Auf der Suche nach der Tochter von Tinu-aka-Akio (Annes Geschichte) ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel 1: Auf nimmer Wiedersehen -------------------------------------------- Kapitel 1: Auf nimmer Wiedersehen (Vorgeschichte) Es stürmte. Die Black Pearl suchte sich einen beschwerlichen Weg durch die riesigen Wellen. Jack Sparrow steuerte sein Schiff in Richtung Flame York, einer kleinen Stadt an der Küste. Anne saß an Deck und schaute auf das trübe, aber gefährliche Meer. Sie ließ sich nicht von den meterhohen Überschwemmungen stören, auch wenn sie dadurch ganz nass wurde. Ihre langen schwarzen Haare, die sonst störrisch ihren Weg suchten, hingen nun klitschnass an ihr herunter. Die Perlen in ihrem Haar glänzten nicht mehr, sondern lächelten matt. Die sonst im Wind wehenden Bänder, die sie überall trug, hingen schlaff an ihrem Körper. Ihr Hemd und ihre Hose, die aus einfachen Leinen waren, waren an den Körper gepresst. Anne hatte zu tun, nicht bei diesem Seegang hin und her zu rutschen. Es war gefährlich zu diesem Zeitpunkt auf dem Deck zu sein, dass war ihr bewusst, aber sie mochte dieses raue Wetter. Nicht einmal Jacks flehen beachtete sie. Sie würdigte ihm nicht mal einen Blick. Selbst Bert Thompson schaffte es nicht sie von Deck zu holen. Sie hielt sich krampfhaft am Boden fest, um ja nicht fortgezogen zu werden. Bert hielt es nicht mehr länger aus und ging zu Jack. " Jack. Sie will einfach nicht unter Deck. Anne verhält sich wie ein Affenbaby, welches nicht von ihrer Mutter weicht. Tu doch endlich was. Schließlich bist du ihr Vater.", flehte Bert ihn an. Jack überließ Bert das Steuer und plötzlich schallte eine Ohrfeige. Annes Wange färbte sich rötlich. Mit verängstigtem Gesicht sah sie ihn an. Jack mit immer noch erhobener Hand machte ihr deutlich, dass sie von hier verschwinden sollte. Ohne zu zögern stand Anne auf und lief in Richtung Kajüten. Bert kam angerannt und schrie: " Wie konntest du nur Hand an deine Tochter anlegen?" " Was geht dich das an. Du hast es ja auch geschafft meine Frau aus dem Weg zu räumen. Wieso sollte ich da nicht Hand an meine Tochter legen?", sagte Jack. Anne, die noch nicht allzu weit von den Beiden entfernt war, hörte alles mit. Ihr war nie bewusst geworden, dass sie die Tochter von Jack war. Die Ähnlichkeit mit ihr und Jack war zwar verblüffend, doch trotzdem fühlte sie sich eher zu Bert hingezogen. Hatten Jacks tägliche Besuche nur zu bedeuten, dass er sich sorgen um seine Tochter machte oder wollte er nur sehen, was ihre Pflichten waren? Jack verhielt sich so wie so merkwürdig gegenüber Anne. Kaum sprach sie ihn an, lächelte er. Kaum sah sie ihn mit traurigem Gesicht an, schwieg er. Fühlte er sich zu ihr hingezogen? Warum tat sie es nicht? Wieso war sie meistens stur? Nachdenklich machte sie sich auf den Weg in ihre Kajüte. Jack war also ihr Vater. So richtig glauben, konnte sie es nicht. Bert war immer ein so liebenswerter Vater gewesen und auf einmal sollte er ihre Mutter aus dem Weg geschaffen haben? Das konnte sie sich nicht vorstellen. Die Fragen quälten Anne sehr lange. Doch sie fand keine Antwort darauf. Was sollte sie tun? Sollte sie vor den Fragen weglaufen? Soll sie ihre Vergangenheit und Prioritäten einfach über Bord schmeißen? Sollte sie auf einmal nett zu Jack sein? Sollte sie Bert gegenüber Hass empfinden? Sollte sie es tun? Der einzige Ausweg für sie, wäre es wegzulaufen. Einfach abhauen. Die Black Pearl hinter sich lassen. Bei dem Gedanken wurde Anne übel. Sie liebte die Black Pearl. Es war ihr zu Hause. Sie kannte jeden Zentimeter und jeden Zentimeter leibte sie an diesem Schiff. Wenn die See hohe Wellen schlug, wenn ein Unwetter draußen tobte. Als das möchte sie eigentlich gar nicht missen. Doch vielleicht war es einziger Ausweg aus dem ganzen Wirrwarr von Wahrheit und Lüge. Doch Anne machte sie keine Gedanken, wann sie abhauen wollte, wenn sie es überhaupt tun wird, denn sie hatte nicht den Mut Bert zu verlassen. Sie wollte ihm nicht alleine lassen. Plötzlich wurde sie aus ihren Gedanken gerissen. Jack stand breitbeinig in der Tür. Mit entschlossenem Blick sah er sie an. Was hatte er vor? " Ich muss mit dir reden.", rief er. " Wieso?", sagte sie vorlaut. " Es tut mir leid, wegen dem was ich vorhin gemacht habe. Ich möchte mich entschuldigen, aber wollte nur, dass dir nichts passiert." Während er dies sagte, schwankte das Schiff ein paar Male hin und her. Anne brauchte einige Zeit um das zu verstehen. Er hatte sich wirklich entschuldigt. Das erste Mal hatte er sich bei ihr entschuldigt. " Dann ist es also wahr, was Bert gesagt hat. Du bist mein Vater." Sie starrte ihn an. Jack trat einige Schritte näher. " Ja, es stimmt was er gesagt hat. Ich bin dein Vater, aber das tut jetzt nichts zur Sache." " Und ob es das tut.", widersprach Anne Jack. Mit hasserfüllten Augen blickte sie zu ihm. " Wieso hast du mich weggegeben? Wieso habe ich keine Mutter und wieso bist du überhaupt mein Vater?" Jack staunte nicht schlecht, als er ihre Worte hörte. " Dir wäre es also lieber gewesen, Bert hätte dich mit deiner Mutter von Bord gestürzt. Er hatt sie einfach die Planke heruntergeschubst." " Wieso musste ich dann bei ihm aufwachsen, wenn er meine Mutter getötet hat? Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich bei einem Mann aufwachse, der deine Frau auf dem Gewissen hatte?" " Wieso nicht? Es war eine Strafe, die ich ihm auferlegt hatte. Er sollte sich um dich kümmern. Hätte ich erfahren, dass er dir auch nur ein Haar gekrümmt hätte, hätte er das Schiff verlassen müssen. Das wollte er nicht tun. Er wusste, wenn er dir auch nur ein Haar krümmen würde, er um sein Leben hätte kämpfen müssen. Er, als erster Mann des Kapitäns, konnte sich dies nicht erlauben. Zu sehr hängt er an seinem Leben." Anne wusste, dass das überzeugend klang, doch trotzdem mochte sie ihm nicht ihren Glauben schenken. Bert hatte sich immer liebevoll gekümmert. Sie mochte nicht daran denken, dass Bert sie lieber auf den Grund und Boden des Ozeans gesehen hätte. Jack machte kehrt. Er war jetzt auf dem Weg nach draußen. Mit einem kurzen Blick zurück und einem Nicken verabschiedete er sich und verließ die Kajüte. Mit alldem, was Jack gesagt hatte, legte sie sich hin. Mit den immer noch nassen Klamotten, die sie trug schlief sie ein. Am nächsten Morgen weckte sie der erste Sonnenstrahl, der durch die kleine Luke fiel. Sie mochte gar nicht aufstehen. Sie fühlte sich schlecht. Sie fühlte, dass das Schiff ein kleinwenig schaukelte. Und als sie näher hinschaute, bemerkte Anne, dass sie vor kurzem Flame York erreicht hatten. Eigentlich mochte sie die Städte, die sie bereisten, um neue Nahrungsmittel einzukaufen. Sie selbst schaute sich jede Stadt genauer an, denn sie waren immer nur einen Tag hier. Als Piraten konnten sie nicht länger hier liegen, denn die Stadtbewohner hatten Angst, sie könnten beraubt werden. Obwohl man im heutigen Zeitalter, das so wie so nicht mehr machen würde, denn das Reisen mit den Schiff und das plündern von Städten war heutzutage kein verdienst mehr. Die heutigen Piraten reisen nur noch, um die Welt zu erkunden und weil sie das Meer liebten. Jack liebte das Meer, er kannte sich auf dem Meer aus, wie in seiner Westentasche, obwohl er eigentlich keine besaß. Anne zog sich ihre so genannten Stadtkleider an, die sie hegt und pflegt, denn sie wollte nicht als Pirat entlarvt werden. In der Stadt gingen die Menschen einem Piraten immer aus dem Weg und das ohne Grund. Es war schwer, als solche nicht entlarvt zu werden. Anne hatte nicht mehr so viel Zeit sich die Stadt genauer anzuschauen. Sie hatte schon den halben Tag verschlafen und sie musste in 5 Stunden wieder an Bord sein, denn pünktlich legte die Black Pearl ab. Sie lief die Straßen entlang und sah sich die Geschäfte von außen, denn die Besitzer sahen es gar nicht gerne, wenn jemand hereinkam und nichts kaufte. Plötzlich wurde Anne schwindlig. Sie taumelte die Straße entlang. Mit einemmal sackte sie zusammen. Ihr wurde schwarz vor Augen. Die Leute schauten aufgeregt hinüber. Er dauerte eine Weile bis sie begriffen, was hier passiert war. Ein Mann, der dies eigentlich gar nicht mitbekommen hatte, fasste sich ein Herz und rief einen Krankenwagen an. Langsam rüttelte er an Annes Körper, der leblos dalag. Nichts rührte sich. Bert, der gerade vom Einkaufen wiederkam, sah die aufgeregte Menge und versuchte sich durchzudrängeln. Widerwillig ließen sie ihn durch. Mit einem Lächeln auf dem Gesicht sah er Anne daliegen. Endlich hatte er sie los. Nun brauchte er sich nicht mehr um sie kümmern. Dann verzog er das Gesicht und drängelte sich wieder aus der Menge. Der Mann versuchte Anne immer noch wach zu rütteln, doch es misslang ihm. Ein paar Minuten später kam dann auch schon der Krankenwagen. Als Anne Tage später wieder aufwachte, hatte sie das Gefühl als hätte man sie niedergeschlagen, so sehr tat ich der Kopf weh. Die Krankenschwester kam aufgeregt herein, als sie sah, dass Anne aufgewacht war. Schon stellte sie Fragen und Anne antwortete stumm. Auf die Frage wie sie heiße, sagte sie nur leise Beth, denn sie hatte keine Lust ihren wahren Namen zu nennen, denn sie wollte auf keinen Fall, dass sie zu Jack wieder zurückkehren müsste. Eigentlich genoss Anne das freie Leben. Als die Krankenschwester auf ihre Eltern zu sprechen kam, zuckte sie leicht mit den Schulter und wollte ihr klar machen, dass sie nicht wüsste wo sie seien. Die Krankenschwester stellte noch einige Fragen und ging dann überglücklich wieder hinaus. Nach ein paar langweiligen Stunden klopfte es an der Tür. Ein Mann mit einem großen Blumenstrauß kam hinein. Anne wusste nicht so recht, was sie sagten sollte, sagte dann aber: " Guten Tag. Darf ich Fragen wer sie sind?" " Natürlich. Mein Name ist Colorado. Die Schwestern haben mir gesagt auf welchem Zimmer sie liegen." " Darf ich auch den Grund für ihren Besuch erfahren?" " Ja. Ich hatte die auf der Straße liegen sehen. Die Anderen gingen alle an die vorbei. