Postmeister von abgemeldet (Benannt nach russischem Drama "Der Postmeister") ================================================================================ Kapitel 1: Prolog ----------------- Postmeister (Klaha+Mana) Lange war es her, dass er diese Strecke das letzte Mal gefahren ist. Nichts hatte sich verändert, lediglich die Farbe der Bäume war anders, aber daran war der Herbst schuld, der seinen rot-braunen Schleier über alles legte. Sein Blick richtete sich auf die immer näher kommende Station für Kutschen. Eigentlich wäre er längst da gewesen, wenn seine eigene Kutsche nicht im Schlamm stecken geblieben wäre, verursacht durch ein plötzlich auftauchendes Gewitter. Kaum hatte er den Gedanken beendet, da spürte er die erste Nässe auf seiner Haut. In Sekundenschnelle wurde er von oben bis unten durchnässt. Schwer hingen die die vom Wasser durchtränkten Kleider an seiner großen schlanken Gestalt. Es war nun doch an der Zeit etwas schneller zu fahren, um es doch noch ohne Lungenentzündung zu überleben. Nach so endlosen zwei Minuten hatte er sein Ziel erreicht, die Postkutschenstation. Die ersten Gedanken die ihm durch den Kopf gingen, galten trockenen Sachen, einer neuen Kutsche und etwas Warmes zu trinken. Es war jedoch unwahrscheinlich irgendwas dergleichen zu finden, alles wirkte so verlassen, nein, eher vergessen. Es dauerte eine Weile, bis er sich niederlassen konnte, gab es doch kaum noch stabile Sitzgelegenheiten, die sein Gewicht hätten tragen können. Nicht das er schwer wäre, aber selbst ein Neugeborenes schien für einige der Bänke eine hohe Last zu sein. Zaghaft lehnte er sich zurück, schloss die Augen und verfiel in Erinnerrungen, an längst vergangene Zeit zu denken ist schmerzhaft, zu schmerzhaft. Alles passiert noch mal, ein Sommergewitter, nur diese Station, aber mehr treiben. Die Station voll von Kutschen, überseht von Menschen, die Ameisen glichen und ein Mann, der so hilfsbereit die Tür öffnete um Einlass zu gewähren. "Ihr scheint von weit her zu sein. Lasst mich euch den Mantel abnehmen." Ohne auf Antwort zu warten, hielt der Mann die Arme auf. Erleichtert den Mantel los zu werden, ließ er ihn von den schmalen Schulter gleiten. "Wärmt euch an dem Feuer, vielleicht trocken die Sachen auch ein wenig. Ich werde unterdessen einen Tee vorbereiten." "Habt dank, Herr..." "ich bin der Postmeister, dass ist meine Aufgabe. Wie sieht es aus? Hätten sie den gerne Gesellschaft?" Eigentlich sollte das Schulterzucken, eine Gleichgültigkeit symbolisieren, der Postmeister schien es aber für ein eindeutiges "Ja" zu halten. "Ich lasse meine Tochter kommen. Ohne weitere Zeit zu vergeuden, setzte sich der Post meister in Bewegung und verließ die Räumlichkeiten, durch die leicht geöffnete Tür konnte man vernehmen wie er jemanden ausrief, vermutlich seine Tochter. Es war merkwürdig, nichts in dem Zimmer weiß darauf hin, das er eine Tochter besaß, kein Bild, nichts mädchenhaftes, nichts dergleichen. Leise vernahm man getippel, dass von Damenschuhen verursacht wurde. Die Tür öffnete sich und da stand er, der Postmeister, aber nicht allein, hinter ihm erkannte man die Silluette eines Reifrocks, der bis zu den Knöchel, der sich hinter dem Mann befindenden Persson, verlief. Nach einem merklichen zögern, trat nun eine recht zierliche Person hervor. Haut so Weiß wie Schnee, Haare so Pechschwarz und Lippen von solcher Form, dass nur das Betrachte allein bereits Sünde war. "Das ist meine Tochter, ihr Name ist Mana." "Erfreut sie kennen zu lernen, Sir." Diese Stimme, so lieblich, dass sie einem die Sinne betäubt und diese Augen, die einen von Innen her aus verbrennen lassen. Es war unmöglich, ein sündiger Engel. "Ich werde den Tee holen. Unterhalte du dich unterdessen mit unserem Gast." "Wie du wünscht Vater." Nur schwach vernahm er das Verschwinden des Postmeisters, konnte er seinen verlegenen Blick nicht vom Engel losreißen. "Mein Herr, wisst ihr nicht, dass es sich nicht schickt jemanden so anzustarren?" "Verzeiht, aber solche Schönheit, wie ihr ist mir noch nie begegnet." "Das ist wohl wahr, denn mich gibt es nur einmal auf der Welt." "Woher seid ihr euch da so sicher?" "weil ich nicht die bin, für die ihr mich haltet!" "Ihr könnt nichts anderes sein als ein Engel." "Das ist nett gesagt, aber doch so falsch. Ich bin die Sünde, wie es sie nur einbmal gibt, meine Existenz wird nur geduldet, so lange ich die bin, für die man mich hält." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)