Das Kloster von Chloe ================================================================================ Kapitel 4: Die Grausamkeit des Klosters --------------------------------------- So... Hab ich den Ferien doch was geschafft. Hier ist nun das vierte Kapi meiner FF. Ich bin froh, dass sie euch bis jetzt so gut gefällt und würde mich auch weiterhin über Kommis freun. ^__^ Fragen werde ich natürlich gerne beantworten. Und nun viel Spaß beim lesen. Kapitel 4 Die Grausamkeit des Klosters Nach einiger Zeit hatte Michiru doch noch der Schlaf übermannt. Sie hatte ihren Kopf auf ihren Armen liegen, welche neben dem Jungen auf dem Bett platziert waren. Die junge Frau erwachte erst am anderen Morgen, als sie eine Bewegung registrierte. Es war bereits 9 Uhr und das Frühstück war schon lange vorbei. Wahrscheinlich würden beide dafür bestraft werden, aber daran dachte im Moment keiner von ihnen. Der Junge war langsam wach geworden und sah sich nun verwirrt um. Er wusste nicht, wo er sich befand. Aber als er Michiru sah und es ihm klar wurde, erschreckte er sehr. Michiru öffnete die Augen und hob ihren Kopf. Sie gähnt kurz. Dann sah sie zu ihm und lächelte ihn freundlich an. "Du bist ja wach." Auf seinen Gesichtsausdruck achtete sie nicht. In den Augen des Jungen stand Angst und er wollte sofort aufstehen. "Warum hast du mich hierher gebracht?" Die junge Frau war völlig verwundert, aber als sie seinen ,Fluchtversuch' bemerkte, drückte sie ihn mit sanfter Gewalt wieder in das Bett. "Bleib liegen. Du bist in der letzte Nacht zusammengebrochen und ich hab dich mit hierher genommen. Ich konnte dich doch nicht einfach in der Kirche liegen lassen." Doch der Junge schüttelte nur den Kopf. "Nein. Ich darf hier nicht sein! Das verstehst du nicht!" Er versuchte sich aus ihrem Griff zu befreien. Doch er scheiterte, da er noch zu geschwächt war. Also ließ er es dann doch bleiben sich zu wehren. Michiru sah ihn nur besorgt und verständlich an. "Ist schon gut. Dir wird nichts passieren. Du solltest dich erstmal noch etwas ausruhen. Du bist noch viel zu geschwächt." Michiru hatte sich in der letzten Nacht wirklich große Sorgen um den Jungen gemacht. Was sie überhaupt nicht verstanden hatte, war, warum er überhaupt zusammengebrochen war. Was hatte er denn gemacht? Oder was wurde ihm angetan? Michiru war keine Erklärung eingefallen. Deswegen wollte sie ihn einfach fragen. Er hatte sich anscheinend damit abgefunden, die Nach in diesem Raum verbracht zu haben. Er sah sie nun wieder ruhig an und seine Augen waren erneut leer. Michiru schluckte kurz, als sie diesen Blick sah, doch versuchte ihn zu ignorieren. "Sag mal... Warum bist Du überhaupt zusammengebrochen? Ich verstehe das nicht wirklich." Ein Moment, der beiden wie eine Ewigkeit vorkam, schwieg er. Aber dann antwortete er doch noch. Ohne sich Gedanken darüber zu machen und dass es ihm auffiel, öffnete er sich Michiru mehr, als er es je zuvor bei einem anderem getan hatte. "Ich.... Ich hatte gestern bei der Arbeit einen Fehler gemacht. Er war eigentlich gar nicht so schwer, aber hier werden Fehler anders gewertet. Ich war gerade vom Abt gekommen, nachdem ich meine Strafe dafür bekommen hatte." Und das ist leider schon viel zu oft passiert in dieser Woche... In seinen Augen zeigte sich kein Gefühl, als er ihr dies sagte. "Und deswegen will ich auch nicht, dass es heraus kommt, dass ich hier war. Sonst werde ich sehr wahrscheinlich nur noch mehr Ärger bekommen. Und das ist hier nicht zu empfehlen. Aber ich glaube, dieser Zusammenbruch lag einfach daran. Anders kann ich es mir auch nicht erklären." Es lag daran, dass er es schon viel zu oft mit mir gemacht hatte. Anscheinend