Love's Destiny von lielilindal (oder die Geschichte von Cain und Florin) ================================================================================ Kapitel 4: Zufälle gibt's, die gibt's gar nicht ----------------------------------------------- "Aber natürlich würde ich das tun! Liebend gerne sogar! Schließlich werde ich jetzt wohl ein paar Tage zu Hause verbringen müssen und so könnten wir uns gegenseitig pflegen! Aber am Ende muss Florin entscheiden ob er möchte, oder nicht?", antwortete Cain auf Maiks Frage und schaute Florin erwartungsvoll an, aber der kam gar nicht dazu irgendetwas zu erwidern, da Maik schon weiter sprach: "Da bin ich ja froh! Ich hätte nämlich nicht gewusst, was ich sonst hätte machen sollen!", und stellte mit einem Blick auf die Uhr fest, dass es Zeit war zu gehen. "Also ich muss dann auch leider schon los, Koffer packen und so. Unsere Eltern wohnen ein bisschen weiter weg, deswegen komme ich nicht drum herum dort zu übernachten, und da es eine große Fete wird, bleibe ich gleich ein paar Tage da.", sagte er und streckte Cain die Hand zum Abschied hin. "Und wegen Florin machen Sie sich mal keine Sorgen, der freut sich schon drauf!", bei diesen Worten tätschelte Maik Flo den Kopf, was dem ganz und gar nicht gefiel. Er regte sich zwar nicht, aber wenn Blicke töten könnten ... . Maik reagierte darauf nur mit einem breiten Grinsen. "Scheint bei denen wohl öfter vorzukommen!", dachte Cain nur. Maik verabschiedete sich dann auch und war im nächsten Moment genauso schnell wieder verschwunden wie er aufgetaucht war. Nachdem Maik verschwunden war, ging eigentlich alles recht schnell, außer vielleicht, dass Cain eine geschlagene Stunde damit verbrachte den Arzt zu überzeugen ihn auf eigene Verantwortung zu entlassen und das hatte auch nur geklappt, als Cain dem Arzt erklärte, dass er selber Arzt sei und wüsste, wie er sich zu verhalten habe. Und erst als der Arzt Flo noch eingeschärft hatte ja für Cain zu sorgen, rückte er doch die ersehnten Papiere heraus. Sie bestellten sich bei der Rezeption ein Taxi und fuhren erst mal nach Flo, um dessen Sachen zu holen. Nach drei Stunden standen sie dann endlich vor Cains Haustür und betraten seine geräumige Wohnung. Nachdem sie alle Sachen verstaut hatten, auch die Dinge, die sie bei dem Fest gebraucht hatten (ein paar von Cains Freunden hatten die Sachen nach dem Unfall zusammengepackt und sie mit Cains Wagen vor sein Haus gefahren), zeigte Cain Florin, wo er schlafen konnte. Da er leider kein zweites Bett besaß, musste Flo auf der Couch schlafen, was diesem aber nichts ausmachte. Am Abend saßen sie satt, sie hatten sich nämlich was zu Essen bestellt, und entspannt im Wohnzimmer auf Cains zweiter Couch. Als Cain endlich die Frage stellte, die ihm schon die ganze Zeit auf der Zunge brannte: "Sag mal, wieso fährst du eigentlich nicht mit zu deinen Eltern? Immerhin hat dein Vater Geburtstag." "Oh, ich hasse meine Eltern! Und sie hassen mich, obwohl, na ja, wahrscheinlich kennen sie mich gar nicht mehr, schließlich haben sie mir klipp und klar gesagt, dass ich nicht mehr ihr Sohn bin." Verwirrt blickte Cain Florin an, ihn indirekt damit auffordernd, ihm diese Geschichte zu erzählen. Richtig lieb, wie er ihn so anguckte. "Du möchtest gar nicht wissen, wieso. Es ist keine schöne Erinnerung." Doch Cain blickte ihn mit seinen tiefblauen Augen, die Flo so faszinierend fand, immer bittender an, bis er dann doch über seinen Schatten sprang. "Also gut, ich erzähl's dir. Es war, als ich 14 war, auf einer Party bei uns zu Hause, ich glaub' Maiks Geburtstag, oder so. Meine Eltern waren nicht da, also hatten wir uns