Riddles von abgemeldet (•pausiert •) ================================================================================ Kapitel 11: Green and White --------------------------- Hey ^_^ Ja, ich weiß. Es hat schon wieder ewig gedauert, aber wie gesagt, die Schule ist halt sehr stressig. Das hab ich jetzt schon so oft geschrieben, aber es stimmt immer noch. ^_~ Aber da ich jetzt Ferien habe, werde ich versuchen, so viel wie möglich zu schreiben. Viele Chapters werden es nicht mehr werden. Die Story läuft also langsam zum Ende hin. Langsam, aber sicher.^^ Ganz vielen Dank für die letzten Kommentare. Ihr seid alle so toll. ^___^ Chapter Eleven Green And White „Verschwunden?“ Kaoru wischte sich die dünne Schweißschicht von der Stirn. Das Thermometer neben ihn gab Auskunft über eine Außentemperatur von 11°C. „Ja. Die Polizei konnte ihn bisher nicht finden. Sein Handy war das Einzige, was verbrannt in der sonst leeren Wohnung zu finden war. Seine Eltern sind genauso ratlos wie wir. Es gibt keinen Anhaltspunkt oder überhaupt einen Grund für sein Verschwinden.“ Kein Grund? Gründe gab es viele für Die. Zu viele, um sie aufzählen zu wollen. Kurz verlor Kaoru das Gleichgewicht, klammerte sich an den Fensterrahmen und stolperte nach hinten. „Die Polizei wird auch weiterhin nach ihm suchen, aber sie glauben, dass Die nicht gefunden werden will. Es wird also schwierig. Dir en grey werden solange eine offizielle Schaffungspause einlegen. Manager-sama wird es in den nächsten Tagen verkünden. Vielleicht empfindest jedenfalls du in dieser Zeit das Bedürfnis, dich endlich einmal wieder bei uns zu melden. Bye!“ Auch Kaoru klappte das Handy zu und warf es auf sein Bett, dass seit Tagen unberührt war. Ein Zittern erfasste seinen Körper und Wärme suchend nahm er die Bettdecke, wickelte sie sich um den Körper. Ein neuer Schweißfilm bildete sich auf seiner Haut. Die Kälte bohrte sich in seine Knochen. Er hatte seine Wohnung ausgeräumt, diese dann in Brand gesetzt, sein Handy bewusst verbrennen lassen und war danach spurlos verschwunden. Nachvollziehbar. Verständlich. Kaoru hätte es wohl genauso getan. Wäre er aber an Dies Stelle gewesen und hätte so gehandelt, dann hätte Die versucht, ihn zu vergewaltigen. Die würde die Schuld an allem tragen. Die würde sich vor Scham über sich selbst auf die Couch legen und sich zusammenrollen. Die würde keinen Lichtschimmer in dieser Finsternis mehr erkennen. Die würde sich einfach so verdammt mies fühlen. Aber Die hatte ihn nicht so behandelt. Nein, Die würde so etwas nie tun können. Er lag hier und verfluchte sich selbst für seine Tränen. Kaoru Niikura trug die Schuld und auch Kaoru Niikura drohte an dieser Schuld zu zerbrechen. Das Kreuz wurde mit zittriger Hand gezeichnet. Zwei ungerade Striche. In der Mitte würden sie sich unfreiwillig kreuzen und damit in eine Verbindung eingehen. Ein Kreuz ähnelte einer Ehe. Zwei Glieder vereinigen sich. Bei der Ehe würde diese Vereinigung aber auf freiwilliger Basis entstehen. So sollte es jedenfalls geschehen. Der Stift fiel aus der Hand. Die trüben Augen wanderten über von dem Kreuz mit noch nicht ganz getrockneter Tinte zu dem Kreuz links daneben. Auch dieses Kreuz stand nicht alleine. 54 Kreuze. 