Er ist mein Leben von Lunatrixa ================================================================================ Kapitel 1: Der Geburtstagsball ------------------------------ Das hier ist meine erste Fanfic über Lady Oscar, ich hoffe das sie euch gefallen wird. Da ich schon länger keine Fanfic mehr geschrieben habe bin ich etwas aus der Übung. 1.Kapitel Der Geburtstagsball Es war ein sonniger Tag an dem General de Jarjayes beschloss einen Geburtstagsball in seinem Anwesend für seine Tochter Oscar zu veranstalten. Wie lange musste es her sein, seit dem er ein Fest gefeiert hatte! Er hatte es sich genau ausgemalt, der Ball sollte in seinem großen Saal stattfinden. Gedanken versunken saß der General an einem Tisch, der sich in seinem Arbeitszimmer befand. Er schrieb mit blauer Tinte die Einladungen auf weißes Papier. In diesem Moment klopfte es an der Tür seines Arbeitszimmers. "Herein!" rief der General mit etwas lauter Stimme. "Guten Tag, Vater!" vor ihm stand Oscar, seine überalles geliebte Tochter, auf die er sehr stolz war. "Oscar, mein Kind, setz dich doch bitte einen Augenblick, wenn du schon mal hier bist kann ich dir gleich mitteilen was in Zukunft auf dich zukommt." Er lächelte sanft und schien sich zu freuen. Oscar schaute ihn fragend an. Sie setzte sich auf einer der Stühle, nahm eine weiße Rose zur Hand die in einer der Vasen stand und begann damit die Blätter der Rose auszureißen. "Ich werde einen Ball veranstalten, hier in meinem Anwesen. Ich möchte das du auf diesem Ball ausnahmsweise ein Kleid trägst und dich hübsch zurecht machst." Vor Schreck über diese Bitte, ließ Oscar die Rose und die gezupften Blüten zu Boden fallen. "Wasss!" stieß es aus ihr heraus "Aber Vater, ich trage niemals Kleider, das könnt ihr nicht von mir verlangen!" "Mein Kind, so hör mich doch zu Ende an. Ich möchte das du dich auf diesem Ball nach einem Mann umschaust!" Oscar sah nun auf und schien zu verstehen. "Ihr meint ein Auftrag? Ich soll mich verkleiden und einen Verbrecher für Euch ausfindig machen?" "Keines Wegs, du sollst dir einen Mann suchen mit dem du dein Leben verbringen willst!" Oscar erstarrte bei diesen Worten. Sie stand vor entsetzen vom Stuhl auf und war den Tränen nahe. "Vater!! Das könnt ihr nicht von mir verlangen, ich habe mein Leben lang als Mann gelebt, Ihr habt mich so erzogen!" "Ich weiß mein Kind, aber ich habe eingesehen das es ein Fehler war, ich bitte dich Oscar, suche dir einen netten, gut aussehenden Mann, damit machst du mich glücklich. Außerdem habe ich den Ball auf deinen Geburtstag festgelegt." "Was ist wenn ich das nicht möchte? Was ist wenn ich dieses Leben so weiter leben will?" Oscar konnte sich das was ihr Vater da vor hatte einfach nicht vorstellen, mit allen Mitteln kämpfte sie dagegen an. Nein! Sie würde niemals ein Kleid anziehen und sich einen Mann suchen, wie kam ihr Vater nur plötzlich auf so eine absurde Idee. "Es gibt kein NICHT MÖCHTEN, du wirst dir ein Kleid anziehen und auf diesem Ball erscheinen!!!" Der General schrie seine Tochter nun zornig an. Oscar traten Tränen in die Augen, sie konnte sich dieses lächerliche Gerede nicht mehr länger anhören. Rasch verzog sie sich auf ihr Zimmer, die Arbeitszimmertür knallte sie laut schallend zu, es war kaum zu übersehen das sie nun ziemlich wütend war. "Zum Teufel mit einem Kleid... geschweige denn ein Mann... was denkt sich Vater dabei!!" Oscar ging wütend in ihrem Zimmer auf und ab, trat ab und zu gegen eines der Möbelstücke in ihrem Zimmer und ließ sich schlussendlich auf ihr Bett fallen. Sie fand das alles nur noch lächerlich. Früher wollte ihr Vater immer dass sie seinen Platz einnimmt und nun verlangte er von ihr das genaue Gegenteil. Sie führte das Königliche Garderegiment, sie hatte erreicht was ihr Vater wollte, ja