Riddles von abgemeldet (•pausiert •) ================================================================================ Kapitel 5: Reactions -------------------- Ich weiß, dass hat jetzt sehr lange gedauert mit dem neuen Kapitel, aber beklagt euch dewegen bei meinen Lehrern. XD Ich wollt mich wieder einmal für euren lieben und vielen Kommentare bedanken. Die Sonne geht jedesmal für mich auf, wenn ein neuer Kommi eingegangen ist.^^ Die Members leiden immer noch. Wie soll es auch anders sein bei mir? XD Naja, ich hoffe, ihr schreibt mir Feedback und nun habt Spass beim Lesen. Chapter five: Reactions Shinya beachtete Miyu gar nicht, als diese ihr Herrchen begrüßen wollte. Immer noch zornig schmiss der Drummer seinen Schlüsselbund auf die kleine Kommode, ging direkt in die Küche und öffnete einen Hängeschrank in der hintersten Ecke. Seine Schuhe hatte er nicht ausgezogen, ebenso wenig wie seinen Mantel. Seine Hand griff ein paar Mal in den Schrank, legte dann alles in eine Schüssel. Auf dem Weg ins Wohnzimmer schlüpfte Shinya aus seinen Schuhen und schmiss den Mantel in irgendeine Ecke. Später konnte er es immer noch aufräumen. Seufzend ließ er sich auf die Couch fallen und streckte sich. Dann griff er nach einem Teil aus der Schüssel und öffnete es. Genüßlich lutschte er am Schokoriegel. Die Süße in der Schokolade bannte ihren Weg aus den Mund des Drummers und verteilte sich im ganzen zierlichen Körper. Seine Wut vergaß Shinya fast augenblicklich. Enttäuschung nahm ihren Platz ein. Und leichte Depressionen. Beinahe unbewusst nahm er einen weiteren Schokoladenriegel aus der Schüssel voller Süßigkeiten und begann auch diesen zu massakrieren. Frustessen konnte man es sehr gut nennen. Wer konnte es ihm verübeln? In seinem Kopf schwirrten die Gedanken nur so herum. Er war gerade dabei, das Wichtigste in seinem ganzen Leben zu verlieren. Die Band war bisher das Einzige, worauf der Zierliche bislang in seinem Leben richtig stolz war. Und nun? Kyo und Toshiya hatten Beziehungsstress und zwischen Kaoru und Die schien es auch heftig gekracht zu haben. Wie sollte das bloß weitergehen? +~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+ Gerade als Kaoru den Fuß in seine Wohnung gesetzt hatte, erklang der schrille Ton des Telefons. Was wollte man nun schon wieder von ihm? Im Moment hatte er genug Sorgen. "Moshi Moshi?" "Kaoru?" Der Leader verharrte in seiner Bewegung. Er wollte gerade seine Schuhe ausziehen. "Ich wollte....nun ja, ich weiß nicht, ob er dir es erzählt hat. Ich mein, dass ich da war. Aber das ist jetzt auch unwichtig.....Ich wollte dich fragen, ob du Zeit hast. Ich würde gern mit dir reden. Ich möchte dir gern alles erklären und -" "Naoko! Hör auf! Ich weiß, dass du hier warst. Aber nein, ich hab keine Zeit. Und auch wenn ich welche hätte, ich würde sie nicht mit dir vergeuden.", sagte Kaoru schließlich. Seine Stimme schien ziemlich hart zu klingen, denn plötzlich hörte er ein leises Schluchzen an der anderen Telefonleitung. "Und jetzt fang nicht an zu weinen. Bitte!", fügte er noch hinzu. "Ich möchte dich bitten, gleich herzukommen und deine restlichen Sachen abzuholen. Ich habe sie schon gepackt. Den Ring hast du mir ja schon wieder gegeben. Die Hochzeit habe ich abgesagt und heute Abend werde ich allen Gästen absagen. Und das mit dem Reden und Erklären kannst du gleich vergessen. Ich glaube, die Lage ist klar. Du hast mich betrogen und damit sehr verletzt. Basta! Mehr gibt es nicht zu sagen. Und erklären? Was willst du mir erklären? Was du da mit deinem Kollegen getrieben hast etwa? Nicht nötig, ich habe im Aufklärungsunterricht in der Schule aufgepasst." "Aber Kaoru! Ich kann dich ja verstehen, aber...aber