A.D. 2153 von Enishi ================================================================================ Prolog: -------- Prolog Wir schreiben das Jahr 2153 und der kranke Planet Erde wird von einigen machtgierigen Menschen beherrscht. Den Halbgöttern. Die Halbgötter waren die Leiter des größten Konzerns dieser Welt, und hatten mit ihrem Konzern einen perfekten Deckmantel geschaffen. Einen Deckmantel, um zu verheimlichen, dass sie die Herren dieser Welt waren. Cybercron Inc. war förmlich aus dem nichts entstanden. Während der 2. Weltwirtschaftskrise in der Geschichte der Menschheit, von 2078 bis 2085 wurde, Cybercron von einigen unbedeutenden Mannen gegründet. Doch binnen 2 Jahrzehnten schafften es die Geschäftsmänner, die hinter Cybercron standen, den Konzern zum Marktführer von technischen Implantaten zu machen. Und dann kam der große Krieg zwischen den Großmächten dieser Welt. Cybercron nutzte diesen Krieg am Anfang des 22. Jahrhunderts gut. Sie ersetzten wichtige Organe von Elitesoldaten durch ihre Cyberimplantate. Die Augen vieler Heckenschützen wurden durch künstliche Augen ersetzt. Diese waren um einiges effizienter und erlaubten es ihnen Handwerk noch effektiver und tödlicher auszuführen. Eine andere wichtige Erfindung von ihnen war ihre eine leistungssteigernde Kampfdroge. Cybercron schaffte es, durch die Leistungen und Entwicklungen im Krieg, sich als führender Hersteller von Waffen und Biotechnologien zu etablieren. Sie kauften ein Unternehmen auf, ein andere ließen sie systematisch zerstören. Und schon im ersten Jahrzehnt des neuen Jahrhunderts wurde der Weltmarkt allein von Cybercron beherrschte. Nun war es für sie nur noch ein kleiner Schritt um nach der Weltherrschaft zu trachten - mit Erfolg. Selbst um 2110 herum waren alle Staaten der Welt hoch verschuldet. Der Krieg, der kurz zuvor gewütet hatte, hatte zu einer noch höheren Staatsverschuldung geführt. Und wieder standen die Unternehmer von Cybercron bereit, der Menschheit zu helfen. Sie bezahlten sämtliche Schulden der großen und einflussreichen Industrienationen. Natürlich war auch daran ein Haken. Sie bezahlten die Schulden, jedoch war es nur eine Art Darlehen der Cybercrons, denn nun mussten ihnen die Schulden gezahlt werden. Zwar war der Zinssatz geringer, jedoch immer noch zu hoch, um einer Regierung einen Weg aus ihrem Schuldensumpf zu bahnen. Auf diese Weise hatten sie ihre Macht aufgebaut, ausgebaut und gefestigt und befanden sich heute in einer allmächtigen Position. Wollten sie ein neues Gesetz, so wurde es von jeder Regierung der Welt bereitwillig durchgesetzt. Doch zurück zu denen, denen der Planet und die Menschen das alles zu verdanken hatten, den großen Herren von Cybercron, den Halbgöttern. Zwölf Männer bildeten die Spitze des Konzerns. So narzisstisch waren sie, das sie sich für so viel besser hielten, um sich selbst die Halbgötter zu nennen, dabei waren sie ja auch nur normale Menschen wie jeder andere. Der einzige Unterschied lag in ihrer Vorherrschaft. Diese zwölf Männer hatten der Erde schon schwer zugesetzt. Sie hatten die verbliebenen Rohstoffvorkommen ausgebeutet, die Wälder abgeholzt und gleichzeitig die Luft verschmutzt. Das hatte dazu geführt, dass es keine frische klare Luft mehr gab. Nur noch verbrauchte, stickige und abgashaltige Luft. Jeder Mensch, der frische, klare Luft gewöhnt gewesen wäre, hätte sich sicher nach ein höchstens zwei Atemzüge übergeben. Aber alle hatten sich ja mittlerweile an diese Verschmutzung gewöhnt. Ja, die Umwelt hatte schwer gelitten. Und als Folge davon waren auch fast alle Tiere ausgestorben. Nachdem ihre Lebensräume abgeholzt, trockengelegt und verschmutzt worden waren, sind sie langsam vom Angesicht unserer Erde