A complicated Love von Kazuha (Ein Mädchen wird erwachsen) ================================================================================ Kapitel 4: A boulevard of broken dreams? ---------------------------------------- Hi Leute! ^^ Hier ist das nächste Kapitel! ^^ Vielen Dank für die netten Kommies. Ich hab mich sehr gefreut! Und ich freue mich natürlich auch auf die neuen Kommentare von euch. ^^ Ach ja, das hier sollte erklären, warum das Freischalten der letzten Kapitel so lang gedauert hat: Wegen der Ferien in vielen Bundesländern und der damit verbundenen übermäßig vorhandenen Freizeit unserer Autoren dauert das Freischalten der Fanfics leider etwas länger. Dann viel Spaß beim Lesen! Eure Kazuha Kapitel 4: A boulevard of broken dreams? "Wie meinst du das?", rief Ran entsetzt, als sie am nächsten Tag in der großen Pause mit Sonoko in der Cafeteria saß und über die Wohnung sprach. "So, wie ich es sage", beschwichtigte Sonoko sie. "Weißt du eigentlich, wie viele Interessenten wir haben? Die reißen sich vermutlich um dieses Apartment! Und ich kann mir nicht vorstellen, dass mein Vater auf 75000 Yen im Monat verzichtet, wenn er doch den vollen Preis haben kann." "Sonoko", sagte Ran zitternd, "kannst du denn nicht noch mal mit deinem Vater reden? Ich halte das nicht länger aus bei Paps. Ich muss da raus. Weißt du, was heute morgen war? Er hat mich gefragt, ob ich meine Koffer schon gepackt hätte! Er wolle endlich seine Ruhe haben!" Sonoko schaute Ran mitleidig aber zugleich auch wütend an. "Dein Vater ist ein Esel. Du machst es ganz richtig, wenn du endlich ausziehst. Aber sag mal, was wäre denn, wenn du..." "Nein", antwortete Ran, bevor ihre beste Freundin überhaupt zu Ende reden konnte. "Ich werde nicht bei Shinichi einziehen." "Aber hör mal", konterte Sonoko, "er liebt dich doch und du ihn auch. Früher oder später werdet ihr sowieso zusammenziehen. Warum nicht jetzt?" "Weil ich es lieber später als früher hätte, okay?", murmelte Ran und trank einen Schluck Saft. "Ich möchte mich jetzt erstmal ganz aufs Lernen konzentrieren, verstehst du? Ich will nicht durch die Prüfungen rasseln. Das wird aber hundertprozentig passieren, wenn ich weiter mit Paps unter einem Dach wohne. Also BITTE hilf mir!" Sonoko schaute sie erschüttert an. "Du weißt doch, ich würde nichts lieber machen. Aber sieh mal. Hast du dir schon Gedanken um einen Job gemacht? 100000 Yen im Monat zu verdienen ist nicht leicht, und außerdem bezahlst du von dem ganzen Geld deine Miete, wie willst du dir Essen kaufen, Gas, Wasser und Strom bezahlen?" Ran starrte auf den Boden. "Recht hat sie", dachte das junge Mädchen bei sich. "Ich hab Ahnung von so was. Und wenn du auf deine beste Freundin hörst, dann wartest du, bis du einen Job hast, bevor du zu Hause ausziehst - oder, wenn es gar nicht mehr geht, musst du eben doch zu Shinichi ziehen." Stille. "Okay", murmelte Sonoko vor sich hin, "ich werd mit ihm reden. Aber eins sag ich dir: Ich verspreche nichts!" Ran nickte stumm. --- I walk a lonely road The only one that I have ever known Don't know where it goes But it's home to me and I walk alone --- Schon seit zwei Stunden lief dieses Lied nun, der CD-Player war schon ganz heiß. Ran lag auf ihrem Bett und sortierte ihre Sachen. Gerade hatte sie ein paar uralte Zeitschriften gefunden, die sie nun allesamt in den Papierkorb beförderte. "Was nicht alles für ein Müll unter meinem Bett rumliegt", murmelte sie leise und zog dann eine Kiste mit Stiften und Papier unter dem Bett hervor. Ihr blieb