ich liebe dich doch. Es tut mir so leid! Bitte glaub mir doch!" Ihr Stimme war von Tränen erstickt, aber Kaoru achtete nicht darauf. Auf einmal fühlte er einen tiefen Hass dieser Frau gegenüber. Liebe? Wie konnte sie davon reden, dass sie ihm angeblich liebe, aber gleichzeitig lässt sie sich von einem anderen Mann ficken. Das wollte in Kaorus Kopf nicht zusammenpassen. "Naoko! Ich glaube, ich habe alles gesagt. Hole deine Sachen ab und dann möchte ich dich bitten, endgültig aus meinen Leben zu verschwinden. Auch aus dem Leben meiner Freunde. Und zwar für immer. Hast du verstanden?!" Doch er bekam nur ein Schluchzen zur Antwort. Besser als keine Antwort. Damit drückte er auf den roten Knopf, die Leitung erstarb und schließlich legte er das Telefon auf den Tisch. Endlich schlüpfte er aus den Schuhen und der Jacke und stellte dann den Karton mit Naokos Sachen in den Flur. Und während er sich danach in die Küche setzte und eine Zigarette anzündete, füllte sich Kaoru plötzlich erleichtert. Ein riesiger Stein zersprang in kleine Kieselsteine. Das hätte er heute Morgen schon tun sollen. Aber statt dessen hatte er Naoko vor Die gerechtfertigt und seinen besten Freund angeschrien. Nicht nur das! Er hatte Die eingeredet, dass man nur Schlechtes von dem Rothaarigen zu erwarten hätte. Die Kieselsteine setzten sich wieder zu einem Fels zusammen und beschwerte sein Herz erneut. Ein zaghaftes Klopfen und der Leader stand auf. Naoko stand schluchzend und tränenüberströmt vor der Tür. Als Kaoru die Tür öffnete, wollte sie gerade wieder anfangen zu reden. Naja, das Wort ´betteln` würde es besser beschreiben. Mit einem Blick, der hätte töten können, brachte er die Frau zum Schweigen und drückte ihr den Karton in die Hand. Überrumpelt versuchte sie den Karton fest zuhalten, aber ihre Hände zitterten zu sehr. Der Karton fiel zu Boden, sprang auf und alle Sachen verstreuten sich im Treppenhaus. Naoko ging in die Knie und begann die Sachen wieder in den Karton zu packen. Sie sah auf. Kaoru blickte eisig auf sie herunter, zuckte mit den Schultern und schloss die Tür. Erleichtert und zufrieden ging er ins Wohnzimmer, holte das Telefon und ein Adressenbuch. Dann wählte er die erste Nummer. Mit knappen Worten teilte er jedem am anderen Ende mit, dass die Hochzeit abgesagt sei. Man könne die Einladung getrost vergessen. +~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+ Toshiya folgte dem Vocal schüchtern in die gemeinsame Wohnung. Fast schon 16 Stunden war es her, dass sie ihren ersten Streit hatten und immer noch schmerzte es wie am Anfang. Diese Worte von Kyo hatten ihn so sehr verletzt. Sie hatten sich wie ein Pfeil in sein Herz gebohrt und drohten, es zu spalten. Begriff Kyo denn nicht, was er mit diesen Worten angerichtet hatte? Liebte der Sänger ihn wirklich nicht mehr? Kyo bemerkte sehr wohl den Schaden seiner unüberlegten Worte. Natürlich wusste er, was er Toshiya damit antat. Und der Selbsthass hatte den Kleinen ganz eingehüllt. Sein Herz schien jedes Mal zu schlagen aufzuhören, sobald er nur in diese traurigen Augen seines Koibitos sah. Koibito? War er es denn noch? Plötzlich hielt er es nicht mehr aus. Hielt es nicht mehr in dieser Wohnung aus und am liebsten wäre er auch aus seinem eigenen Körper geflohen. Aber dies war nicht möglich. Also blieb nur die Flucht aus der Wohnung. Toshiya zog gerade die Schuhe aus, als er die leise Stimme des Sängers vernahm. "Ich geh spazieren." Schnell blickte der Bassist auf, aber er sah nur noch, wie die Wohnungstür ins Schloss fiel. Laut seufzend blickte er wieder nach unten. Im Schlafzimmer schloss er alle Vorhänge und schmiss sich dann auf das Bett. Heiße Tränen bannten sich ihren Weg erneut über seine Wangen. Laut schluchzend presste er ein Kissen gegen seine Brust. // Bitte, Kyo! Komm zurück. Bitte....bitte...