kako wasure von -Michi- (Panic Channel) ================================================================================ ~Kapitel 2 ---------- Am nächsten Morgen wurde Takumi ziemlich früh durch das Klingeln seines Handys geweckt. Er öffnete langsam seine Augen und versuchte sie sich mit seinen Händen wach zu reiben. Sein erster Blick fiel auf das kleine Plüschpferd von Tara, das neben ihm auf dem Nachttisch saß und musste unwillkürlich lächeln. Takumi quälte sich aus dem Bett und kramte nach seinem Handy. Dieses befand sich noch in der Tasche seiner Hose, die er gestern getragen hatte. Er schaute auf das Display und sah, dass die Nummer seiner Großeltern aufblinkte. Mit den Worten "Ja hallo! Hier spricht Takumi! Was gibt es denn?" nahm er den Anruf entgegen und bekam sogleich eine aufgeregt klingende Stimme zu hören. Es war seine Großmutter, die anrief und völlig aufgelöst zu sein schien. Sie erzählte dem Drummer, dass sein Großvater ins Krankenhaus eingeliefert wurde, da dieser einen Herzinfarkt erlitten hatte und dass sie sich selbst bereits in einem Taxi dorthin befand. "Waaas?! Das kann doch nicht wahr sein!" entfuhr es Takumi, fuhr mit den Worten "Ich bin gleich bei euch!!" fort und beendete das Gespräch. Takumi wusste gar nicht, was er in dem Moment fühlen sollte. Er zog sich schnell seine Sachen an, steckte sich sein Handy in die Tasche und machte sich ebenfalls auf den Weg ins Krankenhaus. Dort angekommen fragte er nach, wo sich sein Großvater befand und wurde in die Notaufnahme geschickt. Als er sich kurz vor dem Zimmer befand, kam ihm schon seine Großmutter weinend entgegen und fiel Takumi in die Arme. Er versuchte sie zu trösten, fragte wie es seinem Großvater genau ginge und wie es dazu gekommen sei. "Die Ärzte sagen, dass er noch ein paar Tage zur Beobachtung hier bleiben muss. Aber zum Glück kann er bald in ein normales Krankenzimmer verlegt werden! Ich weiß gar nicht wie das passiert ist. Er hatte wie immer in seiner Werkstatt herumgebastelt und da muss ihn wohl etwas aufgeregt haben." erzählte die alte Frau. Sie wischte sich mit einem Taschentuch die Tränen vom Gesicht und fuhr fort: "Bin ich froh, dass du her gekommen bist, Takumi!" "Aber das ist doch selbstverständlich! Schließlich ist er wie ein Vater für mich und ich liebe euch! Ihr seid doch alles, was ich noch habe..." sprach der Drummer und brach plötzlich in Tränen aus. Der Schock der Nachricht, dass sein Großvater ins Krankenhaus musste, war so groß und kam auch so überraschend, dass seine Traurigkeit und Hilflosigkeit mit diesen Tränen wie ein Vulkan aus ihm herausbrach. "Ich bin so froh, dass er noch lebt! Es tut mir so Leid, dass ich nicht mehr so oft, wegen der Band, bei euch sein kann. So wie früher als ich noch bei euch wohnte." sprach Takumi unter Tränen. Seine Großmutter nahm ihn wieder tröstend in die Arme und sprach: "Komm, lass uns jetzt mal zu ihm gehen! Er ist vorhin wieder aufgewacht. Er wird sich bestimmt freuen dich zu sehen!" Takumi nickte und wischte sich mit dem Ärmel die letzten Tränen aus dem Gesicht und ging in das Zimmer, indem sich sein Großvater befand. Die Stimmung war sehr herzlich und er blieb so lange mit seiner Großmutter bei ihm, bis sie wegen der abgelaufenen Besuchszeit das Zimmer wieder verlassen