Love's Destiny von lielilindal (oder die Geschichte von Cain und Florin) ================================================================================ Kapitel 5: Unerholsame Erholung ------------------------------- Florin wohnte jetzt schon fast zwei Wochen bei Cain. Eigentlich wären beide in der Lage für sich selbst zu sorgen, aber irgendwie konnten sie sich nicht voneinander trennen. Schließlich lernt man sich, wenn man zusammen lebt, viel besser kennen und außerdem konnte man so viel mehr Zeit miteinander verbringen. Da gab es nur ein Problem: Carolyn! Seit sie wusste wo Florin derzeit wohnte, war sie jeden Tag da. Wenn Florin von der Uni kam, stand sie meistens schon vor der Haustür. Kurz gesagt: Die beiden wurden sie einfach nicht mehr los! Aber was tun? Eines Nachts kam Cain die Idee, dass Florin und er einfach heimlich wegfahren könnten, nämlich zu seiner Hütte im Harz. Florin war natürlich sofort einverstanden. Am nächsten Tag ließen sich beide auf der Arbeit bzw. Uni für den kommenden Freitag entschuldigen und packten ihre Koffer. Für Carolyn hinterließen sie einen Zettel an der Tür, dass sie am Sonntag wieder da seien. Gründe nannten sie keine, weil sie ja schlecht schreiben konnten, dass sie sich von ihr erholen mussten. Und so saßen sie schon seit zwei Stunden in Cains Wagen. Bald würden sie ihr Ziel erreichen und dann konnten sie sich endlich von dem ganzen Stress in der letzten Woche erholen. Während der Fahrt unterhielten sie sich über allgemeine Sachen, hörten Radio (!) und lachten sehr viel. Mit überaus guter Laune kamen die beiden bei Cains Hütte, die abgeschieden in der Nähe eines großen Sees lag, an. Cain gab Flo die Schlüssel zur Hütte und sagte ihm, dass er schon mal lüften sollte. Cain packte indessen das Gepäck aus dem Auto. Als er alle Sachen ausgepackt hatte, wunderte Cain sich, dass Florin noch nicht zurück war. Auch bleiben die Fenster weiterhin geschlossen. Da er dachte, dass Florin sich vielleicht irgendwo versteckt hatte und ihn reinlegen wollte, steuerte er auf das Haus zu und rief: "Florin! Wo bist du? Hey, komm raus! Ich find' dich ja doch!" Aber als er keine Antwort bekam, wurde ihm doch ein bisschen mulmig zu mute. Und so rief er, während er durch die offene Tür in den Flur trat: "Florin? Bist du hier? Komm schon! Ich find' das nicht mehr lustig!" Weiter kam er nicht mehr, denn im selben Augenblick spürte er einen heftigen Schmerz am Hinterkopf, der ihm alle Sinne raubte und zu Boden gleiten ließ. Florin nahm den Schlüssel von Cain entgegen und ging zur Haustür. Als er aufschließen wollte, stellte er mit leichter Verwunderung fest, dass nicht abgeschlossen war. Schon komisch, dachte sich Flo, trat aber trotzdem in die Hütte ein und schaute sich im Flur um. Gut, also jetzt erst einmal die Fenster zum Lüften öffnen. Auf dem Weg in die Küche hörte er plötzlich Stimmen aus einem der Zimmer. Wo kamen die denn her?! Und wer sprach da überhaupt? Flos erster Gedanke war, dass es vielleicht irgendwelche Kinder aus der Umgebung sein könnten, die es lustig fanden, hier zu spielen. Doch hier in der Gegend gab es gar kein Dorf o.ä., aus dem sie hätten kommen können, außerdem waren die Stimmen für Kinder doch etwas zu tief. Wer also war da? Langsam näherte er sich der Tür zu dem Raum, aus dem er die Männer sprechen hörte und blickte durch den Spalt, der nur angelehnten Zimmertür. Jetzt konnte er auch verstehen, was zwischen den zwei Personen gesprochen wurde: "Du hättest den verdammten Bankangestellten wirklich nicht abknallen müssen!", fuhr der Linke den Rechten an. Wie jetzt? Hatten die Beiden etwa jemanden umgebracht?! Oh Gott! Die Neugier, von der Florin eben noch besessen war, verwandelte sich jetzt allmählich in pure Angst. Hoffentlich war Cain noch nichts