No Requirements - keine Bedingungen von abgemeldet (oder Sesshoumarus rechte Hand) ================================================================================ Kapitel 2: Angebot angenommen! ------------------------------ Als erstes, möchte ich allen Kommischreibern danken, die hierher zu meiner neuen FF gefunden haben! Es ist mir bewusst, dass diese FF eine Mischung aus Joanne Crawford oder wie eine andere Leserin gemeint hat Mary Sue und dem Mittelalter ist. Jedoch war es auch meine Absicht gewesen, es so zu mischen! Natürlich war mir bewusst, dass es bei anderen nicht unbedingt gut ankommt, aber wer diese FF nicht lesen will, braucht es auch nicht! Und nun geht es weiter!!!!!!!!!!!!!!!!!! Zielstrebig ging ich auf den verdatterten Inu Yasha und dessen Trupp zu und musterte ihn kurz von nahem, genauso wie ich es bei Sesshoumaru tat. "Du bist vielleicht ein verrücktes Weib" nuschelte dieser immernoch völlig verstört. Dann wieder etwas wütender in Richtung Sesshoumaru "Sesshoumaru du Feigling bleib stehen und stell dich dem Kampf wie ein Mann, oder hast du Angst gegen mich zu verlieren?" Keine Reaktion, gar nichts! Kein Auftauchen Sesshoumarus. Ich grinste leicht. "Ich schätze dein Bruder war an einem Kampf gar nicht interessiert, sondern wurde nur durch deine aufbrausende Art dazu gezwungen gegen dich zu konkurieren" Inu Yasha knurrte wütend. "Du machst jetzt sofort deine Klappe zu und nervst mich nicht mit deinem Intelligenzgeschwafel" Ich sah ihn scharf an, sagte jedoch nichts. Stattdessen lief ich zu Kagome und half ihr wieder beim Aufstehen. "Ist alles in Ordnung bei dir Kagome?" fragte ich sie vorsichtig. Sie sah mich ängstlich an, ehe sie den Mund auf und wieder zumachte und wieder auf. "Ich hatte so einen Schock bekommen, weißt du eigentlich wem du da gerade gegenübergestanden hast?" "Sesshoumaru" antwortete ich schulterzuckend. "Du bist ganz schön naiv Chiyo, du kennst diese Epoche nicht und willst gleich alles besserwissen" konterte diese jetzt ein wenig ärgerlich. Sie hatte mich dadurch ganz schön getroffen, aber nicht weil sie Recht hatte, sondern weil ich einfach merkte dass diese Menschen bzw. diese Truppe nichts für mich waren. Sie waren zu übervorsichtig und beleidigten mich jetzt auch noch für meine Stärke. "Ich habe euch nicht gebeten mir zu helfen, du warst diejenige" meinte ich in normalem Ton. Sie seufzte und stand auf. "Entschuldige für meinen Ton von vorhin, ich war noch ein wenig zu geschockt, ich hatte mit jedem Schritt den du getan hast, immer größere Angst gehabt, dass Sesshoumaru dich gleich aufschlitzt" "Könnte dir doch egal sein" Sie sah mich lange an. "Tut es aber nicht, ich weiß auch nicht warum" Ich kicherte in mich hinein. Nein, ich wusste zwar dass dieser Dämon mit seiner Selbstbeherrschung gekämpft hatte, jedoch sah er auch ein wenig interessiert an mir aus. Sehen konnte ich es an seinen Augen zwar nicht, aber mein Gefühl hatte mir das gesagt und ich hatte einfach mal darauf vertraut. Doch Kagome hatte in einer Sache Recht, ich kannte ihn nicht gut genug, also fasste ich einen Plan. "Du Kagome, kannst du mir mehr über ihn erzählen?" Diese starrte mich fasziniert an. "Wie bitte? Über Sesshoumaru? Wieso denn das?" Ich zuckte mit den Schultern. Doch in Wirklichkeit wusste ich schon warum, er hatte mir ein Angebot gemacht und dieses wollte ich nicht abschlagen. Es hatte mittlerweile zu regnen begonnen und wir alle bewegten uns Richtung Schutzhütte. Inu Yasha und der restliche Trupp kamen hinter uns her und tuschelten leise, natürlich über mich. Doch mich störte das nicht sonderlich. Ich war es aus meinem früheren Leben gewohnt, nicht alle Leute hatten uns geliebt, mich und meine Mutter angesehen oder gar als Idol hergenommen, nicht alle eben! Und man musste sich so einigen Tratsch und Klatsch anhören, auch wenn das gar nicht stimmte! Mittlerweile in der Hütte angekommen, entschuldigte sich Kaede bei mir. "Es tut mir wirklich leid mein Kind, dass ich dir die Waffe abgenommen und sämtliche Personen in Gefahr gebracht hatte" Inu Yashas Kommentar darauf war nur ein "Pah, du alte Schachtel, gib es doch zu dass du mich umbringen wolltest" Ich im Gegenzug winkte ab und lächelte. "Ist ja nochmal gut gegangen" Sie bot uns allen wieder einen Tee an und diesmal winkte ich ab. Ich hatte keine Lust zu trinken, denn dann musste ich aufs Klo und hier in der Hütte gab es keines, nur draußen, aber draußen regnete es und da wollte ich nicht raus. Also im Klartext keinen Tee. Dafür stellte ich wieder meine Frage. "Kann mir jemand etwas mehr über Sesshoumaru erzählen?" Sofortige Stille. Bis Inu Yasha aufeinmal losplatzte. "Wieso denn? Bist du etwa in den paar Sekunden wo du ihm in die Augen gestarrt hast, schon verknallt in ihn?" Das war echt kindisch von ihm. Hier merkte man deutlich den Unterschied der beiden Halbgeschwister. "Und wenn es so wäre Inu Yasha? So könntest du doch nichts dran ändern" Ich bereute es in dem Moment, keine Kamera mitgebracht zu haben und Inu Yashas rießige Klappe zu filmen, die ihm bis auf den Boden reichte. Ich grinste leicht. "Jetzt hören wir mal mit den Kinderein auf und widmen uns dem Ernst der Dinge, wie ist Sesshoumaru so drauf?" An Inu Yashas Stelle antwortete Kagome, denn Inu Yasha war immernoch sprachunfähig. "Naja, du musst wissen das er wirklich ein Kapitel für sich ist. Beide hatten unterschiedliche Mütter und Sesshoumaru ist im Gegensatz zu Inu Yasha ein Vollyoukai" Ich wusste zwar nicht was ein youkai war, aber ich schloss aus ihrem Satz, dass es einfach ein Syononym für Dämon oder eine Fachsprache für diese Bezeichnung war. "Ahja, und wie meinst du das jetzt genau?" Kagome rührte mit einem Löffel in ihrem Tee herum. "Er ist im Charakter genau das Gegenteil von Inu Yasha. Er ist sehr kühl, gelassen, man weiß nie was in ihm vorgeht, er versteckt es hinter einer emotionslosen Maske. Und er ist sehr sehr stark" "Aha" "Ja und wir wissen eigentlich gar nicht was er für ein Ziel verfolgt, doch einmal hat er eines, nicht wahr Inu Yasha?" Dieser grummelte. "Ja und zwar mein Schwert wollte er unbedingt haben, weil er mit seinem Zahnstocher nichts anfangen kann" Ich blinzelte für Sekunden etwas schneller als sonst. "Wieso kann er damit nichts anfangen?" "Nun..." schaltete sich jetzt Kaede ein. "..Sesshoumarus Schwert Tensaiga kann nicht schneiden, es kann nur zum Leben erwecken und Dimensionsportale öffnen, soweit ich Bescheid weiß" "Oh" war mein bedeutendes Kommentar. "Inu Yashas Schwert dagegen, Tessaiga vernichtet Gegner in Massenzahlen und birgt auch sonst noch viele Geheimnisse, es ist im Klartext bei richtiger Anwendung eine große Gefahr für alle Lebewesen, sogar Sesshoumaru wurde durch dieses Schwert schwer verletzt" "Ja und leider nicht gestorben" fügte Inu Yasha ärgerlich bei. "Achso..." meinte ich dann langsam. "D.h. dann praktisch dass Sesshoumaru der stärkere der Beiden ein eher schwaches Schwert mit anderen Kenntnissen bekommen hat als Inu Yasha, der schwächer ist und damit auch mehr Schutz braucht" "Pah, ich bin nicht