54 Tage. 54 Tage gefüllt mit Ungewissheit, Tränen, Gedanken und einer Suche. Die Suche nach Daisuke Andou. In den Medien wurde das Verschwinden von dem Zweitgitarrist Dir en greys kaum noch erwähnt. Menschen interessierten sich nur für die aktuellsten Geschehnisse. Dies war eine Weisheit, jahrhundertealt. Sein Blick wandte sich von dem Kalender ab und widmete sich der Körper großen Karte Japans. Auch sie war an die relativ freie Wand seines Wohnzimmers gehängt. Stecknadeln in zwei verschiedenen Farben steckten in der Karte und somit in der Tapete. Bei der Anzahl der Nadeln müsste Kaoru in den nächsten Wochen dringend neu tapezieren. Doch dies würde er erst tun, wenn er die Karte abnehmen könnte. Kaoru setzte sich an den Schreibtisch und nahm einen kleinen Zettel in die Hand. Kyo hatte dort mit seiner unsauberen Schrift die Telefonnummern der Hotels und Pensionen in Gotsu aufgeschrieben. Auch dort hatte Kaoru angerufen und erneut eine negative Auskunft erhalten. Trotzdem würde er sich immer mit belegter Stimme bedanken. Glauben konnte er der Auskunft nie vollständig. Die könnte in dem Hotel oder in der Pension darum gebeten haben, keine Auskunft über seine Person zu geben. Die Hoffnungslosigkeit, die Kaoru mit jedem nicht erfolgreichen Telefonat stärker in ihren Bann zog, spiegelte sich nur zu deutlich in seinen Augen wider. Dies mag wohl auch der Grund sein, dass seine Freunde ihn jedesmal in den Arm nahmen, wenn sie Tag für Tag kamen und ihre Suche fortsetzten. Seinen Freunden hatte er gesagt, dass er Schuld an Dies Verschwunden war. Den wahren Grund hatte er aber verschwiegen. Dies wurde von den anderen akzeptiert und selbst Toshiya fragte nicht weiter nach. Mit einem Seufzen zerknüllte er den Zettel und warf ihn in den Mülleimer neben seinen Füßen. Die Großstädte und Städte waren bereits alle mit blauen Stecknadeln gekennzeichnet. Die meisten kleineren Ort schimmerten auch schon bläulich. Nur noch vereinzelte Orte hatten grüne Stecknadeln. Grün für die Hoffnung. Kyo ließ sich mit dem Schlüssel, den Kaoru tagsüber unter der Blumenschale versteckte, selbst herein. Das Kätzchen lief ihm sofort entgegen und lächelnd nahm er sie auf den Arm. Zielstrebig ging er in das Wohnzimmer, in dem Kaoru immer noch am Schreibtisch saß und an die Karte starrte. Fürsorglich wischte er die stummen Tränen von den Wangen seines Leaders und setzte das Kätzchen ab, um seine Arme von hinten um Kaoru zu legen. „In Gotsu auch kein Erfolg?“, hauchte er in Kaorus Ohr. Ein kurzes Nicken beantwortete ihm die überflüssige und doch obligatorische Frage. „Wir werden ihn finden.“ Kyo schloss die Augen und spürte erneut die Bewegung von Kaorus Kopf. „Doch Kaoru. Wir werden ihn finden.“ „WARUM BIST DU DIR SO SICHER?“ Tränen bahnten sich ihren Weg über Kaorus blasses Gesicht, als er wütend vom Stuhl aufsprang und sich zu Kyo umdrehte. „Weil er gefunden werden will.“ Beruhigend legte der Vocal seine Arme um Kaoru und schloss die Augen. „Er möchte gefunden werden, Kaoru.“ Der Körper Kaorus erschlaffte und schmiegte sich an den warmen Körper. „Wie...wie willst du das wissen?“ Kaoru glaubte ihm nicht. Doch Kyo lächelte wissend, sah auf und blickte Kaoru an. Kyo lauschte dem schnellen Atem des Leaders. Eine tätowierte Hand legte sich auf Kaorus Brust, gezielt plaziert. Er lächelte Kaoru an und legte seinen Kopf an die leicht bebende Brust. Seine Augen schloss er. „Du möchtest wissen, warum ich mir so sicher bin? Warum ich behaupte, wir würden Die finden? Ich sage es dir, Kaoru. Weil er spurlos verschwunden ist. NEIN! Lass mich ausreden.“ Die Augen öffnend blickte Kyo erneut hoch, lächelte Kaoru mild an. „Wein nicht mehr, Kaoru. Hier drinnen“, die Hand klopfte auf die Stelle, „hier drinnen weiß ich es ganz genau. Und du weißt es auch. Glaube auch daran, Kao.