mussten. Takumi fühlte sich schlecht, als er wieder gehen musste und gab sich ein wenig Schuld an der Sache. ,Wäre ich noch nicht in die Stadt gezogen, wäre das alles nicht passiert.' dachte der Drummer. Doch sein Großvater hatte ihm, als er an dessen Bett saß, gesagt, dass er sich keine Sorgen machen sollte und dass alles wieder gut werden würde. Aber Takumi war nun mal ein Mensch, der sich schnell selbst für etwas die Schuld gab. Er hatte seinem Großvater versprochen ihn bald noch mal besuchen zu kommen, solange er im Krankenhaus lag. Nachdem er seine Großmutter mit dem Auto nach Hause gefahren hatte, entschloss er sich zu Tara zu fahren. Takumi musste jetzt mit jemandem reden, um das Geschehene besser zu verarbeiten. Auf dem Weg zur Wohnung des Bassisten spürte er wieder ein leichtes Kribbeln im Bauch. Er war wohl etwas aufgeregt Tara bald wieder zu sehen und mit ihm über die Sache mit dem Herzinfarkt zu reden. Vor dem Wohnblock angekommen, parkte er sein Auto auf den vorgesehenen Parkplätzen der Anlage und machte sich auf den Weg zur Wohnung. Der Weg führte ihn wieder über die vielen Treppen hinauf in das 3. Stockwerk. Takumi fühlte, wie sein Herz schneller zu schlagen begann, je näher er der Wohnungstür kam. Er atmete noch einmal tief ein und drückte dann die Klingel. ,Hoffentlich ist er zuhause!' dachte er und spielte nervös am Autoschlüssel herum, den er noch in den Händen hielt. Doch als Takumi nun schon zum insgesamt 4. Mal klingelte und Tara immer noch nicht die Tür öffnete, war es wohl offensichtlich, dass dieser nicht da war. ,Als hätte das Schicksal meine Gedanken gelesen.' dachte Takumi und begab sich wieder die Stufen hinunter Richtung Parkplatz. Dort angekommen stieg er enttäuscht in sein Auto und plötzlich fiel es ihm ein. "Aber natürlich! Er wollte doch heute in die Stadt, einkaufen gehen!" sprach der Drummer zu sich selbst und schnappte sich sein Handy. Er suchte Taras Nummer im Adressbuch und wählte sie sofort. "Moshi mooosh~! Tara am Apperat! ^o^ " nahm der Bassist den Anruf mit fröhlich klingender Stimme entgegen. "Hallo Tara-chan. Wo bist du gerade?" fragte Takumi und fühlte sich gleich etwas besser, als er die Stimme des Bassisten vernahm. "Oh, hallo Taku-chan! Schon so früh wach heute? Ich bin ja richtig erstaunt, dass du dich mal früher aus den Federn getraut hast, obwohl wir noch Urlaub haben!^^ " musste Tara erst einmal mit neckender Stimme den Drummer aufziehen. "Äh, das hat auch einen Grund, dass ich so früh wach bin! Aber jetzt sag mal, wo du gerade bist, ich muss unbedingt mit dir reden!" fuhr Takumi mit leicht zittriger Stimme fort. Er musste sich konzentrieren nicht wieder mit weinen anzufangen. Tara schien wohl bemerkt zu haben, dass mit seinem Freund etwas nicht stimmte und sprach: "Ich bin in der großen Einkaufspassage im Zentrum. Ist denn etwas passiert, Taku-chan? Du klingst so betroffen..." Takumi erschrak über dessen Worte. Ihm war es peinlich, dass Tara wohl doch etwas mitbekommen hatte. Der Drummer schüttelte leicht den Kopf und sprach weiter: "Hör mal, ich muss wirklich unbedingt mit dir reden! Mach dir keine Sorgen und bleib da, wo du gerade bist! Ich hol dich mit dem Auto ab." Tara versprach in der Einkaufspassage zu warten und Takumi beendete das Gespräch. Auf dem Weg in