passiert. "Einer von euch zwei hätte mir ja helfen können!", schrie der andere Mann ihm Zimmer nun zurück. Moment mal, zwei?! Das heiß ja, dass hier im Haus noch irgendwo einer von denen rumlief! Gerade wollte Flo sich vorsichtig umdrehen, als ihm etwas kaltes, metallisches an die Schläfe gehalten wurde. "Na, wenn haben wir denn da? Du willst uns doch nicht etwa schon verlassen? Das fänd' ich aber gar nicht nett von dir." Vor Flo stand ein riesiger Mann von mindestens zweimeterzehn und hielt ihm mit einem gemeinen Grinsen eine Pistole an den Kopf. "So, jetzt gehen wir beide erst mal schön in diesen Raum.", sagte der Riese und stieß Florin heftig ins Zimmer, dass dieser auf den Boden fiel. Die beiden Männer, die sich eben gestritten hatten, blickten ihn verwundert an, aber auf eine Geste des Dritten schien sie zu verstehen, was passiert war. Einer von den Beiden kam jetzt auf Flo zu, griff in seine Haare und zwang ihn so, dem Anderen ins Gesicht zu sehen. "Gut, und jetzt sag', bist du alleine hier? Oder hast du uns noch jemanden mitgebracht, he?" Was sollte er denn nun sagen? Vielleicht hatte Cain ja mitbekommen, dass etwas nicht stimmte und war auf dem Weg, um Hilfe zu holen. Zögernd schüttelte Flo den Kopf. Leider war genau in diesem Moment Cains Stimme an der Haustür zu hören. "Von wegen du bist alleine hier. Was fällt die eigentlich ein, uns einfach anzulügen?", fauchte der Große, stieß Florin sein Knie in den Magen und verschwand aus dem Raum. Kurze Zeit später war ein dumpfer Aufschlag zu hören und Cains bewusstloser Körper wurde hereingezerrt. "Mein Kopf!", dachte Cain und versuchte die Augen zu öffnen, aber als er seine Lider hob, verspürte er einen heftigen Stich in seinem Kopf. Schnell schloss er sie wieder, da er sowieso nichts erkannt hatte, weil er Sterne gesehen hatte. Was war eigentlich passiert? Ach ja, er hatte einen Schlag auf den Hinterhopf bekommen. Sofort tasteten seine Händen den Kopf ab, aber er blutete nicht, hatte also keine Wunde, es würde wahrscheinlich eine Beule geben. Fazit: Es war alles halb so schlimm. Aber was war mit Florin? Wo war er? Ging es ihm gut? Cain wollte schon wieder seine Augen öffnen, als er plötzlich Stimmen wahrnahm: " ... Ah, der Typ ist also dein Lover?" (Carsten à kennen wir den nicht irgendwoher?^^) - "Nein ist er nicht und im Übrigen geht dich das gar nichts an, Carsten!" (Florin) - "Oh ho, der Kleine wird aufmüpfig!" (zweimeterzehn Gangster) - "Hey, seht mal sein Lover scheint aufzuwachen!" (Carsten). Cain spürte förmlich, wie ihn jetzt alle anstarrten. Also versuchte er noch einmal seine Augen zu öffnen und diesmal ging es schon ein bisschen besser. Langsam sah er sich um und bemerkte, dass er mit seinem Kopf auf Flos Schoß lag. Daraufhin versuchte sich Cain aufzurichten, Flo half ihm. Auf dessen besorgten Blick hin, sagte er ihm, dass es ihm schon besser ginge. Erst dann musterte Cain die anderen drei Gestalten im Raum: Also da wäre als erstes der zwei mal zweimeterzehn Mann, dem er anscheinend seine Kopfschmerzen zu verdanken hatte, na ja bei dem Muskelpaket auch kein Wunder, als zweites ein nicht ganz so großer Kerl, der aber doch fast so breit war und ein kantiges Gesicht hatte, das von stechenden Augen beherrscht wurde. Zu guter Letzt wäre da noch Carsten, dem man deutlich ansehen konnte, dass er seine besten Jahre schon hinter sich hatte: Nicht nur seine Kleidung, sondern einfach alles an ihm sah jetzt nur noch unordentlich und schmutzig aus. Also alles im allem, diesem Trio würde man am Liebsten aus dem Weg gehen. Nun, dass ging ja wohl schlecht, denn die drei sahen nicht so aus, als ob sie die Beiden gehen lassen würden. Aber wieso? Gerade als er nachfragen wollte, wandte sich Carsten, der das Sprachrohr zu sein schien, an ihn: "So, du bist