Er ist mein Leben von Lunatrixa ================================================================================ Kapitel 4: Endlich vereint -------------------------- 4.Kapitel Endlich vereint Oscar hatte keine Ahnung was sie genau mit einem Kind anfangen sollte. Doch sie sprang über ihren Schatten und entschied sich dafür Onkel Farid zu helfen. "Ich werde auf Valerie aufpassen, bis du wieder aus dem Ausland zurück bist." Viel es Oscar ohne zu zögern über die Lippen. "Das würdest du wirklich tun? Ich danke dir Oscar." Er lief auf sie zu, und umarmte sie vor Freude. "Aber das tue ich doch gerne für dich." Sie lächelte ihn an und löste sich wieder aus der Umarmung. "Valerie mag dich sehr, deswegen sehe ich da überhaupt keine Probleme. Ich werde sie gleich holen." Der Bauer betrat eilig die Mühle. Noch hatte Oscar keinen Plan wie das alles funktionieren sollte. Sie hoffte innerlich dass alles gut gehen würde. Sie konnte es nicht mehr ändern, es würde schon alles irgendwie gut gehen. Sie dachte immer tiefgründiger darüber nach wie das alles sein würde. Einige Minuten später kam Farid mit Valerie daher gelaufen. Das Mädchen trug ein langes, rotes Kleid. Ihr langes blondes Haar trug sie offen. Valerie sah Oscar mit ihren tiefblauen Augen an und lächelte. "Du kennst ja diese junge Dame Valerie, sie wird die nächsten zwei Wochen auf dich aufpassen." Oscar glaubte sich verhört zuhaben hatte sie das eben richtig verstanden? Nun viel ihr ein das sie Farid gar nicht gefragt hatte für wie lange, sie hatte einfach zugestimmt. Sie war an allem selbst schuld, sie hatte es so gewollt und nun musste sie die Konsequenzen tragen. Es war ja nicht so das sie Kinder nicht mochten, sie war ja auch schon mit den Kindern von Marie Antoinette im Palast unterwegs gewesen. "Dann lass uns gehen Valerie." Sagte Oscar mit sanftmütiger Stimme. Valerie verabschiedete sich von ihrem Vater, danach riet das junge Mädchen zusammen mit Oscar dem Sonnenuntergang entgegen. Oscar hatte gar nicht bemerkt dass bereits Abend war, auch hatte sie vollkommen vergessen weswegen sie eigentlich von zu Hause weg geritten war. Sie wollte doch über einiges nachdenken, für das hatte sie aber keinerlei Zeit gefunden. "Oscar? Was ist mit dir?" Valerie hatte Oscar eine Weile lang beobachtet und stellte fest dass sie in tiefen Gedanken war. Oscar wurde von der Stimme des Mädchens aus ihren Gedanken gerissen. "Nichts... es ist alles in Ordnung!" Zu Hause bei den Jarjayes bereitete Sophie das Abendessen vor. "Wo bloß Lady Oscar wieder bleibt, sie ist schon seit Stunden fort!" Die alte Dame machte sich wieder einmal Sorgen um Oscar. "Großmutter beruhige dich!" Ihr Enkel Andrè versuchte sie zu beruhigen, hatte jedoch keinen Erfolg. Andrè deckte den Tisch fürs Abendessen, während Sophie aus dem Fenster sah und nach Oscar Ausschau hielt. "Ein Glück das heute der General nicht mit speist! Sonst würde Oscar etwas von ihm zuhören bekommen!" Sophie zog die Gardine wieder zurück an seinen Platz und setzte sich an den fertig gedeckten Tisch. "Wo ist den General de Jarjayes?" Nun setzte sich auch Andrè auf einen Stuhl. "Er ist mit dem König auf die Jagt gegangen und Madame de Jarjayes kommt heute erst später nach Hause." Andrè stocherte mit seiner Gabel im Essen herum, es sah fast so aus als hätte er keinen Appetit. "Andrè mein Junge, wieso isst du nichts?" Andrè legte seine Gabel weg und lehnte sich zurück. "Es ist alles in Ordnung Großmutter, ich war nur in Gedanken..." In der Zwischenzeit kamen Oscar und Valerie zu Hause an. Sie brachten gemeinsam Oscars Pferd in den Stall bevor sie ins Haus zurückkehrten. Oscar wusste dass sie viel zu spät nach Hause kam und den Anfang des Abendessens bereits verpasst hatte. Ihr Vater mochte es überhaupt nicht wenn man zu spät zum Essen erschien. Sie rechnete schon fest damit dass er ihr nun eine Standpauke halten würde. Leise öffnete Oscar die Haustür und betrat das Haus. Es war merkwürdig ruhig in dem großen Haus. Das kleine Mädchen drängte sich vor Neugier an Oscar vorbei. Sie rannte über den harten Marmor Boden und sprang ein paar Mal in die Luft. "Ist das riesig!" schrie das Mädchen nun vor Freude. Oscar hielt sich ihre rechte Hand vors Gesicht. Sie