The Balance of Creation von Autumn (TYKA u. a.) ================================================================================ Kapitel 12: Die Blume des Vergessens ------------------------------------ Ja, da bin ich wieder!! *herumhüpf* So, dieses Kapitel ist nicht so lang, aber ich hoffe trotzdem, dass es Euch gefällt! Viel Spaß beim Lesen! Kapitel 12: Die Blume des Vergessens Deimos, versehen mit einem neuen Auftrag, eilte durch die Gefilde der Unterwelt, um zum Hades-Tor zu gelangen, durch das er die Obere Welt betreten konnte. Er spazierte an den Ufern des Lethe entlang und plötzlich hatte er eine Idee. Er beugte sich zu einem trockenen Stück Land hinunter, aus dem erstaunlicherweise Blumen wuchsen - schwarze Blumen. Er pflückte eine von ihnen und drehte sie zwischen seinen Fingern hin und her. >>So klein und so harmlos....aber deine Wirkung wird groß sein!<< dachte er gehässig und versiegelte die Pflanze in einer Vakuumblase, die in seiner Handfläche verschwand. Dann beehrte er die Ebene der Menschen mit seiner Anwesenheit. Niemandem fiel etwas auf, denn seine Lederkleidung tauschte sich automatisch selbst gegen alltägliche Klamotten aus. Suzaku zu töten, sollte keine große Schwierigkeit darstellen, da dieser dem Wächter-Dasein den Rücken kehrte und keinen Gebrauch von seinen Kräften machte. Seiryuu würde es nicht überstehen, ihn zu verlieren....und für Byakko und Genbu hatte er auch noch ein As im Ärmel.... Die beiden Erstgenannten ertranken immer noch in den Augen ihres jeweiligen Gegenübers. Sie waren sich so nah, dass ihre Nasenspitzen sich fast berührten und ihr heißer Atem perlte auf gebräunte und helle Haut. Tysons Herz schlug ihm bis zum Hals und er wusste, wenn nicht gleich etwas geschah, würde er Kai küssen. Der Russe auf der anderen Seite hatte ähnliche Gedanken. Seine Barriere war dabei, nachzugeben, als sein Stolz sich zu Wort meldete und wie in einer Kettenreaktion die alte Abwehrhaltung zurückbrachte. In einem abrupten Aufwallen von Verweigerung und Angst löste er seine Arme von dem männlichen Körper vor sich und stieß den Japaner zur Seite. "Tu das nie wieder, hörst du?!" zischte er unfreundlich. "Fass....mich nie wieder an!" Damit erhob er sich mühsam und humpelte hinaus. Der Blauhaarige blieb zurück, als hätte man ihm eine Ohrfeige verpasst. Sein Herz krampfte sich infolge dieser rüden Ablehnung zusammen und er fluchte. >>Verdammt! Warum nur lässt du mich nicht an dich heran, du sturer Esel?! Ich weiß, dass es dir schwer fällt, anderen zu vertrauen....aber damals hast du mir vertraut, Kai....warum sonst hättest du meine Hand genommen, als ich sie dir auf dem Eis-See reichte? Warum wärst du sonst wieder zurückgekommen, selbst, nachdem du dich erst der BEGA angeschlossen hattest? Nur wegen der Revanche gegen Brooklyn? Das ich nicht lache! Ich werde nicht zulassen, dass du dich erneut in von dir eigens auferlegte Einsamkeit flüchtest! Du bist lange genug einsam gewesen! Wie willst du die Kälte und den Schmerz in deinem Herzen bezwingen, wenn du dich meiner Wärme verweigerst? Was hindert dich daran? Wovor hast du so große Angst? Du weißt sehr genau, dass ich dir niemals wehtun würde!!<< Tyson stand auf und entschied, seinen Großvater anzuhauen, ob er nicht eine kleine Trainingsrunde Kendo mit ihm einschieben könnte. Davon abgesehen - hatte Kenny nicht gesagt, er wolle ihn ohnehin sprechen? Umso erstaunter war er, als sein Opa ihm versicherte, dem Chef nichts dergleichen aufgetragen zu haben. "Ich habe ihn nicht gebeten, dir irgendetwas auszurichten, Ty! Was weiß ich, wie der Knabe dazu kommt, sowas zu behaupten!" Der 19jährige schwang sein Bokuto hin und her und murmelte: "Sollte das am Ende ein Verkupplungsversuch gewesen sein....? Kenny, pass bloß auf, dass du mir