heimlich was zu trinken besorgt. Gut, ich geb's ja auch zu, ich hab' ein bisschen zu viel getrunken. Und dann war da eben dieser Kerl, 24 war der. Er hieß Carsten und war der Bruder von einem Freund von Maik. Er war's auch der den Alkohol besorgt hat. Na ja, ich hab' mich halt voll gut mit ihm verstanden, und so, und nach'ner Weile haben wir uns dann geküsst und sind in meinem Zimmer verschwunden. Was wir dort getan haben, muss ich dir sicher nicht erklären, oder?" Zum ersten mal während der Erzählung blickte Florin Cain an, doch dieser wich seinem Blick aus. Er fragte sich sicher, wie er ihn so schnell wie möglich wieder los würde. Aber jetzt gab es kein zurück mehr, nun musste Flo auch bis zum Ende durchhalten und weitererzählen. "Es wäre auch alles schön und gut gewesen, wenn nicht auf einmal meine Eltern im Raum gestanden hätten. Okay, eigentlich stand nur noch einer von ihnen, denn meine Mutter war in Ohnmacht gefallen. Du musst wissen, meine Eltern sind streng katholisch und das, was ich da getan hatte, ging natürlich überhaupt nicht. Mein Vater fing sofort an zu schreien, was ich denn hier täte und wie ich überhaupt dazu käme, so was zu tun. Die Party wurde auf der Stelle beendet und alle Gäste, inklusive Carsten, wurden rausgeschmissen. Doch dann ging das Desaster erst richtig los, denn mein Vater hat mich geschlagen und er hat es sogar geschafft, mir eine Rippe zu brechen, während meine Mutter, die inzwischen wieder aufgewacht war, die ganze Zeit gejammert hat, was sie nur falsch gemacht habe. Pa wollte Carsten dann noch anzeigen, doch ich hab' ihm gedroht, dass, wenn er das täte, ich ihn wegen der gebrochenen Rippe zur Polizei gehen würde. Da war er dann ruhig. Kurze Zeit später sind wir alle dann umgezogen in eine andere Stadt, damit ich diese Leute ja nicht wieder sehe. Dort wurde mir dann verboten, mich mit irgendwelchen Jungen aus meiner Klasse zu treffen und zu'ner Therapie wurde ich auch geschickte. Seitdem hasse ich meine Eltern, nein, meine ganze Familie eigentlich, denn die ticken genauso. Außer Maik, der war der einzige, der zu mir gestanden hat. Und als ich dann mit 18 auch noch ausgezogen bin, bin ich bei meinen Eltern unten durch. Und das nur wegen dieses einen Mals." Florin seufzte. Was sollte Cain nur darauf sagen? Er wusste es nicht. Zwar hatte er sich auf dem Nachhauseweg schon allerlei Varianten ausgedacht, aber mit so was hatte er nicht gerechnet. Irgendwann, während der Erzählung, hatte Cain Florin nicht mehr ansehen können. Er wollte nicht, dass Flo in sein völlig verwirrtes Gesicht blickte und noch was falsches dachte. Etwas später war Cain auch aufgestanden, weil er es einfach nicht mehr aushielt, ruhig neben Flo sitzen zu bleiben. Zu viele Gedanken schwirrten in seinem Kopf herum, zu viele Fragen stellten sich ihm, aber er musste sich beherrschen, deswegen ging er zu seinem Panoramafenster und schaute sich die Stadt an, die jetzt vom Nachtleben erfüllt war. Kurze Zeit später war Florin fertig und nach einiger Zeit intensiver Überlegung und Abwägung von verschiedenen Argumenten, kam er aus seiner Sicht zu einem gutem Ergebnis. Also setzte er sich wieder neben Flo, der die ganze Zeit kein Wort gesagt hatte und dafür war ihm Cain auch sehr dankbar. "Ich danke dir, dass du mir Zeit gegeben hast über das nachzudenken, was du mir erzählt hast. Nun ich denke, dass ich nicht das Recht dazu habe dein Verhalten oder das deiner Eltern zu beurteilen, deswegen ist das was ich dir gleich sagen werde meine eigene Meinung und nichts anderes. Verstehst du das? Ich möchte auf keinen Fall, dass du das in den falschen Hals bekommst!", ein Nicken als