verschwunden. Lediglich Überlebenskünstler, wie Ratten oder Haustiere wie Hunde und Katzen, hatten dieses Ökochaos überlebt. So kam es, dass die Erde leer wurde. Die ganze Menschheit und die Erde hatten unter dem Größenwahn der Halbgötter gelitten. Es war nicht fair, dass sie nun für die Verbrechen der Halbgötter gerade zu stehen hatten. Doch was war denn in dieser Zeit von Korruption noch fair. Eine Handvoll Soldaten strich durch die düsteren und leergefegten Straßen der Metropole Heaven. Mit ihren nachtschwarzen Exoskeletten und den grünleuchtenden Nachtsichtbrillen machten sie einen furchteinflößenden Eindruck. Wie eine Meute blutdürstender Dämonen streiften sie durch die Straßen, und hielten Ausschau nach Rebellen und Aufrührern. Derartige Patrouillen waren nichts Ungewöhnliches in Heaven. Nirgendwo sonst gab es mehr Widerstand gegen Cybercron als in Heaven. Das klang seltsam, denn Heaven war die Stadt, in der der Hauptsitz von Cybercron war. Die ständigen Patrouillen sorgten für eine bedrückende Stimmung in der Stadt. Nur wenige wagten es, sich beim Anblick dieser Truppen auf die Seite der Cybercrongegner zu stellen. Durch das fahle Licht der Straßenlaternen wirkten sie mit ihren schweren Sturmgewehren noch bedrohlicher. In Heaven herrschte eine ewige Dunkelheit. Eine gigantische, undurchdringliche Smogwolke nahm der Stadt jegliches Licht und zwang die Verwaltung dadurch, zu jeder Tages und Nachtzeit die Straßenlaternen am glühen zu halten. Die Abgase, die von den Industriegebäuden und Fahrzeugen produziert wurden, waren in den vielen Jahren so dicht geworden, dass nicht ein einziger Sonnenstrahl sie durchdringen konnte. Es war fraglich ob überhaupt jemals wieder ein Sonnenstrahl in die Straßen und Gassen von Heaven fallen würde. Der Grundriss der Stadt entsprach einem Kreis. Einem Kreis, der in vier gleichgroße Sektoren aufgeteilt war. Um von einem Ende bis zum anderen Ende der Stadt zu fahren, brauchten selbst die älteren Hyperbikes, die um die 250 Kilometer pro Stunde fuhren, fast schon eine viertel Stunde. Vorausgesetzt natürlich, es gab keinen Stau auf dem Highway, der durch die Stadt führte. Diese Sektoren in Heaven bildeten die einzelnen Stadtteile. In dem Gebiet der wohlhabenden Bürger, sowie im Industriesektor und im Handelssektor marschierten ständig Wachsoldaten. Aber im Armenviertel gab es so gut wie keine Patrouillen. Die meisten machten sogar einen Bogen um die Slums. Die Menschen darin waren ihnen gleichgültig, man ließ sie in ihrem Dreck jämmerlich ersticken und krepieren. Doch eines verband alle vier Sektoren: die düsteren, grauen Gebäude, die Furcht vor den Cybercrons und die damit zusammenhängende bedrückte Stimmung. Das war in allen Stadtteilen von Heaven gleich, auch wenn der Widerstand der Bürger nur in den Slums existierte. Im Herzen der Stadt ragte ein 99 Stockwerke hoher Turm empor. Es war das einzige Gebäude, das hoch genug war um die dichte Decke aus Smog zu durchstoßen. Dieser Turm, der sogenannte "Turm des Olymps", war das Hauptgebäude des Cybercronimperiums. Gebaut war der fast zwei Kilometer breite Turm, aus schwarzem Titanium und Glas. Die Titaniumschicht, die auch als Panzerung diente, war gut 20 Meter dick und sollte vor allen Angriffen schützen, die von außen kamen. Das Glas war aus einer Substanz, die man um die Jahrhundertwende entdeckt hatte, und es hielt sogar Explosionen von bis zu 5 Megatonnen TNT aus. Das schwarze, schimmernde Metall gab dem Turm eine diabolische Aura und das passte doch ganz gut zu den Cybercrons. Manche verrückten Untergangspropheten behaupteten sogar, der Teufel selbst hätte die Cybercrons beauftragt, dieses Bollwerk zu errichten. Nun peinigte er von der Spitze aus die Einwohner