ seine Finger weiterhin ihre fordernde Aufgabe tun. Diese Kombination zwang Malik dazu, seinen Rücken durchzubiegen, um so nach noch mehr zu verlangen. Sein Denken hatte sich schon lange abgeschaltet, nahm er nur noch diese intensiven Berührungen wahr in denen er sich zu verlieren glaubte. Als der Hikari dann anfangen wollte, sein Becken vorzustoßen, wurde es Marik zuviel. Kurzerhand drehte er Malik auf den Bauch, hob dessen Becken an und positionierte sich an dem verlockenden Eingang. Den Kopf nach unten gebeugt verbiss er sich leicht in Malik's Nacken während er ihm über ihren Gedankenlink noch zuflüsterte //Time to fly// Ohne eine Antwort abzuwarten, drang er in den Körper vor sich ein, weder sanft noch zu schmerzhaft und begann augenblicklich sich zu bewegen begleitet vom schweren Keuchen beider. Ein wütendes Hämmern gegen die Tür ließ sie in ihrem Tun stoppen. "Verdammte Scheiße! Könnt ihr denn nichts anderes als den ganzen Tag rumzuvögeln?" Marik's Gesichtszüge verfinsterten sich schlagartig. Ein letztes Mal stieß er fest zu, brachte Malik zum wimmern und stampfte dann unverrichteter Dinge auf die Tür zu, riss diese wütend auf. Ryou erkannte die Gefahr zu spät, konnte dem Schlag nicht mehr ausweichen und landete unsanft auf dem Boden. Wenige Sekunden später fand er seinen Angreifer auf sich wieder. Die Tatsache, dass Marik völlig nackt war, registrierte er zuerst gar nicht. Vielmehr fand er sich plötzlich in einem Kampf um die Luftzufuhr wieder, denn eine starke Hand hatte sich um seinen Hals gelegt und drückte unerbittlich zu. "Ma...rik!" Ryou spürte das noch immer harte Glied des anderen an seinen Beinen. In diesem Moment wusste er nicht, wovor er mehr Panik haben sollte. Eine raue Stimme erreichte sein Ohr. "Du hast die Wahl, Stricher: Tod oder Folter" Ryou versuchte verzweifelt nach Luft zu schnappen, doch Marik's fester Griff war unerbittlich. "Du willst deine Zeit doch nicht wirklich mit dieser halben Portion verschwenden?!" Beide auf dem Boden Liegenden folgten der Stimme, die zu Malik gehörte, der es sich im Türrahmen bequem gemacht hatte. Die beiden Hikaris versuchten ständig, sich gegenseitig runterzumachen, seit Ryou erfahren hatte, dass Bakura vor seiner Zeit eine Bettgeschichte mit dem Blonden hatte. Als Ryou schon damit rechnete, im nächsten Moment bewusstlos zu werden, löste sich endlich die Hand von seinem Hals und Marik stand auf. Der junge Weißhaarige erwartete noch einen herablassenden Satz oder ähnliches, nichts jedoch geschah. Als er sich umsah, erkannte er, dass die Tür wieder geschlossen war. Dafür schienen die Geräusche der beiden Insassen umso lauter geworden zu sein. Gerne wäre der Junge noch ein wenig liegen geblieben, um wieder halbwegs zu Kräften zu kommen, aber das konnte er sich einfach nicht länger anhören. "Ooohh jaaa! Fester Marik!" Benommen rappelte sich Ryou auf und lief jetzt unruhig im Flur auf und ab. ,Ich weiß es ganz einfach, kann es spüren, es liegt deutlich etwas in der Luft, etwas ist nicht richtig.' Gedankenverloren schaute er aus dem Fenster. ,Als wolle der Mond einfach vom Himmel fallen und mit ihm das Licht, dass stets die Dunkelheit erhellt. Mein Herz fühlt sich so leer an, mein Verstand scheint so voller Zweifel. Ich sollte aufhören, mir so einen Kopf zu machen und einfach ins Bett gehen, aber irgendetwas zieht mich in Kura's Zimmer. Manchmal glaube ich, dass ich geboren wurde, um ihn zu lieben, manchmal glaube ich, dass ich geboren wurde, um am Verlangen nach ihm zu sterben. Ich sehne mich danach, in seinen Armen zu liegen, kann dieses Gefühl einfach nicht abschütteln, will es eigentlich auch gar nicht.' Ohne es wirklich zu registrieren betrat der Hikari Bakura's Zimmer. ,Ich hätte mir denken können, dass du noch nicht zurück bist, auch unsere seelische Verbindung blockierst du.' "Verdammter Dickschädel!" Zornig trat Ryou die Tür zu. ,Mit den anderen zu reden hat mir natürlich nichts gebracht. Sie sagen, dass du nun mal so bist und dass ich es doch selber gut genug wissen müsste. Sie haben Recht, nur wieso beunruhigt mich das gerade jetzt? Ich sollte hier bleiben und auf dich warten, aber dieses Mal habe ich da einfach keine Lust drauf.' Entschlossen verließ Ryou das Zimmer und ging wieder nach unten, wo Atemu mit ein paar Leuten pokerte, um was auch immer. ,Irgendwann wird er noch mal das ganze verdammte Haus verzocken' Doch all das war Ryou jetzt dermaßen gleichgültig, er wollte einfach nur Ablenkung, weg von den Gedanken, die ihn noch verrückt machen würden und weg von den Gefühlen, die er nicht einzuordnen vermochte. "Ah, Ryou. Schon wieder da? Ist Bakura noch nicht zurück?" Ryou bedachte Atemu mit einem stechenden Blick. Dieser lachte jedoch nur. "Nun hab dich nicht so. Komm, setz dich zu uns und hab ein wenig Spaß." Missmutig ließ sich der Junge in einen der Sessel fallen, griff nach einer der Flaschen, die auf dem Tisch standen und setzte sie ohne weiteres Nachdenken an. Was folgte war ein brennender Schmerz in seiner Kehle und er spuckte die Hälfte des Getränks wieder aus. Einige der anderen Anwesenden lachten laut auf, doch Atemu brachte sie mit einem scharfen Blick zum Schweigen. "Sollte jemand von euch das Bedürfnis haben, einem verärgerten Bakura gegenüber zu stehen, dann lacht nur weiter. Atemu selbst kicherte kurz bei diesem Gedanken, hielt Ryou dann seine Zigarettenschachtel hin. Dieser stutzte kurz, nahm sich dann aber eine heraus und ließ sich von einem Typen, der neben ihm saß, Feuer geben. Den aufkommenden Hustenreiz unterdrückte er, Ryou hatte keinen Bock, schon wieder in Schutz genommen zu werden. ,Die einzige schlechte Angewohnheit, die ich zu haben scheine, ist meine eigenen Gedanken zu verraten.' Erneut nahm er einen tiefen Schluck aus der Flasche, die er immer noch in der Hand hielt. Das laute Aufheulen eines Motorrads ließ alle aufhorchen. Bakura war zurück. Geistesgegenwärtig trank Ryou einen weiteren Schluck. Bakura stellte die Maschine ab und horchte einen Augeblick der aufkommenden Stille. Diese hielt nicht lange an, denn das gewichtige Stimmengewirr aus dem Haus erfüllte schnell die Luft. Der Yami warf einen kurzen Blick zu Ryou's Zimmer, doch dort brannte kein Licht. Ein Typ mit offenem Hemd und kurzen blauen Haaren kam auf ihn zugetorkelt. "Hi Meister, wir haben dich schon vermisst..." Im nächsten Moment suchte er Halt an der Kellertreppe, um sich zu übergeben. Bakura ignorierte ihn und ging auf die Haustür zu. "Hey, deiner Kleiner verträgt ganz schön viel!" Bakura hielt inne. "Wie meinst du das, Jivan?" Der Angesprochene war gerade damit beschäftigt, sich in eine stehende Haltung zu manövrieren. "Na so wie ich es gesagt habe! Muss ziemlich sauer gewesen sein!" Bakura betrat das Haus und steuerte sofort das Wohnzimmer an. Dort angekommen fand er Ryou, der alles andere als nüchtern aussah und gerade versuchte, den anderen die Wirkung irgendeines Zeugs zu erklären. Ohne diverse Begrüßungen zu beachten, ging Bakura direkt auf seinen Hikari zu. Ryou, der ihn kommen sah, grinste schief, doch das nächste, was er spürte, waren nicht etwa die weichen Lippen seines Freundes sondern eine heftige Ohrfeige. Einige der Anwesenden sahen kurz auf und man konnte ein leises Gemurmel vernehmen. "Du stinkst! Hast du etwa geraucht?" Doch Ryou schaute ihn nur weiterhin aus vernebelten Augen an. Bakura fing an, ihn zu schütteln, was in dem Jungen eine starke Übelkeit hervorrief. Das Unheil registrierend, schleifte der Yami ihn zur Toilette, mit welcher Ryou für die nächsten Minuten eine innige Verbindung aufbaute. Angewidert drehte Bakura sich weg, so hatte er seine Zwillingsseele noch nie erlebt. Irgendwie schaffte er es, dass Ryou sich ausgiebig die Zähne putzte und trug ihn dann in sein Zimmer. Vorsichtig legte der Ringgeist ihn auf dem Bett ab. Kurz zerrte sein Beschützerinstinkt, der nur diesem einen Wesen galt, an seinem Denken, doch er schob ihn rasch beiseite. Das durfte er auf keinen Fall durchgehen lassen. Den verwirrten Geisteszustand seines Hikaris ausnutzend, band er dessen Hände am Bettende fest, begann langsam das Shirt hochzuziehen. "Bakura...was?" "Lass dich fallen und genieße! Dir wird es gut gehen bis die Sonne aufgeht!" to be continued... Kapitel 3: Hangover ------------------- Ist ein wenig kurz geraten, gomen ^^ ~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~ Leises Vogelgezwitscher drang durch das offene Fenster ins Zimmer und langsam erwachte Ryou aus einem unruhigen Schlaf. Er fühlte sich schrecklich. Sein Kopf schmerzte wie verrückt und jeder Knochen seines Körpers machte den Anschein als wäre er in der vergangenen Nacht unter eine Walze geraten. Ryou wagte es nicht aufzustehen, weil er befürchtete, dass ihn seine Beine nicht tragen würden. Er fühlte sich leicht benommen und irgendwo in seinem Hals war so ein ekelerregender Geschmack, den er einfach nicht loswerden konnte. Und da war noch etwas, dass ihn irritierte. Er lag auf dem Rücken. Das war für den weißhaarigen Jungen sehr ungewöhnlich, denn meistens war er sehr aktiv, wenn er in die Welt der Träume abgedriftet war und fand sich des Morgens quer über das Bett verteilt wieder. Er runzelte die Stirn und wollte sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht streichen, doch seine Hand konnte die Bewegung nicht zu Ende führen. Erschrocken drehte er seinen Kopf um die Ursache zu erkennen und erstarrte bei dem Anblick. "Was zur...?" Das konnte nicht wahr sein. Beide Hände wurden fest von kaltem Metall umschlossen, das an einer ungünstig kurzen Kette irgendwo am Bett endete. Jemand hatte ihn ans Bett gekettet. Und Ryou wusste nur zu gut wer, doch etwas in ihm weigerte sich, dies zu glauben. Viel größer noch war die Frage nach dem warum . Es war lange, verdammt lange her gewesen als er sich das letzte Mal in einer ähnlichen Situation wieder fand. Der Teil seiner Vergangenheit, den er geglaubt hatte vergessen zu können. Ein letzter Funke Hoffnung mutmaßte, dass es ebenso gut das Werk von einem der beiden gestörten Blondschöpfe sein könnte, doch Ryou gab es auf, sich selbst etwas vorzumachen. Bakura, dem er so sehr vertraute wie er ihn liebte, hatte entweder einen ziemlich makabren Rückfall seiner 'schlechten Angewohnheit' erlitten oder er machte sich einen noch viel lächerlichen Scherz mit seiner lichten Hälfte. Aber keine der beiden Möglichkeiten änderte etwas daran, dass Ryou nur zu gut wusste, dass er nicht genau sagen konnte, wann der Ringgeist sich entscheiden würde, ihn wieder freizulassen. Sich dieser Tatsache nun vollkommen bewusst, zerrte der Junge verzweifelt an seinen Fesseln, wider der Gewissheit, dass sie sich nicht von selbst öffnen würden. Seine mittlerweile stärker werdenden Kopfschmerzen ignorierend, versuchte sich Ryou an die vergangene Nacht zu erinnern, kam jedoch zu keinem Ergebnis. Also begann er mit den Ereignissen davor. Der Tag hatte an für sich nicht schlecht angefangen, Bakura war überaus gut gelaunt gewesen, hatte Atemu beim Frühstück voller Elan mit Cornflakes attackiert, die er mittels seines Löffels zu dem anderen herüberschleuderte. Nachdem die Hikaris dann zum Abwaschen verdonnert wurden, was durchaus gefährlich werden konnte, da Ryou und Malik durch diesen Umstand länger als nötig denselben Raum teilten und Yugi immer heilfroh war, nicht zwischen die Fronten zu geraten, war Bakura mit Marik rausgegangen, um sich bei irgendeinem Typ zu ,revanchieren', der es gewagt hatte, Marik bei einem Deal zu bescheißen. Später hatte der einstige Grabräuber sogar zugestimmt, Ryou bei einem Vortrag über den zweiblättrigen Blaustern zuzuhören und Ryou hatte die Gelegenheit nutzen wollen, um noch einmal über sein geplantes Studium zu reden. Wie erwartet ging Bakura's Laune ab diesem Punkt in den Keller und sie hatten sich wieder einmal gestritten. Er hatte sich in seinem Zimmer eingeschlossen, Bakura war abgehauen. Ryou konzentrierte sich, was war dann geschehen? Er erinnerte sich an das kurze, schmerzhafte Zusammentreffen mit Marik und seinem Betthäschen, dann an das widerliche Gesöff, das er in sich hereingeschüttet hatte und dann... dann an Bakura! Tränen füllten seine Augen als er nun wieder die Ereignisse vor seinem Einschlafen vor Augen hatte. Ryou kannte Bakura besser als jeder andere, vielleicht sogar besser als dieser sich selbst, aber der Blick seines Yamis als er über ihm und ein anderer Teil dann auch in ihm gewesen war, gehörte in dieselbe hinterste Ecke der Vergangenheit, wie alles andere, was der junge Weißhaarige an seiner Zwillingsseele einst so fürchtete. Er hatte ihn nicht ein einziges Mal geküsst, was vielleicht auch damit zusammenhing, dass Ryou selbst noch immer diesen scheußlichen Geschmack auf der Zunge wahrnahm. Scheinbar hatte er sich übergeben müssen, was ihn nicht sonderlich wunderte, nachdem er diese - mit Sicherheit hochprozentige - Brühe getrunken hatte. Zu der vergessen geglaubten Furcht gesellte sich leise Trauer, der Junge verstand nicht, warum Bakura ihm das wieder antat. Er hatte für seinen Yami alles andere stehen und liegen gelassen und das sollte jetzt der Dank dafür sein? Natürlich war der Ringgeist nicht immer nur liebevoll zu ihm gewesen, aber sie hatten sich sonst immer diese unsichtbare und doch vorhandene Grenze gesetzt, die verhindern sollte, dass er mit Ryou etwas tat, was dieser nicht wollte. Das hier gehörte eindeutig zu den Dingen, die der Junge nicht wollte. Und Bakura wusste das. Er konnte doch nicht allen Ernstes vorhaben, ihn aus einer Laune heraus wirklich den ganzen Tag hier schmoren zu lassen. Ein Rasseln an der Tür ließ Ryou aufhorchen, das musste Bakura sein. Für einen kurzen Moment fragte der Hikari sich, warum er nicht über ihre seelische Verbindung versucht hatte, nach Bakura zu rufen, verwarf diesen Gedanken allerdings sofort wieder als er sah, wer da durch die Tür kam. Ein leise vor sich hin fluchender, blauhaariger Junge trat in das Zimmer, in der einen Hand erkannte Ryou einen Dietrich, was darauf schließen ließ, dass das vorige Rasseln vom Knacken des Türschlosses kam. "Jivan!" Der Angesprochene schien eine Sekunde lang erschrocken aufzusehen, dann lächelte er breit und trat auf das Bett zu. "Hey Ryou. Scheinst es ja heute nicht eilig zu haben, aufzustehen." Er grinste noch mehr, falls das überhaupt noch ging und Ryou warf ihm einen verärgerten Blick zu. "Sehr witzig, kannst ja mit mir tauschen, wenn dir das lieber ist, aber du kannst dir vorstellen, dass das noch harmlos ist im Gegensatz zu dem, was Bakura mit dir machen wird, wenn er dich hier sieht!" to be continued... Kapitel 4: Less than nothing ---------------------------- Es war keine Drohung, vielmehr eine Warnung. Ryou mochte Jivan und hatte schon lange aufgegeben zu verstehen, dass dieser scheinbar immer wusste, was im Leben des jungen Weißhaarigen gerade passierte. "Woher wusstest du, dass ich hier bin?" Jivan grinste nur weiter und machte eine Geste, in der er versuchte, Bakura nachzuahmen. "Der große Meister war heute morgen verdammt schlecht gelaunt und als Malik eine entsprechende Bemerkung gemacht hatte, wäre Bakura ihm fast an den Hals gegangen - " "Was nur dadurch verhindert wurde, dass ein aufgebrachter Marik sich dazwischen warf.", beendete Ryou den Satz. Es war eine altbekannte Geschichte. Malik legte sich ununterbrochen mit Bakura an und Marik musste seinem Hikari dann jedes Mal den Hintern retten. Was an für sich Ironie pur war, denn wenn Malik's Allerwertester sich vor jemandem fürchten musste, dann vor der dunklen Zwillingsseele, die diesen Teil des Körpers permanent in Anspruch nahm. Jivan kicherte und nickte heftig. "Na ja und als du nach einiger Zeit immer noch nicht aufgetaucht warst, dachte ich mir, dass du wohl hier sein musst." Er bemerkte Ryou's Blick, der immer wieder zur Tür ging. "Keine Sorge, Bakura ist nicht da, null Ahnung wo er hin is." Obwohl ihn das auf eine Art erleichterte, so schmerzte Ryou die Tatsache, dass sein Yami anscheinend wirklich nicht so bald vorhatte, ihn hier loszumachen. Laute Stimmen, die aus dem Flur kamen, ließen beide aufschrecken. "Hör verdammt noch mal auf, mir ständig hinterher zu rennen, Malik!" Ryou stockte der Atem, das war Bakura's Stimme und scheinbar war er auf dem Weg hierher. Jivan würde keine Gelegenheit mehr haben, unbemerkt aus dem Zimmer zu kommen. Doch als der einstige Grabräuber den Raum betrat, war von dem Blauhaarigen nichts zu sehen. Ungeachtet dessen funkelten Bakura's Augen vor Wut. "Welches Arsch hat die Tür aufgebrochen?" Unweigerlich zuckte Ryou zusammen und versuchte gleichzeitig, sich nicht selbst suchend umzusehen. "Guten Morgen, Yami." Der Junge war erschrocken darüber, wie monoton seine Stimme klang, beinahe identisch wie damals, als Bakura häufiger diese Anwandlungen bekommen hatte. Seltsamerweise schien seine dunkle Hälfte ihn wirklich erst jetzt zu bemerken und bei seinem Gesichtsausdruck lief Ryou unweigerlich ein Schauer über den Rücken. "Hallo Ryou-chan, hast du gut geschlafen, mein Engel?" Der Junge wollte das Gesicht verziehen, war aber zu bestürzt über das Verhalten seines Yamis. Langsam näherte Bakura sich dem Bett, blieb dann mit verschränkten Armen davor stehen. "Also sag schon, wer war hier gewesen?" Liebend gerne hätte Ryou sich aufgesetzt, aber die Fesseln um seine Handgelenke waren so kurz, dass ihm nichts anderes übrig blieb als liegen zu bleiben. "Ich weiß es nicht. Die Tür war schon offen als ich aufgewacht bin." Prüfend sah der Ringgeist ihm in die Augen. //Bete zu Ra, dass du mich nicht angelogen hast// Wieder durchlief den Jungen ein kalter Schauer, aber er unterdrückte das Zittern, um Bakura nicht misstrauisch zu machen. Er wollte Jivan nicht verpetzen, er hatte es ja nur gut gemeint, als er ihn aufgesucht hatte. "Du bist es doch, der gelogen hat. Warum tust du das mit mir, Bakura?" Der Angesprochene ließ sich nun auf dem Bett nieder, streckte eine Hand aus und strich Ryou leicht über die Wange. "Ich erkenne dich nicht wieder... doch ich erkenne den Bakura, wie er einmal gewesen war. Die Seite an dir, die ich versucht habe zu verdrängen. Was ist nur los mit dir, hast du denn alles vergessen? Ich habe alles für dich aufgegeben, weil ich nur dich zum leben brauche und jetzt ... jetzt machst du es wieder. Warum Bakura?" Der Ringgeist betrachtete nachdenklich seine Hand, die nun von Ryou's Wange zu der Hand des Jungen wanderte und ergriff diese leicht. "Ich wollte dir zeigen, dass du bei mir zu bleiben hast. Wenn nötig, bleibst du hier bis es zu spät für die Einschreibungen an dieser Uni ist." Es musste ein Albtraum sein oder wenigstens ein schlechter Scherz. Das konnte Bakura unmöglich ernst gemeint haben. Aber es war kein Traum und auch kein Streich. Ryou wusste, dass Bakura's Worte todernst gemeint waren. Er schluckte trocken. "Warum, Yami?" Statt einer Antwort beugte sich der Weißhaarige herunter und gab dem Jungen einen Kuss auf die Stirn. Dann erhob er sich und verließ ohne ein weiteres Wort das Zimmer. Ungehindert liefen Ryou die Tränen herunter, am liebsten hätte er sein Gesicht hinter seinen Händen verborgen, aber diese waren nach wie vor gefesselt, so wie er selbst sich fühlte. Es hätte keiner Ketten bedurft, Ryou war durch und durch enttäuscht von Bakura. Er legte den Kopf zurück in die Kissen, weinte still vor sich hin. "Er ist verrückt." Ryou's riss die Augen auf. "Jivan?!" Völlig gelassen saß der Blauhaarige auf der Fensterbank und spielte mit dem Dietrich, hob dann den Kopf und sah zu Ryou herüber. "Warum lässt du dir das immer noch von ihm gefallen?" Der Hikari drehte den Kopf zur Seite und antwortete zuerst nicht. "...weil ich ihn liebe." Leises Gelächter war die Antwort. "Dann bist du genauso verrückt." Diese Aussage ignorierend, sah Ryou nun wieder zu dem Anderen herüber. "Wie hast du es geschafft, dich so schnell zu verstecken?" Jivan schwang sich von dem Sims herunter und ging auf den Weißhaarigen zu. In einer schnellen Handbewegung hatte er die Handschellen geöffnet und griff direkt nach einer Hand, zog Ryou in eine sitzende Position. "Bist du wahnsinnig geworden? Wenn Bakura das rauskriegt, bist du Geschichte!" Jivan überhörte es, ging zielstrebig zum Kleiderschrank und zog wahllos einige Sachen heraus, die er Ryou zuwarf. "Zieh das an oder willst du nackt durch die Gegend rennen?" Eine leichte Röte erschien im Gesicht des Hikaris, er war sich nicht bewusst gewesen, dass er keine Kleidung trug. Schweigend zog er sich an und wollte dann etwas sagen, doch Jivan hatte schon wieder nach seiner Hand gegriffen und zog ihn zum Fenster. "Nu mach schon, ab über die Regenrinne." Dem ungeachtet bewegte sich Ryou kein Stück. "Was tust du? Hast du den Verstand verloren? Wir können hier nicht einfach abhauen!" "Vertrau mir!" Resignierend zuckte der Weißhaarige mit den Schultern. Hier bleiben konnte er sowieso nicht mehr. Bakura würde ihm wohl kaum glauben, dass er auch nicht mitbekommen haben konnte, wer ihn von den Handschellen befreit hatte. Abgesehen davon waren diese wie vom Erdboden verschluckt. Sich an der Traufe festhaltend, kletterte Ryou langsam nach unten. Glücklicherweise war das erste Stockwerk nicht allzu hoch und niemand schien sie gesehen zu haben. Ihr Weg führte sie in den hinteren Teil des Gartens und dann über den Zaun. Das Viertel, in dem sie wohnten, bestand aus einer Vielzahl kleinerer Gassen, was es leichter machte, sich so gut wie verborgen bewegen zu können. Verwirrt folgte Ryou dem Blauhaarigen und schließlich steuerte dieser eine Haustür an, schloss sie auf und schob den Anderen in das Treppenhaus. Auf den fragenden Blick hin grinste Jivan bloß und führte sie dann zum Fahrstuhl. Dieser hielt in der 24. Etage, von dort aus führte ein langer Flur in beide Richtungen. Sie wandten sich nach rechts und stoppten vor einer der ziemlich lädierten Holztüren. Auch für diesen Eingang hatte Jivan einen Schlüssel und sie betraten das Zimmer. Dieses war fast vollkommen leer stehend, es gab nur einen Stuhl, der bei einem Tisch stand und eine Matratze auf dem schmutzigen Boden, der an einigen Stellen aufgerissen war, so dass Ryou aufpassen musste, dass er nicht stolperte. "Tja, nicht grade nobel hier, ich weiß." Der Blauhaarige grinste schief und Ryou fiel eine Tasche auf, die auf dem Polster lag. "Wohnst du hier?", fragte er. "So gesehen schon, aber da ich sowieso immer bei euch rumhänge, brauche ich hier ja nicht wirklich viel." Ryou schüttelte den Kopf. "Nicht viel trifft es nicht ganz, so gut wie gar nichts kommt eher hin." Er setzte sich auf den Stuhl und Jivan warf ihm, wie immer grinsend, die Tasche zu. "Schau rein, ob etwas fehlt." Irritiert öffnete Ryou den Reißverschluss und starrte ungläubig auf den Inhalt, der ausnahmslos aus seinen Sachen - Kleidung und einigen anderen Utensilien - bestand. "Sieh auch in der Seite nach." Dort befand sich ein Portemonnaie voller Scheine. Ungläubig stierte Ryou den Fund noch immer an. "Was soll das, Jivan? Wie hast du meine Sachen herbekommen? Und überhaupt, warum hier?" Auf der Matratze liegend, klopfte der Blauhaarige neben sich. "Na ja, ich dachte, wir Zwei machen es uns eine Weile etwas gemütlich hier." Ryou zog eine Augenbraue hoch, aber sein Gegenüber lachte. "Stell dich nicht dumm, Kleiner. Du willst doch studieren gehen. Dann los! Alles was du für's erste brauchst ist in der Tasche." "Aber ich kann doch nicht einfach abhauen! Bakura wird ausflippen!" Jivan zuckte mit den Schultern. "Deine Entscheidung. Ich dachte, ich tue dir einen Gefallen und der große Meister kriegt sich schon wieder ein." Zweifelnd sah Ryou ihn an. "Wenn du kneifen willst, dann geh zurück. Sag Bakura, dass ich es war, ich werd's schon überleben. Aber ich fänd's echt Scheiße, wenn du das nicht durchziehst! Denk drüber nach." ~~~ "Fuck! Welcher lebensmüde Trottel hat es tatsächlich gewagt, sich in meine Angelegenheiten einzumischen?" Wütend trat Bakura den Stuhl, der vor ihm stand, durch das Zimmer. "Was weiß ich. Kein Grund, mich deswegen anzumotzen!" Genervt schaute Atemu von seiner Zeitschrift auf, mit dem Ergebnis, gerade noch die Faust nahen zu sehen, die ihn ziemlich hart am Kinn traf. "Scheiße! Hast du sie noch alle, Psycho?" Er brachte den Weißhaarigen mit einem Tritt ins Schwanken und stürzte sich auf ihn. "Was musst du auch jeden Arsch hier reinlasse? Kriegst du es auch mal hin, irgendwas richtig zu machen?" Sie lieferten sich eine kleine Schlägerei bis eine weitere Person den Raum betrat. "Hey, eigentlich sollte ich es sein, der unter Bakura liegt!" Atemu rollte sich zur Seite und stand auf. "Malik, Malik, Malik.", sagte er gespielt tadelnd. "Wenn dein Yami das hören würde, hättest du mit Sicherheit nicht mehr so eine große Klappe." "Wenigstens läuft an meiner kein Blut runter." Atemu machte eine verächtliche Geste und Bakura fügte ein "das können wir gerne ändern!" hinzu. "Mit dir immer gerne!", flötete der Blonde und der Ringgeist verengte die Augen zu Schlitzen. Atemu verließ das Zimmer in Richtung Bad. "Wo hast du denn deinen Sonnenschein gelassen? Gab's Ärger im Paradies?" "Das geht dich einen Scheiß an!" Bakura kam Malik gefährlich nahe, doch ehe er auch an dem Blonden seinen Ärger auslassen konnte, kam Marik dazu. Besitz ergreifend zog er seinen Hikari neben sich und knurrte den anderen Yami an. "Solltest du dich nicht lieber um deinen eigenen Kram kümmern? Deine dusselige Zwillingsseele hatte gestern nichts Besseres zu tun, als mich bei meiner Lieblingsbeschäftigung zu stören!" Angriffslustig hielt Bakura dem stechenden Blick stand. "So viel Sex wie du hast, müsste er dir doch bald abfallen!" "Bist wohl neidisch! Tut mir ja leid, dass dein Freund bei deinem puren Anblick hetero geworden ist!", zischte Marik und ohne den Blick abzuwenden, sagte er: "Zisch ab, Malik! Wir sehen uns später!" Der Angesprochene murmelte etwas Unverständliches vor sich hin. Er mochte es nicht, wenn sein Yami ihn in Gegenwart von Bakura so abfällig behandelte, trottete aber gehorsam raus. Da Marik an der Wand lehnte, stellte Bakura sich vor ihn und stützte sich mit beiden Armen rechts und links neben dem Kopf des Blonden ab. "Hab schon gehört, dass du dich mal wieder an meinem Hikari vergriffen hast." Der Angesprochene verzog keine Miene. "Jepp." "Muss ich dich etwa noch einmal darauf hinweisen, dass dieses Privileg allein mir zusteht, Marik!" Dieser zog eine unschuldige Grimasse. "Fick dich!" Dann hob er sein Knie an und rammte es Bakura in den Magen. "Shit!" Der Weißhaarige krümmte sich leicht, griff dann nach Marik's Bein und brachte ihn zu Fall. "Gehört mich zu besteigen mit zu deiner Revanche?" Knurrend schlug Bakura zu. "Danke, aber ich verzichte! Es reicht, wenn mir einer von euch beiden ständig am Arsch klebt!" Belustigt verdrehte Marik die Augen. "Ja ja, wirklich tragisch. Dabei sollte man meinen, dass ich den Kleinen genügend auslaste. Scheinbar kommt er einfach nicht über eure Affäre hinweg." Und mit einem Zwinkern fügte er noch hinzu: "Aber wer kann es ihm verübeln?" Bakura stoppte seine Hand, die schon wieder im Begriff war, sich Marik's Gesicht zu nähern und stand auf. "Ihr seid doch alle beide gestört!" Damit ging er und ließ einen amüsierten Yami zurück. to be continued... Kapitel 5: Come on ------------------ Ich will Urlaub!!!!!!!!!!!!! Jetzt!! Sofort!!!! Und natürlich auf der Stelle!!!!! ... ^^°°° ~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~ "Bei Ra! Habt ihr beiden eigentlich vollkommen den Verstand verloren?!" Erschrocken sahen zwei Augenpaare zu der - jetzt offen stehenden - Tür, in deren Rahmen ein kleingewachsener Junge stand. "Yugi!", entfuhr es Ryou. "Was hast du denn hier verloren, Zwerg? Schickt Bakura dich etwa?" Jivan war aufgestanden und ging auf Yugi zu, der sicherheitshalber einen Schritt zurückwich. "Hört auf!" Beide sahen zu Ryou, der noch immer saß und die Tasche auf seinem Schoß nun auf dem Tisch ablegte. "Ich habe nicht das Risiko, Bakura zu hintergehen, auf mich genommen, um das hier zu erleben." Er stand jetzt ebenfalls auf. "Yugi wird einen anderen Grund haben, weshalb er hier ist. Oder Yug?" Dem Angesprochenen war es sichtbar unangenehm, so erwartungsvoll angesehen zu werden, aber schließlich fand er seine Stimme wieder. "Wenn Bakura wüsste, dass ihr hier seid, hätte er nicht mich geschickt, sondern wäre mit Sicherheit selbst hergekommen." Dass dies einleuchtend klang, musste auch Jivan zugeben. "Ich habe euch gesehen als ihr durch den Garten gelaufen seid. Atemu hatte mir erzählt, was Bakura getan hat und da war mir klar, dass ihr abhauen wolltet." Jivan rollte mit den Augen. "Bist ja ein richtiger Schnellmerker, Zwerg. Und warum bist du uns dann gefolgt? Würde mich gar nicht wundern, wenn wir wegen dir erwischt werden!" Schuldig senkte Yugi den Blick. "Tut mir leid." "Nu hör aber auf! Er hat es doch nicht böse gemeint.", schimpfte der Weißhaarige. Ryou zog den Stuhl an das schmutzige Fenster und setzte sich. Er versuchte über die ganze Situation nachzudenken, dem Weg, der ihm unverhofft geboten wurde, irgendeinen Sinn abzugewinnen. 