Die Suche nach Liebe von abgemeldet (Teil 2 - Liebe ist... seine Gefühle offen kundgeben...) ================================================================================ Kapitel 5: Yugi in Nöten ------------------------ Yugi in Nöten Yugi lag schwitzend im Bett. Kaiba duschte. Es war Morgen. Sie hatten eben noch miteinander geschlafen. Yugi wandte den Kopf zur Seite und sah auf den Wecker. Es war zehn Uhr... So wie fast jeden Morgen. Er musste erst um zwei Uhr mittags zur Uni... Er spürte immer noch Kaiba an sich, auch wenn dieser schon seit zehn Minuten im Bad war. Yugi schloss die Augen und kuschelte sich in die Decke. Er war so müde... Er dachte an die letzten Tage zurück. An den ersten Tagen, nachdem Kaiba sich und Yugi geoutet hatte, war es ziemlich wild gewesen. Nachdem ein ausführlicher Artikel in fast jeder Zeitung und Zeitschrift erschienen war und auf jedem Sender die Übertragung der Konferenz lief, sprachen Yugi wildfremde Leute an. Nicht, weil sie ein Autogramm oder ihm Beglückwünschen wollten, weil er der beste Duellant war, nein, sie fragten ihn, ob das alles so stimmte, oder ob alles nur eine Lüge von Funk und Fernsehen war, oder sogar von ihm und Kaiba. Aber Yugi beteuerte, das alles der Wahrheit entsprach und dann erst wollten die Leute ein Autogramm oder etwas anderes. Einige mieden ihn aber auch. Nicht viele. Nur einige. Aber Yugi kannte diese Leute eh nicht und wer was gegen Schwule hatte, der lebte doch wirklich nicht in dieser modernen Welt, in der alles offen und erlaubt war! Doch auch das sackte ab. Eine Woche war vergangen und nun sprach ihn keiner mehr an und keine verstörten Blicke ruhten auf ihm. Kaiba erging es da genauso. Und da kam er auch schon ins Schlafzimmer, nur mit einem Handtuch um die Hüften. Yugi sah ihn nicht, da er die Augen noch immer geschlossen hatte, er hörte ihn nur. Hörte, wie Kaiba im Schrank nach Anziehsachen kramte. "Sag mal...", fing Kaiba an, sprach aber nicht zu Ende. Stattdessen spürte Yugi, das Kaiba sich auf ihn setzte. "Kaiba...", murmelte Yugi und öffnete die Augen. Er sah Kaiba bittend an. "Was ist denn?" "Ich bin noch in der Entspannungsphase..." "In der was!?", fragte Kaiba und zog eine Augenbraue hoch. "Na, in der Entspannungsphase... Das gerade eben hast mich echt umgehauen..." "Ehrlich? Hab ich dich so hart dran genommen?", fragte Kaiba grinsend. "Ja...", maulte Yugi und Kaiba ging von ihm runter. Küsste ihn auf die Stirn und ging dann wieder zum Kleiderschrank. "Kannst du mir jetzt sagen, wo mein weißer Mantel ist?" "Auf den hab ich doch gestern den Traubensaft gekippt... Der ist in der Reinigung..." "Achja... Du hast aber auch schrecklich gezuckt..." "Wenn du mir so plötzlich und unerwartet zwischen die Beine packst!?", meckerte Yugi und streckte Kaiba die Zunge raus. "Ich dachte, wir wollten gestern Abend etwas Spaß haben! Naja, dann nehme ich eben den blauen. Bis heute Abend, mein Liebling! Lern schön und denk an mich!" Mit diesen Worten verschwand Kaiba. Yugi schloss wieder die Augen und versuchte noch etwas zu schlafen. Er und Kaiba dachten einige Minuten später dasselbe: Hätte ich ihm nicht einen Kuss zum Abschied geben können!? Während Yugi sich duschte, verdunkelte sich der Himmel draußen und Blitze zuckten. Nur wenige Sekunden später ließ ein dumpfes Donnergrollen die Menschen draußen in ihre Häuser laufen. Yugi stellte die Dusche ab und lauschte. Gewitterte