Fenster von LadyMantaray ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Fenster Zusammengekauert saß Joey auf der Bank. Er hatte dem Sportlehrer gesagt, dass er sich nicht gut fühlte und deshalb nicht mitmachen wollte. So saß er also wie ein Häufchen Elend auf der Bank. Sein Gesicht war blass. Man sah ihm an, dass er erst kürzlich geweint haben musste. Seto Kaiba, dem dies nicht entging, schenkte Joey ein paar mitleidige Blicke, obwohl er noch nicht einmal wusste, was mit dem Blonden los war. ~Du fühlst dich hässlich und klein Ein alter grauer Stein, im Dunkeln und allein und traurig Verwirrt und verkehrt, ganz unten und nichts wert Von Niemanden begehrt und traurig Von dir selbst getrennt, ein Licht das nicht mehr brennt Ohne Happyend und traurig~ Kaiba wusste, dass Joey mit seinem Vater Probleme hatte, doch nie hatte er sich vorstellen können, dass es wirklich so war. Und wenn die Sache stimmte, verstand er nicht, warum er sich nicht wehrte. ~Ein verlorener Sohn, ohne Religion Ein hohler dumpfer Ton und traurig Wer hat dich betrogen, so dermaßen belogen und gelähmt Dich so klein gemacht und total beschämt~ "Joey ist doch sonst immer so aufgeweckt und lebenslustig. Was ist bloß mit ihm los?", fragte Yugi, sodass Kaiba es mitbekam. Es war schon komisch, aber genau das Selbe hatte er sich auch gerade gefragt. ~Wo ist deine Schönheit, deine Phantasie, dein Inneres Licht Wo ist deine Energie~ Obwohl Kaiba Joey eigentlich nicht besonders mochte, machte er sich schon ein bisschen Sorgen. Woher kam das auf einmal? ~Es tut mir weh dich so zu sehn Du stehst am Äußersten Rand~ Endlich klingelte die Glocke. Der Tag war vorüber. Alle Schüler verließen schleunigst die Turnhalle. Nur Joey saß noch auf der Bank. Langsam versuchte er aufzustehen. Doch er sackte sofort wieder auf die Bank zurück. ~Völlig leer, kannst kaum noch stehen Du hast nichts mehr in der Hand Wer hat dich so gelähmt Wer hat dich so beschämt~ Kaiba war jedoch noch in der Halle. Nicht einmal seine Freunde waren geblieben, um ihn zu helfen. Vielleicht waren sie der Meinung, dass Joey einfach nur mal allein sein müsste. Sah denn keiner, wie schlecht es ihm wirklich ging? ~Von niemanden gewollt, von Schicksal überrollt Ohne Mut und Stolz und traurig Wie der letzte Dreck, für immer im Versteck Ohne Sinn und Zweck und traurig Völlig abgedreht, erloschener Komet Ein menschliches Packet und traurig Auf Niemand ist verlass, die Welt ist voller Hass Dein Leben ist echt krass und traurig~ "Was soll ich denn jetzt machen? Ich kann ihn ja hier nicht einfach so sitzen lassen", sagte Kaiba leise. Joey starrte nur wortlos auf den Boden. ~Es tut mir weh, dich so zu sehn Du stehst am Äußersten Rand Völlig leer kannst kaum noch stehen Und hast nichts mehr in der Hand Wer hat dich so gelähmt, so beschämt Wo ist deine Energie Es tut mir weh, dich so zu sehn Du stehst am Äußersten Rand Völlig leer, kannst kaum noch stehen Du hast nichts mehr in der Hand Wer hat dich so gelähmt Wer hat dich so beschämt~ Langsam geht Kaiba auf Joey zu. Als dieser endlich hochschaut, reicht Kaiba ihm seine Hand und schaut verlegen in eine andere Richtung. Erst als Joey endlich nach seiner Hand greift, dreht er sich zu ihm. Mit etwas Mühe zieht er den Blonden auf die Beine. Dieser jedoch fällt vorne über, direkt in Kaibas Arme. Joey versucht