'Es ist leicht davonzulaufen, den Schmerz einfach zu betäuben. Es wäre so viel einfacher zu gehen, anstatt sich all dem Kummer allein hinzugeben. Die dunkle Vergangenheit, von der ich dachte, dass ich sie so tief vergraben hätte, dass sie dort niemals zurückkommen könnte, hat mich nun doch wieder eingeholt. Und dieses Mal empfinde ich es schlimmer als zuvor. Ich dachte, ich wäre stärker geworden, aber es hat sich nichts geändert, was habe ich nur falsch gemacht? Warum hat Bakura es nur wieder getan? Warum kann ich mich einfach nicht dagegen wehren? Vielleicht sollte ich ernsthaft darüber nachdenken loszulassen, nicht mehr zurückzuschauen. Möglicherweise hat Jivan Recht und Bakura fängt sich wirklich wieder. Und falls nicht, dann ... ' ~~~ "SO EINE VERDAMMTE SCHEIßE!!" Jeder, der sich zu diesem Zeitpunkt im Haus aufhielt, zuckte entweder aufgrund der Lautstärke oder aber des unbändigen Zorns in der Stimme unvermeidlich zusammen. Manche wohl auch wegen beidem. Atemu stand neben dem wutschnaubenden Yami und hatte alle Mühe diesen davon abzuhalten, nicht das gesamte Zimmer kurz und klein zu schlagen. "Was bei Ra denkt sich dieser dumme Junge dabei, einfach abzuhauen? Und wenn ich erst einmal raus gefunden habe, wer ihm dabei geholfen hat, dann-" Eine schallende Ohrfeige hielt den einstigen Grabräuber von weiterem Gefluche ab. Ungläubig starrte er den Verursacher an, längst nicht mehr Herr seiner selbst. "Diesmal hast du es hinter dir!" ~~~ Eine Hand, die auf seine Schulter gelegt wurde, holte ihn aus seiner Abwesenheit zurück. "Und? Hast du dich entschieden?" Ryou drehte sich herum und hob den Kopf. Der Ausdruck in Jivan's Augen war undefinierbar. 'Bakura teilt nicht mein Bild vom Leben, das ist etwas, dass weder ihm noch mir keine Freude bereitet. Es tut mir leid, dass es soweit gekommen ist, das wollte ich nicht. Liebe... etwas, was ich nicht verstehen kann, etwas, dass ich so nicht brauche. Ich fühle mich wie ein Gefangener und er ist mein Wächter. Blumen sind nur schön für Gräber und meine freundlichen Worte haben mich auch nicht geschützt. Vielleicht liegt es daran, dass wir zwei Hälften einer Seele sind, aber auch ich bin jemand, den man nie verstehen wird... und das ist die Wahrheit' "... Mein Entschluss steht fest." ~~~ Das nächste, was Bakura wahrnahm, waren Hände, viele Hände und alle taten ihr möglichstes, um ihn ruhig zu halten. Ihm war, als würde er gerade aus einem Albtraum aufwachen, der unangenehme Geschmack lag noch immer auf seiner Seele. Als er sich umschaute, wusste er auch warum. Nicht weit entfernt von ihm lag Atemu, blutüberströmt und scheinbar bewusstlos. Bakura hoffte dies mehr, aufgrund des Anblicks, den der andere bot. "Was... habe ich getan?" Eine verärgerte Stimme hinter ihm ließ den Weißhaarigen aufhorchen. " Das möchte ich auch mal gerne wissen!" Es war Marik, der eine Hand um Bakura's Hals gelegt, die andere ins weiße Haar verkrallt hatte. "Ich wusste ja, dass du ein Psycho bist, aber so etwas hab selbst ich noch nicht erlebt." Der Ringgeist schluckte nur trocken. Was war passiert? Er konnte sich einfach nicht daran erinnern, irgendetwas in ihm wollte dies auch gar nicht. Dann nahm er plötzlich eine enorme Wärme wahr, die von seiner Brust ausging. Bakura sah an sich herunter, der Ring leuchtete und das so grell, dass man ihn selbst durch das Shirt noch erkennen konnte. "Was zur Hölle hat das zu bedeuten?", fragte Marik. "Fuck! Woher soll ich das wissen?" Die Faust des Blonden traf ihn hart aber schnell und der Weißhaarige verlor augenblicklich das Bewusstsein. ~~~ Sich sichtbar nervös eine blonde Strähne aus dem Gesicht streichend, trat Yugi ebenfalls ans Fenster. "Ryou, denk doch noch einmal darüber nach! Wir werden bestimmt noch eine gute Lösung finden, rede mit Bakura, er wird mit Sicherheit auf dich hören! Wenn nicht auf dich, auf wen dann? Er wird sicher doch einsehen, dass es keinen Sinn macht, dich davon abhalten zu wollen!" Zweifelnd sah der Weißhaarige den Kleinen an. "Mag sein. Aber selbst wenn du Recht hättest, wäre es jetzt sowieso zu spät. Oder glaubst du etwa, dass Bakura einfach so darüber hinweg sehen wird, dass ich abgehauen bin? Und was ist mit Jivan? Bakura würde herausfinden, dass er mir geholfen hat." Ein wenig ratlos trat Yugi von einem Bein auf das andere. "Wenn du es ihm erklärst, wird Bakura das wohl auch verstehen. Ihr seid zwei Hälften einer Seele und er hätte wissen sollen, dass er dich nicht wieder so behandeln durfte. Ich-" "Du weißt genauso gut wie wir, dass Bakura unberechenbar ist und das wird sich nicht ändern.", unterbrach Jivan Yugi, "Wegen mir ist es egal, aber der Junge hat es nicht verdient, immer nach Bakura's Pfeife tanzen zu müssen!" Ryou sah zwischen den beiden hin und her. Sein Kopf war schwer von all den Gedanken von für und wieder und das Stechen seines Herzens war mittlerweile beinahe schon vertraut, so dass er es kaum noch wahrnahm. "Ich werde gehen." ~~~ 'Wie konnte ich die Kontrolle über mich verlieren? Verdammt! Was musste er sich auch einmischen? Hat mich einmal schon genug gekostet, meinen Arsch aus der Scheiße zu ziehen und jetzt fühle ich mich schon wieder so erbärmlich. Aber passiert ist passiert, er wird es schon überleben. Und selbst wenn nicht, sollte ich ihn bedauern? Warum musste ich diese ganzen Idioten auch kennen lernen? Sie haben mich auch verletzt! Ryou würde jetzt wieder fragen, wie ich so etwas tun konnte, vielleicht habe ich ihn ja schon verloren... aber ich werde mich von niemandem abhängig machen, auch nicht von ihm! Doch er ist der Einzige, bei dem ich mich nicht verstellen, dem ich nichts vorlügen muss... ich fühle mich so leer...' Bakura öffnete die Augen und schloss sie gleich wieder. Wieso war es so verdammt hell? Langsam versuchte er es ein zweites Mal, das seltsam ungewohnte Licht stach noch immer in seinen Augen, aber es war auszuhalten. Erst jetzt registrierte er, dass seine Hände bei dem Versuch, sich schützend vor sein Gesicht zu legen, versagt hatten. "Gib dir keine Mühe. Es sind deine eigenen Ketten, du wirst nicht fliehen können!" Fliehen? Bakura drehte den Kopf und erspähte Malik, der neben dem Bett saß. Nun bemerkte der Weißhaarige, dass seine Beine ebenfalls gefesselt waren und er wurde wütend. "Was soll diese Scheiße?!" "Immer locker bleiben, Baku! Ich-" "Gewöhn es dir erst gar nicht an, mich so zu nennen!!" Malik grinste triumphierend. "Wie gedenkst du, mich davon abzuhalten, Baku ?" Dieser zerrte knurrend an den Ketten. "Nur damit du es weißt, Marik hat gesagt, dass es wohl besser ist, wenn du erstmal außer Gefecht gesetzt bleibst. Nicht, dass ich etwas dagegen hätte!" Die dunklen Seelenspiegel verfinsterten sich noch mehr. "Wie kann er es wagen? Woher nimmt sich dieser dahergelaufene Möchtegern-Freak das Recht, mich hier festzuhalten?!" Malik sah ihn eine Weile nachdenklich an, Bakura glaubte sogar, ein wenig Furcht zu erkennen. "Du hast Atemu halb totgeschlagen, findest du nicht, dass das Grund genug ist?" Es folgte keine Antwort. Der Weißhaarige schien mit sich selbst zu kämpfen. "Was ist mit Ryou?" Malik rollte übertrieben genervt mit den Augen. "Was soll mit der kleinen Nervensäge schon sein? Er ist weggelaufen, weg von dir! Und wie es scheint, nicht zu Unrecht!" Bakura drehte den Kopf weg. Der Blonde erhob sich von seinem Stuhl und setzte sich auf den Bettrand. "Aber so haben wir glücklicherweise viel mehr Zeit für uns, Baku!" Seine Hand strich behutsam über die Wange des anderen. Ein unterdrücktes Knurren war zu vernehmen. "Fass mich nicht an!!" Malik grinste nur. "Sorry Baku, aber ich glaube nicht, dass du momentan in der Position bist, um mir Befehle zu erteilen. So lange musste ich warten und wir haben so viel Zeit!" ~~~ "Was? Das kannst du doch nicht machen!" Yugi war aufgesprungen und lief unruhig im Zimmer auf und ab. Verächtlich schüttelte der Blauhaarige den Kopf. Die Reisetasche wurde vom Tisch genommen und Ryou verließ den Raum ohne ein weiteres Wort. Jivan hielt den anderen in seinem nervtötendem Tun auf und schob ihn ebenfalls heraus. "Wo ist Ryou? Ist er... er ist doch nicht etwa wirklich gegangen?!" Nur ein Nicken folgte und Yugi wurde weiter in Richtung Fahrstuhl geschoben. Als sich die automatische Tür schloss, erkannte der Kleinere, dass seine Befürchtung tatsächlich wahr ein musste, denn von der Zwillingsseele des Ringgeistes fehlte jede Spur. "Du meine Güte! Ra steh uns bei!" Jivan schüttelte nur verständnislos den Kopf. to be continued... Kapitel 6: It's going down -------------------------- Ich sag nur Songfic - holt mich eben immer wieder ein ... ^___^ ... <.< ... O.o ... ^^°° ~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~ Der Bahnhof war wider Erwarten voll. Verdammt voll. Ryou fühlte sich definitiv unwohl. Nicht, dass er Angst gehabt hätte, es war einfach nur ungewohnt. Normalerweise bevorzugte er es, allein zu sein oder eben in Gesellschaft von nur wenigen - ihm bekannten - Personen. Andererseits hatte diese Situation auch einen gewissen Reiz. Es war etwas Neues und der Junge hatte unstreitig Bedarf danach, etwas anderes zu sehen, etwas Unbekanntes zu erleben. ~~~ Ich war schon so oft hier wohl tausend Mal und mehr ich war mein Freund ich war mein Feind gefangen und verloren Das konnte nicht wirklich wahr sein. Mit Sicherheit hatte er hohes Fieber und fantasierte bloß. Nein. Bakura wusste nur zu gut, dass es die beschissene Wahrheit war. Und er fühlte sich so armselig. Malik hatte natürlich keine Zeit vergeudet und es tatsächlich gewagt, ihm an die Wäsche zu gehen, liebkoste nun den Oberkörper des einstigen Grabräubers. ~~~ Nun, hier hatte er ja wohl die Gelegenheit dazu und Angesichts der Umstände, die ihn erst hierher gebracht hatten, würden sich ihm derartige Möglichkeiten in Zukunft sicher des Öfteren bieten. Ryou setzte ein Lächeln auf und ging weiter. Neugierig schaute er sich beim Gehen um, beobachtete den ein oder anderen auch mal etwas länger. Es war schon irgendwie faszinierend, wie viele unterschiedliche Gestalten sich hier auf kleinem Raum aufhielten. Alt und jung, unscheinbar und auffällig oder aber auch ausgefallene Kombinationen daraus. ~~~ Versuchung macht mich schwach hab's wieder nicht geschafft gekämpft ein Leben lang jetzt fängt wieder alles an Verzweifelt zerrte der Weißhaarige an seinen Fesseln. Das hier durfte nicht sein, war eindeutig falsch. Aber er wusste, dass es vergebens sein würde, sich zu wehren. Er hätte es von Anfang an besser wissen sollen, dass so etwas passieren würde. Malik hatte nie aufgegeben, ihm nachzulaufen, warum auch immer. ~~~ Allerdings registrierte er, dass er ein kleines Problem hatte. Wo waren hier die Fahrkarten-Automaten? Oder ein Informations-Schalter? Die Bahnhofshalle erwies sich als gigantisch, aber Ryou hatte nicht vor, sich deswegen verrückt zu machen. Er steuerte den nächstbesten Imbisstand an - es gab hier unglaublich viele davon - und kaufte sich eine Nußschnecke. Als er bezahlen wollte, fielen ihm dummerweise ein paar Scheine aus dem voll gestopften Portemonnaie, was natürlich nicht ungesehen blieb. ~~~ Tausend Mal gelebt als hätt ich tausend Mal geliebt hab dich tausend Mal begehrt es hat mich tausend Mal zerstört Er versuchte seine Gedanken auf Ryou zu lenken, aber selbst das erschien ihm nicht richtig. Er war im Begriff, den der ihm am nächsten war, zu hintergehen, wenn auch nicht freiwillig. Aber... hatte er es nicht bereits getan als er sein Versprechen - der lichten Hälfte nie wieder weh zu tun - gebrochen hatte? ~~~ Eine der ruhigeren Ecken ansteuernd, begann Ryou genüsslich, das Gebäck zu verzehren, achtete nicht auf die vier Figuren, die ihm gefolgt waren. So dachten sich diese es zumindest, doch sie hatten die Rechnung ohne den Jungen gemacht, der sich - Dank seiner Zwillingsseele - durchaus zu verteidigen wusste. Jivan wollte gerade eingreifen, doch Ryou erwies sich alles andere als hilflos. Mit zwei gezielten Tritten waren zwei außer Gefecht gesetzt, dem Dritten haute er den Plunder um die Ohren und der noch Übriggebliebene fand sich plötzlich von einem Messer bedroht wieder. Ein Geschenk von Bakura, Ryou trug es immer bei sich. ~~~ Ich hab immer viel gegeben und doch war's nie genug hab ein Leben lang geweint und nur unter Qualen wurd ich weich Ryou war der Einzige, den er an sich heran gelassen hatte. Der Einzige, der in seine Seele blicken durfte. Vielleicht auch, weil sie zwei Hälften ein und derselben Seele waren. Bakura wusste es nicht. Oder hatte er es vergessen? Er wäre im Moment allerdings schon froh gewesen, wenn er diese Situation vergessen könnte, aber Malik zeigte sich sehr hartnäckig. Der Ringgeist hatte alle Mühe, sich nicht den verlockenden Berührungen hinzugeben. ~~~ Durch das Gefecht waren einige der Umstehenden aufmerksam geworden und sahen herüber. Diesen Umstand nutzte Ryou und sagte zu dem Subjekt, das noch immer fest in seinem Griff war: "Wenn du und dein Haufen von komischen Vögeln keinen Ärger haben wollt, würde ich euch raten, mich nicht noch einmal beim essen zu stören!" Er ließ von dem anderen ab und schubste ihn ein Stück weg von sich. Einen Moment lang schienen die vier zu überlegen, ob sie es nicht noch ein zweites Mal versuchen sollten, aber mittlerweile waren einfach zu viele Blicke auf sie gerichtet und die Gefahr, von einem Gesetzeshüter aufgegriffen zu werden, war Ryou's Geld in ihren Augen dann auch nicht wert. ~~~ Denn ich kam um in Feuer und ertrank im tiefsten Meer doch nichts schmerzte mich mehr denn ich liebte viel zu sehr 'Komm schon Bakura, reiß dich zusammen! Du hast schon Schlimmeres durch gestanden, da müsste das hier doch ein leichtes für sich sein! Niemals wollte ich Ryou wehtun... wie konnte ich nur so zu ihm sein?' ~~~ Das breite Grinsen wollte sich einfach nicht so leicht abschütteln lassen, aber dem Hikari tat es doch ein wenig um seinen Plunder, den er jetzt in einen Mülleimer beförderte, leid. Als er sich umdrehte, traf sein Blick braune Augen und er wurde ein wenig nachdenklich. 'Bakura's Augen sind ebenfalls braun, aber seine sind so viel dunkler, als würden sie eine ganz eigene Farbe wiedergeben wollen.' "Ich dachte, du wärst schon wieder bei den anderen, Jivan. Du solltest wissen, dass ich keinen Babysitter brauche." ~~~ Tausend Mal gelebt als hätt ich tausend Mal geliebt tausend Mal vergebens nur nach dir gesucht 'Ich hätte froh darüber sein sollen, Ryou als Zwillingsseele zu haben, aber was tat ich? Habe ihn nur gequält... und er hatte nichts Besseres zu tun als mir zu verzeihen' ~~~ Ein Grinsen so schelmisch, dass es einem schon merkwürdig vorkommen würde, wäre es nicht derart ausgeprägt. Der Blauhaarige kannte Ryou gut genug um zu wissen, dass es keines Gegenkommentars bedurfte. Außerdem wollte er dem Jungen seinen - lang vermissten - Spaß nicht nehmen. Allerdings konnte er sich ebenso wenig zurückhalten und hielt Ryou einen frischen Plunder unter die Nase. "Du bist echt unverbesserlich.", lachte der Weißhaarige. "Und du ziemlich gefährlich. Hab ja fast keinen Unterschied zum Meister gesehen." Es sollte ein Lob sein, aber der Hikari schaute nun etwas traurig. "Nein, wenn es Bakura gewesen wäre, hätten die Typen wohl nicht mehr das Glück gehabt, noch auf ihren eigenen Beinen zu gehen..." ~~~ Tausend Mal gelebt als hätt ich tausend Mal geliebt hab dich tausend Mal begehrt es hat mich tausend Mal zerstört Unnachgiebig fuhr Malik in seinem Tun fort, durch die Zeit, in der er mit Bakura zusammen gewesen war, wusste er, was er zu tun hatte, ganz zum Leidwesen des Weißhaarigen. ~~~ Jivan erkannte seinen Fehler und wechselte das Thema. "Und? Hast du schon deine Fahrkarte geholt?" Das letzte Stück des Gebäcks verschwand in Ryou's Mund und er antwortete: "Nein. Ehrlich gesagt, habe ich auch noch keine Idee, wo ich eine herbekomme." Der Blauhaarige hob den Arm und zeigte in einen bestimmten Teil des Gebäudes. "Dort hinten biegst du rechts ab und gehst dann direkt auf den Automaten zu. Soll ich noch mitkommen?" Ryou folgte der Richtung und schüttelte den Kopf. "Danke, aber ich bin schon ein großer Junge." Er lächelte. ~~~ Ich hätte alles darum gegeben um dich nur ein einziges Mal zu lieben hätte dir ewige Treue geschworen hab meine Seele total an dich verloren Ra!! Warum nur habe ich meinen Körper nicht unter Kontrolle? Wenn dieser Irre so weitermacht, verliere ich am Ende noch die Beherrschung... das darf ich auf keinen Fall zulassen! Ich liebe Ryou und nur ihn! Wenn ich doch nur aus diesen verdammten Ketten rauskommen würde! ~~~ "Ok, kein Thema. Dann wünsche ich dir noch viel Spaß und lerne fleißig." Der Weißhaarige streckte seine Hand aus und Jivan ergriff sie, zog den Jungen in eine leichte Umarmung. "Danke.", sagte der Hikari, drehte sich um und ging ohne sich noch einmal umzudrehen. Jivan sah ihm nach bis Ryou um die Ecke verschwunden war. Dann machte er sich auf den Weg zurück. ~~~ Tausend Mal gelebt hab dich tausend Mal geliebt hab dich tausend Mal begehrt es hat mich tausend Mal zerstört "Malik Ishtar! Du wagst es!!" Beide, sowohl Bakura als auch der Blonde, fuhren herum. Marik griff nach den Haaren seines Hikaris und riss ihn von Bakura herunter. "Um dich kümmere ich mich später!", zischte die dunkle Hälfte des Grabwächters und stieß den anderen unsanft zur Tür. "Und jetzt zu dir, Dieb!" Marik hatte sich an das Ohr des Weißhaarigen heruntergebeugt. Die sichtbare Erhebung in dessen Hose blieb ihm nicht verborgen. "Ich hoffe für dich, dass du es keineswegs genossen hast!" Bakura sah dem andern direkt in die leuchtenden Augen und schüttelte den Kopf. ~~~ 'Irgendwie ist hier alles viel größer', war sein Gedanke als er am Bahnsteig wartete. Ryou merkte, dass er aufgeregter war als er es sich bislang eingestehen wollte. Ein Blick auf die Anzeigetafel sagte ihm, dass es noch fast eine Stunde dauern würde, bis sein Zug eintreffen würde. 'Na super!' Also ging er wieder zurück in die Bahnhofshalle und deckte sich ausreichend mit Zeitschriften ein. Dieses Mal achtete er darauf, nicht wieder unbeabsichtigt den Inhalt seiner Börse preiszugeben. ~~~ "Du solltest einfach besser auf deinen Hikari aufpassen! Abgesehen davon, was hältst du davon, mich hier endlich loszumachen?!" Marik grinste, eigentlich war es schon gar kein Grinsen mehr, eher eine Fratze voller Hohn. "Für wie blöd hältst du mich eigentlich? Jetzt, da ich endlich eine Gelegenheit habe, dich vorübergehend auszuschalten, werde ich es gewiss nicht so schnell beenden!" Bakura überkam das Bedürfnis, dem anderen einfach den Kopf vom Hals zu trennen. "Dafür wirst du bezahlen, nichtsnutzige Brut!!" Ungerührt zog Marik ihm das Shirt wieder herunter, nicht ohne dabei seine Finger über Bakura's Haut streifen zu lassen. Dieser unterdrückte gerade eben noch ein Keuchen. "Wir werden sehen!" ~~~ Da saß er nun. Auf einem der Plätze innerhalb dieses riesigen Zuges. Der bittere Beigeschmack dieser Aktion festigt sich immer mehr. 'Liebe war einmal sehr wichtig für mich, aber jetzt scheint es als sei sie verschwunden. Man kann eben nicht immer alles haben. Ich fühle mich wie auf einer Reise ins Nirgendwo. Eigentlich brauche ich keinen Grund, dich immer noch zu lieben. Ich frage mich, was du gerade machst, seit langem habe ich das Gefühl, es wirklich nicht zu wissen... wieder und wieder scheint es so als wäre alles so falsch. Aber es gibt immer noch ein Morgen, ich sollte diesen Kummer vorerst vergessen. Ich kann immer noch wieder zurück, oder?' to be continued... Kapitel 7: Bizarre love triangle -------------------------------- Danke für die lieben Kommentare =) Ich sollte mich für die lange Wartezeit entschuldigen *das hiermit tu* Kennt jemand von euch Tad Williams' "Otherland"? Wird als <"Der Herr der Ringe" des 21. Jahrhunderts> angepriesen. Find die Aussage ein wenig gewagt, weiß nicht, ob man da Vergleiche ziehen kann oder sollte. Hab es mir trotzdem gekauft, weil ich die Pyramiden und Obelisken auf dem Umschlagbild so toll fand *g* Und dann noch der Untertitel des ersten Bandes: "Stadt der goldenen Schatten" *sofort an Kura denken musste ^_^v Bin erst auf Seite 200 von... *nachschau* 990! O.o Aber bisher gefällt es mir und ich muss zugeben, dass es mich doch Überwindung gekostet hat, nicht weiter zu lesen sondern das Kap hier zu schreiben ^^ ~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~ Es war erniedrigend. Nein. Es war weitaus schlimmer. Es war entwürdigend. Bakura hatte den innigen Wunsch danach, nicht nur Marik büssen zu lassen. Die ganze verdammte Welt sollte hierfür bezahlen. Wo kam man denn dahin, wenn er darauf reduziert wurde, wehrlos in einem Bett zu liegen und ausschließlich die Wahl hatte, darauf zu warten, wer von den beiden - offensichtlich völlig Übergeschnappten Ex-Grabwächtern - sich zuerst an ihm vergehen würde?! Ihm war danach, laut aufzuschreien und er war auch schon im Begriff, seiner Wut wenigstens auf diese Weise Platz zu schaffen als sein Blick an seinen Klamotten hängen blieb. Es waren dieselben, die er zuvor getragen hatte, seine Lieblingskombi Jeans und Streifenshirt. Die einzige Veränderung bestand darin, dass der sonst helle Farbverlauf, der ihn so wunderbar unschuldig wirken lassen konnte, überall mit Blut befleckt war. Definitiv nicht sein eigenes. Bakura war sich ziemlich sicher, dass Atemu nicht den Hauch einer Chance gehabt haben konnte, überhaupt in Erwägung zu ziehen, ihn seinerseits mit einem Schlag oder ähnlichem zu treffen. ~~~ (Ryou's Traum) "Warum hast du das getan, Yami?" Ryou saß wimmernd in seinem Seelenraum und hielt sich den schmerzenden Arm, an dem noch immer frisches Blut herunter lief. "Ich musste es tun, um meinem Ziel ein Stück näher zu kommen... unserem Ziel." Trotzig schaute der Junge nach oben. "Deine Ziele sind mit Sicherheit nicht meine!" Amüsiert verzog Bakura seinen Mundwinkel. "Wir sind... waren nun mal eine Person, akzeptier das endlich! Was kann ich dafür, dass du seit unserer Trennung in zwei Hälften den Weicheipart bekommen hast?!" Er ließ sich vor dem Kleineren in die Hocke sinken und sah ihn mit Augen, die so dunkel waren wie die Dunkelheit selbst, durchdringend an. "Sei gefälligst nicht eine solche Memme! Da muss man sich ja für schämen!" Ryou schluchzte. In was für einen Alptraum war er da nur hinein geraten? Er hätte ein nettes Leben haben können, wenn da nicht plötzlich dieser vermaledeite Ring aufgetaucht wäre, in dem ein Typ lebt - der sein Zwilling hätte sein können - der ihm erzählt, dass er sein Yami sei - warum nur ausgerechnet seiner ? - und seitdem fortwährend seinen Körper für irgendwelche fragwürdigen Unternehmen benutzt. Er seufzte. Das schlimmste daran schien zu sein, dass er sich langsam daran gewöhnte und irgendwo so etwas wie Sympathie für den anderen empfand. Ja, vielleicht sogar noch mehr. ~~~ Das da war ausnahmslos das Blut des Pharao's und obwohl es längst eingetrocknet war, witterte der Weißhaarige noch immer den schwachen Geruch, der sich direkt in seine Gedanken schlich. Und er ging noch weiter. Bakura spürte, wie sich in ihm kaum gekannte Kräfte entwickelten und seine Wut stachelte das ganze nur noch mehr auf. Geistesgegenwärtig zogen seine Arme an den Ketten und es hätte mit Sicherheit nicht viel gefehlt sie zu brechen - zumindest wollte sein Rausch, in den er sich hineingesteigert hatte, ihm das Glauben machen. Doch ehe er dazu kam, das Ergebnis herauszufinden, wurde die Zimmertür aufgerissen und ein mit seinem leuchtenden Stab rumfuchtelnder Marik brachte den Ringgeist zum erstarren. Im wahrsten Sinne des Wortes. Bakura erinnerte sich daran, dass der Blonde schon einmal so etwas mit ihm gemacht hatte, doch damals hatte er sich mit Hilfe seines Ringes revanchieren können. Wo war der überhaupt? Marik würde es doch nicht gewagt haben, ihn nun seinerseits zu tragen? Ein Blick auf die entblößte Brust seines Gegenübers entkräftete den Verdacht. Vielleicht hatte er ihn auch nur irgendwo versteckt aus Angst vor seinen unbekannten Mächten. Wäre die Situation nicht so wie sie war, hätte Bakura bei dem Gedanken, dass sich der große Marik tatsächlich vor etwas fürchten könnte, laut gelacht. Er tat es trotzdem. Sei es nur der Genugtuung wegen, Marik auslachen zu können und ihn so nebenbei noch ein wenig zu verunsichern. Für einen kurzen Moment fühlte sich der Weißhaarige etwas besser, aber es sollte nicht lange so bleiben. Immer noch bewegungsunfähig, nun sogar durch gleich zwei Faktoren - der Typ musste wirklich Schiss vor ihm haben, Bakura verbuchte auch diese Erkenntnis als wahre Befriedigung - sah er Marik auf sich zukommen und kurz vor dem Bett stehen bleiben. "Was treibst du jetzt schon wieder?", fragte der Blonde. Seine Stimme hörte sich seltsamerweise weder ängstlich noch wütend an, es war nicht wirklich zu definieren. "Geht dich'n Scheiß an!" Marik schaute etwas eigenartig und nahm dann den Bann von Bakura, setzte sich zu ihm und sagte eine Weile nichts, schien zu beobachten, auf irgendetwas zu warten. Bakura tat es ihm gleich bis es ihm schließlich doch zu viel wurde. ~~~ (Ryou's Traum) Ryou schniefte noch einmal, dann sah er wieder in das Gesicht seines Gegenübers. "Und dieser Typ, Malik... Du hast doch was mit ihm? Leidest du neuerdings an Geschmacksverirrung? ..." Ryou hielt sich noch während er sprach die Hand vor den Mund und seine Augen weiteten sich in Panik. Zum einen darüber was er da grade von sich gegeben hatte und zum anderen, zu wem er es gesagt hatte. Bakura holte aus, beließ es aber dann dabei, den Jungen am Kragen zu packen und mit sich hochzuziehen. "Was fällt dir ein? Danke Ra, dass ich dich nicht töten kann! Allerdings gibt es ja noch andere Arten, seinen Hikari zu bestrafen." Er stieß Ryou von sich - so dass dieser auf den Boden fiel - und grinste. Auf eine Art und Weise, die Ryou Angst machte. Zu Recht. Bakura zog seinen Dolch und fuhr bedächtig mit seinem Finger die Klinge entlang. Der Junge krabbelte rückwärts bis er gegen eine Wand in dem schwarzen Raum stieß. Bakura folgte ihm und ergriff mit der einen Hand Ryou's Riste, mit der anderen führte er den Dolch an die bleiche Haut seines Hikaris. Der Gesichtsausdruck des Ringgeistes war schaurig. "Möchtest du mir nicht eine Freude machen? Du weißt doch, wie sehr ich Blut liebe..." Tränen bildeten sich in den Augen des Jungen. "Yami... NICHT!" ~~~ "Willst du mich noch mehr demütigen, indem du dich zu mir setzt wie jemand, der an das Bett eines Schwerkranken tritt?" Es kostete Bakura mehr Mühe als gedacht, ruhig zu sprechen und dabei einen leicht belustigten Unterton einzumischen. Der Gesichtszug seines Gegenübers änderte sich kein bisschen, dafür bewegte er endlich die Lippen um etwas zu sagen. "Ich dachte, du hättest nichts einzuwenden gegen ein Gespräch von Yami zu Yami." Kurz hielt er inne als müsse er sich über die Bedeutung seiner Worte wirklich im Klaren sein. "Vielleicht gibt es etwas, dass dich bedrückt und du möchtest mit jemandem darüber reden." Bakura verzog das Gesicht und schnaubte verächtlich. War der Kerl jetzt total verblödet? Was sollte diese Gefühlsquatscherei? "Ach komm schon, Marik! Kein Yami - mal abgesehen von einem gewissen Ex-Pharao - schert sich um etwas anderes als sich selbst und seinen Hikari! Bleiben also nicht viele Gründe, weswegen du einen auf Kaffeeklatsch machst!" Wenn es eine Hölle gab, dann war er wohl endgültig dort gelandet. Wie sonst war es zu erklären, dass er, der König der Diebe, den Launen eines Grabwächters ausgeliefert war, während sein Hikari sich irgendwo in der Weltgeschichte rumtrieb? ~~~ Eine laute Stimme weckte etwas in Ryou. Falsch, nicht etwas sondern ihn . Er hatte geträumt und die Bilder der Geschehnisse verschwanden vor seinen Augen als er diese öffnete. Doch der Schreck saß ihm noch immer in den Knochen. Er hatte von Bakura geträumt. Von dem Bakura, wie er früher gewesen war... wie er jetzt wieder war. Ryou wischte sich die Tränen aus dem Gesicht - hatte er etwa wirklich geweint? - und versuchte, sich zu orientieren. Die Stimme, die ihn geweckt hatte, war die Durchsage, dass der Zug einen Bahnhof anfuhr. Ein Blick auf den Fahrplan verriet, dass er an der nächsten Haltestelle aussteigen musste. Draußen war es dunkel, es schien mitten in der Nacht zu sein. 