Antwort reichte ihm und er fuhr fort: "Also ich kann den Schock, den deine Eltern bei dem Anblick hatten, zwar verstehen, aber ich kann ihr Verhalten dir gegenüber absolut nicht nachvollziehen. Als ich in deinem Alter war, hab' ich so was ähnliches erlebt: Mein bester Freund hatte sich in ein Mädchen verliebt, eigentlich ja nichts schlimmes und seine Eltern freuten sich auch für ihn, bis sie herausfanden, dass das Mädchen in einem Heim wohnte. Sie war von ihren Eltern geschlagen und dann vom Jugendamt ins Heim gesteckt worden. Das wäre ja auch noch ertragbar gewesen, wenn das Mädchen nicht auch noch süchtig gewesen wäre. Sie war zwar clean und machte eine Therapie, aber die Eltern meines Freundes verboten ihm jedes weitere Treffen mit ihr. Als ich die Geschichte meinen Eltern erzählte, waren sie ganz bestürzt über das Verhalten der Eltern. Erst verstand ich nicht wieso, aber dann brachten sie mir ein Zitat bei, das ich bis heute nicht wieder vergessen habe: "Bei der Erziehung muss man etwas aus dem Menschen herausbringen und nicht in ihn hinein." Ich verstand sie und war glücklich, dass ich so tolle Eltern hatte.", als Cain geendet hatte, sah er Florin an, dass dieser nach Worten suchte etwas zu Erwidern, aber Cain kam ihm zuvor: "Du brauchst dazu nichts zu sagen, wir reden morgen darüber, schließlich müssen wir auch noch über ein anderes Thema reden, nicht wahr?" Cain lächelte Florin zu, was diesen zu beruhigen schien und zeigte ihm den Weg ins Badezimmer. Im Bad drehte Florin sich um und blickte die verschlossene Tür an. Warum hatte er Cain das alles erzählt? Das hatte er noch nie getan! Wieso jetzt? Er verstand sich selbst nicht mehr. Am Besten einmal kaltes Wasser ins Gesicht und dann ins Bett und eine Nacht drüber schlafen. Leider funktionierte weder das eine noch das andere und so lag Florin noch die halbe Nacht lang wach auf der Couch. Ihm war zum Heulen zumute! Cain hielt ihn doch jetzt bestimmt für irgendeinen kleinen Perversen. Er hatte ihm zwar zu verstehen gegeben, dass es nichts Schlimmes war, aber ob das wirklich so ernst gemeint war? Sollte Flo ihm tatsächlich glauben? Über die ganzen Fragen in seinem Kopf nachdenkend, schlief er dann endlich ein. Am nächsten Morgen erwachte Flo mit heftigen Kopfschmerzen und geröteten Augen. Durch das Gespräch mit Cain wieder in Erinnerung geraten, hatte er von jenem Abend mit seinen Eltern geträumt. Er würde es niemals zugeben, aber insgeheim wünschte er sich doch, dass ihm seine Eltern verzeihen würden. Die Chancen dafür waren allerdings geringer, als dass morgen Leben auf der Sonne entdeckt werden würde. Während er über all dies nachdachte, fiel ihm brütend heiß ein, dass er sich ja um Cain kümmern sollte. Da wäre es wohl am Besten mit dem Frühstück anzufangen. Gesagt getan! Eine halbe Stunde später hatte Florin sich endlich alles zusammengesucht und ein komplettes Frühstück gezaubert. Nun musste nur noch Cain geweckt werden. Also schlich Florin sich ins Schlafzimmer und strich dem Schlafendem sanft mit der Hand über die Wange, um ihn zu wecken. Und wieder bemerkte Flo, wie schön Cain doch war. Dieser rührte sich langsam und wachte auf. Sie gingen gemeinsam in die Küche und frühstückten lange und ausgiebig. Doch auch die längste Mahlzeit hat mal ein Ende und genauso passierte es auch hier. "Tja, du wolltest mit mir reden. Ich denke mal über das, was nach dem Kino geschehen ist. Allerdings weiß ich nicht so genau, was ich dir jetzt erzählen soll. Wir haben uns geküsst, aber dass war doch nur aus der Situation heraus, eigentlich doch nicht so was dramatisches. Ich meine, wir können doch weiter befreundet