Ein wundersamer Morgen von KiraLucifer ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Ein wundersamer Morgen Eines Morgens, mitten in der Zeit, die wir Winter nennen, erwachte ich. Es ist nicht so, dass ich nicht wie jedes menschliche Wesen am Morgen eines jeden Tages meine Augen öffene, um das Tageslicht zu begrüßen; jedoch erweckten die Sonnenstrahlen des besagten Momentes etwas Neues in mir - eine unbeschreibliche Kraft. Ich erhob mich also aus den Federn meines warmen Bettes, um zu sehen, ob es geschneit hatte. Etwas verschlafen wankte ich in Richtung des Fensters, rieb mir den Schlaf aus den Augen und blickte nach draußen. Eine wundersame, glitzernde Schneelandschaft lächelte mir entgegen und verzauberte mich. Der Anblick, der sich mir bot, wie das Sonnenlicht der über Nacht weiß gewordenen Welt einen diamantenen Schein verlieh und das durchdringende Blau des morgendlichen Himmels... Das alles machte mich sprachlos. Nach einiger Zeit, als der Zauber des Augenblicks zu schwinden drohte, vernahm ich ein mir unbekanntes Geräusch. Verunsichert blickte ich um mich, und, obwohl ich, geblendet vom Antlitz des Schnees, sicher war, nirgends etwas erkennen zu können, so schien das leise Raunen doch aus meiner unmittelbaren Umgebung zu stammen. Ich bemerkte mit einem Mal, wie alles in mir zu kribbeln und zu brodeln begann. Alle Glieder meines Körpers schienen leichter und leichter zu werden und ich konnte nicht anders, als es geschehen zu lassen. Kurz darauf durchfuhr mich ein leichter, sehr merkwürdiger Schmerz im Bereich der Schulterblätter. Dieser verschwand ebenso schnell, wie er gekommen war. Benommen und konfus blickte ich auf den Boden, welcher sich nun zu meiner Verwunderung langsam von meinen Fußsohlen zu entfernen schien. ..... Ich schwebte ..... Ein neuer Laut ertönte....es war ein wunderschönes Zwitschern, das mich nun in seinen Bann zog. Betört von den lieblichen Klängen der zauberhaften Melodie öffnete ich das Fenster, um meinem gefiederten Gast noch besser lauschen zu können. Als die frische Luft des Winters in meine Lungen strömte , wurde ich erst richtig munter und, ehe ich mich versah, war ich, leicht wie eine Feder, nach draußen geschwebt. Der seltsame Vogel, ich denke es war eine Nachtigal, flog nun davon und ließ mich verwundert zurück. Es schien als sei dieses Geschöpf eine Art Bote gewesen, der mich an die Luft gelockt hatte. Ich fror nicht einmal, denn mich selbst schien ein warmer Schleier zu umgeben, der dem Frost keine Möglichkeit bot, mich zu berühren. Erst jetzt, da ich im Schnee meinen Schatten erblickte, wurde mich klar, welch' wundersames Glück mich in die Lüfte hatte steigen lassen. Das, was sich mit geringem Schmerz zwischen meinen Schultern hindurch seinen Weg vom Inneren bis nach außen gebahnt hatte, war keineswegs vergleichbar mit allem Schönen, das ich bisher in meinem Leben gesehen hatte. Majestetisch ragten sie heraus, die riesigen Schwingen, weiß, schillernd, bestückt mit seidenen Federn... Mir waren tatsächlich Flügel gewachsen. Solche, wie die eines prachtvollen Vogels, der sein Gefieder im Licht der Sonne badet. Ich erhob meine Arme gen Himmel und strahlte voller Freude und Energie. Ich war und bin unendlich dankbar dafür, das geworden zu sein, was ich mir in meinen fantastischsten Träumen stets ausgemalt hatte: Ein Engel. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)