'Na prima. Mir war gar nicht bewusst, dass ich ja noch eine Unterkunft brauche.' Er würde diese Nacht in einem Hotel verbringen und morgen in Ruhe nach Studentenunterkünften Ausschau halten. Nachdem er sichergestellt hatte, dass ihn niemand beobachtete, prüfte er nach, ob etwas von seinen Sachen oder dem Geld fehlte. Es schien alles da zu sein. 'Und einen Job werde ich mir auch suchen müssen.' Die nächste Durchsage ertönte und Ryou nahm seine Tasche. ~~~ Der Gedanke an Ryou ließ ihn für einen Moment vergessen, in was für einer Lage er sich befand und so entging ihm auch das kurze Funkeln in Marik's Augen, der seine Miene nach wie vor nicht verändert hatte. "Mit Kaffee kann ich nicht dienen, aber du hast doch bestimmt Durst, oder?" Es war eine Falle. Es musste ganz einfach eine sein. Und Bakura wusste, dass er hineintappen würde. Der pure Gedanke dieses Wissens erschien ihm würdeloser als das, was kommen würde. Und bei einem so irren Typ wie Marik konnte es nichts erfreuliches sein. Nicht für den Weißhaarigen. Es hatte in seinem Leben bisher nur eine Falle gegeben, die tatsächlich über ihm zugeschnappt war. Aber er hatte wirklich Durst, großen Durst. Zeitgleich mit Bakura's Nicken - als hatte der Blonde die Antwort gar nicht abwarten wollen - stand Marik auf und verließ das Zimmer. 'Ra, du musst es wirklich nicht gut mit mir meinen. Erst lässt du zu, dass der Pharao mich besiegt und dann, nach all den Jahren im Nichts, schickst du mich in die Fänge seines Dieners. Jup, ich hab dich auch lieb...' Die Frage, ob es besser wäre, jetzt gleich den Verstand zu verlieren oder abzuwarten, bis der andere Yami dies bei ihm schaffen würde, erschien Bakura auf einmal sehr interessant und er entschied sich schließlich für die erste Variante, nur dass ihm niemand eine Wahl gelassen hatte, denn die Zimmertür öffnete sich erneut. ~~~ Dieser Bahnhof war nicht so groß, wie der aus seiner Stadt und der junge Weißhaarige bekam an der Information sogar die Adresse eines billigen Hotels genannt. Das bestellte Taxi traf recht schnell ein und Ryou war angenehm überrascht über die Ruhe, die die Stadt ausstrahlte. Er fragte sich, ob das bei Tageslicht noch immer so sein würde. Der Fahrer, ein junger Typ mit einer ausgefallenen Sonnenbrille, die er sogar jetzt noch trug, was Ryou ein wenig seltsam vorkam, aber er war seltsame Dinge ja gewohnt, zeigte sich sehr gesprächsfreudig. "Hi, my name is Twilight. Nice to meet you!" Der sprach ja englisch. 'Wirklich ein komischer Vogel.', ging es dem Hikari durch den Kopf. "Thanks. I'm Ryou. Are you from this town?" Twilight wechselte den Radiosender. "Yeah. I was born here and sure one day will also die here." Er lachte. "Like this sound?" Die Musik hörte sich sehr rhythmisch an und Ryou tippte auf südländische Herkunft. "Yes it's ok." Er ließ sich zurücksinken und sah durch das Fenster wie sie an Hauserreihen und Grünanlagen vorbeikamen. Trotz der Sonnenbrille bei Nacht und seinen enthusiastischem Bewegungen zur Musik, erwies Twilight sich als sicherer Fahrer. "There you are. This is Coleman's." ~~~ Marik kam zurück und brachte eine Flasche Wein samt zweier Gläser mit. Bakura's Vorliebe für dieses Getränk wohl wissend, erhoffte er sich so scheinbar, sämtliche Gegenwehr für was-auch-immer-er-vorhatte auszuschalten. Nun, damit mochte er Recht haben. Ziemlich ungünstig für sein Unterfangen war allerdings nun die Anwesenheit einer dritten Person, die dem Blonden sehr ähnelte. Bakura's Laune ging tiefer als in den Keller. "Schön, dich zu sehen, Baku." Das Lächeln in Malik's Gesicht war nicht falsch, aber der Ringgeist wünschte, es wäre so. Einer war ja schon unerträglich, aber beide gleichzeitig? Vielleicht wollten sie ihn ja durch ihr bloßes Verhalten in den sicheren Wahnsinn treiben. Er unterstrich das Wort sicher in seinen Gedanken. Alles erschien ihm in diesem Moment besser als die ungewollte Gesellschaft der beiden. Sollte Atemu doch mal wieder seine Götter auf ihn hetzen. Gerne. Er hätte sie mit offenen Armen empfangen. Aber doch bitte nicht das hier. ~~~ Schon fast wieder in den Schlaf abgedriftet, griff Ryou in seine Hosentasche und zahlte die Fahrt. Er hatte den ungefähren Betrag während der Wartezeit zuvor in der Bahnhofstoilette aus dem überfüllten Portemonnaie genommen, damit er nicht wieder mit einem Überfall rechnen musste. So kam Twilight zu einem Haufen Trinkgeld, bedankte sich fröhlich und gab dem Jungen seine Visitenkarte. Ryou stieg aus und ging auf den Hoteleingang zu. Die alte Dame an der Rezeption lächelte und gab ihm nach einer kurzen Einweisung seinen Zimmerschlüssel. Er ging rauf in den ersten Stock, fand sein Zimmer, schloss die Tür von innen ab, ließ sich erschöpft auf das Bett fallen und fiel sofort in einen tiefen Schlaf. ~~~ Es geschah alles wie in einem schlechten Traum. Es war beschämend und Bakura selbst war sich sicher, dass nicht einmal er so etwas tun könnte. Marik füllte beide Gläser mit Wein und kramte dann in seiner Hosentasche rum um ein Tütchen mit einem weißem Pulver darin raus zu ziehen. Bakura überlegte, ob er wirklich wissen wollte, was das für ein Zeug war, aber Marik würde es ihm früher oder später sowieso auf die Nase binden. Nachdem der Blonde sorgsam etwas von dem Pulver in beide Gläser gegeben hatte und das Tütchen wieder in der Tasche verschwinden ließ, reichte er eines an Malik und hielt dem Ringgeist das andere vor die Lippen. "Trink, Yami. Du brauchst Flüssigkeit." Malik trank zuerst, dann öffnete Bakura seinen Mund ein Stück und der Blonde ließ ihn trinken. Der Wein schmeckte ganz normal und er schien auch nicht vergiftet worden zu sein. War auch schwer vorstellbar, zumal der Hikari denselben getrunken hatte und Marik mit Sicherheit nicht ein solches Risiko eingegangen wär. Was also war es dann gewesen? ~~~ (Ryou's Traum) Er sah es nicht, aber hörte es. Wollte es hören. Wollte sich damit quälen. Das heftige Keuchen zweier Körper. Beide kannte er, den einen mehr, den anderen weniger und bei beiden wünschte er sich, er hätte sie nie kennen gelernt. Ryou saß noch immer in einer Ecke seines Seelenraumes. Ein dunkler, leerer Raum. Der Junge wusste, dass es hier nicht immer so ausgesehen hatte, aber seit Bakura aufgetaucht war, war eben alles dunkel geworden. Er lauschte auf, als er die Stimme seines Yamis vernahm. "So, so. Und du willst mir also Bedingungen stellen, damit ich an den Stab komme, kleiner Malik?" Die Tränen ließen sich einfach nicht zurück halten, brachten Ryou dazu, seine Augen zu schließen und sich so noch besser vorstellen zu können, was sein Yami da im Begriff war mit diesem anderen Jungen zu tun. "Was können wir da nur tun, um dich umzustimmen?" Ryou öffnete die Augen wieder, doch das Bild der beiden wollte einfach nicht verschwinden. Der Junge sah an sich herab. Bakura hatte ihn zuvor wider Erwarten nicht noch mehr körperlich verletzt, scheinbar hielt er die Wunde am Arm bereits für ausreichend. Ryou drückte gegen den durchtränkten Verband. Es tat weh und der Schnitt platzte erneut auf. Das warme Blut kitzelte ein wenig auf seiner Haut. "Mach meinetwegen, was du willst, Hauptsache ich bekomme weiterhin das hier!", hörte er Malik säuseln. Ryou drückte noch mal zu. Vielleicht würde er bald zu viel des roten Lebenssaftes verloren haben. Es war ihm egal, wenn Bakura dann auch sterben würde, er wollte einfach nicht mehr leiden. Vielleicht hätte er ihn dann ja endlich wieder für sich allein. "Sorry Grabwächter, aber mein Herz ist bereits an jemand anderen vergeben." Ryou erstarrte. Durch den hohen Blutverlust nahm er nur noch verschwommen war, wie die beiden ihr Tun fortsetzten, dann wurde es schwarz um ihn herum. ~~~ Da war nichts, was Bakura verdächtig oder auffällig vorgekommen wäre. Keine Veränderung konnte er bei sich feststellen. Die beiden anderen unterhielten sich über Belangloses und Marik selbst trank direkt aus der Flasche, während er darauf achtete, dass der Weißhaarige sein Glas leeren konnte. Malik hielt seinem Yami sein Glas hin, damit er es erneut füllte, aber dieser schlug nach der Hand, so dass das Gefäß zu Boden fiel und zog den Jungen stattdessen zu sich um ihn innig zu küssen und seine Hände auf Wanderschaft gehen zu lassen. Ein erregtes Seufzen erfüllte den Raum und Bakura wurde rot. Es war ihm tatsächlich peinlich, das Treiben der beiden zu sehen, und das verstand er nicht. Doch diese Verlegenheit hielt nicht lange an, der Ringgeist merkte anfänglich gar nicht, dass er starrte und dies nicht bestürzt. Nein, ganz und gar nicht. ~~~ (Ryou's Traum) "Hikari!!! Verdammt, bist du jetzt völlig meschugge geworden? Was machst du nur für dumme Sachen? Willst du uns beide umbringen?" Bakura rüttelte an ihm, aber der Junge wollte nicht zurück. Er war so nah an der Schwelle gewesen, warum ließ man ihn denn nicht einfach? 'Nicht mal in Ruhe sterben kann man hier.', war sein erster klarer Gedanke, den er wieder fassen konnte und als er dann schließlich doch beschloss, seinem Yami ein Lebenszeichen von sich zu geben, fand er sich in einer festen Umarmung wieder. "Windelweich sollte ich dich dafür schlagen, weißt du das?" Ryou antwortete nicht. Bakura gab ihm die Kontrolle über den Körper zurück und das weiche Bett, in dem er nun lag, konnte nicht die Wärme ersetzen, die noch bis gerade von dem ehemaligen Grabräuber ausgegangen war. ~~~ Die Erkenntnis kam zu spät. Das Kribbeln in der Lendengegend, schneller Herzschlag, der leicht verklärte Blick und ein Gefühl von Leichtigkeit erfüllten Bakura und schon jetzt wünschte er sich nichts mehr als seine Hände frei zu bekommen, um diesem Drang nach Erlösung nachgeben zu können. Die beiden trieben es ungeniert vor seiner Nase und es machte ihn total scharf. Er wollte auch aktiv werden, wollte endlich etwas gegen dieses Verlangen tun, dass sein Denken absolut beherrschte. Aber er konnte nicht und das machte ihn verrückt, ließ ihn sich in seinen Fesseln winden. "Na, hast du es dir denken können?" Bakura überlegte, ob man Marik dieses Grinsen nicht einfach aus dem Gesicht schneiden könnte. "Du Drecksack hast mich unter Drogen gesetzt!" Die Wirkung hatte sich auch auf seine Stimme ausgeweitet, so dass der Satz, in den er seine Empörung hatte legen wollen, seine Wirkung ins Gegenteil verfehlte. "Du solltest dich an meine Vorliebe für Aphrodisiaka erinnern, Bakura. Ich hatte es dir mal für deinen Hikari empfohlen, weißt du noch? Ich habe mir gedacht, dass dir ein wenig Besänftigung nicht schaden könnte." ~~~ (Ryou's Traum) "Töte mich und der Junge muss auch dran glauben!" Es musste ja soweit kommen. Ryou kauerte wieder in seinem dunklen Seelenraum und musste hilflos mit ansehen, wie sein Yami vom Pharao beim Duell auf dem Luftschiff in die Enge getrieben worden war. Da war dieses riesige rote Ding und Bakura hatte nichts mehr, um sich zu verteidigen. Außer seinem Hikari. So zumindest hatte Malik es ihm vorhin geraten. Ryou hasste ihn dafür, dass er sich so wichtig machen musste. Sterben? Ok, kein Thema, aber doch nicht auf Geheiß dieses Bürschchens. Aber ehe der Junge sich versah, hatte er die Kontrolle über den Körper, was ihm allerdings wenig half, denn seine Verletzung schwächte ihn noch immer ungemein und er sackte auf die Knie. Der Schiedsrichter forderte eine Entscheidung des Pharaos und wenn dieser das Duell gewinnen wollte, musste er jetzt angreifen. Der Tod rief schon so verlockend nach Ryou. Nur noch ein bisschen und das Leiden wäre vorbei. Trotz allem wollte er Bakura helfen und daher bat er Atemu um Hilfe, spielte den verletzten, schwachen Jungen, der er war. Als es schon so aussah als würde der andere aufgeben, vernahm Ryou die Stimme seines Yamis, der sich heftig mit Malik stritt. Er konnte nicht alles hören, da die Ohnmacht bereits wieder an ihm zerrte, was er aber genau verstand, waren Bakura's Worte und in diesem Moment verschwand der Rest der Welt für ihn ganz einfach und Ryou hörte nur noch die Stimme seiner dunklen Hälfte. "Ryou ist mein! Wag es dich nicht, ihn noch einmal zu benutzen! Mein Herz gehört nur ihm allein!" Der Junge spürte, wie er zurück in das düstere Innere des Seelenraumes gezogen wurde, doch bevor Bakura wieder die Kontrolle des Körpers übernahm, verharrte er einige Sekunden neben Ryou, nahm schließlich das Gesicht seines Hikaris in seine kalten Hände und küsste ihn. ~~~ "Du elender..." Er spürte die Wut, aber selbst sie konnte ihm jetzt wenig helfen, denn der Weißhaarige erinnerte sich nicht nur an jenes Gespräch, dass Marik meinte, er wusste sehr genau um die Wirkung dieses anregenden Mittels. Es steigerte nicht nur unumgänglich die Lust auf Sex, es hatte zudem eine extrem enthemmende Wirkung, besonders in Kombination mit Alkohol. Der andere Yami schien wirklich sicher gehen zu wollen, sämtliche Gegenwehr seitens Bakura zu verhindern um an sein Ziel zu kommen. Und was dies nun sein würde, stand wohl eindeutig fest. 'Das kann doch echt nicht wahr sein!' Als hätte Marik seine Gedanken gelesen, hielt er inne und ließ ab von seinem Hikari, der nun seinerseits wimmerte, keineswegs damit einverstanden, nicht mehr die ersehnte körperliche Aufmerksamkeit zu erhalten. Der blonde Yami ging auf das Bett zu und sah Bakura leicht außer Atem in die Augen, stellte zufrieden fest, dass diese die pure Lust ausstrahlten. "Kuso" Er hatte nicht wirklich laut gesprochen, aber Marik hatte es trotzdem gehört. "Es ist ein wunderbares Gefühl und doch ebenso widersinnig, nicht wahr? Denn du willst es nicht. Und du weißt, dass du es doch herbeisehnst. Keine Sorge, ich werde dir geben, wonach du dich verzehrst. Ich werde der Gier in dir Genugtuung verschaffen." Federleicht ließ er seine Hand an Bakura's Bein hinauf gleiten, untermalt von dem erwartungsvoll schneller werdendem Atem des Weißhaarigen. "Allerdings werde ich dich noch etwas leiden lassen müssen." Die Hand stoppte kurz vor der Erlösung versprechenden Berührung. Bakura glaubte den Verstand zu verlieren. "...mehr!" Es tat seinem Stolz schon weh, ehe er es ausgesprochen hatte und somit seinen offensichtlichen Demut zum Ausdruck brachte. Die Antwort war ein Lächeln. Ein verdammtes, ergötzendes Lächeln. Irgendwo tief drin hasste Bakura sich, doch dieses Gefühl wurde zurückgedrängt wie alle anderen Emotionen, außer der unbändigen Lust auf innigen Kontakt. "Nicht doch. Da ist noch jemand, der sich nach meinen Bemühungen sehnt. Dem werde ich zuvor Abhilfe schaffen müssen. Das verstehst du doch sicher." Marik wand sich wieder zu seinem Hikari um, der sich ungeduldig auf dem Teppich räkelte und Bakura schloss gequält die Augen, versuchte abermals erfolglos, sich selbst zu berühren. Er wusste, dass all seine eigentlichen jetzigen Gefühle ihn überschwemmen würden, sobald das Mittel seine Wirkung verlor und er dann vor Scham mehr als nur sterben wollen würde, aber in diesem Moment wollte er verdammt noch mal endlich seine Befriedigung bekommen. to be continued... <.< was tu ich Kura da nur an? ... *schnüffz* PS: bin mittlerweile auf Seite 548 - gehören Bücher eigentlich auch unter die Kategorie Suchtmittel? *g* und die Story gefällt mir immer besser! jede Menge ägyptisches Zeugs ^^ aber wann taucht Kura endlich auf??? *such* XD Kapitel 8: Will you cry for me? ------------------------------- ersten Band durch - viele tot, ich wirsch @.@ aber hey! es gab Blut zu "sehen" XD ^^ kleine Anmerkung am Rande: ich hoff, dass der Szenenwechsel net zu verwirrend ist, wenn doch, werd ich drüber nachdenken, mir das abzugewöhnen *Finger hinter Rücken kreuz* *ggg* thx for read & comment =) ~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~ Es schien ewig zu dauern. Irgendwann sah der Blonde zu Bakura herüber und stoppte in seinem Tun, Malik's Protest ignorierend. „Sag doch, dass du auch mal dran willst!“ Es folgte keine Antwort. "Oder bist du etwa eifersüchtig?", stichelte Marik und zog sich langsam aus seinem Hikari zurück. Der Junge stöhnte und Bakura durchfuhr ein Kribbeln bei diesem Anblick. Es kostete ihn so sehr viel Willensanstrengung, dass es wehtat. Aber Bakura hatte beschlossen, sich nicht noch mehr erniedrigen zu lassen. Er wusste, dass sein Körper ihm nicht gehorchte und somit auch nicht seine Zunge. Also würde er gar nichts mehr sagen, Marik diese Genugtuung nicht auch noch gönnen. Dennoch konnte er nicht verhindern, dass er nach wie vor sehr schnell atmete und sich ungewollt in seinen Fesseln wand. Seine Erregung drückte schmerzhaft gegen den Stoff seiner Hose. Marik grinste fies. "Gomen-ne Yami, aber du siehst aus wie jemand, der Spaß haben möchte und es gar nicht mehr abwarten kann, endlich flachgelegt zu werden!" Es war zwecklos. Er konnte sich nicht kontrollieren und Bakura kapitulierte. "Mach mich los und ich zeige dir, was man dagegen unternehmen kann!" Ein gefährliches Blitzen durchfuhr die dunklen Augen. Marik, der sich wieder in seinem Hikari bewegt hatte, hielt erneut inne, flüchtig schien Besorgnis über seine Züge zu huschen. "Davon bin ich überzeugt." Er vernachlässigte Bakura für die nächsten Momente völlig und konzentrierte sich nur auf Malik, verschmolz nun vollends mit ihm und verstärkte seine Bemühungen immer mehr. Als die beiden einstigen Grabwächter ihren Höhepunkt erlebten, war der Raum erfüllt mit lustvollen Tönen und der Ringgeist war froh, dass sein eigenes Keuchen jetzt nicht bemerkt werden würde. ~~~ Nachdem er Jivan unterwegs verloren hatte, saß Yugi nun auf einer Bank im Park von Domino und schlürfte nachdenklich an seinem Pfirsichsaft. Was geschehen war, gefiel ihm ganz und gar nicht. Bakura war ihm egal, aber er mochte Ryou, schon seit er ihn damals kennen gelernt hatte und er wollte einfach nicht, dass einer seiner Freunde sich in Gefahr begab. Zwar befand sich der weißhaarige Junge derzeit nicht in unmittelbarer Bedrängnis, so zumindest hoffte er, aber einfach von einer Sekunde auf die nächste abzuhauen war definitiv nicht das, was Yugi unter einem guten Lebenswandel verstand. Andererseits musste er sich auch eingestehen, dass er Ryou nicht wirklich verstehen konnte und somit auch nicht, was ihn letztlich zu seinem Entschluss bewegt hatte. Der Yami des schmächtigen Jungen war vollkommen anders als der Geist des Puzzles, das war Yugi schon klar. Aber wie musste sich die lichte Hälfte einer solchen Seele fühlen? Ihm war bewusst, dass der dunkle Part mitunter auch böse war oder dieses zumindest sein konnte. Aber Yugi war sich sehr sicher, dass Atemu nicht mal annährend zu Aktionen fähig war, wie sie bei Bakura beinahe schon selbstverständlich waren. Es war schwierig, darüber nachzudenken. Hinzu kam die Frage, ob er seinem Yami erzählen sollte, dass er wusste, wohin Ryou gegangen war und dass es Jivan war, der ihm diese Flucht überhaupt erst ermöglicht hatte. ~~~ Für einen Teil in Bakura viel zu schnell erhob sich Marik und trug seinen völlig erschöpften Hikari hinaus. In der Tür blieb er kurz stehen, drehte sich herum und zwinkerte dem Weißhaarigen zu. Bakura rang mit sich, versuchte die stille Freude, die er gegen seinen Willen empfand, zu unterdrücken. 'Ok Ra, jetzt hör mir mal zu. Wenn es dir so wenig gefällt, was ich getan habe, warum hast du dich dann nicht schon damals um mich gekümmert? Wir beide wissen, dass es auch anders gegangen wäre, oder?' Er schloss genervt die Augen. 'Ach, vergess einfach, was ich gerade gesagt habe!' Die Tür öffnete sich und ein - noch immer nackter - Marik kam zurück, in der Hand eine Dose Schlagsahne. Vor dem Bett blieb er stehen und in seinen Augen funkelte es viel versprechend. "Lass mich dir meine Version von Abhilfe zeigen, Yami.", sagte er mit fast tonloser Stimme, kletterte auf das Bett, so das er über Bakura war und zog ihn, soweit es die Fesseln zuließen, aus. Auf den Zügen des Ringgeistes erschien eine Mischung aus ungeduldiger Erwartung und aufsteigender Panik. Dann begann Marik den entblößten Körper mit der Sahne zu besprühen und hatte zusehends Spaß dabei, die Handlung sehr zweideutig aussehen zu lassen. Das kalte Erzeugnis auf seiner erhitzten Haut ließ den Weißhaarigen erschaudern und er kämpfte gegen das Verlangen in seinem Körper - noch mehr als sein Körper es gegen Marik vermochte. Mit dem Ergebnis und sich selbst zufrieden, stellte Marik die Dose beiseite und fing nun langsam an, das cremige weiße Zeug von Bakura zu lecken. Sämtliche Gegenwehr erlosch und der Weißhaarige stöhnte ungehemmt auf. Es war ihm in diesem Augenblick völlig egal, wem die verwöhnende Zunge gehörte, die ihn mit ihren Bemühungen fast um den Verstand brachte. Bakura drückte den Kopf in das Kissen und seinen Körper dem anderen Yami entgegen. Ob er es wollte oder nicht, es tat einfach zu gut. Seine Nerven waren durch das Mittel, das Marik ihm untergemischt hatte, zum Zerreißen gespannt und er konnte gar nicht anders als sich hinzugeben. ~~~ Er saß in einem der zahlreichen Sessel, die in dem großen Raum um den ebenfalls großen Tisch verteilt waren. Aber er beteiligte sich nicht an den Gesprächen, die unter den anderen geführt wurden. Es war erstaunlich genug, die Abgebrühtheit zu besitzen, nach dem, was passiert war, einfach wieder im Haus aufzutauchen und so zu tun als wäre nie etwas passiert. Aber selbst Jivan traute sich nicht zu, derzeit allzu aktiv zu handeln. Die Angst etwas zu verraten, wenn auch nur durch einen dummen Zufall inmitten eines harmlosen Gespräches, war dann doch zu groß. Er empfang das, was er getan hatte, richtig und er wusste, was er als nächstes tun würde. Da war es nun wirklich nicht nötig, sich unnötig in Probleme - schlimmstenfalls mit Bakura selbst - zu reiten. Seine einzige Sorge galt Yugi, der ja nun mal alles mitbekommen hatte. Was musste der Bengel ihnen auch gefolgt sein? Das einzige, was Jivan davon abgehalten hatte, den Jungen außer Gefecht zu setzen war, dass Atemu sie ebenfalls bei ihrer Flucht durch den Garten gesehen hatte. Er ging davon aus, dass Atemu kaum so rachsüchtig wie Bakura sein würde, aber er wollte es auch gar nicht erst darauf ankommen lassen. Sein Vorhaben war lange und gut durchdacht und er würde es zu Ende bringen, ganz gleich wie. Ryou würde schon mitspielen. Er musste es. Jivan würde dem weißhaarigen Jungen gar keine andere Chance lassen, so viel stand fest. Bakura aus dem Weg zu räumen wäre nicht gefährlich, sondern absolut tödlich gewesen. Also hatte der Blauhaarige ein wenig in die Trickkiste greifen müssen. Aber bisher lief es doch gut, er durfte sich nur keinen Fehler erlauben. 'Bakura hat Ryou gar nicht verdient!' ~~~ Dennoch war da in all den durcheinander fliegenden Gefühlen und der Erregung etwas, das er unbedingt verhindern musste, wenn er auch sonst schon die Kontrolle verloren hatte. Eine Sache, die auf keinen Fall passieren durfte und Bakura brachte keuchend hervor: "Spüre ich da unten auch nur ein Körperteil nicht außerhalb meines Körpers, würde ich an deiner Stelle dafür sorgen, dass ich hier nie wieder loskomme!" Marik lachte leise und als er antwortete, schwang der pure Schalk in seiner Stimme mit. "Wir werden sehen." Seine Zunge erreichte ihr Ziel und empfing die wartende Erregung mit fordernden Bewegungen. Bakura wollte stöhnend auffahren, aber die eisernen Ringe drückten sich in seine Handgelenke. Unendlich langsam löste der Blonde sich wieder und in seiner Stimme lag etwas Lauerndes. "Na, na. Kann sich da etwa jemand nicht beherrschen?" Der einstige Grabräuber kam nicht dazu zu antworten, denn er spürte sich nunmehr von festen Lippen umschlossen. Jedoch auch dieses Mal nicht für lange. Marik ließ von ihm ab und positionierte sich so, dass Bakura's Kopf zwischen seinen Beinen war. Der Weißhaarige verwarf den Gedanken, dass es nur ein schlechter Scherz sein würde. Marik drückte die eigene Erregung an Bakura's Lippen und dieser ließ ihn gewähren. Seine Hemmungen vergingen gänzlich als auch der Blonde seine Bemühungen wieder aufnahm und dabei leicht die Hüften bewegte. Irgendwo tief in einem Teil seines Bewusstseins, dass noch halbwegs klar denken konnte, empfand der Ringgeist diesen Akt als pure Ironie, denn es war genau das, wovor sich Ryou immer gesträubt hatte. Warum auch immer. ~~~ Es kümmerte Yugi nicht, was sie mit Jivan anstellten, wenn er ihn verraten würde. Er hatte den Blauhaarigen noch nie gemocht, dies aber weitestgehend für sich behalten. Seit sie alle in diesem Haus lebten, gingen so viele seltsame Typen ein und aus, dass Jivan wahrscheinlich noch zu den harmloseren Zeitgenossen gehörte. Aber dem Hikari war durchaus aufgefallen, dass der vorwitzige Junge ein reges Interesse an Ryou zeigte. Angesicht der Tatsache, dass dieser mit Bakura zusammen war, hatte er es aber nie gewagt, seine Gefühle wirklich offen zu zeigen. Doch Yugi erinnerte sich spontan an verschiedene Gelegenheiten, bei denen Jivan Ryou stumm aus einer Ecke heraus beobachtet hatte und wie zuvorkommend er immer war. Natürlich nur in einem Rahmen, in dem Bakura keinen Verdacht schöpfen würde. Was nicht wirklich einfach war, denn der Ringgeist schien stets ein drittes Auge zu besitzen, wenn es darum ging, auf seinen Hikari zu achten. Daran wäre auch normalerweise nichts Verwerfliches gewesen, nur im Gegensatz zu Atemu war Bakura eben anders. Auf seine eigene Art und Weise. Yugi war sich sicher, dass Ryou immer mehr unter dieser Bewachung gelitten haben musste. Nicht, dass es einen Grund gegeben hätte. Ryou liebte Bakura und daran würde nichts etwas ändern, nicht nachdem, was die beiden verband und was sie zusammen durch gestanden hatten. Aber der Junge mit der ungewöhnlichen Frisur konnte sich gut vorstellen, dass Ryou sich zu Unrecht verdächtig gefühlt haben könnte. Es war vorprogrammiert, dass einem das irgendwann doch zu viel werden würde. Yugi konnte nur vermuten, nicht wirklich nachempfinden, denn auch wenn Atemu immerzu ein wachsames Auge über seine Zwillingsseele hatte, so würde er dabei allein den Schutz sehen, nie die Kontrolle. So aber tat Bakura es. Hatte es getan. ~~~ "Hör auf Marik!" In der Tür stand Atemu, der mit all den vielen Verbänden einer vor dem Zerfall geschützten Leiche - auch Mumie genannt - nicht ganz unähnlich sah. Bakura wäre jetzt gerne unsichtbar gewesen. 'Nein! Nein! Nein! Da ist jetzt nicht gerade der Ex-Pharao rein gekommen und hat gesehen, was ich hier tue? Nein! Bild ich mir sicher nur ein. Muss ne Nebenwirkung sein. Ja, genau!' Marik schien diese Wendung der Ereignisse aus anderen Gründen etwas auszumachen. "What the -? Ati, solltest du dich nicht besser noch ausruhen? Du kannst unmöglich schon wieder fit sein." Der Angesprochene ging ein Stück näher auf das Bett zu als wolle er den Blonden vom Gegenteil der Worte überzeugen. Kurz warf er einen Blick durch das Zimmer und auf die Rotweinpfütze, die entstanden war als Marik die nicht ganz leere Flasche in seinem vorigen Eifer wohl umgestoßen hatte und dann wieder auf die Szene, die sich auf dem Bett abspielte. Ein leichter Rotschimmer zierte sein Gesicht und Atemu strich sich eine Haarsträhne beiseite. "Es geht schon. Und jetzt lass Bakura in Ruhe." Marik hob eine Augenbraue, machte aber keine Anstalten sich zu erheben. "Das gerade du das sagst, nachdem was er mit dir gemacht hat... Aber gut, ich werde ihn in Ruhe lassen, sobald ich hier fertig bin." Atemu wurde sichtlich ungeduldig. "Du wirst jetzt sofort aufhören! Vergiss nicht, dass ich hier nach wie vor das Sagen hab und derzeit steht Bakura unter meinem Schutz." Der Weißhaarige verdrehte die Augen. 