sein, oder?" So, mehr hatte er dazu nicht zu sagen, oder sollte er ihm vielleicht noch erzählen, wie es ihm ... . "Ich weiß, es hört sich jetzt ein bisschen komisch an, aber was ich dir noch sagen wollte, du küsst wirklich gut!" Als Cain am Morgen von einer sanften Berührung geweckt wurde, da wollte er erst gar nicht aufstehen. Er wollte lieber weiter dieses angenehme Gefühl auf seiner Wange spüren. Fast wäre er liegen geblieben, hätte seine innere Stimme ihn nicht zur Ordnung gerufen. Also machte er widerwillig die Augen auf und sah Florin. Dieser sagte ihm er habe Frühstück gemacht und so stand Cain auf, um mit Flo ins Esszimmer zu gehen. Seine Kopfschmerzen setzten wieder ein und waren noch genauso schlimm wie am Vortag. Na ja, war auch kein Wunder, schließlich war der Schlaf nicht gerade erholsam gewesen. Die Sache mit Florin und seinen Eltern hatte ihn ganz schön mitgenommen und so war sein Schlaf alles andere als ruhig verlaufen. Bei Florin sah es nicht anders aus. Das Frühstück was Flo vorbereitet hatte, war sehr lecker, dass hatte Cain echt nicht erwartet. Allerdings waren seine Kopfschmerzen während des Frühstücks noch stärker geworden, sodass er sich entschloss eine Tablette dagegen zu nehmen. Eigentlich nahm er ja ganz ungern Tabletten, Cain schwor lieber auf die Selbstheilungskräfte seines Körpers, aber das hier war zu viel. Also stand er auf, holte sich eine Tablette und ein Glas Wasser. Dann setzte er sich wieder hin und schaute der Tablette beim Auflösen zu. Florin schien von dem alledem nichts mitbekommen zu haben, da er schon die ganze Zeit gedankenversunken auf den Tisch starrte. Irgendwie schien er etwas sagen zu wollen, aber er machte dann doch immer wieder einen Rückzieher. Cain würde ihm schon helfen, aber erst mal musste er seine Tablette nehmen, die sich fertig aufgelöst hatte. Er führte gerade das Glas zum Mund, als Florin plötzlich anfing zu sprechen, da Cain nicht unhöflich sein wollte, trank er noch nicht, sondern hielt das Glas weiter fest. Bei Florins Rede runzelte Cain die Stirn, denn Flo sprach zwar das Thema an, worüber er so wieso noch mit ihm hatte reden wollen, aber nicht von dessen Gefühlen. Was war damit? Hatte Florin überhaupt nichts gefühlt, als sie sich geküsst hatten? Cain wollte gerade auf Flos Frage antworten und gleichzeitig nachhaken, als Florin ihn mit seiner letzten Äußerung so dermaßen schockte, dass Cain beinahe das Glas aus der Hand gefallen wäre. Er konnte gut küssen? Okay, das wusste er, aber es aus Flos Mund zu hören machte ihn irgendwie stolz. Und so konnte er sich nicht verkneifen zu sagen: "Danke schön! Das Kompliment kann ich nur zurückgeben. Und was machen wir jetzt? Den ganzen Tag zu Hause zu verbringen ist ja langweilig! Lass uns ein bisschen schwimmen und anschließend in die Sauna gehen, okay? Das stärkt den Kreislauf und kuriert schon mal deine Erkältung, die noch nicht ganz ausgebrochen zu sein scheint, vor. Also los! Packen wir alles zusammen! Eine Badehose für dich kaufen wir da." Voller Tatendrang schleifte Cain Florin hinter sich her, sie packten die Sachen und einige Minuten später waren Beide aus der Tür. Das Glas mit der Tablette hatte Cain auf den Tisch gestellt, Florin hatte mit seinem Kommentar Cains Kopfschmerzen buchstäblich weggeblasen. Was war das denn jetzt?! Schwimmen?! Sauna?! Schön und gut, es freute Florin ja auch mit Cain wegzugehen, aber hatte dieser denn gar nichts zu dem Kuss zu sagen? Na ja, vielleicht kam das ja noch. Das Schwimmbad war in der Nähe von Cains Wohnung, weshalb sie zu Fuß dorthin gingen. Im Shop vor dem Eingang kaufte Cain Florin dann eine ziemlich teure Badehose. "Hey, die