hab ich es nicht mehr ausgehalten... Michiru war wirklich geschockt. Sie schluckte schwer. Sie konnte nicht glauben, was sie gerade von dem Jungen gehört hatte. Also hatten die Gerüchte wirklich gestimmt und dieses Kloster war wirklich sehr grausam. Sie war also nicht umsonst hierher gekommen. Aber damit es glaubwürdig war, brauchte sie noch einige weitere Beweise. Und die würde sie bekommen. Dessen war sie sich sicher. "Das tut mir wirklich Leid. Ich hatte nicht gewusst, dass es so schlimm ist, wenn man hier Fehler macht. Ich kann Dich schon verstehen." Sie sah ihn noch immer besorgt an. "Ich werde versuchen, es geheim zu halten, dass Du hier warst." Sie sah ihn aufmunternd an. "Ich kann Dir ja vielleicht helfen. Aber... Wie weiß ich leider noch nicht... Ich weiß noch nicht einmal deinen Namen." Sie lächelte ihn leicht an. Und versuchte ihm so Mut zu machen. Der Junge nickte leicht. "Danke..." Er zögerte einen Moment und war sich nicht sicher, ob er ihr seinen Namen sagen sollte. Nicht viele wussten es hier, obwohl er schon so lange hier lebte. Aber er wollte mit niemandem reden und zu keinem Freundschaft aufbauen. Er fühlte sich so wesentlich sicherer. Aber ihr wollte er seinen Namen sagen. Vielleicht kann ich ihr ja vertraue. Sie scheint jedenfalls zu meinen, was sie sagt. Ich hoffe es... "Mein Name ist Haruka. Haruka Tenoh." Michiru nickte. Haruka... Das ist wirklich ein schöner Name. "Und ich bin Michiru Kaioh." Stille trat zwischen die Beiden. Michiru lagen so viele Fragen auf der Zunge, aber sie konnte sie einfach nicht aussprechen. Also sah sie Haruka nur schweigend an. Nach einer Ewigkeit, so schien es, brach Michiru dann doch die Stille. "Wie fühlst Du Dich eigentlich? Geht es Dir schon besser?" Haruka war kurz überrascht, als er ihre Stimme wieder hörte. Er hatte die ganze Zeit über aus dem Fenster gesehen und wendete seinen Blick nun wieder zu Michiru. Er nickte leicht. "Mir geht es schon besser danke..." Dann stand er plötzlich auf. "Und ich gehe jetzt besser auch in mein Zimmer, bevor jemand merkt, dass ich hier war." Michiru konnte gar nicht mehr reagieren und ihn aufhalten, als er aufgestanden war. Schnell war er bei der Tür und hatte das Zimmer auch schon verlassen. Michiru sah auf die geschlossene Tür. Sie war verwundert. "Tschüss Haruka..." *** Aber das hatte Haruka bereits nicht mehr gehört. Er war schnell in sein Zimmer gegangen und hatte die Tür hinter sich verschlossen. Er lehnte sich nun gegen die Tür und sah auf den Boden. Wenn ich bei ihr bleiben würde, würde ich ihr nur Ärger machen. Das will ich nicht. Schließlich hat sie doch gar nichts getan. Sie wollte mir nur helfen... Michiru war die erste, die das jemals bei ihm gemacht hatte. Bis jetzt waren alle genauso abweisend wie er zu ihnen. Und das sollte auch so bleiben. Er war es gewohnt ein Einzelgänger zu sein und war damit auch zufrieden. Aber mit dieser neuen Situation war er überhaupt nicht gewöhnt. Noch nie war jemand so nett zu ihm gewesen. Außer seine Eltern... Doch sie lebten ja schon lange nicht mehr. Haruka konnte sich bereits kaum noch an sie erinnern. Das Einzige, woran er sich noch gut erinnerte, war die lange Zeit in diesem Kloster. Er seufzte. Was machte er nur dauernd falsch? Wieso musste der Abt ihn immer nur so sehr bestrafen, dass er sich nicht mehr richtig konzentrieren konnte und gleich die nächsten Fehler machte? Er versuchte doch so gut es ging alles richtig zu machen. Doch es schien ihm nicht zu gelingen. Der Junge fragte sich, wie lange das wohl noch weiter gehen würde? Wie lange er das Leben hier noch aushalten würde? Er wusste es nicht. Er konnte wohl nur abwarten. Langsam sank Haruka auf den