es? Er schob die Türen der Dusche auf und sah aus dem Fenster. "Oh...", machte er und sah die dicken Hagelkörner, die auf den Boden schlugen. "Der Weltuntergang droht...", sagte Yami, der auf dem Wannenrand saß, die Arme vor der Brust verschränkt und aus dem Fenster sehend. "Das ist nicht komisch, Pharao!", sagte Yugi laut und sah Yami böse an, dieser grinste nun und schmiss Yugi ein Handtuch zu. Yugi trocknete sich ab und zog sich an. "Fährst du?" "Nein... Ich gehe.", sagte Yugi und verließ das Bad. Er schnappte sich einen Schirm und eine Tasche. "Ich bin weg!", rief er in Richtung Küche. Die alte Frau kam lächelnd raus. "Warten Sie, Yugi. Ich habe Ihnen etwas zu Essen gemacht.", sagte sie und reichte Yugi ein kleines Päckchen. "Danke. Was ist das?", fragte er und sah sich das Päckchen an. "Zwei Brötchen und viel Schokolade. Mr. Kaiba sagte, die essen Sie so gerne. Er bat mich, Ihnen etwas zu Essen mitzugeben." "Ach, bat er sie, ja? Und wie kam er auf die Idee?", fragte Yugi grinsend. "Er denkt, dass Sie in letzter Zeit an Gewicht verloren haben...", sagte die Alte und verabschiedete sich. Yugi war das Grinsen augenblicklich aus dem Gesicht gewischt worden. Er sah in den Spiegel an der Wand im Saal. Er fand nicht, dass er dünner geworden war... Kaiba machte sich unnötig Sorgen! Yugi ging es doch gut! Er zuckte mit den Schultern und trat hinaus. Es war schwül und der Hagel war von Regen abgelöst worden. Als Yugi in die Straße einbog, donnerte es über seinem Kopf und er zuckte zusammen. Kaiba saß an einem großen Tisch in einem Konferenzraum und hörte dem Mann, der etwas über die Arbeiten an der neuen Duelldisk berichtete, nicht wirklich zu. Kaiba sah stumm aus den großen Fenstern und dachte an Yugi. Heute Abend würde er bestimmt zu hören bekommen, das Yugi nicht fand, das er dünner geworden war und er würde Kaiba sagen, das er sich keine Sorgen machen müsste, aber so war es... Yugi hatte sichtbar abgenommen... Das würde ein Blinder sehen! Hoffentlich ließ sich Yugi mit einem Wagen zur Uni bringen und ging bei dem üblen Wetter nicht zu Fuß... Yugi ging langsam die menschenleere Straße entlang. Er klammerte sich an den Schirm, der immer wieder umknickte, da der Wind an ihm riss. Yugi war fast schon bis auf die Haut nass... Und immer noch gewitterte es. Yugi sah nicht, das eine Gruppe miesaussehnder Typen auf ihn zuging. Dafür hörte er nur zu gut den Spruch von einem der Typen: "Seht mal! Ist das nicht einer der beiden Schwuchteln?" Yugi sah nun auf und sah die fünf Typen. Er erkannte sie. Es waren welche von Joeys neuen Freunden. Aber sie schienen Yugi nicht zu erkennen... Und so packten zwei Yugi unter den Armen. Yugi ließ den Schirm fallen, der im Wind über die Straße rollte und von einem Lastwagen überfahren wurde. "Was... Was wollt ihr!?", rief Yugi ängstlich. "Ich hasse Schwuchteln! Ich kann dein kleines schwules Gesicht nicht ertragen!", rief der eine, der schon den Spruch davor gerissen hatte. Die beiden, die Yugi im Griff hatten, schmissen ihn nun in eine leere dunkle Gasse. Yugi stieß gegen die Wand und sank zu Boden. "Hey, Schwuchtel! Wie ist das so, wenn man einen Schwanz im Arsch hat!?", fragte der Typ. Er hatte lange schwarze Haare und dunkle böse Augen. Er kam auf Yugi zu, der vorsichtig aufstand. Seine Hände bluteten, da er damit gegen die Wand geschlagen war. "Probier's doch aus!", war Yugis Antwort. Doch