das Stadtzentrum schossen Takumi viele Gedanken durch den Kopf. Vor allem aber musste er an das Telefonat von gerade eben denken und wie er am besten das Gespräch mit Tara beginnen könnte. Ihm wollte es auf gar keinen Fall passieren, dass er vor dem Bassisten anfing zu weinen. Und so, bevor Takumi das Zentrum erreicht hatte, spielte er schon mal ein wenig die Unterhaltung in Gedanken durch. Als er fast am Ziel angekommen war, bekam er auf einmal, noch während der Fahrt, eine SMS. Er drückte auf den Knopf über dem das Mitteilungssymbol blinkte und las die Nachricht. >Warte auf dich im Parkhaus (1.Etage) der Einkaufpassage! Bis gleich, Tara^^ < Takumi musste lächeln. "Ach Baka, ich hab dir doch gesagt, dass du da bleiben sollst, wo du warst!" sprach er und nahm nun den direkten Weg zum Parkhaus. Dort angekommen sah er schon von weitem den Bassisten auf einer Brüstung sitzen, mit 3 vollen Einkaufstüten neben sich. Takumi parkte gleich in eine Parklücke ein, die sich neben Tara befand. Er stieg aus und sprach kopfschüttelnd: "Sag mal, was hast du denn diesmal wieder alles eingekauft? Ich hoffe nicht nur Süßigkeiten, oder?" Der Bassist lächelte auf diese Frage. Dann kramte dieser eine schmale Schachtel aus einer der Einkaufstüten und sprach: "Na ja, ein wenig Süßes musste schon sein... Schau mal, Taku-chan, die gab es heute im Super-Sonder-Angebot!" Tara deutete auf die Schachtel und Takumi stellte fest, dass es sich um Mikado-Stäbchen mit Erdbeerüberzug handelte. "Die hab ich extra in dieser Geschmacksrichtung gekauft, weil du doch Erdbeeren so gern magst!^^ " fuhr der Bassist fort und strahlte den Drummer mit einem süßen Lächeln an. "Ach Tara..." brachte dieser in dem Moment nur heraus und versuchte sich zu konzentrieren, um nicht mit weinen anzufangen. "Was ist mit dir, Taku-chan? Hab ich was falsches gesagt?" "Nein, nein! Ganz im Gegenteil! Komm lass uns die Sachen ins Auto packen und dann von hier losfahren." antwortete Takumi und schnappte sich schon mal eine der Tüten. Er wollte Tara jetzt nicht in die Augen sehen, sodass dieser nicht vielleicht doch eine Träne sah. Schließlich wollte der Drummer versuchen stark zu sein, doch er musste sich schon ziemlich anstrengen. Als alles im Wagen verstaut war, stiegen die beiden ein und machten sich auf den Weg zu Taras Wohnung. Der Bassist schaute während der Fahrt ab und zu zu Takumi herüber, doch dieser bemerkte die Blicke anscheinend nicht. Tara machte sich Sorgen um ihn und war gespannt, was ihn der Drummer erzählen wollte. Doch plötzlich unterbrach Takumi die Stille im Auto und sprach: "Sag mal, wie hast du eigentlich die schweren Tüten zum Parkhaus gebracht?" "Na ja, ich hab vor dem Ausgang des Kaufhauses einen Mann gefragt, ob er mir mit Tragen helfen könnte... ^^ Zum Glück hat er es getan, denn mir war zuvor ein Henkel kaputt gerissen^^; " antwortete Tara und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. "Ich hab dir ja gesagt, bleib wo du bist! Aber du wolltest ja nicht auf mich hören..." entgegnete ihm der Drummer und fügte in seinen Gedanken hinzu: ,Ich hätte dir auch beim Tragen geholfen!' Und als hätte der Bassist das Gedachte gehört, klopfte er Takumi auf das rechte Bein und sprach: "Tut mir Leid, dass ich doch wo anders auf dich gewartet habe. Ich