nicht im Dunkeln begegnest....!" Der ahnungslose Computerfreak, der noch nicht einmal auf die Idee kam, Tyson könne das mit dem Verkuppeln weniger von der humorvollen Seite auffassen, ließ im Moment das letzte Ergebnis verlautbaren: "Trainingsrunde Vier, Ergebnis: Unentschieden!" Max und Ray schüttelten sich die Hände und dankten einander für ein gelungenes Match. "Wo wir schon dabei sind....ich habe mich nie dafür bedankt, dass du mich aufgefangen hast, als Hades uns zum ersten Mal angriff...." meinte der Blonde leicht verlegen. "Ach, vergiss es. Du hast mich vorhin auch aufgefangen, wir sind also quitt. Allerdings....ich würde gerne wissen, was eigentlich mit Michael ist....Hast du ihm gesagt, was Sache ist?" "Ja. Und wir haben uns in Freundschaft getrennt. Im Grunde ist er ein sehr lieber Kerl und gerade sein Verzicht hat mir bewiesen, dass er ehrliche Absichten hatte....Er hat mir Glück gewünscht....besonders in der Liebe...." "Gibt es denn jemanden, den du liebst, Max?" "In meinem früheren Leben oder jetzt?" "Lass diese alberne Frage! Lässt dir der Traum immer noch keine Ruhe?" "Wir haben einander auf den Kopf zugesagt, dass wir dasselbe geträumt haben, was? Es war aus unserem Verhalten ersichtlich. Ja. Ich kann nicht vergessen, was ich gesehen habe....was ich empfunden habe....Genbu fühlte Byakkos Blicke während des gesamten Abends auf sich, selbst wenn sie miteinander sprachen, konnte er das Sehnen des anderen spüren....Ich wüsste gerne, ob wir damals doch noch ein Paar geworden sind...." Der Chinese senkte die Augen und erwiderte ein wenig beschämt: "Mir geht es nicht um die Vergangenheit. Meine Frage bezieht sich auf die Gegenwart!" "Ach?" "Max, das ist nicht witzig! Du...." Da wandte sich der Amerikaner ihm zu und Ray entdeckte die Röte auf seinen Wangen. Er sah süß und verletzlich aus und der Schwarzhaarige hatte plötzlich den Wunsch, ihn in die Arme zu schließen, ihn an sich zu drücken und zu trösten. "Mir ist klar, dass du es ernst meinst. Hältst du mich für so begriffsstutzig? Ich bin zwar noch nicht verliebt, aber....ich habe eine Schwäche für jemanden...." "Für wen?" "Das....möchte ich noch für mich behalten...." antwortete der Jüngere scheu und sein Gegenüber nickte verständnisvoll. Er hatte die vage Hoffnung, Max würde für ihn eine gewisse Zuneigung hegen, die über Freundschaft hinausging, aber wenn er nicht bereit war, darüber zu sprechen, würde er ihn auch nicht drängen. Er wollte Drigger gerade in seiner Hosentasche verstauen, als ein schwarzer Blitz vom Himmel zuckte und instinktiv stieß Ray den Blonden zur Seite. Das strahlende Blau über ihnen verdunkelte sich schlagartig, Donner grollte und mit einem fürchterlichen Krachen betrat Deimos die Szene. Das Getöse veranlasste Kai, Tyson, Hiro und Mr. Kinomiya Senior aus dem Dojo nach draußen zu stürzen, wo der Chinese zornig den hohnlächelnden Orangehaarigen fixierte, während Kenny sich unter der Veranda verkroch und Max automatisch sein Beyblade umklammerte. "Was....was geht denn hier vor?!" "Schweig, alter Narr!" zischte Deimos ungehalten und schoss eine Energiekugel auf den Kendo-Meister, sodass er durch die Hauswand in den Übungssaal geschleudert wurde und ohnmächtig liegen blieb. Tyson und Ray nickten sich gegenseitig zu und ihre Blades traten in Aktion. "FÜR DIE EHRE VON EDEN!!!!" Staunend verfolgten die restlichen Anwesenden diese Verwandlungen und Max konnte nicht umhin, erneut einen Schauer zu fühlen, der durch sein Innerstes strömte, als er Byakko in seiner vollen Schönheit und kämpferischen Eleganz vor sich sah. **Du bist also gekommen, um das Leben unserer Hüter zu bedrohen?** ließ Dragoon sich vernehmen und seine Stimme klang kalt und schneidend. **Wage es nicht, Menschlein! Auch wenn die Kräfte der Dunkelheit dir beistehen, man sollte niemals die Macht der Elemente herausfordern!!