'Ich werde sie beide umbringen!' ~~~ Mitten im Nichts. Das war es doch, wo er sich befand, oder? Das Verlangen nach Freiheit war verlockend, aber keiner hatte je gesagt, was danach kommen würde. Er hatte alles und jetzt? Der Gedanke war dumm, dass wusste Ryou. Natürlich hatte er nicht alles gehabt, was er sich wünschte, er war sich ziemlich sicher, dass er dann auch nicht glücklicher gewesen wäre. Den Umstand, dass er sich hier allein an einem fremden Ort unter fremden Leuten befand, war doch schließlich sein Wille gewesen. Wem sonst wollte er also Vorwürfe machen? Jivan? Nein, der Junge hatte es nur gut gemeint, obwohl der Hikari sich im Nachhinein nicht sicher war, ob der Blauhaarige nachgegeben hätte, wenn er sich anders entschieden hätte. Yugi? Bis zuletzt hatte der Kleine versucht, ihn von dem Vorhaben abzubringen und Ryou war sich einigermaßen sicher, dass Atemu's Zwillingsseele ihn nicht verraten würde. Bakura? Bakura... ~~~ Schwindelig. Ihm war so furchtbar schwindelig. Und da waren so viele Gefühle in seinem Körper. Eigentlich waren sie größtenteils in seinem Kopf. Malik lag auf dem Bett und hatte sich in eine bequeme Position auf die Seite gedreht. Er grübelte schon wieder. Was an für sich nicht verwerflich war, nur seine Gedanken handelten mal wieder - viel zu oft - von Bakura. Was war das nur, dass ihn diesen Jungen nicht vergessen lassen konnte? Oder wollte. Er schalt sich jedes Mal, wenn er den Weißhaarigen wieder angeflirtet hatte und doch konnte er damit nicht aufhören. Marik war gut zu ihm. Er würde seinen Yami nie betrügen, aber dieses seltsame Verlangen nach Bakura war hinterlistig. Malik konnte nicht ausschließen, irgendwann nicht mehr widerstehen zu können. Er wusste das. Und diese Gewissheit machte ihn verrückt. Das war doch nicht normal, oder? Was war schon normal? Er mit Sicherheit nicht und war auch froh darüber. Aber wie nur konnte es sein, dass er Marik liebte, wirklich liebte - und das nicht nur, weil er sein Yami war - und dennoch jedes Mal dieses sehnsüchtige Kribbeln verspürte wenn Bakura in der Nähe war oder er nur an ihn dachte? Was hatte der einstige Grabräuber nur mit ihm angestellt? Als sie damals zusammen waren, beruhte ihre Beziehung nur auf Sex. Bakura mochte alles mögliche sein, aber nichts hatte die Tatsache verdrängen können, dass Ryou sein Hikari war und er dementsprechend tiefe und ehrliche Gefühle - wenn er denn in der Lage war, diese zu empfinden - nur für seine lichte Hälfte empfand. Für Malik war das zu dieser Zeit vollkommen in Ordnung gewesen. Er hatte andere Sorgen als sich mit lästigen Emotionen dieser Art abzugeben. Jedenfalls bis zu dem Moment als Marik in sein Leben trat. ~~~ Das schmerzhafte Ziehen kam so schnell, dass Ryou gar nicht die Chance bekam, es zu ignorieren. Nein, er wollte auch seinem Yami nicht die Schuld geben, aber der Junge wusste auch nicht, was geschehen wäre, wenn er nicht abgehauen und sich dem Willen seiner dunklen Hälfte wieder einmal gebeugt hätte. Bakura... Das konnte doch nicht sein. Es war einfach nicht fair, aber Ryou verspürte den innigen Wunsch, auf der Stelle seine Sachen zu nehmen und zurück zu fahren. Er war nie von Bakura getrennt gewesen, wie hätte er wissen können, dass es so wehtun würde? Es mochte dramatisch - und Angesicht der gerade eben erst gewonnenen Freiheit ironisch - klingen, aber in diesem Moment fühlte er sich einfach nur wie ein Schmetterling, dem man seine Flügel ausgerissen hatte. Die ersten Strahlen der Sonne tauchten am Horizont auf und Ryou wurde schlagartig bewusst, dass er die halbe Nacht wach gelegen hatte. Dabei würde dies ein anstrengender Tag werden. Ihm blieb nicht viel Zeit für die Einschreibung an der Yonsei und wenn er nicht genommen wurde, war alles umsonst gewesen. can't you see that you're smothering me holding too tightly afraid to lose control 'cause everything that you thought I would be has fallen apart right in front of you ~~~ "Du erteilst mir Befehle?" Marik lachte. "Vergiss du nicht, dass wir nicht mehr im alten Ägypten sind. Du hast mir gar nichts zu sagen!" Der aufkommende Gesichtsausdruck wollte so gar nicht zu Atemu passen und wirkte zudem durch die Verbände ein wenig verzerrt. "Ist das so?" Marik drückte seinen Unterleib etwas herunter, so dass Bakura gezwungen war, ihn weiter aufzunehmen und gab einen genießerischen Laut von sich. Der einstige Grabräuber beschloss den Yami allein dafür in kleine Stückchen zu schneiden. "Jepp." Atemu kam einen Schritt näher und setzte ein für ihn sehr uncharakteristisches Lächeln auf. "Dann lässt du mir wohl keine Wahl." Der Blonde schenkte den Worten keine Beachtung und wollte sich wieder herunterbeugen, doch etwas ließ ihn mitten in der Bewegung erstarren. Das Puzzle an Atemu's Brust leuchtete und Marik knurrte. "Ok, ok. Du hast gewonnen. Lass mich los!" Der frühere Pharao tat es. Marik ergriff diese Chance, schwang sich vom Bett und zog seinen Stab hervor, griff nun seinerseits an. Atemu zeigte sich wenig beeindruckt und Marik runzelte die Stirn als das Etwas voller Verbände weiter auf ihn zukam. Im nächsten Moment spürte er, wie er an die Wand gedrückt wurde und langsam verstand er. Das Puzzle leuchtete wieder, doch diesmal schien es noch heller geworden zu sein. Der Blonde wusste allerdings, dass dies nicht ganz stimmte und schon griff sein Gegenüber unter sein Shirt und holte den Ring zum Vorschein. Bakura's Augen weiteten sich. "Du hast ihn also gefunden.", schlussfolgerte Marik. "Hai. Und jetzt raus hier!" Atemu war nun sichtlich wütend. Der einstige Grabwächter schien zuerst unschlüssig, schaute noch einmal zum Bett, zuckte dann mit den Schultern und verließ das Zimmer. Bakura konnte sich über diesen Ausgang nicht gänzlich freuen. 'Das darf nicht wahr sein! Ich wurde... vom Pharao gerettet...' ~~~ Ryou beschloss, es wenigstens auf einen Versuch ankommen zu lassen. Ein wenig motivierter als noch vor einigen Minuten verließ er sein Zimmer und die Sonne stand nun hoch am Himmel über Umago, der Uni-Stadt, die 600 km von seinem zu Hause entfernt lag. Unten angekommen begrüßte ihn die alte Dame an der Rezeption, die er bereits bei seinem Eintreffen gesehen hatte. Trotz ihres Alters - sie musste um die 60 Jahre alt sein - fielen Ryou ihre Augen auf. Sie ähnelten Yugi's ein wenig, wenngleich das violett bereits Spuren der Bejahrtheit zeigte. Doch umso mehr amüsierten ihn ihre weißen Haare, die sie zu kurzen Locken gewickelt hatte und er fragte sich, wie seine wohl in dem Alter aussehen mochten. Vielleicht würden sie ja einfach gräulicher werden. Er schüttelte den Kopf. Das waren keinesfalls Dinge, mit denen er sich jetzt beschäftigen brauchte. Vielmehr sollte er abklären, wie lange er hier bleiben konnte. Er hatte der Frau, die sich als Ganna vorstellte, am Vorabend einfach ein Geldbündel auf den Tresen gelegt, viel zu müde um sich zu überzeugen, dass es genug oder sogar zu viel war. Glücklicherweise schien sie ein ehrliches Wesen zu haben und versicherte ihm, dass es für eine ganze Weile reichen würde und machte dabei keinen Hehl daraus, dass sie Angesicht der Summe hocherfreut gewesen war. Ryou beschloss, sich später darüber Gedanken zu machen und verbuchte die Antwort vorerst nur auf seiner Liste jener Dinge, die er heute zu erledigen gedachte. ~~~ Zwischen den beiden im Raum zurückgebliebenen herrschte eine Weile unbehagliches Schweigen. Es schien als könne sich keiner so richtig überwinden, den anderen anzuschauen. Da seine Position allerdings die eindeutig unangenehmere war, wurde es Bakura schließlich doch zuviel. "Willst du gleich da weitermachen wo Marik aufgehört hat oder hat der große Herrscher die Gnade, mich hier endlich loszumachen?!" Jetzt erkannte auch Bakura die Röte im Gesicht des zweiten Yamis, der ihn nun zwar ebenfalls ansah, dieses aber immer noch untätig. Wütend riss er an seinen Fesseln. "Verdammt! Ist es für dich ein solcher Genuss, mich hier so zu sehen, Atemu? Verzeih, ich würde ja auf die Knie fallen, aber das ist mir gerade nicht möglich." Er schnaubte und eine Welle voller Ironie schwang in seinen Worten mit. Endlich erwachte der Angesprochene aus seiner Starre und holte einen kleinen Schlüssel hervor. "Gomen, Bakura", murmelte er und öffnete die Schlösser. Auch nachdem er sich wieder angezogen hatte blieb Bakura auf dem Bett liegen. "Revanchiere dich!" Ungläubig sah Atemu den Weißhaarigen an. "Was?" Es entstand eine seltsame Spannung und ein dunkler Schleier schien sich über das Zimmer zu legen. "Stell dich nicht dümmer als du bist, Pharao. Du weißt verdammt gut, was ich meine." Seine Stimme klang genervt und auf eine Weise auch leidend. "Ich bin auf dich losgegangen und du Oberbaka hast nichts besseres zu tun als mir aus der Klemme zu helfen. Meine Ehre will, dass du eine Chance auf Vergeltung bekommst." Atemu schien immer noch wie paralysiert zu sein und reagierte nicht auf das, was er da zu hören bekam, doch Bakura fuhr unbeirrt fort. "Auch wenn es mir nicht gefällt, aber es ist besser wenn du es jetzt tust bevor ich es das nächste Mal richtig zu Ende bringe..." Ungeachtet dem, was er da verlangte, war der Ringgeist die Ruhe selbst, fragte sich aber insgeheim, ob er den Verstand jetzt völlig verloren hatte. ~~~ Entweder kannte Ganna den Jungen sehr gut oder sie hatte einfach nur einen guten Draht zu ihm, vielleicht auch beides. Jedenfalls fand Ryou sich ein weiteres Mal in einem Taxi wieder, dessen Fahrer er gestern Nacht erst kennen gelernt hatte. Es hatte nicht lange gedauert bis sich herausstellte, dass die Nummer auf der Karte, die er von Twilight hatte, dieselbe war wie die von Miguel, von dem die alte Dame ganz begeistert zu berichten hatte. Obwohl er hier geboren war, wie er Ryou ja bereits erzählt hatte, kamen seine Wurzeln aus Argentinien und der Stolz über seine Herkunft war nicht zu übersehen. Dennoch hätte Ryou ihn aufgrund seiner hellbraunen Rastas, die er bis über die Schultern trug, eher für einen Jamaikaner gehalten, aber nun bei Tageslicht konnte der Hikari auch die Innenausstattung besser sehen, die ganz eindeutig argentinisch war, nicht zuletzt hervorgehoben durch die Fahne, die Miguel/Twilight an der Decke befestigt hatte. Natürlich trug der Fahrer auch jetzt seine Sonnenbrille, nur dass sie am helligten Tag eindeutig mehr Sinn hatte als mitten in der Nacht. Aber dies war nicht einmal das verrückteste an Twilight. Ryou mochte ihn trotzdem. Und er fühlte sich in seiner Einschätzung bestätigt, da Miguel sich zum einen perfekt in der Stadt auskannte und zudem scheinbar Erfahrungen mit Studenten hatte, denn er nahm sich tatsächlich die Zeit, Ryou bis zum Einschreibungszimmer zu begleiten. Natürlich ohne ihm dafür etwas zu berechnen. Als Ryou ihn daraufhin noch zu einem Eis einladen wollte, lehnte der Fahrer jedoch ab und stieg wieder in seinen Wagen. ~~~ "Red keinen solchen Unfug, Bakura." Atemu versuchte, ein freundliches Lächeln zustande zu bringen. "Wie Marik gesagt hat, wir sind nicht mehr im alten Ägypten. Und wenn es so wäre... alles was dir jetzt bevorstehen würde ist wohl, dass ich dich in meinen Harem aufgenommen hätte." Er grinste verschmitzt und der Weißhaarige setzte sich auf. "Bist du deshalb so rot?", stichelte er. "Aber ich kann dich verstehen. So einen tollen Körper sieht man eben nicht alle Tage" Es folgte keine Antwort, aber der einstige Grabräuber setzte nach. "Da sollte man meinen, dass du mittlerweile abgehärtet bist, aber trotzdem setzt du dich noch für Happy Ends ein, hä?" Atemu bedachte Bakura mit einem undeutbaren Blick. "Auch eine Art, Danke zu sagen. Aber bitte, wenn du es so nötig hast, dann hol ich Marik zurück." Er ging auf die Tür zu. "Tze...", machte Bakura und fuhr sich über die strapazierten Gelenke. "Ich will dein Motorrad." Die tiefdunklen Obsidiane verengten sich zu Schlitzen. "Vergiss es!" Atemu's Gesichtsausdruck glich dem eines Kindes, das ein besonders tolles Spielzeug erspäht hatte und er ging zurück zum Bett. "Dann bekommst du den Ring nicht zurück." Bakura's Kopf schoss nach oben. "Ich bring dich um!" Es folgte ein Kopfschütteln. "Dann wären wir wieder da, wo wir schon fast gewesen sind. Und unter den jetzigen Umständen glaube ich ehrlich gesagt nicht wirklich, dass du eine Gefahr für mich darstellst." Die bleiche Faust schnellte gegen das Bettgestell und mit einem Mal wurde Bakura bewusst, dass er eigentlich ganz andere Sorgen hatte. Ryou. Wo war er? Wo war sein Hikari, das ihm Schatten spendende Licht in dieser verdrehten Welt? Dieser plötzliche Gemütswechsel blieb Atemu nicht verborgen und er lächelte triumphierend. "Leih es mir für einen Tag aus und danach geb ich dir dieses glitzernde goldene Ding zurück. Na, was meinst du?" Sämtliche Mordgedanken beiseite schiebend, nickte der Ringgeist und streckte dem Yami die Hand hin um den Deal zu besiegeln. "Und ach ja. Du musst mir versprechen, mit Marik nicht dasselbe anzustellen wie mit mir!" Er deutete auf die Verbände. "Auch nichts Vergleichbares!", fügte er sicherheitshalber noch hinzu. Bei Bakura wusste man nie. ~~~ Der junge Weißhaarige blieb allein zurück, ließ sich den Genuss von zwei Kugeln Eis dennoch nicht vermiesen, immerhin schien es von einem Tag auf den nächsten Sommer geworden zu sein, jedenfalls wenn man sich der Temperatur bewusst wurde, die mir Sicherheit an die 30° sein musste. Er bekam Lust, schwimmen zu gehen, befürchtet aber, dass sich gerade das Kleidungsstück, das er hierfür benötigte, nicht in seiner Tasche befinden würde. Er würde wohl oder übel nachsehen müssen, entschloss sich aber trotzdem, erst noch ein wenig durch die Innenstadt zu schlendern. Bei dieser Gelegenheit konnte er sich einen ersten Überblick verschaffen und vielleicht sogar einen Laden finden, der Bademoden verkaufte. Selbst, wenn er in seinem Zimmer doch eine haben sollte, waren zwei besser als gar keine. ~~~ Was sollte er tun? Nichts sagen, so tun als wenn er die beiden nicht verfolgt hätte? Oder wenigstens den Rat seiner Zwillingsseele suchen? Yugi wusste es einfach nicht. Auch wenn er sehr bestürzt war als Ryou seinen Entschluss zu gehen preisgab, so gönnte ein Teil in ihm dem Freund auch diese Freiheit, die er nun unweigerlich haben würde. Wie viele Menschen hatten einen geteilte Seele? Vielleicht sehr viel mehr als Yugi glaubte, aber bestimmt nicht alle. Er für seinen Teil hatte seine Zeit gebraucht, um sich daran zu gewöhnen, nur die Hälfte eines Ganzen zu sein. Natürlich war es in Ordnung, aber es bedurfte eben einer gewissen Anpassung. Und wie viele hatten wohl einen Yami, der Bakura ähnelte? Der einem diese Dauer nicht geben würde? Verdammt, es war so schwierig. Warum nur gerat immer er in solche Situationen? Er hätte ein schönes Leben haben können, nachdem Atemu aufgetaucht war und ihn seither vor allem beschütze und er Freunde hatte, die für ihn da waren. Aber nein, es mussten ja noch mehr Yamis auftauchen und sein Leben mit einem Mal vollkommen durcheinander werfen. Yugi entzog sich dieser Vorstellung. Er war viel zu gutherzig um so etwas zu denken. Wenn er mit sich ehrlich war, dann war dies alles immer noch besser als tagtäglich in Angst vor Prügel leben zu müssen und niemanden zu haben, den er seinen Freund nennen konnte. Er würde Ryou ein Freund sein und zumindest mit Atemu reden. Dieser wüsste bestimmt, wie es jetzt weitergehen würde. Letztlich war auch dieser ein Yami und konnte sich mit Sicherheit besser in Bakura versetzen als er selbst. ~~~ Zu Ryou's Erstaunen hatte Umago zu dieser Jahreszeit sogar sehr viele Geschäfte, die ihre schwimm geeignete Kleidung in den Schaufenstern präsentierten. So ergab es sich, dass er - ganz entgegen seiner Gewohnheit - sein mit in die Stadt genommenes Geld leichtfertig ausgab und ehe er sich versah, besaß er sechs Badeshorts. Mit den Tüten beladen kam er zum Hotel Coleman's zurück und erwiderte Ganna's Gruß nur flüchtig, denn irgendwie war es ihm peinlich. Im Zimmer angekommen stellte er seine Mitbringsel ab und warf sich erst einmal auf's Bett um seine Gedanken kreisen zu lassen. Er konnte für's erste mit sich zufrieden sein. Die Einschreibung hatte er durchgezogen und konnte nun nur noch warten und hoffen, dass er auch angenommen wurde, aber aufgrund seiner bisherigen schulischen Leistungen machte er sich eigentlich nur wenig Sorgen. Bis er Antwort erhalten würde, konnte er hier bleiben. Zusätzlich zum Kauf der Kleidung hatte er auch daran gedacht, etwas für den Inhalt seines kleinen Kühlschranks zu besorgen sowie einen Manga falls ihm die Zeit zu lang werden würde. Noch immer liegend kramte er in einer der Tüten danach. Er hatte den Titel 'Gravitation' interessant gefunden und als er nach kurzem durchblättern herausfand, dass die Hauptdarsteller homosexuell waren, hatte er nicht mehr gezögert. Während er anfing zu lesen, spürte der Hikari, wie die Müdigkeit ihn einzunehmen versuchte und er wehrte sich nicht dagegen. ~~~ War es wirklich erst, nachdem er Marik wirklich sehen konnte? Dies stimmte nicht ganz, denn irgendwo in sich hatte Malik schon immer von der Präsenz seines Yamis gewusst, es nur nicht einordnen können. Es war nur eine Idee, aber es war da, immer wenn er sich allein gefühlt hatte, wenn er Angst oder Wut empfand. Zwar stellte Marik sich anfangs als ebenso Gewalt liebend wie Bakura heraus, aber etwas war dennoch anders gewesen. Wenn der Junge ehrlich mit sich war, dann wusste er eigentlich bis heute nicht, was Marik für ihn empfand, ob er es überhaupt tat oder ihn einfach nur als nette Nebensächlichkeit ansah. Wenn dies so sein sollte, dann hatte der blonde Yami eine fantastische Art, es nicht zu zeigen, denn Malik fühlte sich auf bedeutsame Art geborgen. Körperlich wie psychisch. Und das reichte dem Hikari. Wieso also Stimmung und Zeit mit Bakura verschwenden? Allein dieser Gedankengang führte schon wieder zu einer angenehmen Wärme die sich durch seinen Körper zog? Und dann viel es ihm wie Schuppen von den Augen. Marik und Bakura... Sein Yami hatte mit ihm geschlafen. Vor Bakura's Augen. Und dann hatte Marik ihn hierher gebracht und war wieder gegangen. Etwa zurück zu Bakura? Das konnte doch nicht sein. Malik gemahnte sich zur Ruhe. Selbst wenn seine Zwillingsseele noch mal zu Bakura gegangen war, musste das gar nichts heißen. Immerhin war nicht zu übersehen, wie sehr Marik die Situation genoss, den Weißhaarigen so richtig erniedrigen zu können. Der schneller gewordene Puls beruhigte sich wieder, wenngleich sich die Sorge nicht ganz verscheuchen ließ. Marik würde Bakura nicht anfassen, dessen war Malik sich sicher... wäre sich sicher gewesen, wenn er sich nicht hätte eingestehen müssen, dass er selbst es immerhin getan hatte. ~~~ (Ryou's Traum) Bakura war ein schwieriger, aber auch wunderbarer Yami. Womit Ryou allerdings wohl niemals klarkommen würde, war die furchtbare Unordnung, die seine dunkle Hälfte ständig verursachte. Wenigstens erwartete er von dem Jungen nicht auch noch, dass er ihm seinen Mist hinterher trug. Wie Ryou schon früh feststellen musste, war eine Seite in Bakura unheimlich faul und aufräumen war ein Wort, dessen Bedeutung der Yami entweder wirklich nicht wusste oder er weigerte sich erfolgreich, sie zu kennen. Jedenfalls traf Ryou oft der Schlag, wenn er nach Hause kam und direkt nach durchschreiten der Haustür über etwas stolperte, das er mit Sicherheit nicht dort liegen gelassen hatte. Wenn er es dann geschafft hatte, sich bis ins Wohnzimmer durchzukämpfen, wo er Bakura vermutete, wurde das Bild, das sich ihm bot, nicht besser. Der Tisch war oft voll gestopft mit Chipstüten und Schokolade - im Geheimen fragte Ryou sich, wie Bakura und er es schafften, trotz all des Süßkrams nicht zuzulegen. Ebenfalls auf dem Tisch, aber auch auf dem Boden und dem Sofa lagen einige Orangenschalen. Bakura hatte irgendwie einen Tick mit den Dingern, aber er schmeckte dann auch immer so süß. Ryou wunderte sich, dass er sich im Traum fragen konnte, ob er nun rot geworden war. Dann waren dort natürlich noch ein paar Saftpackungen - natürlich auch Orange - und... obwohl er es wusste, musste er doch noch einmal genau hinsehen, Bierflaschen. Scheinbar hat eben auch ein Yami seine Schwachstellen, aber Bakura trank das Zeug glücklicherweise nur sehr selten, meist wenn sich nichts anderes in greifbarer Nähe befand und dem Ringgeist auf Anhieb sehr viele Gründe einfielen, weswegen er gerade jetzt nicht aufstehen wollte. Damit nicht genug lag zwischen einigen Dragonball DVD's eine Schachtel Zigaretten, die bestimmt Atemu gehörte, denn Bakura hasste das Zeugs. Der weißhaarige Junge fand seinen Yami dann selbst meist auf dem Sofa liegend und in einem riesigen Wälzer mit dem Titel 'Otherland' lesend. Ryou hatte das Buch gekauft, um seinem Yami auch mal zum schmökern zu bewegen. Und tatsächlich fand der einstige Grabräuber Gefallen daran und berichtete seiner Zwillingsseele gerade, wie Anubis wieder einen genialen Mord begangen hatte, allerdings von Osiris deshalb direkt einen Dämpfer bekommen hatte, weil er es nicht übertreiben sollte. Ryou fand es schon ziemlich interessant, zumal Bakura seine ganz eigene Beziehung zu dieser Gottheit hatte. Er setzte sich zu seinem Yami und lehnte den Kopf an dessen Schulter. Seine dunkle Hälfte verbarg sein Lächeln nicht, hätte dies Ryou gegenüber auch nur schwerlich geschafft, legte das Buch beiseite und wandte sich seinem Hikari zu. ~~~ Es hätte so einfach sein können. Der König der Diebe wäre zurück in den Ring gegangen und dann im nächsten Augenblick vor den - vermutlich erschrockenen - Augen seines Hikaris aufgetaucht. Aber Ryou trug den Ring nicht. Bakura knurrte. Sein Eigen baumelte am Hals der Person, bei der der Yami ihn am allerwenigsten sehen wollte. Was war das nur für eine verdammte Ironie, die dem Ex-Pharao diesen Gegenstand gab, wo es doch seinerzeit der Weißhaarige war, der das sennen Ding des Anderen haben wollte? Er löste den Griff um seine angezogenen Beine und ließ sie locker an der Fensterbank, auf der er saß, herunterbaumeln. Das Zeug, dass Marik ihm gegeben hatte, müsste seine Wirkung mittlerweile bereits verloren haben, aber Bakura wollte lieber noch etwas warten, ehe er sich wieder selbst trauen konnte. Und es gab viel, was er zu erledigen hatte, am liebsten gleich auf der Stelle. Marik würde er sein Innerstes nach außen reißen, obgleich dass dem Weißhaarigen noch viel zu gütig erschien. Was hatte der Blonde sich nur dabei gedacht? Bakura würde ihn büssen lassen, so lange bis nichts mehr von dem anderen Yami übrig war. Am besten gleich zusammen mit Atemu. Dieser Möchtegern-was-auch-immer. Spielte sich auf die die Heilsarmee. Der Ringgeist hätte sich schon selbst geholfen, schließlich war er nicht so schwach wie die anderen. Sein Stolz war nach dem gestrigen Abend auf eine Fingerbreite zusammengeschmolzen und Bakura hatte sich wie eine Puppe benutzen lassen müssen. Stopp! Diese Gedanken waren im Moment nicht wichtig. Das, was er jetzt zu tun hatte, stellte sämtliche Rachegelüste erst mal nach hinten. Er musste Ryou finden. Und dann? to be continued... Ganna ist der Name einer germanischen Seherin vom Stamm der Semnonen (Quelle: http://www.bboard.de/foren-archiv/2/80000/78680/namensverzeichniss-ah-88345462-5109-50.html) Miguel ist laut dem, was ich gefunden hab, zwar spanisch-portugiesisch, aber er bleibt dennoch Argentinier ^^ ist scheinbar eine Form von Michael, der Name hat wohl christliche Herkunft, aber da ich es damit net so hab, lassen wir es einfach mal außen vor, weil ich in diesem Fall einfach nur den Namen an sich dolle find XD (Quelle: http://www.firstname.de/) mir ist aufgefallen, dass Atemu Bakura den Ring wieder geben möchte, wenn er einen Tag sein Motorrad haben darf... man stelle sich einen ähnlichen Tausch im alten Ägypten vor, da wär Kura aber sehr viel leichter an dieses begehrte item gekommen, gelle? *lol* Kapitel 9: We think what we please ---------------------------------- ich hab das mal aufgeschrieben und vor kurzem wiedergefunden xD eine um Jahre verspätete - aber deshalb nicht weniger Genugtuung bringende - Abrechnung mit Ex-Arbeitgebern im Callcenter: Ceri: *ist nach 5 erfolglosen Stunden total depri* Bakura: *beobachtet das Geschehen grinsend* Ceri: "möh! mach's doch besser!" *wirft Headset zu Bakura* Bakura: *wählt Nummer* vermeintlicher Kunde: *nimmt ab / meldet sich* Bakura: *trägt sein Anliegen vor* vermeintlicher Kunde: *unterbricht Bakura mitten im Satz* "Behalten Sie Ihre Luft für sich!" Ceri: *hat Gespräch mitgehört* *rofl* Bakura: *schickt vermeintlichen Kunden ins Reich der Schatten* vermeintlicher Kunde: O.O Ceri: ^_^° this life is scary *nod nod* ~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~ Er kannte es aus den Fernsehserien und jetzt, wo er selbst in dieser Situation war, empfand er es als ok. Kellnern war doch nicht so schlimm, wie er es sich immer vorgestellt hatte. Und er konnte so legal an Geld kommen. Nicht, dass er nicht auch über andere Arten nachgedacht hätte. Aber die paar Male, wo Bakura ihn mit auf Tour genommen hatte, lehrten ihn eines – er ist der Dieb, nicht du. Wäre sein Yami nicht gewesen… Ryou wollte sich gar nicht vorstellen, wie sie ihn hinter Gitter gebracht hätten, nur damit ein aufgebrachter Bakura anschließend das gesamte Viertel ins Reich der Schatten geschickt hätte. Nun ja, so schlimm wäre das wohl auch nicht gewesen, aber… hey, er war nun mal die lichte Seite der Seele, solchen Gedanken sollte er eigentlich nicht nachgehen. Ryou schüttelte den Kopf. Das war nicht gut. Er dachte zuviel nach. Über unsinniges Zeug und noch viel schlimmer. Über Bakura. Er wollte nicht an ihn denken. Nein, so stimmte das auch nicht. Natürlich wollte er an Bakura denken, aber das war nicht gut. Nicht gut für den Moment. Es bewirkte nur, dass er an sich selbst und an seiner Entscheidung zweifelte. Und dafür war er nicht soweit gegangen. Aber, war es überhaupt möglich, nicht über seine zweite Hälfte nachzudenken? ~~~ Wofür?... Wofür bei Ra hatte er das alles getan, wenn jetzt doch alles schief ging? Das war doch nicht fair... Bakura ohrfeigte sich selbst für diese Gedanken, In Selbstmitleid versinken war doch so ziemlich das Letzte, was er wollte. Was er brauchte. Aber... wofür sich die ganze Mühe mit dem Haus machen, wenn der, für den er das alles tat - mit Ausnahme seiner selbst - nun einfach gegangen war? Er hatte sein Versprechen gebrochen, hatte Ryou, sich selbst, verraten. Wofür alle austricksen, wenn er am Ende doch an sich selbst scheiterte? Er hatte es soweit gebracht. Hatte es geschafft, dass der Kleine ihm vertraute und noch mehr, endlich ein eigenes Selbstvertrauen aufgebaut hatte. Und was tat er? Zerschmetterte in einem kurzen Moment was jahrelangen Aufbau erfordert hatte. Hatte er nicht geschworen, alles für seinen Hikari zu tun? War es wirklich nur die Angst, die Kontrolle zu verlieren? Und dann ihre letzte Nacht. Was hatte er sich dabei gedacht, ohne seine Zustimmung mit Ryou zu schlafen? Was musste diese beschissene Uni auch so verdammt weit weg sein... ~~~ Aber... man bekommt viel Zeit zum Nachdenken und vieles scheint dann plötzlich verständlicher als in dem Moment, zu der Zeit, als es passierte. Zumindest hast man im Nachhinein das Gefühl, es sei wenigstens jetzt richtig gedacht und gefühlt... Manches empfindet man auch dann noch als richtig, manches nicht. Und mitunter wünscht man sich, dass man diesen Abschnitt schon viel eher hätte beenden sollen. Aber wäre es dann ebenso verlaufen, wie es nun ist? (1) (Ryou's Erinnerung) Längst vergessen waren die Sorgen. So zumindest dachte Ryou. An einem sonnigen Morgen saß er mit Bakura beim Frühstück und schwärmte seinem Yami von einem Film vor, den sie am Abend zuvor gesehen hatten. Wie wunderbar aufregend es doch sei, etwas unbekanntes zu finden, das nur einem selbst gehören würde. Aber Bakura wurde wütend bei diesen Worten und schleuderte seine Tasse quer über den Tisch, sprang auf und packte Ryou am Kragen. "Hör gefälligst auf, so einen naiven Stuss zu quatschen! Du hast doch keine Ahnung!" Ryou war über Bakura's Verhalten schockiert und riss panisch die Augen auf. "Aber Kura, was hast du denn?" Bakura riss Ryou unter lautem Gefluche hoch und drängte ihn gegen die Wand. "Wenn ich das höre, kann ich mir gut vorstellen..." Er hielt inne. Seine Hände lockerten den Griff an Ryou's Shirt. "...wie wir damals in diese beschissene Situation geraten sind...", schloss er den Satz ab. Ryou wagte es nicht sich zu rühren, sah seinen Yami nur weiterhin aus großen Augen an. Bakura atmete tief durch und stützte sich jetzt links und rechts neben Ryou an der Wand ab. "Der Ring...", flüsterte er und fuhr dann ebenso leise fort, "Du erinnerst dich vielleicht nicht mehr... aber eines nachts, wir waren mal wieder auf Beutezug, fanden wir einen bislang unbekannten Durchgang. Erfreut über die Aussicht, dass alles, was wir dort finden würden, uns allein gehören würde, ignorierten wir das seltsame Gefühl, dass uns beim Anblick dieses einen Artefakts überkam. Zu fasziniert waren wir von seinem Anblick und legten es uns um den Hals als das Unglück auch schon nicht mehr aufzuhalten war. Das vermaledeite Ding sog unsere Seele in sich und zu spät erkannten wir, dass es von einer anderen Macht beherrscht wurde. Einer Kraft, der wir - nur von Rache getrieben - nichts entgegenzusetzen hatten. Es verdarb uns... bis zu jenem Moment als ein gewisser Typ mit einer unmöglichen Haarfrisur, der damals noch die Betitelung 'Pharao' genoss, uns befreite. Freilich unwissend, denn sein Ziel war lediglich, seine eigene Haut zu retten vor dem Wesen, dass unseren Körper gestohlen hatte. Erneut schloss der Ring unsere Seele ein. Für tausende von Jahren." Bakura überlegte kurz. "Nun und das nächste, an das ich mich dann erinnere, ist, dass ich spürte, dass der Ring erneut getragen wurde. Ich musste feststellen, dass sich unsere Seele geteilt hatte. Den Rest kennst du..." Bakura sah auf. Ryou schüttelte fassungslos den Kopf, konnte all diese plötzlichen Informationen nicht so schnell verarbeiten. "Warum... warum erzählst du mir erst jetzt davon?" Fast bereute er seine Worte, denn Bakura's Augen verdunkelten sich schon wieder, doch gleichzeitig - Ryou glaubte, seine Sinne spielten ihm einen Streich - legte sich eine leichte Röte auf seine Wangen. "Stell nicht so blöde Fragen! Was erwartest du? Ich habe auch meinen Stolz!" Ryou konnte nicht anders als Bakura einfach nur anzusehen, zutiefst schockiert und immer noch von den Erkenntnissen überrollt. Bakura's Arme hingen schlaff an seinen Seiten herunter, die Hände zu Fäusten geballt. Sie zitterten. Dann plötzlich schnellten sie hervor und schlugen hart an der Wand auf, Ryou, der dazwischen stand, fühlte sich wie betäubt und Bakura schrie: "Und außerdem hatte ich gehofft, dass auch du dich daran erinnern kannst!..." Fast befürchtete der Junge, sein Yami würde die Beherrschung verlieren, doch Bakura senkte nur wieder den Kopf, ließ ihn auf Ryou's Schulter ruhen und strich mit einer Hand durch das Haar seines Hikaris. "... es... ist echt total billig... dir allein... die Schuld zu geben..." Ryou versteifte sich als er spürte, dass die Hand noch immer heftig zitterte. "Wo war ich denn als du mich gebraucht hast? Ich hab uns in die Scheiße reingeritten... ich habe... versagt..." Bakura weinte. Ryou war sich sicher gewesen, dass Yamis überhaupt nicht zu so einer Gefühlsgeste fähig waren. Hikaris - insbesondere er selbst - hingegen umso mehr. Beim Anblick dieser kleinen durchsichtigen Tränen, die da an den Wangen seiner dunklen Hälfte herunterliefen, ließ er seinen eigenen freien Lauf und zog Bakura an sich, der ihn sofort in seine Arme schloss. Nach einer Weile schien der Ringgeist sein ungewöhnliches Verhalten zu bemerken und versuchte sich mit einem "Hey! Kein Grund jetzt noch länger Trübsal zu blasen! Immerhin sind wir nach wie vor der König der Diebe!" halbwegs aus der Situation zu retten. Als Ryou daraufhin nuschelnd von sich gab, dass sie vielleicht niemals in zwei Hälften getrennt worden wären, war Bakura heilfroh, dass der Junge sein erneutes Erröten nicht schon wieder sehen konnte. Ryou noch immer im Arm haltend antwortete er: "Na ja, da könntest du Recht haben." und wischte sich mit dem Arm durchs Gesicht. Als er wieder freie Sicht hatte, bemerkte er nicht, dass seine Wangen noch immer gerötet waren, ebenso wie die seines Hikaris. Aber was er sah, war Ryou's Gesicht. Und es war viel zu nahe an seinem eigenen. Ryou's Herz klopfte furchtbar schnell und bereitwillig versank er in den immer näher kommenden Augen seines Yamis. //Aber... dann könnte ich jetzt auch nicht das hier tun...