er war sogar stolz auf sie. Grübeln nützte da nicht viel, Oscar hob sich vom Bett auf und lief hinaus in den Garten. Sie musste einfach herausfinden wieso ihr Vater plötzlich so dachte. Leise schlich sie durch den Garten, denn sie hatte bereits ihren Vater entdeckt der sich gerade mit Madam Jarjayes unterhielt. "Ich verstehe dieses Kind einfach nicht!" teilte General de Jarjayes seiner Frau mit. "Ich habe gegen die Natur verstoßen und sie unglücklich gemacht. Ich spüre doch ganz genau das Oscar nicht mehr so fröhlich ist wie früher und nun will sie nicht einmal ein Kleid anziehen!" Madame Jarjayes sah ihn mit einem strengen Blick an. "Wenn Oscar sich so dagegen wehrt, dann kann sie nicht unglücklich sein. Wieso lasst Ihr es nicht zu das sie ihr Leben weiter führt wie bisher? Ihr seit schließlich Schuld daran dass sie so weiter leben möchte, hättet Ihr sie damals nicht als Mann erzogen wäre das alles niemals so gekommen. Sie wird niemals die Liebe kennen lernen. Niemals wissen wie es ist jemanden zu lieben und niemals wird sie erfahren wie es ist von Wärme und Geborgenheit umhüllt zu sein. An ihrer Seite wird es niemals einen Mann geben! Findet Euch damit ab!" Mit ruhiger und doch zittriger Stimme brachte Madame de Jarjayes diese Sätze über die Lippen, es fiel ihr gewiss nicht leicht so etwas zusagen. "Ich dachte das ich Oscar später einmal in einem Hochzeitskleid sehe und ihn zahlreichen schönen Kleidern, stattdessen ist sie umhüllt von einer Uniform, aber Ihr musstet das alles so entscheiden wie es heute ist. Und irgendwann wird sie sterben. Fast täglich ist sie der Gefahr ausgesetzt...Oscar ist eine wunderschöne junge Dame geworden..." "Mutter!" Oscar die ihre Eltern belauscht hatte, stand nun neben ihnen. "Vater! Ich bin glücklich so wie es jetzt ist, ich möchte mich nicht ändern... ja vielleicht wird es niemals einen Mann geben, doch in meinem tiefen Inneren habe ich mich immer wie eine Frau gefühlt. Mutter, wenn es Euch so viel bedeutet, werde ich an dem einen Abend auf dem Ball ein Kleid tragen, aber ich kann euch beiden versichern das ich danach wieder in meine Uniform steigen werde!" Mit diesen Worten entfernte sich Oscar von Ihren Eltern. Sie entschied sich dafür, einmal ein Kleid zutragen, weil es sich ihre Mutter von Herzen wünschte. Ein paar Tage später war im gesamten Anwesen der Familie Jarjayes ein emsiger Betrieb. "Andrè!" Oscar ging aufgeregt im Flur entlang, heute sollte der abendliche Ball stattfinden. An diesem Tag war Oscars Geburtstag. "Ich komme Oscar!" schrie ihr langjähriger Freund ihr entgegen. "Hast du dir das auch gut überlegt?" schoss es aus ihm heraus. "Was meinst du?" fragte sie Andrè während sie zusammen nach draußen liefen. "Ein Kleid zutragen! Ich kann es mir einfach nicht vorstellen, du in einem Kleid." Andrè hielt Oscar lachend die Tür zur Kutsche auf. Kurz blieb Oscar stehen und sah Andrè ohne etwas zusagen an. Dann stieg sie ein. Andrè schloss die Tür, stieg auf, und gab den Pferden die Peitsche. "Andrè..." Oscar sah aus dem Fenster der Kutsche und sah zu ihrem Freund hinauf "würdest du mit mir diesen Abend verbringen? Ich kenne dich schon so lange und ich möchte nicht mit wild fremden Männern tanzen. Ich möchte das dieser Abend so schnell wie möglich vorbei geht." Andrè dachte erst er höre schlecht, Oscar wollte tatsächlich den Abend mit ihm verbringen? Sie wollte nur mit ihm tanzen und sonst mit keinem anderen Mann? "Ja.. ich würde den Abend gerne mit dir verbringen. " Er lächelte ihr zu. Mit einem Glanz in den Augen lächelte auch Oscar ihn an. Während die beiden noch einige Besorgungen für den Abend machten, wurde der Saal festlich geschmückt. Der General kommandierte die Bediensteten herum als seien sie auf einem Schlachtfeld. Alles musste mit Sorgfalt und viel