dafür bekam er sofort eine Faust ins Gesicht. Yugi sank wieder zu Boden. Blut lief ihm über das Kinn. Seine Unterlippe war aufgerissen... Der Schwarzhaarige zog Yugi hoch. "Was ist? Machst du schon schlapp? Wir haben doch gerade erst angefangen!" "Wisst... wisst ihr überhaupt... wen ihr hier... hier zusammengeschlagen habt!?", fragte Yugi und sah dem Typen in die Augen. "Klar und soll ich dir jetzt was sagen, Schwuchtel? Das ist mir scheißegal! Dein kleiner Schwulenfreund jagt mir keine Angst ein! Außerdem sehe ich ihn nirgendwo!" Er drückte Yugi an die Wand und schlug ihm in den Magen. Yugi riss seine Augen auf und stöhnte auf vor Schmerzen. Der Typ ließ ihn los und Yugi sank wieder zurück auf den Boden. Nun kamen auch die anderen vier auf ihn zu. "Wir mögen keine Schwuchteln, verstehst du!? Wir hassen Arschficker!", sagte ein Blonder und trat Yugi in die Seite. Danach folgten unzählige Schläge, Tritte und sie hoben Yugi auf und warfen ihn gegen die Wand, dann traten sie wieder auf ihn ein, bis es wieder begann zu Hageln und Yugi fast bewusstlos war vor Schmerz. "Okay... Lasst uns gehen. Ich hab Hunger bekommen und außerdem hagelt es wieder.", sagte der Schwarzhaarige und die anderen nickten stumm. Sie verließen die dunkle Gasse und ließen Yugi blutend, wimmernd und mit unglaublichen Schmerzen zurück. Yugi lag ausgestreckt auf dem Bauch im Dreck der alten nassen Gasse. Er stöhnte, als er sich zusammenkauerte und vorsichtig die Arme um sich legte. Es tat so furchtbar weh... Dieser Schmerz in seiner Brust, in seinem Bauch... Sein Kopf, seine Arme und Beine... Alles tat so schrecklich weh... Der Hagel wurde wieder zu Regen und dieser und Tränen vermischten sich mit dem Blut, das über Yugis Gesicht lief und er schloss die Augen. Aufstehen konnte er nicht... Es tat zu sehr weh... Kaiba wurde nervös. Seit vier Stunden war er in der Firma. Seit zwei Stunden hielt dieser Typ seinen Vortrag und Kaiba war die ganze Zeit mit seinen Gedanken bei Yugi. Er wollte ihn gleich anrufen, wenn der Typ fertig war. Kaiba hielt es gar nicht mehr ohne seinen Yugi aus. Er war so sehr verliebt... Und er wollte nicht immer so lange von Yugi getrennt sein... Yugi war immer kurz davor sein Bewusstsein zu verlieren, aber er hielt tapfer die Augen halb geöffnet und versuchte nicht vor Erschöpfung einzuschlafen... Wer weiß, was dann alles noch geschah... Er hörte Stimmen. Worte, die nur ganz dumpf zu ihm drangen. "Sieh mal! Da liegt wer!" Ein Mädchen... Yugi hörte Schritte. "Schnell! Ruf einen Krankenwagen! Der Junge wurde..." Sie sprach nicht weiter. Yugi spürte, wie man ihm eine Strähne aus dem Gesicht strich. Er öffnete die Augen weiter, um besser sehen zu können. Erst sah er das Mädchen nur verschwommen, doch dann sah er sie richtig. Sie sah Yugi besorgt an. Sie hatte sich zu ihm runtergebückt. "Du bist Yugi, oder? Wir holen einen Krankenwagen. Bleib ganz ruhig liegen.", sagte sie leise. Yugi versuchte dankend zu lächeln, aber er schaffte es nicht. Es tat zu sehr weh... "Lily? Ich hab den Krankenwagen gerufen." Yugi sah ein paar Beine. Die Person, die einen Krankenwagen gerufen hatte, bückte sich nun auch und sah Yugi an. Es war ein Junge. Wahrscheinlich der Freund des Mädchens. Sie waren in Yugis Alter. "Wir fanden das echt große Klasse, was ihr zwei gemacht habt. Also Seto Kaiba und du.", sagte der Junge. Das Mädchen nickte lächelnd. Dann verschwand ihr