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass sie das nur gespielt haben. Also habe ich den Krankenwagen gerufen." " Dann sind also meine Lebensretter und eigentlich müsste ich ihnen Blumen kaufen. Da ich leider kein Geld habe, bedanke ich mich so bei ihnen." " Ich wollte mich eigentlich ein bisschen mit ihnen unterhalten. Die Schwestern sagten mir außerdem, dass sie hier nicht wohnen und das sie keine Eltern hätten, stimmt das?" " Nein, nicht so ganz. Ich wohne wirklich nicht hier. Um ehrlich zu sein. Ich lebe auf einem Schiff. Man nennt es die Black Pearl. Mein Vater ist der Kapitän dort und was aus meiner Mutter geworden ist, weiß ich nicht." " Das heißt also, sie sind ein Pirat? Dann wird wohl ihr Name auch nicht stimmen oder?" " Ja. Ich bin ein Pirat und eigentlich heiße ich Anne Sparrow. Ich hatte mich unbenannt, weil ich nicht wieder zurück wollte. Zurück zu meinem Vater Kapitän Jack Sparrow." Nachdenklich senkte sie den Kopf. " Warum wollen sie nicht wieder zurück?" " Ich habe keine Lust mehr. Ich weiß nicht einmal mehr was Lüge und was Wahrheit ist und außerdem hasse ich meinen Vater. Wären sie bitte so nett mich Anne zu nennen? Ich mag dieses ewige Sie nicht leiden." " OK. Anne du scheinst ziemlich klug zu sein. Willst du hier in Flame York bleiben?" " Ja. Aber ich kann nicht. Ich weiß nicht einmal wohin ich soll." " Du kannst gerne zu uns kommen. Meine Frau würde sich bestimmt darüber freuen. Da wir leider keine eigenen Kinder besitzen und sie immer schon eines haben wollte." " Sie meinten, sie würden mich adoptieren?" " Ja. Aber nur wenn du es möchtest." " Gerne. Dann muss ich wenigsten nicht mehr an meinen Vater denken." " Meinst du nicht, er macht sich sorgen?" " Es könnte sein, aber soll wird er nicht hier auftauchen, denn ein Piratenschiff darf nur alle fünf Jahre und nur einen Tag hier vor Anker liegen." " Das heißt, er wird frühestens in 5 Jahren hier wieder auftauchen?" Herr Colorado verzog das Gesicht. " Ja und ich hoffe, dass er hier nie wieder auftauchen werden wird, sondern mich in Ruhe lässt." Auf der Black Pearl herrschte gedämpfte Stimmung. Jack war sehr traurig darüber, dass er Anne verloren hatte und außerdem war er wütend auf Bert, denn er hatte ihm, nachdem sie abgelegt hatten und schon weiter auf dem Meer waren erzählt, dass Anne im Krankenhaus von Flame York lag. Jack konnte nichts mehr tun, außer Bert von Bord zu weisen. Bert hatte Jacks Vertrauen endgültig verloren. Jack setzte ihn auf einer kleinen Insel aus und er schwor ihm: " Wenn ich dich je wieder sehe, dann kannst du wissen, dass ich dich persönlich zur Schnecke bringen werde. Du hast mir das Einzige genommen, was mich noch an meine Frau erinnerte. Meine Tochter." Außerdem schwor er sich selbst, dass er seine Tochter in 5 Jahren suchen wird und damit sein Piratenleben für immer aufgeben werden wird. Doch Berts Aufenthalt auf der Insel sollte nicht von Dauer sein, denn schon bald wurde er gerettet. Kapitel 2: Kapitel 1: Auf nimmer Wiedersehen - bearbeitet --------------------------------------------------------- Kapitel 1: Auf nimmer Wiedersehen (Vorgeschichte) Es stürmte. Die Black Pearl suchte sich einen beschwerlichen Weg durch die riesigen Wellen. Jack Sparrow steuerte sein Schiff in Richtung Flame York, einer kleinen Stadt an der Küste. Anne saß an Deck und schaute auf das trübe, aber gefährliche Meer. Sie ließ sich nicht von den meterhohen Überschwemmungen stören, selbst wenn sie dadurch ganz nass wurde. Ihre langen schwarzen Haare, die sich sonst störrisch ihren Weg suchten, hingen nun klitschnass an ihr herunter. Die Perlen in ihrem Haar glänzten auch nicht mehr, sondern lächelten matt. Die sonst im Wind wehenden Bänder, die sie überall trug, hingen schlaff an ihrem Körper. Ihr Hemd und ihre Hose, die aus einfachen Leinen waren, hatten sich fest an ihren Körper gepresst. Anne hatte Schwierigkeiten darauf zu achten, dass sie von den kraftvollen Wassermassen nicht hin und her geschleudert wurde. Es war gefährlich zu diesem Zeitpunkt auf dem Deck zu sein, dass war ihr bewusst, aber sie mochte dieses raue Wetter, den salzigen Geruch des Meeres und die Aussicht, wenn man vom Deck aus auf den Horizont blicken kann. Nicht einmal Jacks flehen beachtete sie. Sie würdigte ihm nicht mal einen Blick und auch nicht einmal Bert Thompson schaffte es nicht sie von Deck zu holen. Sie hielt sich krampfhaft am Boden fest, um ja nicht fortgezogen zu werden. Bert hielt es nicht mehr länger aus und ging zu Jack. " Jack. Sie will einfach nicht unter Deck. Anne verhält sich wie ein Affenbaby, welches nicht von ihrer Mutter weicht. Tu doch endlich was. Schließlich bist du ihr Vater.", flehte Bert ihn an. Jack überließ Bert das Steuer und plötzlich schallte eine Ohrfeige. Annes Wange färbte sich rötlich. Mit verängstigtem Gesicht sah sie Jack an, dieser - immer noch mit erhobener Hand - machte ihr klar deutlich, dass sie von Deck zugehen hat. Ohne zu zögern stand Anne auf und lief in Richtung Kajüten. Bert kam angerannt und schrie: " Wie konntest du nur Hand an deine Tochter legen?" " Was geht dich das an. Du hast es ja auch geschafft meine Frau aus dem Weg zu räumen. Wieso sollte ich da nicht Hand an meine Tochter legen dürfen?", sagte Jack. Anne, die noch nicht allzu weit von den Beiden entfernt war, hörte alles mit. Ihr war nie bewusst geworden, dass sie die Tochter von Jack war. Die Ähnlichkeit mit ihr und Jack war zwar verblüffend und doch fühlte sie sich eher zu Bert hingezogen. Hatten Jacks täglich Besuche nur zu bedeuten, dass er sich sorgen um seine Tochter machte oder wollte er nur sehen, was ihre Pflichten waren? Jack verhielt sich Anne gegenüber so wie so merkwürdig. Kaum sprach sie ihn an, lächelte er. Kaum sah sie ihn mit traurigem Gesicht an, schwieg er. Fühlte er sich zu ihr hingezogen? Warum tat sie es nicht? Wieso war sie meistens stur? Nachdenklich machte sie sich auf den Weg in ihre Kajüte. Jack war also ihr Vater. So richtig glauben, konnte sie es nicht. Bert war immer ein so liebenswerter Kerl zu ihr gewesen und auf einmal sollte er ihre Mutter aus dem Weg geschaffen haben? Das konnte sie sich einfach nicht vorstellen. Die Fragen quälten Anne sehr lange. Doch sie fand keine Antwort darauf. Was sollte sie nun, in so einem Augenblick - in dieser Situation - tun? Sollte sie vor den Fragen davon laufen? Sollte sie ihre Vergangenheit und Prioritäten einfach über Bord schmeißen? Sollte sie auf einmal nett zu Jack sein? Sollte sie Bert gegenüber Hass empfinden? Sollte sie es tun? Der einzige Ausweg für sie, wäre es davon zu laufen. Einfach abhauen und dieses Ereignis vergessen. Die Black Pearl hinter sich lassen. Bei diesem Gedanken wurde Anne übel. Sie liebte die Black Pearl, es war ihr zu Hause. Sie kannte und liebte jeden einzelnen Zentimeter an diesem Schiff, sollte sie das jetzt alles einfach so weg werfen? Wenn die See hohe Wellen schlug, wenn ein Unwetter draußen tobte, das machte sie jedes Mal so glücklich und sie möchte dies alles einfach nicht vermissen müssen. Doch vielleicht war es ihr einzigster Ausweg aus dem ganzen Wirrwarr von Wahrheit und Lüge. Doch Anne machte sich keine Gedanken darüber, wann sie abhauen will, wenn sie es überhaupt schafft den Mut aufzubringen, das Schiff und ihre Freunde- insbesondere Bert- hinter sich zu lassen und ein neues Leben anzufangen. Sie könnte Bert niemals alleine lassen, das würde sie wahrscheinlich bis an ihr Lebensende verfolgen. Doch plötzlich wurde Anne aus ihren Gedanken, das Schiff für immer zu verlassen losgerissen. Jack stand breitbeinig in der Tür, mit entschlossenem Blick sah er sie an. Was hatte er vor? " Ich muss mit dir reden.", rief er. " Wieso?", sagte sie vorlaut. "Es tut mir leid, wegen dem was ich vorhin getan habe. Ich möchte mich entschuldigen, wollte doch nur das dir nichts passiert" Während er dies sagte, schwankte das Schiff ein paar Male hin und her. Anne brauchte einige Zeit um das zu verstehen. Er hatte sich wirklich entschuldigt. Das erste Mal hatte er sich bei ihr entschuldigt. "Dann ist es also wahr, was Bert gesagt hat. Du bist mein Vater." Sie starrte ihn an. Jack trat einige Schritte näher. "Ja, es stimmt was er gesagt hat. Ich bin dein Vater, aber das tut jetzt nichts zur Sache." "Und ob es das tut.", widersprach Anne Jack. Mit hasserfüllten Augen blickte sie zu ihm. "Wieso hast du mich weggegeben? Wieso habe ich keine Mutter und wieso bist du überhaupt mein Vater?" Jack staunte nicht schlecht, als er ihre Worte hörte. " Dir wäre es also lieber gewesen, Bert hätte dich mit deiner Mutter von Bord gestürzt. Er hatt sie einfach die Planke heruntergeschubst." " Wieso musste ich dann bei ihm aufwachsen, wenn er meine Mutter getötet hat? Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich bei einem Mann aufwachsen sollte, der deine Frau und meine Mutter auf dem Gewissen hatte?" " Wieso nicht? Es war eine Strafe, die ich ihm auferlegt hatte. Er sollte sich um dich kümmern. Hätte ich erfahren, dass er dir auch nur ein Haar gekrümmt hat, hätte er das Schiff verlassen müssen. Das wollte er nicht tun. Er wusste, wenn er dir auch nur auf irgendeine Art und Weise wehgetan hätte, dass er um sein Leben hätte kämpfen müssen. Er, als erster Mann des Kapitäns, konnte sich dies nicht erlauben. Zu sehr hängt er an seinem Leben." Anne wusste, dass das überzeugend klang, doch trotzdem mochte sie seinen Worten nicht glauben. Bert hatte sich immer liebevoll um sie gekümmert. Sie mochte nicht daran denken, dass er sie lieber auf den Grund des Ozeans gesehen hätte, als lebend auf diesem Schiff. Jack machte kehrt. Er war jetzt auf dem Weg nach draußen. Mit einem kurzen Blick zurück und einem Nicken verabschiedete er sich und verließ die Kajüte. Mit alldem, was Jack gesagt hatte, legte Anne sich hin. Mit den immer noch nassen Klamotten die sie trug, schlief sie ein. Am nächsten Morgen weckte sie der erste Sonnenstrahl, der durch die kleine Luke, sanft in ihr Gesicht fiel. Sie mochte gar nicht aufstehen, denn sie fühlte sich schlecht. Sie fühlte, dass das Schiff ein kleinwenig schaukelte. Und als sie näher aus dem Fenster blickte, bemerkte Anne, dass sie vor kurzem Flame York erreicht hatten. Eigentlich mochte sie die Städte, die sie bereisten, um neue Nahrungsmittel einzukaufen. Sie selbst schaute sich jede Stadt genauer an, denn sie waren immer nur einen Tag lang hier. Als Piraten konnten sie nicht länger hier vor Anker liegen, die Stadtbewohner hatten Angst, sie könnten beraubt werden. Obwohl man im heutigen Zeitalter, das so oder so nicht mehr machen würde, denn das Reisen mit dem Schiff und das plündern von Städten war heute