//, flüsterte Bakura ihm über ihre seelische Verbindung zu und Ryou versuchte erst gar nicht, ihm zu entfliehen. Bakura's Blick war hungrig, seine Augen so voller Lust, aber Ryou konnte in ihnen auch einen Hauch von Vorsicht erkennen während er seinen Kopf den leicht geöffneten Lippen entgegenhob. Ihm war so warm und jemand musste eine Ameisenarmee in seinem Körper losgelassen haben und dieses Kribbeln nahm umso mehr zu als er das umwerfende Gefühl der totalen Nähe zu seiner dunklen Hälfte spürte. Bakura hatte ihn wieder näher an sich gezogen und seine kalten festen Lippen auf die seines Hikaris gelegt. Gerade als Ryou intensiv das einzigartige Geruchsgemisch seines Yamis in Form von Moschus untermalt mit einem Hauch Patschuli genießen wollte, musste er aufkeuchen, weil Bakura's freie Hand fordernd seinen Hintern massierte. Dann spürte er wie sich das Gewicht seiner Zwillingsseele gegen ihn drückte und fand sich wenig später auf dem Küchentisch liegend wieder. //Sag mir, wenn ich aufhören soll//Doch selbst wenn Ryou dies gewollt hätte, so war er der festen Überzeugung, dass er es niemals gesagt hätte. Zu verlockend waren die Hände seines Yamis, die seinen Körper verwöhnten, zu neugierig die warme Zunge, die ihre Bahnen von seinem Ohr über seinen Hals zog um sich dann erneut um seine eigene zu legen. Er spürte wie Bakura's Hände den Stoff seines Shirts hochschoben und Ryou keuchte auf und wand sich unter dem fordernden Körper als er die feuchte Wärme nun dort fühlte. Das Bakura wenig später sämtliche Kleidungsstücke beiseite geworfen hatte, bekam er fast schon nicht mehr mit. Voll und ganz genoss Ryou seinen Yami, der sich alle Mühe gab, nicht zu schnell voranzuschreiten. Dennoch fühlte er sich merkwürdig als er dann etwas warmes und sehr hartes an seinem Hintern bemerkte. Obwohl es mit Sicherheit nur wenige Sekunden gewesen waren, kam es Ryou wie eine kleine Ewigkeit vor als Bakura ihm durchdringend in die Augen sah , scheinbar auf einen Einwand wartend. Doch selbst wenn Ryou einen solchen gehabt hätte, so wollte ihm in diesem Moment rein gar nichts in den Sinn kommen, was seine dunkle Hälfte in seinem Tun hätte aufhalten sollen. Der Schmerz war gering, aber er war da. Bakura schien gerade besser zu wissen, was im Körper seines Hikaris vor sich ging, denn er hielt inne, beugte sich zu einem Kuss vor und griff im nächsten Augenblick nach Ryou's Erregung. Was daraufhin folgte würde Ryou niemals vergessen, zu schön waren diese Gefühle gewesen und das Wissen, dass es nicht bei diesem einem Mal geblieben war, brachte ein Lächeln auf das Gesicht des weißhaarigen Jungen. (Ryou's Erinnerung Ende) Ryou lächelte auch jetzt. Ja, das war sein erstes Mal gewesen. Zugegeben nicht besonders romantisch, aber er hätte auch nicht sagen können, was er überhaupt erwartet hatte. Er hatte Sex mit seiner Zwillingsseele. Und wenn er ehrlich mit sich war, machte ihm das weniger aus als er befürchtet hatte. Bakura mochte seine dunkle Hälfte sein, aber irgendwie war er auch ein eigenständiges Wesen, was nicht zuletzt durch den Umstand hervorgerufen wurde, dass er sich an ihre Vergangenheit erinnerte, Ryou nicht. Als er dann auch noch herausfand, dass Marik und Malik das Kamasutra praktisch neu erfunden hatten und selbst der eher zurückhaltende Ex-Pharao seiner anderen Hälfte nicht abgeneigt war, verschwanden alle seine Zweifel in die hinterste Ecke. Ganz zur Freude von Bakura, der sich sonst wohl etwas anderes hätte einfallen lassen, um Ryou von seinen guten Absichten zu überzeugen. Der weißhaarige Junge zog eine Schnute. Hatte er sich nicht vorgenommen über andere Dinge nachzudenken? ~~~ Nichts desto trotz sollte er Malik nicht vergessen. Ihn und seinen Yami. Was das anging, war das Maß endgültig voll. Sie waren beide zu weit gegangen. Viel zu weit. Er würde sich darum kümmern. Hatte er erst einmal Ryou gefunden. Und dann? Nicht zu vergessen war dann auch noch die Frage, wer sich in Ryou's Zimmer geschlichen hatte und mit ihm geflüchtet war. Bakura bezweifelte, dass es die eigene Entscheidung des Jungen gewesen war. Das passte einfach so gar nicht. Unmöglich. Jemand musste Ryou dazu gebracht - oder noch schlimmer, ihn dazu gezwungen - haben, abzuhauen. Bakura hatte daran keinen Zweifel. Egal, was auch geschehen war, sein Hikari wäre nie aus freien Stücken von ihm davongelaufen. Blieb zuletzt noch die Sache mit Atemu. Was bei Ra hatte er da nur getan? So sehr er auch in sich hineinhorchte, der ehemalige Grabräuber konnte sich einfach nicht daran erinnern, was ihn dazu gebracht hatte, den Ex-Pharao dermaßen zuzurichten. Wie nur konnte es sein, dass er Jahrhunderte in diesem Ring gefangen war und noch immer nicht alle seine Geheimnisse kannte? ~~~ Etwas mehr als nur besorgt beobachtete Jivan den auf der Fensterbank sitzenden Weißhaarigen. Denjenigen, den er betrogen hatte und der ihn mit wahrscheinlicher Sicherheit auf die qualvollste Art und Weise leiden lassen würde, die ihm möglich war. Der Tod war gnädig, das wusste der Blauhaarige und gerade deswegen war ihm auch klar, dass ihm diese Gnade nicht gewährt werden würde. Nicht von Bakura. Ungewollt lief ihm ein eiskalter Schauer über den Rücken. Er hatte Ryou beobachtet. Ja, so hatte es angefangen. Jivan konnte sich ganz genau an den Moment erinnern als er das erste Mal in das Haus kam und dort auf seinen Engel traf. Er musste ein solches Wesen sein, anders konnte er sich seine Faszination nicht erklären. Von diesen Augenblick an hin und weg. Hoffnungslos verloren. Ja, das war wohl die richtige Beschreibung dieses Erlebnisses. Und dann... dann erfuhr Jivan, dass sein Süßer , seine verbotene Versuchung mit Bakura zusammen war. Es war wie der Sturz in ein sehr tiefes Loch. Und manchmal - so auch in Momenten wie diesen - meinte er noch immer zu fallen. ~~~ "Weißt du, du hättest seinerzeit im alten Ägypten einen perfekten Bodyguard für mich abgegeben." Bakura wägte das Für und Wieder ab, wirklich ernsthaft über diese Frage nachzudenken und beließ es dann bei einem "Pff..." Da er wieder einmal auf seiner Lieblings-Fensterbank saß, von der aus man einen guten Blick über ihr Viertel hatte, drehte er sich nun zu der Person, die ihn angesprochen hatte, um. Auf Atemu's belustigten Blick hin fügte er dann noch hinzu: "Denkst du nicht auch, dass es um einiges wahrscheinlicher gewesen wäre, dass ich auf dem Thron gesessen hätte, während du eins meiner Betthäschen gewesen wärst?!" Der ehemalige Pharao lief puterrot an und nun war es an Bakura breit zu grinsen. "Du und deine Phantasien", murmelte er und der Ringgeist schwang sich vom Sims, betrachtete sein Gegenüber kurz von oben bis unten, drehte sich dann wieder um und ließ seinen Blick erneut über die Dächer von Domino schweifen. "Du wirst darüber schweigen, nicht wahr?" Erstaunt sah Atemu auf. "Hast du tatsächlich geglaubt, ich würde wie ein Weib einhergehen und jedem auf die Nase binden, dass unser Blondschopf deinem Arsch so nah war wie vor ihm noch kein anderer?" Bakura fuhr herum, Zorn funkelte in seinen Augen, doch als er einen Schritt auf den Anderen zuging hielt er plötzlich inne, verwundert darüber, dass dieser nicht zurückwich. "Manchmal frage ich mich, ob du überhaupt in der Lage bist, so etwas wie Angst zu empfinden... oder du bist einfach nur dumm.", sagte er und wand sich wieder ab. "Hätte ich denn eine Chance wenn du es zu Ende bringen wolltest?", fragte Atemu. "Du bist es doch, der ständig nach noch einem Ausweg sucht. Der edle Ritter in jedem Turnier, ha!" Bakura verzog das Gesicht und sein Gegenüber murmelte: "Einer muss es ja tun." "Und warum tust du es dann jetzt nicht? Macht ja gar keinen Spaß wenn du dich nicht wehrst." "Ich weiß es nicht. Vielleicht will ich es gar nicht.", sagte Atemu. Eine Weile sahen die beiden sich einfach nur an. "Bist'n echt seltsamer Vogel, Pharao." Dieser grinste nun. "Das musst du gerade sagen." "Hmpf!", kam es von Bakura und mit einem Blick zur Uhr fragte er: "Wolltest du heute nicht ne Tour auf der Maschine drehen? Glaub ja nicht, dass ich dir nen Aufschub geb!" Da war er wieder, dieser vorfreudige Blick. "Bin schon weg." Kopfschüttelnd sah der Weißhaarige dem Anderen nach. ~~~ "Mou hitori no boku! Warte!" Atemu, der gerade Bakura's Motorrad besteigen wollte, sah seinen Hikari auf sich zurennen. "Ich hab dich schon überall gesucht!" In Sorge erkannte er, was seine Zwillingsseele da im Begriff war zu tun. "Wo warst du? Und was machst du da? Wenn der Psycho das sieht! Er-" Er wurde unterbrochen als Atemu einen Finger auf seine Lippen legte. "Ganz ruhig, Aibou. Bakura weiß es. Das geht in Ordnung." Yugi schaute nach wie vor sehr beunruhigt. "Aber wie-" Wieder unterbrach ihn der Andere, indem er diesmal direkt antwortete: "Als Gegenleistung für das hier." Er griff unter sein Shirt und hielt den Ring vor Yugi's Nase, der große Augen machte. Und bevor er zu einer neuen Frage ansetzen konnte, erklärte Atemu: "Marik hatte ihn versteckt und ich hab ihn gefunden. Bakura leiht mir für heute sein Motorrad, dann gebe ich ihn ihm wieder." Von der Unruhe in Yugi war nichts mehr zu sehen. Stattdessen war er jetzt ganz aufgeregt. "Du willst ihm das Ding doch nicht allen Ernstes wiedergeben? Ohne ihn ist Bakura nicht halb so gefährlich!" Atemu schmunzelte. "Auch wenn ich da nicht ganz deiner Meinung bin, aber es ist nur fair. Wir sind die Guten, schon vergessen?" Er knuffte Yugi in die Seite. "A-aber Temu..." "Nein. Schluss jetzt damit. Sag, hast du nicht Lust, mitzukommen? Du wolltest mir doch sowieso etwas erzählen." Yugi schaute auf. "Woher weißt du das?" Er erntete ein schelmisches Grinsen. "So durcheinander wie deine Gedanken gerade sind? Da kann etwas nicht in Ordnung sein." Yugi lächelte. "Ja, du hast Recht. Moment." Schnell lief er los, um sich einen Helm zu holen und setzte sich dann hinter seinen Yami. Yugi war noch nie mit Atemu Motorrad gefahren und weil dieser nicht gerade vorsichtig unterwegs war, klammerte sich der Junge fest an dessen Körper, was ihm wiederum sehr gefiel und so versuchte auch er die Fahrt zu genießen. Sie waren eine ganze Weile unterwegs gewesen und erreichten jetzt einen Hügel, von dem aus man einen guten Blick auf Domino hatte. Aus der Ferne wirkte die Stadt viel kleiner und vor allen Dingen viel ruhiger. Atemu breitete eine kleine Decke auf der Wiese aus und deutete Yugi, sich zu ihm zu setzen. "Also gut. Dann erzähl mal." Und Yugi berichtete, wie er Ryou zusammen mit Jivan durch den Garten hatte laufen sehen und dass er ihnen bis zu Jivan's Wohnung gefolgt war. Atemu erfragte daraufhin, ob Yugi sich noch an diesen Weg erinnern könnte, was sein Hikari bejahte. Dann beschrieb er, wie er Ryou davon abhalten wollte, einfach allein in diese Uni-Stadt zu fahren und dass er doch noch mal versuchen könnte, mit Bakura zu reden. Am schlimmsten fand er, dass Jivan bereits eine Tasche für Ryou gepackt hatte, dieser Kerl habe doch schon lange ein Auge auf den Weißhaarigen geworfen. Atemu nickte und erklärte, dass ihm dies auch aufgefallen war und er sich fragte, ob Bakura selbst es auch wusste. Schüttelte dann allerdings den Kopf, weil Jivan dann wohl schon lange Hausverbot bekommen hätte. Im besten Fall. Als er dann fragte, ob Yugi den Namen der Stadt kennen würde, musste dieser passen. Atemu beschloss, dass sie die Sache vorerst für sich behalten sollten, Bakura sei noch viel zu aufgebracht und außerdem würde er Ryou nicht zurück bekommen wenn er Jivan das Licht ausknipste. Es schien klar zu sein, dass Jivan nicht untätig bleiben würde, es musste ein Plan hinter der Aktion stecken und die beiden waren sich einig, dass der Blauhaarige über kurz oder lang Ryou nachfuhr. Bis dahin wollten sie die Sache beobachten und hofften, dass Bakura keine Dummheit begang. Aber Atemu meinte, dass Ryou wirklich wichtig für den Ringgeist sei und dieser das Ganze vorsichtig anzugehen schien. Bakura müsse selbst einen Weg zurück zu seinem Hikari finden. ~~~ Bakura stand in Ryou's Zimmer und betrachtete die Bücherstapel, die sich an jeder Ecke türmten. Er hatte nie wirklich verstanden, wie man so viel seiner Zeit damit verbringen konnte, in diesen Wälzern zu lesen. Aber er hatte es bei seinem Hikari stets respektiert, weil er wusste, dass dieser dann glücklich war und Bakura wollte, dass Ryou glücklich war. Wieso also hatte der Junge das alles hier zurück gelassen? I don't want you, to give it all up and leave your own life, collecting dust ~~~ Da habe ich wirklich Glück gehabt, dass Ganna mir angeboten hat, hier im Hotel auszuhelfen. So spare ich viel Zeit wenn ich erstmal wieder mit dem Lernen angefangen habe. Bakura würde sich mit Sicherheit trotzdem aufregen und versuchen, es mit so angenehm wie möglich zu machen. Zugegeben, dass ist ja auch furchtbar lieb von ihm, aber er hat einfach nie verstanden, dass ich nicht einfach untätig rumsitzen und mir alles auf einem einem Goldtablett präsentieren lassen wollte. and I don't want you, to feel sorry for me you never gave us a chance to be ~~~ Immer hat er gemeint, es wäre schon ok. Hat er das denn nur getan, um mich ruhig zu stellen? Ich hatte gedacht, dass er mir mehr vertrauen würde. Und selbst als wir uns dann ständig wegen dieser blöden Uni gestritten haben, hat er immer nachgegeben. Aber ich habe ihm ja auch nie eine andere Wahl gelassen... and I don't need you, to be by my side to tell me, that everything's alright ~~~ Warum hat er mir nicht von Anfang an gesagt, dass es daraufhin hinauslaufen würde, dass er mich einfach einsperrt und die Sache damit für ihn erledigt ist? Wäre ich dann auch ohne fremde Hilfe weggelaufen? Oder hätte es mich so sehr eingeschüchtert, dass ich ihm wieder mal seinen Willen gelassen hätte? I just wanted you, to tell me the truth you know I'd do that for you Aber das habe ich einfach schon zu oft gemacht. So vieles habe ich einfach beendet oder erst gar nicht angefangen Alles nur Bakura zuliebe. Und ich habe es gern getan, gern für ihn, weil ich ihn liebe. cause I did enough, to show you that I was willing to give, and sacrifice ~~~ Aber ich habe ihm doch auch viel gegeben. Ich bin mir sicher, dass er ohne mich heute nicht so ein Selbstvertrauen hätte. Ständig hat er sich alles gefallen lassen und hatte Angst etwas zu tun, wofür andere ihn ausgelacht hätten. Ich habe ihm gezeigt, dass es egal ist, was andere denken, solange man Spaß an einer Sache hat. Und was ist der Dank dafür? and I was the one, who was lifting you up when you thought your life, had had enough Ich hab ihm doch nicht verboten, studieren zu gehen. Wenn ihm so viel daran liegt, bitte. Aber es ist doch einfach nicht fair, dass er nur deswegen, so weit von mir entfernt sein wollte. Bedeute ich ihm denn gar nichts mehr? and when I get close, you turn away there's nothing, that I can do or say ~~~ Was wäre passiert wenn ich zurück gegangen wäre? Hätte er mir überhaupt eine Sekunde lang die Chance gegeben, ihm alles zu erklären? Er hätte mich sicherlich einfach wieder weggesperrt bis die Sache vorbei gewesen wäre und in der Zwischenzeit Jivan in seine Einzelteile zerlegt... so now I need you, to tell me the truth you know I'd do that for you Warum hat er sich nur so sehr verändert? Als wenn ich ihm einen Grund gegeben hätte, derart eifersüchtig zu reagieren. Er hat so oft davon erzählt, dass wir doch eigentlich eins seien, aber ich kann mir nicht wirklich vorstellen, wie das funktioniert haben soll. Wahrscheinlich war ich dort ebenso eingeschlossen und ohne Mitspracherecht wie jetzt, wo sich unsere Seele geteilt hat. is it me? is it you? nothing that I can do to make you change your mind is it a waste of time? ~~~ Warum ist er nur davongelaufen? Wie konnte er es nur wagen? ...hätte ich nicht genauso gehandelt? Aber bedeutet fliehen nicht, dass man Angst hat? Angst. Vor mir? Dabei war das das Letzte, was ich wollte. Ich muss handeln. Als erstes finde ich heraus, wo diese Stadt liegt. Hätte ich mir das nicht einfach merken können, mit Sicherheit hat er es oft erwähnt. Am besten wird es wohl sein wenn ich mich hier mal etwas genauer umsehe. so why are you running away? why are you running away? so why are you running away? (to make you admit, you're afraid) why are you running away? ~~~ Ryou war so sehr in Gedanken gewesen, dass er mitsamt seines vollbeladenen Tabletts in eine Frau gelaufen war. Es schepperte fürchterlich als Gläser und Teller auf dem Boden zerschellten. "Tschuldigung. Tut mir echt leid.", meinte er und wollte sich gerade aufmachen um Kehrblech und Schaufel zu holen als er eine Hand an seinem Arm spürte. "Ach, das macht doch nichts, Süßer. Ich wüsste auch schon, wie du das wieder gutmachen kannst.", säuselte das grünhaarige Etwas, zu dem die Hand gehörte. Ryou schluckte. Was war das denn für eine? "Hey Jess! Already so broken-hearted that you chat up little boys who wanna know nothing about women?" Ryou glaubte sich verhört zu haben. Wo war er denn jetzt reingeraten? "It's Jess-i-ca!", betonte die Angesprochene böse. "And who says that he could not allow himself to retune??" Panisch wich Ryou zurück und fand sich im nächsten Moment in einer Umarmung von Twilight wieder, der natürlich auch jetzt seine Sonnenbrille trug. Gut, das war im Moment immer noch besser als in die Fänge dieser komischen Frau zu geraten. "Just me.", antwortete Miguel bestimmt und flüsterte Ryou dann ein leises "Sorry" zu. Jessica sah wutentbrannt von einem zum anderen, drehte sich dann auf dem Absatz um um stakste davon. Twilight ließ Ryou los und der Weißhaarige bedankte sich bei seinem 'Retter', erklärte ihm dann auch direkt, dass er gar nicht mal so falsch gelegen hatte und er tatsächlich einen Freund habe. Als der Taxifahrer fragte, warum Ryou's Freund denn nicht bei ihm war, schüttelte der Junge nur den Kopf. Stattdessen kam er noch mal auf die Frau zu sprechen und erfuhr von Twilight/Miguel, dass sie schon sehr lange im Coleman's wohnte und bei den meisten nur als 'die gefürchtete Nymphomanin aus Zimmer 5' bekannt war. Ryou lachte und da der englisch sprechende Argentinier mit den braunen Rastas heute frei hatte, gingen sie noch zu Ryou und redeten über den einen oder anderen seltsamen Gast, den das Hotel schon beherbergt hatte. ~~~ Es war genau zehn Minuten vor zwölf. Bakura saß mit angewinkelten Beinen auf der Treppe vor der Haustür und wartete. Wartete darauf, dass Atemu mit seiner Maschine zurück kommen würde. Noch acht Minuten. Er spielte mit einem seiner Messer, ließ die Spitze leicht über seine Haut ziehen. Sieben Minuten. Warum tat er das eigentlich? Es war ihm zu mühsam, einen guten Grund zu finden. Er tat es eben, weil er Lust dazu hatte. Drinnen gingen sie ihm alle auf die Nerven, er hatte im Moment kein Interesse daran. Wieder sah er auf die Uhr. Ob Atemu wirklich in fünf Minuten hier vor ihm stehen würde. Samt seines unversehrten Motorrades? Bakura fiel auf, dass er den Anderen noch nie irgendein Fahrzeug hatte steuern sehen. Er hob eine Augenbraue. Vier Minuten. Sollte er auch nur eine Macke vorfinden, würde er den Ex-Pharao seine Zigaretten roh fressen lassen. Drei Minuten. Der Gedanke gefiel ihm. Vielleicht würde er es so oder so tun. Zwei Minuten. Er hob den Kopf und starrte zur Straßeneinbiegung. Nichts. Aber hörte er da nicht etwas? Oder kam es nur hinter ihm durch die angelehnte Haustür? Eine Minute. Er musste zugeben, dass er von Atemu nichts anderes erwarten konnte als er den Scheinwerfer auf sich zukommen sah. Erst als die Maschine neben ihm hielt, erkannte Bakura Yugi, der sich beeilte, einen möglichst großen Abstand zwischen sich und dem Weißhaarigen zu bekommen, welcher noch immer auf der Treppe saß. Atemu schien noch etwas am Lenker zum machen, drehte sich dann aber um, in einer Hand eine Tüte haltend. Fröhlich lächelnd ging er auf den Ringgeist zu und überreichte ihm den Beutel mit den Worten: "Atemu hat Bakura Orangen mitgebracht!" Der einstige Grabräuber hob eine Augenbraue, nahm das Gereichte aber entgegen. Nachdem die beiden anderen ohne ein weiteres Wort reingegangen waren, erblickte Bakura seinen Ring am Lenker des Motorrades baumeln. Langsam ging er darauf zu, hielt ihn kurz einfach nur in den Händen und hängte ihn sich dann schließlich um. 'Eins habe ich jetzt zurück', dachte er. to be continued… (1) in memory to my dear brother who's still watching over me... Songtext von Hoobastank - Running away 'Jessica' kommt aus dem englischen und bedeutet 'Gott schaut' - no comment xD gefiel mir wegen der Abkürzung (Quelle: http://lexikon.beliebte-vornamen.de) außerdem hab ich, soweit ich das gesehen hab, noch einen Namen vergessen, der ja nun schon öfter auftauchte - 'Jivan' kommt aus dem indischen und bedeutet 'Leben', was seiner Rolle in dieser FF nahe kommt ^^ *unsinniges Zeugs vor sich hin philosophier* Ryou: *schaut sich im Seelenraum Erinnerungsbilder von Touzoku an* Bakura: *schielt neugierig über Ryou’s Schulter* „Was machst du da, Hikari?“ Ryou: „Wir sahen früher echt gut aus…“ Bakura: „Yap, das wusste schon unser Pharaolein zu schätzen.“ *fg* Ryou: O.O „Wir hatten was mit Atemu?!!“ Bakura: *nickt* „Bevor er uns auslöschen wollte…“ *theatralisch schau* „Und das nur, weil wir –“ Ryou: *hält Bakura eine Hand vor den Mund* „Nein Yami, ich will nicht daran erinnert werden!“ Bakura: *greift nach Ryou’s Hand* „Ja, du hast Recht.“ *zieht Ryou zu sich* „Mich interessiert jetzt sowieso nur, wie gut DU aussiehst!“ Ryou: *blush* „Kura…“ Bakura: ^______________^ Kapitel 10: Traces of what we were ---------------------------------- Es gibt doch tatsächlich immer noch wieder Kerle, die es schaffen, meine Auffassung >Mädels sind das fiesere Geschlecht< in Frage zu stellen... ich meine, wenn jemand einer verheirateten Frau seine Liebe gesteht (wobei hier wirklich fraglich ist, ob es sich wirklich um dieses Gefühl handelt und nicht bloß um Geilheit -.-) und diese ihm erklärt, dass sie zum einen mit ihrem Mann sehr glücklich ist und zum anderen keinerlei Interesse an dem Anwerber hat, dann muss der dass so hinnehmen und nicht einhergehen, das Mädel auf Teufel komm raus erpressen und zusehen, wie er ihr Leben am quälendsten in den Dreck ziehen kann... gomen aber bei solchen Typen bin ich für die Wiedereinführung der Selbstjustiz >.