ist doch viel zu teuer. Guck mal, hier gibt's auch billigere, die tun's auch.", versuchte Flo Einwand einzulegen, aber Cain lächelte ihn nur nett an und kaufte trotzdem die, die er in der Hand hielt. War ja schon irgendwie lieb von ihm. Hach, der Mann war einfach toll! Nachdem sie sich umgezogen hatten, legte sich Cain erst einmal auf eine Liege am Beckenrand, während Florin lieber zu den Rutschen gehen wollte. Gerade, als er sich umgedreht hatte, spürte er, wie sich von hinten zwei schlanke Arme um seinen Oberkörper schlangen. Was ... wer? Flo drehte seinen Kopf und erblickte voller Begeisterung seine Mitstudentin Carolyn. Die war an sich ganz nett, wenn sie doch nur nicht immer so wahnsinnig nervig wäre und sich nicht mit solchen eindeutigen Absichten an ihn ranmachen würde. Was wollte die nun ausgerechnet jetzt hier?! Sie war zwar ein ziemlich hübsches Mädchen, mit ihren langen roten Haaren und den dunkelbraunen Augen, aber sein Typ war sie wirklich nicht. Flo war gerne mit ihr befreundet, dass war dann aber auch schon alles. "Hi Carolyn!", brachte Flo heraus und hoffte dabei inständig, dass sich seine Stimme freundlich anhörte. "Was machst du denn hier?" "Na ja, schwimmen. Aber ist doch auch egal. Hey, ich bin richtig froh, dich zu sehen. Ich hab' dich vermisst! Du mich auch?" "Ähm, als ... ." Was sollte man denn nun darauf antworten. Nee, er hatte sie nicht vermisst. "Schön, dass freut mich.", fing Carolyn wieder an, sein Zögern einfach man als Zustimmung auffassend. "Sag mal, findest du es nicht ein bisschen dreist, mich so lange warten zu lassen. Ich meine, wir sind doch schon fast ein Paar und ich bin der Meinung, du könntest mich langsam mal küssen, oder?" Nee, ne? Wenn er dreist war, was war sie denn dann gerade gewesen? Nett? Und das alles auch noch vor Cain. Blieb ihm also nicht anderes übrig, als ihr hier und jetzt einen Korb zu geben. "Äh, Caro, es tut mir ja wirklich leid für dich, aber ich küsse nicht einfach so irgendwen und ich kann mich auch nicht dran erinnern, dass wir zusammen waren. Sorry!" Völlig fassungslos blickte Carolyn ihn an. Sie wusste nicht was sie darauf sagen sollte und schaute sich nun hilflos um. Erst da bemerkte sie Cain, der sich das Ganze seelenruhig angesehen hatte. "Oh, du bist gar nicht alleine hier.!, stellte sie überflüssigerweise fest. "Guten Tag, ich bin Carolyn!" Und nachdem Cain sich vorgestellt hatte, begann sie, sie wahnsinnig vollzutexten. Hilfe, es ging Florin so auf die Nerven! Nervte sie Cain denn nicht? Wieso lächelte er denn nur? Flo sah sich um, um etwas zu finden, womit man Carolyn ablenken könnte. Toilette, Sauna, Kabinen ... Moment, Sauna! Das war's ! Sauna! "Äh, Cain, wollten wir nicht noch in die Sauna?" Irgendwie hatte Flo das Gefühl, einen Hauch von Erleichterung in Cains tiefblauen Augen zu sehen. Und auch seine schnelle Reaktion befestigte Florins Anschein. Kurze Zeit später begaben sich die beiden in die Herrensauna und Carolyn ... nicht. Und WOW, Cain sah, na ja, einfach umwerfend aus. So ... und überhaupt ... . Flos Herz legte schon wieder einen Dauersprint ein und er fühlte, wie er rot wurde. Und dann setzte Cain sich auch noch direkt neben ihn. Jetzt konnte er einfach nicht mehr anders, er musste einfach seinen Kopf an Cains Schulter lehnen. Ja, er hatte diesen Mann wahnsinnig gern, und ja, vielleicht hatte Maik ja Recht und er war tatsächlich etwas in Cain verliebt, aber das war doch nichts Schlimmes. Jetzt genoss er erst mal diese Berührung mit Cain. Diese Carolyn war Cain wirklich auf die Nerven gegangen, aber da er so was schon von einigen seiner Patienten kannte, hatte er einfach