kein Verdienst mehr. Die heutigen Piraten reisen nur noch, um die Welt zu erkunden und weil sie das Meer liebten. Jack liebte das Meer auch, wie Anne, er kannte sich auf dem Meer gut aus, wie in seiner Westentasche. Obwohl er eigentlich keine besaß. Anne zog sich ihre so genannten Stadtkleider an, die sie hegt und pflegt, denn sie wollte nicht als Pirat entlarvt werden. In der Stadt gingen die Menschen einem Piraten immer aus dem Weg und das ohne Grund. Es war schwer, als solche nicht entlarvt zu werden. Anne hatte nicht mehr so viel Zeit sich die Stadt genauer anzuschauen. Sie hatte schon den halben Tag verschlafen und musste in 5 Stunden wieder an Bord sein, denn die Black Pearl legt pünktlich ab. Sie lief die Straßen entlang und sah sich die Geschäfte von außen an, denn die Besitzer sahen es gar nicht gerne, wenn jemand hereinkam und nichts kaufte. Plötzlich wurde Anne schwindlig. Sie taumelte die Straße entlang. Mit einemmal sackte sie zusammen. Ihr wurde schwarz vor Augen. Die Leute schauten aufgeregt hinüber, es dauerte eine Weile bis sie begriffen, was hier passiert war. Ein Mann, der dies eigentlich gar nicht mitbekommen hatte, fasste sich ein Herz und rief einen Krankenwagen an. Langsam rüttelte er an Annes Körper, der leblos dalag. Nichts rührte sich. Bert, der gerade vom Einkaufen wiederkam, sah die aufgeregte Menge und versuchte sich durchzudrängeln. Widerwillig ließen sie ihn durch. Mit einem Lächeln auf dem Gesicht sah er Anne daliegen. Endlich hatte er sie los. Nun brauchte er sich nicht mehr um sie kümmern. Dann verzog er das Gesicht und drängelte sich wieder aus der Menge. Der Mann versuchte Anne immer noch wach zu rütteln, doch es misslang ihm. Ein paar Minuten später kam dann auch schon der Krankenwagen. Als Anne Tage später wieder aufwachte, hatte sie das Gefühl als hätte man sie niedergeschlagen, so sehr tat ich der Kopf weh. Die Krankenschwester kam aufgeregt herein, als sie sah, dass Anne aufgewacht war. Schon stellte sie Fragen und Anne antwortete stumm. Auf die Frage wie sie heiße, sagte sie nur leise Beth, denn sie hatte keine Lust ihren wahren Namen zu nennen, denn sie wollte auf keinen Fall, dass sie zu Jack wieder zurückkehren müsste. Eigentlich genoss Anne das freie Leben. Als die Krankenschwester auf ihre Eltern zu sprechen kam, zuckte sie leicht mit den Schulter und wollte ihr klar machen, dass sie nicht wüsste wo sie seien. Die Krankenschwester stellte noch einige Fragen und ging dann überglücklich wieder hinaus. Nach ein paar langweiligen Stunden klopfte es an der Tür. Ein Mann mit einem großen Blumenstrauß kam hinein. Anne wusste nicht so recht, was sie sagten sollte, sagte dann aber: " Guten Tag. Darf ich Fragen wer sie sind?" " Natürlich. Mein Name ist Colorado. Die Schwestern haben mir gesagt auf welchem Zimmer sie liegen." " Darf ich auch den Grund für ihren Besuch erfahren?" " Ja. Ich hatte sie auf der Straße liegen sehen. Die Anderen gingen alle an sie vorbei und ich konnte mir nicht vorstellen, dass sie das nur gespielt haben. Also habe ich den Krankenwagen gerufen." " Dann sind sie also mein Lebensretter und eigentlich müsste ich ihnen Blumen kaufen. Da ich leider kein Geld habe, bedanke ich mich so bei ihnen." " Ich wollte mich eigentlich ein bisschen mit ihnen unterhalten. Die Schwestern sagten mir außerdem, dass sie hier nicht wohnen und das sie keine Eltern hätten, stimmt das?" " Nein, nicht so ganz. Ich wohne wirklich nicht hier. Um ehrlich zu sein. Ich lebe auf einem Schiff. Man nennt es die Black Pearl. Mein Vater ist der Kapitän dort und was aus meiner Mutter geworden ist, weiß ich nicht." " Das heißt also, sie sind ein Pirat? Dann wird wohl ihr Name auch nicht stimmen oder?" " Ja. Ich bin ein Pirat und eigentlich heiße ich Anne Sparrow. Ich hatte mich unbenannt, weil ich nicht wieder zurück wollte. Zurück zu meinem Vater Kapitän Jack Sparrow." Nachdenklich senkte sie den Kopf. " Warum wollen sie nicht wieder zurück?" " Ich habe keine Lust mehr. Ich weiß nicht einmal mehr was Lüge und was Wahrheit ist, außerdem hasse ich meinen Vater. Wären sie bitte so nett mich Anne zu nennen? Ich mag dieses ewige Sie nicht leiden." " OK. Anne du scheinst ziemlich klug zu sein. Willst du hier in Flame York bleiben?" " Ja. Aber ich kann nicht. Ich weiß nicht einmal wohin ich soll." " Du kannst gerne zu uns kommen. Meine Frau würde sich bestimmt darüber freuen. Da wir leider keine eigenen Kinder besitzen und sie immer schon eines haben wollte." " Sie meinten, sie würden mich adoptieren?" " Ja. Aber nur wenn du es möchtest." " Gerne. Dann muss ich wenigsten nicht mehr an meinen Vater denken." " Meinst du nicht, er macht sich sorgen?" " Es könnte sein, er wird schon nicht mehr so schnell hier auftauchen, denn ein Piratenschiff darf nur alle fünf Jahre und nur einen Tag hier vor Anker liegen." " Das heißt, er wird frühestens in 5 Jahren hier wieder auftauchen?" Herr Colorado verzog das Gesicht. " Ja und ich hoffe, dass er hier nie wieder auftauchen werden wird, sondern mich in Ruhe lässt." Auf der Black Pearl herrschte gedämpfte Stimmung. Jack war sehr traurig darüber, dass er Anne verloren hatte und außerdem war er wütend auf Bert, denn er hatte ihm, nachdem sie abgelegt hatten und schon weiter auf dem Meer waren erzählt, dass Anne im Krankenhaus von Flame York lag. Jack konnte nichts mehr tun, außer Bert von Bord zu weisen. Er hatte Jacks Vertrauen endgültig verloren. Jack setzte ihn auf einer kleinen Insel aus und er schwor ihm: " Wenn ich dich je wieder sehe, dann kannst du wissen, dass ich dich persönlich zur Strecke bringen werde. Du hast mir das Einzige genommen, was mich noch an meine Frau erinnerte. Meine Tochter." Außerdem schwor er sich selbst, dass er seine Tochter in 5 Jahren suchen wird und damit sein Piratenleben für immer aufgeben werden wird. Doch Berts Aufenthalt auf der Insel sollte nicht von Dauer sein, denn schon bald wurde er gerettet. Kapitel 3: Kapitel 2: Eigentlich wollte ich ihn vergessen --------------------------------------------------------- Kapitel 2: Eigentlich wollte ich ihn vergessen Fünf Jahre waren seitdem vergangen, dass Anne von den Colorados adoptiert wurden war. Nun hieß sie Beth und hatte schon viele neue Freunde gefunden. Eine davon war Caroline. Mit ihr verstand sie sich am Besten und so wurde sie ihre beste Freundin. Beth hatte seitdem viel gelernt und wurde die Beste. Obwohl sie weiniger Erfahrung mit der Schule gemacht hatte, verstand sie alles sofort und brauchte nicht mehr zu lernen. Einer ihrer stärksten Konkurrenten war Will, ein Junge aus der Parallelklasse. Will war sehr klug und übertraf Beth fast immer. Die Mädchen aus ihrer und aus anderen Klassen fanden ihn einfach umwerfend. Nur Beth empfand ihn als arrogant und konnte ihn nicht ausstehen. Caroline war ebenfalls eine sehr gute Schülerin, doch sie brauchte ihre Zeit bis sie alles beherrschte und war somit keine Konkurrenz für Beth und Will. Beth hatte sich seitdem nicht verändert. Ihr Hass gegen Jack ist immer noch geblieben, doch sie dachte nicht mehr so sehr an ihn. An ihr altes Piratenleben mochten die Colorados sie nicht erinnern, doch Beth brauchte auch nicht daran erinnert zu werden, denn sie schrieb Geschichten darüber. Eines Morgens, als Beth Gedankenversunken in die Straßenbahn stieg, viel ihr Jack in der Menge nicht auf. Sie dachte gerade über ihren ersten Schultag nach. Welche Lehrer sie wohl dieses Jahr quälen würden. Darüber konnte sie froh sein, denn Jacks Absichten hier waren nicht gerade berauschend. Jack suchte nach ihr und wenn sie das erfahren würde, würde sie dass noch mehr schockieren. Doch plötzlich sprach er sie an: " Könntest du mir helfen?" Anne drehte sich verwirrt um. Als sie ihn erkannte, erschrak sie. Jack wusste nicht so recht was er darauf sagte sollte. Dann schließlich sagte Beth: " Worum geht es?" " Weißt du, wo man die Sankt Kathrin Highschool findet?" " Ja. Ich komme aus dieser Schule. Wieso wollen sie das wissen?" " Ich bin Lehrer. Leider bin ich das erste Mal in dieser Stadt. Könntest du mir den Weg zeigen?" Das glaubte sie ihm nicht. Jack war schon oft genug hier gewesen. Schon öfters als sie. Doch trotzdem rief Beth: " Kann ich ihnen lieber erklären. Ich glaub wir müssen raus." Beth stieg aus dem Wagen. " Gleich an der Ecke gehen sie links rum und dann müssen sie immer gerade aus weiter bis sie zu einem Kirchenartigen Gebäude kommen. Das ist die Sankt Kathrin Highschool. Wenn sie den Weg trotzdem nicht finden, laufen sie einfach den Mädchen und Jungen hinterher, die ebenfalls auch so eine blaue Uniform tragen." Sicherlich denkt ihr jetzt, dass Sankt Kathrin eine katholische Schule ist, aber das ist sie nicht. Vor ein paar Jahrhunderten stand hier mal eine Kirche namens Sankt Kathrin. Kirchenhasser haben sie abreißen lassen und vor ein paar Jahren hat die Stadt diese Schule bauen lassen. Dafür, dass hier mal eine Kirche stand, hat man diese Schule kirchenartig bauen lassen. " Ich danke dir. Wir sehen uns in der Schule." Jack verabschiedete sich von Beth. Sie stand jetzt alleine vor dem Straßenbahnschild. Hier traf sie sich immer mit Caroline und ihrer kleinen Schwester Debby. Doch diesmal hatte sie keine Lust zu warten. Beth marschierte Jack geradewegs hinterher. Beth glaubte ihren Augen nicht. Jack war hier in der Stadt. Er sah genauso aus, wie vor 5 Jahren. Schwarzes langes Haar, seinen Hut auf dem Kopf, seine braunen Augen, ausdruckstark wie sie waren und dann waren natürlich noch seine Jacke und Stiefel, sowie seine dunkle Hose. Beth wusste nicht, warum sie ich nicht ausstehen konnte. War es deswegen, weil er sie kaum wie eine Tochter behandelt hatte? Nein. Ihr war es lieber nicht daran zu denken. Caroline und Debby kamen hinter Beth her gerannt. Außer Atem fragte Caroline: " Wieso hast du nicht gewartet?" " Ich hatte es vergessen. Wisst ihr wer hier ist? Jack Sparrow und er ist ein neuer Lehrer." " Du meinst deinen Vater? Beth. Dass kann nicht wahr sein." Caroline und Debby waren einer der Wenigen, die wussten, dass Beth eigentlich Anne hieß und das Jack ihr Vater war. " Doch. Ich stieg gerade in die Straßenbahn ein, da stand er plötzlich vor mir und wollte wissen, wo unsere Schule ist. Ich kann es einfach nicht glauben. Was will er hier? Er unterrichtet doch hoffentlich nicht unser Wahlfach?" " Ich