weiß, dass du mir auch beim Tragen geholfen hättest. Nicht wahr, Taku-chan?" Der Drummer lief verlegen an und hätte fast eine rote Ampel überfahren. Als die beiden nun endlich doch noch heil ans Ziel kamen, holten sie die Einkaufstüten aus dem Kofferraum. Takumi gab dem Bassisten eine davon und die anderen beiden trug er zur Wohnung hinauf. Dort angekommen stellten sie die Einkäufe in der Küche ab und Tara fing schon mal mit ausräumen an. Den Rest wollte er später machen. Und so begaben sich die beiden in das kleine Wohnzimmer. Takumi nahm auf der Couch platz und Tara öffnete halb das Fenster um etwas frische Luft hereinzulassen. "So, jetzt sag mir aber endlich, was mit dir los ist, Taku-chan! Du warst schon seit deinem Anruf so seltsam!" sagte der Bassist als er sich neben Takumi hinsetzte. Dieser spürte wieder, dass sein Herz schneller zu schlagen begann. Er atmete noch mal durch und fing an zu erzählen: "Es ist etwas schlimmes mit meinem Großvater passiert! ..." Während sich Takumi alles von der Seele sprach, spürte er plötzlich wieder Taras Hand auf seinem Oberschenkel. Der Drummer musste stocken und sah in dem Moment dem Bassisten ins Gesicht. ,Weint er?' dachte Takumi, als er seinem Gegenüber in die Augen schaute und eine Träne aufblitzen sah. "Das ist ja so schrecklich!" sprach der sonst immer so quirlige Bassist mit trauriger Stimme und nahm Takumi tröstend in die Arme. In dem Moment konnte dieser nicht mehr anders und widersetzte sich dem, was er sich vorgenommen hatte. Ihm liefen abermals die Tränen die Wangen hinunter, doch er fühlte sich wieder so wohl in dieser Umarmung. Sie spendete ihm Trost und brachte ihn dazu, sich bald wieder zu beruhigen. Tara strich dem Drummer mit der Hand über dessen Rücken und sprach: "Mach dir doch keine Vorwürfe, Taku-chan! Du kannst doch nichts dafür! Es wird schon alles wieder gut werden, glaub mir!" Nachdem Tara dies gesprochen hatte, wollte er die Umarmung wieder lösen, doch er konnte nicht. Takumi klammerte sich an den Bassisten und sprach: "Danke, Tara-chan! Ich bin so froh dich zum Freund zu haben!" "Ich doch auch, Taku-chan! Ich doch auch!" sprach der Bassist und strich Takumi noch einmal mit der Hand über den Rücken. Nachdem sich die beiden, aber vor allem Takumi, wieder beruhigt hatten, stand Tara auf und verschwand in der Küche. Der Drummer schaute ihm hinterher und konnte noch etwas die Umarmung spüren. Er wischte sich mit dem Ärmel die letzten Tränen aus dem Gesicht und versuchte sein Herz zu beruhigen. ,Was ist nur andauernd mit mir los? Immer wenn ich bei ihm bin, oder nur an ihn denke, klopft mein Herz schneller und ich spüre dieses Kribbeln in meinem Bauch...' dachte Takumi, während er allein im Zimmer war und auf Taras Rückkehr aus der Küche wartete. Und diese dauerte auch nicht allzu lang, denn schon bald kam der Bassist mit einer kleinen weißen Schachtel mit Blumenmuster zu ihm zurück. Er nahm wieder neben Takumi platz, stellte sich die Schachtel auf den Schoß und öffnete den Deckel. Ein süßer Duft stieg dem Drummer in die Nase. "Hier, nimm einen!