sein Ärzte-Lächeln aufgesetzt und nur mit halbem Ohr zugehört. Als Florin der rettende Einfall mit der Sauna kam, wäre Cain ihm beinahe vor Dankbarkeit um den Hals gefallen. Der Weg zur Sauna glich einer Flucht, da sie nicht gerade langsam gingen. Naja, sie wollten vermeiden, dass Carolyn doch noch eine Idee bekam, wie sie sie aufhalten konnte. In der Sauna konnte Cain erst gar nicht den Blick von Flos Körper nehmen. Bei ihm stimmte einfach alles, Arme und Beine hatten die richtige Länge und passten perfekt zu dessen schlanken Körper. Ein ungewohntes Kribbeln setzte ein, aber noch schaffte er es zu kontrollieren. Allerdings wurde es immer schwieriger, als Flo sich auch noch gegen ihn lehnte und sein Körper bald vor Schweiß glänzte. Es sah einfach umwerfend aus! Als auch noch dessen Augen feucht zu glänzen begannen, da musste er hier raus. Andernfalls hätte er für nichts garantieren können. Es war sowieso Zeit, viel länger durfte Florin auch noch nicht in die Sauna, schließlich war er das gar nicht gewöhnt. Das kalte Wasser der Dusche hatte Cain wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Seine Gedanken waren wieder klar und nicht mehr von Gefühlen beherrscht. Allerdings schien das bei Florin nicht ganz so der Fall zu sein, da dieser ihn immer wieder fragend oder verwirrt von der Seite anschaute. Das "fragend" konnte er sich ja noch erklären, schließlich hatte er noch nichts zu dem Kuss gesagt. Er gab ja auch zu, dass das mit dem Schwimmbad eine Notlüge war, um nicht antworten zu müssen, weil er erst noch darüber nachdenken wollte, wozu er ja dank Carolyn nicht gekommen war, aber lange konnte er diesem fragenden Blick nicht mehr standhalten. Und deswegen sagte er, als sie wieder bei ihm zu Hause nebeneinander auf der Couch saßen (beim Verlassen des Schwimmbades hatten die höllisch aufgepasst, dass sie Carolyn nicht begegneten): "Also, zu dem Kuss, dass ich ihn schön fand, dass weißt du ja schon. Und Gefühle hat er so viele in mir ausgelöst, dass ich gar nicht weiß, was ich denken soll." Er sah Florin an und las in dessen Augen, dass es ihm nicht anders ging, was ihn ungemein beruhigte. Und so sprach er weiter, das Kribbeln in seinem Bauch so gut es ging ignorierend: "Natürlich möchte ich das wir weiter Freunde bleiben, aber ich weiß nicht, ob das gegenüber meinen Gefühlen gerecht ist." Cain bemerkte, wie Angst in Flos Augen aufblitzte, daraufhin berührte er dessen Wange und sah ihm tief in die Augen. Das Kribbeln wurde noch stärker, als er sagte: "Ich mag dich Florin. Ich mag dich mehr als für unsere Freundschaft gut wäre." Das Kribbeln in seinem Bauch machte dem Verlangen Florin zu küssen platz. Er schaute in Flos Augen und sah, dass dieser ähnliches zu fühlen schien. Das reichte ihm. Er beugte sich nach vorne und Sekunden später trafen seine Lippen auf Flos. Als er keinen Widerstand spürte, bat auch seine Zunge um Einlass, der ihm auch augenblicklich gewährt wurde. Der erste Kuss war ja schon schön gewesen, aber das hier war wirklich ein Traum. Sämtliche Zweifel, falls er jemals welche gehabt hatte, ja sogar sein ganzer Verstand hatten sich ausgeschaltet, für ihn existierten nur noch seine Gefühle. Florin schien es nicht anders zu gehen, dessen Hände wanderten zu Cains Kopf und vergruben sich in dessen Haaren, um den Kuss noch zu intensivieren. Nach einer gewissen Zeit löste Cain den Kuss, nur um weitere auf Flos Hals zu verteilen. Langsam drückte er dessen Körper auf die Couch und schob eine Hand vorsichtig unter das Shirt. Er spürte wie Flos Hände seine Haare noch stärker ergriffen und ihn nach oben zogen, damit ein weiterer Kuss ihm den Atem nahm. Aber