Heavens. Der Turm war eine uneinnehmbare Bastion. Als ob die Panzerung nicht schon Schutz genug wäre, gab es auf dem riesenhaften Vorplatz noch eine enorme Anzahl an Raketenabwehrsystemen. Die Abwehrsysteme waren nicht das einzigste, was der Platz an Sicherheit aufweisen konnte. Es gab überall Bewegungssensoren, die auch nur die kleinste Kleinigkeit, die sich auf dem Vorplatz tat überwachte und registrierte. Durch diese Kontrolle wurden schon einige Selbstmordattentäter vor dem Gebäude gestellt und unschädlich gemacht. Auch innerhalb des Komplexes hatten die Architekten und Bauherren nicht an Vorsichtsmaßnahmen gespart. Jeder Gast wurde bei seinem Betreten der Haupthalle an der Eingangstür, ohne dass er selbst etwas davon mitbekam, gründlich nach Waffen und Sprengstoff durchsucht. Dies geschah vollautomatisch durch elektronische Abtastanlagen die sich in den Türrahmen des Eingangsportals befanden. Innerhalb von nur ein paar Millisekunden wusste man mit einer neunundneunzig prozenteigen Sicherheit, ob der Besucher Waffen bei sich trug. Es kam selten vor, dass es jemand wagte ohne eine Genehmigung mit Waffen in den "Turm des Olymps" zu marschieren. Und die, die es trotzdem taten, lagen nun alle zwei Meter tiefer unter der Erde. Die meisten dieser verrückt gewordenen Spinner schafften es meist nicht mal zu den Aufzugtüren, bevor sie schon von den ersten MG-Salven durchlöchert worden waren. Wer es trotzdem schaffte, saß wie eine Ratte in der Falle. Im Erdgeschoss warteten Elitesoldaten mit feuerbereiten Sturmgewehren, und nach oben konnte man wegen des zunehmend ausgefallener werdenden Sicherheitssystems auch nicht entkommen. Um in die obersten Etagen zu gelangen, benötigte man die ID-Card eines autorisierten Mitarbeiters, dessen Netzhaut sowie auch den Fingerabdruck. Sollte auch nur eine Sicherheitskontrolle nicht ordnungsgemäß deaktiviert werden, wurde umgehend die Etage, in der der Alarm ausgelöst worden war, dicht gemacht oder besser gesagt hermetisch abgeriegelt. Nicht mal ein Floh hätte nun mehr entkommen können. Dann blieb einem nichts anderes mehr übrig, als zu warten, bis einen der Tod ereilte, denn der würde sicher eintreten. Es hing nur vom Sicherheitspersonal ab, ob sie die Luft aus der Etage absaugten und so den Eindringling jämmerlich ersticken ließen, oder ob sie sie vom Cybercron Sonderkommando beseitigt ließen. Dessen Befehl es war, die gesamte Ebene zu säubern. Schüsse peitschten in den dunklen Gassen des Industrieviertels. Man hörte das metallene Geräusch von Geschossen, die in Beton oder Straßenlaternen einschlugen. Die vier Soldaten, die im Industrieviertel patrouillierten, waren in den Hinterhalt einer Widerstandsgruppe geraten. Sie bogen in eine Straße ein, kurz darauf rollte eine runde Blechdose auf sie zu. Bevor auch nur einer von ihnen reagieren konnte, war die Flashbang schon detoniert. Mit den Armen vor den Augen, versuchten sich nun die geblendeten und orientierungslosen Soldaten vor den unbekannten Angreifern in Sicherheit zu bringen Ihre Sehkraft kehrte zurück, doch sie half ihnen nicht weiter. Sie wussten immer noch nicht, wo sich ihre Angreifer versteckt hielten. Dann ein lauter Knall. Er kam von einem hochkalibrigem Projektil, dass auf die Soldaten abgefeuert worden war. Präzise fand die Kugel ihr Ziel, und durchschlug mit einem markerschütternden Geräusch die Kniescheibe eines Soldaten. Er schrie laut auf, bevor er das Gleichgewicht verlor, und zu Boden stürzte. Seine drei Gefährten kümmerten sich nicht um ihn. Sie waren während ihrem Training darauf getrimmt, worden zuerst die Bedrohung zu eliminieren, bevor sie sich um den Verwundeten kümmerten. Dieser hatte es geschafft, den Schmerz zu unterdrücken, sich