Magic Moments von Eelea (Miará & Kisur II) ================================================================================ Kapitel 3: wenn da nicht die lieben Zimmergenossen wären -------------------------------------------------------- Mühsam wuchtete Miará ihren schweren Koffer auf ein freies Bett in dem kleinen Viererzimmer. "Das kann ja was werden", stöhnte sie und ließ sich neben den Koffer fallen. Kisur schaute seine Miará dabei mitleidig an. Das Zimmer wäre schon für zwei Personen zu klein gewesen, doch in ihm sollten nun vier Mädchen wohnen. Bedauernd schüttelte er den Kopf. "Miará?" Fragend hob sie den Kopf und schaute den Elf an, wie er da nervös vor ihr stand und von einem Fuß auf den anderen hüpfte. "Das Klo ist die dritte Tür links. Hast du bei der Führung nicht aufgepasst?" Mitten in der Bewegung hielt Kisur inne. "Nein, das ist es nicht. Es geht mir darum, wo ich schlafen soll. ... Nicht, dass es mir was ausmachen würde, in Bäumen oder ähnlichem zu nächtigen. Aber ich will in deiner Nähe bleiben, damit ich dich beschützen kann, wenn irgendetwas passiert." "Kisur, komm mal her und setz dich", forderte ihn Miará auf, ohne sich zu erheben. Ein klammes Gefühl machte sich in Kisurs Magengegend breit, als er ihrer Aufforderung gehorchte und sich neben sie setzte. Hatte er sie etwa verärgert? Ihre Stimme war so gleichgültig gewesen. "Bitte verzeih, wenn ich..." Weiter kam der Elf nicht, denn Miará hatte sich ihn gepackt und zu sich herab gezogen. Kisur keuchte überrascht, als sich Miará an ihn schmiegte und dabei ein wenig zu fest seinen Arm drückte. "Dankeschön", flüsterte sie ihm ins Ohr und lächelte dabei selig. "Ich möchte, dass du immer bei mir bleibst." Kisur konnte sich kaum halten vor Freude, denn das Mal auf ihrer Wange leuchtete so stark, wie schon seit Tagen nicht mehr. Er war sich nun ziemlich sicher, dass er es geschafft hatte und Miará ihn nun nie verstoßen würde. "Sag, mein Engel, was wünscht du dir gerade in diesem Augenblick?", fragte sie Kisur ganz leise. "Nichts, nur dass es noch eine Weile so schön still bleibt und ich einfach bei dir sein kann", murmelte Miará mit geschlossenen Augen im Halbschlaf. Zu gern hätte er ihr diesen Wunsch erfüllt, doch gerade jetzt mussten mit lautem Geschrei und Getrampel, die anderen Mädchen hereinkommen. Behutsam legte Kisur seine Miará auf das Bett und schlich sich an den Mädchen vorbei auf den Flur. Was sollte das nur für ein Leben für Miará werden? Sie hatte es schon schwer genug, die Vorfälle mit dem Kelpie zu verdauen, warum musste dann auch noch ein Internat dazukommen. "Du bist aber schön." Kisur blieb schnell stehen. Ein hübsches Mädchen stand neben ihm. Ihr Haar war ganz blond gefärbt und zeigte nur einen dunklen Ansatz. Verwirrt betrachtete Kisur sie. Sie war wahrlich eine Schönheit. Groß gewachsen, eine schlanke Figur und ein ebenmäßiges Gesicht. Ihre Augen waren seltsam violett, aber wunderschön. Er fühlte sich in ihrer Gegenwart so wohl, dass es unheimlich war. "So einen wie dich habe ich noch nie gesehen. Bist du neu hier?" Vorsichtig beugte sich Kisur vor. Das Mädchen schaute ihn dabei die ganze Zeit ins Gesicht und als er seine Hand vor ihren Augen bewegte, ergriff sie sie sogar. Vor Schreck hätte der Elf beinahe das Gleichgewicht verloren. "Du siehst mich?", fragte er völlig perplex. Verwundert legte das Mädchen ihren Kopf schief, wie eine Katze, die nachdachte. "Warum denn nicht? Immerhin stehst du doch direkt vor mir!" Ohne zu wissen warum, musste Kisur grinsen. Er verbeugte sich leicht vor ihr und nahm ihre ausgestreckte Hand, um sie zu küssen. "Es ist mir eine Ehre,..." "Laila." "Es ist mir eine Ehre, Laila. Mein Name ist Kisur, ich gehöre zu -" "Zu dem Volk der schwarzen Elfen. Ich weiss", beendete Laila seinen Satz. "Woher?" "Ist nicht so wichtig", flüsterte sie, als eine Gruppe von Mädchen an ihnen vorbeiging. "Aber wenn du genaueres wissen willst, dann musst du mir schon folgen. Hier kann man nicht frei sprechen. Immerzu wird man belauscht." Laila ging voraus und Kisur warf nur noch einmal einen kurzen Blick in die Richtung von Miarás Zimmer, dann folgte er diesem faszinierenden Wesen. Müde blinzelte Miará. Was war das für ein Lärm? Es dauerte noch eine Weile, bis es ihr wieder einfiel. Missmutig zog sie sich die Decke über den Kopf. Nein, hier wollte sie eigentlich nicht sein. "He! Neue! Steh auf! Du musst dich noch fertig machen und das Frühstück wartet auch nicht!" Immer noch benommen setzte sie sich auf, während die Mädchen lärmend das Zimmer verließen. Mit einer großen Anstrengung schaffte sie es einen ihrer Schuhe aufzuheben und gegen den Stuhl zu werfen, auf dem ihre Sachen lagen. Erschrocken flitzte die kleine Fee von dannen. Das sie es trotzdem geschafft hatte, einen von ihren Ohrringen zu entwenden passte Miará natürlich gar nicht. Die kleinen flatterigen Dinger liebten alles was glänzte und benutzten es um sich darin zu spiegeln, oder ihr Nest damit zu verschönern. Mehr als widerwillig zwängte sich Miará in ihre Sachen, wusch sich das Gesicht und wollte gerade sich zum Frühstück begeben, als ihr etwas Entscheidendes auffiel. Wo war Kisur? Sonst war der Elf immer das erste, was sie wahrnahm. Jetzt jedoch konnte sie ihn gar nicht mehr spüren, was bedeuten musste, dass er sich sehr weit von ihr entfernt hatte. "Kisur?" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)