schwächer als er" Kaede unterbrach ihn. "Ja aber Inu Yashas Schwert dient auch seinem eigenen Schutze, denn wenn er das Schwert nicht mehr hat gerät seine andere Seite, das Youkaiblut außer Kontrolle und er verwandelt sich in einen ganzen Dämon und verliert über sich die Kontrolle. Dann ist er in einer solchen Verwandlung nicht wieder zu erkennen, er bringt gnadenlos alles um was sich ihm in den Weg stellt" Ich sah zu Inu yasha hin. Er war nicht sonderlich stolz darüber dass man diese, seine Schwäche vor anderen Menschen ausplauderte. "Ok, jetzt weiß ich ja die Geschichte der beiden Schwerter aber wie sieht es mit seinem Charakter aus?" Diesmal erklärte es mir Miroku, der die ganze Zeit still geschweigen hatte und jetzt seinen Beitrag leistete. "Sesshoumaru ist Menschen gegenüber sehr skrupellos, er bringt sie ohne Gnade um, weil er Menschen verachtete und diese als schwache Kreaturen bezeichnet" Ich überlegte. Das wäre aber gegen mich ein Widerspruch. "Wieso hat er mich dann nicht umgebracht? Ich bin auch ein Mensch, der sich zudem noch eingemischt hat" "Ja das ist eben die große Preisfrage Chiyo" meinte Kagome. "Vielleicht ist er ja in dich verliebt, wenn du nicht in ihn" grinste Inu Yahsa blöd und verfiel dann in schallendes Gelächter, in das aber keiner einstimmen wollte. "Du Witzkanone" meinte ich trocken. Auch die anderen wussten dass Inu Yasha einfach nur blöd sein konnte in dem Moment. "Im Übrigen sollte ich dir vielleicht noch was sagen Inu Yasha, dein Bruder hat versucht dich durch meine Hand umzubringen" Das Gelächer erstarb! "Wie...hääää?" Ich rollte genervt mit den Augen. Blöder Kindskopf! "Die Waffe die ich auf dich gerichtet hatte, das war Sesshoumaru, als ich ihm das zweite Mal in die Augen gesehen hatte, da hatte er mit mir irgendwas angestellt, jedenfalls hatte ich keine Kontrolle mehr über mich und hatte die Waffe nach seinem Wunsch auf dich plaziert" "WAAAAAAAAAAAAASSSS?" Miroku schien zu grübeln, ebenso Sango. "Mir ist aufgefallen dass deine Aura eine ganz andere als die von uns allen ist" "Huch?" "Ja..." meinte dann auch Kagome langsam. "Das habe ich auch schon bemerkt" "Wie meint ihr das alle?" "Irgendetwas ist anders, dein Aurabild ist anders" fügte sie bei. "Aber was es da genau ist weiß ich nicht" "Aha" war meine begeisternde Antwort. Die Aussage ging mir aber an dem Tag noch lange nicht aus dem Kopf. Was hatte das zu bedeuten? Was hatte das vor allem mit Sesshoumarus Verhalten zu tun? Irgendwie hatte ich das Gefühl dass ich mich da noch auf eine ganz große Abenteuerreise einlassen würde und das schneller als mir lieb war. Aber hatte ich denn eine Wahl? Nach Hause wollte ich auf gar keinen Fall! Meine Mutter war zwar froh, vielleicht in den ersten Momenten dass ich nicht mehr da war, aber dann hätte sie niemanden mehr an dem sie ihre Frust abladen konnte. Außerdem würde sie so oder so nach mir suchen, egal wo! Denn die Presse würde sich einschalten und ihre Maskerade aufdecken, wenn ich plötzlich nicht mehr da war! Ich wusste mittlerweile wie meine Mutter dachte, ich wusste fast alles von ihr! Ich kannte ihre Manieren und ihre Gewohnheiten alle. Sie war einfach eine hysterische, unberechenbare in die Jahre gekommene Frau. Ich könnte mir gleich ein Grab bestellen, wenn sie mich finden würde! Ich würde dann die Prügel meines Lebens bekommen, wenn nicht vermutlich gleich totgeschlagen werden! Nach Hause konnte ich also nicht und auch nicht in meine Epoche! Blieb nurnoch das Mittelalter....jetzt die Frage, sollte ich bei Kagome und Co. bleiben, lieber alleine weiterziehen und hoffen in einem Dorf angenommen zu werden oder Sesshoumarus Angebot annehmen? Bei allen drei Möglichkeiten wusste ich eines nicht: Was mich da erwartete! Bei Kagome musste ich wahrscheinlich auf Splitterjagd gehen, das würde mir zu stressig werden! Ich konnte nicht kämpfen, also würde ich ein Klotz am Bein sein und erst recht nicht mitziehen können. Inu Yasha konnte mich nicht leiden, Miroku mochte ich nicht, weil er pervers war. Kagome und Sango, die beiden weiblichen Wesen in dem verrückten Grüppchen wussten nicht wie sie mit mir umzugehen hatten. Es war also im Klartext keine Gemeinschaft in der ich mir vorstellen konnte zu leben. Im Klartext, sie würde mich nie mitnehmen! Ein Dorf aufzusuchen wäre wahrscheinlich die weitaus bessere Entscheidung, doch wir waren hier im Mittelalter. Es gab Dämonen, bestimmt auch Angriffe und ich würde draufgehen! Oder die harten Lebensbedingungen wäre ich nicht gewohnt und wäre vielleicht daran zu Grunde gegangen! Ich war zwar gewillt im Ernstfall auch hart für mein Geld zu arbeiten, doch die Frage blieb ob ich Geld überhaupt bekommen würde! Vielleicht müsste ich ja nur für die Gemeinschaft und das Dorf arbeiten! Ich kam schließlich doch aus einem verwöhnten Elternhause und es gab bestimmt Sachen, die auch mich von dem Ruhm und Glanz gezeichnet hatten. Also war diese Entscheidung auch nicht wirklich etwas für mich! Blieb nurnoch Sesshoumaru! Es hatte zwar noch keiner erwähnt, aber sie rieten mir indirekt alle von Sesshoumarus Vorschlag ab. Keiner traute ihm über den Weg! Doch wieso hatte ich eine ganz andere Einstellung ihm gegenüber? Wieso? Wieso zog es mich zu seinem Angebot so hin? War das ein Fehler? Was konnte ich schon verlieren? Na gut, vielleicht mein Leben, ja aber es war vielleicht besser zu sterben als daheim so weiterzuleben oder gar als unglückliche Frau hier im Mittelalter zu schuften oder nach Splittern zu jagen und ständig von Gegnern in Schach gehalten zu werden! Nein, ich würde seinem Angbot nachkommen. Ich war ein Mensch, der sich Meinungen über andere selbst bildete und nicht nach diesen ging. Vielleicht war er ganz anders, vielleicht war er auch so, na und? Viele Leute hatten auch immer gemeint dass ich seltsam war! Sie wussten nicht was es war, nur dass ich ihnen seltsam vorkam. Vielleicht passten Sesshoumaru und ich in diesem Punkt zusammen! Ich hatte die Entscheidung gefällt, ich würde gehen! Ich würde es riskieren! Mehr als mein Leben konnte ich dabei nicht verlieren! Entschlossen, endlich meinen Weg gefunden zu haben, stand ich auf und packte meine Tasche. "Hey wo willst du Weib schon wieder hin?" war Inu Yashas maulende Frage. Ich wollte ihnen nicht sagen, dass ich zu Sesshoumaru wollte, weil sie sonst denken würden dass ich ihre Gastfreundschaft nur ausgenutzt hatte um dann doch zu ihrem Gegner überzulaufen. Ich glaubte auch, dass keiner der hier anwesenden Sesshoumarus Antwort richtig deuten konnte. Deshalb sagte ich einfach. "In die Richtung gehen, die Sesshoumaru mir genannt hat" "Du spinnst doch" war Kagomes hastige Reaktion. Bingo, sie hatten seine Antwort nicht verstanden! Kagome hielt mich am Arm fest und blickte mir geradewegs in die Augen. "Sesshoumaru war noch nie darauf bedacht "Menschen" zu helfen, du würdest nie dort ankommen wo du hinwolltest, es ist bestimmt eine Falle" Ich riss mich von ihr los. "Und wenn schon, mal ehrlich... mitnehmen würdet ihr mich auf euerem Weg auch nicht, stimmts? Ich bliebe dann alleine