also der Freund von unserem Kleinen da! Wie heißt du? Ich darf dich ja duzen, nicht?" Als ob er darauf, also auf das Duzen, eine Antwort erwartete, aber mit seinem Namen wollte er dennoch nicht rausrücken. Er würde denen nicht bedingungslos gehorchen. Niemals! Als Cain nicht antwortete, griff Carsten in dessen Hose und holte seine Brieftasche mit dem Personalausweis hervor. "Cain Nolan? Interessant! Bist du nicht der neue Arzt in der Nähe der Vereinsbank? Prima! Denn genau die haben wir ausgeraubt! Leider ist einer der Bankangestellten drauf gegangen. Tja, das war Pech!" Ein dreckiges Grinsen umspielte seinen Mund und Cain erschauderte. Als er zu Florin sah, merkte er, dass es dem nicht anders ging. Angst breitete sich aus. Würden sie uns beide auch töten? Hatten sie eine Chance zu fliehen? Nach diesem Gespräch ging alles ziemlich schnell. Cain und Florin wurden von den Männern gefesselt und in den ehemaligen Weinkeller gesperrt. Geknebelt wurden sie nicht, da in der Gegend so wie so nie jemand vorbeikam und sie hätte hören können. Nachdem sie nun ein paar Minuten schweigend dagesessen hatten, fing Flo an Cain zu erklären, was denn passiert war: "Tja, also was genau war, kann ich dir auch nicht sagen, aber die Drei haben eine Bank ausgeraubt und dabei einen der Angestellten getötet. Jetzt befinden sie sich auf der Flucht vor der Polizei und verstecken sich hier. Der Große wird Bernd genannt, der, mit dem kantigen Gesicht ist Martin und der andere Carsten, und ja, es ist DER Carsten, von dem ich dir neulich erzählt habe." Er blickte zu Cain, der ihm anscheinend gar nicht richtig zugehört hatte, weil er sich in dem dunklen Raum umgesehen hatte. Anscheinend suchte er eine Möglichkeit, um zu fliehen. Ja stimmt, sie sollten wirklich von hier verschwinden, wer weiß, was diese Typen sonst noch mit ihnen anstellen würden. Erst einmal mussten sie diese Fesseln loswerden, aber wie? Er schaute sich um und sah ein paar Flaschen, die hier zurückgelassen worden waren. Aber natürlich, Flaschen! "Cain, ich weiß, wie wir die Fesseln loswerden, mit einer Flasche!" Mit knappen Worten erklärte er ihm, was sie machen mussten. Man musste eine Flasche in ein Tuch einwickeln, damit es keinen Lärm machte, und sie dann zerschlagen. Mit den Scherben konnte man dann die Seile durchschneiden. Nach kurzer Zeit waren sie also wieder frei und überlegten, was nun zu tun sei. Draußen hörten sie, wie sich das Trio lautstark stritt. Und wieder kam Flo der Gedanke, dass sie die ganze Sache hier vielleicht gar nicht überleben würden. Aber dann würde Cain nie erfahren, worüber Florin sich in den letzten zwei Wochen klar geworden war, nämlich was er wirklich für ihn empfand. Es sei denn, er würde es ihm jetzt sagen. "Cain, ich muss dir etwas sehr wichtigen sagen, und ich meine wirklich etwas sehr wichtiges. Eigentlich ist jetzt nicht der richtige Augenblick dafür, aber ich habe Angst, dass ich es dir gar nicht mehr sagen kann. Ich meine, ich hätte es dir auch so gesagt, aber das geht nun eben nicht!" So, der erste Schritt war getan, jetzt musste er es nur noch zu Ende bringen. Flos Herz schlug wie wild bei dem Gedanken, was er gleich sagen würden, aber er musste es tun. Er blickte Cain tief in seine schönen Augen und sprach weiter: "Ich liebe dich!" So, es war raus." Du musst dazu ..." Florin kam nicht weiter, weil Cain dessen Mund mit einem Finger verschloss. "Ach, Florin! Du hast Recht, dass ist wirklich der unpassenste Augenblick für so etwas. Und außerdem bist du viel zu pessimistisch. - Jetzt sieh mich doch nicht so erschrocken an. Ich bin doch noch nicht fertig. - Wir werden das hier überleben und dann wirst du noch sehr viele Gelegenheiten haben mir diese drei bedeutungsvollen Worte zu sagen, genauso wie ich auch ...". Cains