hoffe es. Debby? Hast du nicht einen Zettel wo drauf steht, wer alles die Wahlfächer unterrichtet?", sagte Caroline. " Ja. Warte hier ist er. Soll ich alle vorlesen?" " Nein. Schau einfach nur bei Piraterie nach.", antwortete Beth. " Hier steht: R3 E5 (Raum 3 Etage 5), verantwortlicher Lehrer Mr. J. Sparrow." " Also doch. Ich hätte vielleicht erstmal nachschauen sollen, wer diese Fächer unterrichtet. Hätte ich das eher gewusst, hätte ich etwas anderes genommen. Nun muss ich jeden Tag mit diesem Kerl verbringen." " Beth. Woher solltest du das wissen. Die Lehrer standen noch nicht fest, als wir uns einwählen durften. Erst während der Ferien, haben die Lehrer festgelegt, wer welches Fach unterrichtet. Außerdem ich glaube nicht, dass du deine Meinung geändert hättest, wenn du es gewusst hättest wer unterrichtet. Ich weiß ganz genau, dass du dich auf dieses Fach gefreut hast. Als der Plan für unsere Wahlfächer heraus kam, hast du ganz deutlich gesagt: Egal was kommt, mich hält keiner auf in dieses Fach zu gehen." " Ja. Ich weiß es. Wieso muss ich die Piraterie lieben? Na egal. Ich hoffe wenigstens er hat die Black Pearl nicht verkauft.", rief Beth. " Apropos Black Pearl. Hast du nicht diese Kette, die die Black Pearl symbolisieren soll?", fragte Debby. Sie sah sie fragend an. "Äh, ja." Beth stopfte die Perle in ihre Bluse. Beth und Caroline trennten sich jetzt von Debby, denn sie mussten in eine andere Richtung als sie. Als sie die Tür zu ihrem Klassenzimmer aufmachen wollten, rief jemand: " Na. Freut ihr euch über euren neuen Klassenlehrer?" Es war Will aus ihrer Parallelklasse. " Wir wissen ja noch nicht einmal wer es ist.", sagten sie beide. " Ich habe gehört, es soll ein neuer Lehrer sein und er soll mal Pirat gewesen sein. Ich wünsche euch viel Spaß noch." Beth und Caroline sahen sich verdutzt an. Sie machten nun die Tür auf und als sie hineingingen trauten sie ihren Augen nicht. Jack stand vor ihnen und schaute gerade ins Klassenbuch. Beth wollte einen großen Bogen um ihn machen und jetzt war er auch noch ihr Klassenlehrer. Sie hatte gehofft, dass Miss Woodstock ihre neue Klassenlehrerin werden würde, doch da hatten sie falsch gehofft. Beth und Caroline setzten sie in die hinterste Reihe, um ja nicht so aufzufallen. Ein paar Minuten später begann auch schon der Unterricht. Jack erzählte: " Mein Name ist Mister Jack Sparrow. Ich werde euch dieses Jahr begleiten. Ich werde nun die Anwesendheitsliste durchgehen. Wer da ist meldet sich kurz. Beth Colorado?" Sie meldete sich kurz. " Ich bin nicht einverstanden, dass du da hinten sitzt. Du setzt dich hier hin." Beth setzte sich in die erste Reihe gleich hinter dem Lehrerpult. So ging das die ganze Stunde. Jack setzte alle genau nach dem Klassenbuch um. Caroline hatte Glück, denn sie saß genau neben Beth. Darüber war sie ehrlich gesagt auch froh. In der 2. Stunde kam der horrormäßigste Stundenplan dran, den es je gab. Sie hatten am Montag erst Sport, dann Piraterie, Englisch, Geographie, Biologie, Deutsch und zum Schluss Mathe. Am Diensttag hatten sie erst Deutsch, dann Ethik, Geschichte, Französisch, Chemie, Piraterie und dann eine Doppelstunde Sport. Am Mittwoch Mathe, Kunst, Physik, Sozialkunde, Geschichte, Astronomie, Piraterie und schließlich Französisch. Am Donnerstag haben sie Doppelstunde Deutsch, Chemie, Englisch, Mathe, Biologie, Piraterie und Klassenleiterstunde. Am Freitag Französisch, Musik, Physik, Mathe, Ethik, Englisch und zum Schluss Piraterie. Somit hatten sie 3x in der Woche 8 Stunden und zweimal 7. Am Samstag mussten nur die in die Schule, die Nachhilfe benötigten und wenn eine große Arbeit anstand, konnte derjenige, der noch mal üben wollte, herkommen. Jack unterrichtete Piraterie, Geographie, Astronomie und natürlich die Klassenleiterstunde. Somit hatten Caroline und Beth ihn in der Woche insgesamt 8x und wenn sie dann mal Hilfe in den Fächern benötigten, daran mochten sie gar nicht denken. In der 3. Stunde ging es etwas ruhiger zu. Jack wollte genaue Angaben über jeden einzelnen haben. Die Klasse schrieb alles auf einen Zettel und gab ihn ab. In der Pause trafen sie sich mit Debby auf den Schulhof, die schon sehnsüchtig auf sie wartete. Debby fragte: " Wer ist euer Lehrer?" " Jack Sparrow.", riefen Beide im Chor. " Ihr Armen. Ich hab Miss Woodstock. Jack hab ich nur in Geographie und in Astronomie." " Hast du es gut. Wir haben ihn insgesamt 8x mal. An manchen Tagen sogar zweimal.", sagte Beth. " Stimmt. Am Montag, am Mittwoch und am Donnerstag. Das schlimme aber ist, dass wir ihn jeden Tag haben. Beth du tust mir leid. Was hast du alles aufgeschrieben, als wir den Zettel mit unseren Angaben abgeben mussten?" " Die Wahrheit. Ich kann ihm sehr schlecht mein Geburtsdatum und meinen Geburtsort verheimlichen. Er bräuchte nur ins Sekretariat gehen und sich meine Akte anschauen. Dann wüsste er es auch. Hatte er nicht gesagt, dass wir ihn in der 4. Stunde ausfragen können? Mich würde nämlich interessieren warum er hier ist und warum er hier Lehrer geworden ist." " Beth, Caroline? Kann ich euch mal sprechen?" " Du Jack ruft nach uns. Wir müssen. Tschüss!" " Wir sehen uns ja zu Hause Debby. Tschau." Beide gingen in Richtung Klassenzimmer. " Was möchten sie von uns?", fragten sie. " Könntet ihr die Verantwortung übers Klassenbuch übernehmen? Ich habe eure ehemalige Klassenlehrerin gefragt und sie meinte ihr hättet es letztes Jahr gemacht." Sie überlegten, willigten dann aber ein. In der 4. Stunde ging es einigermaßen ruhig zur Sache. Man konnte Jack Fragen stellen, die er, ohne zu lügen, beantwortete. " Wer hat Lust mir Fragen zu stellen?", fragte er. Beth meldete sich sofort und schoss auch gleich mit ihren Fragen los: " Ich möchte gerne wissen, warum sie hier sind und dabei die Piraterie aufgegeben haben, um Lehrer zu werden." " Das ist wirklich eine gute Frage, die du da stellst Beth. Ich habe das Piratenleben nicht aufgegeben. Mein Schiff liegt im Hafen vor Anker und dort wohne ich auch. Flame York hat mir erlaubt, solange wie ich hier etwas zu habe, darf ich hier mit meinem Schiff vor Anker liegen." " Suchen sie hier irgendetwas?" Beth sah ihn gespannt an. " Ja. Ich suche meine Tochter. Vor 5 Jahren habe ich sie hier aus den Augen verloren. Nun hoffe ich, sie hier zu finden. Natürlich weiß ich, dass dies nicht leicht werden wird, denn ich habe sie seit 5 Jahren nicht gesehen, also weiß ich auch nicht wie sie aussieht. Deswegen unterrichte ich hier, damit ich einen Grund dafür habe, hier vor Anker zu liegen und außerdem verdiene ich nebenbei noch ein wenig Geld." " Und was ist aus ihrer Mannschaft geworden?" " Meine Mannschaft hat sich meinen verräterischen ersten Mann angeschlossen. Als ich hier in Flame York ankam, sind sie alle abgehauen. Meinem ersten Mann habe ich zu verdanken, dass ich keine Tochter mehr habe, denn er hat mich erst informiert, das sie verschwunden sei, als ich nichts mehr tun konnte." Jack sah in die Runde. Als letztes sah er Beth an und bemerkte die schwarze Perle um ihren Hals. " Schöne Kette hast du da Beth. Woher hast du sie?" Beth blinzelte. Sie brauchte eine schnelle Antwort. " Aus einem Trödelladen. Sie hat mir sehr gut gefallen. Wieso fragen sie?" " Meine Tochter trug genau solch eine Kette. Es ist ein Symbol für unser Schiff, die Black Pearl. Hat jemand noch Fragen?" Keiner meldete sich. Auch Beth hielt ihren Arm unten. " Nun gut. Wir müssen nur noch den Klassensprecher wählen. Hat jemand eine Idee?" Josephine meldete sich. " Ja?" " Beth hat das all die Jahre gemacht. Ich schlage vor sich macht es dieses Jahr wieder." " Wer ist noch derselben Meinung wie Josephine?" Die ganze Klasse meldete sich, aller außer Beth selbst und Caroline. " Wieso meldest du dich nicht Caroline?" " Sie kann es nicht leiden, wenn immer alles auf ihre Freundin fällt, denn sie möchte selbst der Klassensprecher sein.", sagte Josephine hämisch. " Stimmt das?" " Nein. Ich finde es bloß unfair, dass alle immer alles an Beth abschieben und das nur weil die Anderen zu faul sind den Job selbst zu machen.", sagte Caroline zu ihrer Verteidigung. " Wie findest du das Beth? Möchtest du wieder Klassensprecher werden oder soll es ein anderer Mitschüler von dir machen. Sag mir deine Meinung." Beth überlegte. " Es stimmt, dass was Caroline sagt, aber es nützt sowieso nichts, denn ich werde sowieso wieder Klassensprecher, da keiner aus meiner Klasse mal den Hut aufhaben möchte. Außerdem haben sie keine Chance bei der Schulsprecherwahl, denn sie müssen gegen den wohl beliebtesten Schüler der ganzen Schule antreten, Will Turner aus der Parallelklasse. Wenn der einmal das Sagen hatt, dann gute Nacht." " Das heißt also im Klartext du willst wieder Klassensprecher werden?" Beth nickte kurz. Die ganze Klasse war geschockt. Sie hätten gedacht, sie würde das Amt ablehnen, so wie sie es jedes Jahr tat. Doch dieses Mal waren sie von Beths Worten erstaunt. " OK. Wir sind für heute fertig. Ab morgen beginnt der reguläre Stundenplan und Beth vergiss nicht, dass du morgen Versammlung hast. Dann wünsche ich euch noch einen schönen Tag." Jack beendete die Stunde. Kurz nachdem sie alle die Stühle hochgestellt hatten, klingelte auch schon die Glocke. Sie stürmten aus dem Klassenzimmer, nur Caroline und Beth schlenderten hinaus. Auf dem Weg zur Bahn trafen sie Will. Er hatte schon etwas früher Schluss gehabt und stand an der Haltestelle. " Na wie ist euer Tag gelaufen?", fragte er. " Sehr gut. Du kannst dich schon morgen auf Beth freuen. Sie ist wieder Klassensprecher.", sagte Caroline. " Haben sie dich wieder rum gekriegt oder hast du es diesmal aus Stolz getan oder lieber weil du mir konkurrieren wolltest bei der Schulsprecherwahl?" " Will halt einfach deine Klappe. Nur weil du der Beste bist, musst du nicht so tun, als seiest du derjenige, der alles freiwillig macht und auf den Befehl der Lehrer hin auch noch alles tut." Will sah Beth an. Er wusste, dass sie Recht hatte. Will war eigentlich ein kleiner fauler Typ. Er konnte alles, wusste alles, aber würde nie alles tun. Beth hingegen schon. Caroline verabschiedete sich von Beth, denn sie brauchte zu Fuß nur 5 Minuten nach Hause. Sie dagegen bräuchte eine halbe Stunde, so brauchte Beth nur 15 Minuten. Die Bahn kam und sie stiegen ein. Jack konnte noch nicht mit der Bahn zum Hafen, denn