wollte doch so wenig wie möglich auffallen wenn sie das Haus betritt, dies konnte sie sich nun abschminken. Sicher haben schon alle Bediensteten die Stimme des Mädchens gehört und ihr Vater würde sicher bald vor ihr stehen. Doch es schien niemand zukommen. "Valerie, komm wir gehen ins Esszimmer dann bekommst du erst einmal etwas zu Essen." Das Mädchen lief Oscar hinterher, so ein großes Haus hatte sie bisher noch nie gesehen. Sie hatte Angst davor sich hier zu verlaufen. Etwas ängstlich nahm sie Oscars Hand und hielt sich daran fest. Oscar zuckte leicht zusammen, da sie so etwas nicht erwartet hatte. "Du brauchst keine Angst zuhaben." Oscar lächelte sie an. Das Mädchen nickte nur und sah sich neugierig um, die vielen Bilder an den Wänden gefielen Valerie. Nun hörte Oscar Stimmen aus dem Esszimmer. Das Licht des Raumes schien leicht durch den offenen Spalt der Tür. Oscar gab der Tür einen leichten Stoss damit sie aufging. "Guten Abend Vater, entschuldige bitte die Verspätung!" begrüßte Oscar ihr Kindermädchen und Andrè. Das ihr Vater nicht hier sein würde hatte sie nicht erwartet. Die beiden sahen sie etwas geschockt an. "Was ist mit euch? Was seht ihr mich so an?" "Lady Oscar, wo warst du mein Kind. Dein Vater ist auf der Jagt, du hast nochmals Glück gehabt." Die alte Dame schoss vom Stuhl auf und lief auf Oscar zu. "Ähm..." Andrè stotterte nur und brachte erst kaum einen Ton über seine Lippen "...was ist das für ein Kind?" "Ja das frage ich mich auch!" Tönte es überrascht aus dem Mund des Kindermädchens. Valerie versteckte sich etwas scheu hinter Oscars Rücken. "Fragt nicht so viel, nun hat sie Angst bekommen." Oscar drehte sich zu Valerie um. "Du brauchst keine Angst zuhaben Valerie, das sind Andrè und Sophie, die beiden kennst du doch. Das ist die Tochter von Onkel Farid, ihr beide kennt ihn ja." Erklärte Oscar ruhig. Andrè und Sophie sahen sich beide starr an. "Ich dachte sie war kleiner! Sie ist ja einiges gewachsen." Gab Andrè zur Antwort. "Wenn das so ist werde ich gleich mit ihr in die Küche gehen und sie kann sich etwas zum Essen aussuchen das sie mag." Sophie freute sich über diesen Besuch sehr, sie mochte Kinder sehr gerne und verstand es sie zu verwöhnen. Ohne zu zögern folgte Valerie Sophie in die Küche. Oscar und Andrè blieben alleine zurück. Ihre Blicke trafen sich. Einige Sekunden sahen sie einander einfach nur an. "Was genau ist mit Valerie?" fragte Andrè neugierig. Oscar antwortete ihm nicht, sie schien gar nicht verstanden zuhaben was er sie fragte. Sie war viel mehr mit sich selbst beschäftigt. "Oscaaar?" Andrè sprach sie nun mit einem etwas lauterem Ton an. "Ja... entschuldige, was hattest du gefragt?" Andrè wiederholte seine Frage, dieses Mal hörte ihm Oscar aufmerksam zu. "Valerie ist für zwei Wochen bei uns, Onkel Farid musste geschäftlich ins Ausland, ich konnte einfach nicht nein sagen." "Du warst also die ganze Zeit bei Farid?" "Ja..." Oscar fragte sich ob sie Andrè eine Erklärung schuldig war. Er wollte doch mit ihr reden und sie lief einfach davon. Als sich ihre Blicke erneut trafen, kehrte wieder Stille ein. Einige Sekunden später ergriff Andrè Oscars Hand und zog sie mit sich mit, hinaus in den Garten. "Andrè! Was soll das werden? Lass meine Hand los!" Oscar versuchte sich los zu reißen, was ihr aber keineswegs gelang. Andrè hatte Oscar bis ans Ende des Grundstückes, das General de Jarjayes besaß hinter sich hergezogen. "Ich muss dir etwas sagen!" begann Andrè als er endlich vor einem Baum zum stehen kam. Oscar setzte sich in diesem Moment unter den Baum und lehnte sich am Stamm des Baumes an. An diesem Ort befand sich selten jemand, dies konnte man am hohen Gras erkennen das einem bis zu den Knien ragte. Oscar tat die Hand noch immer weh, ein stechender Schmerz bohrte sich auf einmal in ihre Hand. Sie biss sich auf die Lippen und verzog ihre Miene. "Tut es noch sehr weh." Fragte Andrè besorgt und setzte sich neben sie ins Gras. "Es gibt schlimmeres... was wolltest du mir sagen?" Andrè schaute hinauf in die Wolken die langsam an ihnen vorbeizogen. "Erinnerst du dich an heute Morgen? Ich habe dir doch gesagt das mir das alles nichts bedeutet hat." "Andrè... ich..." Oscar senkte