** "Sonst was, verehrte Gottheit? Glaubt Ihr wirklich, mir mit Euren pathetischen Reden Angst einjagen zu können? Das wird Euch nicht gelingen! Mein Gebieter Hades hat mich mit der Aufgabe betraut, Eure hochgeschätzten Prinzen zu töten und genau das werde ich tun! Wenn sie nicht mehr existieren, wird dieser Planet meinem Fürsten gehören! Er ist der wahre Herrscher dieser Welt und dieses Recht darf ihm nicht länger streitig gemacht werden!" **Das zu sagen, kannst nur du dir anmaßen, Krieger des Hasses!** mischte sich Drigger ein und fletschte die Zähne. **Hades hat auch dein Leben vernichtet und dich deiner Einsamkeit preisgegeben! Wie kannst du ihm dienen, wo er dein Herz vergiftet hat?!** "Seid still, Tiger!! Was wisst Ihr schon von meinem Schmerz und meinem Unglück?! Ihr könnt nichts weiter tun als Mitleid zu heucheln, aber wenn ich eines verabscheue, dann ist es Mitleid! Stets hat man gönnerhaft auf mich herabgesehen als wäre ich nicht mehr als eine Made, aber das ist vorbei! Hades-sama hat mir die Macht verliehen, die ich brauche, um all jene bestrafen zu können, die mich verraten haben! Ihr sollt ihn spüren - all meinen Hass!!!" Mit diesen Worten trafen zwei gigantische Blitzkugeln Seiryuu und Byakko und sie wurden brutal gegen die Außenmauer des Dojo geworfen. Tyson biss sich auf die Lippen, um nicht zu schreien, als seine Knochen hart gegen den Stein donnerten und ihn zerbröckelten. Putz und Mörtel fielen mit ihm zusammen zu Boden und jäher Schmerz breitete sich in ihm aus. Ray neben ihm war in die Knie gesackt und atmete schwer, von seiner linken Schläfe tröpfelte Blut. Ohne ihre Rüstungen hätte diese Attacke ihre Körper völlig zerschmettern können. Synchron zogen sie ihre Schwerter, bohrten sie ins Erdreich und richteten sich wieder auf. Deimos holte zu einem neuen Angriff aus, doch in dieser Sekunde beschwor Byakko sein Element und Schlingpflanzen schlossen sich um die Arme und Beine ihres Widersachers. Scharfe Windböen rasten auf ihn zu und schnitten ihm ins Fleisch; dünne rote Rinnsale zeigten sich auf seinen Wangen und seiner Brust. Nachdem der Wind seine Schuldigkeit getan hatte, näherte sich der Japaner dem Ritter der Verdammnis. "Warum....hast du aufgehört?" "Ich will dich nicht töten, Deimos. Ich bin nämlich ziemlich sicher, dass ein Teil von Brooklyn immer noch in dir zurückgeblieben ist....und wenn ich diesen Körper umbringe, kann seine Seele nie mehr zurückkehren." "Das wird sie so oder so nicht!!! Brooklyns Seele ist verdaut, wie oft soll ich es noch sagen?! Es gibt ihn nicht mehr!! Ein letzter, armseliger Rest von ihm vegetiert in mir vor sich hin, ein kleines, verschrecktes Etwas, das bald ganz von der Finsternis verschlungen sein wird!! Ihr könnt ihn nicht retten!!" !KLATSCH! Deimos fauchte, als er die unliebsame Bekanntschaft mit Hiros Hand machte. Die Ohrfeige war heftig und brannte auf seiner Haut. "Onii-san!" rief der Blauhaarige verwundert aus. Sein älterer Bruder betrachtete den Gefesselten mit eisiger Verachtung; seine Augen wirkten kalt und unnachgiebig und seine Lippen waren zu einer harten Linie zusammengepresst. "Egal, wie kümmerlich der Rest von Brooklyns Seele deiner Meinung nach sein mag, ich werde nicht eher ruhen, bis dein schwarzes Herz für immer aus ihm verschwunden ist und er wieder der Mensch ist, der er einmal war! Ich werde ihn retten, komme was wolle!! Auch du wirst mich nicht davon abhalten!" "Oho, wie überaus heldenhaft! Es ist bedauerlich, dass du so fest daran glaubst, mein Schönster! Denn ich versichere dir, er wird nie wieder kommen!" Er neigte sich vor und betrachtete grinsend das edle Gesicht vor sich, das ihn zornig und angewidert musterte. Er küsste sanft