er musste sich mit der Lehrerschaft in einer Konferenz herumschlagen. Dabei dachte er an Beth. Wieso kam sie ihm so bekannt vor und wieso trug sie diese, für ihn bekannte Kette mit der Perle? Außerdem trug Beth viele von Annes Merkmalen, zumindest die, an welche er sich noch erinnern konnte. Jack grübelte. Damit war aber die Lehrerschaft nicht so einverstanden. Sie hielten Jack für einen Träumer und das war nicht so ein gutes Image für ihn. " Mr. Sparrow. Träumen sie nicht so vor sich hin. Wenn sie das bei ihrer Klasse auch so machen, dann sage ich ihnen gleich, dass sie von ihnen untergebuttert werden. Das heißt, sie würden damit jeglichen Respekt verlieren", rief Mrs. Woodstock, " wie geht es überhaupt mit ihrer Klasse? Benehmen sie sich oder toben sie herum. Mr. Sparrow?" Mrs. Woodstock sah ihn an. " Sie sind nett. Stimmt es, dass Beth früher Klassensprecherin war? Die ganze Klasse war gleich für sie." " Ja, das stimmt. Sie war schon immer Klassensprecherin, schon seitdem ich sie kannte." Damit war auch schon die Sitzung beendet. Jack ließ der Gedanke an Beth nicht los. Vielleicht war sie ja seine Tochter. Er konnte es nur hoffen. Wenn sie es war, konnte er seine geliebte Tochter endlich wieder in den Arm schließen und sie mit auf See nehmen. Er machte sich auf den Weg zum Hafen. In der Bahn nahm er sich die Zettel vor und schaute sie sich kurz an. Bei Beths Zettel stoppte er. Er überflog ihn und bei Geburtsdatum und Geburtsort stoppte er. " Geboren am 16. Juli in... Bridge Stone.", nuschelte er vor sich hin. Genau an dem Tag wurde Anne geboren und auch noch in der gleichen Stadt, aber das kann nicht sein. Das kann unmöglich ein Zufall sein. Sollte sie wirklich? Nein, daran dachte er nicht. Beth dachte gerade an Jack. Würde er auf ihren Zettel schauen? Würde er nachlesen, wann sie geboren wurde und wo? Hatte sie sich nicht schon mit der Kette verraten. Ihr aussehen hatte sich seitdem auch nicht stark geändert. Beth ließ sich nur die Haare färben und das war's. Sie stand immer noch auf Perlen und Bänder, genau wie früher. Er musste es gemerkt haben. So doof war nun auch wieder nicht. Als Beth zu Hause ankam, schmiss sie ihren Ranzen in die Ecke und begrüßte die Colorados. Beth nannte sie beim Vornamen, denn sie wollte sie nicht Mutter und Vater nennen, da sie ja nicht ihre leiblichen Eltern waren. " Na wie war es in der Schule?", fragte Mr. Colorado. " Nicht gerade lustig. Erst sehe ich meinen Vater in der Bahn, dann bekomme ich ihn als Klassenlehrer und muss mit ihm fast die ganzen Stunden verbringen. Und schließlich wurde ich auch wieder Klassensprecher und muss wieder das Klassenbuch führen." Die Colorados hatten nichts anderes von ihr erwartet. Dass sie ihren Vater gesehen hatte, schockierte sie trotzdem. " Du hast ihn gesehen? Jack Sparrow?", sagte Mrs. Colorado. " Ja. Eigentlich wollte ich ihn vergessen, doch das Schicksal meinte, ich solle wieder mit ihm vereint sein." Kapitel 4: Kapitel 3: Schulsprecher und andere Sorgen ----------------------------------------------------- Kapitel 3: Schulsprecher und andere Sorgen " Na, wie haben deine Eltern reagiert?", fragte Caroline am Telefon. " Nicht gut. Sie waren richtig blass, aber was soll's. Sie können sowieso nichts dagegen tun. Irgendwann wird Jack es herauskriegen und ich muss wieder an Bord der Black Pearl, obwohl ich dieses Schiff liebe, möchte ich nicht wieder dorthin." " Wieso eigentlich nicht?" " Wegen wen wohl? Natürlich wegen Jack. Ich hasse ihn." " Ach so. Na dann, bis morgen in der Schule. Tschüss." " OK. Tschau bis morgen." Beth legte auf. Am nächsten Morgen rannte Beth im Eiltempo zur Schule, sie hatte verschlafen. Im letzten Moment schaffte sie die Bahn, die sie noch pünktlich zur Schule brachte. Jack war ein Glück weit und breit nicht zu sehen. Beth hatte keine Lust schon am frühen Morgen von ihm genervt zu werden. Sie stieg aus und rannte zur Schule. Auf dem Weg dorthin, verlor Beth ihre Kette. Sie fiel auf den Boden. Beth bemerkte es aber nicht. Sie war viel zu sehr damit beschäftigt, noch pünktlich zur Schule zu kommen. Jack, der eine Bahn später kam, hatte die am Boden liegende Kette bemerkt und hob sie auf. Da er auch keine Zeit zu verlieren hatte, steckte er sie in seine Innentasche und ging weiter den Weg entlang. Als Beth nach der Hetzerei in der Schule ankam, wurde sie auch schon von Caroline begrüßt. " Ich habe schon gedacht, dass du krank bist." " Entschuldige, aber ich habe die Bahn verpasst." " Hast du nicht heute Versammlung?" " Ja, in der 6. Stunde. Ein Glück, dort haben wir Piraterie. Wenigstens muss ich ihn heute nicht ertragen." " Da sei dir mal nicht so sicher. Hast du heute an den Vertretungsplan geschaut?" " Nein. Ich bin nicht mehr dazu gekommen." " Sparrow gibt heute Vertretung Geographie in der zweiten Stunde statt Ethik. Mrs. Ganu ist krank geworden." " Ich habe heute keine Lust mich mit Sparrow rumzuärgern. Ich war froh, dass ich heute in der 6. Stunde bei der Versammlung bin. Du, wir müssen aufhören. Mr. Black möchte anfangen.", flüsterte sie zu Caroline. Mr. Black war ein etwas rundlicher Lehrer mit Nickelbrille. Er war aber ziemlich nett. Sein Unterricht war nicht langweilig und man hatte meistens riesigen Spaß daran teilzuhaben. " Heute nehmen wir die Kommasetzung durch. Bitte schlagt euer Buch auf Seite 46 auf. Lest euch bitte den Text im grünen Kästchen durch und löst danach die Aufgabe 1 auf der folgenden Seite.", sprach er zur Klasse. Heute war der Unterricht aber eher langweilig. Kommasetzung beherrschten Beth und Caroline schon seit der Grundschule, aber leider war dies auch ein Stoff der 9. Klasse. " Beth? Caroline? Habt ihr nichts zu tun?", fragte er sie. " Nein. Wir sind fertig Mr. Black.", sagten sie beide im Chor. " Gut, dann löst ihr noch Aufgabe 2, 3 und 4. In der Zeit müssten die anderen auch fertig sein.", sagte Mr. Black, " Wenn jemand noch fertig ist, der löst bitte auch die anderen Aufgaben." Caroline und Beth lösten auch diese Aufgaben wie im Flug. Bevor sie aber auch nur ein Wort sagen konnten, war der Unterricht auch schon vorbei. " Bis Donnerstag macht ihr die Aufgaben 5 - 7. Denn schreiben wir eine Arbeit darüber. Dies wird eure erste Note sein, also lernt und macht die Aufgaben zur Übung. Ich möchte nämlich nicht, dass es hier haufenweise schlecht Noten hagelt. Also tschüss.", rief er und verabschiedete sich somit von der Klasse. " Nein. Jetzt haben wir Geo mit Jack. Wo haben wir eigentlich Caro?", fragte Beth. " Hier.", antwortet sie, " Ich weiß, du möchtest ihn nicht sehen." " Ja. Vielleicht bringt mir mein Anhänger glück. Wo ist er?" Beth schaute an ihren nackten Hals. Doch da war kein schwarzer Anhänger zu sehen. " Ich habe ihn verloren. Die Black Pearl." " Black Pearl? Hieß nicht das Schiff so?" " Ja. Es war sozusagen ein Symbol für die Black Pearl, meinem geliebten Schiff. Ich werde mir es nicht verzeihen können. Dieser Anhänger war das Einstigste, was mich nur an mein geliebtes Schiff und nicht an Jack erinnert hat." " Beth, ich will dich ja nur ungern stören, aber Sparrow kommt gerade", unterbrach Caroline sie. Jack, der wie immer angezogen war, schaute geradewegs zu Beth. Beth, welche sich nur noch im Flüsterton sich mit Caroline unterhielt, merkte diesen beobachteten Blick Jacks. Er stellte seine Tasche auf den Lehrertisch, packte sie aus und rief: " Beth? Kann ich mich kurz mit dir vor der Tür verständigen?" Beth schaute ihn mit überraschendem Blick an. "Jaa.", stotterte sie. Beth ging mit Sparrow vor die Tür und sie sprach: " Was möchten sie?" " Gehört diese Kette vielleicht dir?" Jack nahm Beths Kette aus seiner Innentasche. " Ja, Mr. Sparrow. Diese Kette gehört mir. Ich habe sie heute auf den Schulweg verloren." " Nun gut. Ich kann mir trotzdem nicht vorstellen, dass diese Kette aus einem Trödelladen sein soll. Vor allem, wenn es sich um so einen wertvollen Edelstein handelt, wie dieser hier." " Sie haben ja auch Recht. Dieser Anhänger ist nicht aus einem Trödelladen." " Woher hast du ihn denn?" " Ich bekam ihn von jemandem, den ich abgrundtief hasse, aber wofür er steht, dass liebe ich aus vollen Herzen. Sind sie nun zufrieden?" " Ja, bin ich. Hier hast du ihn wieder und ich möchte, dass du darauf aufpasst." " Denken sie wirklich, ich habe dies mit Absicht getan? Seit ich diesen Anhänger habe und das seit ich denken kann, das heißt schon eigentlich seit immer, habe ich nie im Traum daran gedacht ihn zu verlieren. Es war wirklich nicht meine Absicht ihn zu verlieren.", sagte Beth in einem nicht ganz höflichen Ton. Man kann es ja auch nicht verübeln, schließlich ist Jack ihr Vater. Jack sah sie erstmal verdutzt an. Ging dann aber mit Beth in die Klasse. Das hatte er von ihr absolut nicht erwartet. War dies auch nur ein Hinweis? Er glaubte nicht daran. Obwohl, gewisse Ähnlichkeit hatte sie ja mit Anne. Die Augen, das Gesicht, nur die Haare waren anders. Ohne Zweifel, Beth war Anne. Aber wie konnte das sein? Was sollte das vorhin? Sie hasst Jack, aber wie war das? Beth liebt die Black Pearl. Liegt ihr dieses alte Schiff wirklich am Herzen? Na gut, man sah sie oft an Deck sitzen, selbst bei stürmender See hatte man sie kaum davon abhalten können. Jack war sich nun sicher, er habe seine Tochter gefunden. Doch wie brachte er sie dazu, dass sie es von selbst sagte? Die Situation war nicht einfach. Er konnte sich erstmal nicht weiter den Kopf darüber zerbrechen. Er musste schließlich mit dem Unterricht anfangen. " Nun. Heute vertrete ich Mrs. Ganu. Sie ist leider kurzfristig krank geworden. Kommt aber wahrscheinlich in 2 Wochen wieder. Solange wie sie krank ist und sich nichts ändert, werde ich Geographie unterrichten. Wer die Freitagstunde unterrichtet kann ich euch leider noch nicht sagen, ich werde es jedenfalls wahrscheinlich nicht sein.", beteuerte er. Beth sah Jack die ganze Stunde verträumt an. Aus was für einen Grund auch immer würde sie am liebsten aufstehen und ihn anbrüllen. Irgendetwas sagte ihr, dass Jack genau weiß, wer sie ist. Nicht von ihrem Aussehen her, sonder von ihrer Art und Weise und wie sie spricht. Es ist schon komisch. Beth ist eigentlich höflich zu jedem, auch wenn sie ihn nicht leiden kann. Bei Lehrern ist sie stets freundlich und im Unterricht hört man sie kaum reden. Doch bei Jack könnte sie vor Wut aufstehen und