Das fünfte Schuljahr - Part 1 von Fukai (Hogwarts) ================================================================================ Kapitel 8: Finstere Augen ------------------------- Harry Potter Das fünfte Schuljahr Part 1: Hogwarts --------------------------------------------------------- chapter 8: Finstere Augen Kind der Dunkelheit, Schwarz ist die Welt, siehst du sie mit finsteren Augen Gegen Abend fuhr der Zug in Hogsmeade ein. Wie jedes Jahr wurden die Erstklässler, es waren dieses Jahr recht wenige, was sicherlich auf den Tod Cedrics zurückzuführen war, von Hagrid in Booten über den Schlosssee befördert. Die anderen Schüler wurden in schwarzen Kutschen nach Hogwarts gebracht. Cho war mit Harry, Hermine und Ron in einen Wagen gestiegen, was einigen ihrer Freundinnen aus Ravenclaw Anlass zum Zetern gab. Wie konnte sie sich nur mit den ,Feinden' abgeben? Sie war doch keine Gryffindor. Cho störte das jedoch keineswegs. Unterwegs erzählte Ron, der durch seinen Vater an der Quelle saß, was in den Ferien alles geschehen war, da Harry ja keine Chance hatte, es zu erfahren. Er erfuhr, dass es Voldemort noch nicht gelungen war, die Dementoren zu rekrutieren, aber er hätte schon mehrere Städte in Brand gesteckt. Außerdem, hieß es, habe er die Absicht, die Festung der Engel zu stürmen. Harry horchte interessiert auf. "Was genau ist denn das für eine Festung? Gibt es dort echte Engel?" Cho schmunzelte amüsiert. Hermine, die es sicher schon in Tausenden von Büchern nachgelesen hatte, erklärte: "Nein, das ist nur eine Sage. Es ist ein Zentrum spiritueller Kraft. Dort eingesetzte Magie ist besonders wirkungsvoll, da der Boden angeblich von Engelsblut getränkt ist, die bei einem Kampf gegen Dämonen fielen. Doch ich glaube, dass mit den Engelsblut ist nur ein Gerücht." "Und du meinst, Voldemort ..." Alle zuckten bei dem Klang des Namens zusammen. Harry hatte ihn schon öfters gebraucht, doch seine Freunde hatten stets vermieden, ihn beim Namen zu nennen. "Entschuldigung, ich meine natürlich du-weißt-schon-wer, du meinst, dass er die Festung erobern will, um dort seine Macht einzusetzen?" Hermine schüttelte den Kopf. "Die Gegend ist völlig unbevölkert. Die Menschen flohen schon früh von diesem verfluchten Ort. Und es nützt ihm ja nichts, wenn es dort kein Leben gibt, dass er zerstören kann. Ich glaube, er wird versuchen die entscheidende Schlacht an diesen Ort zu verlagern, um sie zu seinen Gunsten zu entscheiden." "Aber die Festung wird seit Jahrhunderten von einem Wächter bewacht", warf Ron ein, stolz auch etwas zu dem Thema beitragen zu können. "Es heißt, dass bisher nie jemand lebend an ihm vorbeigekommen ist oder zurückkehrte, um zu erzählen, wie der Wächter aussieht und welche Macht er besitzt. Man sieht ihn und stirbt." Harry fröstelte. Was musste das für ein Wesen sein, wenn schon sein Blick einen töten konnte. Daran würde selbst Voldemort scheitern. Hoffentlich. Sonst hätte er einen übermenschlichen Verbündeten. Harry blickte aus dem Fenster. Es war bereits dunkel. Der Mond, fast voll, erleuchtete ihnen den Weg und schon bald erkannte Harry die mächtigen Felsen von Hogwarts. Die Kutschen hielten und die Schüler strömten durch das mächtige Portal in die große, durch flackernde Fackeln erhellte, Eingangshalle. Die kleine Gruppe folgte der Schülerschar in die Große Halle. Diese war wie immer festlich geschmückt. Über den vier Tischen der Häuser schwebten unzählige Kerzen und darüber prangten die jeweiligen Fahnen. Die Decke war schwarz, jedoch von unzähligen funkelnden Sternen übersät. An der Stirnseite der Halle saßen die Lehrer und der weißhaarige