Schreckensgeschöpfe der Nacht von Siiri (Ich bin der Schrecken, der die Nacht entfettet) ================================================================================ Kapitel 1: Das Treffen ---------------------- Diese Story habe ich zusammen mit einer guten Freundin verfasst, die sie unbedingt veröffentlichen wollte. Ich hoffe es gefällt und langweilt nicht zu Tode. Sollte ich es schaffen vor Morgen früh einen ganzen Kommie zu kriegen freu ich mir n Keks, habt ihr gehört? Also gut, ich laber zu viel - los gehts! An einem vernebelten Samstagabend hastete ich, meinen dicken Wintermantel dicht um den Körper geschlungen, durch die engen und düsteren Gassen der Vorstadt. Mich fröstelte und ich beschleunigte den Schritt, da die Schatten von den Wänden beängstigend näher zu rücken schienen. Leises Rascheln und Stöhnen drang von den Seiten und ich begann zu stolpern, da ich nicht mehr darauf achtete wohin ich trat, weil ich nur noch von dieser unangenehmen und beängstigenden Gegend fort wollte. Eine Katze maunzte leise und ließ mich hastig zusammenzucken, irgendwo quietschte ein Fenster, das eilig geschlossen wurde, andere unidentifizierte Laute drangen an meine Ohren und ließen meine Nackenhärchen zu Berge stehen. Meine Haut war feucht und kalt, trotz des unangenehmen Angstschweißes auf meiner Stirn und in dem fahlen Licht der halb kaputten Straßenlaternen musste ich ausgesehen haben wie ein Gespenst. Ich fröstelte stark, zumal meine frisch gewaschenen Haare noch nass waren und ich fürchtete mich erkälten zu können. Dies war die Nacht, die mein Leben für immer verändern sollte. Gedankenverloren und geschwächt schleifte ich meine Füße über den Asphalt der hintertupfinger Vorstadt. Ich war müde und ausgehungert, denn ich hatte schon seit Tagen nichts mehr zu mir genommen. Ein leises Windsäuseln trieb die herumliegenden Pommesschachteln auf und mich überkam die Einbildung, etwas gerochen zu haben. Nicht etwas, sondern das, wonach es mich schon so lange dürstete. Meine trockene Zunge leckte über meine ungewöhnlich langen, achteckigen Eckzähne und meine Augen weiteten sich erstaunt, als ich eine vermummte Gestalt erblickte. Ich würde mir ihr kostbarstes Gut nehmen, ob sie wollte, oder nicht. Auf einmal schob sich eine Gestalt aus den Schatten direkt in meinen Weg. Sie trug einen Schwarzen Mantel, der ihr bis über die Springerstiefel fiel mit einem weiten aufgestellten Kragen, der ihr Gesicht fast völlig in Dunkelheit hüllte. Die Bewegung kam so ruckartig und überraschend, dass ich mich nicht mehr bremsen konnte und unsanft gegen die Person stieß. Ich stolperte zurück und prallte qualvoll auf dem Boden auf. Ich schüttelte meine feucht klebrigen Locken aus der Stirn und Rieb mir meinen Ellenbogen. Er schmerzte heftig und der Stoff meines Mantels färbte sich leicht schwarzrot, während das Blut den Ärmel verklebte. Verängstig hob ich den Kopf und versuchte die Person zu erkennen, doch es war hoffnungslos. Ihre dunkle, dichte Haarmähne und der aufgestellte Kragen ließen keine Blicke zu ihrem Gesicht durchdringen, auch wenn sich vermuten ließ, dass es eine Frau war. Ein wenig ängstlich versuchte ich mich aufzurappeln und möglichst schnell zu verschwinden. Man erzählte sich merkwürdige Geschichten über dunkel gekleidete Frauen, die sich hier in der Gegend herumtreiben und Unschuldige, die sich nachts hier verirrten, anfallen sollten. Man munkelte sogar, dass es gar keine echten Menschen waren. Ich reckte meine Nase, denn der Geruch war stärker als je zuvor. Nein, ich bildete es mir nicht ein. In meinen Augen glomm Gier auf, hastig näherte ich mich der unsicher wirkenden, weiblichen Gestalt. Sie hatte nicht die geringste Chance, das wusste ich. Bösartig grinsend, meine ohnehin glubschigen Augen weit aufgerissen, huschte ich, wie ein Lichtstrahl im Dunklen, direkt vor die junge Frau. Das Alter ihrer Erscheinung durfte ungefähr meiner entsprechen, obwohl ich schon unzählige Menschenleben auf Erden wandelte. Mühelos versteifte ich meine Gestalt, gegen welchen das unschuldig wirkende Geschöpf gnadenlos prallte. Sie fiel und schlug hart auf dem kalten Boden auf. Doch dies, was nun geschah, machte mich rasend, jede Faser meines Körpers schien zu brennen, als ich mich