aus dem Klassenraum gehen. Nun denn, die Stunde hatten sie nun auch überstanden. Endlich war Hofpause und Caroline und Beth konnten sich nun endlich unterhalten. Debby stieß hinzu. " Was wollte Jack von dir?", Caroline stand mit offenem Mund da. " Er hat mir meine Kette wiedergeben." " Er hat was?", fragte Debby. " Er mir meine Kette wiedergegeben und mich gebeten gut darauf aufzupassen. Dann wollte er noch den Grund dafür erfahren, warum ich so eine wertvolle Kette trage." " Ist nicht wahr?", sagte Caroline. " Doch. Aus Wut habe ich es ihm auch noch gesagt." " Du sagtest aber nicht, dass sie von ihm ist, oder?", rief Debby vor Spannung. " Nein, das nicht, aber die Gefühle, die ich dafür hege." "Was meinst du denkt er jetzt von dir?", Caroline schaut Beth mit großen Augen und fragend an. " Ich bin mir da nicht so sicher. Vielleicht hat er schon Lunte gerochen und ist jetzt wild darauf mir eine Falle zu stellen. Ich bin mir da sogar sicher. Aber lasst uns jetzt von einem anderen Thema reden. Ich habe auch schone ohne Jack genügend Probleme." " Ja. Heute ist ja Klassensprecherwahl. Denkst du, du kannst Will Turner schlagen?" " Ich bin mir sicher, dass ich eine reelle Chance habe zu gewinnen, aber wie ich mal wieder denke, wird Will Turner das Rennen machen, aber ich werde mein bestes geben." " Na? Jetzt schon die Hosen voll?" Will tauchte im Hintergrund der Gruppe auf. " Wieso sollte ich Turner? Ich sehe keinen Grund. Du solltest dir lieber Sorgen machen, wenn du verlierst. Ich habe gehört dein Fanclub feuert dich an?" " Tja, ich bin eben beliebt." " Will, Einbildung ist auch eine Bildung. Den manchen sogar seine einzigste. Leider kann man das ja bei dir nicht behaupten." " Beth? Seit wann klopfst du denn solche Sprüche?", Mrs. Fly mischte sich ins Gespräch. " Ähm.", Beth fand keine Ausrede, " Will hat mich dumm angemacht." Jetzt war Will an der Reihe. " Wir haben uns nur unterhalten. Es gibt keine Probleme Mrs. Fly" Mrs. Fly wandte sich von der Gruppe ab. " Was sollte das denn? Seit wann hilfst du deinen Rivalin?" " Schon gut." Will wandte sich ebenfalls ab. Debby, Caroline und Beth starrten sich jetzt gegenseitig an. Sie waren erstaunt, dass Will ihnen geholfen hat. Früher hätte er sich darüber lustig gemacht. Er klingelte. Caroline und Beth verabschiedeten sich von Debby und machten sich auf den Weg zur Klasse. In der Klasse angekommen, entdeckte Beth einen Zettel auf ihren Tisch. Schnell schritt sie auf ihn zu, griff nach den Zettel und fing an zu lesen: " Liebe Beth. Ich war sehr über deinen Auftritt überrascht. Ich war mir nicht sicher, ob ich dir diese Nachricht überbringen sollte, aber ich möchte mich gerne näher mit dir unterhalten. Könntest du morgen bitte nach deiner letzten Stunde zu mir auf die Black Pearl kommen? Wenn du verhindert bist, sag mir bescheid." Beth konnte sich bald nicht mehr auf den Beinen halten. Dieser Brief war einfach unglaublich. Sie hätte nie geglaubt, dass er sie einlädt und auch noch aus ihr Schiff. Sie wusste nicht so richtig, was sie tun sollte. Ein Blick zu Caroline sagte ihr, dass sie es lieber bleiben lassen soll, denn das könnte nur noch mehr Probleme mit sich bringen. " Beth. Ich weiß ja, dass du die Black Pearl sehr gerne wieder sehen würdest, aber ich denke, dass dies nur ein Trick von Jack ist, dich wiederzubekommen. Beth bitte glaube mir." Sie wusste nicht, was sie darauf antworten sollte, denn sie wusste, dass Caroline Recht hatte. Jack wollte sie wiederhaben wollte, aber ist dies ein Grund seinen Vorschlag abzulehnen, was ist, wenn er nur mit ihr reden will. Beth steckte in einem Zwiespalt. " Du hast Recht Caro, aber was soll ich machen, wenn er trotzdem wieder mit mir reden will, obwohl ich nie zustimme?" " Wenn du soweit bist, wirst du dich schon entscheiden, aber ich finde, dass dies noch nicht der richtige Zeitpunkt dafür ist. Wir haben gerade erst das Schuljahr angefangen. Du hast noch so viel Zeit, deine Black Pearl zu sehen. Es ist kein Hindernis, aber glaubst du wirklich, er würde dich nicht sofort mitnehmen. Außerdem wäre dann unser Lehrer weg und ich habe keine Lust das ganze Jahr Ausfall zu haben." " Worüber unterhaltet ihr euch so aufgeregt?", fragte Will, der gerade hingestürmt kam. " Was willst du denn hier? Reicht es dir nicht einen in der Pause zu nerven?" " Dann eben nicht, ich wollte dir nur sagen, dass die Schulleitung die Wahl auf jetzt verschoben hat. Entweder du kommst jetzt mit oder ich gewinne." Beth war mulmig. Wieso wurde die Wahl auf jetzt verschoben? " Wieso macht Schulleitung so was?" " Ich habe keine Ahnung. Kommst du?" " Ja, ja. Caro sag bitte Mr. Black bescheid." Und schon rannte sie mit Will im Schnellschritt auf dem Klassenzimmer. Ihr war schon komisch zumute, als sie Hand in Hand von Will hinterher gezogen wurde, denn sie hatte das Gefühl, als hege er Gefühle für sie. Beth möchte ja nicht unbedingt behaupten, dass er nicht ihr Typ ist, aber was sie empfand mochte sie ihm nicht sagen. " Weswegen rennst du so? Die zweite Stunde hat noch nicht mal begonnen." Will machte halt und rief: " Verstehst du es nicht oder willst du es nicht verstehen? Ich möchte doch nur, dass du pünktlich zur Wahl kommst. Ich möchte doch, dass du gewinnst." Beth wurde rot wie ein Krebs. Will schien sie nur aus Schüchternheit zu ärgern, aber in Wahrheit liebte er sie. " Wi... Will? Www..as soll das?" " Beth, ich liebe dich. Ich möchte doch nur einfach, dass du gewinnst. Was die Lehrer wollen ist mir egal, aber ..." " Ok. Jetzt bitte noch mal von vorne." Beth konnte es nicht fassen. Will hat ihr tatsächlich die Liebe gestanden. Er ergriff ihre Hand und kniete vor ihr und sagte noch mal ganz klar und deutlich: " Beth ich liebe dich." Sie wurde rot im Gesicht und zog ihre Hände von ihm weg und fing an zu weinen. Beth war so gerührt, dass sie hätte darüber lachen können. Dies tat sie aber nicht. " Wollen wir nicht langsam los? Die Leute warten doch sonst noch auf uns:", fragte sie ihn. " Ja. Wir müssen wohl langsam.", rief er traurig. Er hatte erwartet, dass Beth irgendetwas darüber verlor, ein Wort und sonstiges, aber sie stand da und weinte. Will wusste nicht was er machte sollte. Nun fasste er sich einen Entschluss, griff ihre Hand und zog sie hinter sich her. Beth ließ das mit sich machen. Immer noch gerührt schaute sie ihn an. Ihre wahren Gefühle kannte keiner niemand wusste von ihrer heimlichen Schwärmerei für Will. Niemand, nicht einmal Caroline, hätte vermutet, dass Beth Will auch nur ein wenig mochte. Es war unbestritten, dass es sehr hübsch ist, auch dass er ein guter Schüler ist, aber keiner konnte glauben, dass Beth ihn sich wünschte, ihn liebte und voller Sehnsucht hoffte, ihn jeden Tag, auch nur für einen Augenblick, zu sehen. Als sie dann auch schon an der Aula angekommen war, zeigte er ihr auch schon wieder die kalte Schulter. Niemand sollte auch nur den Hauch einer Ahnung davon haben, dass sie beide irgendetwas verbindet. Beth ging als erstes hinein und erschrak, als sie Jack in der Jury sehen sah. Sie dachte, dass sein schlechter Witz. " Nehmt bitte Platz. Heute möchten wir in Anwesendheit von den Lehrern Mr. Sparrow, der für Mrs. Ganu eingesprungen ist und Mr. Louge, die heutigen Ansprechpartner der Schüler sowie den Schulsprecher wählen. Ihr wisst, wie diese Wahl von statten geht? Nun gut, beginnen wir.", beendete Mr. Maier. Eine Scharr von Schülern erschien in der Aula, jeweils mit zwei Kisten in der Hand. Es dauerte ein Weile, bis die Stimmen abgezählt wurden und die Bekanntgabe der Jury. " Wir sind soweit. Die Stimmen wurden ausgezählt und die Ansprechpartner stehen fest. Dürfte ich alle Teilnehmer aus den jeweiligen Klassen nach vorne bitten?", fragte Mr. Maier. Jeweils zwei Mann aus jeder Klassenstufe traten vor den Direktor. Man sah ihnen die Anspannung genau an, denn jeder zitterte am ganzen Leib. Beth fing jetzt an zu zittern. Sie hatte das mulmige Gefühl gleich aus den Latschen zu kippen, doch sie versuchte ruhig sitzen zu bleiben. Jack hatte sie die ganze beobachtet und merkte ihr die Anspannung an. " Nun zum Schulsprecher." Jack stand auf und rief anschließend: " Leider müssen wir euch verkünden, dass wir kein Ergebnis erreicht haben, denn es gab ein unentschieden. Darum hat das Kollektiv beschlossen, dass ihr beide euch das Amt als Schulsprecher teilt. Gibt es irgendwelche Einwände?" Kapitel 5: Kapitel 4: Wenn die Liebe einen trifft ------------------------------------------------- Kapitel 4: Wenn die Liebe einen trifft Beth schaute verwirrt in die Runde. Ihr war nicht so richtig klar, was hier passierte. Sie sollte gemeinsam mit Will die Stelle des Schulsprechers annehmen. Auf die Sache war sie nicht vorbereitet gewesen. Sie hatte gehofft, dass Will die Stelle alleine bekommen würde, doch irgendein Lehrer schien Sympathie für beide zu hegen, den die Zahl der Schüler und Lehrer war ungerade. Die Zahl der Schüler ist zwar gerade, aber es gab eine ungerade Zahl an Lehrern. Will starrte sie jetzt schon die ganze Zeit an, doch Beth wich seinen Blicken aus. Auch Jack war von Beths Reaktion gespannt. So fragte er nochmals: „Ist irgendjemand dagegen, dass es einen doppelten Schulsprecher gibt? Will du?“ Er schüttelte den Kopf. „Beth hast du etwas dagegen?“ Erschrocken von der Frage, stand sie kurz auf und beim Hinsetzen ertönte ein leises „Nein“. „Nun, dann ist es beschlossene Sache oder Mr. Maier?“ „Ähm, ja natürlich. Wenn ich die Schulsprecher bitten dürfte noch kurz hier zu bleiben? Die anderen dürfen in ihre Räume zurück. Mr. Sparrow, wenn ich sie bitten darf bitte auch hier zu bleiben?“ Mr. Maier schickte die anderen aus dem Raum. Nur er, Jack, will und Beth befanden sich noch hier. „ Nun der Grund, warum ich euch noch sprechen möchte ist, wer sich für welche Klassenstufe verantwortlich fühlt. Schließlich müsst ihr euch um die Angelegenheiten euerer Kameraden kümmern, doch sie müssen erst einmal wissen, zu wem sie gehen können.“, rief Mr. Maier. „Wenn ich darf, würde ich gerne Klasse 8 – 10 nehmen. Natürlich nur, wenn Beth damit einverstanden ist. Beth?“ Sie war immer noch in Gedanken versunken. „Beth?“, fragte Will nochmals. „Ja? Gerne kannst du sie nehmen.“ Jack und Mr. Maier schauten sie ein wenig verdutzt an. Das waren sie von ihr gewohnt. Mr. Maier fragte nach: „Geht es dir nicht gut Beth? Möchtest du lieber nach Hause?