Lächeln. "Aber nicht alle finden das gut... Weißt du wer das gemacht hat?", fragte sie. Yugi konnte nichts sagen, nicht mal nicken konnte er... "Kannst du uns überhaupt verstehen?", fragte sie besorgt. Yugi wollte so gerne nicken, aber er konnte nicht... Er konnte sich nicht einmal bedanken... Blaulicht blitzte in die Gasse. Das Mädchen und der Junge standen auf. Ärzte kamen und kümmerten sich erst im Regen um Yugi, um ihn transportsicher ins Krankenhaus bringen zu können. Und so hoben sie ihn vorsichtig an und legten ihn auf die Trage. Sie sagten dem Mädchen und dem Jungen irgendwas, doch dann wurde Yugi bewusstlos. Die Tür zum Konferenzraum wurde geöffnet und Kaibas Sekretärin ging zu Kaiba. Sie beugte sich zu ihm. Der Typ, der in seiner Rede noch immer kein Ende gefunden hatte, pausierte. Kaiba riss seine Augen auf, erhob sich und sagte mit ruhiger Stimme: "Entschuldigen Sie mich, aber ich habe etwas Dringendes zu erledigen! Meine Sekretärin wird sich um die weiteren Veranlassungen kümmern!" Dann ging er mit ausholenden Schritten aus dem Raum. Er ging nicht einmal mehr in sein Büro, sondern direkt zum Aufzug. Er schlug mehrfach gegen den Knopf, doch der Aufzug war ganz unten und er befand sich im 10. Stock... Er fluchte leise und lief dann zum Treppenhaus. Er nahm immer drei Stufen und als er unten war, wäre er fast gestolpert. Am Empfang rief er der Frau entgegen, sie sollte sich darum kümmern, dass die Limousine sofort draußen stand, wenn er nun rauskam. Sie nickte, telefonierte nach dem Fahrer und sah Kaiba verwirrt hinterher. Kaiba trat nach draußen. Die Limousine fuhr gerade die runde Auffahrt hoch und hielt vor dem Eingang. Der Fahrer stieg aus, doch da war Kaiba schon im Wagen. Also sprang der Fahrer wieder rein. "Sofort ins Krankenhaus! Und beeilen Sie sich!", sagte Kaiba und sah verängstigt nach draußen. Als der Wagen vor dem Krankenhaus hielt, sprang Kaiba aus dem Wagen und lief hinein. Der Arzt, der sich auch um Yugis Krankheit kümmerte und übrigens Dr. Miller hieß, stand schon am Empfang und kam auf Kaiba zu. "Wie geht es ihm? Kann ich zu ihm?", fragte Kaiba sofort. "Er schläft jetzt. Er hat innerliche Verletzungen gehabt und viele Prellungen. Eine Rippe ist gebrochen. Und sein linkes Handgelenk ebenso. Er hat eine leichte Gehirnerschütterung, aber nicht allzu schlimm. Gott sei Dank hatten die Jungs ihre Laune schnell verloren. Sonst hätte es noch viel schlimmer enden können." "Was für Jungs?", fragte Kaiba, dem auf einmal schwindelig war. Sie standen im Aufzug und fuhren rauf in die dritte Etage, in der Yugi in einem Aufwachraum lag. "Wurde es Ihnen noch nicht gesagt? Ich habe mit Yugi gesprochen. Er hat mir gesagt, dass er von fünf Jungs so brutal zusammengeschlagen wurde. Es hat lange gedauert, bis er mir überhaupt etwas gesagt hat. Und wenn Sie gleich zu ihm reingehen, dann sprechen Sie ihn nicht direkt darauf an. Yugi ist im Moment sehr verletzlich. Sie verstehen sicherlich... So etwas kommt häufig vor, das jemand zusammengeschlagen oder getötet wird, weil andere Menschen mit dem Verhalten der Opfer nicht zu Recht kommen." "In Ordnung. Wo liegt er?" "Zimmer 505.", sagte der Doktor. Kaiba dankte ihm und lief über den Gang zu Zimmer 505. Als er davor stand, atmete er tief durch und öffnete vorsichtig die Tür. Er ging leise hinein. Yugi lag auf dem Bett. Ein Verband um den Kopf. Seine Hand war eingegipst. Der