Hingabe hergerichtet werden. Überall wurde geschmückt, Essen herbei getragen und das ganze Haus auf Hochglanz poliert. Denn es sollte ja ein großartiger Geburtstagsball werden. Als es Abend wurde und die Sonne langsam hinter den Hügeln verschwand und der Mond mit seinen silbernen Strahlen das Anwesen in geheimnisvolles Licht tauchte, fuhren schon die ersten Kutschen vor das Tor. Heraus stiegen elegant gekleidete Frauen und Männer in edlen Gewändern. Langsam füllte sich der Ballsaal mit zahlreichen Gästen und General de Jarjayes hielt eine kurze Ansprache. Als er zu Ende gesprochen hatte erschien in der Tür des Ballsaals Oscar in einem langen, hellblauen samt Kleid. Ihr Haar war hochgesteckt bis auf ein paar Strähnen die neben ihrem Gesicht hinunter hingen. In ihrem Haar steckte ein goldenes Diadem das sie aussehen ließ wie eine Prinzessin. Die Gäste musterten sie von oben bis unten. Sie waren alle erstaunt über den Anblick dieser hübschen Jungen Dame. Das Orchester begann nun zum Tanz aufzuspielen. Oscar schaute sich unsicher und doch etwas ängstlich nach ihrem Freund Andrè um. Sie fühlte sich nicht wohl in ihrer Haut. Ihr Blick wanderte von einer Seite zur anderen, bis sie Andrè entdeckte. Er stand in einer Ecke, mit dem Rücken zur Wand gelehnt, in einer Hand hielt er eine rote Rose, in der anderen ein Glas Weißwein. Er war ausgesprochen gut gekleidet und sah für Oscar aus wie ein Adliger. Oscar ging ihm mit langsamen Schritten entgegen, sie hatte etwas Mühe sich in dem Kleid zu bewegen, schließlich war es das erste Mal, dass sie ein Kleid trug. "Oscar!" Andrè sah sie mit seinen Augen ganz genau an, noch nie zuvor hatte er Oscar so gesehen. "Alles Gute zum Geburtstag, du siehst wunderschön aus." Andrè streckte ihr die rote Rose entgegen und stellte sein Glas auf einen runden Tisch neben ihm. Sie nahm die Rose und hielt sie in der Hand fest. Geschmeidig nahm sie ein Glas Wein in die Hand und trank einen kleinen Schluck. Sie strahlte eine Wärme und Liebenswürdigkeit aus, wie es Andrè noch nie in seinem Leben gesehen hatte. Sie stellte das Glas wieder ab, legte die Rose daneben und lächelte Andrè an. "Lass uns tanzen." Andrè nahm Oscars Arm und führte sie zur Tanzfläche. Schon begann die Musik und die beiden nahmen Haltung ein. Vorsichtig legte Andrè seine Hand auf ihre Hüfte. Irgendwie schaffte er es sie kaum zu berühren. Und ihm war selbst gar nicht bewusst, dass es so war. Nach einigen Schritten, als sie sich gerade in seinen Armen nach hinten bog, und er sich über sie, sagte er leise. "Du bist leicht wie eine Feder." Mit einem sanften Lächeln sah sie ihn an. "Wenn du es sagst." Antwortete sie, als er sie gerade herumschwang und sie sich anschließend plötzlich fast Nasenspitze an Nasenspitze wieder fanden. Er hatte sein charmantestes Lächeln aufgesetzt. Zumindest hoffte er, dass es so wirken würde. Die Art wie er sie anlächelte erzeugte ein Kribbeln in ihr und ihr wurde innerlich heiß. Die Musik und der Tanz verlangten es, dass sich ihre Gesichter und ihre Körper wieder eine Weile etwas voneinander entfernten, aber schon wenig später hielt Andrè Oscar wieder im Arm und beugte sich über sie. Sein Herz klopfte auf einmal wie wild, und er sah in ihren Augen, dass sie brannten wie grünes Feuer. Ein Teil seines Verstandes tippte ihm von hinten auf die Schulter und wollte wissen, was um Himmels willen er da gerade tat, aber der große Rest seines Verstandes schubste diese Bedenken weg, lehnte sich zurück und genoss das Spektakel. Andrè sah ihr tief in die Augen. Die Musik war verklungen und die beiden verharrten in dieser Position. Sie konnte ihren Blick nicht von seinen Augen abwenden und ihre Atmung war so heftig als hätte sie Hochleistungssport betrieben. Irgendetwas hielt sie davon zurück ihn zu