< weiha so viele böse Worte und das, wo es hier doch das 10. Kapitel zu feiern gibt ^^ vergessen wir also für einige Momente den nicht enden wollenden Ärger da draußen und tauchen stattdessen ein in das Chaos einiger uns wohlbekannter Charas *g* anyway much fun ~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~ Drei Wochen war er jetzt schon in Umago, der Stadt, die für so viel Veränderung in seinem Leben gesorgt hatte. Immer noch wurde er von dem Wunsch heimgesucht, erneut alles aufzugeben und zu Bakura zurückzugehen. Und obwohl er gehofft hatte, dass sich dieses quälende Gefühl irgendwann etwas bessern würde, so schien es nur noch schlimmer zu werden. Aber er würde nicht aufgeben. Nicht dieses Mal. So zumindest dachte Ryou jetzt in diesem Moment als er auf den Weg ins Restaurant des Coleman's war. Seine Arbeitszeit würde gleich beginnen, aber wie jeden Tag machte er zuvor noch einen Abstecher zu Ganna, der Dame an der Rezeption, die er mittlerweile aufgrund ihres Alters und ihrer umsorgenden Art kurzerhand in Grandma umgetauft hatte. "Es ist kein Brief für dich angekommen, Ryou.", sagte Ganna als sie den Weißhaarigen erblickte. Mittlerweile hatte sie sich daran gewöhnt, dass ihr Neuzugang sich täglich nach Briefen oder etwas anderen, dass für ihn abgegeben wurde, erkundigte. Ursprünglich hatte Ryou es getan, weil er auf die Antwort der Uni wartete. Diese war dann auch drei Tage nachdem er hier war eingetroffen. Die Yonsei hatte ihn angenommen. Ein Großteil in Ryou versuchte sich zu freuen, mehr oder weniger erfolgreich. Entgegen seiner Befürchtungen hatte er sich auch schon mit einigen seiner Kommilitonen angefreundet. Einer von ihnen war Piero, ein Junge mit kurzen hellbraunen Haaren, der in einer Studenten-WG ein paar Straßen weiter wohnte. Dort war Ryou heute Abend zu einer Fete eingeladen. Aufgeregt war er und das nicht wenig. Aber er musste sich auch eingestehen, dass es ihn freute, nicht von den anderen abgelehnt zu werden. Das Gefühl kannte er zu gut und es war nichts, das er hier weit weg von zu Hause gebrauchen konnte. So toll das Ganze bisher auch zu laufen schien, Ryou hoffte insgeheim, dass Bakura einen Weg gefunden hatte, herauszufinden wo er war und das war auch der Grund weswegen er sich noch immer jeden Tag bei Ganna nach der Post erkundigte. Als wenn sein Yami sich die Mühe machen würde, ihm einen Brief zu schicken... Seltsamerweise hatte die Dame an der Rezeption es gewusst. Gewusst, dass es kein Mädchen war, das er vermisste, sondern ein Junge. Es schien ihr jedoch nichts auszumachen. Ryou vermutete, dass Miguel seinen Mund nicht hatte halten können. Irgendwie war das Verhältnis zwischen dem jungen Fahrer und Ganna sowieso merkwürdig. Vielleicht lag es aber auch nur daran, dass sie sich schon eine ganze Weile kannten und Twilight potentielle Gäste immer zum Coleman's fuhr, während er umgekehrt auf diese Weise viele Fahrten bekam. Doch so sehr Ryou sich auch über Grandma's aufmunternde Worte freute, war er erleichtert, dass niemand genau wissen konnte wo er war. Wie sollte die alte Frau auch nur ahnen können, dass sein Freund ihm die Hölle auf Erden zeigen würde wenn er ihn noch mal in die Finger bekäme? So zumindest dachte Ryou. Hatte er denn einen Grund es nicht zu tun? ~~~ Niemand traute sich zu bewegen. Die Luft in dem geräumigen Wohnzimmer schien mit einem Mal dünn geworden zu sein und wenn auch nur ein Blick nicht wie gebannt auf den Durchgang zum Korridor gerichtet gewesen wäre, hätte er gemerkt, dass das Licht einige Nuancen dunkler geworden war. Dort hatte sich soeben eine gefährliche Situation ergeben, als Bakura den Raum verlassen wollte. Nichtsahnend hatte er den Griff heruntergedrückt und die nach innen schwingende Tür mit einem Ruck geöffnet und stand nun Marik direkt gegenüber, der die Tür von der anderen Seite hatte aufdrücken wollen. Da dessen Hand die Klinke bereits ebenfalls ergriffen hatte, war er durch Bakura's Ziehen nach vorn gestolpert und hatte sich gerade noch abfangen können ehe er einfach in den Weißhaarigen gelaufen wäre. Keiner der Anwesenden wusste von dem Vorfall zwischen den Yamis, aber es war auch keinem verborgen geblieben, dass sich die beiden aus dem Weg gingen, obwohl allgemein bekannt war, dass sie für gewöhnlich ständig zusammen rumhingen, ein Duo, mit dem sich keiner anlegen wollte. Es war Marik, der die Stille brach. "Ich wollt doch nur spielen! Seid wann bist du so nachtragend, Yami?" "Geh!", sagte Bakura bloß. Da war keine Wut in seiner Stimme. Kein Hass. Nur Dunkelheit, wenn man in der Lage war, diese aus Worten herauszuhören. Einzig der Gedanke daran Ryou zu finden hielt den Weißhaarigen davon ab, jetzt etwas zu tun, was er hinterher vielleicht bereuen könnte. Bereuen? Nachdem, was der unmittelbar vor ihm Stehende mit ihm angestellt hatte? Wohl kaum. Bakura konnte nicht sagen, was passiert wäre wenn Marik sich nicht doch dafür entschieden hätte, beiseite zu treten. Der Ringgeist ging an ihm vorbei. "Ich mag dich doch!", sagte der Blonde plötzlich. Die Schritte stoppten, Bakura drehte den Kopf zurück. "Was ist das für ein Gefühl von dem du da sprichst?" "Unser Empfinden... das Dunkel, das unsere Seele ausmacht!" "Ist das so?" "Wir müssen dein Licht finden!" "Das kann ich auch ganz gut alleine!" Bakura ging. ~~~ Es war ein Haus wie viele andere in diesem Teil der Stadt und doch gab es etwas, dass es deutlich von seinen Nachbarn unterschied: seine Bewohner. Zum zweiten Mal an diesem Tag sah sich das Wohnzimmer Energien ausgeliefert, die standzuhalten es nicht erbaut worden war. Aber kaum einer der Anwesenden vermochte dies zu bemerken. Die Mehrheit der Bewohner kam hierher, weil sie sich Vorteile erhoffte, die für die meisten schon daraus bestanden, ein Dach über dem Kopf zu haben. Doch den Auslöser der neuerlichen Unruhen interessierte all das nicht, er suchte seine Zwillingsseele. //Aibou?!!// Keine Antwort folgte. Und das nun schon seit Stunden. Die Jungs, die hier saßen, hatte er bereits alle nach ihm befragt, doch keiner wollte Yugi gesehen haben. Und Atemu wusste, dass sie nicht gelogen hatten. Ein kleiner Trick, den er von einem anderen Sennen-Gegenstand abgeschaut hatte. "Hab gehört, du suchst deinen Hikari?", sagte eine Stimme hinter ihm. Es war Marik und der einstige Pharao war für einen Moment gewillt, Yugi's Verschwinden auf einen Racheakt des Blonden nach ihrem unschönen Aufeinandertreffen zu schieben. Aber das war Quatsch. Marik konnte viel Mist anstellen, doch Atemu wusste, er würde es nie allzusehr übertreiben. "Ja. Ist er vielleicht mit Malik unterwegs?" Der Blonde zog eine Schnute. "Nicht das ich wüsste. Mein Hikari ist in letzter Zeit etwas seltsam..." "Er will keinen Sex?", mutmaßte Atemu. Marik zog eine Augenbraue hoch. "Woher weißt du das?" Atemu lachte auf. "Weil das das Einzige ist, was dich beschäftigt." Marik verschränkte die Arme vor der Brust und sah missmutig an dem anderen Yami vorbei. "Kannst du dir nicht denken, warum er es nicht will?" "Vielleicht ist er krank.", überlegte Marik. Atemu schüttelte den Kopf. "Aber da hab ich jetzt wirklich keine Zeit für, ich muss Yugi finden!" Er ließ einen überaus irritieren Marik einfach stehen. "Was ist schlimm daran, ständig an Sex zu denken???" ~~~ Hier war es dunkel und das beruhigte ihn ein wenig. Doch selbst die schönste Dunkelheit der Nacht, nur erhellt von dem silbernen Schein des vollen Mondes, könnte ihn jetzt nicht erfreuen, denn es fehlte etwas um das Ganze komplett zu machen. Ryou. Bakura hatte sich in sein Zimmer zurückgezogen und dachte nach. Es ärgerte ihn, dass er hier nur untätig rumsaß anstatt nach Hinweisen über diese Unistadt zu suchen. Aber irgendwie hingen seine Gedanken immer wieder in Erinnerungen fest und aus diesen konnte er sich nur schwerlich lösen, denn dort war sein Hikari und Bakura war gewillt sich zu wünschen, dass er einen Weg finden könnte, seine lichte Hälfte einfach aus diesen Gedanken herauszuziehen um ihn dann wieder bei sich zu haben. Da wo er sein sollte. Wo Bakura ihn haben wollte... Wollte Ryou denn noch bei ihm sein? Er war fortgegangen. Weg von seinem Yami. Vielleicht wäre es besser wenn er nicht nach ihm suchen würde? Bakura ohrfeigte sich in Gedanken und war gerade im Begriff, diese Aktion wirklich auszuführen als es an der Tür klopfte und er innehielt. Wer kam denn hierher? Er sagte nichts. "Bakura? Ich weiß, dass du da drin bist! Kann ich reinkommen?" Was führte den Pharao denn her? Würde doch wohl nicht schon wieder um das Motorrad feilschen wollen? Bakura stand auf und öffnete die Tür. "Hast du es dir zur Aufgabe gemacht, mir jetzt ständig auf die Nerven zu gehen?", begrüßte er den anderen Yami und ging zurück zu seinem Sessel um sich in diesem hineinplumpsen zu lassen. Atemu trat ein und schloss die Tür wieder, setzte sich allerdings nicht. "Hör auf, es ist mir ernst! Hast du-" "Keine Zeit für dich und deine Bedürfnisse.", unterbrach Bakura ihn. Den Ex-Pharao zu ärgern machte ihm doch immer wieder Spaß und lenkte ihn zumindest vorübergehend von seinen trüben Gedanken ab. Der Träger des Sennen Puzzles war im Moment allerdings überhaupt nicht für derlei Späße aufgelegt. "Verdammt! Hör mir doch mal zu! Ich suche Yugi!", sagte er etwas lauter. "Vielleicht findest du ihn ja bei Ryou.", antwortete Bakura gelangweilt. Sinn des Ganzen sollte eigentlich nicht sein, dass der Andere ihn wieder an sein Problem erinnerte und das ärgerte den Ringgeist. "Vielleicht ist das ja jetzt IN bei den Hikaris... das sie einfach so abhauen. Womöglich ist Malik auch nicht mehr da.", fügte er noch hinzu und griff nach einer Orange aus der Tüte, die Atemu ihm mitgebracht hatte. "Der hat im Moment ganz andere Sorgen so wie Marik gesagt hat.", meinte Atemu. Bakura stoppte das Schälen der Frucht und sah kurz auf. "Es interessiert mich herzlich wenig, was die beiden für Probleme haben. Malik wird wohl eifersüchtig sein..." "Und das beschäftigt dich?", hakte Atemu nach. "Fuck! Einen Scheiß interessiert mich das! Ich will Ryou finden!" Sein Hikari würde doch wohl nicht wirklich auch weggelaufen sein? Für einige Sekunden überlegte Atemu, aber tat diese Äußerung des Anderen dann als reine Provokation ab. Welchen Grund sollte Yugi auch haben? Das er von allen noch der Vernünftigste war, stand doch wohl außer Frage. Yugi würde nicht einfach so verschwinden, es musste ihm etwas passiert sein. Wenn er nicht mal über ihre seelische Verbindung antwortete... "Und ich will Yugi finden. Also hör auf mit dem Scheiß und sag mir einfach, ob du ihn gesehen hast." "Nein! Es sein denn ich hab ihn einfach übersehen, weil er so klein ist." "Bakura!" Bakura kicherte. Sollte der Pharao doch seinen Hikari suchen, aber woanders. Und Atemu ging wieder zur Tür. "Viel Glück.", sagte Bakura jetzt ernsthaft ohne sich umzudrehen. "Danke. Dir auch.", war die Antwort bevor der Weißhaarige wieder allein in seinem Zimmer war. ~~~ Es klopfte schon wieder. Bakura verdrehte die Augen. Was sollte das denn? Wie sollte er sich denn so in aller Seelenruhe in Selbstmitleid ertränken wenn ihn ständig irgendeine Hohlbirne stören musste? Wenn das jetzt wieder der Pharao war, dann würde er ihn einfach aus dem Fenster schubsen. Wieder stand er auf um die Tür zu öffnen, bereit, den Auslöser dieser erneuten Störung zu packen, durchs Zimmer zu schleifen und dann durch die Öffnung am anderen Ende des Raumes hinaus - oder eher hinunter - zu befördern. Aber als er sah, wer da um Einlass gebeten hatte, waren all diese Gedanken mit einem Mal verschwunden und an ihre Stelle trat... Leere. Er wollte etwas sagen. Wollte losschreien, sich auf ihn schmeißen und ihm sehr, sehr weh tun. Aber nichts davon tat er. Sah Marik nur stumm an. "Lass mich rein, Yami.", sagte der einstige Grabwächter. "Ich...", setzte Bakura an, verhaspelte sich dann aber total. "Du... nicht... sollte...", stotterte er. Es musste ihm völlig egal sein, was ihm alles passieren konnte oder er dachte einfach nicht darüber nach, Bakura wusste es nicht. Noch immer stand er einfach da und sah sein Gegenüber an. "Bitte.", sagte Marik. Bakura trat beiseite. Marik betrat das Zimmer und ging direkt auf das Sofa zu, setzte sich und schaute den Weißhaarigen erwartungsvoll an. "Setz dich doch." Wessen Raum war das hier eigentlich? Bakura fühlte sich ziemlich blöd, folgte der Aufforderung aber und setzte sich in seinen Sessel, sah Marik nicht an, sondern begutachtete das nicht vorhandene Muster seines Teppichs. Minuten verstrichen bis er dann endlich etwas sagte. "Ich sollte dich hassen!" Noch immer sah er nicht auf. "Aber ich kann dich nicht aus meinem Herz verdrängen..." Was redete er denn da? Er wusste es nicht, aber die Worte kamen einfach ungefragt heraus. "Warum bin ich so erbärmlich?" Die violetten Augen waren nach wie vor auf den König der Diebe gerichtet. Marik hatte geduldig gewartet, hatte Bakura Zeit geben wollen. "Kannst du mich nicht einmal ansehen?", fragte er und lächelte, auch wenn der Ringgeist es nicht sehen konnte. "Ich weiß nicht... ich verstehe mich grad selbst nicht..." Und das war in Bakura's Augen nichts, was er ausgerechnet Marik erzählen sollte. Aber nun, er hatte es gerade getan und obwohl er sich dabei unwohl fühlte, hatte er auch nicht das Gefühl, dass es nicht richtig gewesen wäre. "Kennst du es? Dieses Gefühl... auf der einen Seite weißt du, dass du alles haben kannst. Und doch gibt es diese Momente, in denen du ebenso weißt, dass es immer Dinge geben wird, die für dich unerreichbar sein werden..." Was wollte er nur? Bakura hatte das Gefühl, nicht mehr still dasitzen zu können und so stand er auf und ging zum Fenster. "Ich hasse mich für das, was ich ihm angetan habe." Marik war auf ihn zugegangen. "Er fehlt dir sehr, nicht wahr?" Bakura nickte. "Hattest du nie ein schlechtes Gewissen gegenüber deinem Hikari?" Es verging eine Weile bevor Marik antwortete: "Nun, ich bin entstanden aus dem Hass, den er einst empfand. Mich wundert es ehrlich gesagt selbst, dass ich in der Lage bin, andere Gefühle zu empfinden." "Aber, hattest du je Schuldgefühle?" Wider vergingen Sekunden bis die Antwort kam. "Ich denke nicht." Jetzt sah Bakura ihn an. "Dann bin ich wohl einfach nur schwach..." Es war ein Lächeln, das Bakura so noch nicht an Marik gesehen hatte, es wirkte wirklich aufrichtig. "Schwäche muss nicht ungedingt schlecht sein, weißt du?" Er sah zum Fenster hinaus. "Lass uns ganz einfach diesen einsamen Himmel genießen. Er ist uns sehr ähnlich, weißt du?" Bakura betrachtete die Dunkelheit, die sich über alles gelegt hatte. "Er wird uns gänzlich verschlucken wenn wir ihn nur lassen.", meinte er nachdenklich. "Und das ist es, was unseren Teil des Lichts ausmacht." Der Weißhaarige gab ein kurzes Geräusch von sich um seinem Unmut Luft zu machen. Lange standen sie dort und betrachteten das Dunkel, dass ihnen so vertraut, so ähnlich war. Keiner der beiden erinnerte sich hinterher daran, wie viel Zeit vergangen war, aber irgendwann drehte Bakura sich zu Marik und dieser erwiderte seinen Blick. "Dieses andere Gefühl von dem du gesprochen hast. Das Dunkel, das unsere Seele ausmacht?" "Ja." "Bitte, hilf mir mein Licht zu finden." ~~~ "Room 5, yeah?" "Exactly! You've got it!" Es kam nur selten vor, dass Twilight jemanden nicht leiden konnte. In diesem Fall war es so und der Argentinier hatte sich für derlei Fahrgäste einen kleinen Spaß ausgedacht. Wenn er das Gefühl hatte, jemand habe es verdient - und in dieser Hinsicht hatte ihn seine Intuition noch nie im Stich gelassen - schickte er die betreffende Person ins Zimmer 5 im Coleman's. Jene Räumlichkeit, in der seit geraumer Zeit eine grünhaarige Frau wohnte, die ihre besondere Vorliebe für Männer nicht zurückhielt. Für viele mit Sicherheit eine reine Freude, aber Miguel war sich sicher, dass der Junge, der sich wie zufällig nach Ryou erkundigt hatte, keine guten Absichten zu verfolgen schien und über die plötzliche Gesellschaft eines Mädels nicht allzu begeistert sein dürfte. Umso mehr erfreute es den Fahrer als er bemerkte, dass er ein saftiges Trinkgeld erhalten hatte. Wenngleich diese Person wohl so schnell nicht mehr auf seine Dienste zurückgreifen wollen würde. Miguel grinste. ~~~ Die Party war in vollem Gange. Etwas abseits, nahe der Tür - die zu ihrer ursprünglichen Funktion noch die Möglichkeit eines potentiellen Fluchtwegs bekommen hatte - saß Ryou. Vollkommen verwirrt und hin- und her gerissen zwischen der Tatsache, dass man ihn hier gerne sah und dem eher bekannten, jedoch völlig unbegründeten Gefühl, ausgeschlossen zu sein. Letzteres hatte derzeit die Oberhand, wohl weil es trotz allem noch allzu vertraut schien. Denn Ryou wusste, dass er anders war, ob er das nun wollte oder nicht und er war der festen Überzeugung, niemals so ausgelassen feiern zu können wie die anderen hier. I've become so numb I can't feel you there become so tired so much more aware I'm becoming this all I want to do is be more like me and be less like you. Seit damals als es angefangen hatte. Als Bakura gesagt hatte, er würde ihm alles geben. Als Ryou ihm geglaubt hatte und seine dunkle Hälfte alles von ihm genommen hatte. Das klang ziemlich dramatisch, jedoch Bakura hatte ihm wirklich alles gegeben, was er wollte, manches Mal sogar mehr als der Junge sich hätte vorstellen können. Er hatte sich nicht beschweren können, er war glücklich. Wieso also war er fortgegangen? Hatte er vielleicht doch zu überstürzt gehandelt? Jemand beugte sich von hinten über seine Schulter um näher an sein Ohr zu kommen da die Musik so laut war, dass man kein normales Gespräch führen konnte. "Ryou, da ist noch ein Freund von dir gekommen." Kalt. Ihm wurde plötzlich so furchtbar kalt und in seiner Bauchgegend schien mit einem Mal einiges nicht mehr in Ordnung zu sein, war da doch dieses aufgeregte, fast freudige Kribbeln und gleichzeitig hatte Ryou das Gefühl, dass ihm ein Stein im Magen liegen würde. Fast traute er sich nicht den Blick anzuheben, doch als er aus den Augenwinkeln die Umrisse einer weiteren Person im Türrahmen ausmachen konnte, drehte er doch den Kopf und war völlig irritiert. "Jivan?!" Breitgrinsend kam der Blauhaarige auf ihn zu. "Hi Ryou!" War er ihm wirklich die ganze Strecke nachgefahren? Und woher wusste er nur, dass er gerade hier war? Ryou kam vorerst nicht dazu, weiter darüber nachzudenken, denn Jivan setzte sich zu ihm und gab ihm zur Begrüßung einen Kuss auf die Wange. Der gerade vorbeigehende Piero hatte die Szene gesehen und hielt seinen Daumen rauf. Zweifellos musste sein Mitstudent glauben, Jivan wäre Ryou's Lover. Wie peinlich. Wenn Bakura das sehen würde, dann... Bakura! War sein Yami etwa auch hier? Zumindest war Ryou davon ausgegangen als ihm einer seiner Freunde angekündigt worden war. Aber das war unwahrscheinlich. Dann wäre Jivan wohl kaum das Risiko eingegangen, ihn so zu begrüßen. So etwas hatte er sowieso noch nie getan. Die Augen des weißhaarigen Jungen wurden groß. Warum hatte Jivan ihn geküsst? Ok, er hatte es wohl nur freundschaftlich gemeint. Oder? Ryou war verwirrt und sah neben sich. "Was machst du hier?", platzte es aus ihm heraus. Ein verletzter Blick traf ihn. "Nette Begrüßung! Ich kann ja auch wieder gehen!" "Nein... entschuldige, ich bin nur so überrascht. Warum-" Doch Ryou konnte seine Frage nicht beenden, denn Jivan stand plötzlich wieder auf, - Ryou dachte schon fast, der Blauhaarige würde jetzt wirklich einfach wieder gehen - griff nach den Händen des Hikaris und zog ihn dorthin, wo die anderen tanzten. ~~~Rückblick Als es an der Tür des Zimmers 5 im Hotel Coleman's klopfte, öffnete Jessica und ihre Laune hob sich als sie einen gutaussehenden Jüngling erblickte. Dieser schaute zwar ein wenig verwirrt, doch dieser Umstand hielt sie nicht davon ab, ihn erstmal hinein zu zerren. Nachdem sie dann aber direkt über ihn herfallen wollte, erkannte Jivan scheinbar den Ernst der Situation und flüchtete aus ihrer unmittelbaren Nähe. "Nimm's mir nicht übel, Süße, aber ich steh nicht auf Mädels." Es folgte ein leidender Blick der Angesprochenen. "Nicht noch so einer!", stöhnte Jessica entnervt. Als sich im darauf folgenden Gespräch allerdings herausstellte, dass Jivan auf der Suche nach Ryou war, erinnerte die Grünhaarige sich daran, dass der Junge im Gespräch mit Ganna etwas von einer Fete erwähnt hatte. Jessica, die ihre Augen und Ohren überall hatte, war immer froh, wenn sie tratschen konnte und so überging sie diese erneute Niederlage und beschloss, dem Jungen den Weg zu der WG zu beschreiben und so wenigstens diese Vorzüge ihrer Person zum Besten zu geben. Jivan gab sich auch äußerst dankbar und versprach beim Verlassen des Zimmers, dass er im nächsten Leben mit Sicherheit hetero sein würde, fügte in Gedanken jedoch hinzu, dass er wohl selbst dann kein Interesse an seiner Informantin haben würde. ~~~Rückblick Ende Mehr oder weniger erfolgreich hatte Ryou die letzte Viertelstunde überstanden und war zu dem - in seinen Augen rettenden - Sofa zurückgekehrt. Es lag weder am Tanz, noch an der Musik, noch an seiner Begleitung. Natürlich wusste der weißhaarige Junge sich zu bewegen und auch Jivan hatte keine zwei linken Füße, aber, was war denn hier eigentlich los? "-wollt ich schon damals immer mal mit dir gemacht haben!" Ein wenig verständnislos sah Ryou in das begeisterte Gesicht neben sich. Er hatte dem Kollegen gar nicht richtig zugehört und wäre in diesem Moment auch einfach gerne nur allein um einen klaren Kopf zu bekommen. Doch nichts von dem wurde ihm vergönnt. Vielmehr fühlte er sich immer mehr von Jivan bedrängt. Das Schlimmste aber war, dass ein Teil von ihm es als angenehm empfand eine Hand auf seiner Schulter zu spüren und Ryou versuchte zu erraten, was die braunen Augen, die so anders waren als die er kannte und ...liebte, ihm wohl sagen wollten. "Was hast du, Ryou?" Der Hikari hatte das Gefühl neben sich zu stehen und einfach nur Zeuge einer seltsamen Situation zu sein. Passierte das hier wirklich? Und was wollte Jivan von ihm? "Nichts.", kam die etwas verspätete Antwort und Ryou stand auf. "Ich glaube, ich möchte was trinken. Soll ich dir was mitbringen?" "Ach was, ich komm eben mit." Ryou beschloss, sich erstmal mit der Situation abzufinden. Was im Kopf des Blauhaarigen vor sich ging, hatte er noch nie verstanden und das würde sich in den nächsten Minuten wohl auch nicht ändern. Also versuchte er, dem Ganzen etwas Positives abzugewinnen und genoss den Abend so gut es eben ging. Sie unterhielten sich über belanglose Dinge, vermieden es dabei beide, die Geschehnisse in Domino zu erwähnen und der Junge konnte Bakura's Schwärmerei von Wein plötzlich verstehen. Schmeckte aber auch gut. Wein? Bakura?... Und dann kamen die vermeintlich gut versteckten Erinnerungen. Ungefragt begannen sie, Ryou's Denken einzunehmen. (Ryou's Erinnerung) Er hatte es bloß für einen Traum gehalten. Einen zugegeben sehr schönen, aber doch keinesfalls realistischen Traum. Bakura hatte ihn geküsst. Es war der erste Kuss, den er von seinem Yami bekommen hatte und es war Ryou's erster Kuss, der die freundschaftliche Linie übertreten hatte. Es war so überwältigend und fast hätte der Hikari vergessen, dass er gerade mehr tot als lebendig war. Etwas war irgendwie anders. Mit aller Kraft kämpfte er gegen die drohende Ohnmacht an bis es ihm plötzlich klar wurde. Er war nicht in seinem Seelenraum. Er war in seinem Körper. Wie aber konnte es dann sein, dass er noch immer Bakura neben sich spürte? Starke Arme spürte, die ihn fest an einen schützenden Körper drückten, damit er nicht fiel. Einen Körper, den es nicht gab... Ryou riss die Augen auf und sah erst einmal nur verschwommen, da sein Bewusstsein angesichts dieser Anstrengung rebellierte. Sein nächster Gedanke war, dass er tot sein musste, denn es konnte keine andere Erklärung dafür geben, dass da vor ihm tatsächlich diese dunklen Seelenspiegel seines Yamis auf ihn gerichtet waren. "Du hättest mir sagen können, dass du der Tod bist. Dann wäre ich schon viel eher gestorben..." Eine Augenbraue erhob sich. "Seltsame Art zu scherzen, Hikari." Ryou überging die Bemerkung, konnte es immer noch nicht glauben. "Bist du wirklich?" "Ja." Ryou zog seinen Kopf ein wenig zurück und betrachtete dann kurz die Umgebung um sicherzugehen, dass er tatsächlich nicht mehr im Seelenraum war. "Wirklich hier?" Bakura grinste breit und nickte. "Bei mir?" Ryou sah wieder nach vorn, diesmal allerdings an Bakura vorbei. Er hatte keine wirkliche Angst, empfand es nur seltsam, plötzlich so direkt gegenüber seiner dunklen Hälfte zu sein. Bakura zog ihn wieder leicht zu sich und der Sennen Ring leuchtete. " Er hätte mir sagen können, dass es so einfach geht!" Ein seltsames Gefühl entstand in Ryou. "Bist du nur deshalb so froh, weil du jetzt nicht mehr an mich gebunden bist und deine Ziele so besser verfolgen kannst?" Jetzt hatte er Angst. Bakura lachte. "Baka Hikari! Glaubst du, ich hätte mich von dir aufhalten lassen? Nein!" Er strich dem Jungen durchs Haar und sah ihm dann fest in die Augen. "Aber endlich wieder einen eigenen Körper zu haben erlaubt es mir, dir nah zu sein, wann immer ich es will. Nicht nur seelisch, auch körperlich." Ryou spürte, das seine Augen feucht wurden, aber er hielt sich zurück, wollte den Moment nicht verlieren. Und dann lachte auch er. "Ist doch um einiges besser, dich bei mir zu wissen als in mir!" Bakura grinste frech. "So? Na, wir werden ja noch sehen, ob ich dich da nicht eines besseren belehren kann." Ryou wurde knallrot. "S-so hab ich das nicht gemeint." Beide lachten. (Ryou's Erinnerung Ende) to be continued... Für eventuell verwirrende Sätze übernehme ich wie immer keine Verantwortung ^^ it's just me 'Piero' kommt aus dem italienischen und bedeutet soviel wie 'Fels' *lol* passt hier so gar nicht but who cares? (Quelle: http://www.rund-ums-baby.de/vornamensuche/name-detail.htm?name=Piero) Songtext-Auszug by Linkin Park - Numb Kapitel 11: Move along ---------------------- money isn't just everything >.> hadn't I mentioned that I miss my girl? cannot say it often enough... ~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~ /Yami?.../ Das laute Klirren des umgeschmissenen Glases ließ die beiden anderen aufschauen. Der einstige Pharao war tatsächlich das Risiko eingegangen und hatte ein weiteres Mal an Bakura's Zimmertür geklopft. Da seine Stimmung mittlerweile ruhiger war, hatte der Weißhaarige ihn dann nicht wie zuvor geplant auf direktem Wege aus dem Fenster befördert. Bakura bedauerte dies ein wenig, aber die gegebenen Umstände waren im Moment wichtiger und so hatten die drei Yamis sich zusammengetan. Bakura, weil er Ryou zurück haben wollte, Atemu, weil er Yugi nicht finden konnte und Marik, weil Malik ihn nicht in sein Zimmer ließ. Jetzt saß Atemu kerzengerade auf dem Sofa und schien auf etwas zu warten. Seine Gesichtszüge waren angespannt und als der neben ihm sitzende Marik ihn ansprach, machte er eine abwehrende Bewegung mit seiner Hand, was dazu führte, dass der Blonde einen Schmollmund zog. "Da will man helfen..." //Aibou? Wo bist du?// /Im Keller... glaub ich.../ Atemu ignorierte die theatralischen Gesten der beiden Yamis über seinen erschrockenen Gesichtsausdruck und fragte weiter. //Ist alles ok mit dir?// /Ich denke schon... Bitte hilf mir, Yami/ Der einstige Pharao sprang auf und hechtete aus dem Zimmer. Fragende Blicke sahen ihm nach. "Wo ist eigentlich Malik?" "Kommt nicht aus seinem Zimmer raus..." Bakura lächelte. Machte Marik sich am Ende doch Sorgen? Wenn auch nur um sein eigenes Vergnügen... ~~~ Die Kellertür wurde aufgerissen und dem Träger des Sennen Puzzles wurde übel bei dem Anblick, der sich ihm bot. Da lag sein Yugi, seine Zwillingsseele, gefesselt und geknebelt auf dem schmutzigen Boden zwischen Kartons und anderen angehäuften Dingen. "Aibou!" Atemu lief auf seine lichte Hälfte zu, ließ sich auf die Knie fallen und zog den Jungen an sich. Nachdem er ihm zuerst das Tuch, das als Knebel diente, aus dem Mund gezogen hatte, fragte der Yami: "Wie ist das passiert?" Doch anstatt zu antworten, vergrub Yugi seinen Kopf in die Brust seines Freundes und schluchzte, ließ all der Angst und dem Schmerz der letzten Stunden freien Lauf. Gefühle gänzlich anderer Art keimten in Atemu auf. Wer hatte das getan? "Ich hätte mich einfach nicht einmischen sollen. Aber... Ryou ist doch mein Freund. Ich... ich wollte... so bin ich nun mal..." Immernoch schockiert und von seinem aufbrausenden Innenleben zusehends eingenommen, brachte Atemu nur noch eins hervor: "Wer?" Yugi's Blick richtete sich nach unten und es verging eine Weile ehe er antwortete. "Jivan" ~~~ "Hey, Pharao! Was soll das jetzt schon wieder? Wenn du durchdrehen willst, mach das woanders!", kommentierte Bakura den Lärm, verursacht durch die mit etwas zu viel Schwung aufgestoßene Tür seines Zimmers, welche nach Atemu's Bemühungen keinerlei Gegenwehr gezeigt und unsanft Bekanntschaft mit der Wand gemacht hatte. "Ich muss mit dir reden!" Bakura überlegte einen Moment, was er mit dieser Aussage anfangen sollte und obwohl ihn ein - aufgrund seines gespielten Desinteresses - wütender Atemu amüsiert hätte, ließ der Weißhaarige seiner Neugier den Vorrang. "Wieso?" Bevor eine Antwort erfolgte, wurde die Tür geschlossen und nachdem er sichtlich mit sich gerungen hatte, sah Atemu Bakura nun direkt in die Augen. "Ich hätte es dir schon eher sagen sollen, aber ich war der Ansicht, dass ich mich raushalten sollte..." "Mir was sagen?", fragte Bakura scharf, aber Atemu ließ sich davon nicht beeindrucken und man konnte die eigene Wut aus seiner Stimme heraushören. "Ich habe Yugi endlich gefunden. Im Keller. Er-" "Sag mal, willst du mich verarschen?! Was bei Ra interessiert mich dein bescheuerter Hikari?", unterbrach der Ringgeist ihn aufgebracht, aber Atemu überhörte es. "Verdammt, Bakura! Ich weiß, warum Ryou gegangen ist!" Die Augen des Weißhaarigen wurden groß. Kurz schien er zu überlegen und stand dann auf. "Und das sagst du mir erst jetzt?!" Er ging auf Atemu zu und dieses Mal spürten alle Anwesenden, dass das Licht am liebsten gänzlich aus dem Raum gewichen wäre. "Ich hatte dich gewarnt! ..." "Nein! Mach doch nicht schon wieder so eine Scheiße!" Marik, der bisher nur still dagesessen und immer wieder von einem zum anderen geblickt hatte, war aufgesprungen und hatte sich auf Bakura geschmissen. Doch der Ringgeist stieß den Blonden sofort von sich so dass Marik zu Boden fiel. Jeder, er selbst eingeschlossen, wunderte sich über die plötzlich so immense Kraft und als Bakura an sich herunter schaute, erkannte er, dass der Ring wieder leuchtete ohne dass er wusste, warum. Auch Marik kam diese Szene bekannt vor, doch in seinen Augen war keine Furcht zu sehen. „Das Dunkel, das unsere Seele ausmacht… erinnerst du dich?