ihren Blick, riss eine Blume aus dem Erdboden und begann damit ihr die Blätter auszureißen. Dies tat sie meistens wenn sie nervös war. Andrè rückte näher zu ihr und legte sachte seinen Arm um ihre Schultern. "Nein Andrè.. sag mir du, das du das alles nicht so gemeint hast..." Tränen stiegen in Oscars tief blaue Augen. "Wenn ich es bedeutungslos gefunden hätte dann hätte mir das was du zu deinem Vater gesagt hattest nicht so schrecklich wehgetan. Ich liebe dich Oscar... schon so lange. Ja, ich hab dich schon die ganze Zeit heimlich geliebt." Sie wusste nicht was sie sagen sollte. Aber es fing ganz plötzlich an zu regnen. Der Himmel zog sich zu und es wurde dunkel. Sein Mund berührte nun ihre Lippen. Sanft und vorsichtig. Es löste so ein Gefühl nach mehr aus, ein Gefühl nach Fallenlassen, nach Liebe. Er küsste sie heftiger. Sie spürte sein Verlangen. Voller Leidenschaft riss sie sein Hemd auf und legte ihre Hand auf seine Brust. Sie spürte seinen Herzschlag, während er nicht aufhören konnte sie zu küssen. Er liebte ihren Körper genauso wie ihr Herz und ihren Verstand. Alles liebte er an ihr. Sie ließen sich beide unbeschwert ins weiche Gras fallen. Sie streichelte sanft über seinen Rücken. Als seine Hände über ihren Körper wanderten, ließ sie sich fallen. Ihre Lippen schmiegten sich sanft an seinen Hals, sie spürte, dass er sich immer mehr gehen ließ. Das er eintauchte in diese Welt der Hingabe. Sein Körper war wunderschön. In diesem Moment fing es an stärker zu regnen, und ihre Kleider durchweichten völlig. Regentopfen perlten an Oscars Haar herunter. Ihr Hemd war nun vollkommen durchnässt, so dass man ihre Haut sehen konnte. Regentropfen suchten ihren Weg über ihren Körper. Sein Mund berührte erneut ihre Lippen. Sie lösten sich nun voneinander, um nach Luft zu schnappen und in diesem Moment wurde ihnen klar, dass sie beide völlig durchnässt waren. "Lass uns rein gehen!" Andrè stand auf, lächelte sie an und zog sie zu sich hinauf. "Du solltest dein Hemd wieder zuknöpfen, mein Vater würde bestimmt ein komisches Gesicht reißen wenn er dich so sehen würde." Sie lachte leise. Er grinste sie an und gab zur Antwort: "Ich kann ihm ja sagen dass es mir seine Tochter vom Leib gerissen hat!" Bei diesem Satz errötete Oscar. "Untersteh dich Andrè!" Die beiden liefen nun gemeinsam zurück zum Haus, der Boden war völlig durchweicht und matschig. Vor der Tür blieben beide stehen und sahen sich einen Augenblick lang an. Oscar wollte gerade die Türklinke nach unten drücken als Andrè seine Hand auf die ihre legte und sie davon abhalten wollte das Haus zu betreten. "Was ist?" Fragend sah sie ihn an. "Lass mich dich noch einmal küssen..." Oscar sah ihn mit glänzenden Augen an. Beide küssten sich lang und innig. Oscar glaubte zu fliegen, zu schön war dieses Gefühl. Sie musste daran denken, wie es wohl sein würde wenn sie erst einmal wieder im Haus sein würde. Da konnte sie Andrè nicht mehr einfach so küssen, ihr Vater würde es sehen, nicht nur ihr Vater, auch Sophie, ihre Mutter und die Bediensteten. Sie konnte im Haus eigentlich unmöglich mit Andrè alleine sein außer die Bediensteten hatten ihre Arbeit erledigt oder sie begab sich mit Andrè auf ihr Zimmer. Die beiden lösten sich wieder voneinander. "Andrè... ich würde jetzt so gerne noch bei dir sein. Wenn wir diese Tür betreten dann ist alles anders. Ich habe solche Sehnsucht nach dir, oh Andrè lass mich nicht allein... ich will jetzt nicht von dir weg!" Sie flehte ihn fast unter Tränen an. Oscar konnte selbst kaum glauben was sie da sagte. Ein Tag vor dem Ball war sie strickt gegen die Idee ihres Vaters und nun hoffte sie das er das alles akzeptieren würde. "Du kannst doch bei mir sein." Andrè lächelte sie an. "Ich möchte doch auch bei dir sein, so viele Jahre habe ich mich nach dir gesehnt und nun erwiderst du meine Liebe. Es ist zu schön um wahr zu sein. Ich möchte dir im Moment einfach nur nahe sein, meine Sehnsucht nach dir ausleben." Andrè drückte die Türklinke hinunter und öffnete die Tür. Er nahm Oscar an der Hand und begab sich mit ihr auf sein Zimmer. Die beiden ahnten nicht einmal dass sie bereits von jemandem entdeckt wurden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)