^^ " sagte Tara und deutete auf seinen Schoß. Takumi schaute auf den Inhalt der Schachtel und sah, dass es sich um kleine weiße blumenförmige Kekse handelte. Er nahm sich einen davon und probierte ihn. "Die esse ich immer, wenn es mir mal nicht so gut geht. Und, schmecken sie dir, Taku-chan?" fuhr Tara mit freundlicher Stimme fort. Der Drummer nickte und musste etwas lächeln. ,Wie er sich doch immer so um mich Sorgen macht und mich versucht aufzumuntern...' dachte Takumi, während sich Tara auch einen Keks nahm und den Drummer anlächelte. "Ich bin so froh, dass ich mit dir reden konnte, Tara-chan!" "Ach, kein Problem! Ich höre dir doch gern zu und tue mein Bestes um dir zu helfen!" entgegnete ihm der Bassist. "Vielleicht sollten wir uns mal wieder zu einem gemeinsamen Videospielabend mit den anderen verabreden? Das bringt mich eventuell auf andere Gedanken." schlug Takumi vor. Auf einmal schloss Tara schnell die Keksschachtel. "Ich hab da eine Idee! Wie wäre es, wenn ich für dich heute Abend in meiner Wohnung eine kleine Aufmunterungsparty mit den anderen schmeiße? Wie findest du das? Da können wir auch ein paar Runden Video spielen!^^ " schlug Tara mit begeisterter Stimme vor und schien schon ganz aufgeregt zu sein. Takumi überlegte kurz. Er war sich nicht sicher, ob er schon heute Abend, am gleichen Tag, an dem der Zwischenfall mit seinem Großvater passiert war, Lust auf eine Party hatte. Doch Tara schaute ihn mit einem so unwiderstehlichen und überzeugenden Blick an, dass der Drummer mit der Idee einverstanden war. ,Er meint es ja nur gut und will mich weiter aufmuntern.' dachte er und sprach: "Aber wenn es mir zu viel werden sollte, geh ich dann lieber nach Hause, ja?!" Tara nickte und verstand ihn. Er wollte ja, dass sich Takumi auf der Party wohlfühlte. Ein paar SMS und Telefonate später war es auch schon so weit. Alle kamen zu Taras Wohnung und jeder brachte eine Kleinigkeit zu Essen und zu Trinken mit. Es wurde Musik gehört, gequatscht, gelacht und Tara versuchte Takumi nicht zu vernachlässigen. Er forderte den Drummer zum Videospielen heraus oder redete viel mit ihm. Und auch die anderen, bis auf Tsubasa, der sich mal wieder davor drückte, spielten mit Takumi an der Spielkonsole. "Wieso muss ich immer Freezer nehmen und du bekommst Vegeta?!" beschwerte sich Kana leicht beleidigt und schnappte sich einen Reiscracker. "Na, weil ich ihn eben nicht so leiden kann..." antwortete Meguru und hielt den Spielecontroler, wartend auf den gleich folgenden Kampf, schon gespannt fest. "Warum bringst du auch immer dieses Dragonball mit, wenn ihr euch dauernd um die Spielfiguren streitet?" fragte Tsubasa genervt und nahm einen Schluck von seiner Cola. "Taku-chan, wollen wir nicht noch ne Runde spielen?" fragte Kana den Drummer, zog leicht die Unterlippe nach vorn und sprach nach einem kurzen Seufzen weiter: "Ich habe keine Lust mehr immer Freezer zu sein... ;__; " Takumi musste leicht schmunzeln über dessen Anblick und willigte ein. "Dann hole ich jetzt mal schnell Nachschub!" sprach Tara und verschwand mit Meguru in der Küche, um noch etwas zu Trinken und Knabbereien zu holen. Es tobte ein heißer Kampf an der Konsole und Freezer (Takumi) musste sich mal wieder geschlagen geben. Vegeta triumphierte und kurz darauf kamen auch schon Meguru und Tara aus der Küche zurück. "Schaut mal, was ich mitgebracht habe!