Boden. Er sah noch immer auf den Boden. Dann konnte er es nicht mehr verhindern. Langsam liefen die Tränen, gegen die er immer ankämpfte, seine Wangen hinunter. Kein Laut verließ dabei seine Kehle. Er wollte nicht schwach sein. Er wollte nicht weinen. Aber er konnte dieses Mal den Kampf gegen die Tränen nicht gewinnen. Also ließ er sie einfach fallen. Es würde keiner merken und auch nicht hören. Denn schließlich war seine Tür verschlossen und die Tränen fielen geräuschlos zu Boden. Also konnte er es dieses eine Mal ruhig geschehen lassen. Es würde keiner bemerken. Und wen interessierte es schon? Es war doch völlig egal, was mit ihm passierte. Es war nicht wichtig. Leise seufzte er. Er stand wieder auf und ging zu dem kleinen Fenster auf der gegenüberliegenden Seite seines Zimmers. Haruka sah hinaus zum Himmel. Dies tat er fast jeden Tag. Er beobachtete, wie die Wolken vorüber zogen und die Vögel durch die Luft flogen. Wie sehr wünschte er sich doch, genauso zu sein wie ein Vogel. Dann könnte er einfach seine Flügel ausbreiten und davon fliegen. Fort von diesem Ort. Mehr wollte er gar nicht. Doch es ging nicht. Er war hier gefangen. Wie ein Vogel in einem Käfig. Erneut seufzte Haruka. Es gibt einfach kein Entkommen... Haruka hörte nicht, wie ein Schlüssel in das Schloss seiner Tür gesteckt und umgedreht wurde. Es war ein leises Klicken zu hören und die Tür war wieder aufgeschlossen. Doch Haruka bemerkte es nicht. Er zuckte erst erschrocken zusammen und drehte sich um, als die Tür aufgestoßen wurde. Der Abt stand in der Tür und sah wütend zu Haruka. "Wieso warst du nicht beim Essen? Hatte ich dir nicht erst gestern Nacht noch etwas gesagt? Du hörst einfach nicht. Und diesen Ungehorsam dulde ich nicht." Haruka schluckte schwer und beobachtete, wie der Abt die Tür hinter sich verschloss. "Es tut mir Leid... Es kommt nicht noch mal vor." "Faule Ausrede. Das behauptest du doch jedes Mal. Doch hältst du dich daran? Nein! Also musst du mit den Konsequenzen leben!" Haruka sah ihn einen Moment an. Doch dann nickte er. "Ja. Wie Sie wünschen." Haruka kniete sich vor ihn auf den Boden und sah nach unten. Der Abt grinste. "Gut. Zumindest dabei gehorchst du." Er holte eine Peitsche hervor. Haruka wusste bereits, was jetzt kommen würde. Schließlich war es bereits oft genug passiert. Er hatte sich damit abgefunden. Der Junge schloss die Augen und wartete auf den Schmerz. Und der ließ auch nicht lange auf sich warten. Haruka riss die Augen auf. Er zuckte bei jedem Schlag mit der Peitsche erneut zusammen. Er spürte, wie der Schmerz jedes Mal durch seinen Körper fuhr. Aber er ließ keinen Laut des Schmerzes ertönen. Diese letzte Befriedigung wollte, er dem Abt nicht auch noch geben. Aber anscheinend schien dieser es zu bemerken und schlug jedes Mal härter zu. Auch kam es Haruka diesmal um einiges länger vor als sonst. Es kam ihm wie eine Ewigkeit vor, bis es endlich aufhörte. Der Abt sah auf ihn hinunter. "Ich hoffe du hast es jetzt endlich verstanden." Haruka antwortete ihm nicht, sondern blieb kraftlos am Boden. Der Abt steckte die Peitsche wieder weg und verließ den Raum. Er ließ den Jungen zurück. Haruka sah auf den Boden. Sein Blick war leer. Als er langsam aufstand zitterte er am ganzen Körper. Kraftlos ließ er sich auf sein Bett fallen. Aber er durfte nicht hier liegen bleiben. Schließlich hatte er zu arbeiten. Und wenn er das nicht tat, würde er nur wieder bestraft werden. Also zwang sich Haruka wieder aufzustehen. Wahrscheinlich würde es so enden wie in der letzten Nacht. Doch er konnte nichts dagegen machen. Es blieb ihm nichts anderes übrig, als seinen Schmerz zu ignorieren und einfach weiter zu machen als