Er ist mein Leben von Lunatrixa ================================================================================ Kapitel 11: Enttarnt -------------------- 11.Kapitel Enttarnt Am nächsten Morgen verbrachte General de Jarjayes die Zeit damit denjenigen zu finden der die Sprengstoffladung gezündet hatte. Dies war enorm wichtig da es hätte sein können das die Soldaten in großer Gefahr waren und vielleicht wieder ein Anschlag geplant werde. Andrè der mitbekommen hatte wie Oscar ihrem Vater davon berichtet hatte, wusste dass dieser nicht eher ruhen würde bis er den Täter gefunden hatte. Früher oder später würde er herausfinden wer es gewesen war. Bei diesem Gedanken wurde Andrè bange und er hätte schwören können das er in dem Moment kreide bleich war. Während Oscar den ganzen Tag in der Kaserne war um nach irgendwelchen Spuren zusuchen, lenkte sich Andrè ab in dem er mit Valerie endlich den gewünschten Schneemann baute. Er wusste das nun auch der Zeitpunkt gekommen war um Valerie zusagen was mit ihrem Vater war. Valerie nahm diese Nachricht dass ihr Vater einen Unfall hatte überraschenderweise gut auf, André war erleichtert darüber. Als André dem Schneemann gerade den letzten Gegenstand verpasste kam Alain in Windeseile angerannt. "André... " schnaufte er völlig außer Atem. "Die suchen auf dem Grundstück der Kaserne nach Spuren!" Viel es ihm voller Aufregung über die Lippen. Die beiden entfernten sich einige Schritte von Valerie weg und verschwanden um die Ecke. "Oscar hat ihrem Vater davon berichtet." Flüsterte André so leise dass man ihn kaum hören konnte. Alain lehnte sich gegen die kalte Mauer des Hauses und meinte: "Wenn er herausfindet dass wir es waren, sind wir wohl den Rest unseres Lebens Soldaten gewesen." "Wir hätten es gestern Oscar erzählen sollen, es war ja keine Absicht, wir hätten es ihr sagen sollen bevor sie zu General de Jarjayes gegangen ist." "Das ist jetzt schon zu spät!" Versuchte Alain, André klar zumachen, doch dieser hatte mit der ganzen Sache noch nicht abgeschlossen, es durfte einfach nicht so weit kommen das sie enttarnt werden. "Wir müssen unter allen Umständen verhindern das sie uns erwischen, was denkst du was passiert wenn Oscar erfährt das ich so einen Schwachsinn hinter ihrem Rücken getan habe. Das würde sie mir niemals verzeihen." André sah zu Boden als er diese Sätze aussprach, denn er war den Tränen nahe. Die beiden besprachen einen weiteren Plan und verschwanden. Sie wussten nicht dass sie von jemandem belauscht wurden. Als Oscar am späteren Abend nach Hause kam, viel ihr ein das sie André ja noch mitteilen wollte das ihr Vater nichts gegen eine Beziehung zwischen ihnen einzuwenden hätte. Sie stellte allerdings rasch fest das André nicht zu Hause war und auch von ihrem Vater oder Mutter war nichts zusehen. Die beiden mussten wohl länger arbeiten, dachte sie bei sich. Gerade als sie sich ein Buch in ihrem Zimmer aus dem Regal nehmen wollte, riss jemand die Tür auf und polterte ins Zimmer, Oscar viel vor Schreck das Buch aus der Hand. "Valerie, du hast mir vielleicht einen Schrecken eingejagt." "Oscaaaaar!" Das Mädchen war furchtbar aufgebracht und hopste wild umher. Oscar versuchte sie zu beruhigen. "Was ist denn los?" "Du hast doch heute am Frühstückstisch erzählt dass jemand Sprengstoff in die Luft gejagt hat?" "Ja das habe ich." Lächelte Oscar. "Ich weiß wer das getan hat!!" Oscars Augen weiteten sich und sie sah Valerie fragend an. "Du weißt wer das getan hat?" Valerie nickte kurz und begann dann weiter zu erzählen. "Ich habe heute Morgen mit André einen Schneemann gebaut und dann kam Alain vorbei. Die beiden sind hinter einer Hausecke verschwunden und haben darüber geredet was sie mit dem Sprengstoff getan