krummnasige Schulleiter Albus Dumbledore an einer fünften Tafel. Harry entdeckte drei freie Stühle. Einer war sicherlich für Hagrid und einer für den neuen Lehrer in Verteidigung gegen die dunklen Künste. Harrys Augen huschten über die Gesichter. Wer fehlte? Als er es erkannte huschte ein nachdenklicher Ausdruck in sein Gesicht. "Was ist?" fragte Hermine an seiner Seite. "Snape fehlt!" Hermine sah ebenfalls nach vorn zu der Tafel. "Hast recht. Aber hast du nicht erzählt, dass er von Dumbledore einen Auftrag bekommen hat?" Harry nickte stumm. Er hatte die Vermutung, dass Dumbledore Snape als Spion unter die Todesser geschickt hatte, war sich aber nicht sicher. Immerhin war das sehr gefährlich. Voldemort könnte ihn bestrafen oder foltern, vielleicht sogar töten. Harry wusste nicht, ob ihn diese Vorstellung freuen sollte. Snape konnte ihn noch nie leiden, weshalb Harry es auch nicht konnte. Aber den Tod wünschen würde er ihm trotzdem nicht. Cho verabschiedete sich von den Dreien und wandte sich zu dem Tisch der Ravenclaws. Harry, Hermine und Ron bahnten sich ihren Weg durch die Reihen der eifrig schwatzenden Schüler, vorbei an den Hufflepuffs und den Slytherins. Schließlich hatten sie ihren Haustisch erreicht und setzten sich. Die Halle war erfüllt von Stimmen, doch als sich die Tür öffnete und die Erstklässler den Saal betraten, angeführt von Hagrid, der Harry fröhlich zuwinkte, trat Stille ein. In den Gesichtern der Neuen spiegelten sich ihre Ängste über die bevorstehende Prüfung wieder. Auch Harry hatte einst dort gestanden und nervös darauf gewartet, dass der Hut sein Haus rief. Und beinahe wäre er nach Slytherin gekommen. Er hatte es nie jemanden erzählt, er schämte sich dafür. Lieber wäre er gestorben als zu den Slytherins zu gehen. Es war das Haus, aus dem die meisten dunklen Zauberer stammten. So auch Voldemort. Harry spähte zum Tisch der Slytherins. Draco Malfoy hatte ihn noch gar nicht genervt. Flüsternd wandte er sich an Ron: "Hast du Malfoy heute schon gesehen?" Dieser erklärte leise. "Sein Vater hat ihn von der Schule genommen. War wohl zu ängstlich, nachdem herausgekommen war, dass er doch noch ein Todesser ist. Wurde vor Gericht gestellt, jedoch wieder freigesprochen. Hat seinen Sohn nach Durmstrang geschickt, aber da Karkaroff nicht mehr da ist, hat er keine so guten Verbindungen mehr. Jetzt kann sich unser lieber Draco nicht mehr so viel leisten!" Er grinste. "Hoffentlich sind Crabbe und Goyle da jetzt nicht einsam", erwiderte Harry grinsend. Die beiden lachten, doch Hermine ermahnte sie zur Ruhe. Professor McGonagall brachte gerade den Sprechenden Hut und legte ihn auf einen Stuhl. Dieser begann gleich darauf sein alljährliches Lied, welches jedes Jahr einen anderen Text hatte. Ron vermutete, dass er das ganze Jahr nutzte, um sich neue Reime einfallen zu lassen. Ihr denkt, ich sei ein Hut, mit dieser Vermutung liegt ihr recht gut, doch hinter dieser Fassade steckt noch mehr für euch bin ich unverzichtbar sehr Setzt ihr mich auf, wie es ist Brauch so such ich euch aus, für welches Haus ihr seid bestimmt was eure Tugenden und Eigenschaften sind seid ihr wie der tapfere Gryffindor, zeigt Mut und Stärke, dann tretet vor seid ihr hilfsbereit, gerecht und treu tretet vor für Hufflepuff, habt keine Scheu seid ihr weise und gelehrsam, wie es einer der vier Gründer war dann steck ich euch sofort nach Ravenclaw oder seid ihr gar listig, von Ehrgeizig getrieben so bring ich euch nach Slytherin, wie in meinem Vertrag niedergeschrieben Noch nie hab ich mich getäuscht und euch in ein falsches Haus gescheucht Mein Urteil ist stets gut bedacht und