Stimme glich einem Flüstern, als er sich zu Flo hinunterbeugte und sagte: "Ich liebe dich auch!" Dann versiegelte er seine Worte mit einem innigen Kuss. "So, aber jetzt sollten wir uns darum kümmern, hier raus zu kommen. Meinst du nicht auch?" Ein Nicken von Flos Seite bestätigte ihn. Als wenn sie sich abgesprochen haben, standen beide gleichzeitig auf. Cain untersuchte die Tür, da der Raum hatte keine Fenster hatte, und Florin suchte den Raum nach etwas brauchbarem ab. Nach ein paar Minuten machten sie Bestandsaufnahme: Florin zeigte was er gefunden hatte, das wären ein bisschen Werkzeug, Drähte und natürlich Holz und Glas. Woraufhin Cain sagte, dass man die Tür, eine Eisentür, nicht aufbrechen könnte, der Schlüssel aber stecken würde und außerdem wäre der Spalt am Boden so groß, dass sie versuchen könnten mit Hilfe eines Tuchs und eines Drahtes den Schlüssel zu bekommen. Gesagt getan. Florin versuchte das Tuch, was sie auch schon zum Aufbrechen der Flaschen gebraucht hatten, unter der Tür durchzuschieben, während Cain versuchte Schlüssel so zu drehen, das dieser auf das Tuch fiel. Gerade als Cain es fast geschafft hätte, hörten sie Schritte auf der Kellertreppe, die immer näher kamen. Blitzschnell zog Florin das Tuch wieder zurück und Cain den Draht aus dem Schlüsselloch. Sie hatten gerade noch Zeit die Sachen, die Flo gefunden hatte, ohne großen Lärm zu zerstreuen und sich auf die zerborstene Flasche zu setzten, um keinen Verdacht zu erwecken, als auch schon die Tür aufging. Die Tür ging auf und Martin trat ein. Er blickte sich in dem dunklen Raum um und als er nichts sah, fragte er unhöflich. Ob hier irgendetwas passiert sei. Cain und Flo schüttelten unschuldig den Kopf, und weil man nicht sehen konnte, dass die Fesseln verschwunden waren, ging Martin wieder. Sie grinsten sich an, der Idiot hatte nichts gemerkt. Jetzt mussten sie nur noch aus diesem Keller abhauen. Nachdem sie eine Weile gewartet hatten, um sicher zu gehen, dass sich alle wieder hingelegt hatten, machte sich Cain wieder an der Tür zu schaffen und ... sie ging auf. Eigentlich hatte Florin ja Angst davor, wo sie nun hergehen würden, doch dank Cain , der bei ihm stand und dem er einem kurzen Kuss auf die Wange hauchte, war es zu ertragen. Sie schlichen die Treppe hoch, durch den Flur zur Haustür, nach draußen. Erst gingen sie zum Auto, an dem allerdings die Reifen zerschnitten worden waren. Also mussten sie zu Fuß von hier abhauen, durch den Wald und nachdem sie ein paar Stunden gelaufen waren, setzten sie sich unter ein paar Bäume. Ihm war kalt, vom Nieselregen war er ganz nass und er würde sich bestimmt eine Erkältung einfangen. Die wievielte wäre das dann? "Gott, ich sollte nicht mehr so viel mit dir zusammen sein. Ich werde dauernd krank!", sagte Flo lächelnd zu Cain, der total müde wirkte. "Möchtest du schlafen?" Cain nickte und schloss die Augen. Ah, der Mann sah echt toll aus. Und er liebte ihn. Durfte ein Mensch eigentlich so glücklich sein. "Wenn du willst kannst du dich in meinen Schoß legen?" Hilfe, sogar jetzt war die Frage peinlich! Cain lächelte, als er sah wie Florin bei dieser Frage leicht rot wurde. "Gerne, aber erst mal sollten wir uns überlegen, wie wir jetzt weiter vorgehen. Schließlich werden die Drei irgendwann merken, dass wir verschwunden sind und uns vielleicht suchen. Deswegen sollten wir uns und noch ein Stück von der Hütte entfernen, andererseits ist die Hütte der einzigste Ort weit und breit, wo es etwas zu Essen und zu Trinken gibt. Tja, ich weiß auch nicht weiter. Hast du nicht eine Idee?", fragte Cain gerade, als sie plötzlich Geräusche hörten. Aber es waren keine Schritte, knackende Zweige oder Stimmen, sondern Motorlärm wie von einem - ein Hoffnungsschimmer glomm in ihnen auf - Hubschrauber! Und