und bevor ich nichts tue, gehe ich der Legende nach" "Du solltest besser in deine Zeit zurückkehren Chiyo, das Mittelalter ist für dich nichts" "Genau das kannst du auch bestimmen Kagome, du wirst schon merken wenn du in unsere Zeit zurückkehrst, warum ich nicht zurückkommen kann" Sie starrte mich verwirrt an. Und nun zu allen gewandt. "Danke für eure kurzfristige Aufnahme und für euere Gastfreundschaft, ich möchte euch keine Umstände mehr bereiten und gehe daher nun, auf Wiedersehen" Damit drehte ich mich um und öffnete die Tür nach draußen. Mit einem leise klicken schloss ich sie wieder. Es regnete immernoch und zwar in Strömen! Bevor die Gruppe da drinnen auch nur auf falsche Gedanken mich zurückzuhalten kommen konnte, rannte ich schon los. In die mir gewiesene Richtung von Sesshoumaru. Ich rannte nicht lange, da musste ich mich unter einen Baum stellen und tief Luft holen. Puh, war das laufen mit einer schweren Tasche anstrengend! Ich war vollkommen außer Atem! Ich hörte hinter mir ein Rascheln und bekam Angst dass das hier ein Dämon sein könnte, dann wäre ich ihm nämlich komplett ausgeliefert. Ich konnte gar keine Kampfsportart geschweige denn irgendwelche Verteidigungsarten. Ich wäre schneller tod, als ich es bemerken würde! Also nahm ich gleich wieder die Hände in die Füße und rannte so schnell es ging von dem Baum weg und auf die offene, große Wiese. Ich rannte was das Zeug hielt, was mein Körper hergab. Erst jetzt bemerkte ich den Fehler den ich getan hatte. Ich war mir nicht bewusst gewesen, dass ich bestimmt auf andere Dämonen treffen würde. Was machte ich denn jetzt nur? Nach 10 min. musste ich wieder anhalten und durchatmen. So ging das nicht weiter! Es goss wie aus Kübeln, meine Kleidung war schon bis auf die Unterwäsche nass und ich saß auf dem nassen Gras und überlegte mir was ich tun sollte. Vielleicht war das ja auch eine Art Probe von Sesshoumaru. Vielleicht wollte er mich testen, wie gut ich im überleben war. Wobei, wenn ich das selbst so durchkalkulierte, waren die Chancen nicht recht groß. Ich strich mir die ins Gesicht gefallenen, nassen Strähnen aus meinen Augen und sah mich um. Ich tastete unwillkürlich nach meiner Pistole in meiner Hosentasche. Sicher, war sicher und das war das einzige was ich besaß womit ich mich noch wehren konnte! Weit und breit keine Menschenseele und nur das ständige Rauschen des Regens erfüllte meine Ohren. °Vielleicht ist es wirklich gut dass es regnet, so denken die Dämonen dann dass eh keiner mehr raus geht und bleiben dann dort wo sie sind° schoss es mir durch den Kopf. Ich rappelte mich dann langsam wieder und setzte meinen Weg diesmal etwas gemächlicher fort, jedoch ständig mit der Angst dass doch noch ein unerfreulicher Gast meine Bekanntschaft machen könnte. Meine Klamotten wurden schwer, meine Kappe war nass und meine darunter liegenden Haar ebenso, die sich jetzt selbstständig machten und mir in einzelnen Strähnen aus der Kappe fielen. Und ich hatte diese Kontaktlinsen satt, sie rieben schon die ganze Zeit. Also blieb ich nocheinmal kurz stehen und tat sie erst rechts, dann links raus. Ich blinzelte leicht, damit ich wieder normal sehen konnte und erschrak heftig. Vor mir stand jemand! Oh du liebe Zeit, wie hatte ich das nur nicht merken können? War ich denn krank? "W-wer b-bist du?" stotterte ich, wobei sich eine Hand in meine Hosentasche schob. Dieser jemand vor mir verbeugte sich und griff nach meiner Hand. "Graf Toshio, verzeiht gändiges Fräulein dass ich euch so erschreckt hatte, doch bei dem Anblick" Er suchte meine Körperkonturen mit seinen Augen ab und unwillkürlich legte sich der Griff um meine Waffe. °Die Ruhe trübt° dachte ich mir. "Und wie ist euer Name?" schleimte er weiter nachdem er mit der Musterung fertig war. °Hmh, ich glaube ich sollte meine Namen häufiger wechseln, damit mich nicht jeder untereinander kannte, diese Pack ist bestimmt auch so vertratscht wie unsere Gesellschaft° "Ich heiße Kimiko" und hätte mir fast bei dem Satz eine abgelacht. "So ein hübscher Name aber euch, er passt zu eurer hübschen Person, kommt doch in meine nahegelegene Behausung, hier draußen holt man sich ja noch den Tod" Ja klar, ich war das Rotkäppchen und bekam jetzt vom Wolf eine Einladung in seinen Magen. "Nein" kam es ernst von mir. Sein Lächeln erstarb und mit ihm seine Freundlichkeit. "Gut, dann muss ich dich eben zwingen, wenn du nicht freiwillig mitkommst" Ich sah meine Nägel an und meinte amüsiert. "Versuch es" In dem Moment wo er auf mich losgehen wollte, zog ich meine Waffe und.....erschoss ihn einfach! Er ging wie ein Kartoffelsack zu Boden. °Huch, der ist aber schwer° Dann stieg ich über ihn drüber und sah noch ein letztes Mal zu ihm herunter. "Ohje, jetzt muss sich diese Grafschaft einen neuen Grafen suchen, wie konntest du nur so böse sein Shania, er wollte dir doch sicher nicht weh tun" °Na toll und mein Name konnte er sich auch nicht merken, den ich mir so schön ausgedacht hatte, was für ein Pech aber auch° Das komisch war gerade, dass ich jemanden zum ersten Mal umgebracht hatte und es mir nicht einmal leid tat. Ich sagte mir einfach dass alles und jeden den ich hier umbringen würde, einfach Notwehr war, sonst musste man selbst dran glauben! Und Notwehr war kein Verbrechen! Also ging ich einfach weiter und beachtete den Exgraf nicht, sondern setzte mich in Bewegung schleunigst weiterzukommen. Jetzt erst setzte ein Prasselregen ein, den ich von mir Zuhause gar nicht gewohnt war. Es schüttete und schüttete und meine Kleidung zog mich immerwieder nach unten. Doch der Regen tat irgendwie gut, es war einfach verrückt. Zuhause konnte ich das nie tun, ich hatte immer zuhause sitzen und sticken oder nähen müssen, wenn es geregnet hatte. Und jetzt spazierte ich munter und froh durch das nasse Gras und den grauen Himmel. Ich hatte nur ein Problem, die ganze Zeit über die ich ging, kam ich meinem Ziel zwar immer näher, doch ich wusste nicht wie weit es insgesamt noch war, da die Uhr auf komische Weise in dieser Epoche stehen geblieben war. Und es wurde immer dunkler und ich hasste die Dunkelheit! Schon als kleines Kind und jetzt war es nicht anders. Es setzte schon bereits die Dämmerung ein, als ich von weitem ein rießiges Schloss erkennen konnte. °Na endlich° kam es mir in den Sinn. Ich spurtete los, als ich plötzlich ein ungutes Gefühl bekam. Langsam drehte ich mich um und hinter mir stand...eine alte Frau! °Bei prasselndem Regen?