erwägt, ich lese nur, was in euren Herzen steht Eure innersten Wünsche werde ich erhören, denn ich möchte ja keine Hoffnungen zerstören Nun dann, tretet hervor dann öffnet sich für euch das erste Tor in die Welt der Magie und der Zauberei von der ab jetzt und für immerdar gezeichnet euer Leben sei Der Sprechende Hut verstummte und die Menge brach in Beifall aus. Professor McGonagall entfaltete ein Pergament und erklärte: "Wenn ich euch aufrufe, setzt ihr euch auf den Stuhl und zieht den Hut über den Kopf. Wenn er euer Haus ausruft, geht ihr zu dem jeweiligen Tisch." Die Kinder nickten leicht. "Gut, dann fange ich jetzt an..." Harry wandte sich wieder dem Tisch der Slytherins zu. Es war schon merkwürdig, wenn es keinen fiesen Bastard mehr gab, der einem das Leben zur Hölle machte. Wer würde wohl den Platz übernehmen? Harry glaubte kaum, dass man ihn nun in Ruhe lassen würde. Der gesamte Slytherin-Verein hasste ihn. Warum auch immer. Beifall war bei den Hufflepuffss ausgebrochen. Ein kleiner blonder Junge setzte sich. Der nächste wurde ausgerufen. Diesmal verkündete der Hut Ravenclaw. Harry sah zu Cho hinüber. Sie begrüßte den kleinen Jungen, der etwas ängstlich aussah, freundlich und bot ihm an, sich neben sie zu setzen. Der Kleine lächelte dankbar. Harry schmunzelte. Sie verstand es einem die Angst zu nehmen. Hermine stupste ihn an. "Hey, dein Gesicht spricht ja Bände." Sie grinste, Harry errötete. "Florista, Sandra." Ein schwarzhaariges Mädchen trat vor und stülpte sich den alten Hut über. "Gryffindor." Beifall brach aus. Auch Harry stimmte mit ein. Das Mädchen trippelte nervös auf sie zu und setzte sich. Sofort wurde sie freundlich von allen Seiten begrüßt. "Gregory, Tim." "Hufflepuff." Und so ging es weiter. Schließlich verstimmte der Hut und Professor McGonagall trug ihn wieder hinaus. Dumbledore erhob sich, um seine kleine Einführungsrede zu halten. "Willkommen, meine Schüler, zu einem weiteren Schuljahr in Hogwarts. Bevor das Essen aufgetischt wird, werde ich wie immer ein paar neue und alte Regeln bekannt geben. Ich möchte euch daran erinnern, dass der Wald auf dem Schulgelände für alle Schüler verboten ist. Ebenso das Dorf Hogsmeade für die Schüler der ersten und zweiten Klasse. Des weiteren ist lediglich der Besitz von Eulen, Katzen, Kröten und Ratten erlaubt. Hamster, Eichhörnchen, Chamäleons, Spinnen und..." Er räusperte sich, hob seine Brille näher an sein Auge und las seinen Zettel noch einmal verwundert durch. Seine Mundwinkel zuckten schmunzelnd. "Und ähm ... Kängurus sind nicht erlaubt." Gelächter und vereinzelt enttäuschte Stimmen brachen aus. "Wer hält sich denn ein Känguru?" fragte Ron verwirrt. "Vielleicht hat jemand in der Familie einen Zoo", spekulierte Hermine logisch. "Die Liste der verbotenen Gegenstände hat sich auch dieses Jahr wieder erweitert und ist im Gegensatz zum Vorjahr schon fast um das doppelte angestiegen. Sie zählt jetzt immerhin schon rund achthundertfünfzig Gegenstände. Sollte man einen Blick hineinwerfen wollen, sollte man sich lieber den Nachmittag frei nehmen. Außerdem ist es verboten gesundheitsgefährdende Lebensmittel an Mitschüler zu verkaufen oder zu verschenken." Dabei warf er den Weasleybrüdern einen scharfen Blick zu. "Und nun möchte ich euch einen neuen Schüler vorstellen. Er hat die Schule gewechselt und kommt jetzt in die fünfte Klasse. Sein Name ist Jinathan Riddle." Harry und Hermine zuckten erschrocken zusammen. Ron klappte der Kiefer runter und Ginny hatte einen leisen Quieker losgelassen. Fred und George schauten ebenso verwirrt wie die anderen. "Ist das der Sohn von Tom Riddle?" übernahm