“ Weder schien Bakura ihn gehört noch sonst irgendeine Kontrolle über sich zu haben. Ein Griff in die Hosentasche und die Klinge eines Dolchs in der Hand des Weißhaarigen kam Marik's Hals bedrohlich nahe. Der einstige Grabwächter lächelte und vielleicht war es diese ehrliche Geste, die Bakura innehalten ließ. Vielleicht war es aber auch die panische Stimme Atemu's, die er jetzt irgendwo durch den Nebel in seinem Denken wahrnahm. "Jivan! Er war es, der Ryou dazu gebracht hat! Bakura! Komm zu dir!" Marik lächelte noch immer. Wahrscheinlich würde er es auch dann noch tun wenn er zugestochen hätte. Bakura dachte lange darüber nach. Er klammerte sich geradezu an diesen Gedanken, weil er wusste, dass er es war, der ihn dachte. Er gab ihm die Kontrolle über sich selbst zurück, die er gerade nicht mehr gehabt hatte. Und er hasste nichts mehr als nicht mehr Herr seiner selbst zu sein. Dann, ganz langsam, nahm er Atemu's letzte Worte wahr und erneut spürte er, wie sich eine unbeschreibliche Wut in ihm ausbreitete. Doch dieses Mal konnte er sie beherrschen. Er ließ von Marik ab und stand auf. Der Blonde sah ihn an, aber er lächelte nicht mehr während Atemu noch immer geschockt dastand. Bakura kämpfte mit sich, versuchte den Zorn zu bezwingen und dieses Mal gelang es ihm. Nachdem er den Dolch weggesteckt hatte, streckte er Marik eine Hand hin um ihm aufzuhelfen. Der einstige Grabwächter nahm sie an. „Lass uns dein Licht finden.“ ~~~ "Zarko! Schnapp dir die Jungs! Es gibt was zu tun!" Nachdem Atemu den Weißhaarigen begleitet mit einem "Du kannst ihn auch einfach bloß fragen!" davon abgehalten hatte, den Weg zu Jivan's Wohnung aus Yugi herauszuprügeln, hatte sich der einstige Pharao zu seinem Hikari auf das Bett, in das er ihn zuvor gelegt hatte, gesetzt. Nach einigem Herumdrucksen und viel gutem Zureden seitens Atemu, hatte Yugi den anderen schließlich erklärt, wie sie dorthin kommen würden. „Aber… ich dachte, wir sind die Guten…“ Verständnislos und ein wenig ängstlich sah der Junge seinen Yami an, der ihm beruhigend durch das Haar strich. "Das ist richtig. Und wir tun ja auch nichts Böses." Er überging Yugi's skeptischen Blick und fügte hinzu: "Aber Jivan hat einige ganz und gar nicht nette Dinge getan und wir werden dafür sorgen, dass er sich dafür verantworten muss." "Sülz hier nicht rum, Pharao! Er kriegt die Fresse eingeschlagen und das wird noch sein kleinstes Problem sein!" Marik war wütend, er hatte mit vielem gerechnet, jedoch nicht, dass es ausgerechnet Jivan gewesen war. Gerade auf diesen Jungen hatte er viel gehalten und deshalb ärgerte er sich noch mehr, nichts von dessen Absichten bemerkt zu haben. Yugi's Augen weiteten sich vor Schreck und er wollte aufspringen, wurde jedoch von den starken Armen seines Yamis daran gehindert. "Aber-" "Nix, aber!", blaffte der Blonde und zu Atemu gewandt: "Komm jetzt, Atemu!" Yugi war zusammengezuckt und versuchte, sich weitesgehend unter der Decke zu verstecken. Atemu strich ihm noch einmal durch's Haar, beugte sich dann vor um seinem Freund einen Kuss auf die Stirn zu geben. "Ich muss los!" Zutiefst besorgt blieb Yugi zurück und konnte kurz darauf hören, wie die Haustür zugeworfen wurde. In Jivan's Haut wollte er jetzt sicher nicht stecken. ~~~ Die alte Feuerleiter hatte mit Sicherheit schon bessere Tage gesehen und schien ihrem Unmut mit beharrlichem Knarren und Quietschen Ausdruck verleihen zu wollen. Etwas, dass wohl keinem der vier Personen auffiel, die sich auf diesem Weg bis zum 24. Stockwerk gekämpft hatten. Marik deutete den anderen zurückzubleiben während er versuchte, einen unauffälligen Blick durch das Fenster zu werfen. Dort war niemand. Mit lautem Klirren zersprang die Scheibe in tausend Stücke und der Blonde landete auf dem stellenweise aufgerissenen Boden des nicht allzugroßen Raumes um im nächsten Moment die Tür auffliegen zu sehen. Weitere der Jungs, unter ihnen auch Atemu, betraten das Zimmer und begannen sinnloserweise sich zu verteilen. Und schließlich stand Bakura in der Tür, dessen Blick nicht einmal der andere Yami erklären konnte. Das einzige, das klar war, war die Bestätigung dessen, was zu befürchten gewesen war. Jivan hatte natürlich nicht auf sie gewartet. Ein sehr helles Leuchten zog die Blicke der Anwesenden zum Weißhaarigen und Marik hob eine Augenbraue. Der Ruf des einstigen Grabräubers war alles andere als harmlos und die meisten in diesem Raum hatten miterlebt was passieren konnte, wenn Bakura ausflippte. Ehe es dazu kommen konnte, schickte Atemu seine Jungs zurück und wies sie an, auch in der Umgebung die Augen offen zu halten. Als sie nur noch zu dritt in dem Zimmer waren, tat Marik etwas, für das Atemu ihn auf der einen Seite für vollkommen verrückt, aber dann auch auf eine gewisse Weise für mutig einstufte. Der Blonde war auf Bakura zugegangen, der ein weiteres Mal in dieser Nacht nicht den Anschein machte als würde er noch vor irgendetwas zurückschrecken. Doch als er sich in einer festen Umarmung wieder fand, schien die Mauer der Wut und der Enttäuschung endgültig zusammenzufallen und man konnte spüren, dass auch Bakura darüber erleichtert war. Es vergingen einige Minuten ehe Marik wieder von ihm abließ und sich ein paar Schritte entfernte. Sein Blick traf den Atemu's und dann sahen sie wieder beide zu dem einstigen Grabräuber. Dunkelheit hatte sich erneut über ihn gelegt und er brauchte sie jetzt um sich zu stärken. "Niemand bestiehlt den König der Diebe..." Es war kaum mehr als ein Flüstern und nur Marik und Atemu konnten daraufhin den markerschütternden Schrei hören, der geisterhaft durch ihr Denken zog. ~~~ (Ryou's Gedanken) Wenn ich ehrlich sein soll – und da ich ein Hikari bin, trifft dies meistens zu – kann ich nicht beurteilen, ob ich wirklich betrunken bin. Eigentlich bin ich es. Also, ich meine, ich weiß nicht, ob ich vom Alkohol berauscht bin oder von meinen Gefühlen. Vielleicht auch von beidem. Ich sitze hier in dieser Studenten WG auf diesem Sofa an dieser Tür und kann mich einfach nicht entscheiden wie ich fühlen soll, wie ich mich verhalten soll. Piero, den Besitzer dieser WG, kenne ich jetzt schon etwas länger und komme ganz gut mit ihm klar. Und auch die meisten der Anwesenden sind meine Kommilitonen. Die Musik ist ok, obwohl ich andere Richtungen bevorzugen würde. Aber, mir ist einfach nicht nach feiern. Außerdem schmeckt der Wein heute besonders gut und ich bin es nicht gewohnt, viel zu trinken. Die Wahrheit ist, dass ich wohl auf dem besten Weg bin, es mir anzugewöhnen... Ist so eine Sache. Einmal geht es mir dann richtig gut, ich kann total abschalten und bin richtig ausgelassen. Dann gibt es die Momente, in denen ich total meinen - nicht so schönen - Gefühlen verfalle und immerzu nur an Bakura denken muss. Wie es ihm geht, ob er immer noch böse auf mich ist, ob er mich noch… liebt? and I know I may end up failing too but I know you were just like me with someone disappointed in you. (1) Und dann Jivan... Was will der Junge nur? Und was will ich? Genaugenommen mag ich es, wenn er sich so an mich ranmacht, wenn auch nur deswegen, weil ich die körperliche Nähe vermisse... Aber... es wäre falsch, sich ihm hinzugeben... Wäre es das? ... Natürlich wäre es falsch! Warum ist dann allein der Gedanke daran schon so verlockend? ... Weil man Verbotenem immer nur schwer widerstehen kann, Ryou! Aber ist es denn mittlerweile für mich immer noch etwas Unerlaubtes? Ich habe doch schon so viel erlebt. So viel gesehen. Aber wenn man selbst etwas durchmacht erkennt man es nicht, weil die Gedanken zu sehr verfangen sind... Das mir mal so was passieren würde. Schon seltsam. Wie konnte es nur soweit kommen? Ich erinnere mich, dass ich verzweifelt war und den Geschmack der Freiheit kosten durfte. Meine Gefühle schienen eingefroren durch den Lauf der Dinge. Ich fiel immer weiter und wartete auf den, der mich festhalten würde, hoffte, dass Liebe meine Seele retten würde. Wollte weit weg von allem... und was habe ich bekommen? "Geht es dir nicht gut?" Direkt vor Ryou's Gesicht erschien Jivan und seine Hand streichelte die Wange des Jungen. Auch sein Blick war nicht mehr völlig klar, was in seinem Fall allerdings einen etwas anderen Ursprung hatte. "Wo bin ich?", hörte der weißhaarige Junge sich sagen und wurde sich dann der Person vor ihm bewusst. "Jivan?" ~~~ Wir hoffen, dass der Verlust von drei Laptops nicht weiter stört und sorry wegen dem kaputten Fenster < Marik hatte darauf bestanden, dem Ladenbesitzer des Computerhandels, dem sie auf dem Rückweg einen kleinen Besuch abgestattet hatten, eine Notiz zu hinterlassen und es sich nicht nehmen lassen, diese auf einem angeschlossenen Gerät zu schreiben um sie dann auszudrucken. Da dies den anderen beiden ohnehin schon sinnlos erschien, wunderten sie sich nicht weiter darüber, dass der Drucker ein Blatt nach dem anderen mit der Nachricht ausspuckte. Marik grinste verschwörerisch und dann verließen sie endlich den Laden. Zu Hause angekommen wurden erstmal alle aus dem Wohnzimmer vertrieben und Marik entschied, dass die Jungs noch mal die Umgebung nach dem Blauhaarigen absuchen sollten. Dann dauerte es eine Weile bis alles angeschlossen und installiert war, aber schließlich saß jeder Yami vor einem Laptop und suchte nach etwas, dass ihnen weiterhelfen konnte Ryou zu finden. Sie klapperten Homepages und Foren ab und alle Nase lang musste Atemu den Blonden davon abhalten, sich wieder Bilder von nackten Jungs anzuschauen. "Oh Mann. Ich kann mir echt was Besseres vorstellen als mitten in der Nacht im Internet rumzusuchen...", seufzte Atemu. "Klappe, Pharao!", meckerte Marik, "Wenn es um deinen Hikari gehen würde, wärst du nicht die ganze Zeit am jammern!" "Du musst grad reden, hentai!", maulte Atemu zurück und spielte dabei auf die obszönen Seiten an, die der Blonde zu bevorzugen schien. Bakura verdrehte die Augen. Die beiden gingen ihm extrem auf die Nerven. Er klickte sich weiter auf die nächste Seite und hielt dann plötzlich inne. "Hey! Schaut euch das mal an!" "Hast du was gefunden?", fragte Atemu. "Nanu, Yami. Mit wem schreibst du denn da?", wunderte sich Marik als er dazukam. "Das bin ich nicht!", entgegnete der Weißhaarige genervt. "Da nennt sich einer Bakura." "Wo bist du denn da überhaupt?" Atemu schaute auf die Adresse und las: "Yonsei, Universität für Landschaftökologie und Biologie in Umago." ~~~ Nachdem er sich noch einmal von Jivan auf die Tanzfläche hatte ziehen lassen, stand Ryou jetzt am Fenster und sah gedankenverloren in die Nacht hinaus. Obwohl es ihn ein wenig fröstelte, ging er noch ein Stück näher und stütze sich mit den Händen am Sims ab. Abstand. Das war es, was er wollte. Was er jetzt dringend brauchte. Doch die Quelle dieses Anliegens in Form eines blauhaarigen Jungen gedachte scheinbar nicht, ihm diesen zu gewähren. Und Ryou sah sich nicht imstande, Jivan direkt darum zu bitten, immerhin war der Kollege ihm doch extra den ganzen Weg nachgefahren nur um ihn zu sehen. Ryou wollte nicht undankbar erscheinen, aber er wollte jetzt am liebsten einfach nur allein sein. Während ihm Jivan nach wie vor irgendetwas erzählte, hörte der Hikari schon lange nur mit einem Ohr zu. Mit wachsendem Interesse betrachtete er die Regenrinne am gegenüberliegenden Haus. Sie schien ihn an etwas zu erinnern. (Ryou's Erinnerung) Tat er das hier wirklich allen Ernstes? Er atmete schnell und unregelmäßig und sein Herz raste so sehr, dass es fast schon wehtat. Seine Beine fingen allmählich auch an zu schmerzen und mit einem Mal konnte er eine Hand an seinem Rücken spüren, die ihn weiter nach vorn drückte. Doch lange würde er dieses Tempo nicht mehr durchhalten können. Sein Rucksack zerrte an ihm als würde er Tonnen wiegen und schien ihn mit jedem Schritt weiter nach unten zu ziehen. Bakura hingegen hatte offensichtlich einen Heidenspaß und brachte es zustande, Ryou breit anzugrinsen obwohl er dabei eine Perlenkette - ein Teil ihres gerade eroberten Diebesguts - mit den Zähnen festhielt. "Na, Hikari, wie gefällt dir das freie Leben?" Ryou zwang sich ein Lächeln auf. Das war unfair. Selbst mit zwei voll gestopften Säcken beladen schien der einstige Grabräuber keinerlei Schwierigkeiten zu haben, zu laufen was das Zeug hält und seinem Hikari wie nebenbei jetzt auch noch in den Po zu kneifen. "Hey!" "Wer hatte gleich noch mal behauptet, er käme gut mit der Dunkelheit zurecht?" /Nicht, wenn ich dabei wie ein Irrer durch enge Gassen rennen muss, Kura!/ //Warum Gedankenlink, Hikari? Schwächelst du etwa schon?// /Das ist nicht witzig! Ich kriege wirklich kaum noch Luft! Wie machst du das nur?/ //Geheimnis! Aber ok, bleib an der Ecke da vorne stehen// Das ließ sich Ryou natürlich nicht zweimal sagen und als er endlich stehen bleiben konnte, lehnte er sich völlig erschöpft neben einer Regenrinne gegen die Hauswand und stützte sich mit den Händen an seinen Knien ab. Als er seine Atmung wieder halbwegs unter Kontrolle hatte, sah er Bakura gespannt an. "Was hast du vor, Yami?" Der lüsterne Blick seiner dunklen Hälfte gefiel Ryou überhaupt nicht und als Bakura dann auch noch näher kam und ihn mit seinen Augen förmlich auszuziehen schien, wusste Ryou, dass er die falsche Frage gestellt hatte. "Jetzt gerade?", fragte der Ringgeist und fuhr mit seinen Fingern Ryou's Wange entlang um sie daraufhin unter das Kinn des Jungen zu legen und es sanft anzuheben. "Kura! So-sollten wir nicht erstmal zusehen, dass wir nach Haus kommen?" Gespielt enttäuscht rollte Bakura mit den Augen, kam Ryou's Gesicht dennoch immer näher. "Wo bleibt dein Sinn für etwas Abenteuer?" Da Bakura sich mit der einen Hand an der Wand und der anderen an der Regenrinne neben Ryou abgestützt hatte, sah der Junge keine Fluchtmöglichkeit, aber nach dem, was sein Yami augenscheinlich vorhatte, war ihm jetzt überhaupt nicht... "Kura, bitte! Ich will heim!" Das ganze war dem Jungen doch eine Spur zu aufregend. Und das letzte was er jetzt gebrauchen konnte, war eine Konfrontation zwischen seinem Yami und dem Juwelier, den sie vorhin um einen Großteil seines Inventars gebracht hatten. Ihm war kalt, er war müde und er wollte jetzt unbedingt nach Hause und es sich mit einer Tafel Schokolade auf dem Sofa gemütlich machen. Bei dem Gedanken daran fühlte sich Ryou gleich wieder etwas erholter und so gab er Bakura einen kleinen Kuss auf die zum Schmollen verzogenen Lippen. "Hikari braucht gleich etwas Süßes!" Bakura hatte sich vor die Regenrinne gestellt und seinen Kopf daran gelehnt. "Wie wäre es mit seinem Yami?", fragte er während er langsam mit seinen Fingern an dem Rohr entlangstrich. Ryou konnte nicht verhindern, dass sich ein leichter Rotschimmer auf seine Wangen legte. "Darüber können wir reden sobald ich mich endlich auf etwas Weiches legen kann." Und ehe Bakura auch dazu einen Kommentar abgeben konnte, fügte er hinzu: "Kommst du, Yami?" (Ryou's Erinnerung Ende) ~~~ "Und was, wenn das nicht Ryou ist? Dann fährst du da ganz umsonst hin!", überlegte Atemu. "Wieso? Dann kann er immer noch den Typen aufmischen, der es gewagt hat, seinen Namen zu benutzen!" Bei dem Gedanken an eine ordentliche Portion Chaos glänzte es in Marik's Augen und er knuffte dem einstigen Pharao in die Seite. "Kannst du auch noch mal an was anderes als Prügeleien denken?", fragte Atemu genervt. "Klar kann ich das!", erklärte Marik aufgebracht. "Aber mein Hikari zieht es ja vor, mich weder in sein Zimmer noch in seinen süßen Po zu lassen..." "Oh Mann..." Atemu gab es auf. Diesem Yami war einfach nicht zu helfen. Einem anderen hingegen schon und als Bakura nach wie vor auf den Bildschirm starrte und dann meinte, der Ring würde sich wie etwas Schweres gegen seine Brust drücken, so als würde er ihm nicht mehr gehören, hatte auch Atemu ein Einsehen. "Na los, dann geh schon. Kämpf um deinen Hikari!" Bakura nickte. "Au fein!", freute sich Marik, sprang auf und eilte zur Zimmertür. "Was hast du vor?", fragte Bakura skeptisch. "Ich werde dich natürlich begleiten, Yami!" Und damit war der einstige Grabwächter aus dem Zimmer verschwunden. Atemu sah zu Bakura, der seinen Blick noch immer auf den flimmernden Monitor gerichtet hatte. "Fuck!" Bakura stand auf. "Ich werde Ryou zurückholen!" Wenig später war der Weißhaarige damit beschäftigt, wahllos ein paar Sachen in eine Reisetasche zu packen. ~~~ Ein laues Krachen unterbrach ihn in seinen Gedanken und auch sein Gegenüber sah verwundert in die Richtung aus der der Lärm zu kommen schien. Vermutlich die Küche. Ryou glaubte zersplittertes Geschirr und Scherben heraushören zu können, aber er war sich dessen nichts wirklich sicher. Doch sein Gewissen zwang ihn aufzustehen und nachzusehen, was denn wohl passiert sei. Natürlich folgte Jivan ihm. In der Küche fanden sie einen verärgerten Piero vor, der gerade dabei war einen Jungen zusammenzustauchen, der es geschafft hatte, einen Mehrzahl des Geschirrs, dass auf der Spüle gestanden hatte, auf den Boden zu befördern. "Erst verteilt der seine Unterlagen hier überall und wundert sich dann noch wenn alles runterfliegt. Man sollte ihm den Kopf in die Kloschüssel stecken - Du weißt ja, was sie früher mit Strebern gemacht haben! (2)", zwinkerte er Ryou zu. Der Hikari lächelte und hoffte insgeheim, dass dieser und auch einige andere unangenehme Bräuche hier nicht wirklich an der Tagesordnung stehen würden. Mit gesenktem Kopf verließ der Missetäter den Raum gefolgt von dem brünetten Oberhaupt der WG, der dann das Licht ausschaltete, wohl um den beiden vermeintlichen Lovern einen Gefallen zu tun. Ryou beschloss, ihn bei der nächsten Gelegenheit darüber aufzuklären, dass Jivan einfach nur ein Kollege war. Letztgenanntem schien die Situation allerdings durchaus zu gefallen und als Ryou sich zu dem Blauhaarigen umdrehte, fand er sich unverhofft in einer Umarmung wieder und ehe er auch nur den Gedanken, was denn jetzt los sei, zu Ende formulieren konnte, hatte sich Jivan vorgebeugt und ihn geküsst. "Iieks!", kam es von Ryou und er stolperte ein paar Schritte zurück. "Was sollte das?" "So schüchtern kenne ich dich ja gar nicht.", neckte Jivan ihn, blieb allerdings wo er war. "Lass den Mist!" Ryou versuchte, das eben Geschehene einfach zu übergehen und schob es auf den Alkohol, von dem scheinbar nicht nur er etwas zu viel getrunken hatte. Nachdem er sich sicher war, dass Jivan keinen zweiten Versuch starten würde, fragte er: "Weißt du überhaupt, wo du schlafen wirst?" Jivan verschränkte die Arme vor der Brust und sah sein Gegenüber verwundert an. "Na bei dir!" Das war etwas, mit dem Ryou nicht gerechnet hatte. "Aber sonst geht's noch?" to be continued... (1) Songtext-Auszug by Linkin Park - Numb (2) an dieser Stelle möchte ich ganz einfach erwähnen, dass dieser Satz von einer sehr lieben Person, Ingo alias Olaf, stammt, er das hier nur niemals lesen wird, weil er nicht im Traum damit rechnet, dass eine seiner Aussagen in einer yaoi FF landen würde, weil er wahrscheinlich auch gar nicht weiß, was yaoi bedeutet, aber ich den Satz seinerzeit einfach zu herrlich fand und ich Ingo alias Olaf sehr gern habe, obwohl ich ihm, als wir uns kennen lernten, am liebsten den Kopf von den Schultern gerissen hätte oder wahlweise auch die Zunge hatte rausschneiden wollen, weil wir uns anfangs immer nur angestresst haben, aber wie gesagt, letztlich ist er mir lieb geworden und dass hier interessiert wie immer keinen, gesagt hab ich's wie immer trotzdem *verbeug* Zarko ist kroatisch, die Bedeutung hab ich auf die Schnelle nicht finden können, ist aber nicht schlimm, da er kein Charakter ist, der großartig weiter beschrieben wird ^^ Außerdem muss ich hier mal loswerden, dass es - zumindest für mich - verdammt schwierig ist, über Atemu und Yugi zu schreiben @.@ weiha haben die beiden Schnulzköppe mich Anstrengung gekostet -.- Kapitel 12: light of the dark - dark of the light ------------------------------------------------- "Nu mach schon, Yami!" Äußerst enthusiastisch lief Marik nun schon nahezu eine halbe Stunde treppauf, treppab hinter Bakura her und bettelte den Ringgeist an, dass der ihm und den Jungs ein Auto klauen sollte, damit sie mit dem Weißhaarigen nach Umago fahren konnten. Denn es war so, dass Bakura sich vehement geweigert hatte, Marik auf seinem Motorrad mitzunehmen. "Ra allein weiß, auf was für einen Mist du dann nur wieder kommst!", hatte er den Blonden geschimpft. Vergeben war schließlich nicht vergessen und Bakura war sich nicht sicher, ob er sich für Marik's "zuvorkommende" Behandlung nicht doch noch wenigstens revanchieren wollen würde. Er korrigierte sich in Gedanken selbst: Er würde eine Gelegenheit finden, dem Blonden auf jeden Fall zu zeigen, was er von dessen Auslegung von wie-tröste-ich-meinen-Mityami-wenn-sein-Hikari-sich-einfach-aus-dem-Staub-gemacht-hat hielt. Doch zunächst würde der Ringgeist seine Energie dazu verwenden, Jivan sehr lange zu quälen, sehr langsam zu töten und eine Möglichkeit finden, diesen Vorgang mehr als einmal zu wiederholen. Da Marik erfahrungsgemäß keine Ruhe gegeben hätte, machte Bakura also zunächst den Umweg über die nicht ganz vorschriftsmäßige Beschaffung eines Kleinbusses, der mit Sicherheit schon bessere Tage gesehen hatte - aber der Weißhaarige war nicht gewillt, nach etwas Neuerem zu suchen, denn Zeit war etwas, dass er nicht noch mehr verstreichen lassen wollte - ehe sie sich dann endlich auf den Weg in Richtung Umago machten. Wie erwartet schien Marik keineswegs abgeneigt angesichts einer Fahrt in besagter Chaoskiste zu sein. "Feines Teil hast du da besorgt!", war sein begeisterter Kommentar nachdem er den Wagen mehrere Male umrundet hatte. Bakura verdrehte genervt die Augen, auch wenn er insgeheim froh war, dass Marik nichts zu bemängeln haben schien und startete sein Motorrad. "Ok, dann lasst uns endlich los!" Sie fuhren mit insgesamt neun Leuten. Bakura auf seiner Maschine, Marik am Steuer des neu erworbenen Vehikels, neben ihm Zarko, der sofort zugestimmt hatte mitzukommen und hinten bei den anderen fünf dann noch Malik. Während der blonde Hikari dann doch lieber mitkam als ohne Marik zurückzubleiben, sollte Atemu auf das Haus aufpassen und natürlich blieb Yugi an seiner Seite. Ganz zu seinem Leidwesen hatte Marik bisher nichts davon, dass er Malik endlich wieder zu Gesicht bekam, denn sein Hikari war noch immer nicht gewillt, mit irgendjemanden mehr als ein paar Worte zu wechseln. Wobei es sich bei Marik seit der Sache mit Bakura um genau null handelten. Sie hatten zuvor ausgemacht, ihre Suche nach Ryou am Bahnhof in Umago anzufangen. Vielleicht und mit mehr als etwas Glück konnte sich jemand an Ryou erinnern oder sie konnten dort zumindest an andere brauchbare Informationen kommen, die sie weiterbringen würden. ~~~ Nach dem unglücklichen Irrtum seitens Piero hatte Ryou, bevor er die Feier schließlich verlassen hatte, diesen dann doch vorsichtshalber darüber aufgeklärt, dass es sich bei Jivan nur um einen Kollegen handelte. Wobei sich Ryou, was das anging, nicht mehr wirklich sicher war. Insgeheim war es ihm mittlerweile tatsächlich unangenehm, dass der Blauhaarige bei ihm aufgetaucht war. Seit ihrem Wiedersehen hatte Jivan keine Möglichkeit ausgelassen um sich an Ryou heranzumachen. Gar nicht davon zu reden, was passiert war als Ryou Jivan nach der Feier notgedrungen mit in sein Hotelzimmer nehmen musste. Er hätte damit rechnen müssen - wenn er ehrlich mit sich war, hatte er das auch - aber gutmütig wie der Hikari nun einmal war, hatte es erst soweit kommen müssen, dass Jivan regelrecht über Ryou herfallen wollte, ehe der Junge ihn dann nach einer handfesten Schlägerei aus dem Zimmer geworden hatte. Seit diesem unschönen Vorfall fühlte sich Ryou mieser als all die Wochen zuvor und musste sich irgendwo tief in sich eingestehen, dass es ihm jetzt mehr denn je besser gehen würde wenn Bakura bei ihm wäre. ~~~ "So, you're this boyfriend Ryou has told me?" Ok, scheinbar sah Ryou ihn noch immer als seinen Freund an, aber was war das nur für ein komischer Vogel? Nicht dass Bakura samt derzeitigem Anhang keine komischen Vögel gewöhnt gewesen wären. Doch alles, was dem einstigen Grabräuber als Antwort einfallen wollte, war: "What the-?" Für Miguel/Twilight hingegen schien die Sache klar zu sein. "Yeah guess you are." Und nachdem er Bakura einige Sekunden lang aufmerksam beobachtet hatte, fügte er hinzu: "Interesting. Who has copied whom?" Das schien eine Frage zu sein, über die auch Marik schon länger nachgedacht zu haben schien und ganz die Tatsache ignorierend, dass auch sein Hikari und er eine gewisse Ähnlichkeit teilten, fing er lauthals an zu lachen. Bakura überging es geflissentlich und fragte Miguel stattdessen, woher er Ryou kannte. Und anderes als bei Jivan zeigte sich der Argentinier dieses Mal um einiges auskunftfreudiger. Bakura erfuhr, wie der Taxifahrer Ryou bei dessen Ankunft am Bahnhof kennen gelernt und dass er den Jungen daraufhin zum Coleman's gefahren hatte, wo er normalerweise noch immer ein Zimmer haben müsste. Allerdings hielt Miguel es auch für angebracht, Bakura von dem anderen Jungen zu erzählen, der zuvor bereits nach Ryou gefragt hatte. "Let me consider briefly. Jivan. Yeah that was his name." Nachdem Twilight durch das Nennen dieses Namens unbeabsichtigt einen weiteren Wutausbruch Bakura's heraufbeschworen hatte, schaffte Marik es glücklicherweise, diesen recht wirkungsvoll durch das Einsetzen der bereits als wirkungsvoll erprobten Taktik - todesmutig auf Bakura zuzugehen und ihn in eine überschwängliche Umarmung zu schließen - frühzeitig abzuwenden. Der hilfsbereite Fahrer kam mit einem Schrecken davon und sie wollten sich gerade aufmachen um Twilight's Taxi zum Hotel zu folgen als sie eine nicht unbekannte Stimme vernahmen. "Was habt ihr denn hier zu suchen?" Mr. Blue Eyes höchstpersönlich nebst einem verliebt dreinschauenden Joey kamen auf die Gruppe zu. "Was ich hier suche, weiß ich. Und ihr?", fragte Bakura ein wenig skeptisch. "Steht so im Drehbuch. Mir gehört die ganze Stadt.", antwortete Seto und schaffte es tatsächlich ein Grinsen in sein Gesicht zu zaubern. Dies führte zu noch mehr allgemeiner Verwirrung als ohnehin schon vorhanden, doch schließlich schafften sie es am Coleman's anzukommen. Das erste, was Bakura ins Auge fiel, war Ryou. Sein Hikari stand dort oben an der Treppe direkt am Eingang des Hotels. Als ihre Blicke sich trafen, glaubte Bakura in einem Anflug von plötzlicher Sentimentalität, dass er niemals wieder blinzeln wollen würde, nur um diesen Moment nicht zu verlieren. Ryou schien ähnlich gefangen zu sein, doch das nächste, was Bakura sah, war Jivan, der gerade hinter Ryou aus der Tür kam und eine Hand nach Ryou ausstreckte. Allerdings schien sein Hikari das wiederum nicht bemerkt zu haben und Bakura's Grollen schien die Ausmaße eines Donnerschlags anzunehmen als er den gierigen Blick in den Augen des Blauhaarigen erkannte. Jivan war sich der Gefahr, die ihm unmittelbar gegenüberstand im ersten Moment nicht bewusst, doch spätestens als Bakura's zornige Stimme in seinen Ohren wetterte, starrte er panisch an Ryou vorbei. "Verdammt! Nimm deine dreckigen Pfoten von ihm weg!" Marik war aus dem Wagen gesprungen, unschlüssig ob er Bakura beruhigen oder sich auf Jivan stürzen sollte. Schließlich entschied er sich für die zweite Variante, doch er hatte die Rechnung ohne Bakura's unberechenbares Innenleben gemacht. Beim Ringgeist hatte erneut jene unbändige Wut die Oberhand gewonnen und da die beiden Yamis so nahezu zeitgleich auf den Blauhaarigen losstürmen wollten, stießen sie auf der Treppe aneinander und als sie das nächste Mal zur Tür sahen, war Jivan verschwunden. Marik fackelte nicht lange, rief nach Zarko und den anderen Jungs und war mit ihnen im nächsten Moment ebenfalls hinter dem Eingang des Hotels verschwunden. Anders war es bei Bakura. Da sein Blick nun wieder auf Ryou geheftet war, schien sich die gerade eben noch zügellos scheinende Wut in Nichts aufgelöst zu haben. Bakura verbuchte diese Erkenntnis für eventuelle Notfälle. Was blieb war Ungewissheit. Anders als zuvor blieb es Bakura versagt erneut in den Seelenspiegeln seines Hikaris zu versinken. Unschöne Bilder schoben sich vor dieses Bild. Erinnerungen an jene verhängnisvolle Nacht als er beschlossen hatte, Ryou daran zu hindern, sich an der Uni einzuschreiben. Zu verhindern, dass sein Hikari von ihm ging. Was für ein Schwachsinn. Bei ihm war er doch jetzt auch nicht. Oder? Bakura ging zurück zu seinem Motorrad, setzte sich wieder darauf und wartete. Sekunden verstrichen, vielleicht waren es auch kleine Ewigkeiten? Bakura sah Ryou an. Ryou erwiderte den Blick. Schließlich ging sein Hikari auf ihn zu, es kam Bakura wie in Zeitlupe vor, und als Ryou dann endlich neben ihm stand, musste er sich fast zwingen zu glauben, dass es nicht wieder nur ein Traum war. Sie sahen sich an und die Zeit verstrich weiter. Letztlich fragte Bakura sich, was er da eigentlich tat. Er war hergekommen, um Ryou zu finden. Nun, er hatte ihn gefunden, wozu also weiterhin nichts tun? Der Yami stieg ein weiteres Mal von seinem Motorrad, zögerte noch eine Winzigkeit, schloss aber