Die weiße Kirschblüte von monophobie (Mein perfektes Leben und du.) ================================================================================ Kapitel 8: Der letzte Tag oder Worüber ich mir den Kopf zerbreche ----------------------------------------------------------------- Titel: Worüber ich mir den Kopf zerbreche Warnings: Fluff, OoC A/N: Jetzt klärt sich alles auf, wohu~ ^^ Ich hoffe es schockt ein bisschen. Ö.ö Und jetzt viel Spaß mit: ~*~ Worüber ich mir den Kopf zerbreche ~*~ Am Abend eine Stunde vor dem Flug, sitze ich im Hotel. Ich habe beschlossen Tala noch einmal anzurufen. Ich nehme den Hörer und wähle wieder die Nummer. Tala meldet sich so freundlich wie immer. "Hey, Kai!" "Hallo, Tala." "Na? Bald bist du wieder da, schön, oder?" "Ja." "Ich hab eine Überraschung für dich, Kai... ach und bist du mir eigentlich böse, weil ich mir auch was gekauft habe?" Ich stocke. Nein, ich bin ihm nicht böse... aber verwundert. Woher hat er das Geld, für so etwas? Er hat zwar etwas von mir bekommen, aber nur für Nahrungsmittel und das hätte diese Woche nie und nimmer für extra Sachen gereicht. Woher hat er das Geld? Hat er weniger gegessen? Das ist naheliegend... wo er doch so dünn ist. "Woher hast du denn das Geld her, Tala?", frage ich. Einige Zeit herrscht Stille am anderem Ende, der Leitung. Worüber er wohl gerade nachdenkt? "Ist doch egal, Kai..." "Nein, das ist es nicht! Woher hast du das Geld?" "Kai, bitte... lass uns doch nicht streiten..." "Sag mir doch einfach woher du das Geld hast." "Nein, Kai!" So aufgebracht habe ich ihn ja noch gar nicht erlebt. Er seufzt in den Hörer und fährt fort: "Hör zu... wir... wir reden später drüber, ja? Du musst bestimmt bald los. Also, Kai. Bis später." Er legt auf. "Bis später...", murmle ich in das bereits tutende Telefon. Was hat er nur gemacht? Was nur? Die ganze Zeit, bis zum Flug zerbreche ich mir den Kopf darüber. Ich kann mir einfach nicht erklären, woher er das Geld haben soll. Ob er es vielleicht geklaut hat? Nein, das kann nicht sein. Tala würde so etwas niemals tun. Ich versuche mich abzulenken, aber diese Frage lässt mir keine Ruhe. Ich werde ihn wohl noch einmal drauf ansprechen. Immer ungeduldiger werde ich, je näher wir Tokio sind. Und dort angekommen, kann ich es kaum erwarten nach Hause zu gelangen. Kaum bin ich in meiner Wohnung sehe ich gedämmte Lichter im Wohnzimmer. Tasche, Jacke, Schlüssel, ich lasse einfach alles zu Boden fallen und folge den schwummrigen Licht. Kerzen. Überall stehen Kerzen im Wohnzimmer und mittendrin, auf dem Sofa sitzt Tala. Er wendet sich zu mir. Die roten Flammen, werfen einen flackernden Schatten in sein Gesicht. Etwas ist anders an ihm. Sein Gesicht... Es ist nicht mehr so mager und eingefallen. Tala richtet sich auf, sodass er auf dem Sofa kniet. Er hat wirklich zugenommen. Er sieht schon normaler aus, aber eben schlank. Schön schlank. Als Tala mich sichtet, schimmert im glutrotem Licht der Kerzen, seine perlmutweiße Zahnreihe unter seinen Lippen hervor. Plötzlich ist alles vergessen. Das Einzigste, für was mein Geist noch zu leben scheint, ist sein Lächeln. Sein einzigartiges Lächeln. Ich gehe zu ihm, wobei er mich nicht aus den Augen lässt. Ich setzte mich neben ihn. Aber so schön sein Lächeln ist, ich darf nicht vergessen. Nicht jetzt. "Schön das du wieder da bist!", unterbricht Tala meine Gedanken. Er rutscht zu mir, legt mir seine Hände in den Nacken und umarmt mich. Es ist befreiend ihn wieder so nah zu spüren. Allein seine Wärme lässt mich erschaudern. "Tala... bitte, sag mir die Wahrheit, wo hast du das Geld her?" Ich weiß das es unpassend ist, dass es ihn trifft, dass ich ihn damit kränke und gleichzeitig herausfordere, aber ich muss es einfach wissen. Tala lässt von mir ab, rutscht zu Seite. "Ist das denn so wichtig?", erwidert er. Er senkt den Blick. Starrt stumm auf den Boden. "Tala, sag es mir doch einfach." Mit seinen großen, blauen, tiefgründigen Augen schaut er mich an. "Aber dann bist du mir böse..." "Tala, sag es mir doch einfach!" Ich bin hektisch. Alles mögliche schwirrt in meinem Kopf umher. Hat er das Geld geklaut? Hat er auf etwas verzichtet? Hat er es irgendwie illegal erworben? Seine Augenbrauen ziehen sich zusammen. Seine Mundwinkel versteifen sich und eine kleine Träne rollt ihm über die Wange. Aber... wieso... wieso weint er? Was habe ich nur getan? Hab ich ihn verletzt? Was auch immer ich getan habe... ich bereue es jetzt schon. "Aber, Kai, du würdest dich abwenden... und dann würde ich wieder allein sein. Wieder mal allein." Wieso sagt er so was? Warum würde ich mich abwenden? Ist es denn so schlimm, was er getan hat? Aber es ist egal. Ich würde nicht gehen. Nicht heute. Nicht jetzt. Niemals... "Tala, ich verspreche dir, dass ich mich niemals abwenden werde." Tala schaut auf. Ein gewisser Glanz von Freude ist in seinen Augen. "Versprichs mir! Versprich es mir, bitte!" Tala nimmt meine Hand und legt sie auf seine Wange. "Ich verspreche es dir, Tala." Ich rutsche ein wenig zu ihm. Ich würde ihn jetzt am liebsten spüren. Nah, bei mir. Näher als sonst. Dieses Gefühl ist so anders. Anders, als alles was ich jemals gespürt habe. Seine Lippen faszinieren mich. Ganz leicht zittern sie. So, als hätte er Angst. Wieder rollt ihm eine Träne über die Wange. Ich wische sie ihm mit meinem Handrücken weg. "Kai, ich... ich bin ein... ein Stricher..." Ohne, dass ich es genau realisiere, öffnet sich mein Mund leicht. Hat er tatsächlich gerade gesagt, dass er ein Stricher ist? Er verkauft sich? Er verkauft seinen Körper? Aber... das kann doch nicht sein, oder? Ich weiß gar nicht was ich denken soll. So unschuldig er doch wirkt. Ein Stricher... Tala... mit dem unschuldigem Kindesblick, mit dem engelsgleichem Lächeln, Tala mit der unverfälschten Art, mit dem hoffnungsvollem Augen.... ein Stricher... Tala steht auf und läuft weg. "Du hasst mich jetzt, oder?", ruft er weinerlich. Tbc. ©-Dini *olé* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)