°, fragte ich mich? Die war doch nicht ganz sauber! Ich blieb aber am Anfang doch höflich! "Was wollen Sie hier an so einem trüben Tage?" Ich hoffte dass sich meine Stimme nicht zu zittrig angehört hatte. Mir kam die Frau wie die Hexe bei Schneewittchen vor. Da steckte doch was im Busch! Und einfach erschießen? Soviel Skrupel hatte nicht mal ich! "Ich wollte dich fragen ob du einer alten Dame nicht einen Apfel abkaufen möchtest?" °Tatsächlich, sie will mich vergiften! So wie in Schneewittchen, die Hexe° "Ähmm, warten Sie einen Moment..." Ich musste ein wenig improvisieren, sonst würde sie sich noch verwandeln und mich in eine Kröte verzaubern. "dort ist das Schloss in dem ich wohne und ich hole schnell etwas Geld und kaufe ihnen etwas ab, einverstanden?" Sie schüttelte ihren Kopf. °Mist° "Ähm, kann ich ihnen sonst noch irgendwie behilflich sein?" °Schön nett bleiben Shania° "Ja" Und ehe ich auch noch irgendetwas sagen konnte, verwandelte sich die gute Frau in ca. 3 Sekunden in eine rießige Fledermaus. Ich stand total versteinert da und dachte nur noch eines: Shit! Und im nächsten Moment hatte sie mich schon gepackt und in die Luft erhoben, ich schrie und zappelte, wehrte mich....das Ziel war doch schon so nahe gewesen, warum musste das Leben so grausam sein? "HIIIIIIIIIIIIIIIIILLLLLLLLLFFFFFFFFFEEEEEEEEEEEEE" Ich zappelte wie eine Irre und bewirkte somit dass die überdimensional rießige Fledermaus nicht gescheit fliegen konnte, sie wackelte in der Luft, ebenso wie ich! "Halt endlich still oder ich breche dir gleich dein Genick, indem ich dich fallen lasse" Wir flogen gerade auf einen Wald zu, als ich mich entsinnte dass ich die Waffe in meiner Tasche hatte. Ich musste wirklich unter großem Schock gestanden haben, sonst hätte ich die Waffe schon längst gezückt. Das Pech dieser Frau bzw. Fledermaus war, dass sie mich an den Schultern gepackt hatte und nicht an den Händen. So zog ich die Waffe ohne Anstrengung und schoss einmal nach oben. Sofort erklang ein Schrei und dann ein Radikalabsturz, sie hielt mich immernoch umklammert und ich befreite mich schreiend aus ihrer Umklammerung. Was kam war furchtbar schnell und furchtbar schmerzvoll. In 5 Sekunden hatte sich die Frau einfach aufgelöst, einfach so während ich primär nach unten abstürzte und mit einer Heftigkeit an einem Baumast aufprallte, dass ich vor Schmerz beinahe losgekotzt hätte. Ich flog durch mehrer kleine Äste, riss mir meine kompletten Klamotten auf und fiel mit ungebremster Wucht in einen Holunderstrauch, der ungefähr die Größe eines Medizinballes hatte. Ein schmerzvolles Stöhnen entwich mir nach der Landung. Meine Sinne waren total vernebelt und ich sah für den ersten Moment nurnoch schwarz, ich senkte mein Gesicht auf den matschigen, vom Regen durchnässten Waldboden und fiel in sofortige Ohnmacht. ------------------------------------------------------------------- Sie hatte sein Angebot richtig interpretiert, das hatte er an ihren Augen gesehen. Er wollte sie damit einfach auf die Probe stellen, ob sie es würdig war von ihm trainiert zu werden oder nicht. Wenn sie es allein bis zu seinen Grenzen schaffte, dann würde er sie ausbilden und ihr das richtige Aussehen zurückgeben. Sie war kein Mensch, sie war eine Youkai und wusste es wahrscheinlich nur nicht. Außerdem wollte er wissen, wie so eine Youkaifrau wie sie in die Neuzeit gelangen konnte. Ihr würden sich auf dem Weg hierher viele Gegner stellen und die musste sie überwinden, doch sie war nicht dumm und würde es so vielleicht schaffen, andernfalls hatte sie Pech gehabt! Er bog in den linken Flügel ein, als ein Diener sich vor ihm verbeugte und hastig meinte. "Verzeiht Lord Sesshoumaru, aber die Dinerin Aya hat eine Menschenfrau in einem Gebüsch gefunden, dass genau die Grenze Süd und West durchtrennt" "Was ist es für eine Frau?" "Sie hat eher rötliches Haar und ist ohnmächtig, sie hat viele Verletzungen und bestimmt auch Brüche erlitten, zudem hat man nicht unweit von ihr einen Apfelkorb auf der Wiese gefunden" Der berühmte Trick mit dem Apfelkorb, sie war diesem Trick anscheinend unterlegen, aber in einer anderen Form. Dem Anschein nach hatte sie die Frau durchschaut, woraufhin es zu einem Kampf zwischen den Beiden kam. Da nur der Apfelkorb übrig geblieben war, musste die Frau jetzt tot sein. Denn wenn sie in den Apfel hineingebissen hätte, wäre sie augenblicklich ohnmächtig geworden und wäre von der Blutsaugerin aufgesogen worden, damit diese weiterleben konnte. Parasiten! Doch sie hatte also seine Grenze erreicht! Ein schlaues und seltsames Mädchen... "Sollen wir sie wegschaffen Lord Sesshoumaru?" "Nein...ich hole sie selbst" "Aber es regnet in Strömen Lord...." Er befahl dem Diener mit einer augenblicklichen Geste zum schweigen. "Jawohl, wie ihr beliebt, verzeiht die Störung" --------------------------------------------------------------------------------- Ich spürte einen komischen Schmerz in meinem Oberschenkel, langsam erwachte mein Spürsinn wieder und ich nahm verschwommen eine Gegend wahr. °Bäume, wo bin ich hier und was ist passiert° Ich wollte mich aufrappeln, als ich stöhnend zusammensackte. Mein Arm war beschädigt und mittlerweile blau angelaufen. Ich stützte mich mit der anderen, noch gesunden Hand auf und sah auf meinen Oberschenkel. Vor Ekel verzog ich das Gesicht. Ein Ast hatte sich durchgebohrt. Daher also der pochende Schmerz. Ich fackelte nicht lange und versuchte ihn rauszuziehen, was ich nicht schaffte. Es tat einfach zu weh. Tränen bildeten sich in meinen Augenwinkeln und ich kam mir so hilflos vor. Wenn ich den Ast nicht rausziehen würde, würde sich mein Bein entzünden und ich müsste es amputieren lassen. Der Gedanke war schrecklich! Also fasste ich neuen Mut und zog ihn mit einem lauten Schrei und einem kräftigen Ruck heraus. Ich schwitzte, obwohl es eiskalt war und ich vom Regen nur so triefte. Es war einfach pure Angst hier zu sterben! Das durfte ich nicht! Ich wollte mich auf die andere Seite drehen und mich am Baum hochziehen, damit ich aufstehen konnte, doch meine Hüfte war geprellt. Sie tat furchtbar weh und war an einer Seite etwas mehr geschwollen. Ich sah meinen Körper gründlich durch: Keine weiteren Verletzungen, nur Schürfwunden, Kratzer und offene Stellen. Was wollte ich mehr? Ich lebte noch, bis jetzt jedenfalls! Unter Ach und Krach erhob ich mich, diesmal zwar nicht schreiend, aber stöhnend! Ich atmete schwer und meinem Munde entwichen dicke Rauchwschaden, die meine Sicht des öfteren vernebelten. Es war so kalt und ich war vollkommen hilflos und verletzt, ich würde die Nacht nicht überstehen! Alles war schon fast stockdunkel, man konnte die Umrisse gerade noch erkennen. Plötzlich weinte ich lautlos! Doch die Angst machte mir Mut, ich hüpfte mit dem gesunden Bein weiter und unterdrückte den Schmerz an der Hüfte, der sich durch das Hüpfen auf der anderen Seite verschlimmerte. Doch ich hielt nicht an, ich hüpfte weiter, schnurstracks raus aus dem Wald. Ich hatte Angst im Dunkeln. Ich erreichte die Außenwand des Waldes und blieb erstmal keuchend stehen um Luft zu holen und die Schmerzen etwas abklingen zu lassen. Ich sah an mir herunter. Meine Kleidung war nicht mehr brauchbar, die Jeans war vom hochkommenden Blut in meinem Oberschenkel auf der einen Seite rot, auf der anderen dunkelblau mit vereinzelten Rissen. Mein Oberteil hatte einen tiefen Riss am Unterbauch, sodass dieser freilag. Ein linker Ärmel fehlte mir und meine rechte Brustseite am T-shirt war von kleineren Ästchen aufgeritzt worden und mein roter Bh sah heraus. Meine Kappe hatte ich verloren, die Haare fielen mir in dicken Strähnen ins Gesicht und begannen