“ „ Nein. Mir geht es wirklich gut Mr. Maier.“ „Du siehst ein wenig blass um die Nasenspitze aus. Ich schicke dich lieber nach Hause. Als Klassenlehrer kann ich das nicht verantworten.“, warf Jack ein, „Es ist besser so, nicht das dir noch etwas ernsthaftes passiert.“ Beth nickte. „Dann wäre es beschlossene Sache. Beth? Will? Jeden Monat findet eine Besprechung statt. Ich bitte euch rechtzeitig bescheid zu sagen, wen ihr verhindert seid. Nun, ihr könnt gehen. Beth, du gehst umgehend nach Hause. Mr. Sparrow sorgen sie dafür. Sie haben jetzt eh Zeit, oder?“, rief Mr. Maier. Sparrow nickte kurz. „Ich werde sie nach Hause bringen. Will? Wärst du so nett und holst ihre Sachen? Beth du wartest hier bitte. Ich rufe nur schnell deine Eltern an, damit sie bescheid wissen.“ Beide folgten den Anweisungen, obwohl Beth etwas widerwillig. Sie hätte lieber Unterricht gemacht, doch gegen den Direktor konnte sie sich nicht wehren. Er hatte schon Recht gehabt, dass sie sich nicht wohl fühlte. Seid der ganzen Besprechung war ihr schon so kalt. Ihr war richtig komisch. Will kam nach einigen Minuten wieder. „Sag mal, hast du Steine in deinem Rucksack oder warum ist er so schwer?“ Sie lächelte ihn an. Seine Ohren nahmen einen leichten Rot-Ton an. Plötzlich umarmte sie ihn. Er legte einen Arm um sie und in der anderen Hand hielt er ihren Rucksack. „Denkst du, es war richtig?“ Sie schaute zu ihm hoch. „ Wie meinst du das Beth?“ „Nur so.“ Sie schloss die Augen. Sie standen eine Weile so, als sie ein leises Räuspern vernahmen. Jack Sparrow stand in der Tür der Aula. „Oh, Entschuldigung Mr. Sparrow. Ich sollte in meine Klasse gehen. Ähm, ich wünsch dir alles Gute Beth. Komm morgen wieder.“ Er verabschiedete sich von ihr und rannte hinaus. „Deine Eltern wissen bescheid. Kannst du alleine gehen?“ „Ja. Mr. Sparrow wegen dem Brief. Ich weiß nicht, ob ich morgen kommen kann.“ „Macht nichts. Du kannst es dir ja noch überlegen.“ „Ich möchte nur wissen. Warum gerade ich? Kann es nicht jemand anderes sein?“ Jack geriet ins stocken. Wie sollte er ihr klar machen, dass er es für richtig hält, dass sie ihr Schiff sehen sollte. Er wollte nicht seine Vermutungen, dass sie seine Tochter seine ist, ihr erzählen. „Also nun ja. Ich könnte mir vorstellen, dass es dir gefallen würde mein Schiff zu sehen. Ich fand, du hattest dich sehr für meine Geschichte interessiert. Es macht so den Eindruck. Außerdem habe ich das Gefühl, dass uns noch etwa anderes verbindet.“ „Meinen sie wirklich?“ „Wieso nicht. Nun, ich glaube, du solltest nach Hause.“ Sie nickte zustimmend. Beth nahm ihren Rucksack und rannte aus dem Schulgebäude. „Warum macht er mir so ein schlechtes Gewissen?“ „Beth?“ Mrs. Colorado schaute sie aus dem Auto an. „Mum? Warum bist du hier?“. „Ich wollte dich abholen, da dein Vater anrief. Er meinte, es ginge dir nicht gut.“ Sie schluckte. „Danke. Sparrow übertreibt das aber wieder einmal ganz schön heftig. Übrigens, ich bin mit Will Turner Schulsprecher.“ „Wie schön. Wir müssen jetzt los. Ich bring dich schnell nach Hause und dann fahre ich wieder ins Büro. Dein Vater und ich müssen noch Vorkehrungen für unsere Reise morgen treffen.“ Sie stiegen zuerst ins Auto ein, als Beth nachfragte: „Reise?“ „Ja. Leider. Dieses Mal kann ich Charles unmöglich alleine lassen. Wir fliegen morgen nach Tagoyo. Tagoyo ist sehr wichtig für deinen Vater und mich. Das wird unser Geschäft des Lebens für unsere Firma.“ „Mum?“ Sie sah etwas traurig an. Sie wusste zwar, dass ihr Vater wegen der Firma viel verreiste, aber Mrs. Colorado ging trotzdem immer zur Firma. Es war selten, dass sie zusammen mit ihrem Mann auf Reisen ging. Sie seufzte. „Ich weiß, dass euch eure Firma wichtig ist, deswegen macht mich die Tatsache, dass ihr nicht das seid, nicht traurig. Ich bin bloß etwas enttäuscht. Aber trotzdem werde ich meine Zeit irgendwie totschlagen. Wenn nicht, gehe ich zu Caro.“ „Danke Beth, dass du so verständnisvoll bist. Deine Vater und ich waren schon besorgt, du könnest uns das übel nehmen. Mrs. Colorado war erleichtert. „Nun, mach, dass du raus kommst. Wir sind da. Vater kommt heute etwas eher. Tschau.“ Beth stieg aus, gerade als ihr die Sache mit dem Brief einfiel, war sie auch schon verschwunden. „Na ja, was soll’s. Vielleicht heute Abend irgendwann.“, nuschelte sie vor sich hin. Langsam schlenderte sie die Treppe hinauf, schloss gemächlich die Tür auf und stellte ihre Tasche ab. Bevor sie sich auszog, schrieb Beth eine SMS an Caro, damit sie bescheid wusste: SORRY. WERDE MORGEN HOFFENTLICH WIEDER KOMMEN. RUFE DICH HEUTE ABEND AN. DEINE BETH. P.S.: BIN SCHULSPRECHER.“ Mit einem Klick war sie auch schon fort. In der Schule klingelte Caros Handy. Debby sah ihrer Schwester über die Schulter und las sich ebenfalls Beths Nachricht durch. „Was hat sie denn?“, fragte Debby ihre Schwester neugierig. „Keine Ahnung. Sie wurde vom Direktor nach Hause geschickt, wenn man Wills Aussage glauben schenken darf.“ Caro zuckte mit den Schultern. „Meinst du etwa, ich lüge euch an?“ Caro und Debby drehten sich verwirrt um und sahen Will Turner hinter sich stehen. „Woher sollen wir wissen, dass du uns die Wahrheit sagst.“, meinte Caro gelassen. Will schaute sie nachdenklich an. „Ich versteh dein Misstrauen, aber es ist total überflüssig. Mr. Meyer hat sie nach Hause geschickt, obwohl ich das nicht so ganz verstehe.“ Er wurde ganz verlegen. „Ja, ja. Schon gut Will. Du brauchst hier keine großen Reden schwingen.“, beschwichtigte Caro. Die Pausenglocke klingelte und die anderen stürmten in die Schule, als gäbe es Sonderrabatte. Debby und Caro jedoch schlenderten gemütlich zum Klassenzimmer. Eine Stunde Chemie mit Mrs. Kawoll war jetzt angesagt. Beth langweilte sich zu Hause vor dem Fernseher. Als sie plötzlich das Schloss in die Tür fallen hörte. Sie stürmte in den Flur und begrüßte Mr. Colorado. „Möchtest du nicht irgendwas unternehmen?“, fragte er lachend. Beth nickt. „Mach, dass du das Weite suchst. Hier drin, kommst du mir doch nur um, also Abmarsch. Was die Lehrer mal wieder falsch deuten. Warst wohl für sie ein bisschen zu leise, was? Geh an die frische Luft und tu was Gutes.“ Er lächelte sie an. Sie rannte ins Wohnzimmer und schaltete den Fernseher aus und schnappte sich Jacke, Geld, Handy und Schlüssel und verlies im Sturm die Wohnung. Aber was sollte sie jetzt machen? Der plötzliche Aufmarsch war so plötzlich gewesen. Vielleicht sollte sie mal wieder ans Meer. Beth war schon lange nicht mehr dort gewesen, außerdem konnte sie ja mal einen kurz Blick auf die Black Pearl riskieren. Sie hatte echt Glück, dass sie gerade noch die Bahn geschafft hatte. Aufatmend setzte sich hin, ohne zu schauen wer eigentlich neben ihr saß. „Beth? Die scheint es aber gut zu gehen.“ Erschrocken über diese Worte schaut sie nun doch hin. Jack Sparrow saß in voller Montur neben ihr. „Haben sie schon Schluss?“ „Wieso sollte ich nicht Schluss haben? Auch Lehrer brauchen mal ihre Pause.“ „So meinte ich das nicht. Ich war nur ein bisschen erstaunt.“, meinte Beth zu ihm. „Gut. Ich dachte, du glaubst mir nicht. Wo willst du eigentlich hin?“ Beth brauchte eine Weile für die Antwort und sagte schließlich: „Zum Hafen. Wissen sie, ich liebe das Meer.“ „Aha. Möchtest du nicht mit zu mir kommen? Ich lad auf einen Kaffee ein. Was meinst du?“, fragte Jack. Beth war ein wenig perplex, willigte dann trotzdem ein. Die Frage hatte sie nicht erwartet. Jack machte ein glückliches Gesicht. Sie fuhren noch zwei Stationen mit der Bahn und stiegen dann an der Haltestelle „Hafen“ aus. Bis zum Hafen war es nicht mehr lang. Vom weiten sah man schon die Maste der Pearl herausragen. Irgendwie freute sie sich auf die Rückkehr auf die Black Pearl. Es grabbelte schon so im Magen. Beth schnappte sie ihren Anhänger und hielt ihn fest umschlossen. Nach weniger als 1 Minute erreichten sie das Deck. Beth war gerührt. Es sah alles noch wie vor 5 Jahren aus. „Gefällt sie dir?“ „Ja. Mir gefällt sie. Sie ist einfach atemberaubend schön.“ „Schön. Meine Tochter mochte dieses Schiff genauso gern. Als Andenken schenkte ich ihr einen Anhänger. Genauso einen wie deinen. Leider musste ich sie wegen meinen ersten Maat ihr in Flame York lassen. Es tut mir immer noch Leid. Ich vermisse sie. Doch sie wird mir wahrscheinlich die Wahrheit nicht glauben.“ Er seufzte. „Es ist bestimmt schwer für sie, aber ich denke mal, dass sie Anne wieder finden werden. Dann können sie sich bei entschuldigen und ihr die Wahrheit sagen.“ Er nickte und sah sie mit traurigen Augen an. „So habe ich ihn noch nie gesehen.“, dachte Beth. „Ja. Sie ist mein ein und alles. Sie wird sich sicherlich nicht entschließen wieder mit mir zukommen, aber ich zwinge sie auch nicht dazu. Außerdem habe ich keine Lust meinen Job aufzugeben.“ „Vielleicht steht sie genau vor ihrer Nase und sie bemerken es noch nicht.“ Sie lächelte Jack an. Jack zeigte ihr das Schiff. Als sie vor Annes Zimmer ankamen, wurde es auf einmal ganz still. „Das hier ist Annes Zimmer. Es ist noch wie damals. Manchmal denke ich, dass sie hier auf mich wartet.“ „Mir brennt schon die ganze Zeit eine Frage auf den Lippen. Wieso haben sie eigentlich keine Crew mehr?“ „Ein Mal wegen Thompson. Viele haben mir es nicht verziehen, dass ich ihn aussetzte. Der Rest machte sein eigenes Ding. Ab und zu kommt mal einer vorbei.“ Er öffnete die Tür zu Annes Zimmer. Es war ein wenig muffig, aber sonst sah es wie damals aus. Beth stiegen tränen ins Auge. „Entschuldigen sie, aber ich glaube, ich brauche frische Luft.“ Sie rannte aufs Deck. Jack sah ihr hinterher. Beth setzte sich an ihre Lieblingsstelle und schaute aufs Meer hinaus. Der Horizont war so schön. Jack schloss die Tür und folgte ihr aufs Deck. Er konnte nicht anders. Er fühlte sich wie damals und sagte leise zu ihr: „Anne? Bist du das?“ Beth drehte sich verwirrt um und Jack sah ihr verweintes Gesicht. Sie stand auf und rannte kopflos von der Pearl. Jack jedoch wollte ihr nachrennen, lies es aber sein, denn er wollte sie nicht unnötig verwirren. Beth blieb kurze Zeit später stehen und sank zu Boden. Sie war verängstigt und wusste nicht, was sie tun sollte. „Ich hätte auf Caroline hören sollen.“, murmelte sie leise zu sich, „Ich hätte meiner Sehnsucht nicht nachgeben sollen.