^^ " sprach der Bassist und sah in Richtung des Drummers. Es waren die Mikadostäbchen mit Erdbeergeschmack. Takumi lächelte. Er wusste ja, dass Tara sie für ihn gekauft hatte und spürte wieder das wohlige Gefühl im Bauch. "Und ich hab auch schon eine Idee, was wir damit machen könnten!" sagte Tara und nahm sich eines der Stäbchen aus der Packung. Er steckte es sich in den Mund und rutschte zu Takumi herüber. Dieser wusste nicht genau, was der Bassist vorhatte, doch dies sollte der Drummer sogleich erfahren. Tara ging mit dem Kopf und dem Mikadostäbchen im Mund immer näher an Takumis Gesicht heran und schob schließlich die Süßigkeit zwischen die Lippen des Drummers. Daraufhin fing Tara an, immer ein bisschen mehr abzubeißen und kam Takumis Mund immer näher. Dieser war wie gelähmt, er hätte nicht gedacht, dass Tara auf so eine Idee käme. Meguru schnappte sich auch eins der Stäbchen und sagte: "Oh das kenne ich auch noch aus meiner Kindheit!" und setzte sich gegenüber von Kana. Die beiden machten es sofort dem Bassisten nach. ,Gleich ist es aufgegessen und er...' dachte Takumi und hatte das Mikadostäbchen immer noch an der gleichen Stelle zwischen den Lippen, so wie er es von Tara hineingeschoben bekommen hatte. Sein Herz begann wieder heftiger zu schlagen und er bekam leicht zittrige Hände. Tara kam immer näher an Takumis Lippen heran und dieser konnte schon den Atem des anderen in seinem Gesicht spüren. ,Wieso macht er das mit mir?' fragte sich Takumi und spürte, dass er leicht rot im Gesicht wurde. Nur noch ein kurzes Stück trennte ihre Lippen voneinander. Ein großer Bissen würde reichen und das Spiel wäre zu ende. Würde in einem Kuss enden. ,Und wenn er kurz davor das Stück mit den Zähnen durchbeißt und aufhört?' dachte Takumi weiter. Doch im Innersten spürte er, dass er dies nicht als Ende wollte. Und so machte er nun endlich auch seinen ersten (und letzten) Biss, aß selbst das letzte Stück, schloss die Augen und berührte für einen kurzen Moment Taras weiche Lippen. Takumi spürte dessen Piercings und die Wärme der sanften Berührung. Noch während des "Kusses" öffnete der Drummer die Augen und schaute in die des Bassisten, die ihn liebevoll anschauten. Takumi fühlte wieder das ihm vertraute Gefühl und wandte sich von Tara ab. "Was ist, Taku-chan? Schmeckt es dir nicht?" fragte der Bassist und nahm sich gleich noch eines der Stäbchen. Takumis Herz begann wieder schneller zu schlagen. Und auch an seiner Gesichtsfarbe änderte sich nichts, als ihm Taras soeben gesprochener Satz noch einmal durch den Kopf ging. ,...Schmeckt es dir nicht?' "Oh. Doch... Ganz im Gegenteil!" antwortete er verlegen dem Bassisten, der ihn lächelnd ansah und nahm sich selbst auch noch eins der Süßigkeiten. ,Wie kann einem auch nicht ein Kuss von dir schmecken?' dachte Takumi und erschrak plötzlich wegen diesem Gedanken. "Na dann ist ja gut. ^-^ So, jetzt will ich aber auch mal mit jemand anders spielen!" sprach Tara, während er sich neben Meguru setzte. Als sich Takumi über die eigenen Lippen mit dem Finger strich, da er die sanfte Berührung von Taras Lippen noch immer spürte, sah er wie dieser sich ein Mikadostäbchen in den Mund gesteckt hatte. Am anderen Ende befand sich auch schon der von Meguru und beide begannen immer mehr von dem Stäbchen aufzuessen. Als Takumi zusah, spürte er ein unwohles Gefühl. Er fühlte bei jedem seiner Atemzüge, dass sein