sich krampfhaft an Kaibas T-Shirt festzuhalten. Jede Sekunde würde er gleich auf den Boden sinken. Doch es geschieht nichts. Warum? Kaiba hatte seine Arme fest um Joeys recht zierlichen Körper gelegt. Etwas verwirrt schaut Joey in Kaibas blaue Augen. Kaiba erschrak zuerst, als er in Joeys ausdruckslosen Augen sah. Doch mit dem, was danach geschah, hätte er nie gerechnet. Der Blonde krallte sich in sein T-Shirt, vergrub sein Gesicht in Kaibas Halsbeuge und fing bitterlich an zu weinen. Seine Schultern bebten förmlich. Kaiba wusste zwar noch immer nicht, was los war, jedoch strich er Joey sanft über den Rücken. Etwa zehn Minuten später hatte er ihn davon überzeugt, sich jetzt umzuziehen. Doch was Kaiba beim Umziehen sah, gefiel ihm noch weniger, als sein nassgeweintes Sportshirt. Joeys Oberkörper war überseht von blauen Flecken, Kratzern und tiefen Schürfwunden. Nach dem Umziehen standen beide Jungen vor der Schule. "Joey, wenn es dir nicht zu aufdringlich erscheint, würde ich es bevorzugen, wenn du erst einmal zu mir mitkommst." Kaiba war selbst überrascht über seine Worte. Doch dadurch schaffte er es aus Joeys Gesicht ein Lächeln hervorzurufen. "Na, siehst du. So ist es doch gleich besser", sagte der Brünette aufmunternd. Mit der schwarzen Limousine führen sie direkt bis vor das noble Haus der Kaiba-Brüder. Joey bekam sogleich ein Gästezimmer und einen Schlafanzug, da es schon fast Abend war. Nach einer entspannenden Dusche, zog er diesen mit Freuden an. Sich immer noch unwohlfühlend, stand er vor dem riesigen Fenster. Der Sonnenuntergang war einfach nur traumhaft. ~Aus meinem Fenster seh ich, wie die Sonne untergeht Und der Himmel färbt sich rot Aus meinem Fenster sehe ich, wie die Welt sich weiterdreht Und der Himmel färbt sich rot~ Doch plötzlich stand Kaiba hinter ihm und umarmte den Blondschopf. Dieser genoss es einfach nur. Warum hätte er sich auch wehren sollen? Diese Umarmung war sanft und sehr beruhigend. Ganz anders als die Gefühle, die er in der letzten Zeit hatte ertragen müssen. "Willst du mir nicht mal erzählen was mit dir passiert ist?", fragte Kaiba vorsichtig. Doch Joey schüttelte nur seine Kopf, sodass all seine blonden Strähnen durcheinander gerieten. ~Wo ist deine Energie Es tut mir weh, dich so zu sehn Du stehst am Äußersten Rand Völlig leer, kannst kaum noch stehen Du hast nichts mehr in der Hand Es tut mir weh, dich so zu sehn Es ist noch gar nicht lange her Da warst du stark, da warst du schön Du warst der Felsen im Meer Wer hat dich so gelähmt Wer hat dich so beschämt~ Kaiba drehte Joey nun mit einem Ruck zu sich. "Bitte, Joey. Ich kann dir nicht helfen, wenn du nicht mit mir redest", flehte Kaiba. Als Joey immer noch keine Anstalten machte zu reden, legte Kaiba hauchzart seine Lippen auf die von Joey. "Und wie ist es jetzt?", fragte Kaiba, nachdem er sich, nur schwer, von Joeys Lippen trennte. Dieser überwandte sich und erzählte dem Brünetten alles über ihn und seinen Vater... ~Owari~ Ist ja wohl klar, was Joey Kaiba erzählt hat. Ich weiß, dass es schon wieder ein Songfic ist, aber ist mir doch egal. Zu den Liedern von ich+ich. Fallen einem so schöne Storys ein, dass es eine Schande wäre, sie nicht aufzuschreiben. Bis zum nächsten Mal. Und vielen Dank an all meine Leser. Eure Kaijul^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)