Rest war von der Decke abgedeckt. Kaiba spürte, das ihm Tränen in die Augen stiegen. Yugi hatte den Blick zum Fenster gerichtet. "Yugi...", murmelte Kaiba leise. Yugi wandte den Kopf langsam zu ihm. Sein rechtes Auge war blutunterlaufen und verkrustet. Seine Unterlippe ebenfalls. Auch an der Nase klebte getrocknetes Blut. Er sah Kaiba ausdruckslos an. Dann sah Kaiba die Tränen, die über Yugis Gesicht rannen und Yugi streckte zitternd seine Arme nach Kaiba aus. Kaiba ging hin, beugte sich zu Yugi hinunter und nahm ihn so im Liegen in die Arme. Yugi legte seine Hände auf Kaibas Rücken. Kaiba hörte Yugi Schluchzen. "Es... es tut mir so Leid, Yugi... Das ist alles meine Schuld...", sagte er leise und löste sich von Yugi. Er nahm sich einen Stuhl und schob ihn an Yugis Bett, dann setzte er sich. Er streckte vorsichtig die Hand aus und schob die Decke zur Seite. Yugi schloss die Augen und keuchte vor Schmerz. Kaibas Augen wurden immer größer, wie er die ganzen Flecken und Schürfwunden und blutverkrusteten Verletzungen auf Yugis Haut sah. Yugi trug nur Boxershorts und so konnte Kaiba Yugis Körper mustern. Doch die Brust war fest verbunden. Die Rippe musste ja wieder eingerenkt werden... "N... nich... nicht... deine... Schu... Schuld...", stöhnte Yugi vor Schmerzen. "Doch, Yugi... Wenn ich unsere Beziehung nicht publik gemacht hätte, dann wäre das jetzt nicht geschehen! Wer hat dir das angetan?" Kaiba deckte Yugi wieder vorsichtig zu. Yugi brauchte lange um Antworten zu können. Es tat ihm alles weh... Nur zu schlucken tat schon weh... "... Jungs...", flüsterte Yugi leise. "Was für Jungs?" Yugi schüttelte den Kopf. "Du kanntest sie nicht?", fragte Kaiba. Yugi nickte vorsichtig. "Du hast sie noch nie gesehen?" Wieder nickte Yugi. Kaiba nickte auch. "Kannst du dich daran erinnern, wie sie aussahen? Dann kann die Polizei ein Phantombild machen. Dann haben wir sie schneller und können..." Yugi verzog schmerzhaft das Gesicht. "Was hast du? Soll ich den Arzt holen?" "... Ge... geht... schon... Ich... ich kann nur... nicht viel... sprechen..." Kaiba vergrub für drei Sekunden sein Gesicht in den Händen, dann nahm er sie wieder runter und sah Yugi an. "...Mein... mein Kopf... tut so weh..." "Bleib einfach ruhig liegen. Dir wird es bald wieder besser gehen." Yugi streckte die Finger seiner linken Hand. Kaiba nahm sie und streichelte sie. "... Ich... ich liebe dich...", hauchte Yugi leise. "Ich liebe dich noch viel mehr...", sagte Kaiba und sah auf den Boden. "Bleibst... bleibst du hier...? Bis ich... ich eingeschlafen bin...?" "Natürlich.", sagte Kaiba und sah auf den Gips um Yugis Handgelenk. Yugi verzerrte sein Gesicht zu einem Lächeln, dann schloss er die Augen. Er hatte die Gesichter der Angreifer nicht vergessen, er wusste noch immer, dass es Joeys Freunde waren... Aber er konnte es Kaiba doch nicht sagen, wenn, dann würde Kaiba sofort losstürmen und das wollte Yugi nicht. Aber er sah es schon ein, dass die Typen bestraft werden mussten... Aber noch nicht jetzt. Und schon gar nicht von Kaiba allein... Denn dann würden sie ihm wahrscheinlich auch so wehtun... Gegen diese Typen hätte nicht einmal er eine Chance... Als Kaiba Yugi ruhig ein- und ausatmen hörte, ließ er Yugis Hand los und stand auf. Er beugte sich über Yugi und gab ihm einen sachten Kuss auf die Lippe. Sie war rau, durch die Kruste auf der Unterlippe... Kaiba sah Yugi noch eine