Herz immer mehr in der Brust pochte. Takumi begriff, dass er es nicht mit ansehen konnte wie sein bester Freund mit jemand anderem dieses Spiel spielte. Auch wenn es Meguru war, den er da sah, wollten Takumis Augen nicht das Ende des Spieles sehen. Ihm wurde leicht übel bei dem Gedanken, dass Taras Lippen gleich auf die von Meguru trafen und er musste aufstehen, um den Raum zu verlassen. Kana bemerkte dies und wunderte sich leicht darüber, weshalb Takumi so plötzlich das Zimmer verlassen hatte. Doch er spielte weiter mit Tsubasa, der sich heute doch mal dazu überreden lassen hatte an der Spielkonsole gegen ihn anzutreten. Takumi hatte sich auf den Balkon zurückgezogen und steckte sich eine Zigarette an. Er nahm einen großen Zug und blies den Rauch in die kühle Nachtluft. ,Was ist bloß los mit mir?' dachte er und strich sich mit der Hand über sein Gesicht. Der Drummer verstand seine Reaktion, den Raum so schnell zu verlassen, selbst nicht und zog erneut an der Zigarette. Er musste leicht lächeln, als er wieder an Taras Lippen dachte. So kurz diese Berührung auch war, für Takumi hätte sie länger sein können. Der Drummer schüttelte leicht den Kopf. ,Nein, solche Gedanken darf ich nicht haben!' Im gleichen Augenblick kam Kana auf den Balkon. Erschrocken lies Takumi die Zigarette fallen und sah, wie diese Richtung Wiese fiel, die sich unter dem Balkon befand. "Na, haben wir schlechte Gedanken, weil du so erschreckst?" sprach Kana grinsend, während er sich ebenfalls eine Kippe anzündete. Takumi sah den Leader verwundert über dessen Frage an und nahm sich erneut eine Zigarette aus der Packung. "Wieso bist du so schnell abgehauen? Musstest du so dringend eine rauchen oder hat es einen anderen Grund?" fragte Kana und lehnte sich an das Geländer des Balkons. Takumi nahm einen Zug. "Und wenn es so wäre, wieso fragst du?" "Na ja, ist schon seltsam was ein Spiel alles auslösen kann, nicht?" fuhr Kana fort. Takumi musste schlucken. Hatte er sich denn irgendwie auffällig verhalten? Stellte sich nur der Leader solche Fragen, oder auch die anderen? Dem Drummer wurde leicht unwohl und er wusste nicht, wie er auf die Frage reagieren sollte. Doch als er sich einen Satz in Gedanken ausgedacht hatte, fuhr Kana fort: "Hör mal. Ich finde, du solltest mit Tara allein unter vier Augen reden!" Takumi schaute nun den Leader mit einem ernsten Gesichtsausdruck an und sprach: "Wie meinst du das?" "Wie ich das meine? Takumi, ich bin doch nicht blind! Ich sehe doch, was sich da entwickelt!" Die Augen des Drummers weiteten sich und sein Herz wollte nicht mehr ruhiger schlagen. Aber wie auch, wenn er in diesem Moment sich so etwas anhören musste? Am liebsten wäre er jetzt einfach weggerannt, weg von Kana und den anderen, weg von diesem Ort, einfach nur weg von noch mehr unangenehmen Fragen, die er sich nicht mal selbst beantworten konnte. :::::::::::::::::::::::: Kommentar: Ich bin mir noch nicht so ganz sicher ob ich weiter schreiben werde, weil es mittlerweile das "alte" Panic channel mit dieser Besetzung nicht mehr gibt (mit Takumi, Tara und Tsubasa) ;_____; Und sorry, dass es so lange mit dem 2. Teil gedauert hat, aber ich war enttäuscht, als ich das mit Tara und den anderen gehört hatte... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)