Scherben: Schwarz   von -Raven-
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                              Kapitel 1: Stimmen
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"Stimmen" (Schuldig)


All diese Stimmen zerreißen mein Hirn
Sind jene Zweifel dein oder mein?
Kann spüren, wie sie durcheinander flirr'n
Wie Echos in Hallen aus schwarzem Stein

All diese wirren Gedankenfetzen
Gemein grinsend, kichernd, die sich 
Im hintersten Winkel des Selbst festsetzen
Ob Tag, ob Nacht - sie quälen mich

Welche davon gehören mir?
Was macht mich aus, sag' mir, wer bin ich?
Zwei und eins sind plötzlich vier
Und gerade das macht mich gefährlich

Ich bin sehr nützlich, sagen sie
Bin ein Mörder, bin ein Schatten
Ich seh in Seelen, weiß nicht wie
Doch fressen sie an mir wie Ratten

Nie vergess' ich den kalten Ort
Die Angst, den Schmerz, die Dunkelheit
Dann kam er und brachte mich fort
Zehn Jahre sind eine lange Zeit...

Ich hasse ihn, ich liebe ihn
Denn er legt meinen Geist in Ketten
Will bei ihm bleiben, vor ihm flieh'n
Er wird mich vernichten - wird mich retten

Nur mit Gedanken kann ich töten
In Träumen wate ich durch Blut
Seh' meinen Schatten tief sich röten
Fremde Angst brennt heiß wie Glut

Ich kann dich in den Wahnsinn treiben
Was du bist, zerschmettre ich
Wer ich bin, will ich auch bleiben
Eure Grenzen stören mich

Nur dieses Flüstern in der Nacht
Verfolgt mich bis in meine Träume
Bekämpfe es mit aller Macht
Irre durch blutbefleckte Räume

Schuldig bin ich  - richtet mich
Den Namen hab' ich mir selbst gewählt
Wann endlich verlieren die Stimmen sich
Die schon in der Kindheit mich gequält?

"Schwarz" meine Seele, "Schwarz" mein Herz
So tanze ich mit dem Tod
Ignoriere den dumpfen Schmerz
Und Blut färbt meine Hände rot...


10/06/05

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