sich zu wellen. Alles in einem, ich sah furchtbar aus. Das schlimmste war nämlich, dass ich von oben bis unten mit Dreck, Matsch und Geäst übersäht war. Langsam zupfte ich das Geäst aus meinem T-shirt und hatte Mühe, dass ich stehen blieb. Ich ließ mein Blick über die nasse Landschaft gleiten, als ich etwas schwarzes im Gras liegen sah. Bei näherem Hinsehen konnte ich meine Waffe identifzieren. Ich setzte mich wieder in Bewegung, diesmal waren die Schmerzen jedoch größer, der Schock wich erstmal und die Wunden rebellierten immer heftiger. °Noch einen Meter Shania° Ich fiel hin und landete mit einem markerschütternden Schrei, auf dem rutschigen Gras! Mein gesamter Körper bäumte sich auf. Ich rührte mich nicht, erst nach etlichen Minuten verklangen die Schmerzen und ich versuchte wieder an die Waffe zu kommen. Ich lag auf dem Bauch und streckte meine rechte, gesunde Hand danach aus, doch ich bekam sie nicht zu fassen. Ich streckte mich noch ein wenig und fuhr vor Schmerzen wieder zusammen. Es ging nicht! Ich legte meinen Kopf in das weiche, kalte Gras. Sollte ich hier sterben? Wirklich jetzt? Ein weiteres Mal hob ich den Kopf und auf einmal standen in meinem Sichtbereich ein paar Füße. Ich hob den Kopf hoch und erkannte bauschige, weiße Hosen und eine Rüstung. Ich hob den Kopf noch ein wenig. Goldene Augen, silberne Haare. "Sesshoumaru" entwich mir mit leisem Geächze. Er sagte nichts, musterte mich erst und kam dann näher auf mich zu. Er drehte mich auf den Rücken und ich stöhnte wieder leise auf. Mein Atem ging unregelmäßig und immernoch schnell. Ich sah ihm in die Augen. "Hilf mir bitte" Die lähmende Kälte hatte meinen ganzen Körper im Griff. Ich spürte nur noch wie er die Arme unter mich legte und mich hochhob. Er trug mich! Und dann ging es in einem rasanten Tempo quer durch die Wiese. Ich lag hilflos in seinen Armen und genoss die Wärme, die sein Körper aussendete. Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen. Ich war gerettet! Im Schlossinneren angekommen, wurde ich nach langem Gehen auf ein Zimmer gebracht. In allem was er tat war er ungemein vorsichtig, was ich ihm nie zugetraut hätte. Dann wurden zwei weibliche Dienerinnen zitiert, die mir die nasse Kleidung ausziehen und neue bringen sollten. Sesshoumaru verschwand ohne ein Wort. Ich blieb mit den 2 Dienerinnen zurück, die mich schweigend auszogen, wobei sie einige Schreier von mir einstecken mussten. Alle beide machten große Augen als sie meine Unterwäsche sahen. "Verzeiht wenn ich frage..." "..Chiyo" antwortete ich sofort. "Ja Chiyo, doch was ist das?" "Unterwäsche" kam es von mir. "So etwas haben wir noch nie gesehen, ihr müsst sehr reich sein" Ich lächelte gequält. Ich WAR sehr reich! "Es geht, lasst die Unterwäsche an, sie wird auch so trocknen" Beide nickten und halfen mir dann beim umkleiden. "Was wollt ihr tragen?" fragte mich die eine dann zögerlich. "Egal, etwas weites wäre nicht schlecht" Die eine nickte und ging nach draußen um meinen Wünschen nachzukommen, während die andere immernoch staunend meine Unterwäsche musterte. Ich sagte dazu gar nichts und wartete einfach bis die andere kam. Mir wurde dann ein blusenförmiges, weites Oberteil gebracht und eine ebenso luftige Hose, die ungefähr so aussah wie die Sesshoumarus, nur in Rot. Sie war sehr bequem und gut zu tragen. Ich war zufrieden! Jetzt galt es nurnoch meine Wunden zu verbinden, damit die Schmerzen endlich abklingen konnten. Es tat alles ziemlich weh. Doch da brachten die zwei Frauen schon eine Trage her und plazierten mich drauf. "Was wird das denn jetzt wenn ich fragen darf?" "Lord Sesshoumaru hat euch zu sich befohlen" "Wieso denn das?" "Er will euch verarzten" kam die Antwort von der einen. Ich stockte. Nun, jetzt würde ich ihm dann zum ersten Mal alleine gegenüberstehen, für eine etwas längere Zeit! Was würde jetzt auf mich warten? Eine Strafpredigt? Nein, wieso denn auch? Aber dass er mich liebevoll empfangen würde, das sicherlich auch nicht! Die Mädchen trugen mich wirklich mit größter Sorgfalt, sodass ich kaum zusätzliche Schmerzen verspürte. An einer großen Türe angekommen, hielten sie an und öffneten die Türe. Der Raum war leer! Sie stellten die Trage an einem lodernden Kamin ab und hieften mich runter. "Vielen Dank" antwortete ich freundlich. Die beiden Mädchen nickten nur und verschwanden wieder. Es war ein rießiger Kamin. Und auch ein sehr schöner! Doch was viel schöner war, war dieses rießige Bild über dem Kamin. Es zeigte einen weißen Hundeyoukai mit Inu Yasha und Sesshoumaru als kleine Kinder. Das Bild hatte hier noch nicht den Anschein, als ob Inu Yasha und Sesshoumaru sich nicht mögen würden. Tja, die Zeit änderte sich und mit ihr eben alles andere auch. Auch bei mir war das nicht anders. Was wohl meine Mutter jetzt tun würde zu so später Stunde? Wenn sie wüsste, dass ich überhaupt nie mehr in ihre Zeit kommen würde! Eigentlich sollte es da jetzt jedem Kinde ein wenig reuen, doch bei mir tat es das nicht! Ich hasste meine Mutter dafür, was sie mit mir angestellt hatte, ich hasste sie für ihre gesamte Karriere, für ihre Schauspieljobs, für ihre freundliche Miene in der Öffentlichkeit, für ihre Prügel die ich daheim wegen keinen Anlässen bekam, und wegen ihrer so undurchsichtigen Natur! Unbewusst ballte ich meine Hand zusammen und ließ sie erschreckt wieder locker, als Sesshoumarus Stimme die knisternde Stille des Kaminfeuers durchbrach. "So, du bist also tatsächlich gekommen" Ich blickte nach hinten, wobei ich mich etwas drehen musste und meine schmerzende Hüfte protestierte. Ich hielt sofort inne und verzog das Gesicht leicht. "Sollte ich etwa nicht? Ihr habt mir schließlich ein Angebot unterbreitet" Er ging um mich herum und setzte sich in die Hocke, damit ich nicht mit dem Rücken zu ihm sprechen musste. Ich sah wieder seine Augen, die im Schein des Feuers golden schimmerten. Ich wusste nicht warum, aber Sesshoumarus Augen waren dieselben wie Inu Yashas und doch zogen mich seine viel mehr an als die die seines kleinen störrigen Halbbruders. Ich merkte, wie ich mich in Gedanken verlief und wendete die Augen wieder ab. "Hat dich mein Halbbruder Inu Yasha nicht gewarnt, wie gefährlich ich sein kann" Ich blickte ihn wieder an, aber nicht weil ich meinen Kopf zu ihm drehte, sondern weil er mit seinem Zeigefinger gedreht wurde. Mein Oberteil wurde geöffnet und ich saß regungslos da. "Ich lasse mir Meinungen nicht aufdrängen oder sagen, ich bilde sie mir selbst" war meine ehrliche Antwort drauf. Er sah mich kurz an, während er mir das Oberteil von den Schultern streifte und sich vor mir hinsetzte. Ich sah auf seine Hand, er hatte eine kleine Dose in der Hand mit einer komischen ähnlichen Paste. Mir war das überhaupt nicht peinlich, dass ich so halbnackt vor ihm dasaß wieso auch immer nicht. Er hatte so ein vertrautes Gefühl in mir geweckt, ich konnte es einfach nicht beschreiben. Fakt war einfach, dass ich weder Angst noch Schamgefühle vor ihm hatte. Er schmierte mir das Zeug auf die Wunden, die sofort anfingen zu brennen. Ich biss