tatsächlich, Sekunden später sahen sie ihn bzw. seine Lichter, denn es war schon recht dunkel. "Das könnte unsere Rettung sein. Der Hubschrauber scheint irgendetwas oder irgendwen zu suchen.", sagte Cain und deutete auf den tanzenden Lichtkegel, der unter dem Hubschrauber hin und her schwankte. "Aber natürlich! Das ist bestimmt ein Polizeihubschrauber, der die drei Bankräuber sucht!", schlussfolgerte Cain messerscharf, packte Flo am Arm und lief, so gut es ging, auf den Hubschrauber zu. Aber das Schicksal meinte es heute nicht gut mit ihnen, denn der Hubschrauber drehte und flog davon. Völlig außer Atem blieben sie stehen und schauten dem Hubschrauber hinterher. "Er kommt bestimmt wieder, schließlich ist es schon spät, sicher setzen sie die Suchen morgen fort.", versuchte Cain Florin und sich Mut zu machen. "Wir sollten uns irgendetwas für die Nacht bauen und uns dann überlegen, wie wir den Hubschrauber, wenn er wiederkommt, auf uns aufmerksam machen können." Nach einer kurzen Diskussion, war alles besprochen. Mit den Ästen und Zweigen, die in der letzten Zeit wegen der Stürme heruntergekommen waren, legten sie das Wort "Help" (ist nun mal kürzer als "Hilfe") ins Grass auf einer Lichtung, die sie gefunden hatten. Natürlich wäre es einfacher gewesen ein Feuer zu machen, das konnten sie allerdings nicht, da das Holz zu feucht war. Und damit sie ein bisschen Schutz vor dem immer stärker werdenden Regen hatten, lehnten sie gegen einen umgefallenen Baumstamm, Äste, die noch Blätter hatten. Darunter lagen sie nun, eng aneinander gekuschelt, um nicht zu erfrieren. Bald schon waren sie eingeschlafen. Am morgen wurde Florin durch eine Berührung an seiner Schulter geweckt. Nee, ne? Draußen übernachten und dann auch noch früh aufstehen? Wo gab's denn so was? Langsam öffnete er die Augen und sah auf den noch schlafenden Cain ... äh ... Cain!! Aber wer weckte ihn denn dann gerade? Erschrocken drehte Flo sich zur anderen Seite und blickte erleichtert in das Gesicht eines grün gekleideten Mannes (und nein es ist kein Alien!^^). Die Polizei! Na, Gott sei Dank! "Seid ihr die beiden, die von den drei Bankräubern festgehalten worden sind?", fragte der Polizist, während ein anderer Cain weckte. Als Florin nickte, sagte dieser dann: "Gut. Am Besten ihr kommt erst mal mit uns mit. Wir bringen euch dann nach Hause." "Äh ... aber was ist denn ...?", versuchte Flo den Mann zu fragen. Was war jetzt passiert? Er war verwirrt und auch Cain schien nicht so, als würde er gerade wirklich verstehen, was los war. "Also,", sagte der Polizist nun extra langsam. "die Bankräuber, die euch in ihrer Gewalt hatten, sind von uns gefunden und verhaftet worden. Sie wollten erst fliehen, doch schlau wie wir sind, haben wir sie gefasst. Einer von ihnen hat dann versehentlich ausgeplaudert, dass die Gefangenen weg seien. Deswegen haben wir angefangen, nach euch zu suchen und haben euch schließlich auch gefunden. Verstanden?" Wieder ein Nicken, doch diesmal musste Flo grinsen und auch Cain schien die Art, wie der Polizist sprach sehr lustig zu finden. Danach wurden beide zur Untersuchung in ein Krankenhaus gebracht, konnten aber mit leichter Unterkühlung nach ein paar Stunden wieder nach Hause geschickt werden, wo ein ziemlich aufgebrachter Maik auf sie wartete. "Sagt mal, seid ihr noch zu retten?! Was macht ihr denn für Sachen?", fuhr Maik sie an. Hatte der nichts besseres zu tun, als hier so ein Theater zu machen? Konnte er sich nicht einfach freuen, dass noch alle am Leben waren? "Lass uns doch!", erwiderte Flo und ergriff Cains Hand. "... okay, was ist passiert, als ihr weg ward, was ich wissen sollte?", fragte Maik, obwohl es so aussah, als würde er die Antwort so wie so schon kennen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)