ob nicht wäre. Auch wenn es ihm schwer fiel. Es musste sein. Er hoffte nur, dass er nicht dieser Michiru begegnen würde. Er hatte ihr bereits genug Sorgen gemacht und wollte nicht, dass sie wegen ihm vielleicht auch noch Ärger bekam. Langsam ging Haruka zu seiner Tür und verließ sein Zimmer. Er machte sich auf den Weg zur Volkskirche, wo er mithelfen musste den heutigen Gottesdienst vorzubereiten. Es war ein Sonntag. Dieser Gottesdienst war allerdings nur eine Tarnung für die Neulinge. Das war Haruka klar. Früher glaubte er auch noch, dass das alles war. Doch nun wusste er, dass es alles nur ein Trugbild war um andere zu täuschen. Eigentlich ging der Abt mit den bereits länger im Kloster lebenden auf den Friedhof. Haruka sah, wie ein paar Mönche das Kloster verließen und in die Richtung des Friedhofs gingen. Sie sollten also die schwarze Messe vorbereiten. Haruka seufzte nur und betrat die Volkskirche. Er wollte heute Nacht dorthin. Nicht schon wieder. Aber er konnte sich nicht wehren. Denn wenn er es täte, würde er sowieso nur wieder vom Abt bestraft worden. Und vielleicht dann auch härter. Und das wollte er auf jeden Fall verhindern. Also blieb ihm ja nichts anderes übrig. Er würde es erneut machen. Bis er einfach nicht mehr könnte. Bis er völlig am Ende wäre. Und er war sich sicher, dass das nicht mehr so lange dauern würde, wenn es so weiter ginge. Er hatte es ja bereits an der letzten Nacht bemerkt. Schließlich war er zusammengebrochen und hatte sich dadurch nur noch mehr Ärger eingehandelt. Doch glücklicherweise war nicht herausgekommen, dass er bei dieser Michiru war. Dann hätten sie beide großen Ärger bekommen. Das hätte sie wirklich nicht verdient. Ein paar andere Mönche warteten bereits auf Haruka. Er ging zu ihnen und fing an, alles vorzubereiten. Obwohl es ihm sehr schwer fiel, da er eigentlich noch immer zu geschwächt dafür war. Doch er versuchte seine Schwäche zu verstecken. Doch es gelang ihm nicht. Aber keiner bemerkte es. Keiner kümmerte sich darum, dass er große Probleme mit so mancher Aufgabe hatte. Es war den anderen egal. Oder sie gaben zumindestens vor, dass es ihnen egal war. Doch Haruka war dies nur recht. Er wollte die Sympathie und das Mitleid von den anderen Mönchen nicht. Darauf konnte er auch gut verzichten. Also ließ er es gar nicht erst darauf ankommen. Er kam so viel besser zurecht. *** Michiru hatte Haruka verwundert hinterher gesehen. Aber nach einiger Zeit hatte sie beschlossen in den Garten zu gehen und zu fragen, ob sie etwas tun müsste. Und das war auch der Fall. Der Abt hatte sie nicht darauf angesprochen, dass sie diesen Morgen nicht beim Frühstück war. Anscheinend ging er noch etwas gnädig mit ihr um, da sie hier neu war. Aber das sah ihm überhaupt nicht ähnlich. Normalerweise nahm er die Neulinge besonders hart dran. Doch Michiru wusste davon nichts. Und würde es wohl auch nicht mehr erfahren. Sie überlegte immer noch, warum Haruka so schnell verschwunden war. Es war wirklich seltsam. Sie konnte es sich einfach nicht erklären. Aber zumindest hab ich jetzt etwas mehr über ihn herausgefunden. Auch wenn es nur der Name ist. Leise seufzte Michiru. Dann wurde sie von einem der Mönche zum Reis wegbringen losgeschickt. Sie sollte also die ganze Zeit Reissäcke in das Lager schleppen. Na das wird ja eine spannende Arbeit... Aber sie beschwerte sich nicht und tat es einfach. Es war zumindest keine Aufgabe, bei der sie sonderlich aufpassen musste. Also konnte sie sich Gedanken über Haruka machen. Und das tat sie auch. Er ging ihr gar nicht mehr aus dem Kopf. Sie hoffte ihn bald wieder zu sehen. Dann konnte sie ihm auch einige Fragen stellen. Aber Michiru machte sich