küssen..... und das war gut so. Andrè stand dort über Oscar gebeugt, und hatte das Gefühl, als würde die Zeit stillstehen. Sie beide atmeten schwer, und ihre Gesichter waren nur einige Zentimeter voneinander entfernt. Nur diese Zentimeter trennten ihre Lippen voneinander. Andrè wollte sie küssen. Er wollte es in diesem Moment so sehr! Aber die wenigen Zentimeter waren nicht zu überbrücken. Er schaffte es einfach nicht. Vorsichtig lösten sich die beiden aus dieser Position und Andrè half ihr sich wieder aufzurichten. Einen Moment lang sahen sie sich stumm an bis Oscar die Stille brach. "Puh, jetzt ist mir aber warm geworden". Sie ging zum Tisch und leerte ihr Glas das sie zuvor auf dem Tisch abgestellt hatte. Zu einem gewissen Grad löste sich auch Andrès Spannung. Er wischte sich den Schweiß von der Stirn und trank ebenfalls aus seinem Glas. Er war nun eher etwas verlegen. Die Intimität, die eben plötzlich für einige Momente zwischen ihnen bestanden hatte verwirrte ihn. "Und wonach ist dir nun?" Dies fragte Andrè sie ohne in ihre Augen zu schauen. Er hatte das Gefühl, dass er, wenn er sich auch nur noch einmal in ihren Augen verfing, ihr mit einem Mal die Kleider vom Leib reißen und nicht mehr unter Kontrolle zu bringen sein würde. Also versuchte er, sich bestmöglich abzulenken, was nicht gerade einfach war. "Lass uns ein wenig in den Garten gehen, eine Abkühlung wird uns sicherlich gut tun." Schlug sie vor. Andrè nickte nur und folgte ihr hinaus in den Garten. Der Mond stand hell leuchtend am Himmel. Es war eine sternenklare Nacht. Langsam gingen sie nebeneinander durch den Rosengarten, die Rosen dufteten ihnen entgegen. Plötzlich blieb Oscar stehen und schaute sich um. Sie drehte sich zu ihm um, blieb jedoch regungslos stehen und starrte ihn nur an. Es wäre jetzt höchste Zeit gewesen, Gute Nacht zu sagen, aber irgendetwas hielt sie in seiner Nähe fest. Sie atmete zitternd ein, als er plötzlich die Hände um ihr Gesicht legte und es zu sich emporhob. Während seine rechte Hand in ihren Nacken glitt, mit seinen Fingern in ihr Haar fuhr, berührte er mit dem Mittelfinger der anderen Hand ihre Lippen, fuhr die zart geschwungenen Linien nach, streichelte zart darüber. Es kitzelte, machte sie nervös, erweckte etwas in ihr, das ihr fremd war. Seine Augen, in deren Tiefen dieses grüne Glimmen war, schienen sich an ihren Lippen festzusaugen, während sie wie betäubt dastand und unfähig war, sich zu rühren oder auch nur den Kopf wegzudrehen. Ihr eigener Wille schmolz unter seinen Berührungen und seinem Blick dahin, sie schloss die Augen und zu ihrem eigenen Erstaunen ertappte sie sich dabei, wie sie ihm ihre Lippen entgegenschob und seine Lippen berührte. Es war, als wäre sie plötzlich von Fieber befallen, heiße und kalte Schauer rannten über ihr Leib, ließen ihre Knie zittern und ihr Herz so laut schlagen, dass sie glaubte, es müsse zerspringen. Sie öffnete erst die Augen, als sie seinen schweren Atem hörte und seine Lippen von den ihren entwichen. Sein Gesicht war dicht vor ihrem und obwohl sie vor dem Glühen in seinen Augen hätte erschrecken müssen, hatte sie keine Angst. Auch nicht vor dem unverhohlenen Begehren, das aus seinem Blick sprach und sie bis zu Stellen erwärmte, über die eine junge Frau nicht einmal nachdachte. Sie hätte so gerne das Samtband gelöst, das sein dichtes braunes Haar hinten zusammenhielt, um dann mit beiden Händen hineinzugreifen und seinen Kopf zu sich herunterzuziehen. Sie blieb jedoch reglos stehen und starrte ihn nur an. "Schlaf gut Oscar." Nur diese wenigen Worte brachte er noch über die Lippen, danach verließ er den Garten und lief zurück in den Saal. Er ließ Oscar in einem Aufruhr der Gefühle zurück, wie sie es bisher noch nie erlebt hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)