die Zähne zusammen...das brannte ja fürchterlich! "Du hast es also hierher geschafft, was ist vorhin passiert dass du solche Wunden davon getragen hast?" "Ich habe dein Schloss gesehen..." Ich wurde sofort unterbrochen. "Du wirst mich wenn du hierbleiben willst und dies ohne Verletzungen mit Sesshoumaru-sama anreden" Ich zuckte mit den Schultern, "Wenn ihr meint Sesshoumaru-sama" Mir machte das nichts aus, ich war kein Trotzkopf der zu allem Widerspruch leistete und wieso sollte ich mich auch selbst verstümmeln lassen, wenn ich dies doch nur mit einer einfachen Anrede verhindern konnte? Da musste ich schon ganz schön blöd sein! Außerdem kannte ich die japanische Rangordnung und er stand eindeutig höher als ich, schon aus Respektgründen musste ich ihn so anreden, wenn ich bei ihm bleiben wollte. Er war mit der Aussage zufrieden! "Was geschah dann?" "Eine alte Frau stand plötzlich wie aus dem Nichts hinter mir und bot mir einen Apfel an. Ich wollte ihr ausweichen und erst in euer Schloss laufen um Geld zu holen, naütlich nur als Vorwand aber sie wollte es nicht. Tja und dann passierte es, sie verwandelte sich in eine Rießenfledermaus, packte mich an den Schultern und flog mit mir in die Luft. Erst dort war ich aus meinem Schrecken erwacht, habe die Waffe gezogen und sie erschossen. Sie löste sich in Luft auf und ich fiel zu Boden, kam an etlichen Baumästen auf und fiel in einen Holunderstrauch, dort hatte ich das Bewusstsein verloren" Sesshoumaru musterte meinen Oberkörper. Ich sah an mir herunter! Er musterte nicht meine Brüste, sondern etwas ganz anderes, mir fiel sofort auf was es war. "Das hier" meinte er. "ist nicht von deinem Sturz" Oh nein, er hatte es gesehen! Zusätzlich wanderte sein Blick auf mein rechtes Schultergelenk. "Das hier auch nicht" stellte er fest. Dann öffnete er mir die Hose und suchte meinen ganzen Körper ab. Und das was er suchte, verteilte sich fast auf meinem gesamten Körper. "Nun?" Ich schluckte. Was sollte ich jetzt sagen? Wie würde er überhaupt darauf reagieren? Ich wich seinem Blick aus und sah in das Kaminfeuer, doch wieder drehte er mein Gesicht zu sich hin, damit ich ihn ansah. "..." "Diese Flecken stammen nicht von deinem Aufprall, sie zeigen deutliche Gewaltmittel ab" Er wusste es ja schon! Was hatte ich da auch schon zu leugnen? "Ich möchte nicht darüber sprechen" "Wieso?" Wieso, wieso? Warum wollte man nicht darüber sprechen? "Es gehört der Vergangenheit an und wird nie mehr passieren können" Dann etwas leiser flüsterte ich. "Bitte nehmt mich bei euch auf, ich würde sogar als Dienstmädchen bei euch einspringen oder irgendwelche andere Tätigkeiten übernehmen, aber bitte nehmt mich bei euch auf" Eine Weile lang musterte er mein Gesicht und ich erwiederte stumm seinen Blick, als er dann meinte "Erst wenn du bereit bist zu sagen, was es mit den Flecken auf sich hat" Jetzt wurde mein Oberschenkel "repariert". Es war eine schmerzhafte Reparation! Ich seufzte. Gut, wenn das für ihn so wichtig war was es mit meinen Flecken auf sich hatte! "Meine Mutter, das sind die Gewaltspuren meiner Mutter in meiner Epoche. Seid ihr nun zufrieden?" "Wieso hat sie dich geschlagen?" "Aus Frust" war meine teilnahmslose Antwort. Er sah mich für kurze Zeit mit einem anderen Gesicht an, doch die Miene die er dabei gemacht hatte, konnte ich nicht beschreiben. Vielleicht noch einen Hauch von Verwunderung, wobei ich glaubte mich getäuscht zu haben. "Wie bist du in dieser Epoche gelandet?" Ich zuckte wieder mit den Schultern. "Keine Ahnung, ich sprang einfach in einen Brunnen und am nächsten Morgen war statt des Schreins eine Blumenwiese zu sehen, aber das ist doch jetzt egal, ich möchte nur nicht zurück in meine alte Vergangenheit....denn wenn ich jetzt nach Hause kommen würde, dann..." Ich brach ab. Ich wollte mir lieber nicht ausmalen, was dann passierte. "Was dann?" Ich rollte genervt mit den Augen und verzog meinen Mund zu einem kleinen Lächeln. "Seid ihr eigentlich immer so neugierig?" "Das dürfte dir egal sein" "Tut es aber nicht" Ich grinste immernoch. "Was ist?" kam seine ruhige Frage. "Ich bemerke nur so nebensächlich, dass ich mich wiedereinmal nicht in jemanden getäuscht habe" Er zog eine Augenbraue hoch. "Inu Yasha und sein ganzes Gefolge hatte mir unbedingt abgeraten hierherzukommen weil es eine Falle sein würde und ihr Menschen nicht ausstehen könnt" "In diesem Punkt hat er recht, Menschen sind verachtenswert schwach und unnütz" "Und was bin ich dann?" Plötzlich wurde er ernst. Auf den Moment hatte ich gewartet, es war alles nur ein kleines Spiel gewesen um ihn auf dieses Thema hinzuleiten. Denn ich glaubte nicht dass ich ein normaler Mensch sein würde, weil Sesshoumaru mich hier gerade verarztet hatte und mich zusätzlich im Regen gerettet hatte. Es wäre alles widersprüchlich gewesen. "Du bist kein Mensch" "Was bin ich dann?" wollte ich wissen. Er sah verwundert aus. Hielt in seiner Tätigkeit jedoch inne und blickte in meine Augen...in meine Augen, moment Mal! Ich riss mich los. "Nicht so" befahl ich ihm ärgerlich. "Halte still und sieh mich an" kam seine monotone Antwort. "Was habt ihr mit mir vor?" "Das wirst du gleich sehen" kam seine ruhige Antwort. Ich war immernoch nicht bereit ihm in die Augen zu sehen. Ich zweifelte, was stellte er dann mit mir an? Ich hatte keine Kontrolle mehr, wenn er es schaffte mich zu fesseln. "Wovor hast du Angst?" durchbrach er meine zweifelhaften Gedanken. "Das etwas mit mir passiert, was ich nicht möchte" antwortete ich ihm ehrlich. "Was ist das was du nicht möchtest" Ich sah ihn an. Er strahlte eine ruhige Aura aus. War das extra um mich zu beruhigen? So stolz wie er dasaß und mich ansah mit einer unverkennbaren Ruhe. So wie er mich anblickte und schweigend meine Antwort abwartete, mich überkam aufeinmal auch so eine Ruhe. Also gut, ich würde es wagen! "Gut ihr habt mich überzeugt, nur eine Frage noch" Er stützte seinen Ellbogen an seinem Knie ab und befahl mir mit einer Geste zu fragen. "Ihr wisst was aus mir wird, hab ich recht" Er nickte. °Du Großkotz, du!