auch Sorgen um ihn. Es beunruhigte sie sehr, dass Haruka in der letzten Nacht einfach zusammengebrochen war. Anscheinend schien es ihm nicht besonders gut zu gehen. Wahrscheinlich wurde er dann auch noch besonders hart von diesem Abt drangenommen. Und dieser musste es doch bemerken, dass es Haruka nicht gut ging. Michiru war sich nun ziemlich sicher, dass die Gerüchte stimmten. Dies war wirklich ein grausamer Ort. Keiner hatte es verdient hier zu leben. Das war wirklich nicht gerecht. Sie hoffte noch mehr Beweise dafür finden zu können. Dann müsste sie sich nur mit ihrer Redaktion in Verbindung setzen und sie könnte etwas gegen dieses Kloster unternehmen. Vielleicht könnte sie so dann ja auch Haruka helfen. Das wünschte sie sich wirklich. Denn so langsam fing sie an ihn wirklich zu mögen. Sie wusste selbst nicht warum. Schließlich kannte sie von ihm noch nicht wirklich etwas. Mal abgesehen von seinem Namen. Und trotzdem wollte sie einfach nicht, dass es ihm so schlecht ging. Unter allen Umständen wollte sie Haruka helfen. Das war ihr mittlerweile sehr wichtig geworden. Doch sie wusste noch nicht wirklich, wie sie das anstellen sollte. Doch da würde ihr sicher noch etwas einfallen. Noch hatte sie genug Zeit, um darüber nachzudenken. Und die würde sie wohl auch brauchen. *** Am Abend machten sich einige, darunter auch Michiru, auf den Weg zur Volkskirche, um dort am Gottesdienst teilzunehmen. Aber einige versammelten sich mit dem Abt hinter der Kirche. Haruka gehörte zu ihnen. Sobald alle anderen in der Kirche waren, würden sie zum Friedhof gehen. Haruka lehnte unberührt von alle dem an der Wand der Kirche. Doch innerlich schrie er beinahe danach, nicht mitgehen zu müssen. Doch er ließ es sich nicht anmerken. Und das war auch besser so. Es brachte sowieso nichts, wenn er sich dagegen wehren würde. Am Anfang hatte er es ja bereits einmal versucht. Doch das war ein großer Fehlschlag und er wollte die Strafe sicher nicht noch mal aushalten. Er wäre wahrscheinlich auch gar nicht in der Lage dazu gewesen. Also ließ er es bleiben und beugte sich dem Willen des Abtes. Wie jedes Mal. Nachdem alle anderen in der Kirche waren, wollten sie sich auf den Weg machen. Haruka blieb absichtlich etwas weiter hinter den anderen. Er war schließlich nicht scharf darauf, an dieser schwarzen Messe teilzunehmen. Doch was er nicht wusste, war das Michiru noch nicht in der Volkskirche war und Haruka gerade entdeckte. Sie lief auf ihn zu und packte ihm am Arm, um sich bemerkbar zu machen. Erschrocken blieb Haruka stehen und drehte sich zu Michiru um. "Was willst du hier? Du musst doch in der Kirche sein!" "Dasselbe könnte ich dich auch fragen." Sie sah ihn ruhig an. "Warum bist du heute eigentlich so schnell verschwunden?" Noch immer hielt Michiru seinen Arm fest. Er versuchte sich von ihr loszureißen. "Das kann ich dir auch noch morgen sagen! Ich hab jetzt keine Zeit!" Doch Michiru ließ nicht locker. "Wo willst du denn hin? Die Kirche ist doch dort." Sie zeigte genau in die entgegen gesetzte Richtung und sah ihn dabei fragend an. "Das ist nicht so wichtig! Lass mich jetzt gehen!" Mein einem Ruck hatte Haruka es dann doch geschafft sich von ihr loszureißen und er lief zu den anderen Mönchen. Schnell war er aus Michirus Sichtweite verschwunden. Sie stand noch immer dort und sah ihm entgeistert hinterher. Schon wieder... Warum läuft er nur immer weg? Seufzend drehte sich Michiru um und ging nun auch in die Kirche. Auch wenn sie noch nie viel dafür übrig hatte. Hier hatte sie ja keine andere Wahl. Schließlich war sie ja in einem Kloster. Aber Haruka verstand sie überhaupt nicht. Sein komisches Verhalten war schon seltsam. Sie