// +~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+ Nach Hause? Nein! In ein Café? Nein! Ziellos irrte der rothaarige Gitarrist durch die Straßen. Manchmal rempelte er ein paar Leute an, da er nach unten blickte, aber er nuschelte schnell ein ´Gomen` und ging weiter. Das Klingeln seines Handys holte ihn schließlich aus seiner eigenen Welt. "Hai?" "Die? Hier ist Andy!" "Andy? Hey! Was verschafft mir die seltene Ehre?" Ein großes Lächeln legte sich auf Dies Lippen, während er in eine Nebenstraße ging, um in Ruhe telefonieren zu können. Andy war ein alter Freund vom Akustikgitarristen. Die beiden waren zusammen in der Oberstufe gewesen. Eigentlich kam dieser aus Virgina, USA, aber seine Eltern waren nach Mie, Japan gezogen, als Andy gerade mal zwei Jahre alt war. Andy hatte Die mal erzählt, dass sein Vater von seiner Firma versetzt wurde. Die beiden waren erst in der Oberstufe in eine gemeinsame Klasse gegangen, aber sie wurden schnell die besten Freunde. Die hatte oft versucht, mit Andy komplett auf Englisch (zu Hause sprach Andy mit seinen Eltern oft Englisch) zu reden und oftmals hatte es auch einigermaßen funktioniert. Aber meist hatte es in einem Lachanfall geendet. Aber mitten im Schuljahr plötzlich musste Andy Japan wieder verlassen. Die ausländische Station von Andys Vater war in Japan nach Jahren gescheitert. Um den Job nicht zu verlieren, musste Andys Vater nun wieder zurück in die USA. Seine Familie hatte ihn begleitet und seitdem hatte Die seinen besten Freund nicht mehr oft gesehen. Nur manchmal in den Ferien war Andy nach Japan geflogen. Oft vermisste Die seinen Freund ziemlich stark. "Eigentlich wollte ich dich fragen, ob du heute Zeit hast." "Zeit? Bist du etwa in Japan?" "Ja, ich bin in der Stadt. Geschäftlich. Und da habe ich mich schnell von der Arbeit losgerissen und hab natürlich die Nummer meines Freundes gewählt. Also, hast du? Wir haben uns schon seit 2 Jahren nicht mehr gesehen. Du bist ja immer auf Tour!" Andy lachte am anderen Ende. "Klar, hab ich Zeit! Bin gerade fertig mit der Probe." "Okay. Dann würde ich sagen, dass wir uns in einem Restaurant treffen?! Ich hab echt Hunger. Dieser Fraß im Hotel schmeckt einfach nicht." "Ja, und du wirst nie satt!", lachte Die und vereinbarte mit seinem Freund noch schnell den genauen Treffpunkt und die Uhrzeit. "Gut, dann bis gleich!" Schon hatte Andy aufgelegt und schmunzelnd verließ der Rothaarige die Nebenstraße, um schließlich zum vereinbarten Restaurant zu gehen. Die Stunden vergingen und immer noch redeten Die und Andy ohne Punkt und Komma. Die beiden hatten sich so viel zu erzählen, dass sie gar nicht merkten, dass es draußen schon dunkel wurde. Immer noch saßen sie im Restaurant und der Kellner zündete die Kerze auf dem Tisch an und brachte ihnen dann das nächste Bier. Während Die an seinem vierten Bier nippte, erzählte Andy ihm gerade von einer Frau, die er letztens kennen gelernt hat. "Und du? Was ist mir dir und deinem Liebesleben?", lächelte Andy frech und strich eine Strähne seines blonden Haares aus seinem Gesicht. Er war der typische nordeuropäische Alltagstyp. Blonde Haare, schmales Gesicht, blaue Augen und ein leicht muskulöser Körper. Vom Aussehen passten die beiden Freunde nicht gerade gut zusammen. Die schluckte und zuckte nur mit den Schultern. Plötzlich verließ ihn seine fröhliche Stimmung, die er seit Andys Anruf empfunden und die er so sehr nach dem ganzen Streit genossen hatte. "Komm schon, Die! Du bist doch ein alter Weiberheld! Immer auf Tour und fast jeden Abend ne neue Nummer im