dadurch ließ er sich nicht beirren, mit seiner Hand schob er dessen Shirt weiter nach oben und erkundete Flos Oberkörper. Dieser fühlte sich weich und warm an. Er spürte wie Flo bei seinen Berührungen erschauderte und nahm nun auch seinen Mund zu Hilfe, um Flo ein wohliges Seufzen zu entlocken. Cains Zunge neckte dessen Bauchnabel und arbeitete sich dann immer weiter nach oben, seine Hand umkreiste mit sanften Berührungen Flos Brustwarze, was diesem zu gefallen schien, da er heftig zu keuchen anfing. Als Cain mit der Zunge nicht mehr weiter kam, zog er Flo das Shirt aus, entlockte ihm noch einen leidenschaftlichen Kuss und kümmerte sich dann um dessen andere Brustwarze, die er vorsichtig anknabberte. Flos Hände waren aber auch nicht untätig gewesen, sie hatten Cains Kopf verlassen und angefangen dessen Hemd aufzuknöpfen, als das passierte, womit beide am Allerwenigstem gerechnet hatten: Es klingelte an der Haustür. Warum musste es gerade jetzt, wo es "interessant" wurde an der Tür schellen?! Aus welchem Grund sucht sich das Schicksal immer den unpassensten Augenblick aus?! Auch Cain schien nicht gerade begeistert über diese Unterbrechung, wollte aber trotzdem aufstehen, um die Haustür zu öffnen. Dies erübrigte sich, denn die Tür wurde von außen geöffnet, da sie nicht abgeschlossen war, und ein paar Sekunden später stand Carolyn im Wohnzimmer und blickte die beiden verdutzt an. Wie kam die denn hier her? Und was würde sie jetzt von ihnen denken, immerhin war die Position, in der sie sich befanden, sehr eindeutig! "Was macht ihr denn da? Hat Flo sich beim Schwimmen verletzt? Müssen Sie ihm helfen? Ist es schlimm?", fragte Caro. Wie ...? Häh ... ging sie wirklich davon aus, dass Cain gerade, aufgrund eines Unfalls, irgendeine lebensrettende Maßnahme durchführte? Wie d**f war die eigentlich? Obwohl, an sich war das ganz gut, denn so konnten sie sich aus dieser peinlichen Situation befreien. Doch just in diesem Moment tauchten drei weitere Personen in der Wohnung auf, Flos Mitbewohner Alexander und Steven und sein Bruder Maik, der sich ein Grinsen nicht verkneifen konnte. "Also wirklich, ihr geht ja schnell ran!" Warum konnte Maik sich nicht auch so blöd anstellen wie Carolyn. Jetzt musste ihm irgendetwas halbwegs vernünftiges als Ausrede einfallen, oder sein Bruder würde noch denken, dass Cain einen schlechten Einfluss auf ihn hatte und ihm verbieten, sich mit zu treffen. Halt, dass durfte Maik ja gar nicht, aber egal, eine Erklärung musste her. "Ja ... also ... äh ...", versuchte Florin etwas zu sagen, aber ihm wollte einfach nichts Gutes einfallen, als sich Steven in das entstehende Gespräch einmischte: "Lass es sein! Du brauchst gar nicht erst versuchen alles abzustreiten, dafür ist die Situation viel zu eindeutig. Oder willst du mir etwa weiß machen, dass die Flecken an deinem Hals vom Himmel gefallen sind?" Gut, dass mit der Ausrede konnte er sich schon mal sparen, dann musste er eben vom Thema ablenken. "Wie kommt ihr überhaupt alle hierher und was tut ihr hier?", war dann also Flos nächster Versuch, von dieser oberpeinlichen Lage wegzukommen. "Unwichtig, erzähl ich dir später!", meinte Maik. "Ich habe irgendwie das Gefühl, dass wir hier stören. Dich hol' ich einfach später ab, okay? Tschüß!" Und mit diesen Worten zog Maik Carolyn mit sich, die es sich aber nicht verkneifen konnte, noch eine Frage zu stellen: "Wie? Wobei stören wir?" Damit verschwanden die drei. Erleichtert wandte Flo sich wieder Cain zu, beugte sich zu ihm und küsste ihn sanft. "'Tschuldigung, dass ich so nervige, dreiste Leute kenne." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)