hoffte, bald Antworten von ihm zu bekommen. Aber sie war sich noch nicht einmal sicher, ob es überhaupt irgendwann zu einem vernünftigen Gespräch zwischen den Beiden kommen würde. Wenn er weiterhin jedes Mal weglaufen würde, hätte Michiru ja auch nie die Chance, mit ihm reden zu können. Aber sie würde mit Sicherheit nicht aufgeben. Dessen war sie sich ganz sicher. *** Haruka hatte die anderen Mönche schnell wieder aufgeholt und ging nun mit ihnen weiter zum Friedhof. Es dauerte nicht lange und sie waren angekommen. Kurz bevor Haruka den Friedhof betreten wollte, sprach ihn der Abt nochmals an. "Ich empfehle dir, diesmal alles richtig zu machen! Diesmal drücke ich kein Auge mehr zu!" Eindringlich sah er Haruka an. Dieser nickte nur leicht. "Ich hab verstanden." Er sah dem Abt hinterher und folgte ihnen dann auch wieder. Er hoffte nur, dass es diesmal schnell vorbei seien würde. Als Haruka bei den anderen Mönchen war, begannen sie mit der schwarzen Messe. *** Der Gottesdienst war schnell vorüber gewesen und Michiru verließ die Volkskirche schnell wieder. Sie hatte extra darauf geachtet, ob Haruka auch noch kommen würde, doch es war nicht der Fall gewesen. Sie ging nun zu ihrem Zimmer und glaubte nicht, ihn heute nochmals zu sehen. Vielleicht würde er ihr ja am nächsten Tag beim Frühstück begegnen. Wenn er dort auftauchen würde... Michiru wusste es nicht. Sie konnte es nur hoffen. Seufzend betrat sie ihr Zimmer und schloss hinter sich ab. Sie zog sich schnell um und setzte sich dann auf das harte Bett und sah zum Fenster hinaus. Es war eine sternenklare Nacht und der Mond schien hell am Himmel. Gedankenverloren sah Michiru nach draußen. Das ist wirklich eine wunderschöne Nacht... Für einen Moment schloss sie die Augen. Dann begann sie wieder, sich Gedanken über Haruka zu machen. Wie jeden Tag. Er ging ihr nicht mehr aus dem Kopf. Und heute war sie ihm so nah gewesen wie nie zuvor in der Zeit, wo sie bereits hier war. Er hat hier geschlafen... Und sein Geruch hängt sogar noch in der Luft. Ein leichtes Lächeln erschien auf ihren Lippen. Langsam wurde sie müde und sie ließ die Augen geschlossen. Ich glaube, ich mag ihn... Im nächsten Moment war Michiru bereits im Reich der Träume und schlief tief und fest. *** Haruka kam mit den anderen Mönchen vom Friedhof zurück. Es war ihm wieder wie eine Ewigkeit vorgekommen, bis sie endlich fertig gewesen waren. Als er in die Richtung seines Zimmers gehen wollte, hielt ihn der Abt nochmals zurück. Die anderen Mönche gingen an ihnen vorbei. Haruka sah fragend zum Abt. Er hatte doch diesmal alles richtig gemacht. Was wollte der Abt also von ihm? Haruka wusste es nicht und wartete ab, was er ihm wohl zu sagen hatte. "Ich sehe dich in letzter Zeit oft mit dieser Journalistin." Haruka schluckte unmerklich. "Was ist da mit euch beiden? Erzählst du ihr irgendetwas von uns?" Haruka schüttelte schnell den Kopf. "Nein Meister. Es ist nichts. Ich sage ihr kein Wort, so wie ich es geschworen habe." "Das will ich auch für dich hoffen. Du weißt was sonst passiert." Er nickte leicht. "Ja das weiß ich." "Gut. Und ich dulde keinen Ungehorsam." Ohne dass Haruka regieren konnte, gab der Abt ihm eine schallende Ohrfeige. Durch die Kraft des Schlags fiel er zu Boden. Haruka hielt sich die Wange und starrte auf den Boden. "Denk daran! Wenn du ihr auch nur irgendetwas erzählst, wirst du dafür teuer bezahlen!" Der Abt drehte sich um und ging zu seinen Zimmern. Haruka ließ er am Boden zurück. Nach einiger Zeit stand Haruka langsam wieder auf. Er seufzte und ging zu seinem Zimmer. Leise murmelte er vor sich hin. "Ich werde nichts sagen..." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)