nichts anderes übrig, als die Stifte alle durchzuprobieren, ob sie noch funktionierten oder schon ausgetrocknet waren. Gerade, als sie damit anfing, klingelte ihr Handy. "Ja, hallo?", meldete das Mädchen sich und strich sich eine braune Strähne hinter ihr Ohr. "Hallo Ran", ertönte eine bekannte Stimme. "Mama! Wie geht es dir?" "Danke, ganz gut soweit! Dir auch, hoff ich!" Bevor Ran antworten konnte, plapperte Eri Kisaki weiter: "Hör mal, ich hab nur ganz kurz Zeit, dein Vater will gleich irgendwas mit mir bereden. Wüsst zu gern, was er jetzt schon wieder im Schilde führt. Die Scheidung? Das Sorgerecht für dich? Oder will er nur, dass ich ihm dabei helfe, die Bierkisten zu schleppen?" "Mama", maulte Ran und setzte sich richtig aufs Bett, "hat Paps dir etwa noch nichts gesagt? Ich ziehe aus." "Wie, du ziehst aus? Nicht dein Ernst, oder?" "Doch, mein voller Ernst. Tut mir Leid, Mama, mein Akku ist gleich alle. Machs gut." "Tsch..." Ran drückte auf den roten Knopf und legte das Handy weg, bevor das Abschiedswort ihrer Mutter zu Ende gesprochen war. --- I walk this empty street On the Boulevard of Broken Dreams Where the city sleeps and I'm the only one and I walk alone... --- Sie hatte ungefähr hundert Stifte in diesem Kasten, von Bleistiften, die so runtergespitzt waren, dass wahrscheinlich nur noch ein Zentimeter von ihnen übrig war, über Eddings, Filzstifte, Gelstifte, einen alten Füller und mindestens fünfzehn Kugelschreiber. Mehr als die Hälfte gingen nicht mehr oder waren - vor allem die Bleistifte - zu klein, auch die Buntstifte waren nicht mehr zu gebrauchen. "Ring, ring, riiing!" "Nicht doch, schon wieder!", motzte Ran und nahm ab. "Ja?", sagte sie ruppig. "Hey, hey, ich bin deine Glücksfee, soll ich wieder auflegen?" "Natürlich nicht, Sonoko", meinte Ran schnell und fügte noch hinzu: "Wie war es? Was hat dein Vater gesagt?" "Ganz ruhig, Ran. Er meinte, du solltest dir lieber eine andere Wohnung suchen." "Was?" "Die hier wäre zu teuer, selbst wenn du sie zum Freundschaftspreis kriegen würdest, müsstest du schon ziemlich reich sein, um auch noch die ganzen Nebenkosten außer der Miete zu bezahlen." "Na klasse." "Das ist nicht böse gemeint, von ihm nicht und von mir auch nicht. Aber er hat Recht. Du schaffst das nicht." "Ja, ja." "Zieh doch erst mal bei Shinichi ein, dann machst du die Schule fertig, jobbst neben dem Studium und fertig." "Sehr komisch. So wie in der Welt der Reichen funktioniert es nicht in der Welt der Normalen." "Was soll denn das?" "Du bist es gewohnt, alles zu kriegen, aber ich, ich nicht. Verdammt noch mal! So ein Glück hab auch nur ich, Scheiße verfluchte!" "Krieg dich wieder ein!" "Nein! Ich will nicht! Ich will hier weg, ich will aber nicht bei Shinichi einziehen, ich will meine eigene Wohnung!" "Schrei nicht so!" "Ich schreie gar nicht!!" Ran war wütend, sie war fast rot geworden vor Zorn. Erst faselte ihre beste Freundin was von Glücksfee, und dann war sie doch nur der Unglücksbote, der diese "tolle" Nachricht überbrachte. "Ich will einfach nicht bei ihm einziehen, und das solltest du endlich akzeptieren!" "Spinnst du?", rief Sonoko in ihr Handy. "Ich verhandle hier mit meinem Vater, nur, damit Madame ihr Dreamhome bekommt und dann werde ich von dir so angeschnauzt?" Ran sagte nichts. "Diese Ziege, sie weiß nicht, wie es ist, ausziehen zu wollen", dachte sie. "Ran?" "Was ist?", motzte sie. "Ich bin echt sauer auf dich. Warum meckerst du so? Ich kann nichts dafür, dass mein Vater nicht mehr mit sich reden lässt, was diese