wahnsinnig vor Verlangen auf das Opfer stürzte. Nur ein Gedanke schoss mir noch durch den Kopf: Sie wusste doch bestimmt, dass das hier eine verruchte Gegend war. Warum nur hatte sie ihre Haare frisch gewaschen und nun auch noch geschüttelt? Doch diese naive Ahnungslosigkeit kam mir gerade recht. Ich beugte meinen Kopf zu ihr hinunter, grub mein Gesicht tief in ihre Haare und spürte, wie die Macht langsam in mich zurückströmte. Nur eine Sache auf dieser Erde konnte dies bewirken: Fructis Haarshampoo von Garnier. Mein Herz schlug so heftig vor Angst, dass es beinahe wehtat, als die Gestalt sich auf einmal straffte und dann sich mit einer raschen Geste auf mein Haar stürzte. Sie vergrub Gesicht und Klauen in meinen Haaren und japste lechzend auf. Ich schrie, so laut ich nur konnte, auch wenn ich wusste, dass für mich alle Hoffnung verloren war. Niemand würde mir jetzt noch helfen können, niemand konnte das Monstrum aufhalten, mein Leben würde nun ein jähes Ende finden, trotz meines zarten Alters. Ich hatte mich immer geweigert es zu glauben, doch nun wusste ich, dass die Sagen und Mythen wahr waren, denn ich stand ihr leibhaftig gegenüber. Sie war eines der schrecklichsten Geschöpfe, das die Nacht je hervor gebracht hatte, sie war ein Fructier! Nachdem ich den schlimmsten Hunger gestillt hatte, machte ich mich daran, in den düsteren Tiefen meines Mantels zu wühlen. Amüsiert sah ich auf das wimmernde Häufchen Elend, welches einen Rauhaardackelblick aufgesetzt hatte, und das zusammengesunken auf dem Boden lag. Meine Hand mit den langen, ebenfalls achteckigen, schwarzen Nägeln schloss sich um eine kleine Tube. Ich zog sie aus der Tasche und rief mit tiefer Grabesstimme: "Verdammt, der Equalizer ist viel zu tief gestellt. Ähm, ja, jetzt...Ich bin die Dunkelheit, die jedes Haar umfängt, ich bin das Grauen, das hinter dem Duschvorhang lauert, ich bin der Schatten, der die Nacht entfettet, ich bin das Mimü der schaumigen Abgründe!" Mit diesen Worten schlitzte ich die Probe "Garnier Fructis Haarspülung" mit meinen Klauen auf, drückte sie aus und beförderte den Inhalt in das Gesicht meines Opfers. Nun musste ich nur noch abwarten und Marienkäfer zählen. Doch die Gnade einfach getötet zu werden, wurde mir verwehrt. Nein, diese Bestie hatte von Anfang an größere Pläne mit mir gehabt. Hätte ich dies ahnen können, hätte ich mich bestimmt auf dem Heimweg vor den Schulbus geworfen, doch nun gab es für mich kein Entkommen mehr, ich war meinem Schicksal auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. Mimü, wie sie sich so gütig vorgestellt hatte, zog eine Probepackung der gefürchteten Haarspülung aus ihrem Umhang, riss sie mit der Wut eines rasenden Raubtieres auf und schüttete sie mir direkt ins Gesicht. Mir schwanden die Sinne, in meinen Ohren rauschte das Blut, das sich nun langsam in zähflüssiges, glänzendes Shampoo verwandeln würde und ich spürte deutlich wie meine Sinne sich schärften. Ich hörte jedes Rauschen der Duschköpfe im Umkreis eines Kilometers, roch jede geöffnete Shampooflasche, sah die weggeworfenen Probepackungen im Müll an der Nächsten Ecke und ich spürte sie: Diese vertraute Aura, die mir doch so neu war, ich fühlte die unbeschreibliche Macht meiner Gebieterin Mimü und etwas neues, grauenvolles erwachte in mir, was von nun mein ganzes Leben ausmachen sollte: Gier. Lodernde, alles verzehrende Gier nach dem Saft des Lebens, der in jedem Badezimmer anzutreffen war: dem Fructis Shampoo. Zufrieden beobachtete ich die Transformation des unschuldigen Opfers in einen gerissenen, faszinierenden, gefährlich schönen und in manchen Fällen von Heuschnupfen geplagten (wie mein bemitleidenswerter Cousin dritten Grades mütterlicherseits namens Willibald der zweizehnte von Schottland) Fructier. Ihre Nägel verfärbten sich schwarz und wurden achteckig, ebenfalls ihre Eckzähne. Dieser Teil der Verwandlung war besonders wichtig, da ein Fructier ohne achteckige Zähne verloren war. Sie wurden dazu gebraucht, nicht durchstochene Öffnungen von Shampooflaschen zu durchdringen; die achteckige Form passte exakt hinein. An den aufgerissenen Augen und der schnüffelnden Nase konnte ich sehen, dass fructierische Wahrnehmung in sie fuhr. Der gespannte Stoff an ihrem