die wohlgeformten Lippen, bevor er kräftig hineinbiss und Hiro dazu brachte, einen Schmerzensschrei auszustoßen. Der Silberhaarige betastete seine blutenden Lippen und leckte darüber hinweg, um die Wunde zu desinfizieren. Deimos beobachtete ihn dabei und das Erotische dieser Geste steigerte seine Begierde ins schier Unermessliche. "Hmmm....so hörst du dich also an, wenn du Schmerzen hast, ja? Ich könnte dir lustvolle Schmerzen bereiten, wenn du es nur zuließest! Oh, strafe mich ruhig mit Hass, mit Verachtung! Ich nähre meine Kraft von diesen negativen Gefühlen! Wie gerne würde ich dich besitzen, dein Fleisch mir untertan machen! Aber noch habe ich einen Auftrag zu erfüllen, ehe ich meine Belohnung erhalte!" Er lachte schallend und schwarze Blitze zuckten um ihn herum, wobei sie die pflanzlichen Fesseln auseinander rissen. Er schüttelte die Ketten seiner Gefangenschaft ab und schleuderte ein Geschoss in Richtung Kai. Behindert durch seine Verstauchung konnte er nicht schnell genug ausweichen und gerade in der Sekunde, da er schon glaubte, die dunkle Energie würde ihn treffen, stieß Seiryuu ihn zur Seite und wurde statt dessen von der Attacke getroffen. Er überschlug sich zweimal und kollidierte mit dem Kirschbaum im Garten. Der Aufprall sorgte für einen üblen Bluterguss auf der linken Wange und einer der tiefer hängenden Zweige verpasste ihm einen hässlichen Kratzer auf der Stirn. Seine Knochen knackten und er dankte erneut der Widerstandsfähigkeit seiner Rüstung, die ihn davor bewahrte, sich schlimmere Verletzungen zuzuziehen. Kai, der bei der Rettungsaktion im Gras gelandet war, rappelte sich hoch, verwirrt und durcheinander. Er hatte Tyson doch vorhin erst so rüde abgewiesen....und dennoch hatte er sich zwischen ihn und die Energiekugel geworfen! Er verfolgte atemlos mit, wie der Wächter des Heiligen Drachen sich erhob und sein Schwert auf Deimos richtete. "Du hast meinem Großvater wehgetan....du hast meinen Bruder gebissen.... und jetzt hast du Kai angegriffen! Was zu viel ist, ist zu viel! Stell dich einem Zweikampf, wenn du mehr bist als ein feiger Bastard!!" Der Orangehaarige verzog beleidigt die Mundwinkel nach unten und erschuf eine Klinge in seiner Hand. Seiryuu knirschte mit den Zähnen und wagte einen Ausfall. Die beiden messerscharfen Schneiden tauschten die ersten Schläge, und ihr Klirren hallte unheimlich in der Umgebung wider. Zentimeter für Zentimeter drängte der Japaner seinen Feind zurück und fassungslos und ungläubig begann Deimos zu begreifen, dass seine Niederlage näher war als die des Windbeherrschers. "Ich....werde dich nicht gewinnen lassen....Höre mich an, meine Kreatur! Ich rufe dich, Zeus!" Ein dumpfes Grollen erscholl und aus dem Boden zu Byakkos Füßen brach Zeus hervor, das Wesen, das unter Deimos' Obhut stand. Der Prinz der Erde sprang gekonnt nach rechts davon und schleuderte spitze Dornen auf das Tier, doch es wehrte sie mit einem Hieb seiner riesigen Pranke ab. Dann setzte es zu einer Attacke an und der Chinese fuhr die Krallen seiner Handschützer aus, um die des hornbewehrten Löwen oder was immer Zeus genau war, abzublocken. Tyson wusste nur zu gut, dass Ray nicht allein gegen eine Kreatur bestehen konnte und so führte er einen gewagten Angriff, der Deimos' Schwerthand verletzte, sodass er seine Waffe loslassen musste. Während sich nun auch Seiryuu dem Kampf gegen Zeus stellte und seinem Freund zu Hilfe eilte, holte der Orangehaarige die Vakuumblase mit der Blume hervor, die er am Ufer des Lethe gepflückt hatte. Er streute ihre Pollen in seine linke Hand, trat auf Max zu, der gebannt und angstvoll das furiose Gefecht seiner Kameraden verfolgte und blies den Blütenstaub in seine Richtung. Der Blonde blinzelte irritiert, wurde an der Nase gekitzelt und