Blut und Mondlicht von abgemeldet (vampire and werewolf story) ================================================================================ Kapitel 2: Der Feind -------------------- Kapitel 2: Das Gefühl des kalten, harten Steins unter ihr drängte Isha langsam aus der Bewusstlosigkeit. Etwas Schweres lag um ihren Hals und ihre Handgelenke. Als sie sich langsam aufsetzte, um ihren Kopf nicht noch mehr zum schmerzen zu bringen, fand sie sich in einem völlig dunklen Raum wieder. Das klirrende Geräusch eiserner Ketten begleitete sie, als sie sich vollends erhob und über ihren Hals strich. Das eiserne Halsband war fast 3 cm dick; unmöglich es aufzubrechen. Isha besah sich die Ketten und zog daran, um die Fassung im Mauerwerk zu prüfen; fachmännische Arbeit... aber das half ihr nicht gerade. Ohne Schlüssel war ihren Ketten nicht beizukommen. Sie stieß ein resigniertes Knurren aus, das von den Wänden wiederhallte und auf ihr Ohr traf zusammen mit einem weiteren Geräusch; Schritte. Die Tür öffnete sich gerade weit genug um jemanden hereinzulassen. Reflexartig sprang Isha die Gestalt an, nur um von den Ketten gestoppt zu werden und schmerzhaft auf dem Boden zu landen. Sie hustete (das Halsband hatte ihr die Luft abgeschnürt) und rieb sich den Hals. Frustriert blickte sie nach oben. Da stand der Wolf, der in ihrem Theater Klavier gespielt hatte, der sie in die Falle gelockt hatte. Isha fauchte ihn an wie eine wütende Katze. "Na, na... ganz ruhig." Er setzte sich auf den Boden knapp außerhalb ihrer Reichweite. "Mein Name ist Shadan", erklärte er. Isha erwiderte nichts, sie starrte ihn nur böse an. Sie war wütend, dass man sie angekettet hatte wie einen räudigen Köter. "Eigentlich wäre das der Augenblick gewesen, in dem du mir deinen Namen sagst." Schweigen. Shadan seufzte und zog einen kleinen Schlüssel aus der Tasche. "Streck deine Hände aus", befahl er. Widerwillig überließ Isha ihm ihre Hände. Der junge Werwolf öffnete die Fesseln und ließ zu, dass Isha ihm den Schlüssel entriss. Die Vampirfrau öffnete das Halsband und ein bösartiges Grinsen breitete sich auf ihrem Gesicht aus. "Dummer Wolf!", zischte sie, " mich freizulassen war keine gute Idee." Shadan zuckte nur mit den Schultern: "Wo willst du hingehen? Die Tür ist verschlossen. Du kommst hier nicht raus." Er lächelte Isha an und ein seltsames Gefühl breitete sich in ihrem Magen aus. Instinktiv sprang sie den Wolf an und nagelte ihn am Boden fest. "Lass mich raus!" Shadan lächelte nur. "Nein." Zornig fuhr Isha mit ihren langen Fingernägeln über die Seite seines Gesichts und brachte ihn damit zum Knurren. Er schob sie von sich und packte sie am Nacken. "Das war keine gute Idee", seine Stimme war ein heiseres Flüstern, " ich finde wehrhafte Frauen sehr anziehend." Mit diesen Worten zog er Isha in einen aggressiven Kuss. Sie wehrte sich, doch alle ihre Bemühungen waren umsonst und Isha fühlte ihre Gegenwehr langsam schwinden. Ihre Lippen schienen füreinander bestimmt; sein Kuss war aggressiv aber ebenso betörend. Schließlich ließ er zu, dass sie sich von ihm löste. Die junge Frau zog sich in eine Ecke zurück und funkelte ihn finster an. Sie bekam seinen Geschmack und Geruch nicht aus Mund und Nase. Shadan roch nach Mond, nach Nacht, nach frischer Luft, Feldern und Tau. Er schmeckte wild, ungezähmt. Lebendig. Shadan schaute sie an. Isha wusste, ihr Geschmack ihr Geruch waren völlig anders; dunkel und kalt. So anders als er. Seinen Augen schienen sie für einen Moment zu durchleuchten. "Du bist ein wahrhaft dunkles Wesen", schloss er seine Gedanken laut. Der junge Mann stand auf und verließ den Raum. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)