“ Sie stand wieder auf und lief zur Bahnhaltestelle. Die Leute in der Bahn schauten sie bemitleidend an, doch Beth war es egal. Beth kehrte nach einer halben Stunde wieder zu hause ein, machte aber keine Anstalten sich bemerkbar zu machen. Sie lief in ihr Zimmer und schloss es ab. Die Colorados verzweifelten bald. „Beth, bitte sei vernünftig und mach die Tür auf.“, schrie Mrs. Colorado, „Dein Vater wollte sicherlich nicht…“ „Hör mir mit Jack auf. Das war sicherlich von ihm geplant. Ich will seinen Worten keinen Glauben schenken. Was er da erzählt ist nicht… Ich kann seinen Worten einfach nicht die Wahrheit entnehmen.“ „Beth. Er will sicherlich nur Gutes für dich.“, versuchte Mr. Colorado sie zu überreden. Ein leises Klicken in der Tür war zu hören. Beth hatte den Schlüssel herumgedreht. Sie öffnete die Tür und fiel in die Arme ihrer Mutter. „ich kann ihn meinen Glauben einfach nicht schenken. Es alles viel zu verwirrend.“ Mrs. Colorado schloss sie in ihre Arme. „Du brauchst einfach nur Zeit. Du wirst dich wohl daran gewöhnen müssen, dass er versucht dein wahres Ich herauszufinden.“, sprach Mr. Colorado. „Aber wieso nur? Wieso nur? Wieso nannte er mich beim Namen? Ich hatte versucht ihn zu vergessen.“ „Sehnsucht ist ein Beispiel dafür.“ Beth schaute sie an. „Du musst deinen Vater verstehen. Wenn man keine Frau mehr hat. Die Tochter musste man zurücklassen. Die Crew ist auch abgehauen. Er fühlt sich einsam.“ „Du hast Recht, Mum. Aber er hätte nicht meinen Namen nennen sollen.“ Sie drückte sich an Mrs. Colorado. „Geht es wieder?“, Mr. Colorado war besorgt. „Ja, ich habe alles wieder beruhigt.“ Sie stand auf und Griff zum Telefonhörer. „Wen willst du denn anrufen?“, fragte Mrs. Colorado. 2Caro. Ich habe heute seit der 3. Stunde gefehlt. Ich brauche Hausaufgaben und die Mitschriften.“ Mrs. Colorado verstand. Beth wählte die Nummer mithilfe einer Wählscheibe. Obwohl es schon das Zeitalter der schnurlosen Telefone ist, haben die Colorados immer noch eines mit Wählscheibe. „Familie Stone hier. Caroline am Apparat.“ „Caro? Ich bin’s Beth.“ „Du bist es. Na, was hast du noch gemacht, dass du nach Hause musstest?“ „Nichts. Ich habe nichts gemacht. Ich weiß auch nicht was sie wollten.“ „Hhm. Kommst du morgen wieder?“ „Eigentlich schon. War irgendwas Aufregendes?“ „Nee. Piraterie fiel aus. Jack hatte Vertretung. Sport wurde verschoben. Hausaufgaben gibt es keine. Mitschriften gibt es morgen. Und bei dir?“ Beth zögerte. „Vieles. Aber kann ich dir das morgen bei mir zu Hause erzählen?“ „Meinetwegen. Wir können auch zu mir. Meine Mum würde sich freuen.“ „Okay. Ich komm mit zu dir. Bis morgen.“ „Bis morgen. Tschau.“ Caro legt auf. Beth wollte ihr das alles, was heute passiert war, nicht am Telefon erzählen. Plötzlich klingelte es an der Tür. „Ich geh schon.“, rief Beth zu ihren Eltern. Ehe sie die Tür aufmachte, schaute sie durch den Spion. Sie bekam einen Schock. Jack stand davor. Mit einem Ruck öffnete sie die Tür. Sparrow erschreckte sich bald. „Wen möchten sie sprechen?“ „Dich.“, sprach er und lächelte. „Wieso? Wir haben uns heute schon zu genüge unterhalten. Ich sehe keinen Grund.“ „Nun, du scheinst deine alte Fassung wiederbekommen zu haben.“ „Mr. Sparrow sie hier?“ Mr. Colorado schaute ihn etwas überrascht an. „Was möchten sie von unserer Tochter?“ „Reden. Einfach nur reden.“ „Nachmittags schon und jetzt wieder? Darf ein Lehrer sich so sehr um eine Schülerin kümmern? Ich wünsche ihnen einen schönen Abend.“ Mr. Colorado ergriff die Tür und knallte sie vor Jacks Augen zu. Er selbst war erstaunt. Bis jetzt hatte ihn noch nie jemand so abgewiesen. Jack stimmte das traurig. Er wollte doch nur den Vorfall von heute Nachmittag klären. Vielleicht kann er sie nach der Schule abpassen. Er machte auf dem Absatz kehrt und lief in Richtung Bahn. „Also Beth. Ich rufe Mrs. Stone an, ob sie dich für die paar Tage mit unterbringt. So bist du bei Caro und Jack taucht hier nicht auf. Ich werde alles dafür tun, dass er dich nicht mehr belästigt, auch wenn er dein Vater ist.“ Mr. Colorado war sauer. Beth konnte ihren Adoptivvater verstehen. Heute war der Hass auf Jack gestiegen. Mr. Colorado würde Beth nie wieder hergeben. Dafür liebte er sie viel zu sehr, „Caro, wird sich bestimmt freuen. Ich hoffe nur, dass er mich nicht abfängt.“ „Keine Sorge, darum werde ich mich kümmern. Ich fahre dich morgen zur Schule. Unser Flugzeug geht erst um elf.“ Beth nickte. Beide gingen jetzt in die Wohnstube und aßen gemütlich mit Mrs. Colorado ihr Abendbrot. Beth wünschte ihnen eine gute Nacht und las dann noch ein wenig, ehe sie schlafen ging. Jack lag in seiner Koje. Ihn beschäftige es immer noch. Beths Reaktion war nicht ganz die, die er sich erhofft hatte. Es wird wohl noch ein wenig dauern, bis sie mit der Wahrheit rausrückte. Aber jetzt war es erst einmal wichtig, Vertrauen zu ihr aufzubauen. Die Nacht war still. Beth wühlte sich in ihrem Bett. In ihrem Traum spielte sich noch einmal der letzte Tag ab, bevor sie die Black Pearl für immer verlassen musste. Sie See war stürmisch. Jack stand am Ruder. Bert versuchte sie gerade zu überreden unter Deck zu gehen. Doch dann wechselte das Bild. Sie befand sich auf dem Arm von Jack. Er war gerade unter Deck. Plötzlich tauchte Thompson auf. „Wir haben abgelegt Kapitän.“ „Gut. Wo ist Hilery? Anne quengelt schon.“ „Keine Ahnung. Ich habe sie nicht gesehen.“ „Ich gehe sie suchen. Pass inzwischen gut auf sie auf.“ Jack übergab Anne Bert. Er ging aufs Deck, wo er auf die versammelte Mannschaft traf. „Was ist hier los?“ Jack drängelt sich durch die Masse. Er sah Hilery auf der Rampe stehen. „Was soll das? Holt sie sofort darunter.“ Jack war aufgewühlt. „Lasst es lieber bleiben, sonst versinkt die Kleine im Meer.“ Er drehte sich um. Bert hielt Anne übers Wasser. „Bert, was soll das?“ „Tja, wie soll man es ausdrücken Jack? Du kannst zwischen deiner Frau oder deiner Tochter entscheiden. Eine muss heute die Pearl verlassen.“ „Bitte Jack. Pass auf Anne auf. Ich werde es schon schaffen.“ „Aber Hilery. Ich kann doch…“ „Aber, aber Kapitän, sie werden doch nicht. Einen Schritt weiter und ich lasse sie los.“ Thompson machte Druck. „Jack, ich flehe dich an. Ich springe, aber bitte kümmere dich um unsere Tochter.“ „Hilery.“ „Nun entschieden? Jungs. Mrs. Sparrow möchte uns verlassen.“ Doch keiner rührte sich vom Fleck. „Muss man denn alles selber machen?“ Bert setzte Anne auf dem Boden ab. Er drängelte sich durch die Masse, an den verwirrten Jack vorbei, zur Rampe. Anne konnte jetzt eine Frau sehen. Sie kehrte ihr den Rücken zu. Als sie sich gerade noch einmal umdrehen wollte, klingelt auch schon der Wecker und riss Beth aus ihrem Traum. „Was sollte das?“, murmelte sie vor sich hin. War Hilery ihre Mutter? Musste sie wegen ihr die Pearl verlassen? Wieso musste dieser blöde Wecker klingeln. Sie wollte doch das Gesicht ihrer Mutter sehen. Beth stand auf. Der Traum war wie in ihrem Gehirn festgenagelt. „Guten Morgen Schatz.“, rief Mrs. Colorado, „Hast du gut geschlafen?“ „Ja.“, log Beth. Sie wollte ihre Eltern nicht in Aufregung versetzen. „Charles? Hat Hilery heute Nachmittag Zeit, die beiden von der Schule abzuholen?“ „Ja. Caro und Beth werden abgeholt. Ich habe mit ihr darüber gesprochen.“, sagte Mr. Colorado zu seiner Frau. „Wer ist Hilery?“, fragte Beth ihren Vater. „Mrs. Stone. Sie wird euch heute abholen. Ich habe mit ihr die Sache bezüglich Jack geklärt.“ Beth kam der Name Hilery bekannt vor. Natürlich, so hieß ihre Mutter. Aber wenn Caros Mutter Hilery hieß, dann kann es ein, dass…. Nein, das ist unmöglich. Hilery ist ein viel zu häufiger Name. Sie schlug sich die Idee aus dem Kopf. Sie frühstückte herzhaft. Danach verabschiedete sie sich von ihrer Mutter und stieg ins Auto ein. „Wir müssen noch zu den Stones. Caro und Debby abholen. Die Fahrt verlief ruhig. Debby und Caro wohnten keine 5 Minuten entfernt, aber Mr. Colorado meinte, es lege auf dem Weg. Debby und Caro warteten schon ungeduldig. „Ich danke ihnen. Aber es wäre doch nicht nötig gewesen, Mr. Colorado. Wir haben keine 5 Minuten zur Schule.“, sagte Caro. „Macht nichts. Es liegt auf dem Weg.“, sprach er zu Caro. „Na du, Beth? Geht es dir gut?“, fragte sie Debby. „Mir geht es supi. Ich hoffe, dass es schön wird bei euch.“, antwortet sie. „Wieso nicht. Meine Mutter freut sich schön riesig über deinen Besuch. Es wird schon lustig. Sie holt uns heute ab.“ „Euch schon, mich nicht. Ich habe heute nur 6 Stunden.“, meinte Debby voller Schadenfreude. „So, wir sind da.“, sagte Mr. Colorado, „Beth. Ich bring deine Tasche zu den Stones. Ich habe noch etwas zu klären. Also tschüss.“ „Tschüss Dad. Grüß Mum von mir und kommt gesund aus Tagoyo wieder.“ „Werden wir. Pass gut auf dich auf.“ Mr. Colorado winkte aus dem Auto. „Hey Beth! Da vorne ist Sparrow und er schaut genau in unsere Richtung.“ Beth erschrak. „Der hat mir gerade noch gefehlt. Gut, dass wir ihn erst heute Nachmittag haben.“ „Du scheinst ja riesige Probleme zu haben.“, sprach Debby. „Ich erzähl dir das heute Abend. Vielleicht kommt noch was hinzu.“ Debby, Caro und Beth liefen ruhig zum Eingang der St. Catherine Highschool. Sparrow schaute sie an und rief: „Guten Morgen!“ „Guten Morgen Mr. Sparrow.“, sprachen Debby und Caro im Chor. Beth ignorierte ihn im vollen Maße. Ein kurzer Blick zu ihr reichte aus um zu wissen, dass man sie heute nicht ansprechen sollen. Sie war wirklich sauer. „Man, du hast ihm ja einen ganz schönen Schrecken eingejagt.“ Caro war beeindruckt. „Gut, ich muss in die andere Richtung.“ Debby rannte davon. Der Unterricht verlief wie immer. Mrs. Rossy wiederholte mit ihnen den Stoff aus der 8. Klasse. Mr. Gebert fing mit ihnen das Thema „Stillleben“ an. In der ersten großen Pause stellten sie sich raus. Will war auch wieder mit von der Partie. 2Darf ich mit dir etwas besprechen?“ Beth nickte ihm zu. „Was im Busch?“, fragte Caro. „Vielleicht. Ich erzähl es dir heut Abend.“ Beth ging Will hinterher. An einem ruhigeren Ort unter einer Eiche hielten sie an. Er nahm ihre Hand uns sagte: „Beth, ich möchte gerne wissen, was du von mir hältst. Es bedrückt mich, wenn ich nicht weiß, ob du meine Gefühle erwiderst. Du weißt, wenn die Liebe einen trifft, dann möchte man gerne wissen, ob der andere, den man liebt, einen genauso ins Herz geschlossen hat, wie der Liebende selbst.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)