“ „Ich weiß nicht, was genau zwischen euch vorgefallen mag. Du bist Schuld an Dies Verschwinden, das hast du gesagt. Ich könnte nur erahnen, was passiert sein mag. Ich möchte es aber nicht. Du wirst es uns erzählen. Und dies weiß ich auch. Sehr genau. Wir werden empört darüber sein. Wir werden dich missachten. Wir werden uns um Die sorgen. Wir werden dich nicht verstehen.....zunächst! Wir werden dich bald schon verstehen. Wir werden dir verzeihen. Ja, Kaoru. So wird es geschehen.....wenn du mit Die zurückgekehrt bist. Du wirst ihn finden. Und er wird dir verziehen haben. Niemand versteht dich so gut wie Die. Er versteht dich besser als du dich selbst.“ „Und nun, trockne deine Tränen und denke nach. Ich bin mir sicher, du wirst einen Hinweis und schließlich auch Die finden. Und ich schwöre dir, wenn du ihn nicht gesund und munter zurückbringst, dann werde ich nicht so ruhig sein, wie ich es jetzt bin.“ Kaoru lächelte leicht und erwiderte Kyos Umarmung. „Ich danke dir.“ Lächelnd schüttelte Kyo den Kopf und flüsterte Kaoru ins Ohr: „Vergesse niemals, dass wir dich lieben.“ Sanft löste der Blonde die Umarmung, küsste Kaoru auf die Wange und prägte sich das starke Gefühl der Hoffnung ein. Den Schlüssel versteckte er wieder unter der Blumenschale. *~*~ Remember when we were such fools And so convinced and just too cool Oh no No no I wish I could touch you again I wish I could still call you friend I'd give anything „Alles....“ Der `Power`-Knopf wurde gestreift. Selbstmitleid und Schuldgefühle würden ihn jetzt nicht weiterhelfen. Denken...nachdenken...sich erinnern... Eine Erinnerung würde ihn sicher helfen. Aber welche? Das erste Treffen, der erste Auftritt, die zahlreichen gemeinsamen Abenden, verbracht mit dem Perfektionieren des Gitarrespiels, verbracht mit anderen Freunden, verbracht mit Tanzeinlagen in Diskotheken, verbracht mit Litern von Alkohol, verbracht mit Popcorn und Filmen, verbracht mit Reden. All diese Erinnerungen bewahrte er in seinem Herzen. Doch kein versteckter Hinweis. „Du bist gemein, Die.....“ „Nein! KAORU!!!“ Es riss Kaoru in ein Bild....das Bild vor der inneren Dunkelheit. „Du willst doch nicht wirklich rote Rosen kaufen?“ „Warum nicht?“ „Ach, Kaoru. Du verstehst einfach nichts....jedenfalls nichts von Frauen.“ Das Lächeln würde er niemals vergessen. „Lass mich dir lieber helfen. Der rote Amor wird dir schon helfen.“ „1. Schenke einer Frau niemals bei dem ersten Date rote Rosen.“ „Warum nicht?“ „Weeeeeeil, lieber Kaoru: Rote Rosen sind das Symbol für die tiefe Liebe. Bei dem ersten Date empfindet noch niemand diese Liebe. Du würdest die Frau also anlügen.“ „...“ „Ja, da verschlägt es dir die Sprache....tja, bei solch einer hohen Intelligenz würde ich auch erblassen.“ „Intelligent? Wo???? Den Typen musst du mir zeigen!“ „Witzig, Kaoru, sehr witzig. Der Typ steht übrigens vor dir. Damit kommen wir zu Regel Nr.2“ „Und die wäre?“ „Gib dich niemals dümmer als du bist. Frauen stehen nicht auf dumme Männer, egal wie gutaussehend die auch sein mögen.“ „Aber, Die! Du widersprichst dir doch selbst. Ich dachte immer, Frauen stehen auf dich....“ „Haha. Flache Witze solltest du auch unterlassen. Kommen nicht so an, musst du verstehen.“ „Ja, ja. Ich hab verstanden. Können wir jetzt aber endlich Blumen kaufen? Die Verkäuferin starrt schon zu uns rüber.“ „Kaoru, sie beobachtet nicht uns. Sie beobachtet mich....Meinem Charme kann halt keine Frau widerstehen.“ „...“ „Ich weiß, dass du eifersüchtig bist, Kaoru. Und es tut mir auch leid....aber was soll ich machen? Ich kann mich doch nicht vor der Menschheit verstecken.“ „Keine lahmen Scherze, Die. Schon vergessen?! Und jetzt mach weiter mit deinen dummen Regeln.“ „Okay, okay. Aber nur weil ich dich so lieb hab. Also, viertens, versuch immer selbstsicher zu wirken. Egal, wie oft du schon gehört haben magst, Frauen würden schüchterne Männer total süß finden. Sie tun es NICHT.“ „Kapiert. Weiter.“ „Ach, Kaoru, doch nicht zu genervt. Also, Regel Nr.5. Und jetzt pass gut auf. Das ist die wichtigste von allen Regeln.