° dachte ich mir innerlich. "Schön, tut was ihr nicht lassen könnt" Er packte sanft mein Kinn und zog es näher zu sich. Mir war irgendwie mulmig zumute, ca. 10 cm waren unsere Gesichter entfernt, nicht sonderlich viel! Auf einmal begann sich schleichend wieder diese Kontrolle über meinen Körper auszubreiten. Erst wehrte ich mich nicht, dann jedoch wehrte sich mein Inneres und ich wollte mein Kinn wegdrehen, es wurde jedoch von Sesshoumarus Hand eisern festgehalten. Er sah mir immernoch in die Augen. Auf einmal spürte ich wie ich übernommen wurde, wie etwas in mir eintauchte. Ich schrie auf. Wieso fühlte sich mein Inneres wie Lava an? Was geschah hier nur? Mein Gesicht konnte ich so sehr ich auch zerrte und zappelt nicht wegdrehen, deswegen kamen meine Hände zum Einsatz. Es tat so weh! Er sollte aufhören damit! "HÖRT AUF, BITTE" Doch er missachtete meine Bitte und hielt mit der anderen Hand meine wild rudernden Hände fest. Ich wollte die Augen zukneifen, damit es endlich aufhörte, als ich merkte dass er schon zu sehr die Kontrolle über mich hatte. Ich spürte lediglich einen scharfen Schmerz in meiner Brust, als es aufhörte und ich erschöpft nach vorne kippte. Meine Hände und mein Kinn wurden losgelassen. Ich sackte direkt in Sesshoumarus Arme hinein. Ich schwitzte schon wieder und mein Körper fühlte sich unglaublich müde und schwer an. Ich wurde angehoben und aufrecht an ihn gelehnt. Mein Atem ging schwer und ich schwitzte stark. Was war nur passiert? Meine Hände zitterten und ich schloss müde meine Augen. "W-was..." Meine Stimme krächzte und ich konnte mich immernoch nicht bewegen, zu ausgelaugt fühlte ich mich an. "Du bist nun eine vollwertige Youkai" Ich hob die Augenbraue. Ich war ein Youkai, tatsächlich ein Youkai. Geahnt hatte ich es, aber ich hatte nicht geglaubt, dass es wahr sein würde. "Ich bin so müde" "Das ist dein Energieverbrauch bei der Verwandlung" "Ihr habt mir wehgetan" Meine Stimme drohte jeden Moment abzubrechen, sie war kaum mehr als ein Flüstern. "Du hättest dich nicht wehren dürfen" "Ihr habt nicht auf mein Flehen gehört" kam es trotzdem enttäuscht von mir. "Du hättest ein zweites Mal nur nochmehr Angst gehabt" war seine realtiv plausible Antwort. "Das ihr auch immer Recht haben müsst, ist ja schlimmer als bei Inu Yasha" Er sagte nichts mehr, nur ein Knurren seinerseits verriet mir, dass er diese Art von Thema nicht mochte. Meine Kräfte hatten sich mittlerweile mehr oder weniger stabilisiert und ich drückte mich von ihm weg und stand wackelig auf. "Wo willst du hin?" "Weg" war meine knappe Antwort. Ich torkelte entlang und verzog mein Gesicht bei jedem Schritt, der dadurch die Schmerzen in meinem Oberschwenkel und der Hüfte entfachte. Ich musste unbedingt etwas trinken, ich hatte solchen Durst bekommen. "Du bleibst hier" Seine Stimme ließ mich innehalten. Sie war gebieterisch, ja schon fast herrisch. "Wieso sollte ich?" Ich blieb ganz ruhig, um ihn nicht nochmehr zu verärgern, denn in meinem jetzigen Zustand hatte ich nicht die Kraft zum großen Protest. "Ich werde dich trainieren" kam es dann schon ruhiger von ihm. Seine Schritte halten kaum, trotzdem nahm ich sie wahr. Ich blieb auf dem Fleck stehen und blickte gen Boden. Was hatte er gesagt? Er wollte mich trainieren? Mich? Ich drehte mich ihm zu und geriet in dem Moment ins Wanken. Er packte mich an dem unverletzten Arm und fing mich auf. Ich wurde etwas rot und stützte mich leicht von ihm ab. "Danke" Ohne ein weiteres Wort hob er mich hoch und ging zum Kamin zurück. Ich war zu verwirrt um auch nur Protestgeschrei anzuwenden. Und ich war zu müde. "Bleib hier" Ich setzte mich gemütlicher hin. Sesshoumaru war verschwunden. °Huch? Wie hat er das denn jetzt gemacht?° Ich starrte in das Kaminfeuer und legte meinen Kopf auf meine angewinkelten Knien. Er hatte mich ganz schön verwirrt. Für kurze Zeit hatte ich wieder das Gefühl der Unterdrückung gespürt, so wie bei meiner Mutter. Das war nicht das was ich bei ihm gesucht hatte. Die Tür ging auf und Sesshoumaru stand mit einem Glas Wasser in der Hand. Ich schaute ganz schön dumm drein. Ich hatte ihm doch gar nichts gesagt! "Wie...?" Ein amüsierter Ausdruck lag auf seinem Gesicht. Und ich musste kichern, bis ich in einem Lachanfall endete. "Oh mann, ich glaube ihr gefällt mir" Ich grinste immernoch leicht. Mir wurde das Glas Wasser angeboten und ich nahm es dankend an, während ich unter dem wachsamen Blick Sesshoumarus trank. "Also gut, ich werde bei euch bleiben, aber nur unter einer Bedingung" Er stand neben mir und sah auf meine Haare, die im Schein des Feuers einen Goldstich bekamen. "Die wäre?" Ich trank wieder ein paar Schlücke aus meinem Glas und meinte dann. "Ich möchte von euch nicht den Eindruck vermittelt bekommen, eine Sklavin zu sein sondern möchte meine freie Meinung sagen und tun können" Er zog verwundert eine Augenbraue hoch. "Ich habe als Kind genug Unterdrückung zu spüren bekommen, es war vor allem Dehmütigung und ich möchte hier nicht das selbe erfahren" Ich stand auf. "Trainiert mich Sesshoumaru-sama und lasst mich dann euere rechte Hand sein" Das war diesmal deutlich ein Angebot von mir. Er kam mir langsam näher und nahm dann mein Glas leichtfertig aus der Hand, die Augen jedoch nicht abwendent von mir. "Angebot angenommen" meinte er dann fast ein wenig lächelnd. Dieses Mädchen übertraf alle seine Vorstellungen von einem Menschenmädchen in dieser Zeit. Sie war anders, obwohl sie "noch" ein Mensch war. Draußen im Regen hatte sie trotz der großen Schmerzen und Wunden keinen Mucks getan, hatte sich nicht beschwert und alles erduldet. Was ihn jedoch mehr als alles erstaunt hatte, war die Tatsache dass sie weder protestierte noch irgendwelche Schamgefühle zeigte, als er ihr ohne Vorwarnung das Oberteil aufknöpfte. Denn vor allem die Menschenfrauen mochten es überhaupt nicht angefasst zu werden und wurden feuerrot oder fingen an zu stottern, wenn auch nur jemand in ihre Nähe kam, die die 10 cm Grenze durchschritt. Er war sichtlich überrascht, ließ es sich jedoch nicht anmerken. Dann, als er ihre Wunden musterte, stellte er fest dass etliche davon nicht von dem Sturz abstammen konnten. Sie bildeten einen Kreis oder etwas längliches, was ein Ast oder ein Strauch nicht abbilden konnte! Er stellte sie zur Rede und sofort fiel ihm auf, dass sie sich um das Thema herumdruckste. Sie wollte nicht darüber sprechen, doch es gelang ihm doch etwas herauszubekommen und das was er da erfuhr, erstaunte ihn wirklich! Eine Mutter, die ihre Tochter aus Frust schlug? Seine Verwunderung hatte diesmal auch sie bemerkt! Doch was ihn am allermeisten irriterte, ja fast bewundert hatte, war die Tatsache dass sie sich ihm so leicht unterworfen hatte und zudem auch noch angefleht hatte, er möge sie hier im Schloss behalten. Was hatte man mit diesem Mädchen, nein er musterte sie, mit dieser Frau angestellt? Auch als er am Kamin zu ihr gestoßen war um sie anfangs zu verarzten, hatte er bemerkt dass sie in ihrer Vergangenheit geschwelgt hatte und deutlich ihre Hand zu einer Faust ballte. Da sie sehr intelligent und zudem nicht unwillig war, gestattete er ihr sie zu trainieren und bei sich zu behalten. Er würde aus ihr etwas machen können, sie war bestimmt nicht dumm und würde schnell lernen wie die Kampfkunst anzuwenden war. Vor allem aber hatte sie Köpfchen und war zudem keine schlechtaussehnde Youkai. Im Gegenteil, ihre jetzt violetten Haare, die mehr aber eine Farbe für sich hatten, bildeten einen hübschen Kontrast zu ihren warmen, nunmehr lilanen Augen, die er schon vorhin eindringlich gemustert hatte. Er würde sie wirklich gut ausbilden müssen, denn sie müsste sich bestimmt auch mal gegen männliche Verehrer durchsetzen können und ihrem Aussehen nach würden das bestimmt nicht wenige sein! Auch ihre Forderung hatte er akzeptiert. Sie waren akzeptabel, wenn man bedachte dass sie freiwillig "seine rechte Hand" sein wollte! Außerdem würde sie sich ihm niemals widersetzen, denn er hatte sofort gesehen dass sie die Rangordnung kannte. Wahrscheinlich