Blut und Mondlicht von abgemeldet (vampire and werewolf story) ================================================================================ Kapitel 5: Aufkeimende Hoffnung ------------------------------- Kapitel 5: In der Tür standen drei Gestalten, doch keine davon war Shadan auch nur ähnlich. Bis auf die Tatsache, dass sie ebenfalls Werwölfe waren; große, unfreundlich aussehende Werwölfe. Der größte unter ihnen, ein Schwarzer mit Armen dick wie junge Baumstämme schien für sich allein schon den kompletten Türrahmen auszufüllen. Er allein wäre wohl schon zuviel für Isha gewesen, die sich kaum auf den Beinen halten konnte, aber gleich drei; keine Chance. Trotzdem ließ sie es sich nicht nehmen die Drei mit gebleckten Zähnen anzuzischen. Der Hüne, wenig beeindruckt von ihrer Drohgebärde, trat nun vollends durch die Tür, gefolgt von den beiden anderen, kaum weniger beeindruckenden Wölfen. Isha richtete sich auf. Dabei ließ sie die Neuankömmlinge keine Sekunde aus den Augen. Sie mochte keine Chance haben, aber ihr Stolz ließ nicht zu, sich einfach so abführen zu lassen. Isha versuchte um die drei Männer herumzukommen in der irrationalen Hoffnung doch einen Ausweg zu finden. Kaum hatte sie einen Schritt getan schoss eine riesige Hand heran und packte sie an der Kehle. Isha fing an um sich zu treten und zu kratzen, als ihr der Druck an ihrer Kehle jegliche Luft abschnürte und sie der Bewusstlosigkeit übergab. Der Schwarze ließ sie los und Ishas schlaffer Körper landete mit einem dumpfen Geräusch auf dem steinernen Boden. Die beiden anderen Werwölfe machten sich daran Isha zu fesseln und als diese kurz darauf erwachte fand sie sich in Ketten gelegt. Sowohl von den Handschellen, wie von dem eisernen Halsband führten schwere Ketten in die Hände des Riesen. Mit einem Ruck befahl er ihr aufzustehen. Nur widerwillig folgte Isha dem schwarzen Hünen - seine Kameraden als Nachhut - durch die dunklen Gänge. Nicht lange und sie erreichten eine große dunkle Halle. Isha wurde unsanft in die Mitte, in einen kleinen Kreis am Boden, gestoßen und ihre drei Begleiter zogen sich zurück. Augenblicklich wurde die ganze Halle von Sonnelicht durchflutet bis auf den kleinen Kreis, in dem sich ein jetzt sehr nervöser Vampir befand. Isha kniff die Augen zusammen, geblendet von der ungewohnten Helligkeit, die sie Jahrhunderte nicht aus solcher Nähe zu Gesicht bekommen hatte. Um sich herum konnte Isha die Anwesenheit der Wölfe wahrnehmen. Obwohl sie sich fast völlig lautlos bewegten. Als sich ihre Augen an die Lichtverhältnisse in der Halle zu gewöhnen begannen, konnte sie ihre Feinde ausmachen und sie zog scharf den Atem ein; es mussten dutzende sein! Werwölfe aller Altersklassen versammelten sich um ihren Kreis aus schützenden Schatten herum und betrachteten sie neugierig. Und vor ihr auf einer Art Thron mit Fellen überzogen und leicht erhöht aufgestellt, saß ein kräftiger Werwolf mittleren Alters und blickte auf sie herab. An der linken Seite des Throns lehnte ein Speer; lang und kräftig, das Ende scharf zugespitzt. Isha konnte nicht umhin sich zu fragen, wie viele Vampire er damit schon gepfählt hatte und sie schauderte. "Oh, mein Gott", seine Stimme war tief, "Was habt ihr mit ihr gemacht?" Automatisch begann Isha ihre Kleidung zurecht zu zupfen sogut es eben ging. Keine Frau hörte gern, egal von wem - selbst wenn es der Feind war, das sie schrecklich aussähe. "Sie ist recht hübsch, wenn sie sauber ist", tönte eine Stimme aus der Menge. Die einzige Stimme, die ihr zumindest etwas vertraut war. Shadan trat vor den Alpha. "Was weißt du davon?", fragte der Führer der Wölfe. "Ich war derjenige, der sie gefangen hat. Sie war ein Fehler.!, Shadan zuckte die Achseln. Isha dagegen runzelte die Stirn. Was hatte er vor? Was bezweckte er mit seinen Worten? Der Alpha musterte den jungen Gefährten: "Wir können sie schlecht zurückbringen..." "Warum lassen wir sie nicht einfach frei? ", schlug Shadan vor. "Shadan!", der Alpha war entsetzt. "Es gibt hier keine Menschen, denen sie etwas antun könnte", fuhr Shadan fort, "Wir könnten sie zu ihrem eigenen Rudel lassen..." Isha runzelte die Stirn: "Rudel? Meinte er damit andere Vampire?" "Und nebenbei", redete der junge Werwolf weiter, "Sie ist eine Frau welchen Schaden könnte sie schon anrichten?" Bei diesen Worten horchte Isha auf. Sie sah wie der Alpha Shadans Argumente und die Möglichkeit sie wirklich freizulassen abwägte. Innerlich musste sie lachen und es fiel ihr schwer das nach außen hin nicht zu zeigen. Sie hatten ja keine Ahnung! Welchen Schaden konnte eine Frau anrichten? Weiblich Vampire waren gefährlicher als ihre männlichen Kollegen. Bewandert in den Künsten der Täuschung und Verführung. So gut wie kein Mann konnte ihnen widerstehen, hatten sie es mal auf sein Blut abgesehen. Isha bildete da keine Ausnahme. Wie sonst hätte sie die Jahrhunderte hindurch überleben sollen. Sie lebte nun schon so lang und nie... nie hatte sie sich über mangelnden Zulauf beklagen müssen. Für Isha waren Männer leichte Opfer, die sie gnadenlos tötete. Ein weiterer Charakterzug weiblicher Vampire; sie töteten ihre Opfer immer - ließen sie nie entkommen. Und sie brauchten mehr Blut... Mehr Blut? Deswegen hatte man ihr nichts mehr gegeben. Sie hatten keine Ahnung davon! Bei dem Gedanken an Blut spürte sie wieder das unangenehme Ziehen im ganzen Körper, das ihr mitteilte, wie dringend sie trinken musste. In diesem Moment vernahm sie die Worte des Alphas: "Ich werde darüber nachdenken. Bring sie solange zurück, Shadan." Mit einer Handbewegung verscheuchte er das Sonnenlicht und Shadan führte eine hoffnungsvolle Isha weg. Womöglich war die Unwissenheit der Wölfe ihr größter Trumpf. Ein Trumpf, der ihre Freiheit bedeutete und bei dem sie nur warten musste bis er sich selbst ausspielte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)