haben." Oscar traute ihren Ohren nicht, hatte Valerie wirklich gerade André und Alain gesagt? Sie schüttelte heftig den Kopf um klar bei Verstand zu werden. "Valerie? Wo sind die beiden hingegangen?" Diese Frage konnte Valerie Oscar nicht beantworten, so zog Oscar los um die beiden zu suchen und sie vor weiterem Blödsinn abzuhalten. Oscar konnte nicht verstehen wieso Alain so etwas getan hatte, noch weniger konnte sie verstehen dass André so etwas getan hatte. Sie dachte das er sie liebt und sie dachte das sie ihm vertrauen kann, doch er hatte ihr von dieser Sache nichts erzählt, ihr wurde nun auch klar wieso Andrè sie nicht in die Kaserne mit begleitet hatte. Oscar gingen tausend Dinge durch den Kopf während sie unterwegs zur Kaserne war. Sie hatte Glück und entdeckte die beiden unter einer hell beleuchteten Laterne kurz vor dem Eingang der Kaserne. Die beiden Männer waren allerdings damit beschäftigt über irgendetwas zu streiten und bemerkten nicht wie Oscar auf ihrem Schimmel daher ritt. "Alain, Andrè!" Oscar schrie ihre Namen so laut sie konnte. Die beiden hörten Augenblicklich auf zustreiten und sahen zu Oscar hinauf die nun mit ihrem Pferd neben ihnen stand. Ihr Blick ließ nichts gutes verheißen, sie sah wütend aus. "Was gibt es den Kommandant?" fragte Alain unschuldig wie ein Lamm. Alains Worte machten Oscar innerlich noch wütender, so dass sie sich kaum noch zurück halten konnte. Sie fasste sich jedoch gleich wieder und tat so als wüsste sie von nichts. "Was macht ihr beiden hier vor der Kaserne?" fragte sie nun in einem normalen Tonfall. Oscar war nun sehr gespannt auf die Antwort der beiden Männer. "Wir wollten deinem Vater bei der Spurensuche behilflich sein Kommandant Oscar." Schoss es aus Alain heraus. Andrè stand da und sagte nichts, was hätte er auch sagen sollen? Er hatte nicht vor irgendetwas zusagen, Lügen würden die Sache nur noch schlimmer machen, dachte er bei sich. Er wollte Oscar nicht belügen und doch konnte er ihr die Wahrheit nicht enthüllen. Mit diesen Worten verlor Oscar die Beherrschung, sie kochte innerlich und ärgerte sich darüber das sie angelogen wurde. "Eine halbe Wahrheit ist auch eine ganze Lüge!" Oscar sah die beiden mit einem giftigen Blick an, wie sie es immer tat wenn sie Feinden gegenüberstand. Ihr Blick ließ die beiden erstarren. "Was habt ihr euch bloß dabei gedacht? Seit ihr nun völlig verrückt geworden?" Oscar war außer sich und musste nach Luft ringen. Sie ärgerte sich so sehr darüber das ihr ganz mulmig zumute wurde. Alain und Andrè wollten gerade etwas sagen als Oscar wütend ihr Pferd zum Galopp antrieb und davon ritt. Die beiden folgten ihr zu Fuß. Es begann zu regnen. Dicke Tropfen klatschten auf die Erde und der Wind blies heftig, er wehte Oscar ihre Haare ins Gesicht. Mit zittrigen Fingern strich sie diese beiseite und stieg vom Pferd. Mittlerweile rannte sie und es regnete immer heftiger. Pfützen bildeten sich und die Straßen leerten sich. Das Atmen fiel ihr immer schwerer, ihr wurde schwindlig und sie musste anhalten. Keuchend suchte sie nach Halt, fand aber keinen und fiel. Hart schlug Oscar auf und schloss die Augen. Sie lag mitten auf dem Bürgersteig, doch niemand kam um ihr zu helfen. Sie wollte aufstehen aber es gelang ihr nicht. Der Regen drang durch ihre Sachen, ihr wurde immer kälter. Tränen liefen über ihre Wangen. Ein letztes Mal versuchte sie sich aufzurichten es gelang, zumindest teilweise. Laut schnaufend hockte sie sich an eine alte Eiche. Sie spürte die raue Rinde durch ihre Uniform hindurch. Es regnete weniger nur noch vereinzelte Tropfen fielen auf die Erde nieder. In dem Moment kamen Alain und Andrè die Strasse entlang, die zuvor auch Oscar gegangen war. "Oscar... was ist