musste niesen. Er wollte Deimos einen Kinnhaken verpassen, aber seine Beine gaben nach und plötzlich übermannte ihn die Bewusstlosigkeit. "Das wäre erledigt. Ich komme ein anderes Mal wieder, um dich zu töten, Suzaku! Bereite dich darauf vor! Lass uns gehen, Zeus!" Der Löwe und sein Hüter verschwanden in einer Schattenspirale und ließen zwei verdutzte Prinzen zurück. "Was soll das? Was hat er mit Max angestellt? He, Max?!" Der Blauhaarige kniete sich neben den Amerikaner und hob ihn sacht an. "Seltsam. Er ist ohnmächtig geworden. Bringen wir ihn erstmal ins Bett, dann sehen wir weiter. Oh je....wie soll ich dieses Chaos hier im Garten bloß meinem Opa erklären?" "Das übernehme ich." bot sich Kenny an, der unter der Veranda hervorkam (die Anwesenden quittierten dies mit dem berühmten Schweißtropfen) und sich den Staub von der Hose klopfte. "Okay. Ray, könntest du bei Max bleiben und uns Bescheid sagen, wenn er aufwacht? Kai, der Chef, Hiro und ich werden in der Zwischenzeit versuchen, aufzuräumen und ein wenig Ordnung zu schaffen. Also los! Wie geht es deiner Lippe, Onii-san?" "Na ja, sie schmerzt noch, er hat mit voller Wucht zugebissen. Hör zu, Tyson....ich besitze keine magischen Kräfte, aber ich bin ein sehr guter Kendokämpfer. Wenn ich mein Bokuto gegen ein echtes Schwert austausche, könnte ich euch zumindest ein bisschen nützlich sein. Ich verspreche dir auch, euch nicht zur Last zu fallen!" "Wie könntest du mir je zur Last fallen, he? Ich bin für jede Unterstützung dankbar! Ah, Kai? Was ist mit dir?" "Alles in Ordnung. Du....du hast mich ja beschützt...." Er erhob sich schwankend und blickte dem Jüngeren direkt in die Augen. Warum hatte er das bloß getan? Sollte er nicht wütend auf ihn sein, nachdem er ihn so unverschämt abgewiesen hatte? Doch alles, was er im Gesicht seines Gegenübers zu lesen vermochte, waren Besorgnis, Erleichterung und....Zärtlichkeit? Kai wich zurück wie vor einer unversehens auftauchenden Gefahr. Sein Puls begann zu jagen wie unter einem abrupten Fieberanfall und er erzitterte, als Tyson behutsam über seine Wange streichelte. "Schön, dass dir nichts passiert ist." Indessen lag Max auf seinem Bett und Ray hatte davor platzgenommen. Was konnte Deimos nur mit ihm gemacht haben? Er wies keine Zeichen von Verwundung auf und trotzdem war er bewusstlos geworden. Weshalb? Ein Zauber möglicherweise? Während der Schwarzhaarige grübelte, kam der Blonde langsam wieder zu sich. Er richtete sich auf und sah sich verwirrt um. Wo war er hier? Was war das für ein Ort? "Max? Max! Du bist aufgewacht! Wie geht es dir?" Er wandte sich zu der Stimme, die zu ihm gesprochen hatte und erstarrte beinahe. Vor ihm sass jemand mit langem schwarzen Haar, das wie ein Mantel über seinen Rücken fiel und im Licht, das von draußen herein zwinkerte, sanft schimmerte. Er war in eine prachtvolle Rüstung gekleidet und hatte goldene Augen, die unglaublich viel Wärme und Geborgenheit ausstrahlten. Seine Haut war von rosiger Farbe und seine Lippen waren ungemein sinnlich und anziehend. Er musste schlucken. Wer war das? Er glich einem jungen Gott! Das war der schönste Mann, den er je gesehen hatte! Stumm betrachtete er dieses vollkommene Wesen, unfähig, irgendetwas zu sagen. "Max! Was ist denn mit dir? Antworte doch!" Da wurde ihm die Situation bewusst. Er nahm seinen Kopf zwischen beide Hände und suchte nach diesem Namen, mit dem der andere ihn benannte, aber er fand ihn nicht. Er fand gar nichts - in ihm war nur Leere! Anschließend an diese Erkenntnis breitete sich ein solches Entsetzen in seinem Gesicht aus, dass Ray den Impuls unterdrücken musste, den Amerikaner zu umarmen. Endlich erwiderte er etwas. "Bitte....sagen Sie mir....wer....wer bin ich?" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)