in eine Seitenlage zu bewegen und sein Gewehr vom Rücken zu nehmen. Die Vier schossen, immer noch leicht benebelt von der Flashbang, in die Richtung aus der der Schuss gekommen war. Was sie jedoch nicht wissen konnten, war, dass sich ihre Angreifer mittlerweile hinter ihnen befanden. Mit ihrem verstärkten Gehörsinn nahmen die Soldaten zwei kurze schallgedämpfte Feuerschübe wahr. Doch es war zu spät, um auszuweichen. Zwei weitere Soldaten gingen zu Boden. Jedoch waren sie nicht verletzt, sondern tot. Die kurzen Maschinenpistolensalven hatten deren Schädeldecken zertrümmert, und ihnen einen schnellen und schmerzlosen Hirntod beschert. Auf dem Boden hatte sich nun schon eine Pfütze aus Blut gebildet. Doch durch das fehlende Licht sah die kleine Lache eher aus wie eine weitere Dreckpfütze in den Straßen von Heaven. Ein weiter Schuss kam aus dem Nichts und der schon Verwundete ließ seinen Kopf in die Blutlache fallen. Er lebte noch, doch sicher nicht mehr lange. Der Einschlag der Kugel hatte ihn umgeworfen. Nun lag er da und wand sich in Krämpfen. Blut floss aus seiner Brust und auch Blutblässchen stiegen an der Wunde auf. Man hatte ihm ein sauberes Loch durch die Lunge verpasst. Erst jetzt kam der letzte noch lebende Soldat auf die Idee, seine Brille von Nachtsicht auf Infrarotsicht umzustellen. Mit einem Mal sah er drei Gestalten unmittelbar vor sich. Er hob sein Sturmgewehr und krümmte den Finger um den Abzug, doch zum Schuss kam es nicht mehr. Jemand hatte sich an ihn heran geschlichen und ihn hinterrücks in einen Schwitzkasten genommen. Er wusste genau, er würde nun das Schicksal seiner Kameraden teilen. Doch so schnell sollte es nicht gehen. Man nahm ihm flink sein Gewehr ab und stieß ihn zu Boden. Als sich der Soldat umdrehte, sah er einer 45er Magnum mitten in den Lauf. Der Mann, der auf ihn zielte, schien der Anführer zu sein. Er war etwa 1.80 m groß, was für die heutigen Verhältnisse eher überdurchschnittlich war. Seine rot schimmernden Haare standen in alle Himmelsrichtungen ab, es war eine wahre Sturmfrisur. Seine stahlblauen Augen leuchteten in dem fahlen Straßenlaternenlicht. In ihnen lag eine eisige Kälte. Sein finsterer Blick und seine emotionslose, kalte Ausstrahlung, konnten einem ohne weiteres das Blut in den Adern gefrieren lassen. Doch das hätte auf den Soldaten keine Wirkung gehabt. Es war nicht das erste Mal, dass er dem Tod ins Auge schaute und auch nicht das erste Mal, dass er einem Menschen wie ihm begegnete. Trotzdem war es ganz anders. In der Aura dieses Mannes lag noch viel mehr, und genau das war es, was ihm Angst einjagte. Dieses Unbekannte, das er nicht zuordnen konnte, schaffte es, ihm Furcht zu lehren. Und dabei hatte er in seiner Ausbildung auch ein mentales Training genossen. Es sollte seine Nerven stählen, so dass er nach Möglichkeit nicht in Panik ausbrach. Dennoch hatte dieser Mann es geschafft, dass ihm der Angstschweiß kalt über Gesicht und Rücken lief. Dieser ging noch näher an den Soldaten heran, wobei seine Schritte, durch die schweren Militärstiefel, die er trug, in der Straße widerhallten. Seine Hose war in den alten Tarnfarben grün, braun, schwarz und sorgfältig in die Stiefel gesteckt worden. Sein durchtrainierter Oberkörper wurde von einem ärmellosen schwarzen Shirt bedeckt. "Ihr Cybercron Schweine habt uns schon lang genug das Blut ausgesaugt. Aber das Maß ist voll. Wir werden zurückschlagen! Mein Name ist Damien, den kannst du deinen Kameraden in der Hölle gerne ausrichten!", meinte er mit erbarmungsloser Härte und verteilte mit Hilfe seiner 45er die Fragmente des Gehirns und Kopfes des Soldaten auf dem ohnehin schon blutgetränktem Boden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)