“ „Jetzt bin ich aber gespannt.“ „Das solltest du auch sein. Also.....mache dich nie, aber wirklich NIEMALS.....niemals über die Form ihrer Brüste lustig!!!!“ „...“ „...“ „...“ „...“ „WAS?!!!!!“ „Ja...das ist die traurige Wahrheit.“ „Welche Wahrheit? Die, wenn du mir solch einen schwachsinnigen Tip gibst, dann kann er ja nur aus deinen persönlichen Erfahrung abgeleitet sein.“ „Naja.....nicht ganz.....vielleicht ein bisschen...aber nicht zu 100%...“ „...“ „Lach mich nicht aus! Hmpf!“ „Tut mir leid, Die. Aber....aber das ist so typisch für dich.“ „...“ „Und jetzt schmolle nicht. Ich nimm mir deine Tips zu Herzen. Aber jetzt will ich wirklich mal Blumen kaufen. Mein Date beginnt in 15 Minuten....Moment, nein in 14 Minuten.“ „Keine Hektik, Kaoru.“ Der Geruch war so stark gewesen, dass er ihn schon fast benebelt hatte. Im schwachen Sonnenlicht hatten sie gestrahlt. „Warum diese Blumen, Die?“ „Hm...sie sind schön, duften gut, sprechen nicht von der großen Liebe. Jup, deshalb.“ „Die....das kauf ich dir nicht ab...“ „...“ „...“ „Sie erinnern mich an meine Lieblingsblumen...“ „An welche Blumen erinnern dich weiße Lilien?“ „...“ „Sie müssen noch schöner sein als weiße Lilien...“ „Ja...das sind sie....“ „würdest du es mir sagen, wenn ich dir verspreche, dass ich es niemanden erzähle?“ „Vielleicht...“ „Du könntest es mir ins Ohr flüstern.“ „Ja....das könnte ich.“ „...“ „Es sind...“ Die Couch knarrte leicht, der Schreibtischstuhl gab unter dem Gewicht nach. Mit unnötig viel Druck drückte er auf die Tasten, zwang sie bis zum Boden. Google suchte innerhalb von Sekunden. Kaoru verfluchte das Suchsystem für seine Langsamkeit. Werbung verdeckte das Ergebnis. Ein schneller Klick. Das erste Ergebnis. Negativ. Der zweite Link. Nutzlos. Der dritte Klick. Nicht annähernd hilfreich. Der vierte Versuch. Hände ballten sich zu Fäusten. Die fünfte Hoffnung endete in Enttäuschung. Kaoru änderte den Suchbegriff. Die Suche begann. Kaoru blickte konzentriert auf den Bildschirm. Unbewusst legte er seine feuchten Hände auf seine Beine. Die Ergebnisse wurden angezeigt. Kaorus Hand zitterte, als er die Maus bewegte und den ersten Link anklickte. Leontopodium alpinum „...unwichtig....“ Die Pflanze erreicht eine Höhe von drei bis zwanzig Zentimeter. „Unwichtig.“ ...blüht zwischen Juli und September, ist ungiftig und geschützt. „UNWICHTIG!!!“ Die Maus stieß gegen die Wand, zerbrach und blinkte unregelmäßig auf. In Japan sind sie meist auf der Rebun Insel zu finden. Kaorus Körper erschlaffte. Langsam beugte er sich nach vorne, las die Zeile erneut. In Japan sind sie meist auf der Rebun Insel zu finden. Rebun...Rebun.... Schweiß klebte an Kaorus Hemd. Der Gitarrist beachtete es nicht, sprang auf und bemerkte nicht, dass der Stuhl zu Boden fiel. Die ältere Nachbarin von nebenan klopfte gegen die Wand. Der Lärm störte ihre Mittagsstunde. Sein Blick wanderte schnell über die Karte. Nördlich...nördlicher. Er stach eine giftig grüne Stecknadel in die Karte, malte um die Inselumrisse einen dicken Kreis. Er drückte den schwarzen Edding stark auf. Die Farbe überwand das dünne Blatt der Karte und zeichnete sich auf der weißen Tapete ab. Die Kreise wurden unsauberer. Kaoru zeichnete schneller. Die alte Dame hatte aufgegeben. Kaoru zeichnete über den Rand der Karte hinaus. Der erschöpfte Edding fiel ihm aus der Hand. Bedächtig schritt Kaoru nach hinten. Seine Augen fixierten sich auf den schwarzen Kreis. Ganz klein in der Mitte befand sich eine Insel, klein und grün gekennzeichnet. Rebun. „Endlich habe ich dich gefunden.“ tbc... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)