schließlich Ron die Frage, die allen auf den Herzen lag. Hermine zuckte hilflos mit den Schultern. "Es gibt sicherlich mehr Leute, die mit Nachnamen Riddle heißen. Außerdem weiß ich nichts von einem Sohn des Lords. Wird in keinem Buch erwähnt", flüsterte sie leise. Ron rollte mit den Augen. Ein schlanker Junge war aufgestanden und neben Dumbledore getreten. "Und ich glaube auch nicht...", fuhr sie entzückt fort. "... das dessen Sohn jemals so gut aussehen könnte." Ron schnaubte. "Weiber!" Der Junge hatte braunes Haar, ein schmales hübsches Gesicht und eine sportliche Statur. Seine Augen jedoch leuchteten bedrohlich schwarz. "Wie wollen sie bestimmen, in welches Haus er kommt?" fragte Harry. "Der Hut ist doch nur für Erstklässler, die noch keine Zaubererfahrung haben." Hermine zuckte mit den Schultern. "Vielleicht wirft Dumbledore ihn ja in die Reihen und er kommt in das Haus auf dessen Haustisch er landet." Wieder einmal bekam er einen Red-nicht-so-einen-Müll-Blick zugeworfen. Einer Antwort war er nicht würdig. "Hast recht", meinte er schließlich, als sei er zur Einsicht gekommen. "Das wäre unfair. Schließlich kann Professor Dumbledore die Richtung bestimmen, wo er ihn hinwirft." Harry prustete los. Hermine wandte sich beleidigt ab. Dumbledore hatte inzwischen ein kleines Gerät zur Hand genommen. Es war bronzefarben und hatte die Form einer ebenen Platte, die auf drei verschnörkelten langen Beinen ruhte, sodass es dem Jungen bis zum Nabel reichte. "Leg deine Hand darauf, mein Junge", erklärte Dumbledore. Harry sah, dass der Neue bei den Worten mein Junge verärgert die Augen verengte. Dadurch sah er noch bedrohlicher aus. Doch Dumbledore fuhr unbeirrt lächelnd fort. "Färbt sich die Platte rot kommst du nach Gryffindor. Blau steht für Ravenclaw. Gelb ist das Haus Hufflepuff und grün gehört den Slytherins." Der Junge presste seine Hand auf die Platte und wartete. Nichts geschah. "Was ist?" fragte Harry. "Wieso reagiert sie nicht?" "Vielleicht muss sie überlegen", meinte Ron, wie komisch sich das auch anhörte. "Der Hut fällt auch nicht immer gleich seine Entscheidung. Bei dir hat er ganz schön lange gebraucht." Harry rutschte unruhig auf seinem Stuhl hin und her. "Da - seht!" rief Hermine. Die beiden Jungen sahen wieder nach vorne. Die Platte hatte sich grün gefärbt. "Slytherin", verkündete Dumbledore laut und brüllender Beifall an genanntem Tisch brach aus. Der Junge schenkte seinen Mitbewohnern einen verächtlichen Blick und suchte sich einen freien Platz. Mit sichtlich genervten Gesicht ließ er die Begrüßungen über sich ergehen. "So, da das jetzt geklärt ist...", fuhr Dumbledore fort. " ...stelle ich euch nun endlich euren neuen Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste vor." Er drehte sich verwirrt im Kreis. "Nanu, wo ist er denn?" Die Halle brach in Gelächter aus. Jinathan rollte genervt die Augen. "Ich kann ihn nicht leiden", knurrte Ron, der ihn verärgert beobachtete. Professor McGonagall beugte sich zu ihrem Chef vor und flüsterte ihm etwas zu. Dieser nickte. "Okay, weiter im Programm. Auf euren Lehrer müsst ihr noch ein wenig warten. Er ist noch nicht angekommen. Scheint im Stau zu stecken." Professor Sprout schmunzelte. "Zaubertrankunterricht wird vorerst ausfallen", erzählte der weißhaarige Schuleiter weiter. Dröhnender Beifall brach aus. Dumbledore hob beschwichtigend die Hand und gebot Ruhe. "Und ich hab noch eine erfreuliche Nachricht zu verkünden. Dieses Jahr wird unsere alte Tradition wieder eingeführt. Es wird wieder Quidditch gespielt." Brausender Jubel brach aus und diesmal schaffte es selbst Dumbledore nicht ihn zu