Handy gespeichert. Du wirst doch nicht etwa senil?" Andy fing an zu lachen, aber Die blieb stumm. Sein Freund musste die bedrückte Stimmung des Gitarristen bemerkt haben, denn sein Lachen verstummte und besorgt musterte er den Rothaarigen. "Was ist los?", fragte er ihn schließlich mit sanfter Stimme. "Ach, es passiert gerade soviel. Und ich weiß nicht...ich weiß nicht, wie das alles weitergehen soll." Und dann erzählte Die seinem Freund alles. Er erzählte ihm von Kaoru und seiner Trennung, von seinem Streit mit Kaoru, von dem sehr offensichtlichen Beziehungsstreit zwischen Kyo und Toshiya und er redete auch von Shinya, der sichtlich verletzt war, weil die anderen ihm nichts gesagt hatten. Die wusste nicht, warum er plötzlich so gesprächig war. Sonst hasste er es, offen über seine Probleme zu reden, vor allem wenn es um die Band ging. Lag es vielleicht daran, dass er Andy zutiefst vertraute oder lag es nur am Alkohol? Doch es war ihm gerade ziemlich egal. Es tat einfach nur gut, darüber zu reden. Vielleicht wusste Andy ja Antworten oder Lösungen? Am Ende von Dies Vortrag schluckte Andy und musste seine Gedanken kurz sortieren. "Kyo und Toshiya sind zusammen?" "Hai, seit fast einem Jahr schon. Und sonst sind die beiden total happy." "Wenn das so ist, dann werden die beiden sich sicher wieder vertragen." "Glaubst du?", fragte Die zaghaft. Das wäre zu schön. "Ja, ich mein, ich hab die beiden bisher nur ein paar Mal gesprochen, aber ich glaube, dass die beiden das nicht lange aushalten. Du wirst schon sehen. Nicht lange und Toshiya wird Kyo mit seinen Tränen erweicht haben." Der Rothaarige überdachte die Worte von Andy noch einmal und musste seinem Freund Recht geben. Ja, die beiden liebten sich zu sehr, um den Streit lange auszuhalten. "Und was ist mit dir? Ich mein, du hast doch bestimmt mehr auf der Seele als nur die Probleme zwischen Kyo und Toshiya und den Streit mit Kaoru. Du bist blass und hast dunkle Augenringe. Was ist los?" Die sanfte Stimme von Andy überraschte Die. Ansonsten war Andy mehr der Spaßvogel. Immer gut gelaunt und immer am Lachen. Also genau wie Die auch. "Ich....ich weiß nicht, wie ich das sagen soll, aber.....der Streit mit Kaoru trifft mich nicht nur, weil wir...beste Freunde sind", flüsterte Die und blickte in sein Glas. Weißer Schaum schwamm noch etwas auf dem halb getrunkenen Bier. "Du meinst...." Plötzlich begriff Andy und sein Mund schloss sich wieder. Das hätte er nicht erwartet. Nicht von Die. Lange Zeit schwiegen die beiden und jeder blickte auf irgendeinen Punkt im Restaurant. Die letzen Gäste standen auf und verließen das Gebäude. Die Kellner räumten die Tische auf. Andys Blick fiel auf seine Armbanduhr. Es war schon kurz nach elf Uhr. "Ähm...Die, es ist schon spät und morgen muss ich früh raus. Meetings und so. Hör zu, ich ruf dich morgen an und dann werden wir reden, okay?" Der Angesprochene schaute hoch in das Gesicht seines Freundes, der schon aufgestanden war, seine Jacke überzog und ein paar Yen-Scheine auf den Tisch legte. "Okay?" "Mhmmm", antworte Die nur. Und dann war Andy nach einer schnellen Umarmung schon aus dem Restaurant. Nach ein paar Minuten stand auch Die auf und bezahlte den Kellner. Dann ging er mit gesenkten Kopf nach Hause. Er wollte nur noch ins Bett. Und so erleichtert er sich zu Anfang fühlte, weil er endlich mal über seine Probleme reden konnte, so empfand er nun nur noch eine Schwere auf seinem Gewissen. War es doch falsch gewesen, Andy alles zu erzählen? +~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+ Die kühle Herbstluft fraß sich durch die dünne Jacke. Automatisch schlang der Vocal die Arme um seinen Oberkörper. Seit Stunden wanderte er nun