Rücken verriet die Entstehung von Frottierhandtuch-Flügeln. Keuchend stemmte sie sich hoch. "Nun bist du ein Fructier, genau wie ich. Schätze diese Gabe, denn deine Sinne sind geschärft und werden die beim Aufspüren des für uns so wichtigen Garniershampoos helfen. Nutze deine Macht weise und mit Bedacht! Fructiere sind Meister der Tarnung, denn sie sind keine gern gesehenen Gäste. Ich habe dich erschaffen, um eine Gefährtin für die langen, shampoolosen Nächte auf diesem Planeten zu haben. Auch spürte ich deinen starken Willen und merkte, dass du eine perfekte Ergänzung zu mir sein würdest. Da deine Stärke in auf-dem-Boden-liegen besteht, und du ein fusseliges Etwas bist, soll dein düsterer Name von nun an "Erdkrümel" lauten. Und nun, erhebe dich und zeige der Welt, was es heißt, ein Fructier zu sein, meine Gefährtin!" Sie blickte mich erstaunt an. "Linda de Mol?" "Nein, mein Equalizer spinnt. Doch er ist ein wichtiges Mittel zur Bekämpfung unserer Gegner. Nach einem Fructier ist Linda de Mol immerhin die schrecklichste unter dem Mond wandelnde Gestalt." Meine neue Herrin und Schöpferin sah stolz auf mich herab, ihre glubschigen Augen funkelten, während ich einen majestätischen Schritt auf sie zumachte, sofort einmal mit meinem Frotteeflügel an einem gebrochenen Fensterladen hängen blieb, vornüber zu Boden stürzte und mir als erfolgreiche Einweihung geschickt einen achteckigen Nagel abbrach. Als ich mich mühsam wieder aufgerappelt hatte, musste ich erkennen, dass meine edle Gebieterin sich vor lachen auf dem Boden wälzte und ihre kostbaren Augen sich mit Tränen füllten. Dann, ganz plötzlich war sie wieder ernst. Gefasst erhob sie sich in einer eleganten Geste, die ihre mystisch glubschende Schönheit erneut untermalte. Ich begann mich ängstlich zu fragen ob meine Augen nun wohl auch so groß wie Platzteller waren. Dann sprach sie mit glockenklarer, bezaubernder Stimme: "Ich habe noch nie jemanden gesehen, der es gleich beim allerersten Schritt schafft mit seinen flauschig weichen Frotteeflügeln hängen zu bleiben, einen solch gewandt lächerlichen Abgang hinzulegen "Trotz deiner offensichtlichen Blödheit, will ich dich nun in deine neue Bestimmung einw... oder kennst du nicht zufällig noch ein Mädchen aus der Nachbarschaft, das so gute Beziehungen hat um sich das rare Fructis leisten zu können?" Wie konnte sie mir das antun? Wie sollte ich denn ohne meine Gebieterin überleben, wo ich doch schon zum Laufen zu dumm war? Wimmernd und flehend warf ich mich vor ihre schlammbespritzten Markenlederstiefel und bat jämmerlich darum, nicht von ihr verlassen und durch ein klügeres Mädchen ersetzt zu werden. Was konnte ich für meine Dummheit? Was konnte sie denn für ihre Dummheit?, schoss es mir durch den Kopf. "Nun gut, da deine angehende Vollspastomanie auf deinen Schullandheimaufenthalt in Tschernobyl zurückzuführen ist, werde ich noch einmal großzügig darüber hinwegsehen. Erhebe dich aus deiner Schuhputzposition und höre, was ich dir zu sagen habe: Ich habe dich nur aus einem Grund erschaffen. Du sollst mich auf einem gefährlichen Unterfangen begleiten. Schwachkopf, eine Firma bekannt durch Vertrieb von nährstoffarmen, gestrecktem Shampoo, auf deren Flaschen ein kleiner, schwarzer, hässlicher Profilkopf abgebildet ist, hält die restlichen Fructiere dieser Welt in ihrem Labor fest und missbrauchen sie als Testobjekte für miefige Socken. Wir können sie nur mit vereinten Kräften und diesen Pumpguns, die ich oft zum Plätzchenbacken verwende, besiegen." Erdkrümel nickte mir entschlossen zu, und während wir uns in die schon vom Morgen angehauchte Luft erhoben, blickte ich zum verblassenden Mond. "Erdkrümel, denke immer daran: There is no spoon!" Das war's vorerst mit unserer super-genialen Geschichte. Sollte Bedarf bestehen schreiben evtl. weiter, wenn nicht, dann nicht! Also, ich geb schonmal die Hoffnung auf, letztes Mal hat's ja auch nicht geklappt, aber vllt. hilft Mimüs Genialität ja ein bisschen und denkt bitte an den Keks, ich bin am verhungern. And never forgett: There is no spoon and I see death people. Jede Ähnlichkeit mit lebenden oder verstorbenen Personen ist (un)beabsichtigt und rein/ nicht zufällig. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)