Wohnung angeht." "Ich bin sauer, weil du immer nur davon redest, dass ich doch mit Shinichi zusammen ziehen soll", sagte Ran offen, "aber das geht dich nichts an. Ich ziehe mit ihm zusammen, wenn ich es will. Das ist eine Sache zwischen ihm und mir." "Hör mal, ich bin deine beste Freundin!" "Was noch lange nicht bedeutet, dass ich dir alles auf die Nase binde!" Ran legte auf. Sie wollte sich nicht weiter mit Sonokos Stimme streiten, sie wollte sie nicht mehr hören. Das Mädchen machte das Handy aus und pfefferte es auf das Bett. Wütend warf sie ein Kissen auf den Fußboden, stapfte zum CD-Spieler und drehte ihn lauter. --- I walk a lonely road The only one that I have ever known Don't know where it goes But it's home to me and I walk alone --- "I walk alone..." Ran nahm ihren Walkman, legte die CD ein, schloss die Kopfhörer an und ging schnellen Schrittes in den Flur, wo sie ihre Schuhe anzog, den Hausschlüssel vom Brett nahm und nach draußen ging. --- I walk this empty street On the Boulevard of Broken Dreams Where the city sleeps and I'm the only one and I walk alone I walk alone I walk alone I walk alone I walk a... --- Schnell ging das Mädchen Richtung Park, die CD drehte sich im Player, "I walk alone", und ihre anfänglichen Kopfschmerzen vom Telefonat mit Sonoko verschwanden durch die frische Luft. --- My shadow's the only one that walks beside me My shallow heart's the only thing that's beating Sometimes I wish someone out there will find me 'Til then I walk alone Ah-ah, Ah-ah, Ah-ah, Aaah-ah, Ah-ah, Ah-ah, Ah-ah --- Dahinten, da war der Ausgang, da war die Haidostraße, in die sie hätte ziehen können, wäre alles gut gegangen. Das war ihre "Boulevard of Broken Dreams". --- I'm walking down the line That divides me somewhere in my mind On the border line Of the edge and where I walk alone Read between the lines What's fucked up and everything's alright Check my vital signs To know I'm still alive and I walk alone I walk alone I walk alone I walk alone I walk a... --- Sie nahm nur noch diese Musik war, kein Auto, keinen Menschen, der an ihr vorbei fuhr oder ging, stumm verschwand und vielleicht nie zurückkehrte. Ein komischer Gedanke, wie sie fand, als sie dann doch langsam in die Realität zurückfand und langsamer ging. Das Klacken ihrer Schuhe verstummte, als sie vor der Nummer 11 stehen geblieben war. Ran sah sich das Haus an. Es hatte zehn Stockwerke. Wie viele Wohnung es darin wohl gab? Und wie viele Zimmer sie wohl hatten? --- My shadow's the only one that walks beside me My shallow heart's the only thing that's beating Sometimes I wish someone out there will find me 'Til then I walk alone Ah-ah, Ah-ah, Ah-ah, Aaah-ah Ah-ah, Ah-ah I walk alone I walk a... --- "Scheiße, es bringt doch eh nichts. Was mache ich eigentlich hier?" Als wäre sie aus einem schlechten Traum erwacht, schüttelte sich Ran heftig und rieb sich die Augen. "Bin ich völlig verrückt geworden? Ich werde nicht sterben oder so was, ich kriege einfach nur diese Wohnung nicht! O Himmel! Was ist nur in mich gefahren? Ich muss mich bei Sonoko entschuldigen! Ich... ich muss... ich muss nach Hause." Völlig verwirrt ging die 17jährige den Weg zurück. --- I walk this empty street On the Boulevard of Broken Dreams Where the city sleeps And I'm the only one and I walk a... My shadow's the only one that walks beside me My shallow heart's the only thing that's beating Sometimes I wish someone out there will find me 'Til then I walk alone... --- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)