Weile an, dann verließ er das Zimmer. Draußen schlug er fest gegen die Wand und dann legte jemand eine Hand auf seine Schulter. Er drehte sich mit dem verängstigten Gesichtsausdruck um und sah Dr. Miller. "Alles in Ordnung? Kann ich Ihnen vielleicht irgendetwas bringen?" "Nein. Mir geht es gut. Aber Yugi hat Kopfschmerzen. Kümmern Sie sich bitte darum. Ich muss... ich muss hier raus..." "Mr. Kaiba, ich verstehe durchaus, wie es Ihnen nun geht, aber..." "Nein, verstehen Sie nicht! Kümmern Sie sich jetzt um Yugi!", blaffte Kaiba den Arzt an. Dieser nickte und betrat Yugis Zimmer. Kaiba hielt sich an der Wand fest, nachdem er einige Schritte gegangen war. Ihm war wieder schwindelig und er sah immer seinen armen kleinen Yugi vor sich. So verwundet, so verletzlich, so voller Schmerzen und Leid... Er musste rausbekommen, wer ihm das angetan hatte und wenn er es rausbekommen hatte, dann würden sie bestraft werden! Alle! Er würde allen Leid zufügen! Niemand durfte Yugi wehtun! Er hatte in seinem Leben lange und genug gelitten! Kaibas Atem wurde schwer und er sank auf die Knie. Eine Schwester kam zu ihm. "Kann ich Ihnen helfen?", fragte sie besorgt. "Ich kümmere mich darum, Alice, danke." Dr. Miller half Kaiba auf und führte ihn in ein Zimmer. Kaiba setzte sich auf das Bett dort und starrte verträumt aus dem Fenster. "Mr. Kaiba? Ich spritze Ihnen etwas zur Beruhigung.", sagte Dr. Miller und schob Kaibas Ärmel des Mantel nach oben. Dann den des Hemdes. Er setzte die Spritze an und stach sie in Kaibas Armbeuge. Kaiba zuckte nicht einmal. Er ließ es einfach geschehen. Doch als Dr. Miller die Spritze herauszog, sah Kaiba ihn an. "Was...? Was haben Sie mir gespritzt?", fragte er und stand auf, doch dabei sank er wieder auf den Boden. Dr. Miller half ihm wieder auf. "Sie sollten sich jetzt etwas hinlegen. Ich habe Ihnen Diazepam gespritzt. Ein Beruhigungsmittel. Sie sind ganz durcheinander. Das kommt häufiger vor, bei Partnern von Opfern von Anschlägen. Legen Sie sich eine Weile hin und ich sehe dann gleich noch einmal nach Ihnen.", erklärte der Arzt mit einem leichten Lächeln. "Nein... Nein, ich brauche mich nicht hinlegen... Mir... mir geht es gut! Ich muss..." Kaiba wollte wieder aufstehen, doch er war zu schwach und ließ sich von Dr. Miller einfach so ins Bett drücken. "Hinlegen! Und nun keine Widerrede mehr!", sagte Miller nun mit ernster Stimme. "Mit Angstzuständen ist nicht zu Spaßen, Mr. Kaiba!" "Ich... ich habe keine..." "Doch! Sie fürchten um das Wohl Ihres Freundes! Das ist nur selbstverständlich! Und nun beruhigen Sie sich und versuchen etwas Schlaf zu finden!" Mit diesen Worten verließ der Arzt das Zimmer und ließ Kaiba allein zurück. Dieser sah aus dem Fenster, sah, wie der Himmel immer noch schwarz war, sah, wie es blitzte, sah, wie es regnete und hörte, wie es donnerte. Dann fielen ihm langsam die Augen zu und er schlief ein. Es tut mir Leid.... So Leid... Aber... Ähm... Ich habe Yugi einmal leiden lassen ich mache es wieder und wieder... ich glaub ich brauch nen Therapeut. Redet ihr noch mit mir? Ohje... Es tut mir so leid. Yugi kommt und kommt nicht raus aus den Schmerzen. Im 1. Teil hatte er Kaiba, der ihm wehtat und jetzt... wieder Kaiba, der ihm wehtut, nur nicht direkt, sondern indirekt... Ob Yugi das noch länger aushält? Lest selbst... HIHI (Seid mir büdde net böse...) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)