deshalb auch die schnelle Unterwerfung ohne Konfrontationen. Er war vorerst zufrieden mit seiner Wahl und die nächsten paar Monate würden schon zeigen, ob sie brauchbar oder unbrauchbar war. Wobei er letzteres nicht glaubte! Nach 3 Jahren: Ich schritt die marmornen Treppen entlang des Schlosses. Es war jetzt genau 2 Jahr her, dass ich nicht da war. Ob Sesshoumaru mich noch gebrauchen konnte? Ich blieb an einem großen Flur stehen und sah mich in dem Spiegel an, der an der Wand hing. Es war der Ort, an dem Sesshoumarus Gäste warteten, wenn er jemanden im Zimmer bei sich hatte. Ich betrachtete mich. Mein Haar ging mir bis zu meinen Ellbogen, sie waren gewachsen. Ich sah reifer aus, viel reifer! Und vom Training gezeichnet. Ich hatte einen gut gebauten Oberkörper, schlanke durchtrainierte Beine und einen selbstlicheren Blick. Meine Augen waren dieselben geblieben, braun und leicht mit Kajal nachgezogen. Auf meinen Lippen schimmerten ein Labelloglanz, ich hatte ihn mal zufällig in einer Falte meiner Tasche gefunden. Ich trug ein selbstgeschneidertes Kampfkostüm. Der obere Teil eher hautfarben und ging ins leichte rötlich über und der untere Teil war dunkelblau und ging ins leichte lila über. Ein Medaillon hing um meinen Oberkörper. Meister Sekuja hatte es mir als Andenken und Ehrung übergeben, Sesshoumarus ehemaliger Kampfmeister. Ich erinnerte mich zurück: Sesshoumaru hatte angefangen mich auszbilden, es war ein hartes Training und er schonte mich keineswegs. Ich hatte jeden Tag nach seinem Training nochmal allein in meinem Zimmer Schritte wiederholt und geübt bis ich tagtäglich todmüde ins Bett gefallen war. Es war eine harte Zeit und mit jedem Tag nahm mich Sesshoumaru härter in seine Mangel. Ich blutete und hatte Schrammen wie in meiner ganzen Prügelzeit meiner Mutter nicht. Ich zweifelte am Anfang ganz schön daran, dass ich es je schaffen würde gegen diesen starken Hundeyoukai anzukommen. Doch nach 10 Monaten und 3 Wochen hartes Training hatte ich bestanden, Sesshoumaru war mit seinem Unterricht fertig, da ich nun, so meinte er eine professionelle Kämpferin mit ausgeprägt guter Qualität sei. Er hatte es so beiläufig wie möglich gesagt. Eigentlich meinte er danach, hätte ich schon nach 3 Monaten aufhören können, dann wäre ich gut genug gewesen, doch sein Ziel war es gewesen mich auf den Schwertkampf zu perfektionieren. Keine andere weibliche Frau sollte ein Schwert besser führen können als ich. Er hatte dies wirklich geschafft! Doch ich war nicht mit mir selbst zufrieden. Ich wollte noch Bogenschießen und die Ju-jutsu Kampfsportart erlernen, die waffenlose Selbstverteidigung im Nahkampf, wo es darum ging mit nur wenigen Techniken aller Arten von Angriffen abzuwehren. Ju- bedeutete soviel wie nachgeben oder ausweichen, Jutsu dagegen Kunst. Es war eine Mischung aus Judo, Karate, Aikido. Sesshoumaru empfahl mir daraufhin seinen eigenen Kampflehrer, der ihn damals ausgebildet hatte: Sekuja. Ich ließ mich von Sesshoumaru dort ausrichten und wurde nach einer Probezeit aufgenommen. In 1 ½ Jahren lernte ich das Bogenschießen und Ju-Jutsu ebenfalls nahezu perfekt. Ich war eine ausgezeichnete Kämpferin, so meinte mein Lehrer. Selbst gönnte ich mir keine Gnade und übte Tag und Nacht bis ich mein Ziel erreicht hatte. Sesshoumaru hatte damals zu mir gesagt, dass er warten würde bis meine Ausbildung zu Ende war um mit mir dann die Legende des Herz des Ozeans nachzugehen. Wie ich im Nachhinein feststellte, so war auch er daran interessiert. In dem ¾ Jahr wo er mich zuerst unterrichtet hatte, kamen wir uns auf eine Weise näher, die ich nie vergessen würde. Er war im Kampf mit mir unerbittlich, ja fast gefährlich und jedesmal wenn das ganze zu Ende war, hatte ich das Gefühl als ob er mich wie eine Schwester behandelte. Ich war nicht in ihn und er nicht in mich verliebt, wir verstanden uns sehr gut und stritten uns fast nie. Er nahm mich auf seine Expeditionen öfter als Jaken mit. Dieser wurde immer ärgerlicher auf mich. Ich genoss Sesshoumarus Aufmerksamkeit. Denn der Anfang mit ihm war alles andere als angenehm gewesen, Inu Yasha hatte da doch irgendwie recht gehabt. Ich kam mit seiner Art nicht zurecht. Sie hatte für mich etwas seltsames und geheimnisvolles. Ich war nicht immer grün mit ihm. Der erste Monat war ein Alptraum gewesen, doch dann lockerte es sich immermehr. Ich begann zu verstehen wie er dachte und handelte. Ich begann zu verstehen wie er mich auszubilden gedachte, wie man ihn am allerbesten zufriedenstellen konnte. Ich lernte wirklich viel! Doch ich schaffte es nur mit einer einzigen Eigenschaft an mir ihn auf eine gewisse Art und Weise zu begeistern. Meine Intelligenz und mein allmähliches Gespür für ihn. Es war eine harte, aber auch schöne Zeit gewesen. Der letzte Tag brach an als alle Wege zu Sekuja eingeleitet waren. Ich stand etwas nervös auf der Türschwelle zum Freien. Sesshoumaru legte eine Hand auf meine Schulter und meinte zu mir gewandt dass ich das schaffen würde und das er auf mich warten würde. Mein Herz schlug schneller. Er sah mich mit einem Ausdruck an, den ich bei ihm zum ersten Male sah. Er war stolz auf mich! Danach verabschiedete ich mich gebührend und verschwand für 2 Jahren um mich zu perfektionieren. Doch jetzt stand ich da und musste mir eingestehen, dass ich zwar mein Ziel erreicht hatte, doch ein wenig Angst vor seiner Reaktion hatte. Vielleicht hatte er mittlerweile seine Meinung schon geändert? War ich vom Charakter noch die gleiche? Ich schüttelte meinen Kopf und ging elegant die nächsten Stufen hinauf. Ich würde das jetzt durchziehen. Ich war eine professionelle Kämpferin geworden und wollte jetzt mein Angebot einlösen. Ich wollte Sesshoumarus rechte Hand sein. Ich wollte an seiner Seite die Länderein bereisen und das Herz des Ozeans suchen! Die letzte Stufe war erreicht und zwei Wachen standen an der großen Türe. "Ich möchte dass man mich bei Sesshoumaru-sama meldet, Chiyo ist mein Name" Der eine Wache nickte und bat mich einen kurzen Moment zu warten. Ich lehnte mich an die Wand. Die Türe wurde geöffnet und ich hörte den Wachen sagen: "Lord Sesshoumaru-sama eine gewisse Chiyo ist hier um mit euch zu sprechen" Keine Reaktion, dann hörte ich ein. "Lass sie eintreten" Der andere Wachmann bat mich mit einer einladenden Geste in das Zimmer. Ich bewegte mich langsam und leichtfüßigen Schrittes auf die Türe zu und erblickte ihn. Er saß auf einem Stuhl und erhob sich bei meinem Anblick langsam vom Stuhl. Seine Miene war die, die ich bei der Verabschiedung in Erinnerung behalten hatte....ruhig und zugleich doch in gewisser Weise ernst. Ich verneigte mich höflich. "Die Zeit ist herum Sesshoumaru-sama, ich bin hier um mein Angebot einzulösen" Fortsetzung folgt....... So, fertig ist auch das zweite Kapitel, ich hoffe doch dass es euch gefallen hat! Das nächste Kapitel wird wahrscheinlich etwas auf sich warten lassen, da ich noch nicht genau weiß wie ich die Legende am besten darstelle. Aber es wird noch! Aoko_ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)