mit dir?" fragte André voller Sorge. "Was mit mir ist??? Ihr habt mich belogen, meine eigenen Leute haben mich belogen und hintergangen!" Tränen liefen über Oscars Wangen. "Oscar... das war doch keine Absicht." Versuchte Andrè zu erklären. Oscar sagte kein Wort mehr, raffte sich wieder auf und ging weiter ihren Weg. Sie war erschöpft wie nie zuvor als sie zu Hause ankam. Ihr wurde erneut schwindlig, zitternd öffnete sie die Tür des Hauses und trat ein. Alain und Andrè rannten so schnell sie konnten zum Anwesen der Jarjayes, sie wollten unbedingt mit Oscar darüber reden was geschehen war. Sie mussten ihr klar machen dass sie diese Tat nicht mit Absicht getan haben. Die beiden betraten außer Atem das Anwesen und suchten Oscar auf. "Sie wird sicher in ihrem Zimmer sein, Alain warte du hier auf mich." Oscar saß in ihrem Stuhl am Kamin als es an der Tür Klopfte. Noch bevor Oscar etwas sagen konnte, betrat Andrè auch schon ihr Zimmer. Sie sah ihn müde und erschöpft an ohne ein Wort zusagen. "Oscar... das haben wir nicht gewollt. Aber ich wollte dich doch nicht verlieren an Girodel." Sagte Andrè ruhig während er neben sie trat. "Andrè... mein Vater hat nichts gegen eine Verbindung zwischen uns, das wollte ich dir schon gestern sagen aber du bist eingeschlafen und ich wollte dich nicht aufwecken. Lass uns nun über etwas anderes reden." Antwortete sie ihm mit zitternder Stimme. Sie seufzte leicht und nahm seine Hand, sodass ihre Finger ineinander verschlungen waren. Den Schwindel den sie nun empfand sänftige ihre Wut und ließ sie vergessen was vorgefallen war. Andrè konnte es kaum glauben, es kam ihm vor als durchlebte er gerade einen Traum. General de Jarjayes hatte tatsächlich nichts gegen eine Verbindung zwischen seiner adligen Tochter und einem normal bürgerlichem. Andrè nahm sie in den Arm und sie drückte ihn eng an sich. Er barg sein Gesicht an ihren Hals und nahm ihren lieblichen Geruch auf. Andrè fühlte wie sie lächelte und schmiegte sich noch enger an sie. Nach einer Weile schob sie ihn von sich weg und sah ihn an. Sie lächelte und gab ihm dann einen vorsichtigen Kuss auf die Lippen. Dann beobachtete sie ihn wie er auf den Kuss reagierte, doch er zog sie gleich wieder heran und sie küssten sich innig, bis Oscar den Kuss beendete. "Was ist mit dir?" Sie lächelte ihn nur an und sagte eine Weile nichts. Sie legte ihren Kopf auf seine Brust und sagte: "Mir ist nur noch etwas schwindlig von vorhin, mach dir keine Sorgen." Sie lächelte ihn wieder an und sah ihm tief in die Augen. "Dann solltest du jetzt besser schlafen gehen." Er wante sich zum gehen. "Andrè? Ich.. " Ihr Atem stockte, sie brachte es einfach nicht über die Lippen was sie sagen wollte. "Ja, Oscar?" "Kann ich heute Nacht bei dir bleiben?" Es viel Oscar in diesem Moment schwer Andrè um so etwas zu bitten. Sie hatte doch sonst keine Angst davor Leute um etwas zu bitten, doch wenn es um die Liebe ging viel es ihr gewiss nicht leicht. "Wenn du es möchtest." Oscar hatte diese Frage nicht umsonst gestellt, es ging ihr nicht gut und sie hatte Angst diese Nacht alleine zu verbringen. Sie hatte Angst vor dem was noch kommen würde. Schweiß bildete sich auf ihrer Stirn, ihr wurde erst heiß und dann kalt. Sie stand wehrlos da und versuchte auf Andrè so zu wirken als wäre mit ihr alles in bester Ordnung. "Ich bin schrecklich müde, macht es dir was aus wenn ich schon schlafen gehe?" "Natürlich nicht, ich werde dann auch gleich schlafen gehen, ich verabschiede mich nur noch schnell von Alain." Oscar machte ihr Kissen zurecht und zog die Bettdecke über sich. Sie konnte nur noch hören wie die Zimmertür ins Schloss viel, danach schlief sie müde ein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)