schon durch den traditionell gestalteten Park. Aber selbst die Stille und die allmähliche Dunkelheit konnten seine Seele nicht beruhigen. Tiefe Schuldgefühle fraßen sich in sein Herz und drohten, in die Arterien einzudringen und dann mit dem Blut durch seinen ganzen Körper zu strömen. Entschuldige dich einfach! Dann kannst du ihn endlich wieder in den Arm nehmen. Innerlich verfluchte Kyo diese Stimme seines Kopfes, die ihn nun schon seit Stunden das Gleiche sagte. Ja, wenn es mal so einfach wäre. Kyo seufzte und beschloss dann, endlich zurück nach Hause zu gehen. Seine Schuhe drückten allmählich und die Kälte hatte nun ganz von ihm Besitz ergriffen und hüllte ihn wie einen langen Mantel ein. Mit bedächtig langsamen Schritten folgte er also dem Pfad, verließ den Park und ging nach rechts. Schon von weitem konnte er die Fenster ihrer Wohnung im dritten Stockwerk erkennen. Es brannte kein Licht. Toshiya musste wohl schon schlafen. Als der Sänger die Wohnungstür hinter sich geschlossen hatte, zog er seine Schuhe und seine Jacke leise aus. Dann lauschte er in die Wohnung. Stille. Er verschwand schnell im Badezimmer und stand dann kurze Zeit später vor der Balkontür. Eine dampfende Tasse Tee wurden von seinen Händen umschlossen, die die ersehnte Wärme in sich aufnahmen. Sterne funkelten am dunklen Himmel, aber man erkannte das Leuchten der Himmelskörper kaum. Die Straßenlichter schienen zu hell. Schlafen wollte Kyo nicht. Er war nicht müde und außerdem zweifelte er auch daran, dass er überhaupt einschlafen könnte. Motorengeräusche nahten und zogen vorbei. Sein Blick fiel auf ein kleines Regal an der linken Wand des Wohnzimmers. Ein paar Bücher, CD´s und drei Fotoalben standen darin. Die Fotoalben..... Sie waren voll geklebt mit Fotos, die hauptsächlich die anderen, ganz besonders Die, geknipst hatten. Kyo ging zum Regal, zog das mittlere Album heraus und setzte sich auf ein Sessel. Seine Tasse stellte er auf den kleinen Couchtisch und legte dann das Album auf seine Knie. Mit einem Lächeln öffnete er das Album und blätterte durch die Seiten. Alles Fotos von ihnen als Paar. Bei einem bestimmten Foto blieb Kyos Blick hängen. Die fünf Freunde waren damals, zu Beginn des Jahres, bei einem Videodreh. Sie drehten in einer dunklen, verfallenen Lagerhalle, die an einem kleinen Strand stand. Gleich nach Drehende waren sie alle zum Meer gerannt. Die ganze Nacht hatten sie die Szenen immer und immer wiederholt, bis der Regisseur endlich zufrieden war. Auf dem Weg zum Strand hatte Kaoru die ganze Zeit vor sich hin gemurmelt, dass er diesen Idiot, der sich Regisseur schimpfte, niemals mehr engagieren würde. Alle hatten gelacht und hatten dann den Sonnenaufgang beobachtet, während das Meer sachte um ihre Schuhe spülte. Toshiya hatte die Arme von hinten um den Sänger geschlungen und den Kopf auf Kyos Schulter gelegt. Kyo hatte dann die Augen geschlossen und die Wärme seines Koibitos genossen. Die hatte schnell die Kamera gezückt und das Paar im sanften Morgenrot der aufgehenden Sonne fotografiert. Kyos Finger strichen zärtlich über das Bild. Sie waren glücklich gewesen am diesen Morgen. So unendlich glücklich. Eine einsame Träne befreite sich und rollte über das noch etwas kalte Gesicht des Sängers und fiel schließlich auf das Bild. Schnell wischte Kyo das Bild mit seinem Shirtärmel trocken und schloss seufzend das Album. // Und nun hast du alles zerstört! Du Idiot! // Kyo legte das Album auf den Tisch und tauschte den Sessel gegen die Couch aus, auf der er sich ausbreitete und dann seine Augen schloss. Entgegen seiner Erwartungen entfloh Kyo fast sofort in die Welt der Träume. tbc Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)