bremsen. Lächelnd ließ er sich auf seinen Stuhl sinken und wartete bis auch die letzten Jubelschreie verstummt waren. Harry spürte, wie sich auch der letzte verbliebende Sorgenknoten löste. In diesem Moment war er einfach nicht zu halten. Gemeinsam mit Fred, George, Ron und Angelina führten sie einen Freudentanz auf, der am ganzen Tisch heftig unterstützt wurde. Auch an den anderen Tischen saß keiner mehr still - außer Mister Riddle. Dieser lümmelte teilnahmslos mit verschränkten Armen und finsterem Blick auf seinen Platz und schenkte jedem, der ihn ansprach nur die kalte Schulter. "Außerdem", verschaffte sich der Schulleiter wieder Gehör. "Außerdem wird der Duellierclub ab der dritten Klasse und aufwärts wieder eingeführt. Unser neuer Lehrer wird ihn leiten. Zusammen mit einem Schüler." Stille kehrte ein. "Wir brauchen jemanden, der schon etwas Erfahrung hat und auch keine Angst vor Kämpfen hat. Meldet sich jemand freiwillig?" Ron sprang auf. "Ich bin für Harry!" Zustimmungen wurden laut. Harry zog Ron zurück auf den Stuhl und zischte: "Bist du verrückt geworden?" Ron grinste. "Niemand hat mehr Erfahrung als du. Niemand ist Voldemort jemals entkommen." Harry machte große Augen. "Was ist?" fragte sein Freund. "Du hast ihn gerade zum ersten Mal beim Namen genannt." "Wen?" "Na ihn. Den Lord." Ron schlug sich erschrocken die Hand vor den Mund. "Was? Das hab ich gar nicht mitbekommen." Unruhig kaute er auf seinen Fingernägeln und wartete, dass ihn ein Blitz traf. Doch es kam kein Blitz, der seine Zunge verstummen ließ. "Ich hatte auch Harry im Auge." Dumbledore schaute in die Runde. "Wenn sich niemand anderes meldet, würde ich sagen hast du den Job, Harry." Er lächelte freundlich. "Na wunderbar", presste Harry unbewegt zwischen den Zähnen durch, während er zurück lächelte. "Danke Ron. Zum Glück ist Malfoy nicht mehr an der Schule. Sonst könnte ich mir schon mein eigenes Grab schaufeln." Hermine winkte ab. "Du bist doch tausendmal besser als er." Harry nickte. "Aber er hat fiese Tricks drauf. Er würde mir garantiert irgendeinen Fluch auf den Hals hetzen, von dem ich noch nie gehört habe." Harry, der plötzlich das unangenehme Gefühl hatte, beobachtet zu werden, ließ seinen Blick suchend über die Menge huschen. Bei Jinathan blieb er haften. Dieser musterte ihn spöttisch. In seinem Blick lag etwas herausforderndes und zugleich drohendes. Harry fühlte sich unwohl. Der Neue war merkwürdig. Ron riss ihn aus seinen Gedanken. "Apropos Fluch. Ob er noch so nette Furunkel im Gesicht hat. Wir ham ihm letztes Jahr im Zug ja ganz schön viele Flüche auf den Hals gejagt." Harry löste seinen Blick und wandte sich grinsend wieder seinen Freunden zu. "Ja, war ne hübsche Mischung aus Tentakeln, Furunkeln und Knospen." Dumbledore studierte inzwischen wieder seinen zerknitterten Zettel. Er überflog ihn noch einmal kurz. "Ja, das war es auch schon neues. Ich würde sagen - haut rein!" Die Tafeln füllten sich augenblicklich randvoll. "Ach übrigens, jede Hauselfe hat seit diesem Jahr Anspruch auf ein Gehalt, sowie Kleidung und Urlaub. Ihr könnt also beruhigt essen ohne an Sklavenarbeit zu denken." Er zwinkerte Hermine zu und setzte sich dann, um sich mit Hagrid in ein Gespräch zu vertiefen. Die drei Freunde begannen zu futtern. Harry wusste, ohne das er aufsah, dass der neue Schüler ihn noch immer beobachtete. Er wurde das unangenehme Gefühl nicht los, dass Jinathan nun stillschweigend Malfoys Platz eingenommen hatte. Das konnte ja heiter werden! Und spätestens im Duellierunterricht musste sich Harry seinem neuen ,Freund' stellen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)