dann endlich den kurzen Abstand zwischen sich und Ryou und zog seine lichte Hälfte in eine innige Umarmung. Ryou seufzte leise auf und konnte nicht verhindern, dass ihm ein paar Tränen an den Wangen herunterliefen. Zu froh war er, dass Bakura endlich wieder bei ihm war. Sein Yami würde auf ihn acht geben, aber... würde er ihn auch noch immer lieben? Nach allem, was passiert war? Nachdem er fortgelaufen war? Nachdem Jivan ihn... Ryou wollte den Gedanken nicht zu Ende denken. Dieser Moment, dieses Gefühl gehörte ihm. Ihm und Bakura. Danach konnte er immer noch entscheiden, wie es weitergehen sollte. Bakura schob sanft eine Hand unter sein Kinn, hob so seinen Kopf an und ließ ihn erneut in seinen tiefdunklen Seelenspiegeln versinken. Dann spürte er die Lippen seines Yamis auf seinen eigenen. ~~~ Die Gruppe erfuhr, dass es wie erwartet Ryou gewesen war, der sich im chatroom der Uni Bakura nannte. Durch seinen Einkauf, gleich nachdem er in Umago angekommen war, war der Junge mittlerweile unverhoffter Besitzer von gleich sieben Badeshorts, da er in der mitgebrachten Tasche noch eine weitere gefunden hatte. Und die Temperaturen in der Stadt waren seit Tagen an einem Punkt, der nur einen Gedanken zuließ: Schwimmbad! Marik hatte Jivan nicht in die Finger bekommen. "Noch nicht!", wie er zum x-ten Mal knurrend versicherte. "Was denkt der W****** sich? Glaubt er, es wird besser wenn er es hinauszögert?" Beide Hikaris waren sich gedanklich einig, dass es keineswegs in Jivan's Absicht liegen würde, etwas hinauszuzögern, sondern mit allen Mitteln zu versuchen, dem Zorn seiner ehemaligen Kollegen gänzlich zu entkommen. Marik schimpfte noch weiter vor sich hin, doch nach einem Seitenblick zu Bakura beschloss der Blonde, dass es keine so gute Idee war, den anderen Yami aufzustacheln, solange das Objekt seiner Wut nicht in greifbarer Nähe war. Er und auch die anderen wussten, was dann wieder mit Bakura passieren würde. Nur eben Ryou nicht und Marik war der Ansicht, dass es nicht unbedingt förderlich sei, wenn der Hikari diese Seite an Bakura erleben würde. Jedenfalls nicht, solange noch unklar war, wie es mit den beiden Weißhaarigen weitergehen würde. "Also, wie sieht's aus? Gehen wir schwimmen?", fragte er stattdessen in die Runde. Womit Ryou's Gedanken wieder bei seinen Badeshorts waren und er holte sie hervor, woraufhin dann auch direkt beschlossen wurde, dass drei von ihnen im Hotel bleiben würden um weiter nach Jivan Ausschau zu halten. ~~~ Seto Kaiba würde eine Beschwerde vom Besitzer des Schwimmbades von Umago erhalten. Und er würde ganz genau wissen, wem er es zu verdanken hatte, dass eben dieser Mann trotz seines dann noch immer tief sitzenden Schocks ihn erbost fragen würde, wieso in aller Welt er es denn bloß verdient habe, dass ausgerechnet ihm so etwas widerfahren war. Seto Kaiba würde sich dann wohl genau dasselbe fragen, wohl wissend, dass er dank seines Namens, seines Ansehens, der Macht und all dem Geld, das er besaß, so ziemlich alles haben konnte, aber mitnichten in der Lage war, auch nur ansatzweise irgendetwas gegen zwei verrückte Yamis samt Anhang auszurichten. Bakura und Marik waren in ihrem Element und beide wussten, dass es längst mal wieder Zeit gewesen war, dass sie gemeinsam Spaß hatten, statt sich gegenseitig fertig zu machen. Wobei natürlich auch das seinen Reiz hatte. Aber als die Gruppe am Eingang des Schwimmbades angekommen war und auch gleich hineinmarschieren wollte, Ryou's Protest ignorierend, bekam der Hikari sogleich Unterstützung in Form des zuvor genannten Besitzers, der so gar nicht damit einverstanden sein wollte, aus reiner Nächstenliebe auf gleich sieben Eintrittsgelder zu verzichten. Natürlich hatten sie das Geld gehabt, aber wieso denn einfach bezahlen, wenn man Spaß haben konnte? Während Marik den körperlichen Kontakt bevorzugte und sich bedrohlich vor dem bedauernswerten Mann aufgebaut hatte, griff Bakura auf das altbewährte Rezept der Angst zurück und hatte in seine Geistertrickkiste gegriffen. Diese Kombination war auch für einen gestandenen Mann zuviel und der Besitzer hatte schreiend sein Heil in der Flucht gesucht. Nach einem ausgiebigen Bad im kühlen und erfrischenden Nass lag die Gruppe nun auf der Wiese und ließ sich von der Sonne brutzeln. Doch die Harmonie sollte nicht lange anhalten. Bakura hatte die Gelegenheit nutzen wollen, um herauszufinden, wie es zwischen ihm und Ryou mittlerweile aussah und hatte es sich mit seinem Hikari ein wenig abseits gemütlich gemacht. Ryou lag auf dem Rücken, den Kopf auf einem Handtuch und sah verliebt zu seinem Yami auf. Diese ausgiebige Harmonie wurde allerdings je getrübt als Bakura sagte: "Wegen dir habe ich meine Diebesgilde unbeaufsichtigt gelassen!" Ryou glaubte sich verhört zu haben. Augenblicklich setzte er sich auf und sah Bakura wütend an. "Was ist dir eigentlich wichtiger? Das verdammte Haus oder ich?", fuhr er Bakura an. Ehe der Yami etwas entgegnen konnte, war Ryou aufgesprungen und gegangen. Ein ohnmächtiges Gefühl überkam Bakura. Konnte es tatsächlich sein, dass er es schon wieder versaut hatte? ~~~ (Ryou's Erinnerung) Sie hatten sich mal wieder gestritten. Etwas, das leider denkbar oft vorkam, auch wenn keiner von beiden eigentlich einen Grund haben sollte, nicht mit dem anderen zu harmonieren. Vielleicht lag es auch eben gerade daran. Ryou wusste es nicht und in seinem derzeitigen Zustand war es ihm auch herzlich egal. Tatsache war, dass er die Nacht draußen verbringen würde. Lieber das als Bakura nachzugeben. Auch ein Hikari hat seinen Stolz sagte Ryou sich immer wieder, wohl wissend, dass es eigentlich wieder nur eine Kleinigkeit gewesen war, weswegen sie aneinander geraten waren. Als er am nächsten Morgen wieder vor der Tür ihres Hauses stand, zögerte er einige Sekunden ehe er den Schlüssel ins Schloss steckte und aufschloss. Als er schließlich eintrat, erwartete Bakura ihn bereits im Flur. Ryou wusste, dass seine Wut längst verraucht war, abgesehen davon, dass er mittlerweile überhaupt nicht mehr wusste, weswegen sie sich eigentlich gestritten hatten. Bakura schien ähnlich zu denken. Jedenfalls glaubte Ryou das zu spüren, auch wenn sein Yami ihn mit einem undurchsichtigen Blick musterte. "Wo sind denn jetzt meine Schläge?", fragte Bakura neckisch. Spätestens ab diesem Moment konnte und wollte Ryou seiner dunklen Hälfte einfach nicht mehr böse sein. Er ging ein paar Schritte auf Bakura zu und versuchte sich des immer breiter werdenden - und mit Sicherheit siegessicheren - Grinsens nicht bewusst zu werden. "Morgen Kura. Ra, ich hab vielleicht nen Kopf... hab die ganze Nacht nicht geschlafen!" Es musste eine Sinnestäuschung sein. Ryou war sich sicher, dass selbst sein Yami nicht noch breiter grinsen konnte. Ihr seelische Verbindung belehrte ihn allerdings einen Augenblick später überzeugend eines besseren. Das Lachen, das in seinen Gedanken widerhallte, teilte ihm unmissverständlich mit, dass Bakura sich als Sieger sah. Er warf das Ärgernis - an welches er sich ohnehin nicht mehr erinnern konnte - in eine Ecke und ging nun lächelnd auf die ausgebreiteten Arme seines Yamis zu. (Ryou's Erinnerung Ende) ~~~ Wieder zurück im Coleman's ergab es sich, dass ein - in gewisser Hinsicht etwas verdrehter - blonder Yami unverhofft auf sein Gegenstück traf. Noch ehe Marik reagieren konnte, hatte Malik sich auf der Stelle umgedreht. Offensichtlich wollte er seiner dunklen Hälfte immer noch um jeden Preis aus dem Weg gehen. "Malik! So warte doch!" Marik hatte laut gerufen, doch Malik schien ihn dennoch nicht gehört zu haben oder eher nicht hören zu wollen. "Hikari! Bitte!" Vielleicht lag es an dem - für Marik's Verhältnisse - aufrichtig bittend klingenden Tonfall, vielleicht auch daran, dass ein weiterer Yami sich nun unverhofft in Malik's Fluchtweg befand. Bakura war um die Ecke gekommen, freilich unwissend, in was für eine Szenerie er geraten würde und war, als ihm die Situation klar wurde, wie angewurzelt stehen geblieben. Nach einigen Momenten, in denen sich die drei nur stumme Blicke zugeworfen hatten, fanden sie sich schließlich in einem leeren Zimmer wieder um sich nun weiterhin stumm gegenüberzusitzen. Unschlüssig wie es nun weitergehen sollte, hatte Malik beschlossen, den beiden zu berichten, was bisher nur er gewusst hatte. So erfuhren Bakura und Marik, dass es nicht Jivan gewesen war, der damals Ryou's Zimmertür aufgebrochen hatte, obwohl er den Dietrich gehalten hatte, sondern Malik. Der Hikari hatte von Jivan's heimlichem Begehren nach Ryou gewusst. Auch hatte er darauf gebaut, dass Bakura extrem ausrasten würde und dass Marik eine Möglichkeit finden würde, den Weißhaarigen außer Gefecht zu setzen. Dass es darauf hinauslaufen sollte, dass er mit Bakura allein sein konnte, verschwieg er, aber dennoch konnten sich seine beiden Zuhörer ausmalen, dass genau das sein Hintergrundgedanke gewesen war. Marik sagte nichts dazu und Bakura verbuchte es nun noch mehr als Genugtuung, Malik zuvor in Domino das ein oder andere Mal einen Tritt verpasst zu haben. Da ihm die ganze Situation nicht wirklich geheuer war, verließ Malik den Raum ziemlich schnell wieder und traf während seines ziellosen Weges auf Ryou, der anscheinend gerade auf sein eigenes Zimmer gehen wollte. Frust und ein Gefühl, das er nicht genau definieren konnte, brachten Malik dazu, dem anderen Hikari zu folgen, doch als Ryou sich der nicht gerade löblichen Absichten des Blonden bewusst wurde, reagierte er, wie er es auch schon bei Jivan getan hatte. Mit einem blauen Auge und ziemlich schlechter Laune, floh Malik aus dem Zimmer, doch Ryou setzte ihm nach, scheinbar witterte er nun endlich Genugtuung für all den Spott und Hohn, den er von Malik hatte ertragen müssen. Als Bakura und Marik das Knäuel - bestehend aus ihren Hikaris - erblickten, entschieden sich beide spontan, das Geschehen zunächst aus sicherer Entfernung zu beobachten. Schließlich gingen sie dann aber doch dazwischen und hielten jeweils ihren eigenen lichten Part davon ab, weiter auf den anderen einzuprügeln. Dies führte zumindest dazu, dass Marik und Malik sich wieder vertrugen und Malik sich schwor, Bakura endlich in Ruhe zu lassen. Zurück blieben zwei sich unsicher ansehende Weißhaarige, doch Bakura hatte nicht vor, diese Chance ungenutzt verstreichen zu lassen. Ihm war etwas eingefallen. //Wir treffen uns in einer Stunde in deinem Zimmer. Ich hab da was für dich// ~~~ Ryou wusste nicht, was Bakura sich jetzt schon wieder hatte einfallen lassen oder was er überhaupt erwarten wollte. Was Ryou wusste war, dass er sich freute. Sein Yami wollte ihn überraschen, würde ihn nicht wieder für etwas bestrafen. Der weißhaarige Junge konnte sein Glück kaum fassen. Nachdem Bakura im Schwimmbad schon wieder mit dem vermaledeiten Haus angefangen hatte, hatte Ryou sich gefragt, ob sein Freund eigentlich wusste, was er überhaupt wollte. Wenn er nur deswegen hergekommen wäre um Ryou wieder in seinem Zimmer einzusperren, hätte er es längst tun können. Scheinbar aber hatte Bakura endlich ein Einsehen, doch der Hikari war mittlerweile abgehärtet genug um es nicht nur dabei zu belassen. Allerdings hatte er dummerweise keine Vorstellung davon, was er jetzt von Bakura erwartete. Der Ringgeist hingegen schien ganz genau zu wissen, wie er die Dinge zwischen sich und seiner lichten Hälfte wieder vollkommen ins Reine bringen wollte. Einigermassen zufrieden stimmte ihn bereits die Tatsache, dass Ryou offensichtlich keine Angst mehr vor ihm zu haben schien. Gut, bei ihrem letzten Beisammensein war es nicht ganz so gelaufen, wie er es sich eigentlich erhofft hatte, aber er wäre nicht der einstige König der Diebe gewesen, wenn er einfach so aufgegeben hätte. Er betrat Ryou's Zimmer, die Hände hinter seinem Rücken verborgen. Wie fast befürchtet weiteten sich die Augen seines Hikaris, der sich wohl schon wieder unschöne Dinge ausmalte. Doch Bakura lächelte. Es fiel ihm in Augenblicken wie diesen nicht schwer, denn er tat es nur für seinen Hikari und mochte jeder glauben, was er wollte, es gab nichts, dass ihm wichtiger gewesen wäre. Er konnte Ryou den ein wenig alarmierten Gesichtsausdruck jedoch nicht verübeln als er seine Hände schließlich hervorholte und sich nichts darin befand. Jetzt selbst ein wenig nervös - auch wenn er sich das niemals eingestanden hätte - ging Bakura noch ein Stück auf Ryou zu und bat ihn, die Augen zu schließen. Ryou erwiderte das Lächeln und folgte dem Wunsch seines Yamis ohne zu zögern. Der Ring leuchtete auf und im nächsten Moment hielt Bakura einen Blumentopf in den Händen. Er reichte ihn seiner lichten Hälfte und dieser versuchte mit weiterhin geschlossenen Augen zu erfühlen, um was es sich handelte. "Kura, das ist..." Ryou hatte innegehalten, auf Bakura's Gesicht breitete sich ein Grinsen aus. "Der zweiblättrige Blaustern." Ryou hatte die Augen wieder geöffnet und sah nun direkt zu seinem Yami auf. Dieser grinste noch immer und fragte nun unvermittelt: "Und? Bin ich böse?" Ryou war mehr als gerührt, dass Bakura sich tatsächlich an dieses botanische Exemplar erinnerte und noch vielmehr, dass seine dunkle Hälfte scheinbar keineswegs mehr vorhatte, ihn irgendwohin wegzusperren, nur um seinen Willen durchzusetzen. Allerdings wurde er sich bewusst, dass er seinem Yami noch eine Antwort schuldete. Doch angesichts der ihn gerade überschwemmenden Glücksgefühle wollte ihm nicht mehr über die Lippen kommen als: "Was möchtest du denn hören?" Bakura grinste noch immer bis seine Lippen denen Ryou's so nahe waren, dass er ihnen eine der Situation angemessenere Aufgabe gab. ~~~ Die Tür sprang auf und ein blonder Haarschopf stolzierte in das Zimmer. Bakura hob fragend eine Augenbraue, doch der Triumph im Marik's Augen sprach eigentlich schon für sich. Und noch ehe der Ringgeist zu etwas ansetzen konnte, rief der einstige Grabwächter enthusiastisch: "Schau mal, was ich gefuu~unden hab!!!" Bakura's Aura verdunkelte sich. Wenig später standen beide Yamis vor dem an einen Stuhl gefesselten Jivan, der es wohl vorgezogen hätte, spontan einfach nicht mehr zu existieren. "Ich habe dir vertraut. Hast du eigentlich eine Ahnung, was ich wegen deiner Scheiße durchmachen musste?!", schimpfte Marik dann drauflos und durchbohrte den Blauhaarigen mit einem Blick, der irgendwo zwischen vorwurfsvoll und mordlustig war. "Wieso du?", entrüstete sich Bakura, der zu Jivan's noch-Sicherheit etwas abseits stand. "Kann mich nicht erinnern, dass man dich ans Bett gefesselt hat!" "Und ich kam nicht einmal dazu, es zu Ende zu bringen!", fuhr Marik nun mit unverhohlener Theatralik in der Stimme fort. "Das wäre ja wohl noch schöner gewesen!", kam es von Bakura und für einen Moment erwog er, beide durch denselben Fleischwolf zu drehen. Sicher war sicher. Marik jedoch schien sich im Moment nur noch für sein eigenes "Leiden" der vergangenen Geschehnisse zu interessieren und er wand sich erneut einem vollkommen irritierten Jivan zu. "Siehst du? Hättest du gar nicht erst dafür gesorgt, dass diese Situation entstehen konnte, wäre Yami jetzt nicht sauer auf mich! Er hatte tagelang nicht mit mir geredet!" Was keiner der drei wusste war, dass Ryou alles mitgehört hatte. ~~~ Er hatte mit weniger als nichts gerechnet. Am allermeisten wunderte es ihn, dass er immer noch lebte. Dass er immer noch keine Schmerzen hatte. Keine körperlichen... Vielleicht wollten sie ja, dass er sich selber kaputt machte wenn er immerzu an Ryou denken musste ohne ihm auch nur einen Millimeter näher kommen zu können. Ein wenig erinnerte die Situation Jivan an damals als er Bakura's Zwillingsseele zum ersten Mal begegnet war. Er wusste nicht wie viel Zeit vergangen war als die Tür sich irgendwann öffnete, er aber niemanden hereinkommen sah. "Wer ist da?", fragte er ängstlich. Was folgte, war dieses Lachen, das er nur zu gut kannte und von dem er auch wusste, dass er es niemals gegen sich gerichtet haben wollte. Nicht, dass er es jetzt noch hätte ändern können. "Nur ein Schatten, der aufräumt... ku ku ku" Wie es im Endeffekt passierte, konnte hinterher keiner mehr sagen, in jedem Fall ergab sich die Chance für Jivan als Bakura ihn losgemacht hatte und gleichzeitig die Tür ein weiteres Mal aufging. Ryou war versucht, sich zu kneifen. Die Szene, die sich ihm bot, konnte nur ein ziemlich verstörter Traum sein. Sein Yami, seine Zwillingsseele war tatsächlich überrumpelt worden und wurde nun von einem Messer an seinem Hals bedroht. Oder aber Ryou's Augen spielten ihm doch nur einen verdammt dummen Streich. Der Junge wollte an dieser Version festhalten, doch dann fing der Ring mit einem Mal an zu leuchten. Die Panik, was Ryou denken könnte wenn er seinem Zorn freien Lauf lassen würde, wich der Genugtuung zu wissen, dass es diesmal endlich den Richtigen treffen würde. Doch etwas war anders. Etwas stimmte nicht. Der Ring leuchtete immer intensiver, so dass sie alle die Augen schließen mussten und dann... dann fühlte Bakura die plötzliche Leere auf seiner Brust. Die anfängliche Panik ging übergangslos in Verblüffung über als Bakura die neue Szenerie wahrnahm. Der Ring leuchtete noch immer, doch hing er nun um Ryou's Hals, dessen Wut in diesem Moment, da es jemand gewagt hatte, seinen Yami derart in Bedrängnis zu bringen, tatsächlich größer war als die von Bakura. "Wie.kannst.du.es.wagen?!" Ryou's Stimme zitterte, in seinen Augen stand Feuer. Es war nicht klar, ob Jivan den Wandel der Situation überhaupt begriffen hatte. Jedenfalls kam er nicht mehr dazu, noch irgendwie zu agieren als er auch schon ins Schattenreich aufgesogen wurde. Als der Druck an seinem Hals gänzlich verschwunden war, hob Bakura eine Augenbraue. "Nur für heute Nacht. Länger hält es so ein ******* nicht aus und wir wollen ihm doch nicht die Gnade des Todes gewähren.", war die Erklärung seiner lichten Hälfte. Das imponierte Bakura so sehr, dass er die bereits erhobene Augenbraue gleich da ließ wo sie war. O_o "Hikari..." *_* Dieser ging nun auf seine dunkle Hälfte zu, nahm den noch immer ein wenig leuchtenden Ring in seine Hände und gab ihn schließlich wieder an Bakura. Der Ringgeist schaut einige Momente verständnislos darauf und legte ihn sich dann wieder um. "So. Da dass nun endlich geklärt ist, lass uns jetzt über zwei gewisse Blondschöpfe reden." Bakura schluckte. ~~~ "Wie kannst du es wagen?!" (Rückblick) Nachdem Bakura seinem Hikari widerwillig die - wie er es nannte - blonde Tragödie geschildert hatte, war aus Ryou's Gesicht alle Farbe gewichen. Ängstlich hatte er Bakura gefragt, ob ihm irgendetwas davon gefallen hatte und Bakura hielt eine Notlüge in diesem Fall für angebracht. Für die Wirkung der Droge konnte er ja nun wirklich nichts. Ryou hatte sich daraufhin zurückgezogen um nachdenken zu können. Zu Bakura's großer Erleichterung war sein Hikari dann später wieder zu ihm gekommen und es schien als versuche der Junge mit dem Geschehenen leben zu können. Bakura wusste, dass Ryou schon ganz andere unschöne Erlebnisse, die er ihm 'verdankte', verarbeitet hatte. Sein Stolz auf seine lichte Hälfte war unermesslich. Sie hatten es sich gemütlich gemacht um längst überfällige Zärtlichkeiten auszutauschen und dabei immer mehr ihrer Kleidung verloren. Im Eifer des Gefechts war das Messer, das Bakura Ryou geschenkt hatte und das der Junge immer bei sich trug, heruntergefallen. Bakura hatte es kurz betrachtet ehe er es beiseite gelegt hatte und Ryou hatte sich vorgenommen, seinem Yami später von den vier Typen, die ihn im Bahnhof in Domino hatten überfallen wollen, zu erzählen. Als sie sich dann gerade wieder einander zugewandt hatten, war Bakura plötzlich aufgesprungen und hinausgerannt. (Rückblick Ende) Jetzt jagte er wütend und mit der geballten Faust wedelnd einen völlig überrumpelten Marik durch die Gänge des Coleman's. "Aber Yami. Ich hatte mir doch nur Sorgen gemacht. Wegen dem Messer. Du weißt schon...", rief der Blonde verzweifelt. "Hör auf, hier so rumzulügen, du elender Spanner!", schimpfte Bakura. Sie liefen und liefen und es wollte einfach kein Ende nehmen. Dann stolperte Marik und Bakura, der nicht genug Abstand zu ihm hatte, ging ebenfalls zu Boden. Dort blieben beide Yamis ausgestreckt auf dem Rücken liegen und versuchten, wieder zu Atem zu kommen. "Ich will mich nicht mehr bewegen.", jammerte Marik mit geschlossenen Augen. "Dein Glück, dass wir da gerade mal einer Meinung sind.", erwiderte Bakura. Ryou erreichte die beiden und konnte angesichts der Situation, die sich ihm bot, das Lachen nicht ganz zurückhalten. Er setzte sich zu seinem Yami und strich ihm liebevoll durchs Haar. "Ist eben passiert und ihr beide kommt doch sowieso nicht lange ohne einander aus..." Dafür erntete der Junge das synchron zustimmende Grinsen der beiden. Nachdem sie eine Weile dort gesessen bzw. gelegen hatten, überlegte Marik laut, wie es Atemu wohl in der Zwischenzeit ohne sie ergangen war. "Ja, der arme Atemu!", kam es von Ryou. Bakura sah zu Marik und hob eine Augenbraue. "Jetzt hör dir das an. Hat mehr Angst um den Pharao als um mich." Marik's Augen blickten zwischen den beiden Weißhaarigen hin und her. "Nun ja. Genau genommen würde es mich mehr beunruhigen wenn es andersherum wäre...", grinste er. ~~~ Als Bakura am nächsten Morgen die Augen aufschlug, fand er seine lichte Hälfte zusammengekauert neben sich sitzen. Alarmiert setzte er sich auf. "Was ist? Ist was passiert?" Ryou hatte die Arme um die Beine geschlungen und somit sein Gesicht verborgen. Bei den Worten seines Yamis sah er auf und die Besorgnis in der Stimme des Ringgeists ließ ihn lächeln. Bakura betrachtete ihn aufmerksam. "Ich konnte nicht schlafen, weil ich so einen schlimmen Alptraum hatte. Ich wollte dich schon wecken...", gestand der junge Weißhaarige dann. Ein wenig erleichtert rückte Bakura ein Stück näher und zog seinen Hikari in eine Umarmung. "Du hättest mich wecken sollen.", murmelte er. Ryou genoss die so vermisste Geborgenheit, schüttelte aber den Kopf und kicherte dann leise bei dem Gedanken, wie begeistert Bakura wohl reagiert hätte, wenn er es tatsächlich gewagt hätte, ihn beim Schlafen zu stören. "Nein, Yami." Bakura zog einen Schmollmund, doch Ryou lächelte. "Aber jetzt bist du ja bei mir." Ein weiteres Mal bewunderte der Yami im Stillen die Stärke seiner Zwillingsseele. Dann zog er ihn in einen langen, innigen Kuss. ~~~ Es stellte sich heraus, dass Marik ein wenig beleidigt zu sein schien, dass er nicht auch seinen Teil dazu hatte beitragen können, Jivan zu zeigen, was er von ihm hielt. Bakura meinte dazu nur trocken, dass der Blonde doch bereits seinen Spaß an der ganzen Aktion gehabt habe und Marik hielt es tatsächlich für besser, darüber nicht mehr diskutieren zu wollen. Natürlich hätte er Jivan jetzt immer noch eine Tracht Prügel verabreichen und sich dabei genauestens überlegen können, was er danach noch mit ihm anstellen wollte. Aber der blauhaarige Junge hätte beim besten Willen nicht gewusst, weshalb er es verdient hatte. Er hätte nicht einmal mehr gewusst, wer Marik war. Jivan hatte durch den Aufenthalt im Schattenreich sein Gedächtnis der letzten Jahre komplett verloren. Nachdem er sich wieder im Diesseits befand, hatten sie ihn nach einer kurzen Absprache bei Ganna an der Rezeption zurückgelassen. Die alte Dame hatte dafür gesorgt ihn glauben zu machen, er sei mit einer Reisegruppe unterwegs gewesen um seine Erinnerungen zurückzubekommen. Beide Yamis und beide Hikaris waren sich sicher, dass er sich nie wieder auch nur an eine Sekunde der letzten Jahre würde entsinnen können als sie plötzlich das Geräusch einer Faust, die auf ein Nasenbein trifft, und einen darauf folgenden Aufschrei hörten. Sie liefen hinaus und sahen gerade noch wie ein völlig perplexer Jivan sich die blutende Nase hielt. Die Faust, die hierfür verantwortlich war, gehörte niemand anderem als Atemu, an dessen Seite Yugi klebte. Ryou seufzte, Malik konnte nur mit dem Kopf schütteln, während Bakura sich vor Lachen den Bauch halten musste und von Marik wehementes Geschimpfe zu hören war. "Wieso durfte der Pharao und ich nicht?" ~~~ Bakura hatte nachgedacht. Lange und gründlich. Und er war zu einem Entschluss gekommen. Das Einzige, das in seinen Augen Sinn machte wenn er Ryou bei sich halten wollte. Einen glücklichen Ryou. Ein glücklicher Ryou würde auch ihn glücklich machen. Also war die Lösung eine leichte und Bakura hatte alle zusammen gerufen um Ryou von seinen Absichten zu berichten. "Ich werde das Haus aufgeben.", sagte er direkt heraus, so dass Ryou fast die Cola-Flasche, die er in der Hand hielt, fallen gelassen hätte. Aber auch beim Rest der Gruppe hielt sich die Begeisterung eher in Grenzen. Allerdings hätte niemand es gewagt, den Versuch zu unternehmen, Bakura umzustimmen. Nicht einmal Marik, was aber eher daran lag, dass es ihm im Grunde egal war, wo er Chaos verbreiten konnte. Einzig Atemu schien seltsam erleichtert zu sein und als Bakura dem einstigen Pharao daraufhin anbieten wollte, er könne das Haus für sich behalten, lehnte Atemu dankend ab mit der Begründung, auch er habe nicht vor, wieder zurückzugehen. Das kam Bakura nun aber doch seltsam vor und so hakte er nach dem wahren Beweggrund nach. Nach einigem Hin- und Her und noch viel mehr Herumdrucksen seitens Atemu, stellte sich schließlich heraus, dass eben das eingetreten war, was Ryou insgeheim immer befürchtet hatte - Atemu hatte es letztlich tatsächlich geschafft, beim Glücksspiel das gesamte Haus zu verzocken. Bakura war aufgesprungen und machte Anstalten, sich auf Atemu zu stürzen und ein jeder war sich sicher, dass der Ringgeist es dieses Mal zu Ende bringen würde. Doch stattdessen hielt Bakura plötzlich inne, zog Atemu zu sich hoch, verfiel in sein Lieblingslachen und schüttelte den einstigen Pharao dabei kräftig durch. "ku ku ku ... Du bist total verrückt! Weißt du das, Pharao?" Atemu verbuchte diese Aktion einfach mal als eine liebevolle Geste, wie wohl nur Bakura sie zustande bringen konnte und stimmte in das Lachen seines Gegenübers ein, wobei man von ihm nicht wirklich viel hören konnte. "Ich hatte eben einen guten Lehrmeister." ~~~ Und so blieben sie alle in Umago, der Stadt, die von nun an vor ihren neuen Bewohnern zittern würde. Da Ganna sich gerne zur Ruhe setzen wollte, übernahmen die sechs kurzerhand das Coleman's. So bekam Bakura letztlich eine noch größere Spielwiese, die er seine Diebesgilde nennen konnte, als ihr ehemaliges Haus in Domino. Der Besitzer des Umago'er Schwimmbads zog zu Seto's Erleichterung seine Kündigung zurück, nachdem er mit Bakura und Marik eine Abmachung getroffen hatte, die besagte, dass sie nie wieder Eintrittsgeld bezahlen brauchten und als Gegenleistung ihre überschüssige Energie an etwaigen Störenfrieden der Badeanstalt auslassen konnten. Einen Schock bekamen Bakura und Atemu jedoch eines Tages als Marik freudig mit einem Papier vor ihren Nasen herumwedelte. Er war doch tatsächlich zur Yonsei gegangen, aus - den anderen beiden Yamis unergründlichen Gründen - angenommen worden und studierte jetzt 'Mentale Gesundheit und Psychologische Beratung'. ~owari~ Bakura: "Warum Hikari den Vorrang über den Körper hatte? Nun ja, das liegt daran, dass in dieser Welt trotz allem das Gute überwiegt. Ja, ja, schon richtig verstanden! ... das Böse ist ja nun eigentlich auch gut... denn ohne das Böse würde es das Gute nicht geben ^_~ ku ku ku" so, das war's ^^ besser spät als nie, nicht wahr? *lach* keine Ahnung, ob's noch irgendwer liest, ich für mich hab es abgeschlossen und das war mir wichtig. ich bedanke mich natürlich trotzdem bei allen, die sich die Mühe gemacht haben, das wirre Geschreibsel so klasse zu kommentieren *hugs all* ^___^ tjoa, was soll ich schreiben? lange, langweilige Reden sind toll, nicht wahr? *g* abschließend muss ich noch einen kleinen Dialog anfügen, der auf meiner to-do-list für diese ff war (dummerweise weiß ich eigentlich nicht mehr wirklich, warum ich es hier zuschreiben wollte, aber wo es schon mal da stand... *g*) in Anlehnung an zwei – den meisten nicht unbekannten – unscheinbare Labormäuse: Ryou: "Und was machen wir heute Abend, Yami?" Bakura: *eg* ^___^ Ryou: "Ahh... ich weiß schon... wir versuchen die Weltherrschaft an uns zu reißen!" *g* so, nun ist es aber wirklich genug, vielen Dank für's Durchhalten - da bekommt die Phrase "bis zum bitteren Ende" doch mal eine ganz neue Bedeutung ^^ ich geh ja schon, bin schon weg xD seeya till next time *verbeug* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)